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Vollständige Version anzeigen : Das große Schwimmbäder-Sterben


neo
27.07.2016, 10:35
http://www.deutschlandradiokultur.de/das-grosse-schwimmbaeder-sterben-vom-sportbecken-zur-kultur.976.de.html?dram%3Aarticle_id=361158

Campeon
27.07.2016, 14:36
Und das in einem Land wo der Wohlstand doch so hoch ist.

Hier in Spanien hat jedes Nest ein eigenes Bad, manche sogar zwei davon.

Das versteh wer will!

Pfeffer und Salz
27.07.2016, 15:48
Und das in einem Land wo der Wohlstand doch so hoch ist.

Hier in Spanien hat jedes Nest ein eigenes Bad, manche sogar zwei davon.

Das versteh wer will!

Seltsam, bei den Möglichkeiten, Schlittschuh zu laufen ist es genau umgekehrt

Das verstehe auch wer will

Campeon
27.07.2016, 16:00
Seltsam, bei den Möglichkeiten, Schlittschuh zu laufen ist es genau umgekehrt


Schlittschuhlaufen ist aber absolute Randsportart.

Btw, eine Schlittschuhbahn gibts hier jedes Jahr im Winter!

NBer
27.07.2016, 16:03
und die spanische wirtschaftskrise hat viel mit der baublase zu tun. vor ein paar jahren hat ja auch jeder bürgermeister nen billigen kredit für alle möglichen bauprojekte bekommen......

NBer, aus einer stadt, deren schwimmhalle von 1968 ist und die die einzige in 50km umkreis ist......

Kiwi03
27.07.2016, 16:17
nun ja, bei uns in der Stadt (Münster, Westf.) gibts dazu auch interessante Diskussionen..:Lachen2:

Unser super tolles Freibad (1 * 25 m Bahn, 1 * 50 m Sportbecken) könnte mit ner Traglufthalle ganzjährig im Betrieb sein, Kosten ca 1 Mio

Die Rentnerfraktion hätte gerne ein neues 25 m Bad, was 2 km vom Stadtbad Mitte entfernt ist, Kosten ca 10 Mio.. und das ist wohl die aktuelle Beschlusslage.. :dresche

Merken wir was? Schildbürgerstreich.. die Stadt hat kein Geld.

Bin gespannt, wie es hier weitergeht..

Das Hallenbad bei uns um die Ecke, das vor 2 Jahren beim Hochwasser abgesoffen ist, wird renoviert, ab Herbst solls wieder laufen.. :Cheese:

Campeon
27.07.2016, 16:25
und die spanische wirtschaftskrise hat viel mit der baublase zu tun. vor ein paar jahren hat ja auch jeder bürgermeister nen billigen kredit für alle möglichen bauprojekte bekommen......

NBer, aus einer stadt, deren schwimmhalle von 1968 ist und die die einzige in 50km umkreis ist......

Stimmt, leider.

Kurioserweise ist aber genügend Geld vorhanden um bestehende Bäder zu warten und in Schuss zu halten.

Wir haben ein tolles Hallenbad (6 Bahnen 25 mtr.) 15 km entfernt, Eintritt mit der 20er-Karte 2,25 Euro und
13 km entfernt ist ein Freibad (8 Bahnen 50 mtr.) da zahlen wir pro Person und Monat 20 Euro.

Und wenn man Schwimmer ist, passen die Bademeister immer schön auf, das man nicht gestört wird.

Also alles perfekt! :Blumen:

dishone
27.07.2016, 16:28
nun ja, bei uns in der Stadt (Münster, Westf.) gibts dazu auch interessante Diskussionen..:Lachen2:

Unser super tolles Freibad (1 * 25 m Bahn, 1 * 50 m Sportbecken) könnte mit ner Traglufthalle ganzjährig im Betrieb sein, Kosten ca 1 Mio

Die Rentnerfraktion hätte gerne ein neues 25 m Bad, was 2 km vom Stadtbad Mitte entfernt ist, Kosten ca 10 Mio.. und das ist wohl die aktuelle Beschlusslage.. :dresche

Merken wir was? Schildbürgerstreich.. die Stadt hat kein Geld.

Bin gespannt, wie es hier weitergeht..

Das Hallenbad bei uns um die Ecke, das vor 2 Jahren beim Hochwasser abgesoffen ist, wird renoviert, ab Herbst solls wieder laufen.. :Cheese:

Insgesamt ist die Schwimmbad-Situation in Münster aber ganz ok oder? Zumindest habe ich sie so wahrgenommen, als ich vor über 10 Jahren weggezogen bin. Damals gab es verschiedene Hallenbäder, und eines hatte täglich bis 22h im öffentlichen Badebetrieb geöffnet.

In Bielefeld musste ich mich gewaltig umgucken. Hier (330 000 Einwohner) gibt es ein innerstädtisches Hallenbad, hinzu kommen zwei in stadtnahen Vororten. Unter der Woche endet das öffentliche Schwimmen um 18h.

Das mit dem Bad in Kinderhaus war wirklich ärgerlich - ich glaube es war sogar frisch saniert, als das Hochwasser kam? Ich wohnte früher in der Nähe und war regelmäßig dort.

neo
27.07.2016, 16:50
Das DLRG jammert seit Jahren, daß die Schwimmer unter den Kindern rückläufig sind ... hat da jemand belastbare Zahlen?

drullse
27.07.2016, 17:02
und die spanische wirtschaftskrise hat viel mit der baublase zu tun. vor ein paar jahren hat ja auch jeder bürgermeister nen billigen kredit für alle möglichen bauprojekte bekommen......

NBer, aus einer stadt, deren schwimmhalle von 1968 ist und die die einzige in 50km umkreis ist......

Aber nett isse... ;)

maotzedong
27.07.2016, 19:56
Seltsam, bei den Möglichkeiten, Schlittschuh zu laufen ist es genau umgekehrt

Das verstehe auch wer will


Steckt ja auch mehr Geld und mehr Investoren dahinter.
Überall wo Eishallen sind, gibt es eine lokale Firma die auch den dortigen Eissportverein unterstützen.

Naja, lieber ne Eishalle als 3 neue Fußballplätze mehr :Cheese:


Ansonsten habe ich keine direkten Zahlen was die rückläufigen Zahlen angeht.
Aber in meinem Dunstkreis ist es schwer an einen Platz im Schwimmverein zu kommen, oder rechtzeitig einen Schwimmkurs zu besuchen. Trotzdem ist so ein Schwimmbad halt sackteuer. Leider!

Kiwi03
27.07.2016, 21:50
Insgesamt ist die Schwimmbad-Situation in Münster aber ganz ok oder? Zumindest habe ich sie so wahrgenommen, als ich vor über 10 Jahren weggezogen bin. Damals gab es verschiedene Hallenbäder, und eines hatte täglich bis 22h im öffentlichen Badebetrieb geöffnet.

