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Vollständige Version anzeigen : Olympisches Damenrennen jetzt live!


LidlRacer
07.08.2016, 17:42
Damenrennen jetzt und hier:
http://rio.zdf.de/live/2499/

Klugschnacker
07.08.2016, 17:46
Finde ich echt super mit den vielen parallelen Streams!
:Blumen:

LidlRacer
07.08.2016, 18:06
Die Radstrecke der Damen:
http://www.ffc.fr/wp-content/uploads/2016/03/Road-cycling_womens-road-race_updated.pdf

Den krassen Berg fahren sie im Gegensatz zu den Männern nur 1 statt 3 mal kurz vor Schluss. Hoffe, dass es hier ohne böse Verletzungen klappt. Wir sind ja nicht bei den Gladiatorenkämpfen ...

LidlRacer
07.08.2016, 18:13
Merci fürs Verschieben! :Blumen:

Klugschnacker
07.08.2016, 18:21
Ich verstehe nicht, warum die Führende bei ihrer frühen und damit vielleicht sehr langen Soloflucht mit Kastenfelgen in das Rennen geht.
:-(( :Gruebeln:

LidlRacer
07.08.2016, 18:30
Ich verstehe nicht, warum die Führende bei ihrer frühen und damit vielleicht sehr langen Soloflucht mit Kastenfelgen in das Rennen geht.
:-(( :Gruebeln:

Vielleicht fährt es sich damit auf dem üblen Kopfsteinpflaster besser.

LidlRacer
07.08.2016, 18:33
Ich muss gestehen, von der deutschen Romy Kasper (https://twitter.com/romykasper), die allein die führende Belgierin Lotte Kopecky (https://twitter.com/LotteKopecky) verfolgt, hab ich noch nie gehört. :o

LidlRacer
07.08.2016, 20:14
Scheint hier keinen zu interessieren, aber langsam wird's spannend. Trixi Worrack in siebenköpfiger Spitzengruppe u.a. mit der dominierenden Marianne Vos mit gut 1 Minute Vorsprung vor dem Feld. Gleich geht's in den Mörderberg ...

JENS-KLEVE
07.08.2016, 20:21
Finde ich echt super mit den vielen parallelen Streams!
:Blumen:

Über AppleTV sogar direkt angeboten ohne Computer und in super Qualität!

Stefan
07.08.2016, 20:25
......... mit der dominierenden Marianne Vos mit gut 1 Minute Vorsprung vor dem Feld........
Das wars dann mit dem Vorsprung :-(

LidlRacer
07.08.2016, 20:26
Über AppleTV sogar direkt angeboten ohne Computer und in super Qualität!

Auch auf meinem Billig-Smart-TV ohne Apfel.

maifelder
07.08.2016, 20:48
Ob die Frauen vernünftiger bergab fahren?

Vicky
07.08.2016, 20:52
Krasse Abfahrt... *uff* Oh verdammt! Schlimmer Sturz...

maifelder
07.08.2016, 20:53
Fuck, das war böse.

Oh Gott, in den tiefen und breiten Kanal rein

LidlRacer
07.08.2016, 20:53
Scheiße, das sieht nicht gut aus!

deralexxx
07.08.2016, 20:53
Furchtbarer Sturz.

ArminAtz
07.08.2016, 20:53
Grausiger Sturz. Hoffentlich nicht zu schlimm verletzt...

merz
07.08.2016, 20:53
oh nein!

Freizeitathlet
07.08.2016, 20:54
Da wird leider mehr sein! Gute Besserung!

Klugschnacker
07.08.2016, 20:58
Ist sie mit dem Rücken in diese Bordsteinkante geknallt? So sah das für mich aus. :(

Cruiser
07.08.2016, 20:58
Furchtbar!

Cruiser
07.08.2016, 20:59
Ist sie mit dem Rücken in diese Bordsteinkante geknallt? So sah das für mich aus. :(

Kopf/Nacken meinte ich :(

LidlRacer
07.08.2016, 21:00
Ist sie mit dem Rücken in diese Bordsteinkante geknallt? So sah das für mich aus. :(

Ja, ich rechne mit dem Schlimmsten ...

tandem65
07.08.2016, 21:00
F***

alle guten Wünsche!

maifelder
07.08.2016, 21:00
Kopf/Nacken meinte ich :(

Denke ich auch, die hat ganz schräg drin gehangen.

be fast
07.08.2016, 21:01
Ich war die ganze Abfahrt angespannt und dann ist es doch passiert...
Ich wünsche alles Gute!

LidlRacer
07.08.2016, 21:01
Wer es sehen will:
https://twitter.com/JoeVelasc/status/762362306504253440

deralexxx
07.08.2016, 21:02
Im Live Stream könnte man es zurück spulen, empfehle ich aber nicht, das ist wirklich Horror...

LidlRacer
07.08.2016, 21:03
Wer gewinnt ist mir jetzt total egal.

rundeer
07.08.2016, 21:09
Mich friert es immer noch

LidlRacer
07.08.2016, 21:10
Dass es keinerlei Infos über Annemiek van Vleuten gibt, lässt mich nichts Gutes erwarten.

carolinchen
07.08.2016, 21:12
Ich will keine Wiederholung sehen und es ist bitter zu sehen wie die vorbeifahren ...

KernelPanic
07.08.2016, 21:14
16:10:03 BRT
Reports coming through that Van Vleuten is ok and on her way to hospital. No confirmation, but that is some good news.

http://live.cyclingnews.com/

LidlRacer
07.08.2016, 21:14
Direkt vor'm Sturz wurden noch ihre Abfahrqualitäten gelobt.

Mir scheint, es war dort praktisch unmöglich, dort auf Sieg zu fahren, ohne unkalkulierbare Risiken einzugehen. Das sollte so nicht sein. :Nee:

TriAlex
07.08.2016, 21:18
HOFFENTLICH, das sah ganz schön brutal aus, da kommt man schon ganz schön ins grübeln....

16:10:03 BRT
Reports coming through that Van Vleuten is ok and on her way to hospital. No confirmation, but that is some good news.

http://live.cyclingnews.com/

tandem65
07.08.2016, 21:20
Mir scheint, es war dort praktisch unmöglich, dort auf Sieg zu fahren, ohne unkalkulierbare Risiken einzugehen. Das sollte so nicht sein. :Nee:

Sorry Lidl, willst Du jetzt wieder eine Diskussion provozieren?
Ich bin trotz meiner Einstellung zu dem Thema dankbar das ihr, wenn die Nachricht stimmt, nichts wirklich schlimmes passiert ist.

KernelPanic
07.08.2016, 21:23
16:18:55 BRT
Another report coming in that Van Vleuten is conscious but in shock according to Dutch media.

16:25:50 BRT
Official confirmation from the Dutch national federation that van Vleuten is ok. We will keep you updated on her exact condition as and when we get it.

http://live.cyclingnews.com/

Cruiser
07.08.2016, 21:24
Sorry Lidl, willst Du jetzt wieder eine Diskussion provozieren?
Ich bin trotz meiner Einstellung zu dem Thema dankbar das ihr, wenn die Nachricht stimmt, nichts wirklich schlimmes passiert ist.

Na super. DU könntest dich ja jetzt mal bedeckt halten mit deinem Berufsrisikogeschwätz!
Ätzend!

merz
07.08.2016, 21:31
Kernelpanic, Danke für den Link


16:29:57 BRT
RT @ruudkok: Chef de Mission of The Netherlands just confirmed on Dutch TV that Van Vleuten is concious again and heading for hospital. #Ri…

m.

Klugschnacker
07.08.2016, 21:34
Mir fällt ein Stein vom Herzen!!

(Und seid jetzt bitte mal friedlich, auch bei unterschiedlichen Meinungen)
:Blumen:

LidlRacer
07.08.2016, 21:37
Hoffe mal stark, dass "ok" Lähmungen o.ä. ausschließt ...

Thoho
07.08.2016, 21:37
Mir scheint, es war dort praktisch unmöglich, dort auf Sieg zu fahren, ohne unkalkulierbare Risiken einzugehen. Das sollte so nicht sein. :Nee:

Bin ganz deiner Meinung! Die Kommentare hier hinsichtlich "...ist halt Berufsrisiko..." sind mir komplett unverständlich. Der Veranstalter eines Wettkampfes hat eine Verantwortung. Und wenn - wie in diesem Fall - die Strecke möglichst publikumswirksam und spektakulär gestaltet wird, so dass unkalkulierbare Risiken für die Athleten billigend in Kauf genommen werden, dann ist das unverantwortlich und völlig inakzeptabel. :Nee:

Cruiser
07.08.2016, 21:40
Hoffe mal stark, dass "ok" Lähmungen o.ä. ausschließt ...

Ich hoffe das auch. Sehr spärliche Infos. Noch sehr vage.

basti2108
07.08.2016, 21:43
Die Strecke ist zu gefährlich - ganz einfach. Das war in beiden Rennen eindeutig zu sehen.

Der Sturz ist aber imho nicht auf die zu gefährliche Strecke zurück zu führen. Man bedenke, dass da im Zweifel ein Peloton durch muss. Ich verstehe nicht, warum Sie die Kurve innen angefahren ist. Egal, hoffentlich erholt Sie sich vollständig. Die Daumen sind gedrückt.

schoppenhauer
07.08.2016, 21:54
Hab mir den Sturz - bei dieser Betroffenheit hier - mal angeschaut. Fands nicht schlimmer, als diverse andere Stürze die ich schon im Fernseh mit anschauen musste. Nach meinem eigenen schweren Sturz konnte ich lange Zeit keine Abfahrten oder Massen-Sprints im Fernseh schauen. Ist halt ein sehr risikoreicher Sport.

Die Diskussion der Guten gegen die Bösen hier ist albern.

merz
07.08.2016, 21:54
wer es nicht nachgeschlagen hat: die Triathlons gehen gottseidank nicht über diese Abfahrten

m.

LidlRacer
07.08.2016, 21:57
Inzwischen werden Bilder getwittert, die sie recht munter im Krankenbett zeigen.
Die stammen allerdings von einem früheren Sturz 2015.

LidlRacer
07.08.2016, 21:59
Hab mir den Sturz - bei dieser Betroffenheit hier - mal angeschaut. Fands nicht schlimmer, als diverse andere Stürze die ich schon im Fernseh mit anschauen musste.

Ich musste bisher nicht mit ansehen, wie jemand mit dem Rücken auf einer hohen Bordsteinkante aufschlägt und dann minutenlang regungslos liegenbleibt.

Loretta
07.08.2016, 21:59
Direkt vor'm Sturz wurden noch ihre Abfahrqualitäten gelobt.

Mir scheint, es war dort praktisch unmöglich, dort auf Sieg zu fahren, ohne unkalkulierbare Risiken einzugehen. Das sollte so nicht sein. :Nee:

Das ist natürlich falsch, das sieht man an den Gewinnern bei den Herren und Damen, die eben kein unkalkulierbares Risiko gegangen und nicht gestürzt sind.
Gestürzt sind die, die zu sehr an der Schraue gedreht haben. Wenn die Holländerin so schnell wie die Amerikanerin bergab gefahren wäre, wären sie zu zweit auf die abschließende Flachpassage gekommen und wären höchstwahrscheinlich durchgekommen.
Ebenso auch bei den Herren, wenn Nibali nicht zu sehr an der Abfahrtsschraube gedreht hätte wären alle drei durchgekommen und hätten auch zu dritt vorne das Ziel erreicht. So haben die gewonnen, die sicher und kontrolliert runtergefahren sind.

TriVet
07.08.2016, 22:02
Mir fällt ein Stein vom Herzen!!:

Mir auch!!!

So wie sie da lag, dachte ich ehrlich gesagt an eine leblose Puppe und musste die Kiste ausschalten, weil ich das schlimmste befürchtete, und wenn nicht einen Genickbruch so doch mindestens eine Wirbelsäulenverletzung annahm.

Alles, alles gute der Athletin. :Blumen:

be fast
07.08.2016, 22:02
Ein weiterer Grund für so einen Sturz kann gegebenenfalls die Querneigung der Fahrbahn, speziell in der Kurve sein. Bei uns werden die Querneigungen in Kurven in Richtung Kurveninnenseite stark erhöht. Das wird auf Zentimeter geplant und soll auch so ausgeführt werden. Die Querneigungsveränderung erfolgt in Mitteleuropa über eine gewisse Strecke gleichmäßig und ist durch das Regelwerk klar vorgegeben. Das Ganze ist aufwendig und wird nicht überall so genau verfolgt. Wenn >15% Längsgefälle, enge Kurvenradien und eine bescheidene Querneigung vorhanden sind ist ein sturzfreies Rennen nicht sehr wahrscheinlich.

Dann gibt es noch das Thema Klothoide, das ist geometrisch ein Zwischenstück zwischen Gerade und Kurve. Es verändert gleichmäßig den Radius als Annäherungsbogen zwischen Gerade und Kurve. Hier scheint einfach eine Kurve plötzlich mit Radius xy anzufangen und dann steigt man halt leider auch schneller ab.

Und da das ein "Straßenrennen" ist, sollten auch Straßen befahren werden, die halbwegs den Regeln der Straßenbautechnik entsprechen. Dies ist hier definitiv nicht der Fall. Deshalb haben die Berufsrisikoschwätzer leider nicht recht...:)

Tobi F.
07.08.2016, 22:04
Oh Mann.... *Gänsehaut*

Mein erster Gedanke war, dass man sich wohl Gedanken über Rückenprotektoren machen muss. Gut, dass es Ihr den Umständen entsprechend gut geht.

Schon erschauerlich, wieviele Unfälle ich in den letzten zwei Tagen gesehen hab.
Kreuzband, Unterschenkel, Rad-Stürze,...

be fast
07.08.2016, 22:06
Das ist natürlich falsch, das sieht man an den Gewinnern bei den Herren und Damen, die eben kein unkalkulierbares Risiko gegangen und nicht gestürzt sind.
Gestürzt sind die, die zu sehr an der Schraue gedreht haben. Wenn die Holländerin so schnell wie die Amerikanerin bergab gefahren wäre, wären sie zu zweit auf die abschließende Flachpassage gekommen und wären höchstwahrscheinlich durchgekommen.
Ebenso auch bei den Herren, wenn Nibali nicht zu sehr an der Abfahrtsschraube gedreht hätte wären alle drei durchgekommen und hätten auch zu dritt vorne das Ziel erreicht. So haben die gewonnen, die sicher und kontrolliert runtergefahren sind.

Es ist Olympia, die Veranstaltung des Lebens. Hier wird vom Fernsehsessel an die Vernunft appeliert.
Aufgrund der Stravadaten, meiner eigenen Radsporterfahrung und meines Jobs kann ich die Strecke ganz gut einschätzen. Sie ist viel gefährlicher als sie im TV wirkt..

Olli
07.08.2016, 22:07
Wer da nach dem Sturz gewinnt war mir völlig Wurscht, Hauptsache das Mädel überlebt ging mir durch den Kopf, drücke Ihr die Daumen das alles wieder gut wird

LidlRacer
07.08.2016, 22:07
Das ist natürlich falsch, das sieht man an den Gewinnern bei den Herren und Damen, die eben kein unkalkulierbares Risiko gegangen und nicht gestürzt sind.
Gestürzt sind die, die zu sehr an der Schraue gedreht haben.

Unkalkulierbare Risiken einzugehn, heißt natürlich nicht, dass das zwangsläufig böse endet. Das kann gut gehen wie bei den meisten heute, und es kann schlecht ausgehen wie bei Van Vleuten.

schoppenhauer
07.08.2016, 22:09
Ich musste bisher nicht mit ansehen, wie jemand mit dem Rücken auf einer hohen Bordsteinkante aufschlägt und dann minutenlang regungslos liegenbleibt.

Das ist auf deinem Twitter-Schnipsel nicht zu sehen - und will ich auch nicht sehen!

Was soll der Blödsinn mit der Bordsteinkante hier immer? Natürlich ist die Scheisse, aber bei der individuellen Risikoabwägung spielen immer auch die potentiellen Folgen eines Sturzes eine zentrale Rolle. Je schlechter die Rahmenbedingungen, desto eher geh ich auf die Bremse. Das machen Profis genau so, nur auf anderem Level.

Massensprints gehören verboten - wenn man das Risiko im Radsport einschränken will. Aber gerade da jauchst das Volk nun mal...

Loretta
07.08.2016, 22:09
ALLE Fahrer der großen Radsportländer haben mehrfach sich im Vorfeld den Kurs angeschaut und haben die "nicht dem deutschen Standard" entsprechenden Kurven gesehen. Wenn man dann noch einen "Highsider" fabriziert weil man sich ganz offensichtlich verbremst, dann muss man doch nicht darüber diskutieren, dass die Strecke zu gefährlich ist!
Nicht dem deutschen und von be fast geforderten Standard entsprechen auch die Klassikerstrecken...schick denen doch mal eine genaue Konstruktionsbeschreibung:Lachanfall: .
Sorry, nur weil die, die zu viel riskiert haben stürzen ist eine Strecke doch nicht zu gefährlich! Und wenn man an die wirklich schön abgesperrten Zielsprints und die dort in schöner Regelmäßigkeit stattfindenden Massenstürze denkt ist doch eigentlich klar, dass in fast allen Fällen der Athlet dafür verantwortlich ist.

Gruß,
Loretta

Loretta
07.08.2016, 22:12
Unkalkulierbare Risiken einzugehn, heißt natürlich nicht, dass das zwangsläufig böse endet. Das kann gut gehen wie bei den meisten heute, und es kann schlecht ausgehen wie bei Van Vleuten.

Aber wir sind uns doch einig, dass Van Vleuten schneller als die Amerikanerin unterwegs war und sie gestürzt ist und die andere gut unten an kam, oder? Wer ist dann "unkalkulierbares Risiko" gegangen?

schoppenhauer
07.08.2016, 22:14
Sorry, nur weil die, die zu viel riskiert haben stürzen ist eine Strecke doch nicht zu gefährlich! Und wenn man an die wirklich schön abgesperrten Zielsprints und die dort in schöner Regelmäßigkeit stattfindenden Massenstürze denkt ist doch eigentlich klar, dass in fast allen Fällen der Athlet dafür verantwortlich ist.


Yepp.

Loretta
07.08.2016, 22:17
Es ist Olympia, die Veranstaltung des Lebens. Hier wird vom Fernsehsessel an die Vernunft appeliert.
Aufgrund der Stravadaten, meiner eigenen Radsporterfahrung und meines Jobs kann ich die Strecke ganz gut einschätzen. Sie ist viel gefährlicher als sie im TV wirkt..

Bei fast jedem Strassenrennen, was ich im Amateurbereich gefahren bin und wo es dann anfing zu regnen waren ein paar dabei, die meinten, dass sie schneller durch die Kurve fahren können als die anderen und sich dabei einen Vorteil holen können...und die dann regelmäßig vor den Bordstein klatschten. War dann die Fahrbahn schuld? Nein, die Fahrer, die ihren Vorteil in solchen Situationen suchen weil sie anders es schwerer hätten etwas zu reißen. Da ist doch die Frage nach dem Grund eigentlich klar...

LidlRacer
07.08.2016, 22:20
Former Olympic individual pursuit champion Chris Boardman told the BBC the course was dangerous.

"I am past commenting - I am angry about it," he said.

"I went down and had a look at the course and saw those edges. We knew it was way past being technical; it was dangerous. The people who designed the course and said what safety features were needed had seen it as well and left it.