In Bielefeld musste ich mich gewaltig umgucken. Hier (330 000 Einwohner) gibt es ein innerstädtisches Hallenbad, hinzu kommen zwei in stadtnahen Vororten. Unter der Woche endet das öffentliche Schwimmen um 18h.

Das mit dem Bad in Kinderhaus war wirklich ärgerlich - ich glaube es war sogar frisch saniert, als das Hochwasser kam? Ich wohnte früher in der Nähe und war regelmäßig dort.

Nun ja, in den öffentlichen Badebetrieb zum schwimmen geh ich hier nicht mehr, das kannste knicken, wir fahren eher 20 km nach Senden. Hoffe auf die Wiedereröffnung von Kinderhaus, die Renovierung ist schon ein paar Jährchen her, jetzt wird alles neu..

Stefan
27.07.2016, 22:22
Trotzdem ist so ein Schwimmbad halt sackteuer. Leider!

Von Steuern werden sinnlosere Dinge gebaut und unterhalten.

maotzedong
27.07.2016, 22:55
Von Steuern werden sinnlosere Dinge gebaut und unterhalten.

Da magst du wohl Recht haben.

dishone
28.07.2016, 10:18
Nun ja, in den öffentlichen Badebetrieb zum schwimmen geh ich hier nicht mehr, das kannste knicken, wir fahren eher 20 km nach Senden. Hoffe auf die Wiedereröffnung von Kinderhaus, die Renovierung ist schon ein paar Jährchen her, jetzt wird alles neu..

Von dem Bad in Senden habe ich schon viel Gutes gehört. Muss ich mal besuchen, wenn ich in Münster bin.

Zum Thema Kinderhaus: Zufällig war das Hochwasser genau heute vor zwei Jahren. Die WN berichtete heute über die schlimme Nacht (http://www.wn.de/Muenster/2473832-Zwei-Jahre-nach-der-Flutkatastrophe-Das-Wasser-kam-am-Abend), bei der zwei Menschen ums Leben kamen. Ich weiß noch, wie schockiert ich war.

http://static2.wn.de/var/storage/images/wn/startseite/muenster/stadtteile/kinderhaus/2473832-zwei-jahre-nach-der-flutkatastrophe-das-wasser-kam-am-abend/71866004-1-ger-DE/Zwei-Jahre-nach-der-Flutkatastrophe-Das-Wasser-kam-am-Abend_image_630_420f_wn.jpg

neo
28.07.2016, 10:46
Hm ... ich weiß selbst noch nicht, wie ich diese Statistik interpretieren soll, aber für meinen Geschmack zu viele Menschen, die ertrinken ... http://de.statista.com/statistik/daten/studie/5341/umfrage/lebensrettungen-durch-die-dlrg-und-ertrinkungsfaelle-seit-1951/

neo
28.07.2016, 10:50
... daß diese Erhebung wetterabhängig ist ist klar ...

noam
28.07.2016, 12:03
Aus meiner aktiven Zeit im Schwimmverein, gab es immer einen mega andrang auf den Schwimmunterricht bis zum Seepferdchen und dann ließ das Interesse schlagartig nach.

Ich glaube die Zahlen der ertrunkenen Kinder rühren sehr oft daher, dass kein realistisches Gefahrenbewusstsein mehr herrscht und das "Seepferdchen" die Eltern in trügerische Sicherheit wägt. Ich mein 25m über Wasser bleiben in Schutzatmosphäre ist etwas anderes als im Meer oder See zu schwimmen.



Joa Schwimmbadsterben. Hier in Osna ist mit 3 Hallenbädern. Davon eins mit 8x50m ja noch heile Welt. Aber in Ostfriesland? In Leer haben se vor ein paar Jahren das Hallen- und das Freibad schließen müssen, weil ein Wartungsstau entstanden ist und die Sanierungskosten einfach zu teuer gewesen wären. Rundum gibts dann in Hesel und Wiesmoor kleine Bäder mit 3x16,66m Bahnen mit unverschämt teurem Eintritt. Die nächten richtigen Schwimmbäder sind dann Aurich, Emden und Oldenburg. Bis das Band in Papenburg über den Jordan geht ist imho auch nur noch eine Frage der Zeit. Da wird jedes Jahr aufs neue zwischen Privatinvestor und Stadt verhandelt.

neo
28.07.2016, 12:17
>>3x16,66m Bahnen<< :Lachanfall: Hatten wir in der Schule - immerhin! Jetzt beim Klassentreffen hieß es, daß es bald geschlossen werde. Steht noch gut da, aber erfüllt die Vorschriften nicht mehr ... Die Vorschriften sind doch echt für´n @rsch, wenn sie Kinder davon abhalten, das Schwimmen zu lernen ... und besser in der Halle schwimmen lernen und wenn man draußen ins Wasser fällt sich ans Ufer retten können als gar nicht schwimmen können und dann jämmerlich ersaufen. Eigentlich MUSZ das verbindlich sein, daß Kinder am Ende ihrer Grundschulzeit schwimmen können müssen ... grauenhaft, diese Meldungen von in Baggerseen oder in Bädern ertrunkenen Kindern ...

MarionR
28.07.2016, 17:11
In Österreich ist das fast Standard: Kärnten hat ca. 560.000 Einwohner, 2 echte Sportbäder, von denen eins im Sommer zu hat. Und ein Sportbecken in einer Therme...
Schwimmen lernen die Kinder zum Glück noch in den zahlreichen Badeseen, aber echter Schwimmsport ist eine Rarität.

stevo
02.08.2018, 11:24
Linke wollen mehr Platz für Nichtschwimmer (https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-linke-wollen-mehr-platz-fuer-nichtschwimmer-_arid,1748935.html)... die Stadt plane schnurstracks am Bedarf der Menschen vorbei. Und ich dachte immer es wäre besser das Schwimmen zu fördern und nicht das Nichtschwimmen.

Jimmi
02.08.2018, 12:35
Hier in Eisenach gibt es folgende merkwürdige Situatiom:

Frei 50 m + Hallenbad 25. Bisher üppige Trainingszeiten für Schwimmer, Wasserballer und sogar einen Synchronschwimmtrupp.

Diese Zeiten teilen sich seit jeher 3 Vereine: DLRG, ESSV (mehr Leistungsschwimmen) und SVW (Mehrspartenverein, eher gemütlich).

Jetzt kommts: Aufgrund personeller Querelen gründet der Vorstand eines weiteren Vereins ebenfalls eine Abteilung Schwimmen und bewirbt sich um Zeiten. Wegen bester Vernetzung mit der OBin und seiner Funktion als Chef des Stadtsportbundes hat der natürlich sofort einen Fuß in der Tür. Der Badbetreiber kündigt alle Verträge und legt diese mit wesentlich veränderten Nutzungsbedingungen den Vereinen wieder vor: Man muss ja nicht unterschreiben und könnte genau so gut die Schwimmerei sein lassen. Der ESSV hat unterschrieben, der SVW noch nicht. Jedenfalls sind die Triathleten so oder so draußen.

Jammern auf hohem Niveau, ich weiß. Aber das kommt raus wenn jeder sein Süppchen kocht.

welfe
02.08.2018, 13:31
Situation Saarbrücken:
Stadtbad 2000 geschlossen und ein Spaßbad errichtet mit der Auflage auch Vereinsschwimmen zuzulassen. Als der Betreiber wechselte hatte es sich mit Vereinsschwimmen... Seither Hallenschwimmen nur noch in den Vororten. Seit der Übernahme durch eine Bädergesellschaft kriegen die Vereine jedes Jahr weniger Bahnen für mehr Geld. und zu so sinnigen Zeiten wie mittags um 14 Uhr oder abends um 21 Uhr, für Kinder nicht machbar.

Aktuell ist das einzige Freibad in der Stadt selbst mal wieder von Schließung bedroht. Ein zweites Bad in einem Stadtteil fiel den Gewittern im Juni zum Opfer steht seither unter Schlamm, Wiedereröffnung ungewiss. Das dritte Stadtteilfreibad hatte Wasserrohrbruch letzte Woche...

Für Wettkampfschwimmer:
Superschwimmbad für Millionen am OSP errichtet, leider nur für die Kaderathleten geöffnet. Übrigens nicht wettkampftauglich, weil zu wenige Duschen und Umkleiden... (dafür elektronische Zeitnahme als einziges Bad im Saarland usw).
Vorortbad hat als einziges eine weitere 50m Hallenbahn; da kann aber keine elektronische Zeitnahme stattfinden, weil zu kurz, wenn die Matten drin hängen. Also müssen alle Kaderschwimmer ihre Qualizeiten außerhalb des Saarlandes schwimmen.
Wer plant so einen Schxx???

Bei meiner Jüngsten konnten in der 3. Klasse (Schwimmen im Sportunterricht) von zwei Klassen ganze 2 Kinder halbwegs sicher schwimmen! Vorletztes Jahr in der 6. waren immer noch die Hälfte Nichtschwimmer!

Körbel
02.08.2018, 14:18
Armes Deutschland.
Kein Wunder warum die im Schwimmsport hinterher eiern.

Traurig auch das immer weniger Kinder gescheit schwimmen können.

Ist halt Ländersache, dieses ganze Gedönse versteh ich bis heute nicht.

sybenwurz
02.08.2018, 15:00
Aktuell ist es imho an breiter Front als ausreichend erachtet, sich gefakte Schwimmbilder bei Instagram & Konsorten anzuschauen statt selber zu schwimmen.
Gilt auch nicht nur fürs Schwimmen.
Und die geschönte Realität, die dort verbreitet wird, trifft man persönlich vor Ort sowieso nicht vor.
Fürs eigene Erleben (und in Bezug auf Schwimmen 'Überleben', hahaha...:Lachanfall: ) reichen die Spassbäder mit knietiefem Wasser doch allemal.

War am Wochenende mit ner Truppe unterwegs, wo auch diverse Kids dabei waren, die ich als typische Grossstadtkinder bezeichnen würde. Zwar nicht sehr breit aber dennoch mehr Glotze und Daddeln als Draussen, mitm Auto zur Schule gebracht, wohlwollend könnt man 'wohlbehütet'sagen.
Die und die Eltern gleichermassen sind, wenns mal richtig zur Sache geht (oder was sie dafür halten), am Durchdrehen.
Die Kids wegen der unglaublichen Möglichkeiten und die Eltern, weil ja werweisswas passieren könnte.
In nem Schwimmbad zum Schwimmen wüssten die gar nicht, was sie machen sollten.
Findet euch damit ab: das ist die Realität und zwar die der Mehrheit. Nicht die der paar Nasen in irgendwelchen Schwimmvereinen.

TriAdrenalin
02.08.2018, 17:13
Aktuell ist es imho an breiter Front als ausreichend erachtet, sich gefakte Schwimmbilder bei Instagram & Konsorten anzuschauen statt selber zu schwimmen.
Gilt auch nicht nur fürs Schwimmen.
Und die geschönte Realität, die dort verbreitet wird, trifft man persönlich vor Ort sowieso nicht vor.
Fürs eigene Erleben (und in Bezug auf Schwimmen 'Überleben', hahaha...:Lachanfall: ) reichen die Spassbäder mit knietiefem Wasser doch allemal.

War am Wochenende mit ner Truppe unterwegs, wo auch diverse Kids dabei waren, die ich als typische Grossstadtkinder bezeichnen würde. Zwar nicht sehr breit aber dennoch mehr Glotze und Daddeln als Draussen, mitm Auto zur Schule gebracht, wohlwollend könnt man 'wohlbehütet'sagen.
Die und die Eltern gleichermassen sind, wenns mal richtig zur Sache geht (oder was sie dafür halten), am Durchdrehen.
Die Kids wegen der unglaublichen Möglichkeiten und die Eltern, weil ja werweisswas passieren könnte.
In nem Schwimmbad zum Schwimmen wüssten die gar nicht, was sie machen sollten.
Findet euch damit ab: das ist die Realität und zwar die der Mehrheit. Nicht die der paar Nasen in irgendwelchen Schwimmvereinen.

Stimme Dir zu 100% zu, aber die Pänz können ja nix dafür. Das sind ausschliesslich die Eltern schuld.

triti
03.08.2018, 06:50
Wir hier in Hennef haben in 10km Umkreis 4 öffentliche Schwimmbäder und 3 nicht öffentliche Schwimmbäder, einen guten Badesee. Alle Vereine bieten Schwimmtraing an.
Und trotzdem können selbst auf dem Gymnasium viele nicht anständig Schwimmen , Seepferdchen sind für mich noch Nichtschwimmer.
Es liegt bei uns nicht an den Möglichkeiten, sondern an den Eltern für die Schwimmen einfach nicht wichtig ist.
Wenn ich mit meinem Sohn Freitag Abend bei nicht so gutem Wetter im Freibad bin, hat jeder von uns 2 Bahnen. Daneben langweilen sich 2 Bademeister.
Das die Städte da die Anzahl der Bäder reduzieren, kann ich verstehen.

sybenwurz
03.08.2018, 08:21
Stimme Dir zu 100% zu, aber die Pänz können ja nix dafür.

Das hab ich ja nicht gesagt.
Ist halt ein bissl die Henne-Ei-Problematik. Die Frage ist, wo kann man den Kreislauf unterbrechen?