"We knew the descent was treacherous. I looked at that road furniture and thought, nobody can crash here and just get up. It is really bad and that is what we have seen today."

www.bbc.com/sport/olympics/37005595

Cruiser
07.08.2016, 22:20
Wir sind doch nicht im alten Rom, auch Berufssportler möchten gerne Abends wieder gesund nach Hause kommen.
Da muss man das ohnehin schon große Risiko für Radrennfahrer doch nicht noch durch solche Strecken ohne Sicherung zusätzlich ohne Not extrem erhöhen.
Was soll das? Was soll da das Ziel sein?

Klugschnacker
07.08.2016, 22:25
Ich halte die Strecke nachträglich für zu gefährlich. Nicht weil sie schwer zu fahren ist, und es dadurch zu Stürzen kommt. Sondern weil die möglichen Folgen dieser Stürze aufgrund der Bordsteine unverhältnismäßig sind.

Anders gesagt: Wer stürzt, ist selber schuld daran. Worauf er fällt und wogegen er knallt, hat hingegen der Veranstalter zu verantworten. In diesem Sinne war die Abfahrt im heutigen Zustand meiner Meinung nach nicht okay.

Das Rennen selbst war aber sehr spannend und wesentlich lebendiger, als ich es bei einem Frauenrennen erwartet hatte. Man fragt sich, warum man nicht mehr davon zu sehen bekommt.

be fast
07.08.2016, 22:26
Former Olympic individual pursuit champion Chris Boardman told the BBC the course was dangerous.

"I am past commenting - I am angry about it," he said.

"I went down and had a look at the course and saw those edges. We knew it was way past being technical; it was dangerous. The people who designed the course and said what safety features were needed had seen it as well and left it.

"We knew the descent was treacherous. I looked at that road furniture and thought, nobody can crash here and just get up. It is really bad and that is what we have seen today."

www.bbc.com/sport/olympics/37005595

Danke für den Beitrag. So sieht es aus. Und das aus dem Mund eines Engländers, der im Schnitt ein anderes Gefahrenempfinden hat... Ich sage doch, der Kurs ist (noch) krasser als er im TV wirkt.


Wir sind doch nicht im alten Rom, auch Berufssportler möchten gerne Abends wieder gesund nach Hause kommen.
Da muss man das ohnehin schon große Risiko für Radrennfahrer doch nicht noch durch solche Strecken ohne Sicherung zusätzlich ohne Not extrem erhöhen.
Was soll das? Was soll da das Ziel sein?

100% :Blumen:

Loretta
07.08.2016, 22:36
Soso, der Engländer an sich hat ein anderes Gefahrenempfinden...
Du betreibst jetzt aber keine Klischeepflege, oder? Und wenn ich mich richtig erinnere hat der sich größtenteils auf der Bahn alleine herumgetrieben und ist nicht als Abfahrtskönig wie Kollege Nibali unterwegs gewesen.
Ich bin gepannt, wie so die Reaktionen werden wenn das Olympische MTB Rennen läuft, bei dem es bestimmt genug Stürze geben wird. Bei dem DH Rennen auch.
Den einzige Kritikpunkt, den ich verstehe ist der hohe Bordstein, das ist aber wohl ein Merkmal der Gegend und ich befürchte, dass die brasilianischen Straßen nicht dem deutschen Standard entsprechen...fast nirgendwo.

LidlRacer
07.08.2016, 22:43
Und wenn ich mich richtig erinnere hat der [Boardman] sich größtenteils auf der Bahn alleine herumgetrieben und ist nicht als Abfahrtskönig wie Kollege Nibali unterwegs gewesen.

Er ist u.a. mehrfach die Tour de France gefahren, ich denke, dass reicht als Qualifikation.
https://en.wikipedia.org/wiki/Chris_Boardman#Professional_career_and_Tour_de_Fra nce

be fast
07.08.2016, 22:47
Soso, der Engländer an sich hat ein anderes Gefahrenempfinden...
Du betreibst jetzt aber keine Klischeepflege, oder?...

Steh ich auch dazu und halte die Aussage nicht für schlimm. Du hast offensichtlich noch nichts mit Engländern zu tun gehabt...

Boardman kann trotzdem Radfahren und so eine Situation besser beurteilen, sogar als be fast oder gar als Loretta...:)

zappa
07.08.2016, 22:49
Former Olympic individual pursuit champion Chris Boardman told the BBC the course was dangerous.

"I am past commenting - I am angry about it," he said.

"I went down and had a look at the course and saw those edges. We knew it was way past being technical; it was dangerous. The people who designed the course and said what safety features were needed had seen it as well and left it.

"We knew the descent was treacherous. I looked at that road furniture and thought, nobody can crash here and just get up. It is really bad and that is what we have seen today."

www.bbc.com/sport/olympics/37005595

Danke für den Post.

Ich vermute alle hier in der Diskussion Beteiligten dürften weder über ausreichende eigene Streckenkenntnis, noch über ausreichende eigene Kenntnis der Fahrqualitäten von Nibali etc. verfügen, um seriöse Ausssgen über Streckenrisiko und / oder Risikoverhalten der Fahrer(innen) zu treffen.

Da ist eher erhellend, was aus Insiderperspektive verlautet.

LidlRacer
07.08.2016, 22:52
Mit gutem Grund gilt dort normalerweise ein Tempolimit von 30 km/h.
(Nein, ich poste jetzt kein Bild, wo sie genau neben diesem Zeichen in der Gosse liegt.)
Die Straße ist einfach nicht dafür gemacht, dort mit 70 oder so runterzuknallen, wie man das nun mal im Rennen tut.

Loretta
07.08.2016, 22:53
Doch, doch...das waren die Typen, die bei uns auf der Eisbahn trotz fehlender skills wie die Irren über das Eis gestolpert sind und das auch bei unter 0 Grad in T-Shirts;) ...
War auch nicht ernst gemeint und die Absicherung der Strecke wäre sicherlich gut gewesen. Das hätte aber nicht die Stürze vermieden und vielleicht wäre dann sogra noch mehr riskiert worden weil weniger Abschreckung gewesen wäre. Ist aber reine Mutmaßung, wobei es zu Risikoverhalten schon einige Studien gibt.

JENS-KLEVE
07.08.2016, 22:56
Auf ZDF sagten sie gerade "sie wohl außer Lebensgefahr"


Ein "es geht ihr entsprechend gut" hätte mir deutlich besser gefallen...

be fast
07.08.2016, 22:57
Doch, doch...das waren die Typen, die bei uns auf der Eisbahn trotz fehlender skills wie die Irren über das Eis gestolpert sind und das auch bei unter 0 Grad in T-Shirts;) ...
....

Und da soll einer mal sagen Loretta wäre humorlos...;) :Blumen:
Bist du auf der Brust gemeint? (https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/736x/32/ce/76/32ce76a533d16874f7c15defb8e6bb81.jpg)

be fast
07.08.2016, 23:17
Wie schon mal erwähnt.
34504

Loretta
07.08.2016, 23:23
:Cheese: :Cheese: :Cheese: :Cheese: :Cheese:

noam
07.08.2016, 23:25
Ich halte die Strecke nachträglich für zu gefährlich. Nicht weil sie schwer zu fahren ist, und es dadurch zu Stürzen kommt. Sondern weil die möglichen Folgen dieser Stürze aufgrund der Bordsteine unverhältnismäßig sind.

Anders gesagt: Wer stürzt, ist selber schuld daran. Worauf er fällt und wogegen er knallt, hat hingegen der Veranstalter zu verantworten. In diesem Sinne war die Abfahrt im heutigen Zustand meiner Meinung nach nicht okay.


Das seh ich im großen und ganzen auch so. Gerade der große Zankapfel Bordsteinkannte hätte klassisch mit Stroh oder neumodisch mit Luftkissen entschärft werden können. Und damit die Folgen einen Sturzes deutlich reduziert werden können.

ABER die Strecke war allen vorher bekannt. Als Profi muss ich auch ohne ein Rennen gefahren zu sein vorher einschätzen können, was da im Rennen passieren kann und wird. Dann muss man auch mal Arsch in der Hose beweisen und entsprechende Sicherungsmaßnahmen im Sturzraum einfordern und Konsequenzen ziehen, wenn diese nicht umgesetzt werden. Aber dafür bräuchte man halt einen Strang an dem alle ziehen und das gibts im Radsport imho nicht wirklich

LidlRacer
07.08.2016, 23:32
:Cheese: :Cheese: :Cheese: :Cheese: :Cheese:

Ich kann an diesem Thema nichts witzig finden.
Gar nichts. :Nee:
(Ok, hab inzwischen verstanden, dass es sich auf das Tattoo in #72 bezog.)

be fast
07.08.2016, 23:35
Ich kann an diesem Thema nichts witzig finden.
Gar nichts. :Nee:

Es ging hier kurz nicht um das Thema... Wir bleiben bitte jetzt alle cool am Ende eines harten Wochenendes! :)

LidlRacer
07.08.2016, 23:45
Jetzt konkretere Infos zum Gesundheitszustand:
http://nos.nl/rio2016/artikel/2123843-van-vleuten-bij-bewustzijn-praat-en-is-helder.html
"... heeft een zware hersenschudding en drie kleine fractuurtjes in haar lumbale wervelkolom opgelopen. Ze moet nog 24 uur op de intensive care blijven."

Heißt wohl:
- schwere Gehirnerschütterung
- drei kleine Brüche in der Lendenwirbelsäule
- noch 24 h auf der Intensivstation

"Ok" ist für mich was anderes, aber es ist wohl nicht ganz so schlimm, wie es aussah.

Loretta
07.08.2016, 23:47
Ich kann an diesem Thema nichts witzig finden.
Gar nichts. :Nee:

Du solltest den Verlauf mitverfolgen, dann musst Du Dich nicht aufregen:Cheese: ...

be fast
07.08.2016, 23:51
Jetzt konkretere Infos zum Gesundheitszustand:
http://nos.nl/rio2016/artikel/2123843-van-vleuten-bij-bewustzijn-praat-en-is-helder.html
"... heeft een zware hersenschudding en drie kleine fractuurtjes in haar lumbale wervelkolom opgelopen. Ze moet nog 24 uur op de intensive care blijven."

Heißt wohl:
- schwere Gehirnerschütterung
- drei kleine Brüche in der Lendenwirbelsäule
- noch 24 h auf der Intensivstation

"Ok" ist für mich was anderes, aber es ist wohl nicht ganz so schlimm, wie es aussah.

Was auch immer 3 "kleine" Brüche bedeuten werden..:/

FuXX
08.08.2016, 00:00
Eine Abfahrt mit solchen Bordsteinen bei dem Gefälle ist einfach eine Frechheit. Es ist doch klar, dass da was ernstes passiert, da konnte man sich absolut sicher sein. Es ist eines der wichtigsten Rennen, es gibt nur alle vier Jahre die Chance auf dieses Rennen, da gehen alle ans Limit. Und dann ist es nur eine Frage der Statistik wieviele es legt - und bei so einer Abfahrt sind das eben eher mehr als sonst und bei den Bordsteinen dann auch mit schweren Verletzungen.

Das hat auch nichts mit "die haben übertrieben und die anderen nicht" zu tun - die mit einer Chance was zu holen waren alle am Limit, und manche zerreißt es dann halt und den nächsten gleich mit. Von Nibali/Henao ist ja originär wohl auch nur einer gestürzt und der andere dann reingefahren - und Majka hatte Glück.

Das Damenrennen habe ich mir dann vorsichtshalber gar nicht mehr angeschaut.

Da mit Berufsrisiko etc zu kommen ist zynisch. Dann kann man auch wieder F1 wie in den 50ern fahren lassen, die zwingt ja keiner. Oder ohne Helm, ist doch auch doof. Die Funktionäre, die die Strecke in Rio zu verantworten haben sind ganz große Arschlöcher. Die Gesundheit der Fahrer für die Spannung zu riskieren ist total daneben. Es gibt bestimmt noch genug andere Straßen - und wenn die Strecke dann nicht ganz so bergig wird, dann muss man da halt mit leben, die Nordschleife wird in der Formel 1 auch nicht mehr gefahren, obwohl sie die beste und schönste Strecke ist.

be fast
08.08.2016, 00:05
Eine Abfahrt mit solchen Bordsteinen bei dem Gefälle ist einfach eine Frechheit. Es ist doch klar, dass da was ernstes passiert, da konnte man sich absolut sicher sein. Es ist eines der wichtigsten Rennen, es gibt nur alle vier Jahre die Chance auf dieses Rennen, da gehen alle ans Limit. Und dann ist es nur eine Frage der Statistik wieviele es legt - und bei so einer Abfahrt sind das eben eher mehr als sonst und bei den Bordsteinen dann auch mit schweren Verletzungen.

Das hat auch nichts mit "die haben übertrieben und die anderen nicht" zu tun - die mit einer Chance was zu holen waren alle am Limit, und manche zerreißt es dann halt und den nächsten gleich mit. Von Nibali/Henao ist ja originär wohl auch nur einer gestürzt und der andere dann reingefahren - und Majka hatte Glück.

Das Damenrennen habe ich mir dann vorsichtshalber gar nicht mehr angeschaut.

Da mit Berufsrisiko etc zu kommen ist zynisch. Dann kann man auch wieder F1 wie in den 50ern fahren lassen, die zwingt ja keiner. Oder ohne Helm, ist doch auch doof. Die Funktionäre, die die Strecke in Rio zu verantworten haben sind ganz große Arschlöcher. Die Gesundheit der Fahrer für die Spannung zu riskieren ist total daneben. Es gibt bestimmt noch genug andere Straßen - und wenn die Strecke dann nicht ganz so bergig wird, dann muss man da halt mit leben, die Nordschleife wird in der Formel 1 auch nicht mehr gefahren, obwohl sie die beste und schönste Strecke ist.

100%
https://lh3.googleusercontent.com/-pfa4wIN88pE/VTUylqfb1tI/AAAAAAAAANU/EpXDh5DopBs/s800/daumen-hoch.jpg

marlaskate
08.08.2016, 00:06
Was auch immer 3 "kleine" Brüche bedeuten werden..:/
Manchmal vielleicht nichts schlimmes. Kompressionsfraktur Lendenwirbelkörper 1 nach Reitunfall: ohne jeden Folgeschaden (ist jetzt fast 20 Jahre her). Bin damals erst mal nicht zum Arzt, sondern 3 Tage später wieder aufs Pferd, danach noch so Dinge wie 20 kg Tasche 2 km durch die Stadt gebuckelt, 3 Nächte auf einer unbequemen Couch geschlafen. Erst danach zum Arzt, weil es beim Treppensteigen immer so in den Oberschenkel zog...... Ergebnis: Wirbelbruch, 3 Monate Korsett. Und alles okay heute. Ich drücke ihr die Daumen, dass es hoffentlich auch so ausgeht.
Nur als Info, dass Wirbelbrüche nicht immer worst case ausgehen müssen. Der Arzt weiß bis heute nicht, dass ich damit noch reiten war und aus heutiger Sicht würd ich es auch nicht mehr machen.

LidlRacer
08.08.2016, 00:20
Ich verstehe nicht, warum Sie die Kurve innen angefahren ist. Egal, hoffentlich erholt Sie sich vollständig. Die Daumen sind gedrückt.

Ja, sie hat wohl nicht die perfekte Linie erwischt. Nach Ansicht eines etwas längeren Videos scheint mir, dass sie zunächst mal damit beschäftigt war, ordentlich über einen erhöhten Fußgängerübergang drüberzuholpern und es danach zu spät für diese perfekte Linie war.
Also kleiner Fahrfehler mit großen Folgen.

be fast
08.08.2016, 00:26
...einen erhöhten Fußgängerübergang drüberzuholpern und es danach zu spät für diese perfekte Linie war.
Also kleiner Fahrfehler mit großen Folgen.

Das ist kein Fußgängerübergang sondern eine Markierung zur Geschwindigkeitsreduzierung (so meine Interpretation). Wahrscheinlich ist in dieser Kurve schon im Alltagsverkehr genug passiert...

LidlRacer
08.08.2016, 00:35
Das ist kein Fußgängerübergang sondern eine Markierung zur Geschwindigkeitsreduzierung (so meine Interpretation). Wahrscheinlich ist in dieser Kurve schon im Alltagsverkehr genug passiert...

Hast Recht. Dachte, es wäre beides gleichzeitig, wie ich es auch im Alpe D'Huez Triathlon vor kurzem mit weniger Speed und ohne Kurve erfahren habe.

schnodo
08.08.2016, 00:36
Die Funktionäre, die die Strecke in Rio zu verantworten haben sind ganz große Arschlöcher. Die Gesundheit der Fahrer für die Spannung zu riskieren ist total daneben. Es gibt bestimmt noch genug andere Straßen - und wenn die Strecke dann nicht ganz so bergig wird, dann muss man da halt mit leben, die Nordschleife wird in der Formel 1 auch nicht mehr gefahren, obwohl sie die beste und schönste Strecke ist.

+1

Ich kann Radrennen nur aus Sicht des Zuschauers bewerten und habe außer einem feuchten Höschen bei der Abfahrt im Kraichgau nichts vorzuweisen, was man ansatzweise als ähnliche Erfahrung betrachten könnte. Trotzdem finde ich es für keine Sportart normal, dass die Sportler verletzt ausfallen wie die Fliegen. Spannung lässt sich auch erzeugen, ohne dass man die Verletzten hinterher dutzendweise durchzählen muss. Man muss für mein Empfinden schon recht hartleibig sein, um das als normal zu empfinden.

be fast
08.08.2016, 00:55
Krass sind hier die Kommentare:

https://www.youtube.com/watch?v=XOmbbIHuhN0

In welcher Welt leben wir...?

T.U.F.K.A.S.
08.08.2016, 01:09
Krass sind hier die Kommentare:

https://www.youtube.com/watch?v=XOmbbIHuhN0

In welcher Welt leben wir...?

Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich da :Kotz: möchte.

Cruiser
08.08.2016, 06:52
Jetzt konkretere Infos zum Gesundheitszustand:
http://nos.nl/rio2016/artikel/2123843-van-vleuten-bij-bewustzijn-praat-en-is-helder.html
"... heeft een zware hersenschudding en drie kleine fractuurtjes in haar lumbale wervelkolom opgelopen. Ze moet nog 24 uur op de intensive care blijven."

Heißt wohl:
- schwere Gehirnerschütterung
- drei kleine Brüche in der Lendenwirbelsäule
- noch 24 h auf der Intensivstation

"Ok" ist für mich was anderes, aber es ist wohl nicht ganz so schlimm, wie es aussah.

Ich dachte, das seien die Verletzungen aus einem früheren Unfall in einem Trainingslager :confused: Nicht vom aktuellen Sturz :confused:

Edit: Ok, passt doch. Auch der Status bei der Welt:
http://www.welt.de/sport/olympia/article157546389/Fuerchterlicher-Sturz-beim-Radrennen-der-Frauen.html

TriVet
08.08.2016, 07:01
Per Twitter hat sie wohl Entwarnung gegeben::Blumen: :Blumen:

Annemiek van Vleuten – Verified account ‏@AvVleuten
I am now in the hospital with some injuries and fractures, but will be fine. Most of all super disappointed after best race of my career.

deralexxx
08.08.2016, 08:09
Die Frage ist doch, was UCI daraus lernen.

Kann man solche Dinge mit Technik verhindern / Auswirkungen vermindern?
Der Vergleich mit der F1 kam ja schon. Die heutige Sicherheit kam auch nicht ohne Grund, sondern wurde Stück für Stück nach heftigen Unfällen verbessert.

A

schoppenhauer
08.08.2016, 08:17
Der Vergleich mit der F1 kam ja schon
A

Und auch der Vergleich zum Ski-Abfahrtrennen kam schon. Insbesondere bei letzterem hat man auch als talentiertester Rennfahrer keine Chancen, wenn man nicht volles Risiko über die gesamte Distanz geht. Auch im Motorsport ist die Risikobereitschaft ein zentraler Erfolgsfaktor. Das sieht - bei aller Betroffenheit hier - im Radsport schon ein wenig anders aus.