Wenn ich in meiner Kindheit/Jugend nicht hätte schwimmen können;- ich könnt gar nicht sagen, ein wie grosser Teil meines Lebens an mir vorbeigegangen wär. Allein der Albtraum, in die Schule zu kommen, Schwimmunterricht zu haben und zugeben zu müssen, nicht schwimmen zu können...:-((
Undenkbar.
Aber da haben wirs eben schon: die Gemeinde/Schule hatte ein eigenes Schwimmbad.
Irgendwann war das halt marode und wurde nimmer saniert sondern geschlossen.
Wieso?
Weil niemand mehr hinging und es sich nur für Grundschulschwimmunterricht nicht lohnte.

Heute? Seepferdchen für die Aufrechten, die das noch als halbwegs wichtig empfinden, die Hälfte davon kann trotzdem nicht richtig schwimmen, aber das Thema ist dennoch damit abgefrühstückt.

In ner Welt, wo man sich lieber gestellte Bilder von anderen anguckt statt das eigene Erleben zu bevorzugen, verirrt sich kaum noch jemand in die Welt eines Schwimmvereins.
Zudem ich das Training grad im Schwimmsport nicht so wirklich als Spass ansehe bzw. dort weniger spielerische Elemente sehe als in vielen anderen Sportarten.

ricofino
03.08.2018, 08:30
In meiner Schulzeit von 1975 bis 1985 war ich genau einmal von der Schule aus beim Schwimmen im 50m Freibad!! Vom Klassenzimmer ins Freibad waren es gerade mal maximalst 10 Minute zu Fuß!!!!

Meine Kinder waren nicht einmal beim Schulschwimmen, auf der gleichen Schule.

Also nicht nur Eltern nehmen das Thema wohl nicht Ernst genug.

In meinem Beispiel hat die Schule bzw. das Kultusministerium (BaWü) versagt.

sybenwurz
03.08.2018, 08:39
In meinem Beispiel hat die Schule bzw. das Kultusministerium (BaWü) versagt.

Jain.
Die ziehen nur die Konsequenz, dass heutzutage ne gemischte Klasse nicht mit nur einem Lehrer oder einer Lehrerin Schwimmunterricht haben kann wie das bei uns noch der Fall war.
Und dass das Risiko, die heutigen, kleinen Bewegungslegastheniker im Schwimmbad zu unterrichten, viel zu gross ist.

Bei uns gabs jedenfalls in der Grundschule alle zwo Wochen (im Wechsel mit Turnen) ne Doppelstunde Schwimmunterricht.
Selbst aufm Gymnasium noch einmal im Monat nen Doppelstunde (was ich aber als Schwimmer als so uneffektiv empfand, dass mans auch hätte sein lassen können).
In der Grundschule hatten wir für die Schwimmmannschaft auch noch einen Nachmittag in der Woche Training, wir waren häufig aber auch in der Freizeit Schwimmen und haben uns da gegenseitig gefordert (heut würde man wohl sagen 'gebattled'...:Cheese: )(und super Bilder davon in seinen Instagram- oder Filmchen (oh Gott, Filmen am See oder in der Schwimmhalle...) im DuRohr-Kanal einstellen, damit alle Nichtschwimmer auch davon profitieren...:Lachanfall: )

Ulmerandy
03.08.2018, 08:53
....
Bei uns gabs jedenfalls in der Grundschule alle zwo Wochen (im Wechsel mit Turnen) ne Doppelstunde Schwimmunterricht.
....


Das hatten wir lange Zeit auch noch und in der Grundschule das Schwimmbad auch noch in der Schule.
Wenn ich Freitags bei uns im Westbad zum Schwimmen gehe kommen auch immer 2 - 3 Schulklassen und oft ist es so dass von ca. 30 Schülern ca. 1/3 nicht mitschwimmt - aus welchen Gründen auch immer.

Viele Grüße

Andy

Matthias75
03.08.2018, 09:07
In meiner Schulzeit von 1975 bis 1985 war ich genau einmal von der Schule aus beim Schwimmen im 50m Freibad!! Vom Klassenzimmer ins Freibad waren es gerade mal maximalst 10 Minute zu Fuß!!!!

Meine Kinder waren nicht einmal beim Schulschwimmen, auf der gleichen Schule.

Also nicht nur Eltern nehmen das Thema wohl nicht Ernst genug.

In meinem Beispiel hat die Schule bzw. das Kultusministerium (BaWü) versagt.

Die 10min Weg hatte ich früher her (Schule ab 1982) in Freiburg auch, wir hatten Schwimmunterricht in der 3./4. Klasse und dann wieder in der 6. & 8.. Ob da allerdings wirklich einer Schwimmen gelernt hat, der es vorher nicht konnte? Die Gruppen und die Leistungsunterschiede waren eigentlich zu groß (2 Klassen und nur 2 Lehrer). Mittlerweile hat das Bad zugemacht. War damals gut besucht, hat aber wie jedes Bad Verluste gemacht. Als die Generalsanierung anstand, wurde es dicht gemacht. Jetzt beträgt der Weg ins nächste Schwimmbad >30min. Keine Ahnung, ob und wie die Schulen das jetzt machen. Da geht ja der halbe Vormittag drauf, damit man eine halbe Stunde im Wasser ist.

In meinem jetzigen Wohnort wurde an die Wellness-Therme extra ein Lehr- und Vereinsbad angebaut. Ist schon Luxus. Trotzdem beträgt bei meiner DLRG-Ortsgruppe die Wartezeit auf einen Platz im Schwimmkurs 2,5 Jahre! Entweder setzt man sein Kind mit 2 Jahren auf die Warteliste oder man schaut dumm, wenn’s Kind 4/5 Jahre alt ist und einem dann gesagt wird, dass das Kind wiederkommen kann, wenn‘s 7 oder 8 ist. Und das ist bei vielen anderen Vereinen nicht anders. Es fehlen die Beckenzeiten aber auch (freiwillige) Ausbilder, die Zeit und Lust haben, sich nachmittags mit den Kindern zu beschäftigen. Problem im Ehrenamt. Keiner hat mehr Zeit, von der Lust, etwas für wenig oder gar kein Geld zu tun, mal abgesehen....

M.

TriAdrenalin
03.08.2018, 09:35
Zu meiner Zeit konnten fast alle Kinder in der Grundschule bereits schwimmen, obwohl es in der Grundschule keinen Schwimmunterricht gab. Warum? Weil die Eltern sich selber darum gekümmert haben, dass der Nachwuchs frühzeitig die Angst vorm Wasser verliert bzw. erst gar keine aufbaut.

Deswegen sage ich, es liegt einzig und allein an den Eltern!

Mirko
03.08.2018, 09:41
Zu meiner Zeit konnten fast alle Kinder in der Grundschule bereits schwimmen, obwohl es in der Grundschule keinen Schwimmunterricht gab. Warum? Weil die Eltern sich selber darum gekümmert haben, dass der Nachwuchs frühzeitig die Angst vorm Wasser verliert bzw. erst gar keine aufbaut.

Deswegen sage ich, es liegt einzig und allein an den Eltern!

Das mag schon stimmen. Aber konntest du da auch Basketball im Verein spielen oder Football oder Bogenschießen? Gab es ne Tanzschule und ein Reitverein?


Aber mein Eindruck ist, dass es mittlerweile einfach eine Fülle von Möglichkeiten gibt wie Kinder sich beschäftigen können. Früher gab es eher den Bolzplatz, Schwimmbad und den See, heute gibt es eben tausend Vereine und Möglichkeiten. Ich würde es also nicht zwingend auf die Faulheit der Eltern schieben, es gibt auch genug Eltern die genug mit den Kindern machen aber halt anderes Zeug.

Ich sehe das mit dem Schwimmen aber auch kritisch und meine Kinder lernen das auch schnell weil ich eben auch gerne schwimme und oft im Bad bin.

Jimmi
03.08.2018, 09:43
http://www.faz.net/aktuell/sport/kommentar-weder-lesen-noch-schwimmen-1190786.html

Matthias75
03.08.2018, 09:57
Zu meiner Zeit konnten fast alle Kinder in der Grundschule bereits schwimmen, obwohl es in der Grundschule keinen Schwimmunterricht gab. Warum? Weil die Eltern sich selber darum gekümmert haben, dass der Nachwuchs frühzeitig die Angst vorm Wasser verliert bzw. erst gar keine aufbaut.

Deswegen sage ich, es liegt einzig und allein an den Eltern!

Wieviele Eltern haben denn noch die Zeit, regelmäßig einen Nachmittag in der Woche mit den Kindern ins Schwimmbad zu gehen? Mal davon abgesehen, dass, wenn die Zeit vorhanden ist, die Freizeitaktivitäten dann danach ausgewählt werden, ob sie die Karrierechancen der Kinder verbessern. „Kann Schwimmen“ macht sich im Lebenslauf halt nicht so gut wie „Spricht seit dem Kindergarten drei Sprachen“.

Zudem müssen die Eltern dafür selbst sicher schwimmen können. Mittlerweile dürfte die erste Generation der vom Schwimmbadsterben Betroffenen auch schon ins Elternalter kommen. Das heißt, die Eltern können vielleicht selbst nicht richtig schwimmen.

Zuletzt noch: Die anstelle der früheren Standard-Schwimmbäder entstehenden Wellness-Tempel haben zum Teil horrende Eintrittspreise. Für einige Familien dürfte der Familienbesuch im Schwimmbad also auch durchaus eine finanzielle Entscheidung sein....

Ich stimme dir zu, dass die Eltern in der Pflicht sind, sich selbst darum zu kümmern, dass das Kind schwimmen lernt. Ich sehe es aber nicht so, dass sie es dem Kind unbedingt selbst beibringen müssen.

M.

TriAdrenalin
03.08.2018, 10:27
Das mag schon stimmen. Aber konntest du da auch Basketball im Verein spielen oder Football oder Bogenschießen? Gab es ne Tanzschule und ein Reitverein?

....

Football weiß ich nicht, aber der Rest ja. Gut, in einer Großstadt wie Köln gibt es sicherlich mehr Möglichkeiten als anderswo, aber darum geht es nicht. Dass man schwimmen konnte war zu meiner Zeit eine Selbstverständlichkeit.

TriAdrenalin
03.08.2018, 10:33
...
Zuletzt noch: Die anstelle der früheren Standard-Schwimmbäder entstehenden Wellness-Tempel haben zum Teil horrende Eintrittspreise. Für einige Familien dürfte der Familienbesuch im Schwimmbad also auch durchaus eine finanzielle Entscheidung sein....

Ich stimme dir zu, dass die Eltern in der Pflicht sind, sich selbst darum zu kümmern, dass das Kind schwimmen lernt. Ich sehe es aber nicht so, dass sie es dem Kind unbedingt selbst beibringen müssen.

M.

In der Tat gab es früher sogar Zuschüsse zu den öffentlichen Bädern für kinderreiche Familien. Ich glaube aber nicht, dass es heutzutage an den Preisen liegt, obwohl diese, wie Du zurecht anmerkst, absurd hoch sind, wenn man nur schwimmen möchte.

Stimmt, die Eltern sind in der Pflicht, damit hast Du es auf den Punkt gebracht!

TriAdrenalin
03.08.2018, 10:34
http://www.faz.net/aktuell/sport/kommentar-weder-lesen-noch-schwimmen-1190786.html

like!

Matthias75
03.08.2018, 10:55
http://www.faz.net/aktuell/sport/kommentar-weder-lesen-noch-schwimmen-1190786.html

Kleine Anmerkung: Der Artikel ist 14 Jahre alt. Die Statistiken sind wohl nicht mehr aktuell. Ansonsten ziemliche wirre Gedankengänge, auch wenn die Grundausssage (Sport/Schwimmen ist wichtig) richtig ist.

Football weiß ich nicht, aber der Rest ja. Gut, in einer Großstadt wie Köln gibt es sicherlich mehr Möglichkeiten als anderswo, aber darum geht es nicht. Dass man schwimmen konnte war zu meiner Zeit eine Selbstverständlichkeit.

Vermutlich ein Henne-Ei-Problem: Wofür Schwimmen lernen, wenn kein Bad da ist....

In der Tat gab es früher sogar Zuschüsse zu den öffentlichen Bädern für kinderreiche Familien. Ich glaube aber nicht, dass es heutzutage an den Preisen liegt, obwohl diese, wie Du zurecht anmerkst, absurd hoch sind, wenn man nur schwimmen möchte.

„Nur“ schwimmen ist ja leider kaum noch möglich. Die großen Bäder bieten ja mittlerweile ein Rundum-Erlebnis/Wellness-Programm an, das man mit zahlt. Mit einem Kind, das noch nicht sicher schwimmen kann ist der überwiegende Teil des Angebots vollkommen sinnlos. Trotzdem zahlt man es mit. Ich glaube, dass dann für viele das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mehr passt.

M.

TriAdrenalin
03.08.2018, 11:01
Kleine Anmerkung: Der Artikel ist 14 Jahre alt. Die Statistiken sind wohl nicht mehr aktuell. Ansonsten ziemliche wirre Gedankengänge, auch wenn die Grundausssage (Sport/Schwimmen ist wichtig) richtig ist.



Vermutlich ein Henne-Ei-Problem: Wofür Schwimmen lernen, wenn kein Bad da ist....



„Nur“ schwimmen ist ja leider kaum noch möglich. Die großen Bäder bieten ja mittlerweile ein Rundum-Erlebnis/Wellness-Programm an, das man mit zahlt. Mit einem Kind, das noch nicht sicher schwimmen kann ist der überwiegende Teil des Angebots vollkommen sinnlos. Trotzdem zahlt man es mit. Ich glaube, dass dann für viele das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mehr passt.

M.