Aber klar: die Bordsteine waren sehr blöd.

neo
08.08.2016, 08:29
Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich da :Kotz: möchte.

Die Kommentare bei youtube sind unter aller Sau (inzwischen der "Normalfall" - "In welher Welt leben wir?" ist eine berechtigte Frage.) In meinen Augen tragen aber Filme und Spiele dazu bei, die tatsaechlichen Auswirkungen solcher Stuerze zu verschleiern. Das soll die Idioten, die solch daemliche Kommentare auf youtube abgeben, nicht in Schutz nehmen ... Formate wie "Jackass" und "Scarred" auf MTV haben weitere Beitraege dazu geleistet, jegliche Restempathie einzustampfen ...

deirflu
08.08.2016, 08:34
Ich wünsche allen gestürzten eine gute Besserung. Aber dieser Sturz war IMHO ein Fahrfehler der durch zu hohes Risiko begünstigt wurde.

Eine Abfahrt mit solchen Bordsteinen bei dem Gefälle ist einfach eine Frechheit. Es ist doch klar, dass da was ernstes passiert, da konnte man sich absolut sicher sein. Es ist eines der wichtigsten Rennen, es gibt nur alle vier Jahre die Chance auf dieses Rennen, da gehen alle ans Limit. Und dann ist es nur eine Frage der Statistik wieviele es legt - und bei so einer Abfahrt sind das eben eher mehr als sonst und bei den Bordsteinen dann auch mit schweren Verletzungen.

Ich weis nicht, schau dir mal an wo die bei anderen Rennen runter fahren. Da gibts teilweise gar keine Absperrungen und dahinter gehts ein paar 100m ins felsige Gelände?!

ABER die Strecke war allen vorher bekannt. Als Profi muss ich auch ohne ein Rennen gefahren zu sein vorher einschätzen können, was da im Rennen passieren kann und wird. Dann muss man auch mal Arsch in der Hose beweisen und entsprechende Sicherungsmaßnahmen im Sturzraum einfordern und Konsequenzen ziehen, wenn diese nicht umgesetzt werden. Aber dafür bräuchte man halt einen Strang an dem alle ziehen und das gibts im Radsport imho nicht wirklich

Ich würde mir von einem Profi ein besserer Risikomanagment erwarten. Wie du selbst schreibst war die Strecke jedem vorher bekannt, man könnte ja auch bei den hoch riskanten Stellen einfach etwas raus nehmen?!

Staßenradsport findet nun mal auf ganz normalen Straßen statt und es ist so gut wie unmöglich alle Risiken aus zu schalten. Was soll man machen, alles in Schaumstoff packen inkl der Fahrer?!

qbz
08.08.2016, 08:41
Und auch der Vergleich zum Ski-Abfahrtrennen kam schon. Insbesondere bei letzterem hat man auch als talentiertester Rennfahrer keine Chancen, wenn man nicht volles Risiko über die gesamte Distanz geht. Auch im Motorsport ist die Risikobereitschaft ein zentraler Erfolgsfaktor. Das sieht - bei aller Betroffenheit hier - im Radsport schon ein wenig anders aus.

Aber klar: die Bordsteine waren sehr blöd.

In der Schlussphase eines Radrennens gehen die Sportler an die Grenzen und es ist, wie Fux schrieb, dann eine Frage der Statistik, dass welche bei so einer Abfahrt stürzen, weil sie sich im Grenzbereich bewegen. Auch für den einzelnen Radfahrer X geht es vielleicht 10mal gut, 1mal stürzt er im Grenzbereich bei einer solchen Abfahrt z.B. Aber auch bei geringerem Risiko können Fahrfehler am Schluss eher vorkommen. Ausserdem lässt sich der Grenzbereich nicht so gut üben wie im Skisport im Training auf der gleichen Piste. Dort hat man wirklich für Olympia entschärfte Abfahrtspisten inbezug auf Sprünge, Buckel, um Stürze mehr auszuschliessen, abgesehen von den Sturzsicherungen. Letztlich müssten die Fahrer und Funktionäre im Radsport gemeinsam ein mehr an Sicherheit einfordern (so verlief es im Skisport), weil die Veranstalter heute rein kommerziell denken.

schoppenhauer
08.08.2016, 09:46
In der Schlussphase eines Radrennens gehen die Sportler an die Grenzen ....

Ja, das ist sicherlich der Punkt. Die Abfahrt war nicht irgendwo im Rennen und es war nicht irgendein Rennen, sondern Olympia. Beides zusammen ergibt dann schon einen Mix, bei dem die Fahrer auf einer Art und Weise vor sich selbst geschützt werden müssen wie wir es aus dem Motorsport oder dem Skifahren kennen.

LidlRacer
08.08.2016, 12:13
Wie schon mal erwähnt.
34504

Hast Du offenbar als Fachmann gut erkannt.

Claudia Lichtenberg bestätigt, ...
dass die Kurven der Strecke in Rio zur falschen Seite abfallen würden, dass man ganz schnell wegrutsche, wenn man zu weit nach außen komme. Genau so war es van Vleuten passiert.
http://www.spiegel.de/sport/sonst/olympia-stuerze-im-radsport-in-rio-sorgen-fuer-heftige-diskussionen-a-1106547.html

So hat man bei hoher Geschwindigkeit effektiv nur die halbe Fahrbahnbreite zur Verfügung. Kommt man in der Kurve auf die äußere Spur, folgt der Abflug.

be fast
08.08.2016, 13:18
Hast Du offenbar als Fachmann gut erkannt.

Claudia Lichtenberg bestätigt, ...

http://www.spiegel.de/sport/sonst/olympia-stuerze-im-radsport-in-rio-sorgen-fuer-heftige-diskussionen-a-1106547.html

So hat man bei hoher Geschwindigkeit effektiv nur die halbe Fahrbahnbreite zur Verfügung. Kommt man in der Kurve auf die äußere Spur, folgt der Abflug.

Hier noch einmal ein paar Sätze.
34513

Das ist in Rio eben keine "normale" Straße. Da ist alles drin was Probleme bereitet. Es ist unverantwortlich die Sportler da drauf zu lassen. Bei 18% Längsneigung + Borde + sch**** Querneigung + usw. kracht es. Die Querneigung ist übrigens eventuell das größte Problem. Statt die Verzögerung zu unterstützen beschleunigt man kurz vor dem Bordstein. Das ist wie eine Falle..
Deshalb ist das Geplapper zu dem Thema von einigen nur schwer auszuhalten...:o

flaix
08.08.2016, 13:33
Eine Abfahrt mit solchen Bordsteinen bei dem Gefälle ist einfach eine Frechheit. Es ist doch klar, dass da was ernstes passiert, da konnte man sich absolut sicher sein. Es ist eines der wichtigsten Rennen, es gibt nur alle vier Jahre die Chance auf dieses Rennen, da gehen alle ans Limit. Und dann ist es nur eine Frage der Statistik wieviele es legt - und bei so einer Abfahrt sind das eben eher mehr als sonst und bei den Bordsteinen dann auch mit schweren Verletzungen.

Das hat auch nichts mit "die haben übertrieben und die anderen nicht" zu tun - die mit einer Chance was zu holen waren alle am Limit, und manche zerreißt es dann halt und den nächsten gleich mit. Von Nibali/Henao ist ja originär wohl auch nur einer gestürzt und der andere dann reingefahren - und Majka hatte Glück.

Das Damenrennen habe ich mir dann vorsichtshalber gar nicht mehr angeschaut.

Da mit Berufsrisiko etc zu kommen ist zynisch. Dann kann man auch wieder F1 wie in den 50ern fahren lassen, die zwingt ja keiner. Oder ohne Helm, ist doch auch doof. Die Funktionäre, die die Strecke in Rio zu verantworten haben sind ganz große Arschlöcher. Die Gesundheit der Fahrer für die Spannung zu riskieren ist total daneben. Es gibt bestimmt noch genug andere Straßen - und wenn die Strecke dann nicht ganz so bergig wird, dann muss man da halt mit leben, die Nordschleife wird in der Formel 1 auch nicht mehr gefahren, obwohl sie die beste und schönste Strecke ist.

ich hab ja gestern kommentiert das ich denke die Profis werden sich nicht beschweren. Das war wohl Quatsch von mir
http://www.t-online.de/sport/radsport/id_78628960/olympia-2016-horror-stuerze-beim-radrennen-profis-sind-stinksauer.html

Andererseits: Das Olympiarennen findet in Rio statt. Dann muss man auch die Strassen von dort nehmen, oder?

Ich bin immer noch auf der Schiene das die Fahrer die Gefahr machen. Das ist eben Profiradsport - eine der gefährlichsten Sportarten der Welt, und deswegen so faszinierend.

JENS-KLEVE
08.08.2016, 13:37
Eine Straße mit falsch geneigten Kurve auszuwählen und in die Schlussphase eines Rennens zu platzieren ist der erste grobe Fehler der Organisatoren. Die gefährlichen Randsteine nicht abzupolstern der zweite Fehler. Wie teuer sind nochmal Strohballen oder ähnliche Objekte? Wie teuer sind die Spiele, wie teuer die Behandlung, wie teuer die sportliche Vorbereitung? Boardman behauptet, die Organisatoren hätten as Problem vorab erkannt aber nichts unternommen.

rundeer
08.08.2016, 13:48
Eine Straße mit falsch geneigten Kurve auszuwählen und in die Schlussphase eines Rennens zu platzieren ist der erste grobe Fehler der Organisatoren. Die gefährlichen Randsteine nicht abzupolstern der zweite Fehler. Wie teuer sind nochmal Strohballen oder ähnliche Objekte? Wie teuer sind die Spiele, wie teuer die Behandlung, wie teuer die sportliche Vorbereitung? Boardman behauptet, die Organisatoren hätten as Problem vorab erkannt aber nichts unternommen.

Strohballen passen halt farblich nicht zum diesjährigen Olympia-Layout. Da hätte man schon grüne Polster mit den Ringen drauf organisieren müssen.

Der Beitrag ist eigentlich nicht ernst gemeint. Aber halt, so wie ich das IOC einschätze, zumindest halbernst. Traurigerweise :(

captain hook
08.08.2016, 14:01
Wann werden eigentlich die Straßen bei den Frühjahrsklassikern normgerecht umgebaut und wann wird Paris-Roubaix abgeschafft? Oder will ersthaft jemand behaupten, dass nasses verschlammtes Kopfsteinpflaster mit kindkopfgroßen Löchern besser und einfacher zu fahren sind als eine abfallende Kurve?

Man konnte die Kurve schon fahren... nur nicht so schnell.

noam
08.08.2016, 14:04
Das ist in Rio eben keine "normale" Straße. Da ist alles drin was Probleme bereitet.

Unbestritten. Aber das sehe ich als Profi in der ersten Streckenbesichtigung. Dümmstenfalls sind alle Straßen in Brasilien so gebaut, weil sie sich eben nicht dem westeuropäischen Sicherheitsperfektionismus unterwerfen, was passive Sicherheit angeht und einfach ein paar mehr Verkehrstote in Kauf nehmen.

Im DH wird der Track fußläufig abgegangen und nach der besten Linie gesucht, bevor es in den Seeding Run geht und es dann im Training um die Zeitenjagd geht. Im Motorsport wird sogar im Amateurbereich die Strecke fußläufig oder mit dem Fahrrad abgefahren um nach Fahrbahnunebenheiten, Belagwechslen, überfahrbare oder nicht überfahrbahre Radsteine etc zu schauen. Ist der Profiradsport bei einem so wichtigen Rennen wirklich so unprofessionell, dass man auf eine entsprechend gründliche Streckenbesichtigung verzichtet?

Und hier liegt im Fall des Damenrennens einfach aus welchen Gründen auch immer ein klassischer Fahrfehler vor. Linienwahl im Kurveneingang Mist, Einlenkpunkt Mist, Rettungsversuch Mist, Sturz. Eine Verkettung unglücklicher Entscheidungen mit ganz blöder Folge.

Nichts desto trotz darf man dem Veranstalter schon vorwerfen, dass man wenn man Spektakel will (was ja kaum bestreitbar ist bei der Streckenführung) man auch die entsprechenden Sturzräume entsprechend sichern muss.

Geschieht diese Sicherung nicht ist es an den Akteuren dies unter Androhung entsprechender Saktionen einzufordern und gegebenenfalls diese Saktionen auch durchzuziehen.

Ich finde es von Profis reichlich unprofessionell nachher über die Gefährlichkeit rumzujaulen ohne vorher entsprechend gehandelt zu haben.



Edit fragt noch nach, ob es bewegte Bilder vom Sturz von Nibali und Henao gibt?

captain hook
08.08.2016, 14:08
ich hab ja gestern kommentiert das ich denke die Profis werden sich nicht beschweren. Das war wohl Quatsch von mir
http://www.t-online.de/sport/radsport/id_78628960/olympia-2016-horror-stuerze-beim-radrennen-profis-sind-stinksauer.html

Andererseits: Das Olympiarennen findet in Rio statt. Dann muss man auch die Strassen von dort nehmen, oder?

Ich bin immer noch auf der Schiene das die Fahrer die Gefahr machen. Das ist eben Profiradsport - eine der gefährlichsten Sportarten der Welt, und deswegen so faszinierend.

Wo liest Du das was zu Kritik an den Kurven und der Abfahrt?

Ich lese, dass ein Tony Martin den Kurs brutal fand und als härtesten Tag seines Lebens (kein Wunder bei dem Profil) und dass Fahrer wie Greipel und Kittel nicht angereist sind, weil diese Streckenführung Siege für viele Fahrer unmöglich machten. Klar bei 5000HM. Da kann man das als Sprinter schon so entscheiden. Beschweren sich die Bergfahrer dann beim nächsten flachen Kurs halt auch.

Ich habe in dem Artikel nichts davon gelesen, dass sich einer der Profis über eine gefährliche Strecke beschwerten. Man hat da Aussagen zu einem sehr harten Rennen aus dem Zusammenhang gerissen und unter einer bestimmten Überschrift zitiert...

Das der Kurs hammerhart war steht glaube ich nicht in Frage.

be fast
08.08.2016, 14:09
Wann werden eigentlich die Straßen bei den Frühjahrsklassikern normgerecht umgebaut und wann wird Paris-Roubaix abgeschafft? Oder will ersthaft jemand behaupten, dass nasses verschlammtes Kopfsteinpflaster mit kindkopfgroßen Löchern besser und einfacher zu fahren sind als eine abfallende Kurve?

Man konnte die Kurve schon fahren... nur nicht so schnell.

Das war nochmal einen Tacken schlimmer...

flaix
08.08.2016, 14:14
Wo liest Du das was zu Kritik an den Kurven und der Abfahrt?

Ich lese, dass ein Tony Martin den Kurs brutal fand und als härtesten Tag seines Lebens (kein Wunder bei dem Profil) und dass Fahrer wie Greipel und Kittel nicht angereist sind, weil diese Streckenführung Siege für viele Fahrer unmöglich machten. Klar bei 5000HM. Da kann man das als Sprinter schon so entscheiden. Beschweren sich die Bergfahrer dann beim nächsten flachen Kurs halt auch.

Ich habe in dem Artikel nichts davon gelesen, dass sich einer der Profis über eine gefährliche Strecke beschwerten. Man hat da Aussagen zu einem sehr harten Rennen aus dem Zusammenhang gerissen und unter einer bestimmten Überschrift zitiert...

Das der Kurs hammerhart war steht glaube ich nicht in Frage.

ich habe gestern sehr den Kurs verteidigt und gefeiert. Die Bilder vom Frauenrennen haben mir den Magen umgedreht. Ich hatte das Bedürfniss meine Position von gestern etwas zu relativieren. Reine Schock-reaktion

Klugschnacker
08.08.2016, 14:17
ich habe gestern sehr den Kurs verteidigt und gefeiert. Die Bilder vom Frauenrennen haben mir den Magen umgedreht. Ich hatte das Bedürfniss meine Position von gestern etwas zu relativieren. Reine Schock-reaktion

Man stelle sich nur mal vor, die Niederländerin hätte sich den Rücken gebrochen! Von außen gesehen hat sie ein Schweineglück gehabt.
:Blumen:

captain hook
08.08.2016, 14:20
Das war nochmal einen Tacken schlimmer...

Ich hab das Rennen gesehen. Was genau war da schlimm solange man angepasst gefahren ist? Im Angesicht des Sieges haben es da einige (oder einge mehr) zu sehr krachen lassen. War schlimm, das will ich nicht abstreiten. Lag aber trotzdem nicht daran, dass man da nicht runterfahren konnte, sondern daran, dass man es nicht beliebig schnell tun konnte. Wie übrigens in jeder Kurve.

Du glaubst nicht ernsthaft, dass nasses verschlammtes Kopfsteinpflaster berechenbarer ist als der Kurs von gestern, oder?

captain hook
08.08.2016, 14:26
Man stelle sich nur mal vor, die Niederländerin hätte sich den Rücken gebrochen! Von außen gesehen hat sie ein Schweineglück gehabt.
:Blumen:

Das hab ich auch gedacht als ich sie liegen sah und dann hörte, dass sie wohl sogar bei Bewustsein war. Das sah richtig böse aus...

LidlRacer
08.08.2016, 14:57
Ich hab das Rennen gesehen. Was genau war da schlimm solange man angepasst gefahren ist? Im Angesicht des Sieges haben es da einige (oder einge mehr) zu sehr krachen lassen. War schlimm, das will ich nicht abstreiten. Lag aber trotzdem nicht daran, dass man da nicht runterfahren konnte, sondern daran, dass man es nicht beliebig schnell tun konnte. Wie übrigens in jeder Kurve.

Du glaubst nicht ernsthaft, dass nasses verschlammtes Kopfsteinpflaster berechenbarer ist als der Kurs von gestern, oder?

Das mit der Querneigung hast Du verstanden? Ein Tempo, das auf der Kurveninnenseite noch sicher fahrbar war, führte bei Überfahren der Mittellinie fast zwangsläufig zum Crash. Abgesehen davon, dass es bei bis zu 20% Gefälle (ich weiß nicht, wie viel es genau an der Unfallstelle war) und einsetzendem Regen, extrem schwierig ist, die Grenze zwischen fahrbar und nicht fahrbar zu beurteilen und sie nicht zu überschreiten.

schoppenhauer
08.08.2016, 15:02
Das mit der Querneigung hast Du verstanden?

Hast du seinen Beitrag verstanden? Jede Kurve ist fahrbar.

Die Frage ist einzig und allein, wie intensiv man den Mensch vor sich selbst schützen muss. Und ob man da europäische Standards anlegt oder es ein wenig rauher zugehen lässt. Wobei letzteres natürlich immer im Verdacht steht, vor allem der Sensations-Gier von den Leuten an den Bildschirmen gerecht zu werden.

Diesen Vorwurf gibt es bei Frühjahrs-Klassikern nicht, da gabs ja noch keine Bildschirme.....

captain hook
08.08.2016, 15:17
Das mit der Querneigung hast Du verstanden? Ein Tempo, das auf der Kurveninnenseite noch sicher fahrbar war, führte bei Überfahren der Mittellinie fast zwangsläufig zum Crash. Abgesehen davon, dass es bei bis zu 20% Gefälle (ich weiß nicht, wie viel es genau an der Unfallstelle war) und einsetzendem Regen, extrem schwierig ist, die Grenze zwischen fahrbar und nicht fahrbar zu beurteilen und sie nicht zu überschreiten.