Hier in Köln un im Umland ist die Situation noch ganz gut. Es gibt genügend Schwimmbäder, Badeseen und Talsperren. Man muss es nur nutzen.

sybenwurz
03.08.2018, 14:41
Früher gab es eher den Bolzplatz, Schwimmbad und den See, heute gibt es eben tausend Vereine und Möglichkeiten. .

Das sehe ich nicht so, dagegen jede Menge Klagen aus allen Vereinen, dass der Nachwuchs ausbleibt.
Allein wenn ich den Radsportverein betrachte, in dem ich 'grossgeworden' bin: in fünf Jahren wird der im wahrsten Sinne des Wortes ausgestorben sein.

welfe
03.08.2018, 15:21
Die Probleme für die Vereine resultieren auch aus den veränderten Schulzeiten! Ich hatte noch samstags Unterricht, dafür unter der Woche nie länger als 13 Uhr. Dann wurden Hausaufgaben gemacht und ab 15 Uhr war ich unterwegs. Erst in der Oberstufe kam Nachmittagsunterricht hinzu.

Heute hat selbst meine 13 jährige dreimal die Woche bis 15:20 Schule! Bis sie zuhause ist, ist es 16 Uhr, dann kommt Essen und die Hausaufgaben. Da ist wenig Platz für Aktivitäten.

Godi68
04.08.2018, 15:56
http://www.bonn.de/rat_verwaltung_buergerdienste/topthemen/18348/index.html?lang=de

Körbel
04.08.2018, 16:01
Wofür Schwimmen lernen, wenn kein Bad da ist....


Damit im Urlaub am Meer/Badesee niemand ertrinkt.

Mir reicht die Wasserleiche vom letzten Sommer, das brauch ich nicht noch einmal in meinem Leben.

Matthias75
04.08.2018, 17:06
Damit im Urlaub am Meer/Badesee niemand ertrinkt.

Das steht für mich außer Frage. Ich wollte damit lediglich ausdrücken, dass das Thema Schwimmen für viele vielleicht auch aus dem Fokus geraten ist, weil einfach die Möglichkeiten vor Ort fehlen.

Wenn‘s dann ohne ausreichende Schwimmkenntnisse an‘s Meer oder den Baggersee geht wird‘s natürlich fatal. Die DLRG-Einsatzberichte sind leider voll von solchen Fällen. Am Baggersee einen Schritt zu weit reingegangen, keinen Boden mehr unter den Füssen....

M.

Körbel
04.08.2018, 17:18
Das steht für mich außer Frage. Ich wollte damit lediglich ausdrücken, dass das Thema Schwimmen für viele vielleicht auch aus dem Fokus geraten ist, weil einfach die Möglichkeiten vor Ort fehlen.


Was traurig genug ist.
Vor allem in einem Land wie Deutschland.

Da hauen sich die Politbonzen ständig auf die Schulter wie toll sie alles sind und dann sowas.

Mit dem Nichtbau dieser Kack-Elb-Philharmonie hätte man locker 100 Bäder wieder renovieren und wiedereröffnen können.
Vom BER fang ich garnicht erst an.

Da werden ja im Moment neue PKW zwischengelagert, bei denen man nicht mal weiss ob die jemals auf deutschen Strassen fahren werden.

NBer
04.08.2018, 17:27
vielleicht kennt ja jemand zahlen...es wird ja immer gesagt, dass nicht der bau einer schwimmhalle das teure ist, sondern das betreiben. ich komme da auf 3 hauptkomponenten:
- wasser
- energie
- personal
kennt sich dort jemand aus, was so pro jahr bei einer 25m halle mit 5 bahnen an wasserkosten (becken + duschen + toilette) und energiekosten (wasserheizung + hallenheizung + beleuchtung) zusammenkommt?
personal (aufsicht, techn. überwachung, reinigung) lasse ich jetzt mal weg. einige vereine bei uns hatten nämlich schon mal überlegt, ob es billiger kommt, selbst eine schwimmhalle zu betreiben......

mcbert
04.08.2018, 18:04
vielleicht kennt ja jemand zahlen...es wird ja immer gesagt, dass nicht der bau einer schwimmhalle das teure ist, sondern das betreiben. ich komme da auf 3 hauptkomponenten:
- wasser
- energie
- personal
kennt sich dort jemand aus, was so pro jahr bei einer 25m halle mit 5 bahnen an wasserkosten (becken + duschen + toilette) und energiekosten (wasserheizung + hallenheizung + beleuchtung) zusammenkommt?
personal (aufsicht, techn. überwachung, reinigung) lasse ich jetzt mal weg. einige vereine bei uns hatten nämlich schon mal überlegt, ob es billiger kommt, selbst eine schwimmhalle zu betreiben......

Hier zahlt man ca. 5,x€/3 Stunden, haben ein 50m Becken, Wellenbecken u. warmwasserbecken, im Sommer noch 2 Aussenbecken. Laut Medienbericht muss für jeden Badegast ca. 8,x€ bezuschusst werden. Besucherzahl ca. 700.000 p.a. ==> Kostet das ganze ca. 9500000 €p.a. wovon 5,5 Mios aus der Stadtkasse kommen.


Da sich hier alle wie Sau benehmen und Ihren Müll am Boden liegen lassen sowie anscheinend schlägern od. stehlen wie die Raben, darf diese Jahr mehr geputzt werden sowie ein Sicherheitsdienst patrouillieren.
Aber die Leute beschweren sich aber über eine Preiserhöhung von 30 cent nach mind. 5 Jahren ohne. :( :confused:

Mich wundert es nicht wenn die Dinger zugemacht werden.


Kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Verein ohne Zuschuss auch nur ein Schwimmerbecken leisten kann.

Körbel
04.08.2018, 18:07
Ich denke reine Schwimmhallen ohne den ganzen Kack-Spass-Wellness-Dreck könnte man auch wesentlich kostengünstiger betreiben.

mcbert
04.08.2018, 18:23
Hab nochmal nachgelesen,
oben genanntes Bad 6€ Eintritt, 10€ Zuschuss pro Besucher.

Für das andere Bad, nur 25m Becken: 4€ Eintritt, 8€ Zuschuss. Hier kenn ich aber keine Besucherzahl.

NBer
04.08.2018, 19:54
....Kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Verein ohne Zuschuss auch nur ein Schwimmerbecken leisten kann.

ich hatte da auch eher ein gemeinschaftsprojekt von 3-4 vereinen im auge.
und es wäre zu klären, ob es dafür nicht auch fördermittel sowohl für den bau, als auch für das betreiben geben würde.

ps: mir ging es auch nicht um eintrittspreise. eher um betreiberpreise...wasserkosten/jahr, stromkosten/jahr usw.......

mcbert
04.08.2018, 20:08
ps: mir ging es auch nicht um eintrittspreise. eher um betreiberpreise...wasserkosten/jahr, stromkosten/jahr usw.......

So detailiert publizieren die das hier natürlich nicht und ist wie gesagt aus den Medien. aber da es städtische Bäder sind, werden die Beträge einfach die laufenden Kosten + vielleicht etwas Rücklagen decken.

Bei einem reinen Vereinsbad, würde man sich zumindest teilweise Personalkosten sparen (Bademeister, Kassierer etc.)

binolino
04.08.2018, 21:37
https://www.oberhausen-donau.de/Freizeit/Waldbad-e.V

Vllt frägst du mal bei denen nach die haben reichlich Erfahrung mit dem Betreiben eines Vereinsbads.

Jimmi
05.08.2018, 19:49
Leider erst gestern hier in der Nähe entdeckt: Freibad Thal bei Ruhla.

50 m Doppelbahn für Schwimmer. QUER zum Becken. Gesamtlänge des Bades: 130 m. :cool:

War früher mal ein Teich, den man zum Schwimmbad gefasst hat.

PabT
05.08.2018, 21:15
Leider erst gestern hier in der Nähe entdeckt: Freibad Thal bei Ruhla.

50 m Doppelbahn für Schwimmer. QUER zum Becken. Gesamtlänge des Bades: 130 m. :cool:

War früher mal ein Teich, den man zum Schwimmbad gefasst hat.

Das klingt spannend. Sowas haben wir hier in der Region leider nicht - aber bei meiner letzten Dienstreise war ich abends im Naturfreibad Moers, das 100-m-Bahnen hat, was bei 18 Grad Wassertemperatur allerdings fast schon wieder zu lang schien. :Lachanfall:

tuben
05.08.2018, 21:37
Ich denke reine Schwimmhallen ohne den ganzen Kack-Spass-Wellness-Dreck könnte man auch wesentlich kostengünstiger betreiben.

Das dachte ich früher auch und zwar so lange,
bis ich mich um ein Bad zu kümmern hatte.
Das Thema kosten ist recht kompliziert und bei fast jedem Bad anders.

Körbel
06.08.2018, 01:25
Das dachte ich früher auch und zwar so lange,
bis ich mich um ein Bad zu kümmern hatte.
Das Thema kosten ist recht kompliziert und bei fast jedem Bad anders.

Echt jetzt?
So kann man sich täuschen.

Trotzdem schlimm.
Fussballplätze gibts überall, Schwimmbäder nicht.

MattF
06.08.2018, 09:08
Ich denke reine Schwimmhallen ohne den ganzen Kack-Spass-Wellness-Dreck könnte man auch wesentlich kostengünstiger betreiben.

Der Kack-Spass-Wellness-Dreck ist allerdings der Geldbringer.

In ne reine Schimmhalle gehen Schulen und Vereine und ein paar Hobbyschwimmer, die alle nichts zahlen wollen.

In der Wellnessoase zahlt man gerne 25 € den Tag. Das subventioniert bei uns das Sportbad.


Fussballplätze gibts überall, Schwimmbäder nicht.

Mag sein, aber soll man die auch abschaffen? Oder das eine gegen das andere ausspielen?
Man bräuchte beides.

MfG
Matthias

Körbel
06.08.2018, 10:22
Man bräuchte beides.



Fussballplätze gibts genügend, Bäder nicht.

MattF
06.08.2018, 10:27
Fussballplätze gibts genügend, Bäder nicht.

Na ja.

Manche Städte/Gemeinden müssen sich halt entscheiden. Ein Fussballplatz ist meist auch als Leichtathletikplatz nutzbar und günstiger insbesondere im Unterhalt, da entscheidet man ich halt für den.

trithos
06.08.2018, 10:40
Na ja.

Manche Städte/Gemeinden müssen sich halt entscheiden. Ein Fussballplatz ist meist auch als Leichtathletikplatz nutzbar und günstiger insbesondere im Unterhalt, da entscheidet man ich halt für den.

Stimmt, aber halt leider auch nicht immer. Meine kleine niederösterreichische Heimatstadt hat vor kurzem das Sportzentrum saniert. Großes Plus: das Hallenbad (25m-Becken) durfte bleiben, obwohl die Kosten auch heftig diskutiert wurden.

Der Fußballplatz für eine Mannschaft der 6. (!) österreichischen (!) Leistungsklasse wurde selbstverständlich ohne Diskussion perfekt nach den Wünschen des Fußballklubs errichtet, inklusive Kunstrasen-Trainingsplatz.

Die Laufbahn hingegen wurde wie das Bad aus Kostengründen in Frage gestellt. Ein Gemeindevertreter hat den Obmann "meines" Leichtathletik-Klubs allen Ernstes gefragt, ob wir wirklich eine Laufbahn brauchen, wo wir doch schon im Vereinsnamen "Road Runners" heißen. Herausgekommen ist dann eine Sparvariante mit lediglich vier Bahnen und (mit Ausnahme einer Weitsprunganlage) keiner sonstigen LA-Infastruktur.

Fazit: die Kostendiskussion wird natürlich stets vor dem Hintergrund der Wertschätzung für eine Sportart geführt. Für Fußball ist auch kleinen Städten nichts zu teuer. Bei anderen Sportarten (Schwimmen, LA) versucht man sich hingegen immer mit Sparvarianten aus der Affäre zu ziehen - und auch das nur dann, wenn die örtliche "Lobby" einer solchen Sportart groß genug ist.

OhneRad
06.08.2018, 12:54
Mit dem Nichtbau dieser Kack-Elb-Philharmonie hätte man locker 100 Bäder wieder renovieren und wiedereröffnen können.

Tja und meine norddeutsche Verwandschaft, in der einige Berufsmusiker sind, hat sich jahrelang darüber beschwert, dass Hamburg kein vernünftiges Konzerthaus hat.
Und beschwert sich immer noch, dass die Kultur verflacht und die klassischen Konzerte leerer werden.
Die hätten halt gerne weniger Kinder beim Triathlon und mehr bei der Musik.

Zu deinen Politbonzen kann ich auch nur sagen, dass Schwimmbäder hauptsächlich die kommunale Ebene betreffen und sich da jeder engagieren kann. Auf dieser politischen Ebene findet übrigens auch ein "Austrocknen" statt, weil sich weniger Menschen in den örtlichen Parteien engagieren und lieber in allemöglichen NGOs und Interessensgruppen gehen. Dann bleiben eben nur wenige übrig und die lauteste Lobby (i.d.R. der Fußball) setzt sich durch.

Das sehe ich nicht so, dagegen jede Menge Klagen aus allen Vereinen, dass der Nachwuchs ausbleibt.
Allein wenn ich den Radsportverein betrachte, in dem ich 'grossgeworden' bin: in fünf Jahren wird der im wahrsten Sinne des Wortes ausgestorben sein.