Dann musst Du so fahren, dass Du unter allen Umständen auf der Innenseite bleibst. Wäre die Straße nur halb so breit, hättest Du auch keine andere Wahl. Ich will das nicht runterspielen, aber die Kurven waren fahrbar. Haben ja genug bewiesen. Nur halt nicht, wenn man zu schnell war.

Die Schweizerin Neff ist übrigens extra wegen der Strecke dort gestartet! Und die hat diese schon vor zwei Jahren genaustens besichtigt und für richtig gut befunden. Komisch wie hier einige vom Schreibtisch besser bescheid wissen.

noam
08.08.2016, 15:20
Das mit der Querneigung hast Du verstanden?

Fragst du das jetzt den Hook oder die gestürzten Fahrer?

Hätte hätte Fahrradkette. Wenn die Kurven einem westeuropäischem Standart entsprochen hätte, wären die Rennfahrer/innen sicherlich noch viel schneller gefahren, da der Kurvenradius ein deutlich schnelleres Durchfahren ermöglicht hätte. Wer dann rausgetragen worden wäre, wäre mit noch viel mehr Speed im Baum, Haus, Zaun, Zuschauer oder sonstwo eingeschlagen oder einfach einen Abhang abgestürzt...

Ich weiß als Radfahrer um diese Besonderheit der Strecke. Ich weiß, dass mir nur mein Fahrstreifen für ein sicheres Durchfahren der Kurve zur Verfügung steht und passe meine Geschwindigkeit entsprechend an.

LidlRacer
08.08.2016, 15:21
Hast du seinen Beitrag verstanden? Jede Kurve ist fahrbar.

Die Frage ist einzig und allein, wie intensiv man den Mensch vor sich selbst schützen muss.

Natürlich kann jeder die Kurven sicher mit 30 km/h runter fahren. Dann ist es aber kein Rennen mehr.

Radrennfahren ist quasi von Natur aus gefährlich, weil man nicht auf speziell gebauten sicheren Strecken sondern auf vorhandenen Straßen mit allerlei Hindernissen etc. unterwegs ist und weil die Fahrer annähernd ungeschützt sind.
Aber dann muss man nicht auch noch extra extrem schwierige Strecken auswählen, die kaum einen Fehler verzeihen und wo die Wahrscheinlichkeit besonders hoch ist, dass es nicht bei ein paar Abschürfungen bleibt.

Die UCI verteidigt übrigens die Streckenwahl:
But in a statement, the UCI said: "The Rio 2016 road race course was carefully designed and was extensively tested at the test event and in training.

"We do our utmost to design safe, challenging courses but unfortunately crashes do sometimes occur due to a combination of factors."
http://road.cc/content/news/200123-uci-defends-olympic-road-race-course-van-vleuten-says-shell-be-fine
Wer genau das wann und wo gesagt hat, konnte ich leider nicht herausfinden. Die UCI an sich spricht ja eher nicht ...

captain hook
08.08.2016, 15:28
Fragst du das jetzt den Hook oder die gestürzten Fahrer?

Hätte hätte Fahrradkette. Wenn die Kurven einem westeuropäischem Standart entsprochen hätte, wären die Rennfahrer/innen sicherlich noch viel schneller gefahren, da der Kurvenradius ein deutlich schnelleres Durchfahren ermöglicht hätte. Wer dann rausgetragen worden wäre, wäre mit noch viel mehr Speed im Baum, Haus, Zaun, Zuschauer oder sonstwo eingeschlagen oder einfach einen Abhang abgestürzt...

Ich weiß als Radfahrer um diese Besonderheit der Strecke. Ich weiß, dass mir nur mein Fahrstreifen für ein sicheres Durchfahren der Kurve zur Verfügung steht und passe meine Geschwindigkeit entsprechend an.

So ist das. Ich war mal bei einem MTB Rennen, da gab es einen Toten. Total tragisch!!! Auf der einfachsten Abfahrt des ganzen Rennens. Da, wo man es auf feinstem Schotter mit über 70kmh laufen lassen konnte. Blöd nur, dass man noch die Schotterkurve unten bekommen musste. Je einfacher die Strecke, desto schneller wird gefahren. Das Limit wird auf jeder Strecke ausgetestet. Total platt, aber den Sieg vor Augen. Da nehmen die jedes Risiko! Da würde nur Netz und doppelter Boden helfen. Und dann würden sie noch schneller fahren, weil sie ja wüssten, dass sie besser geschützt sind.

zappa
08.08.2016, 15:31
So ist das. Ich war mal bei einem MTB Rennen, da gab es einen Toten. Total tragisch!!! Auf der einfachsten Abfahrt des ganzen Rennens. Da, wo man es auf feinstem Schotter mit über 70kmh laufen lassen konnte. Blöd nur, dass man noch die Schotterkurve unten bekommen musste. Je einfacher die Strecke, desto schneller wird gefahren. Das Limit wird auf jeder Strecke ausgetestet. Total platt, aber den Sieg vor Augen. Da nehmen die jedes Risiko! Da würde nur Netz und doppelter Boden helfen. Und dann würden sie noch schneller fahren, weil sie ja wüssten, dass sie besser geschützt sind.

Also: "ist halt so" und "weiter machen, weil das halt dazu gehört"?

schoppenhauer
08.08.2016, 15:35
Und dann würden sie noch schneller fahren, weil sie ja wüssten, dass sie besser geschützt sind.


Komplett OT, aber egal: als man in Europa die Sicherheitsgurte eingeführt hat, stellte man irritiert ein Ansteigen der Unfallopfer auf den hinteren Plätzen im Auto fest. Der Grund war, das die objektiv besser geschützten Fahrer jetzt stärker aufs Gas gedrückt haben. Oder das ABS beim Motorrad hat auch schon manch einen Unfall herbeigeführt. Mittelmäßige Fahrer trauen sich nun Dinge, die sie ohne ABS nie machen würden.

Alle bewegen wir uns auf einer individuellen Spass-/Erfolgs-Risikokurve. Egal in welcher Situation, jeder hat für sich sein Optimum und versucht auf diesem so oft wie möglich entlang zu segeln.

captain hook
08.08.2016, 15:38
Also: "ist halt so" und "weiter machen, weil das halt dazu gehört"?

Machst Du die Strecke leichter fahren sie schneller, machst Du es schwerer, ists für manche zu schwer. Das Risiko bekommst Du nicht weg.... Massensprintankunft... Wer erinnert sich noch an die Massenstürze bei der Tour? Besser?

noam
08.08.2016, 15:44
Also: "ist halt so" und "weiter machen, weil das halt dazu gehört"?

Das finde ich nicht.

Der Sturz offenbart mindestens zwei eklatante Schwachstellen des Rennzirkus

1. Absicherung des Sturzraums, um die Folgen eines Sturzes abzumildern.
Gerade bei Olympia, wo Geld eine absolut untergeordnete Rolle spielt, ist dies ohne weiteres möglich.

2. Eine geschlossene Berufsradfahrervereinigung, die solche Schwachstellen einer Rennstrecke erkennt, Mindeststandards einer Streckensicherung festlegt und durchsetzt. Aber keine Arme keine Kekse. Da müssen halt die Teams und Radfahrer geschlossen auftreten mit allen Konsequenzen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es im Profiradsport ebenso Oberbedenkenträger wie zB Tony Martin gibt, der jede Strecke eigentlich unfahrbar findet in der mehr als zwei Kurven vorkommen und es ebenso Leute gibt, die gerade diese herausfordernden Strecken wollen, weil sie dies gut können.




BTW:
Warum fährt Sagan das MTB Rennen? Gibts da was offizielles dazu? Er ist doch auch so ein Abfahrtskünstler. Oder hat er etwa nach Streckenbesichtigung gedacht, dass er im Eifer des Gefechts auf der Abfahrt wohl zu viel riskieren würde und eben seine Teilnahme verneint hat. Natürlich eine rein persönliche Vermutung von mir.

tandem65
08.08.2016, 15:47
Natürlich kann jeder die Kurven sicher mit 30 km/h runter fahren. Dann ist es aber kein Rennen mehr.

Jetzt klinke ich mich doch wieder ein. Das ist doch Bullshit. Hast Du gesehen mit welchem Rückstand die Amerikanerin, die auf der Kuppe noch mit der Niederländerin zusammen war an der Sturzstelle vorbeikam?
Die Aktion war letztendlich aus der Rennsituation heraus völlig unnötig. Sie hätte die Amerikanerin als Unterstützung für das Flachstück mitnehmen können. Die hätte wohl im Sprint keine Chance gehabt. Dafür hätten sie zu zweit gute Chancen gehabt durchzukommen. So hat sie sogar der Amerikanerin die Chance auf eine Medaille genommen die vorne im Wind verreckt ist.

rundeer
08.08.2016, 15:47
Exkurs zum Skisport

Bernhard Russi, Olympiasieger in der Abfahrt 1972 und mittlerweile Streckenbauer.

Er erklärte einmal, dass die heutigen Abfahrer davon ausgehen, dass sie jede Passage am Limit durchziehen können. Die Pisten entsprächen gleichen mittlerweile oft Autobahnen, die glatt sind und kaum noch holpern. Man müsse sich überlegen, inwieweit das Sinn macht, weil die Fahrer dann einfach auch schneller in die Kurven gehen.

Früher, hätte es überall Schläge drin gehabt. Da wäre einem gar nicht die Idee gekommen eine Kurve mit 100 anzufahren. Da musste man vor gewissen Abschnitten halt aktiv anbremsen.

Die vermeintlich sicheren Strecken führen zu mehr Risikoverhalten. Also so, wie es der Captain auch gerade schreibt.

captain hook
08.08.2016, 15:53
Sagen befand die Strecke als zu schwer mit den Höhenmetern.

MTB ist gut für die Medienpräsenz. :-) Außerdem kommt er vom MTB.

be fast
08.08.2016, 15:54
Ich hab das Rennen gesehen. Was genau war da schlimm solange man angepasst gefahren ist? Im Angesicht des Sieges haben es da einige (oder einge mehr) zu sehr krachen lassen. War schlimm, das will ich nicht abstreiten. Lag aber trotzdem nicht daran, dass man da nicht runterfahren konnte, sondern daran, dass man es nicht beliebig schnell tun konnte. Wie übrigens in jeder Kurve.

Du glaubst nicht ernsthaft, dass nasses verschlammtes Kopfsteinpflaster berechenbarer ist als der Kurs von gestern, oder?

Das Rennen hast du gesehen, dann lies doch bitte mal im fred mit, da ging es um Folgendes: Die gefährlichen Punkte und vor allem die Vielzahl der Gefahren (steil, Bord, Querneigung, 200k bereits im Sattel bei den Männern) ist einfach zuviel. Hier durfte man sich auf mehrere Kilometer nicht den kleinsten Fehler erlauben, das ist das Problem. Ansonsten wäre der Knochen durch. Deutlich >10 und >15 ist halt was anderes als 7%. Gib mal in Kreuzotter ein, wie schnell du bei 18% rollst oder bei 8%.

Ich bin auch durchaus der Meinung, dass die ein oder andere Passage in anderen Rennen entschärft werden könnte. Wenn Giro- oder Tour Zielankünfte stark von Werbung und finanziellen Interessen beeinflußt werden und Zielankünfte somit auf 4 m Breiten und kurvigen Innenstadtbereichen stattfinden finde ich das auch falsch. Ich habe kein Interesse daran, dass ein Radfahrer im Rollstuhl landet. Daher ist es aus meiner Sicht gut, wenn Rennen an relevanten Punkten entschärft werden.

Wir leben im Jahre 2016 und nicht im alten Rom. Aber vielleicht bin ich ja auch einfach nur zu weich und gleichzeitig zu dumm, um die ein oder andere Sicht zu verstehen...:)

captain hook
08.08.2016, 15:57
Das Rennen hast du gesehen, dann lies doch bitte mal im fred mit, da ging es um Folgendes:

Auch das habe ich getan.

Wie oft genau sind die Nibalis und Co auf der Abfahrt in den ersten Runden gestürzt? Konnte man da also ohne zu stürzen runterfahren? Straßenbaukunst nach Norm hin oder her?!

Hast Du meinen Post zur Neff gelesen, die genau deshalb dort hingefahren ist (nach persönlicher Besichtigung vor Ort)?

LidlRacer
08.08.2016, 16:03
Machst Du die Strecke leichter fahren sie schneller, machst Du es schwerer, ists für manche zu schwer. Das Risiko bekommst Du nicht weg....

Eine weniger steile Bergabstrecke wäre leichter, langsamer UND sicherer.

Ich kenne mich in Rio aber nicht aus und weiß folglich nicht, ob es gute Alternativen gegeben hätte. Nur flach an der Küste lang zu rollen, wäre ja auch nix.

Generell scheint mir der bereits geäußerte Gedanke plausibel, dass ein olympisches Rennen nicht extrem schwierig sein sollte. U.a. weil dort auch kleine Nationen teilnehmen, die nicht absolute Profis dahinschicken, und die vielleicht auch nicht das Geld haben, im Vorfeld schon wochenlang dort zu trainieren.

Apropos Geld: Zumindest bei den männlichen Top-Pros könnte man ja noch argumentieren, dass sie für ihr hohes Risiko auch angemessen bezahlt werden (wobei eine Angemessenheit bei tödlichen Risiken schwierig ist), aber hier sind wir ja speziell beim Damenrennen und die verdienen (wenn überhaupt) immer noch nur einen lächerlichen Bruchteil der Männer.

Übrigens diskutiere ich hier vielleicht besonders engagiert, weil die mir persönlich bekannte Kathryn Bertine (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=29009) dieses Jahr bei einem Rennunfall eine lebensgefährliche Kopfverletzung erlitten hat. Die Strecke war in dem Fall allerdings meines Wissens nicht ursächlich.

dasgehtschneller
08.08.2016, 16:04
Die Schweizerin Neff ist übrigens extra wegen der Strecke dort gestartet! Und die hat diese schon vor zwei Jahren genaustens besichtigt und für richtig gut befunden. Komisch wie hier einige vom Schreibtisch besser bescheid wissen.

Die ist eigentlich auch Mountainbikerin und hat dadurch vermutlich etwas mehr Erfahrung mit "Strassen" und Kurven die nicht ganz den westeuropäischen Normen entsprechen :Cheese:

Ein paar Strohballen an den kritischen Stellen und vielleicht ein Hinweis bei der Streckenbesprechung hätten aus meiner Sicht nichts geschadet, in erster Linie ist aber wohl jeder selber verantwortlich so zu fahren dass er sich und andere nicht gefährdet.

Ich nehme mal an dass das auch nicht die einzige Kurve ist die so gebaut ist, sondern dass Strassen in Südamerika generell so gebaut werden.

tandem65
08.08.2016, 16:11
Hi be fast,

Wir leben im Jahre 2016 und nicht im alten Rom. Aber vielleicht bin ich ja auch einfach nur zu weich und gleichzeitig zu dumm, um die ein oder andere Sicht zu verstehen...:)

es widerspricht Dir ja keiner, daß die Strecke durchaus beim Sturz schwerwiegendere Verletzungen zur folge hat. Auch gerne daß sie anders zu fahren ist als eine Straße bei uns hier. So nehme ich es jedenfalls wahr.
Ich weiß nicht ob überhaupt andere Strecken mit entsprechenden Profil so einfach da sind.
Ich kann mir vorstellen, daß alle Straßen, die halbwegs entsprechendes Profil bieten baulich genau so aussehen.
Mir wäre es auch viel lieber wenn Sturzfolgen gemildert würden. Das ist für mich doch gar nicht die Frage. :Blumen:

captain hook
08.08.2016, 16:14
Eine weniger steile Bergabstrecke wäre leichter, langsamer UND sicherer.

Ich kenne mich in Rio aber nicht aus und weiß folglich nicht, ob es gute Alternativen gegeben hätte. Nur flach an der Küste lang zu rollen, wäre ja auch nix.

Generell scheint mir der bereits geäußerte Gedanke plausibel, dass ein olympisches Rennen nicht extrem schwierig sein sollte. U.a. weil dort auch kleine Nationen teilnehmen, die nicht absolute Profis dahinschicken, und die vielleicht auch nicht das Geld haben, im Vorfeld schon wochenlang dort zu trainieren.

Apropos Geld: Zumindest bei den männlichen Top-Pros könnte man ja noch argumentieren, dass sie für ihr hohes Risiko auch angemessen bezahlt werden (wobei eine Angemessenheit bei tödlichen Risiken schwierig ist), aber hier sind wir ja speziell beim Damenrennen und die verdienen (wenn überhaupt) immer noch nur einen lächerlichen Bruchteil der Männer.

Übrigens diskutiere ich hier vielleicht besonders engagiert, weil die mir persönlich bekannte Kathryn Bertine (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=29009) dieses Jahr bei einem Rennunfall eine lebensgefährliche Kopfverletzung erlitten hat. Die Strecke war in dem Fall allerdings meines Wissens nicht ursächlich.

Der Olympiasieg ist der höchste Titel den man erreichen kann. Deshalb sollte dort der beste Radfahrer von allen gekürt werden. Da darf der Kurs dazu angetan sein, genau diesen zu ermitteln. Und auch Abfahren gehört dazu. Sonst können sie ja einfach nen Zeitfahren geradeaus die Straße runter und flach (aber ohne Wende) absolvieren. Dieses Mal war es bergig, nächstes Mal wird es anders sein.


Die ist eigentlich auch Mountainbikerin und hat dadurch vermutlich etwas mehr Erfahrung mit "Strassen" und Kurven die nicht ganz den westeuropäischen Normen entsprechen :Cheese:

Ein paar Strohballen an den kritischen Stellen und vielleicht ein Hinweis bei der Streckenbesprechung hätten aus meiner Sicht nichts geschadet, in erster Linie ist aber wohl jeder selber verantwortlich so zu fahren dass er sich und andere nicht gefährdet.

Ich nehme mal an dass das auch nicht die einzige Kurve ist die so gebaut ist, sondern dass Strassen in Südamerika generell so gebaut werden.

Wenn sogar Frau Neff vor Ort besichtigt hat (als MTBerin), werden andere das ganz sicher auch getan haben. Ich glaube nicht, dass da einer am Start war, der die Strecke im Rennen das erste Mal gesehen hat.

LidlRacer
08.08.2016, 16:29
Der Olympiasieg ist der höchste Titel den man erreichen kann. Deshalb sollte dort der beste Radfahrer von allen gekürt werden.

Du weißt natürlich selbst, dass es DEN besten Radfahrer gar nicht gibt und dass auf jeder Strecke ein anderer der "Beste" sein kann.

Das Problem ist nicht, dass man hier nicht risikoarm runter fahren konnte, sondern dass man, um zu gewinnen, sehr riskant fahren musste und dabei neben Können auch das Glück haben musste, dass das gut geht - oder aber das "Glück", dass andere Pech haben ...

be fast
08.08.2016, 16:30
Auch das habe ich getan.

Wie oft genau sind die Nibalis und Co auf der Abfahrt in den ersten Runden gestürzt? Konnte man da also ohne zu stürzen runterfahren? Straßenbaukunst nach Norm hin oder her?!

Hast Du meinen Post zur Neff gelesen, die genau deshalb dort hingefahren ist (nach persönlicher Besichtigung vor Ort)?

Ja, man konnte sie sturzfrei runterfahren - du hast gewonnen. :)

Ja, ich hab den post zumindest so gelesen, dass ich meine verstanden zu haben worum es geht...
Möglicherweise nutzt ein MTB-Fahrer, gerade weil die Strecke so crazy ist, seine intensivere downhill-Erfahrung. Spricht jetzt eigentlich nicht soooo dolle für deine These.. IMO.

Is doch jetzt halt wie es ist. Ich habe "eure" Theorien zu 99% verstanden, "ihr" "unsere" zu 85 bis 95 %. Gab schon schlimmer freds (der Ringrichter musste auch schon mal mehr eingreifen...). Der Rest ist Geschmackssache.

be fast
08.08.2016, 16:33
Hi be fast,



es widerspricht Dir ja keiner, daß die Strecke durchaus beim Sturz schwerwiegendere Verletzungen zur folge hat. Auch gerne daß sie anders zu fahren ist als eine Straße bei uns hier. So nehme ich es jedenfalls wahr.
Ich weiß nicht ob überhaupt andere Strecken mit entsprechenden Profil so einfach da sind.
Ich kann mir vorstellen, daß alle Straßen, die halbwegs entsprechendes Profil bieten baulich genau so aussehen.
Mir wäre es auch viel lieber wenn Sturzfolgen gemildert würden. Das ist für mich doch gar nicht die Frage. :Blumen:

Eigentlich ist das doch auch hier die Frage. :) (Moment, ich les gleich nochmal den Threadtitel..:))

tandem65
08.08.2016, 16:33
Das Problem ist nicht, dass man hier nicht risikoarm runter fahren konnte, sondern dass man, um zu gewinnen, sehr riskant fahren musste

Ähm, die Stürze haben doch genau das Gegenteil gezeigt. :confused: Auch die 3 Medaillengewinnerinnen haben keinen wesentlichen Boden auf die dann führende Amerikanerin Bergab gutgemacht..

captain hook
08.08.2016, 16:40
Du weißt natürlich selbst, dass es DEN besten Radfahrer gar nicht gibt und dass auf jeder Strecke ein anderer der "Beste" sein kann.

Das Problem ist nicht, dass man hier nicht risikoarm runter fahren konnte, sondern dass man, um zu gewinnen, sehr riskant fahren musste und dabei neben Können auch das Glück haben musste, dass das gut geht - oder aber das "Glück", dass andere Pech haben ...

Und das ist immer so. Egal wie Du die Strecke machst. Schau Dir die Rennen an. Da wird über die Bürgersteige gesprungen, hinter den Passanten vorbei, über den unbefestigten Rand am Pflaster 10cm am Zuschauer vorbei mit 70kmh in die Zielkurve beim Massensprint... Es wird immer auf der letzten Rille gefahren. Wellen im Sprint, Kopfstoßen, Körperkontakt, bei Highspeed innen durchstecken vor der Kurve.

Und es gibt immer einen der noch mehr Risiko nimmt als Du. Manche setzen sich sogar aufs Oberrohr und treten dabei...

dasgehtschneller
08.08.2016, 16:40
Ähm, die Stürze haben doch genau das Gegenteil gezeigt. :confused: Auch die 3 Medaillengewinnerinnen haben keinen wesentlichen Boden auf die dann führende Amerikanerin Bergab gutgemacht..

Wenn man sich bergab absetzen will, dann kann das natürlich dazu verleiten erhöhte Risiken einzugehen, allerdings kann man davon ausgehen dass die restlichen Fahrer, vor allem im Peleton, ebenfalls nicht verunglücken wollen und man deshalb vermutlich zumindest nicht allzu viel verliert wenn man eben nicht sein Leben riskiert.

tomcat
08.08.2016, 16:41
... wollen wir das mal nicht überbewerten. Aber nur mal so nebenbei: V. Vleuten hat seit gestern schon ein paar Mal getwittert, über die Strecke hat sie sich (noch) nicht beschwert.

maotzedong
08.08.2016, 16:44
Generell scheint mir der bereits geäußerte Gedanke plausibel, dass ein olympisches Rennen nicht extrem schwierig sein sollte. U.a. weil dort auch kleine Nationen teilnehmen, die nicht absolute Profis dahinschicken, und die vielleicht auch nicht das Geld haben, im Vorfeld schon wochenlang dort zu trainieren.



Dieses Argument ist doch Käse ??
Wenn du das auf andere Sportarten überträgst...wo kommt man denn da hin ? :confused:

100m Vorsprung beim Rudern ?
1 Bahn weniger beim Schwimmen ?

LidlRacer
08.08.2016, 17:48
Dieses Argument ist doch Käse ??
Wenn du das auf andere Sportarten überträgst...wo kommt man denn da hin ? :confused:

100m Vorsprung beim Rudern ?
1 Bahn weniger beim Schwimmen ?

Dabei ging es mir nur um den hier diskutierten Faktor Risiko, den manche durch ausgedehntes Training auf der Originalstrecke besser beherrschen können als andere, die diese Möglichkeit nicht haben.
Beim Schwimmen und Rudern gibt es meines Wissens kein vergleichbares Risiko.

LidlRacer
08.08.2016, 17:59
Und das ist immer so. Egal wie Du die Strecke machst. Schau Dir die Rennen an. Da wird über die Bürgersteige gesprungen, hinter den Passanten vorbei, über den unbefestigten Rand am Pflaster 10cm am Zuschauer vorbei mit 70kmh in die Zielkurve beim Massensprint... Es wird immer auf der letzten Rille gefahren. Wellen im Sprint, Kopfstoßen, Körperkontakt, bei Highspeed innen durchstecken vor der Kurve.

Und es gibt immer einen der noch mehr Risiko nimmt als Du. Manche setzen sich sogar aufs Oberrohr und treten dabei...

Aber normalerweise ist Risikobereitschaft doch wohl nicht DER Erfolgsfaktor bei Radrennen und sollte es auch nicht sein.
Und auch Du wirst doch wohl erkennen, dass die Auswahl der Strecke massiven Einfluss auf die Risiken hat. Massensprints z.B. finde ich mit diesem Fall kaum vergleichbar. Dort gibt es zwar auch ein ganz erhebliches Sturzrisiko, aber nach meinem Eindruck sind die Sturzfolgen trotz spektakulär aussehender Abflüge dort selten schwerer als ein Schlüsselbeinbruch, da es i.d.R. keine festen Hindernisse wie hier die fiesen Bordsteinkanten gibt, an denen man sich besonders schwer verletzen könnte. Schlüsselbeinbruch wünsche ich natürlich auch niemandem, aber der ist doch weit von lebensgefährlich entfernt.
Und wenn man Massensprints vermeiden will, reicht auch ein "normaler" Berg, der keine enge 20% Abfahrt hat.

zappa
08.08.2016, 18:12
Und das ist immer so. Egal wie Du die Strecke machst. Schau Dir die Rennen an. Da wird über die Bürgersteige gesprungen, hinter den Passanten vorbei, über den unbefestigten Rand am Pflaster 10cm am Zuschauer vorbei mit 70kmh in die Zielkurve beim Massensprint... Es wird immer auf der letzten Rille gefahren. Wellen im Sprint, Kopfstoßen, Körperkontakt, bei Highspeed innen durchstecken vor der Kurve.

Und es gibt immer einen der noch mehr Risiko nimmt als Du. Manche setzen sich sogar aufs Oberrohr und treten dabei...

Ich glaube Dir das und, dass Du das auch wirklich gut beurteilen kannst.

Und genau weil das so ist, sollte das doch genau der Moment sein, in dem dazu eine sehr kritische Diskussion erlaubt und erforderlich ist - gerade angesichts der sichtbar dramatischen Fälle, die wir aktuell diskutieren.

be fast
08.08.2016, 18:45
Dabei ging es mir nur um den hier diskutierten Faktor Risiko, den manche durch ausgedehntes Training auf der Originalstrecke besser beherrschen können als andere, die diese Möglichkeit nicht haben.
Beim Schwimmen und Rudern gibt es meines Wissens kein vergleichbares Risiko.

Ja ja, das hier oftmals genannte Besichtigen der Strecke... Als ob man sich jeden m² einprägen könnte. Es gibt ja noch andere Stellen auf dieser Strecke die eine Rolle spielen. Außerdem gehe ich von aus, dass die Straße nicht für den öffentlichen Verkehr gesperrt war, sodass man die ominöse linke Fahrbahn gar nicht "erfahren" konnte. Es ist doch nur menschlich, dass man dann möglicherweise einer Fehleinschätzung unterliegt. Dies darf aber nicht mit Verletzungen der übelsten Art bestraft werden.

NBer
08.08.2016, 19:29
...... Es ist doch nur menschlich, dass man dann möglicherweise einer Fehleinschätzung unterliegt. Dies darf aber nicht mit Verletzungen der übelsten Art bestraft werden.

hmm, mal von materialschäden abgesehen würde ich sagen, dass 90% aller unfälle bei rennformaten (egal ob F1, Rad, Motorrad usw) auf fehleinschätzungen der teilnehmer beruhen. das ist unvermeidbar.
und machen wir uns nichts vor, wäre der sturz nicht der führenden vor laufenden kameras, sondern völlig unbemerkt einer chinesin auf platz 60 passiert, würden wir heute schon gar nicht mehr drüber reden.

zappa
08.08.2016, 19:34
und machen wir uns nichts vor, wäre der sturz nicht der führenden vor laufenden kameras, sondern völlig unbemerkt einer chinesin auf platz 60 passiert, würden wir heute schon gar nicht mehr drüber reden.

Das ist sehr zynisch und ich glaube das auch nicht.

mum
08.08.2016, 19:38
es ist olympia - die BESTEN sollen gewinnen....
der kurs war einer der härtestens - ever!

bei JEDER abfahrt kann IMMER was passieren.

die schweizer (nef...) haben u.a. den kurs mit kamera aufgezeichnet und frau nef ist diese abfahrt x-fach gedanklich abgefahren und kannte wohl jedes "körnchen" auf der strecke.

für die stürzenden war's einfach pech oder unvermögen.

tortzdem gut ist nicht mehr passiert...

LidlRacer
08.08.2016, 21:31
Hier gibt's ein Telefon-Interview mit Annemiek Van Vleuten:
http://www.omroepgelderland.nl/nieuws/2114651/Van-Vleuten-na-de-crash-Ik-was-er-nu-zo-dichtbij-ik-ben-onwijs-teleurgesteld-audio
(Achtung! Auf der Seite sind auch Bilder und Videos, die nicht jeder sehen will.)

Wäre natürlich hilfreich, Holländisch zu können, aber den geschriebenen Text kann man sich ja auch halbwegs per Google übersetzen lassen.

Zum Risiko sagt sie etwa:
"Ich wusste, dass die Abfahrt bei Regen tückisch war. Andererseites wusste ich auch, dass Longo Borghini hinter mir war, und das ist eine gute Abfahrerin. Dann muss man einige Risiken eingehen."

LidlRacer
08.08.2016, 21:36
Die Geschichte aus Sicht der Mutter:
„Ich dachte, dass sie tot ist“ (http://www.faz.net/aktuell/sport/van-vleuten-und-der-horror-sturz-ich-dachte-dass-sie-tot-ist-14378579.html)

triathlonnovice
08.08.2016, 21:53
Hier gibt's ein Telefon-Interview mit Annemiek Van Vleuten:
http://www.omroepgelderland.nl/nieuws/2114651/Van-Vleuten-na-de-crash-Ik-was-er-nu-zo-dichtbij-ik-ben-onwijs-teleurgesteld-audio
(Achtung! Auf der Seite sind auch Bilder und Videos, die nicht jeder sehen will.)

Wäre natürlich hilfreich, Holländisch zu können, aber den geschriebenen Text kann man sich ja auch halbwegs per Google übersetzen lassen.

Zum Risiko sagt sie etwa:
"Ich wusste, dass die Abfahrt bei Regen tückisch war. Andererseites wusste ich auch, dass Longo Borghini hinter mir war, und das ist eine gute Abfahrerin. Dann muss man einige Risiken eingehen."

Man muss sicher meistens Riskio fahren um zu gewinnen. Da hats aber imho auch deutlich sichtbar an Bikebehrschung gefehlt. Die Kurve wurde schon zu steil angefahren und dann wurde auf gut Glück die Vorderradbremse gezogen. das sah nicht kontrolliert aus.

be fast
08.08.2016, 21:58
Man muss sicher meistens Riskio fahren um zu gewinnen. Da hats aber imho auch deutlich sichtbar an Bikebehrschung gefehlt. Die Kurve wurde schon zu steil angefahren und dann wurde auf gut Glück die Vorderradbremse gezogen. das sah nicht kontrolliert aus.

.....sagt der triathlonnovice!
Thank you very much! :)

triathlonnovice
08.08.2016, 22:36
.....sagt der triathlonnovice!
Thank you very much! :)

So ist das nun mal. Auch so einige Pros machen Sachen, die äußerst laienmäßig sind. Kann aufgrund von fehlender Konzentration sein, oder mangelndes Training.;)

LidlRacer
08.08.2016, 22:45
Man muss sicher meistens Riskio fahren um zu gewinnen. Da hats aber imho auch deutlich sichtbar an Bikebehrschung gefehlt. Die Kurve wurde schon zu steil angefahren und dann wurde auf gut Glück die Vorderradbremse gezogen. das sah nicht kontrolliert aus.

Zur Ursachendiskussion verlinke ich dann doch noch dieses Video von einem Zuschauer, der ganz nah an der Sturzstelle stand:
www.youtube.com/watch?v=QyQfxSC2VLo
(Schwer erträglich sind die Nahaufnahmen nach dem Sturz.)

Man sieht, dass x vorausfahrende Motorräder auf einer guten Linie unterwegs sind, indem sie die Kurve in Fahrtrichtung gesehen auf der linken Seite anfahren und dann zur Kurveninnenseite ziehen.
An den quietschenden Autoreifen lässt sich aber erahnen, dass das kritisch werden könnte.
Van Vleuten fährt sehr viel weiter rechts und dann ist die Situation wohl auch mit bester Radbeherrschung nicht mehr zu retten. Man könnte spekulieren, ob / welchen Grund es für diese falsche Linienwahl gab. Ich hatte ja schon die Theorie, dass das Überfahren des Geschwindigkeitsreduzierungshubbels dazu beigetragen hat.
Jetzt habe ich die neue Theorie, dass das dicht hinten links von ihr fahrende Kameramotorrad vielleicht ihre Linienwahl negativ beeinflusst haben könnte - möglicherweise hat sie - bewusst oder unbewusst - versucht, sich von diesem fernzuhalten und ist so auf die falsche Linie geraten.
Vielleicht kann das jemand kompetenter beurteilen, hinter dem häufiger Kameramotoräder herfahren als hinter mir ...

Hafu
08.08.2016, 22:52
Man muss sicher meistens Riskio fahren um zu gewinnen. Da hats aber imho auch deutlich sichtbar an Bikebehrschung gefehlt. Die Kurve wurde schon zu steil angefahren und dann wurde auf gut Glück die Vorderradbremse gezogen. das sah nicht kontrolliert aus.

Erstes Problem war, dass das Hinterrad blockierte. Das war auch der Grund, dass sie die natürliche Kurvenlinie verlassen hat, denn mit einem rutschendem Hintergrund macht es natürlich keinen Sinn, sich in die Kurve zu legen, auch wenn im Rückblick ein kontrollierter Sturz weniger gefährlich gewesen wäre wie das, was danach folgte.

Als der gegenüberliegende Bordstein immer näher kam, hat sie dann die Vorderbremse etwas zu heftig betätigt, so dass dieses nahezu blockierte und sie über den Lenker einen saumäßig gefährlichen Abgang machte.

Vom Sturzmechanismus hätte da ohne weiteres die Halswirbelsäule gebrochen sein können mit lebensgefährlichen Folgen.
Ich war sehr erleichtert, als ich von den relativ glimpflichen Verletzungen erfuhr.

noam
08.08.2016, 23:05
Man sieht, dass x vorausfahrende Motorräder auf einer guten Linie unterwegs sind, indem sie die Kurve in Fahrtrichtung gesehen auf der linken Seite anfahren und dann zur Kurveninnenseite ziehen.


Man sieht aber auch sehr gut die Fahrwerke der Motorräder beim Überfahren der Mittellinie arbeiten. Ich könnte mir vorstellen, dass man bei ähnlicher Linienwahl mit dem Rennrad beim Überfahren der Linie für einen Moment die Traktion verliert.



Van Vleuten fährt sehr viel weiter rechts und dann ist die Situation wohl auch mit bester Radbeherrschung nicht mehr zu retten.


Also vorweg möchte ich einmal sagen, dass sie viel zu schnell war für die gewählte Linie und als sie dies bemerkte, war es zu spät noch heil aus der Situation herauszukommen. Als besonders scheiße kommt dann noch hinzu, dass der Sturzraum einfach nicht vorhanden war.

Grundsätzlich würde ich aufgrund meiner Erfahrung aus dem Motorradrennsport behaupten, dass es in diesem Fall am besten gewesen wäre, die Kurve auf der rechten Fahrbahnseite sehr nah am Mittelstreifen anzufahren und dort anzubremsen. Einlenken und dann zum Kurvenscheitelpunkt erst nach innen ziehen. Dann hat man auch noch bei hoher Geschwindigkeit sich nach dem Scheitelpunkt kontrolliert heraustragen zu lassen.

Hier war das Kind aber schon ganz ganz tief im Brunnen und dann neigt der Mensch beim Versuch die Situation zu retten reflexhaft blöd zu reagieren. Sie merkt, dass sie zu schnell ist und bremst. Ganz ungeschickt ist sie nicht, denn sie bremst vorn. Ein Bremsen hinten hätte direkt ein ausbrechendes Hinterrad mit einem hohen Abflug zur Folge. Bremsen vorn bewirkt, dass sich die Fuhre aufstellt und geradeaus fährt. Hier wird sie dann unglücklicherweise durch die Bauweise der Straße (Dach) beim Überqueren den Mitte ausgehebelt und ab da war sie nur noch Passagier.

Auf der Rennstrecke haben wir früher immer über Sturzerfahrung gefrotzelt. Die Leute die oft stürzen wissen sehr häufig auch wie sie in haarigen Situationen reagieren müssen, um die Sturzfolgen zu minimieren. Hier wäre vielleicht eine Alternative gewesen einfach zu versuchen durch erhöhen der Schräglage die Kurve doch noch zu bekommen und die Finger von der Bremse zu lassen. Irgendwann wird man dann Opfer des Kammschen Kreises und man rutscht seitlich weg. Fraglich ist, ob in diesem konkrekten Fall genug Platz gewesen wäre auf der Straße auszurutschen. Dann wäre halt ordentlich Tapete ab aber vielleicht kein Einschlag.


Man könnte spekulieren, ob / welchen Grund es für diese falsche Linienwahl gab.

Ich würde es auf Rennstress und Ermüdung schieben. Ich glaube nicht, dass sich Profis, die es ja nun gewohnt sind sich zwischen Motorrädern zu bewegen davon beeindrucken lassen.

deirflu
08.08.2016, 23:15
Jetzt habe ich die neue Theorie, dass das dicht hinten links von ihr fahrende Kameramotorrad vielleicht ihre Linienwahl negativ beeinflusst haben könnte - möglicherweise hat sie - bewusst oder unbewusst - versucht, sich von diesem fernzuhalten und ist so auf die falsche Linie geraten.

Kann schon sein, man kann aber nichts sagen weil man nicht weis wie sich der Motrorradfahrer davor verhalten hat bzw kann da die Perspektive täuschen und der ist viel weiter hinten als es wirkt.

Ist ja aber auch egal, was bleibt ist das sie zu schnell in die Kurve gefahren ist und als sie das gemerkt hat hat sie auch noch die Vorderbremse voll gezogen.
Insgesamt kann sie sehr glücklich darüber sein so glimpflich aus der Sacher herausgekommen zu sein.