Erstens widerspricht das doch gar nicht dem von dir zitierten Beitrag - 15 Vereine, die miteinander konkurrieren haben pro Verein natürlich weniger potenzielle Mitglieder als 10. Gerde in einem Triathlon-Forum, liegt das auf der Hand. Erinnert mich ein bisschen an Herbert Steffny, der immer wieder auf den Abbau in der deutschen Leistungsdichte im Marathon seit den 80ern hinweist - tja wenn man sich die Breite bei den deutschen Pros, Semirpos und Spitzen-AKlern im Triathlon ansieht, ist das kein bisschen verwunderlich.

Zweitens interessiert Vereine ja die absolute Größe und nicht die relative - wenn man bedenkt, dass ein Jahrgang heute aus 700.000 Kindern besteht und die Babyboomer aus 1,1 Mio. und das mal auf 10 Jahre hochrechnet (gehe jetzt mal von Kindern zwischen 6 und 16 als potenziellen Nachwuchs aus), dann sind das 4 Millionen weniger, die gleichzeitig als Reservoir zur Verfügung stehen. Natürlich macht das einen gigantischen Unterschied.

Sowas sollte man von Zeit zur Zeit auch mal bedenken.

MattF
06.08.2018, 13:21
Tja und meine norddeutsche Verwandschaft, in der einige Berufsmusiker sind, hat sich jahrelang darüber beschwert, dass Hamburg kein vernünftiges Konzerthaus hat.
Und beschwert sich immer noch, dass die Kultur verflacht und die klassischen Konzerte leerer werden.
Die hätten halt gerne weniger Kinder beim Triathlon und mehr bei der Musik.


Eben, hat denn HH ein Problem mit Schimmbädern?

Ich glaube auch nicht, dass ein Schwimmbad mehr gebaut oder unterhalten würde, gäbe es keine Elphi.

Ich find im übrigen die Elphi geil. Es muss auch sowas geben. Hab dort im Februar Helge Schneider gesehen. :Lachen2:

Körbel
06.08.2018, 14:28
Tja und meine norddeutsche Verwandschaft, in der einige Berufsmusiker sind, hat sich jahrelang darüber beschwert, dass Hamburg kein vernünftiges Konzerthaus hat.
Und beschwert sich immer noch, dass die Kultur verflacht und die klassischen Konzerte leerer werden.

Ich sage ja nichts gegen ein Konzerthaus, wäre aber auch kleiner gegangen und hätte dann auch nicht das Doppelte gekostet, wie ursprünglich veranschlagt.

Über Musik lässt sich ohne Ende streiten, ob man Klassik mag oder nicht.
Ich denke die Masse in Deutschland hört im Moment dann doch lieber andere Musik.
Schau dir nur an was in Wacken in diesem Jahr wieder los war.
Oder die ganzen Schlagerstimmchen, die brechen jedes WE Rekorde mit ihren Zuschauerzahlen.

Wer entscheidet was Kultur ist und was nicht?

Ich sage es gibt in Deutschland auch eine Schwimmkultur und die muss man auch pflegen.

OhneRad
06.08.2018, 14:59
Wer entscheidet was Kultur ist und was nicht?



Genau darauf will ich ja hinaus. Es bringt nichts, sich immer über diese und jene Entwicklung, meistens mit irgendeinem Hinweis auf ein ganz schlimmes "heutzutage" oder "heutige Generation" verknüpft zu empören.

Wir leben nun mal in einem Land mit unfassbar vielen Möglichkeiten. Wenn man seinen Sport und seine Interessen für besonders wichtig hält (was ich gerade beim Schwimmen für gut begründbar und nachvollziehbar halte) dann sollte man dafür eintreten und kämpfen und sonst muss man eben akzeptieren, dass eine Mehrheit das anders sieht als man selbst. Dauerempörung und Zynismus helfen Niemandem weiter.

tuben
06.08.2018, 16:12
Triathleten und Triathletinnen in die (kommunale) Politik ! :Cheese:
Dort wird über Schwimmbäder und nicht nur über die entschieden.
Das heißt dann aber auch: raus aus der Meckerecke dorthin, wo es immer aua macht
und wo man ganz schnell lernt, wo die einfache Mehrheit anfängt und was die kann
oder auch nicht.:)

Körbel
06.08.2018, 16:55
Ich muss nichts politisch bewirken.

Wir haben 2 prima Bäder, ein 25 mtr-indoor (6 Bahnen) und
ein 50 mtr Freibad (8 Bahnen).

Preise sozial, bei der 20er-Karte (indoor) kostet der Eintritt schmale 2,25€.

Beim Freibad zahlen wir pro Monat/Nase 20€.

Kann man nicht meckern.:Huhu:

tuben
06.08.2018, 17:09
Ich auch nicht(mehr).
Wir haben eine Halle, 8x 50m,
Aussenbecken und 4 Seen für den Sommer.
Vieleicht haben wir das, weil jemand etwas bewirkt hat.;)

tuben
06.08.2018, 17:26
Ich auch nicht(mehr).
Wir haben eine Halle, 8x 50m,
Aussenbecken und 4 Seen für den Sommer.
Vieleicht haben wir das, weil jemand etwas bewirkt hat.;)

MattF
07.08.2018, 10:06
Ich sage ja nichts gegen ein Konzerthaus, wäre aber auch kleiner gegangen und hätte dann auch nicht das Doppelte gekostet, wie ursprünglich veranschlagt.



Die Konzerte sind praktisch durchgehend ausverkauft, also ist es entsprechend richtig groß. Halb so groß wäre zu klein.

Dazu generiert HH damit auch entsprechende Einnahmen mit Gästen aus aller Welt.

MattF
07.08.2018, 10:07
Genau darauf will ich ja hinaus. Es bringt nichts, sich immer über diese und jene Entwicklung, meistens mit irgendeinem Hinweis auf ein ganz schlimmes "heutzutage" oder "heutige Generation" verknüpft zu empören.

Wir leben nun mal in einem Land mit unfassbar vielen Möglichkeiten. Wenn man seinen Sport und seine Interessen für besonders wichtig hält (was ich gerade beim Schwimmen für gut begründbar und nachvollziehbar halte) dann sollte man dafür eintreten und kämpfen und sonst muss man eben akzeptieren, dass eine Mehrheit das anders sieht als man selbst. Dauerempörung und Zynismus helfen Niemandem weiter.

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Körbel
07.08.2018, 12:43
Die Konzerte sind praktisch durchgehend ausverkauft, also ist es entsprechend richtig groß. Halb so groß wäre zu klein.

Dazu generiert HH damit auch entsprechende Einnahmen mit Gästen aus aller Welt.


Naja etwas weniger protzig und den Konzertsaal genauso gross wäre bestimmt auch gegangen.

Wenn die Mehreinnahmen ja dann auch beim Bürger ankommen, solls mir Recht sein.

Nur allein dazu fehlt mir der Glaube!