Und ich bin nach wie vor der Meinung das die Strecke nicht ursächlich ist, die war vorher bekannt und wurde ja von einigen Sturzfrei bewältigt. Macht man eine weniger selektive Strecke gibt es ein großes Feld und dadurch wieder mehr Massenstürze, keine Ahnung ob das wirklich besser ist.

Das ist Profisport auf Weltklasseniveau, daher geht die Streckenwahl für mich auch in Ordnung und schwere Stürze gab und gibt es bei den großen Titelrennen auch öfters weil halt mehr Fahrer höhere Risiken eingehen.

Außerdem hat sich von den gestürzten/verletzten Fahrer so weit ich das in Auge habe auch noch keiner über die Strecke beschwert.

LidlRacer
08.08.2016, 23:25
Komischerweise sehe ich vieles anders / gar nicht.

Man sieht aber auch sehr gut die Fahrwerke der Motorräder beim Überfahren der Mittellinie arbeiten. Ich könnte mir vorstellen, dass man bei ähnlicher Linienwahl mit dem Rennrad beim Überfahren der Linie für einen Moment die Traktion verliert.

Hast Du ein hochauflösendes Video? Ich erkenne da exakt nichts von Fahrwerken.

Sie merkt, dass sie zu schnell ist und bremst. Ganz ungeschickt ist sie nicht, denn sie bremst vorn. Ein Bremsen hinten hätte direkt ein ausbrechendes Hinterrad mit einem hohen Abflug zur Folge. Bremsen vorn bewirkt, dass sich die Fuhre aufstellt und geradeaus fährt. Hier wird sie dann unglücklicherweise durch die Bauweise der Straße (Dach) beim Überqueren den Mitte ausgehebelt und ab da war sie nur noch Passagier.

Meines Erachtens bremst sie (auch) hinten, denn das Hinterrad bricht etwa ab Überqueren der Mittellinie aus. In diesem Video ist auch das fast nicht erkennbar, aber in dem anderen aus der TV-Übertragung vom Kameramotorrad. Danach scheint sie in Panik (zu?) stark vorn zu bremsen, woraufhin der Überschlag folgt.

noam
08.08.2016, 23:37
Hast Du ein hochauflösendes Video? Ich erkenne da exakt nichts von Fahrwerken.


Achte mal direkt beim ersten Motorrad auf die Kippbewegung, die der Scheinwerfer macht, wenn der Fahrer die Fahrbahnmitte überfährt. Da geht der Scheinwerfer erst einmal deutlich nach oben um dann wieder zu senken. Und bei der Polizeischwadron kann man das auch beobachten. Da geht immer eine leichte Welle durch das Motorrad. Ist nicht viel, aber die Motorräder sind ja auch mit dicken Fahrwerken ausgestattet.


Meines Erachtens bremst sie (auch) hinten, denn das Hinterrad bricht etwa ab Überqueren der Mittellinie aus. In diesem Video ist auch das fast nicht erkennbar, aber in dem anderen aus der TV-Übertragung vom Kameramotorrad. Danach scheint sie in Panik (zu?) stark vorn zu bremsen, woraufhin der Überschlag folgt.
[/QUOTE]

Ich glaube nicht, dass sie hinten bremst, da ich glaube, dass dann bei der Geschwindigkeit das Hinterrad schon beim Einlenken weggegangen wäre. Ich glaube, dass Ausbrechen des Hinterrades beim Überqueren der Mittelinie rührt aus dem dortigen Traktionsverlusts durch das Überqueren des "Hausgibels". Alles danach ist Panik.

Aber im Prinzip auch Makulatur. Da passiert so viel binnen Sekundenbruchteilen und eine kleine Fehleinschätzung reicht dann. Wobei ich nach wie vor glaube, dass die Kombination aus Linienwahl und Geschwindigkeit in diesem Fall nicht zu retten war. Hier gings dann nur noch um Sturzfolgenminimierung und da ist kaum jemand Herr seiner Reflexe

be fast
08.08.2016, 23:38
Noch einmal zum Thema Straßenplanung in D (und Rio). Zur Erinnerung, die Querneigung trägt den Fahrer in dieser Kurve nach außen:
34529

Außerdem sollte eine Kurve niemals so schnell in einen kleinen Radius übergehen. In D ist bei Landstraßen in den meisten Fällen mit Klothoiden (Übergangsbögen) zu planen, sodass der Radius "sanft" verkleinert wird. Hier sieht man den plötzlich kleinen Radius auf Höhe der stürzenden Fahrerin.
34530

Nochmal: Diese Trassierung ist eine Katastrophe. Hier dem Fahrer annähernd uneingeschränkt einen Fahrfehler zu unterstellen ist mehr als unfair.

noam
09.08.2016, 00:02
Nochmal: Diese Trassierung ist eine Katastrophe. Hier dem Fahrer annähernd uneingeschränkt einen Fahrfehler zu unterstellen ist mehr als unfair.

Ohne Frage kann man bessere Straßen bauen.

Aber es ist doch offensichtlich, dass die Fahrerin, bei der ich ausreichende Streckenkenntnis unterstelle, objektiv zu schnell für die Linie war, die sie zur Kurvendurchfahrt gewählt hat.

Also muss man entweder am Faktor Linie oder am Faktor Geschwindigkeit schrauben. Fraglich ist dann, ob es überhaupt eine Linie gibt, die eine solch hohe Geschwindigkeit zugelassen hätte.


Zumal sie ja bei ausreichender Streckenkenntnis wissen muss, dass die Kurve noch ganz böse zu macht und der Kurveneingang optisch eine höhere mögliche Kurvengeschwindigkeit vorgaukelt. Hat sie diese Streckenkenntnis nicht, ist es um so risikobereiter eine unbekannte nicht einsehbare Kurve in einer solch hohen Geschwindigkeit durchfahren zu wollen

LidlRacer
09.08.2016, 00:08
Achte mal direkt beim ersten Motorrad auf die Kippbewegung, die der Scheinwerfer macht, wenn der Fahrer die Fahrbahnmitte überfährt. Da geht der Scheinwerfer erst einmal deutlich nach oben um dann wieder zu senken. Und bei der Polizeischwadron kann man das auch beobachten. Da geht immer eine leichte Welle durch das Motorrad. Ist nicht viel, aber die Motorräder sind ja auch mit dicken Fahrwerken ausgestattet.


Hm, hab anscheinend kein Auge für Motorradbewegungen. Es ändert sich ja auch ständig der Blickwinkel auf die Scheinwerfer, da kann ich trotz Zeitlupe nicht auseinanderhalten, was sich warum bewegt.

LidlRacer
09.08.2016, 00:43
Ich hab mal die Unfallstelle in Google Streetview lokalisiert, beginnend mit dem Hubbel, den sie überfahren musste und wo sie m.M.n. schon auf die falsche Linie (zu weit rechts) geriet. Ich hoffe, das klappt mit dem Link hier:
https://www.google.de/maps/@-22.9657029,-43.2397335,3a,75y,86.05h,71.43t/data=!3m6!1e1!3m4!1sDNG2Qlg-39zNfBtDiSbXKQ!2e0!7i13312!8i6656

Interessant wären noch Videos vom Männerrennen an der gleichen Stelle. Die sind dort ja 3 mal vorbeigekommen, aber ich hab noch nix gefunden.

deirflu
09.08.2016, 07:06
Nochmal: Diese Trassierung ist eine Katastrophe. Hier dem Fahrer annähernd uneingeschränkt einen Fahrfehler zu unterstellen ist mehr als unfair.

Ich verstehe deine Argumentation und gebe dir ja auch recht das die Strecke nicht perfekt ist.

Aber das Rennen findet in Rrio statt, dort sind viele Straßen nun mal so. Alles weitere ist in meinen Augen unangepasstes verhalten.

Außerdem muss man sagen das der Trend Rennen in einer Abfahrt einscheiden zu wollen relativ "neu" ist, natürlich gab es da früher schon Spezialisten, aber die Risikobereitschaft ist da derzeit extrem hoch.
Denke mal an Froome wie er am OR sitzt und der Berg runter tritt?!
Ich glaube das wir in Zukunft leider noch öfters schwere Stürze sehen werden.

ArminAtz
09.08.2016, 08:23
Ich hab mal die Unfallstelle in Google Streetview lokalisiert...

Die Technik heutzutage...

captain hook
09.08.2016, 11:04
Noch einmal zum Thema Straßenplanung in D (und Rio). Zur Erinnerung, die Querneigung trägt den Fahrer in dieser Kurve nach außen:
34529

Außerdem sollte eine Kurve niemals so schnell in einen kleinen Radius übergehen. In D ist bei Landstraßen in den meisten Fällen mit Klothoiden (Übergangsbögen) zu planen, sodass der Radius "sanft" verkleinert wird. Hier sieht man den plötzlich kleinen Radius auf Höhe der stürzenden Fahrerin.
34530

Nochmal: Diese Trassierung ist eine Katastrophe. Hier dem Fahrer annähernd uneingeschränkt einen Fahrfehler zu unterstellen ist mehr als unfair.

Ich verstehe nicht, auf welcher Mission ihr unterwegs seit?! Ein Rennen wird auf der ausegschriebenen Strecke ausgetragen. Kopfsteinpflaster ist auch manchmal sehr böse und es kann dann sogar regnen, dann ist es wie Eis. Was macht man dann? Die Bedingungen sind für alle gleich. Und ich kann eine Straße mit Pflaster oder einer bestimmten Bauart halt nur so fahren wie es geht.

Man konnte dort runterfahren, das haben 90% der Fahrer bewiesen. Nicht runtergekommen sind die, die versucht haben bergab eine Selektion zu betreiben, weil sie gewinnen wollten. Das ist OK, das kann man in jeder Kurve versuchen. Sie sind dort aber mehrfach rumgekommen und die Favoriten haben den Kurs ganz sicher wochenlang besichtig und befahren. Deshalb beschwert sich interessanterweise von denen auch keiner.

Was macht ihr eigentlich zB auf Malle auf der Abfahrt vom Soller wenn es regnet? Die Baufirma wegen dem Asphalt verklagen der dann kaum noch Grip bietet?

neo
09.08.2016, 11:13
.... nur Strecken fahren, die der TUEV Rheinland vorher abgenommen hat ... :Cheese:

LidlRacer
09.08.2016, 11:42
So, jetzt doch noch mal eine wirklich aufschlussreiche Videoversion:
www.youtube.com/watch?v=HCkBreJvLoA

Wie wohl auch in der deutschen Live-Übertragung wird hier direkt nach dem Unfall zur Motorradkamera hinter der an 2. Stelle liegenden Amerikanerin geschaltet.
Wenn man die beiden Damen in 2 Fenstern nebeneinander in Zeitlupe abfahren lässt, kann man recht gut Fahrlinie und Geschwindigkeit vergleichen.
Geschwindigkeit im Vorfeld der Kurve ist nicht signifikant unterschiedlich. Aber die Amerikanerin hat eindeutig die viel bessere Linie beginnend auf der linken Straßenseite. Entgegen mancher Annahme ist es kein Problem, von dort nach rechts zu wechseln, denn so absurd sprungschanzenmäßig eckig ist der Übergang zwischen den Straßenhälften offenbar nicht.
Ferner scheint mir, dass Van Vleuken trotz falscher Linie noch rechtzeitig vor der Kurve hätte bremsen können, wenn sie die Lage rechtzeitig erkannt hätte. Das hat sie aber anscheinend aus welchen Gründen auch immer nicht. Zu spät gebremst, als nicht mehr genug Bremsweg zur Verfügung stand - die Folgen sind bekannt.
In dem relevanten Bereich scheinen mir Gefälle und Geschwindigkeit auch nicht so hoch, dass es grundsätzlich extrem schwierig gewesen wäre, das Rad dort unter Kontrolle zu halten.

Also in Kurzform:
Sturzursächlich ist meines Erachtens in erster Linie ein Fahrfehler, nicht aber übermäßig riskantes Tempo.
Dass der Sturz leicht tödlich hätte enden können, liegt aber an der ungewöhnlich gefährlichen Straßenbegrenzung.

noam
09.08.2016, 11:48
...

Seh ich genauso.

JENS-KLEVE
09.08.2016, 14:07
[QUOTE=LidlRacer;1244889]So, jetzt doch noch mal eine wirklich aufschlussreiche Videoversion:
www.youtube.com/watch?v=HCkBreJvLoA

Bei Sekunde 29 sieht man den Typen im roten T-Shirt der die ganze Zeit das Sturzopfer filmt, dieses Video wurde ja auch hier im Thread als Youtube link geposted.

be fast
09.08.2016, 15:18
So, jetzt doch noch mal eine wirklich aufschlussreiche Videoversion:
www.youtube.com/watch?v=HCkBreJvLoA

Wie wohl auch in der deutschen Live-Übertragung wird hier direkt nach dem Unfall zur Motorradkamera hinter der an 2. Stelle liegenden Amerikanerin geschaltet.
Wenn man die beiden Damen in 2 Fenstern nebeneinander in Zeitlupe abfahren lässt, kann man recht gut Fahrlinie und Geschwindigkeit vergleichen.
Geschwindigkeit im Vorfeld der Kurve ist nicht signifikant unterschiedlich. Aber die Amerikanerin hat eindeutig die viel bessere Linie beginnend auf der linken Straßenseite. Entgegen mancher Annahme ist es kein Problem, von dort nach rechts zu wechseln, denn so absurd sprungschanzenmäßig eckig ist der Übergang zwischen den Straßenhälften offenbar nicht.
Ferner scheint mir, dass Van Vleuken trotz falscher Linie noch rechtzeitig vor der Kurve hätte bremsen können, wenn sie die Lage rechtzeitig erkannt hätte. Das hat sie aber anscheinend aus welchen Gründen auch immer nicht. Zu spät gebremst, als nicht mehr genug Bremsweg zur Verfügung stand - die Folgen sind bekannt.
In dem relevanten Bereich scheinen mir Gefälle und Geschwindigkeit auch nicht so hoch, dass es grundsätzlich extrem schwierig gewesen wäre, das Rad dort unter Kontrolle zu halten.

Also in Kurzform:
Sturzursächlich ist meines Erachtens in erster Linie ein Fahrfehler, nicht aber übermäßig riskantes Tempo.
Dass der Sturz leicht tödlich hätte enden können, liegt aber an der ungewöhnlich gefährlichen Straßenbegrenzung.

Das hat mit "absurd sprungschanzenmäßig eckig" wenig zu tun. Fast jede Straße hat auf der Geraden ein Dachprofil, 2,5 % je von der Mitte aus abfallend. Das ist optisch kaum auffallend. Wenn du jetzt aber in der Kurvenseite links nicht -7% sondern +2,5% Querneigung hast ist dies ein delta von 9,5 %. Das ist immens. Wenn die Holländerin über eine 3 oder 4 m längere Strecke, aufgrund einer anderen Querneigung, nach außen getragen worden wäre, hätte sie den Sturz sanfter angehen können. Ich schätze, allein eine ordentliche Kurvenquerneigung hätte den Sturz sogar verhindert.

1.) Ja, auch ich sehe hier einen Fahrfehler!
2.) Dennoch zeige ich auf, was wohl zum Sturz geführt hat und wünsche mir für diese Welt mehr Frieden und Strecken die Sturzfolgen nicht zur Katastrophe werden lassen. Nur meine Meinung..

noam
09.08.2016, 15:23
2.) Dennoch zeige ich auf, was wohl zum Sturz geführt hat und wünsche mir für diese Welt mehr Frieden und Strecken die Sturzfolgen nicht zur Katastrophe werden lassen. Nur meine Meinung..

Damit gewinnst du jede Misswahl :P


Ich glaube wir sind uns absolut einig, dass die Veranstalter in die Pflicht genommen werden müssen, um die Sturzräume sicherer zu gestalten, um schwere Verletzungen zu minimieren. Besonders dann, wenn man aufgrund der Streckenführung davon ausgehen kann, dass hier mit sehr viel Risiko oder mit erhöhter Ermüdung und damit weniger Konzentration gefahren wird

be fast
09.08.2016, 15:24
Ich verstehe nicht, auf welcher Mission ihr unterwegs seit?! Ein Rennen wird auf der ausegschriebenen Strecke ausgetragen. Kopfsteinpflaster ist auch manchmal sehr böse und es kann dann sogar regnen, dann ist es wie Eis. Was macht man dann? Die Bedingungen sind für alle gleich. Und ich kann eine Straße mit Pflaster oder einer bestimmten Bauart halt nur so fahren wie es geht.

Man konnte dort runterfahren, das haben 90% der Fahrer bewiesen. Nicht runtergekommen sind die, die versucht haben bergab eine Selektion zu betreiben, weil sie gewinnen wollten. Das ist OK, das kann man in jeder Kurve versuchen. Sie sind dort aber mehrfach rumgekommen und die Favoriten haben den Kurs ganz sicher wochenlang besichtig und befahren. Deshalb beschwert sich interessanterweise von denen auch keiner.

Was macht ihr eigentlich zB auf Malle auf der Abfahrt vom Soller wenn es regnet? Die Baufirma wegen dem Asphalt verklagen der dann kaum noch Grip bietet?

Ich (wir) sind nur der Meinung, dass die Strecke zu gefährlich war. Das ist die Meinung. Ich hätte sie als Veranstalter nicht ausgewählt, dass will ich mit meinen Beiträgen sagen und zeige auf warum. Ich verbiete nichts (kann ich auch nicht), ich hätte mir nur eine andere Strecke gewünscht (!). Darf ich das nicht sagen. Where is your fxxxxx problem? :) Du bist hart und sagst, dass ist normale Härte. Ich sehe es anders und begründe warum. Eigentlich no problem?!

Deine Mission ist für mich auch nicht ganz nachzuvollziehen. So ist es nun mal.

be fast
09.08.2016, 15:26
Damit gewinnst du jede Misswahl :P


Ich glaube wir sind uns absolut einig, dass die Veranstalter in die Pflicht genommen werden müssen, um die Sturzräume sicherer zu gestalten, um schwere Verletzungen zu minimieren. Besonders dann, wenn man aufgrund der Streckenführung davon ausgehen kann, dass hier mit sehr viel Risiko oder mit erhöhter Ermüdung und damit weniger Konzentration gefahren wird

E b F (https://www.youtube.com/watch?v=mnjahffO7eI)

captain hook
09.08.2016, 15:31
http://forum.tour-magazin.de/showthread.php?355957-Olympische-Stra%DFenrennen-Rio-2016&p=5324632#post5324632

Nibali schreibt in der Gazzetta dello Sport:
Ich ging volles Risiko, das gehört zu diesem Sport. Wollte solo gewinnen, nicht im Spurt.
Kannte die Kurve da mehrmals gefahren, zusammen mit Aru war ich am Vortag dort noch schneller unterwegs.Reifen waren mit 8 gepumt, alles Perfekt.
Reiner Fahrfehler.



Vielleicht sollte man lieber die reden lassen, die es betrifft. :Lachen2:

LidlRacer
09.08.2016, 15:31
Das hat mit "absurd sprungschanzenmäßig eckig" wenig zu tun. Fast jede Straße hat auf der Geraden ein Dachprofil, 2,5 % je von der Mitte aus abfallend. Das ist optisch kaum auffallend. Wenn du jetzt aber in der Kurvenseite links nicht -7% sondern +2,5% Querneigung hast ist dies ein delta von 9,5 %. Das ist immens. Wenn die Holländerin über eine 3 oder 4 m längere Strecke, aufgrund einer anderen Querneigung, nach außen getragen worden wäre, hätte sie den Sturz sanfter angehen können. Ich schätze,

Inzwischen scheint mir, dass das Profil der Straße wenig mit dem Unfall zu tun hat.
(Nebenbei: Woher glaubst Du eigentlich die dortigen Winkel zu kennen?)
Entgegen meinem ersten Eindruck schleudert das Hinterrad schon, bevor das Vorderrad die Mittellinie erreicht, also noch auf "richtig" geneigter Straße.
Und nachdem sie die Mittellinie überfahren hat, reicht der Grip trotz "falscher" Neigung immer noch, um den Überschlag über das blockierte Vorderrad auszulösen.

captain hook
09.08.2016, 15:33
Deine Mission ist für mich auch nicht ganz nachzuvollziehen. So ist es nun mal.

Ich habe keine Mission. Kann nur die nicht mehr hören, die immer irgendwem die Schuld geben wollen. Besonders wenn es selbst die Betroffenen nicht tun.

be fast
09.08.2016, 15:37
Ich habe keine Mission. Kann nur die nicht mehr hören, die immer irgendwem die Schuld geben wollen. Besonders wenn es selbst die Betroffenen nicht tun.

Ich hätte einfach diese Strecke nicht genommen. Warum ist besprochen. Du so, ich so. Wo ist das Problem?

be fast
09.08.2016, 15:41
Inzwischen scheint mir, dass das Profil der Straße wenig mit dem Unfall zu tun hat.
(Nebenbei: Woher glaubst Du eigentlich die dortigen Winkel zu kennen?)
Entgegen meinem ersten Eindruck schleudert das Hinterrad schon, bevor das Vorderrad die Mittellinie erreicht, also noch auf "richtig" geneigter Straße.
Und nachdem sie die Mittellinie überfahren hat, reicht der Grip trotz "falscher" Neigung immer noch, um den Überschlag über das blockierte Vorderrad auszulösen.

Die 2,5% sind üblich, die Werte dort kenne ich nicht. Man sieht auf dem Video, dass das Q in der Kurve shit ist, desweiteren hat mind. eine Fahrerin das auch gesagt. Ich habe das nicht von ihr übernommen sondern vorher "behauptet".

Lieber Lidl. Bitte nimm du mich jetzt nicht auch noch ins Verhör. Wir mutmaßen hier doch alle ein wenig. Das sollte doch legitim sein..

captain hook
09.08.2016, 15:46
. Wo ist das Problem?

Ich hab ja kein Problem mit der Strecke. ;)

Cruiser
09.08.2016, 15:57
http://forum.tour-magazin.de/showthread.php?355957-Olympische-Stra%DFenrennen-Rio-2016&p=5324632#post5324632

Nibali schreibt in der Gazzetta dello Sport:
Ich ging volles Risiko, das gehört zu diesem Sport. Wollte solo gewinnen, nicht im Spurt.
Kannte die Kurve da mehrmals gefahren, zusammen mit Aru war ich am Vortag dort noch schneller unterwegs.Reifen waren mit 8 gepumt, alles Perfekt.
Reiner Fahrfehler.



Vielleicht sollte man lieber die reden lassen, die es betrifft. :Lachen2:

Es geht doch eher darum, den Fahrern maximal möglichen Schutz zukommen zu lassen. Zur Not auch vor ihrer Courage :cool:
Und den Veranstalter in Punkto Sicherheitsmaßnahmen mehr in die Pflicht zu nehmen.
Wurde ja schon ein paar mal hier ausgeführt.

Das findest du doch sicher auch erstrebenswert, oder?

LidlRacer
09.08.2016, 16:03
Man sieht auf dem Video, dass das Q in der Kurve shit ist, desweiteren hat mind. eine Fahrerin das auch gesagt. Ich habe das nicht von ihr übernommen sondern vorher "behauptet".

Sorry, verstehe hier nichts. Was ist Q?

Lieber Lidl. Bitte nimm du mich jetzt nicht auch noch ins Verhör. Wir mutmaßen hier doch alle ein wenig. Das sollte doch legitim sein..

Kein Verhör. Ich fand Deine Ausführungen interessant und weitgehend plausibel, aber inzwischen meine ich halt herausgefunden zu haben, dass andere Faktoren entscheidender waren.

captain hook
09.08.2016, 16:07
Es geht doch eher darum, den Fahrern maximal möglichen Schutz zukommen zu lassen. Zur Not auch vor ihrer Courage :cool:
Und den Veranstalter in Punkto Sicherheitsmaßnahmen mehr in die Pflicht zu nehmen.
Wurde ja schon ein paar mal hier ausgeführt.

Das findest du doch sicher auch erstrebenswert, oder?

Nein.

Warum: Wie schnell ich in eine Kurve fahre entscheide ich immernoch alleine. Nimm mal die Formel 1 oder die LMP1. Da gibt es Kurven, die fahren die mit Arschbacken zusammenkneifen voll.... 350 Sachen. Will jemand behaupten, dass kann man kontrollieren wenn da ein Ölfleck ist? Wie schon mehrfach beschrieben... egal wie es aussieht. Man wird immer so schnell fahren wie es irgendwie geht. Einfacherer Strecke, mehr Schutz... wird halt draufgelegt. Und vor meiner eigenen Courage muss mich keiner schützen. Da alle die Strecke kannten, war es auch unnötig Schilder aufzustellen oder was auch immer. Die wussten genau was da war.

Und da Radsport eine Freiluftsportart ist, ist es auch nicht umsetzbar ganze Strecken zu sperren oder abzupolstern oder einzubauen. Wenn man die Auflagen erhöht passiert nur eins... es wird keine Veranstaltungen mehr geben.

Die Leute wollen doch genau das Gegenteil. Ich sag nur Gravelraces.... Auf Schotter ists doch viel lustiger mit nem umgebauten Rennrad. Und die Profis fahren dann Strade Bianchi. Die Strecken der Klassiker sind unberechenbar und bei Profis und Zuschauer trotzdem Kult seit fast 100 Jahren.

Triasven
09.08.2016, 16:11
Nein.

Warum: Wie schnell ich in eine Kurve fahre entscheide ich immernoch alleine. Nimm mal die Formel 1 oder die LMP1. Da gibt es Kurven, die fahren die mit Arschbacken zusammenkneifen voll.... 350 Sachen. Will jemand behaupten, dass kann man kontrollieren wenn da ein Ölfleck ist? Wie schon mehrfach beschrieben... egal wie es aussieht. Man wird immer so schnell fahren wie es irgendwie geht. Einfacherer Strecke, mehr Schutz... wird halt draufgelegt. Und vor meiner eigenen Courage muss mich keiner schützen. Da alle die Strecke kannten, war es auch unnötig Schilder aufzustellen oder was auch immer. Die wussten genau was da war.

Und da Radsport eine Freiluftsportart ist, ist es auch nicht umsetzbar ganze Strecken zu sperren oder abzupolstern oder einzubauen. Wenn man die Auflagen erhöht passiert nur eins... es wird keine Veranstaltungen mehr geben.

Die Leute wollen doch genau das Gegenteil. Ich sag nur Gravelraces.... Auf Schotter ists doch viel lustiger mit nem umgebauten Rennrad. Und die Profis fahren dann Strade Bianchi. Die Strecken der Klassiker sind unberechenbar und bei Profis und Zuschauer trotzdem Kult seit fast 100 Jahren.

Interessante These,

Stellt sich die Frage, was mit denjenigen passiert, die sich (aufgrund der schlechten Sicherheitsvorkehrungen) schwer verletzen, weil sie von jemand anderem zu Fall gebracht werden.

Ich dächte so ein Veranstalter hätte eine gesamtumfassende Fürsorgepflicht, ab ich kann mich auch irren.

Und das Formel 1 Beispiel ist ein ganz schwaches. Gerade weil die Fahrer in den Kurven an Ihre Grenzen gehen, wird die Kurvensicherung permanent verbessert und angepasst.

P.S.: Die wirklich gute Frage, welches Ziel denn mit so einer schweren und sicherungstechnisch schlechten Strecke (auf Kosten der Fahrer(innen)) verfolgt werden soll, hat noch keiner derjenigen Verfechter geantwortet, welche der (vereinfachten) Meinung sind ...selber schuld...

Stefan
09.08.2016, 16:20
P.S.: Die wirklich gute Frage, welches Ziel denn mit so einer........... Strecke ............ verfolgt werden soll,..............

Ich hatte den Stream beim Männerrennen nebenher laufen:
Positiv:
- Toller Hintergrund (Meer, Wald, Berge......)
- Abwechslungsreiche Strecke und keine Flachetappe mit Massenzielsprint, bei der für den Zuschauer nur die letzten fünf Minuten von Interesse sind.

captain hook
09.08.2016, 16:25
Interessante These,

Stellt sich die Frage, was mit denjenigen passiert, die sich (aufgrund der schlechten Sicherheitsvorkehrungen) schwer verletzen, weil sie von jemand anderem zu Fall gebracht werden.

Ich dächte so ein Veranstalter hätte eine gesamtumfassende Fürsorgepflicht, ab ich kann mich auch irren.

Und das Formel 1 Beispiel ist ein ganz schwaches. Gerade weil die Fahrer in den Kurven an Ihre Grenzen gehen, wird die Kurvensicherung permanent verbessert und angepasst.

P.S.: Die wirklich gute Frage, welches Ziel denn mit so einer schweren und sicherungstechnisch schlechten Strecke (auf Kosten der Fahrer(innen)) verfolgt werden soll, hat noch keiner derjenigen Verfechter geantwortet, welche der (vereinfachten) Meinung sind ...selber schuld...

Das ist keine These. Das sind Erfahrungen aus 25 Jahren Leistungssport.

Die Frage nach der ach so schlechten Strecke stellt sich nicht, weil die, die darauf fuhren sich nicht darüber beschwerten und es garnicht so empfinden wie die Leute vorm Schreibtisch.

tandem65
09.08.2016, 16:37
Ich dächte so ein Veranstalter hätte eine gesamtumfassende Fürsorgepflicht, ab ich kann mich auch irren.

Wann hast Du Deine letzte Großveranstaltung gemacht?
Kannst Du Dich an das Dokument mit dem Titel Haftungsfreistellung erinnern?
Das heisst jetzt nicht daß am Streckenrand Spieße aufgestellt werden sollen. ;)

LidlRacer
09.08.2016, 16:42
Die Frage nach der ach so schlechten Strecke stellt sich nicht, weil die, die darauf fuhren sich nicht darüber beschwerten und es garnicht so empfinden wie die Leute vorm Schreibtisch.

Das Argument bringst Du zwar schon zum x. Mal, aber ich finde es wenig überzeugend - auch wenn ich den Einfluss der Strecke inzwischen als geringer erachte als anfangs.

Die aktuellen Profis könnten z.B. ein Problem damit haben, als Weichei angesehen zu werden, wenn sie die Strecke kritisieren. Sie meinen, ihr Image als harte Burschen pflegen zu müssen, die mit allen Bedingungen und allen Risiken klarkommen.

Wenn diese Einstellung auch in der Formel 1 noch so vorhanden wäre, hätten wir dort immer noch jedes Jahr mehrere Tote (bitte nicht auf exakte Zahlen festnageln, aber das war früher wirklich megagefährlich, heute zum Glück weitaus weniger).

Ex-Profis wie Boardman und eine Britin, auf deren Namen ich gerade nicht komme, haben anscheinend weniger Probleme mit der freien Meinungsäußerung.

dasgehtschneller
09.08.2016, 16:42
Angenommen man hätte diesen Randstein mit Strohballen gepolstert, dann wäre es sehr gut möglich gewesen dass sie darüber hinweg gegen den nächsten Baum knallt ;)

captain hook
09.08.2016, 16:51
Das Argument bringst Du zwar schon zum x. Mal, aber ich finde es wenig überzeugend - auch wenn ich den Einfluss der Strecke inzwischen als geringer erachte als anfangs.

Die aktuellen Profis könnten z.B. ein Problem damit haben, als Weichei angesehen zu werden, wenn sie die Strecke kritisieren. Sie meinen, ihr Image als harte Burschen pflegen zu müssen, die mit allen Bedingungen und allen Risiken klarkommen.

Wenn diese Einstellung auch in der Formel 1 noch so vorhanden wäre, hätten wir dort immer noch jedes Jahr mehrere Tote (bitte nicht auf exakte Zahlen festnageln, aber das war früher wirklich megagefährlich, heute zum Glück weitaus weniger).

Ex-Profis wie Boardman und eine Britin, auf deren Namen ich gerade nicht komme, haben anscheinend weniger Probleme mit der freien Meinungsäußerung.

Was findest Du denn überzeugend? Wenn Du vom Rechner aus entscheiden kannst, was eine gute Strecke ist?

Wo ist das Problem, wenn man die Strecke kennt, so zu fahren, dass man auch runter kommt.

Ein Radrennen ist halt keine 100 Millionen € Veranstaltung auf einem dauerhaft abgesperrtem Rundkurs.

FlowJob
09.08.2016, 16:56
Nur falls es jemanden interessiert zwischendurch:
Annemiek van Vleuten hat sich auf Twitter gemeldet. (https://twitter.com/AvVleuten/status/762992458288488448)
Es scheint ihr wirklich erstaunlich gut zu gehen. Zumindest kann sie aufrecht sitzen und lachen!! Daumen hoch!

Jetzt dürft ihr weiter machen...

be fast
09.08.2016, 16:59
Sorry, verstehe hier nichts. Was ist Q?



Kein Verhör. Ich fand Deine Ausführungen interessant und weitgehend plausibel, aber inzwischen meine ich halt herausgefunden zu haben, dass andere Faktoren entscheidender waren.

Q = Querneigung

Triasven
09.08.2016, 17:05
Wann hast Du Deine letzte Großveranstaltung gemacht?
Kannst Du Dich an das Dokument mit dem Titel Haftungsfreistellung erinnern?
Das heisst jetzt nicht daß am Streckenrand Spieße aufgestellt werden sollen. ;)

In jedem Restaurant hängt auch ein Schild 'Auf Garderobe selbst achten, wir übernehmen keine Haftung'

Unabhängig davon, dass derartige Bedingungen 'so oder so' juristisch behandelt werden können, geht die Disskussion darüber an diesem Thema hier vorbei.

In jedem Lebens- und Berufsbereich wird versucht, die Sicherheits- und Gesundsmassnahmen so zu gestalten, das im ungünstigsten und riskantesten Fall die geringsten Schäden zu erwarten sind.

Das zu erwartende Handeln des Einzeln bzw. dessen Einschätzen der äusseren Einflüsse spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.

Ein Arbeitnehmer kann sich (sollte) darauf verlassen, dass sein Arbeitsplatz so eingerichtet ist, dass er abends gesund nach Hause kann, auch wenn er selbst eine Situation falsch einschätzt.

Ich hab einfach noch kein schlüssiges Argument hier lesen können, dass dies den Rennradlern nicht zustehen sollte.

be fast
09.08.2016, 17:09
..
Wo ist das Problem, wenn man die Strecke kennt, so zu fahren, dass man auch runter kommt.
...

Weil man auch wenn man sie kennt einen Fahrfehler machen kann.
Das ist menschlich...capito?

captain hook
09.08.2016, 17:12
Weil man auch wenn man sie kennt einen Fahrfehler machen kann.
Das ist menschlich...capito?

Siehe Voigt... Du kannst gradeaus bergab fahren, einen Kiesel erwischen und bei 80kmh abfliegen.

Wie willst Du sowas regeln? Ganzkörperairback?! Dann aber bitte auch für Triathleten.

captain hook
09.08.2016, 17:13
In jedem Restaurant hängt auch ein Schild 'Auf Garderobe selbst achten, wir übernehmen keine Haftung'

Unabhängig davon, dass derartige Bedingungen 'so oder so' juristisch behandelt werden können, geht die Disskussion darüber an diesem Thema hier vorbei.

In jedem Lebens- und Berufsbereich wird versucht, die Sicherheits- und Gesundsmassnahmen so zu gestalten, das im ungünstigsten und riskantesten Fall die geringsten Schäden zu erwarten sind.

Das zu erwartende Handeln des Einzeln bzw. dessen Einschätzen der äusseren Einflüsse spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.

Ein Arbeitnehmer kann sich (sollte) darauf verlassen, dass sein Arbeitsplatz so eingerichtet ist, dass er abends gesund nach Hause kann, auch wenn er selbst eine Situation falsch einschätzt.

Ich hab einfach noch kein schlüssiges Argument hier lesen können, dass dies den Rennradlern nicht zustehen sollte.

Das steht in jeder Ausschreibung, dass jeder Teilnehmer auf eigenes Risiko fährt und sich entsprechend zu verhalten hat.

NBer
09.08.2016, 17:15
......Ich hab einfach noch kein schlüssiges Argument hier lesen können, dass dies den Rennradlern nicht zustehen sollte.

das argument steckt schon in einem wort, welches du hier benutzt.......RENNradler. sportrennen, wo alltagsunübliche geschwindigkeiten erreicht werden, sind per definition einem erhöhten sicherheitsrisiko ausgesetzt und werden zb oft von den normalen versicherungen auch nicht abgedeckt. dafür haben vereine und verbände oft eigene deals mit versicherungsunternehmen.

Triasven
09.08.2016, 17:19
Das steht in jeder Ausschreibung, dass jeder Teilnehmer auf eigenes Risiko fährt und sich entsprechend zu verhalten hat.

Ja, wie gesagt, die Diskussion darüber, was wo in welchen AGB's steht ist müssig und hier auch OT

Ich befürchte, näher auf deine Argumente einzugehen ist wenig einer gemeinsamen Disskussionsebene zielführend, da sie sich nur noch wiederholen und auch nicht so richtig den Kern dessen treffen, worum es hier eigentlich geht.

be fast
09.08.2016, 17:31
Siehe Voigt... Du kannst gradeaus bergab fahren, einen Kiesel erwischen und bei 80kmh abfliegen.

Wie willst Du sowas regeln? Ganzkörperairback?! Dann aber bitte auch für Triathleten.

Oweh..:(

Wir spielen mal ein Spiel:
Was passt hier nicht rein?

a) Hochbord
b) asphaltierte Fahrbahn
c) Kieselstein
d) Poller mit Fundament

Triasven
09.08.2016, 17:32
das argument steckt schon in einem wort, welches du hier benutzt.......RENNradler. sportrennen, wo alltagsunübliche geschwindigkeiten erreicht werden, sind per definition einem erhöhten sicherheitsrisiko ausgesetzt und werden zb oft von den normalen versicherungen auch nicht abgedeckt. dafür haben vereine und verbände oft eigene deals mit versicherungsunternehmen.

Auch bzw. gerade für riskante Berufe und hier insbesondere dem Rennsport werden ständig die Sicherheitsaspekte neu überdacht und verbessert.

Und zwar hauptsächlich für den Fall bzw dem Ziel, dass der Fahrer bei einer Fehlentscheidung kein Schaden nimmt.

Ich persönlich tendiere eher diese Entwicklung als etwas positives zu sehen, auch wenn möglicherweise die Spannung leidet ( wie jüngst das Verordnen von Strafen in der Formel 1 bei zu riskantem Fahren) oder der Fahrer teilweise 'entmündigt' wird.

Spektakuläre Rennen auf Kosten der Sicherheit oder ...selber Schuld, hättest ja aufpassen können... ist für mich nicht massgeblich

LidlRacer
09.08.2016, 18:26
@captain

Du hast wirklich eine merkwürdig starre Haltung.

Ich denke, die allermeisten würden den folgenden Aussagen bezogen auf den Radsport zustimmen - Du aber anscheinend nicht:
- Es ist wünschenswert, dass es weniger Stürze und insbesondere weniger schwere Verletzungen gibt.
- Es gibt Strecken, die mehr oder weniger gefährlich sind.
- Man kann die Gefährlichkeit durch Streckenauswahl und / oder diverse Sicherungsmaßnahmen beeinflussen.
- Radrennfahrer können erhöhte Streckensicherheit nur teilweise durch riskanteres Fahren wieder ausgleichen, weil sie nicht beliebig schnell fahren können.

Selbstverständlich kann man Straßenradsport nicht vollständig sicher machen, aber man kann und sollte unnötige Risiken reduzieren.
Ich gehe stark davon aus, dass man in bzw. in der Nähe von Rio auch eine weniger riskante aber trotzdem attraktive Strecke hätte finden können.

Wäre Deine Haltung ebenso kompromisslos, wenn Van Vleuten jetzt gelähmt oder tot wäre?
"Selbst schuld, mir doch egal!":confused:

TRIPI
09.08.2016, 19:43
Beim Straßenrennen gehört wie bei vielen anderen Sportarten -Formel 1, Skirennen, Motocross- ein gewisses physisches Risiko dazu. Es macht einerseits den Reiz aus, andererseits ermöglicht es den Fahrern ihre Limits immer weiter auszureizen. Ginge es nur um Leistung, könnte man die Fahrer auf ein Ergometer spannen und wer nach einer Stunde am meisten Watt getreten hat gewinnt.

In der Verantwortung des Veranstalters liegt es aber durchaus, die Folgen dieser Risiken zu minimieren. Bei den Motorsportrennen stehen Reifenstapel herum, bei Touretappen wählt man keine Bergstraßen bei denen es links und rechts 100m steil runter geht.
Ein Fahrfehler sollte also möglichst einen hohen Zeitverlust zur Folge haben anstatt einer schweren Verletzung. Damit riskieren die Fahrer ihre Platzierung, nicht ihr Leben.
Diese Sorgfalt sollte der Veranstalter auf jeden Fall bei der Streckenwahl haben.
Ob das hier der Fall war? Ich weiß es nicht, mir wird jedes Mal schon ganz anders wenn ich ein Riesen-Peloton in einen viel zu kleinen Engpass mit links und rechts Stahlgittern rasen sehe, aus denen unten die Ständer der Gitter einen halben Meter in die Fahrbahn ragen.

schnodo
09.08.2016, 19:47
Wäre Deine Haltung ebenso kompromisslos, wenn Van Vleuten jetzt gelähmt oder tot wäre?

Warum sollte sich seine Haltung dadurch ändern? Es ist ja nicht so, als ob das der erste Todesfall im Radsport wäre. Die Gesamtsituation bliebe doch ziemlich gleich.

captain hook
09.08.2016, 20:20
@captain

Du hast wirklich eine merkwürdig starre Haltung.

Ich denke, die allermeisten würden den folgenden Aussagen bezogen auf den Radsport zustimmen - Du aber anscheinend nicht:
- Es ist wünschenswert, dass es weniger Stürze und insbesondere weniger schwere Verletzungen gibt.
- Es gibt Strecken, die mehr oder weniger gefährlich sind.
- Man kann die Gefährlichkeit durch Streckenauswahl und / oder diverse Sicherungsmaßnahmen beeinflussen.
- Radrennfahrer können erhöhte Streckensicherheit nur teilweise durch riskanteres Fahren wieder ausgleichen, weil sie nicht beliebig schnell fahren können.

Selbstverständlich kann man Straßenradsport nicht vollständig sicher machen, aber man kann und sollte unnötige Risiken reduzieren.
Ich gehe stark davon aus, dass man in bzw. in der Nähe von Rio auch eine weniger riskante aber trotzdem attraktive Strecke hätte finden können.

Wäre Deine Haltung ebenso kompromisslos, wenn Van Vleuten jetzt gelähmt oder tot wäre?
"Selbst schuld, mir doch egal!":confused:

Du verwechselt offenbar mutwillig etwas... es ist mir nicht egal. Aber die Strecke in Rio war nicht schlimm. Die konnte man ganz normal fahren. Und es werden seit ewiger Zeit wesentlich härtere Strecken gefahren und kein Mensch hat jemals so einen Aufstand gemacht.

Offenbar bist du noch keine "schweren" Rennen gefahren. Als bei einer MTB Rundfahrt mal jemand verstarb, waren sich mehr oder weniger alle einig, dass es an der zu leichten Strecke lag, die dazu verleitete viel zu schnell zu fahren. Schwere Strecken reduzieren die Geschwindigkeit und schwere von Verletzungen durch Stürze.

Im Gegensatz zu der hier vorherrschenden Meinunung macht man im Crosscountry die Strecken immer schwerer statt leichter. Dort hat man es allerdings tatsächlich etwas übertrieben. Ich wüsste nicht, was die Strecke in Rio von den Strecken unterscheidet, wie sie zB bei der Tour gefahren werden und wie sie auch im Triathlon (Altriman, Swissman und Co) gefahren werden.

Als Froome hier letztens einen Höllenritt auf dem Oberrohr sitzend vollführte sind noch alle ausgeflippt, wie genial das ist. Hast Du das mal probiert? Das ist so scheiß gefährlich und wackelig, da reicht ein Kiesel und der steht niemals wieder auf. Warum macht er das? Weil die Strecke viel zu leicht zu fahren war.

Liegt aber alles nur an der Strecke und den Veranstaltern.

NBer
09.08.2016, 20:34
mal ein beispiel für wirklich verrücktes und gefährliches radfahren....und trotzdem wirds gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=f5Um03RJO7E

LidlRacer
09.08.2016, 21:00
Du verwechselt offenbar mutwillig etwas... es ist mir nicht egal. Aber die Strecke in Rio war nicht schlimm. Die konnte man ganz normal fahren. Und es werden seit ewiger Zeit wesentlich härtere Strecken gefahren und kein Mensch hat jemals so einen Aufstand gemacht.

Offenbar bist du noch keine "schweren" Rennen gefahren. Als bei einer MTB Rundfahrt mal jemand verstarb, waren sich mehr oder weniger alle einig, dass es an der zu leichten Strecke lag, die dazu verleitete viel zu schnell zu fahren. Schwere Strecken reduzieren die Geschwindigkeit und schwere von Verletzungen durch Stürze.

Im Gegensatz zu der hier vorherrschenden Meinunung macht man im Crosscountry die Strecken immer schwerer statt leichter. Dort hat man es allerdings tatsächlich etwas übertrieben. Ich wüsste nicht, was die Strecke in Rio von den Strecken unterscheidet, wie sie zB bei der Tour gefahren werden und wie sie auch im Triathlon (Altriman, Swissman und Co) gefahren werden.

Ich denke, Dein MTB-Beispiel hinkt. Mag sein, dass es dort tatsächlich einen direkten Gegensatz von schnell und schwer gibt und damit schwer = sicher ist - ich kenne mich da weniger aus.

Diese Bergabstecke war bergab aber nun mal schnell (jedenfalls schnell genug, um sich umzubringen) UND schwer und damit doppelt gefährlich.

Zu anderen Straßenrennen:
Paris Roubaix hast Du mehrfach angeführt. Ja, da gibt's ein extrem hohes Sturzrisiko. Ich würde sowas nicht fahren wollen, aber es hat Kultfaktor und manche können sich nichts besseres vorstellen.
Die Gefahr bleibender bis tödlicher Schäden halte ich dort für geringer als in Rio. U.a. weil es flach ist und vor allem weil keine festen Hindernisse dort stehen, wo die Stürze passieren.

Als Froome hier letztens einen Höllenritt auf dem Oberrohr sitzend vollführte sind noch alle ausgeflippt, wie genial das ist. Hast Du das mal probiert? Das ist so scheiß gefährlich und wackelig, da reicht ein Kiesel und der steht niemals wieder auf. Warum macht er das? Weil die Strecke viel zu leicht zu fahren war.


Ich fand das alles andere als genial. Ich darf mich mal zitieren:
Hatte es nicht live gesehen, aber es gibt ja alles im U-Rohr:
www.youtube.com/watch?v=rEKlBgOVlYw

Keine Ahnung, ob's durch sowas schon Unfälle gab, aber wundern würd's mich nicht.
Ich denke, das gehört verboten. Erscheint mir wirklich gefährlich durch den extrem weit vorn liegenden Schwerpunkt und die meiner Meinung nach stark verminderte Beherrschbarkeit des Rades insbesondere bei plötzlich nötigen Reaktionen auf Hindenisse etc.
Und es sieht scheiße aus. So fährt man einfach kein Rad.
Kommentar unter dem Video:
"Effective for winning and or speed maybe, but I'd rather wipe my arse with a broken bottle than win the tour descending like that."

be fast
09.08.2016, 21:06
Du verwechselt offenbar mutwillig etwas... es ist mir nicht egal. Aber die Strecke in Rio war nicht schlimm. Die konnte man ganz normal fahren. Und es werden seit ewiger Zeit wesentlich härtere Strecken gefahren und kein Mensch hat jemals so einen Aufstand gemacht.

Offenbar bist du noch keine "schweren" Rennen gefahren. Als bei einer MTB Rundfahrt mal jemand verstarb, waren sich mehr oder weniger alle einig, dass es an der zu leichten Strecke lag, die dazu verleitete viel zu schnell zu fahren. Schwere Strecken reduzieren die Geschwindigkeit und schwere von Verletzungen durch Stürze.

Im Gegensatz zu der hier vorherrschenden Meinunung macht man im Crosscountry die Strecken immer schwerer statt leichter. Dort hat man es allerdings tatsächlich etwas übertrieben. Ich wüsste nicht, was die Strecke in Rio von den Strecken unterscheidet, wie sie zB bei der Tour gefahren werden und wie sie auch im Triathlon (Altriman, Swissman und Co) gefahren werden.

Als Froome hier letztens einen Höllenritt auf dem Oberrohr sitzend vollführte sind noch alle ausgeflippt, wie genial das ist. Hast Du das mal probiert? Das ist so scheiß gefährlich und wackelig, da reicht ein Kiesel und der steht niemals wieder auf. Warum macht er das? Weil die Strecke viel zu leicht zu fahren war.

Liegt aber alles nur an der Strecke und den Veranstaltern.


Welche Abfahrt im Straßenradsport ist härter?

Hast du die Segmente mit 18 und 20% gesehen? Ich kenne keine Abfahrt, z.B. bei der Tour, die so viele Problempunkte auf einmal hat. Ich habe mir Luftbilder rausgesucht und die vielen ungleichmäßigen Kurven gesehen und kann mich nur sehr wundern. Ich glaube du kannst Strecken wenn du sie fährst beurteilen, nicht aber erschöpfend wenn nur die wenigen Infos (auch Videos und Bilder) wie in Rio zur Verfügung stehen. Was du in den Videos siehst ist nicht alles.

Bei uns in D werden für viel Geld alte Kurven mit falscher Q umgebaut, weil sie Unfallschwerpunkte sind. Dies erfolgt sogar schon mal in einem Tempo 30 beschilderten Abschnitt. Auf den ersten Blick sieht man (vor allem als Laie...:)) nichts ungewöhnliches...;)

1.) Ja, es war ein Fahrfehler!!! Immer noch.

zappa
09.08.2016, 21:32
Liegt aber alles nur an der Strecke und den Veranstaltern.

Ein bisschen differenzierter würde ich zusammenfassen:

Auswahl einer schweren Strecke bei gleichzeitigem Versäumnis risikoreiche Abschnitte ausreichend zu sichern (Veranstalter). UND GLEICHZEITIG individuell nicht angepasstes Risikoverhalten und Fahrfehler (Athleten). UND GLEICHZEITIG Zuschauer, die gerne auch einen Thrill schätzen (wir).

LidlRacer
09.08.2016, 21:49
Offenbar bist du noch keine "schweren" Rennen gefahren.

Radrennen im engeren Sinne bin ich nie gefahren. Drei Jedermannrennen hab ich mal gemacht, werde das aber wahrscheinlich nicht wiederholen. Ist mir zu stressig.

Bin aber gerade besonders für das Thema sensibilisiert, da ich vor kurzem im Alpe D'Huez Tria eine gefährliche Situation hatte:
Recht zügige leicht kurvige Abfahrt, die ich wohl etwas schneller gefahren bin als ich es allein getan hätte, weil ich 2 Leute vor mir nicht wegfahren lassen wollte. Rechts Abgrund mit diesen wunderbar sicheren 40 cm hohen eckigen Steinen davor, links kommt mir ein Lkw entgegen. Gebremst, Hinterrad schleudert. Ungut!
Zum Glück ging die Gemeinsamkeit mit Frau Van Vleuten nur bis hierher und ich hatte das Rad sofort wieder unter Kontrolle. Aber da wurde mir bewusst, wie schnell ein kleiner Fehler dramatische Folgen haben könnte ...

alex1
09.08.2016, 22:17
(...) Aber da wurde mir bewusst, wie schnell ein kleiner Fehler dramatische Folgen haben könnte ...

Wie der Captain schon sagte, da reicht ein Kiesel auf der Abfahrt bei Tempo 80km/h. Und wenn da gerade ein Baum im Weg steht wenn Du abfliegst, dann war das evtl Deine letzte Fahrradfahrt.
Oder die Kurbel bricht Dir plötzlich bei voller Fahrt, wie ich es vor ein paar Wochen erleben "durfte". Oder Dein Fahrrad hat einen anderen Defekt. Oder ein Tier läuft Dir vors Rad. Ein Autofahrer kommt aus einer Ausfahrt und übersieht Dich (- Wie war das noch gleich bei stanX? - ). Du stehst an einer Ampel, kippst aus welchen Gründen auch immer seitlich um und landest mit dem Kopf auf der Bordsteinkante. Soll auch schon passiert sein. Du fährst zu schnell in eine Kurve. Du übersiehst ein Auto, ein Schlagloch, rutschst auf der nassen Straße zur Seite weg und schlidderst mit 50km/h in den Gegenverkehr auf den mit 70km/h entgegenkommenden LKW zu. Deine(n) Begleiter zerlegt es und Du kannst nicht mehr rechtzeitig reagieren,...

Es kann so unglaublich viel passieren, selbst verschuldet aber auch unverschuldet. Als Radler hat man keine Knautschzone. Radeln ist gefährlich.
Das sollte jeder Radler stets im Hinterkopf haben und sich gut überlegen, welches Risiko er gehen (bzw fahren) will.


Meiner Meinung nach war der Kurs in Rio anspruchsvoll, aber ganz offensichtlich fahrbar. Die Jungs und Mädels haben sich die Strecke vorher angesehen und sind selbst für ihr Risikomanagement veranwortlich, besonders als erfahrene Profis! Dass Van Vleuten ein Fahrfehler unterlaufen ist, das dürfte unstrittig sein. Shit happens. Die Verletzungen bei den Radlern in Rio sind äußerst unschön, aber reparabel. Das hätte auch anders ausgehen können. Aber das gilt für jede Strecke, egal welchen Schwierigkeitsgrad diese hat.
Klar, man hätte in die gefährlichsten Kurven ein paar Strohballen / Matten / ... legen können. Und dann passiert der Unfall bestimmt an einer Stelle, mit der zuvor keiner gerechnet hat.

be fast
09.08.2016, 22:30
Sorry für den Anblick, ich finde nur grad keine "besseren" Bilder.

34535
34536

Beide Bilder sind im Bereich der Sturzstelle. Über große Teile der Abfahrt befindet sich neben dem Bord ein ungleichmäßig breiter "Absturz". Gefährlicher geht es nicht. Wer da reinkommt hat verloren. Man sieht hinter der Athletin, dass dort der Abstand ca. 0,5 m* breit ist.

Lance würde sagen, zurecht, "not normal".

Den "Vorsprung" für die Entwässerung gab es auf der Strecke, teilweise auf der rechten Seite, in noch krasser. Die standen teilweise förmlich raus. --> "not normal"

Danke Alex! Google doch mal ein wenig oder stöber in youtube, da kriegst du bestimmt raus wie du dein Kurbel selber wechselst. Der Sommer ist nämlich bald rum...:Huhu:


* Wenn ich die "Rinne" / "Absturz" mit dem zu sehenden Laufrad vergleiche ist das Ding eher hier bis zu 70 cm breit. "not normal"..

alex1
09.08.2016, 22:41
(...)
Danke Alex! Google doch mal ein wenig oder stöber in youtube, da kriegst du bestimmt raus wie du dein Kurbel selber wechselst. Der Sommer ist nämlich bald rum...:Huhu:

Vielen Dank, ich antworte Dir hier http://www.x-athlon.de/forum/showthread.php?t=39552&page=18

flaix
09.08.2016, 23:29
Sorry für den Anblick, ich finde nur grad keine "besseren" Bilder.

34535
34536

Beide Bilder sind im Bereich der Sturzstelle. Über große Teile der Abfahrt befindet sich neben dem Bord ein ungleichmäßig breiter "Absturz". Gefährlicher geht es nicht. Wer da reinkommt hat verloren. Man sieht hinter der Athletin, dass dort der Abstand ca. 0,5 m* breit ist.

Lance würde sagen, zurecht, "not normal".

Den "Vorsprung" für die Entwässerung gab es auf der Strecke, teilweise auf der rechten Seite, in noch krasser. Die standen teilweise förmlich raus. --> "not normal"

Danke Alex! Google doch mal ein wenig oder stöber in youtube, da kriegst du bestimmt raus wie du dein Kurbel selber wechselst. Der Sommer ist nämlich bald rum...:Huhu:


* Wenn ich die "Rinne" / "Absturz" mit dem zu sehenden Laufrad vergleiche ist das Ding eher hier bis zu 70 cm breit. "not normal"..

ich bin auch geschockt aber trotzdem mehr beim Captain. Unfallursache war nicht die Strassenbeschaffenheit, sondern der Versuch es gerade in dieser Situation zu forcieren. War doch bei Nibali genauso.

Und was sollen die denn in Rio machen wenn die Strassen dort nunmal sind wie sie sind? Rundkurs auf dem Flughafen?

LidlRacer
09.08.2016, 23:51
Unfallursache war nicht die Strassenbeschaffenheit, sondern der Versuch es gerade in dieser Situation zu forcieren.

Von Forcieren seh ich nix. Mein Eindruck ist, dass sie an der Stelle überhaupt keine scharfe Kurve erwartet hat.

tandem65
10.08.2016, 00:00
Von Forcieren seh ich nix. Mein Eindruck ist, dass sie an der Stelle überhaupt keine scharfe Kurve erwartet hat.

Ja, das kommt ja so ziemlich auf das gleiche raus.
Hier wird irgendwie um µm an den Positionen gefeilt die eigentlich Deckungsgleich sind. Gute Nacht!

LidlRacer
10.08.2016, 00:22
Boardman beschwert sich, dass er sinnentstellend verkürzt zitiert wurde. Hier ist seine differenzierte Meinung ausführlicher:

“The Rio Olympic Road Course was excellent, one of, if not the best I have ever seen with all elements covered,” he said. “Even a descent as technical as that from Vista Chinesa was fantastic but its proximity to the finish line and the prize on offer there, meant it was certain athletes would push it to and past the edge of the envelope in pursuit of glory.

“Crashes are an inevitable and accepted part of cycling, what is not acceptable is that such in-competition mistakes should carry guaranteed life-threatening consequences.

“A 20cm deep drop off at the edge of the road and sharp concrete edges running exposed for 99% of the descent at a point in the race where crashes were going to happen, was not acceptable. It should not have been signed off.

“As much as I loved the course including that descent, if these hazards could not be managed - due to either cost or practicalities - then the descent should not have been in the race let alone the final. To reiterate, my anger was not about crashes - which are inevitable and normal - it was the potential for avoidable catastrophe if and when I rider did. The stakes should not be that high to win a bike race.

“I hope lessons were learned, this time we got away with it.”https://www.theguardian.com/sport/2016/aug/08/uci-defends-olympic-road-race-course-van-vleuten-crash

Ich denke, da ist viel Wahres dran.