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Vollständige Version anzeigen : Wenn der Wettkampf keinen Spaß macht


Karla
03.06.2008, 00:19
...soll man es dann lieber lassen?

Genau diese Frage beschäftigt mich seit gestern.

Auf meinem Weg zum 1. Tria im August habe ich gestern meinen ersten Wettkampf, nämlich einen HM (Rhein-Ruhr in Duisbug) bestritten. Ich wollte halt mal wissen, wie sich sowas anfühlt. Außerdem lief das Lauftraining besser als der Rest, da passte der HM jetzt, dachte ich, ganz gut in die Vorbereitung.

Das Gute: ich habe es geschafft in einer Zeit (1,54), mit der ich sehr zufrieden bin, die recht genau das getroffen hat, was ich mir zugetraut habe. Eigentlich ein Grund zum :liebe053:

ABER: der ganze Lauf hat mir leider keinen Spaß gemacht :Weinen: :Weinen: :Weinen: . obwohl ich

- gut vorbereitet war (nach meinem Ermessen)
- mir ein realistisches Zeitziel gesetzt habe
- wirklich gerne Lauftraining gemacht habe. Gerade die langen Trainingsläufe (die ich ja bislang nicht kannte) habe ich zum Schluß am liebsten gemacht und konnte sie wirklich genießen
- noch mit Vorfreude am Start stand, etwas nervös zwar, aber auch nicht extrem.
- die Stimmung rundherum toll war.


Schon ab KM 3 habe ich gemerkt, dass es sich anders anfühlt als beim Training, ich war nicht locker, es lief nicht rund. Obwohl ich keine wirklichen körpelichen Beschwerden hatte und auch den Puls im grünen Bereich, hätte ich bereits ab km 5 am liebsten aufgehört. Irgendwie ging mir ab da ständig durch den Kopf, du MUSST JETZT NOCH 16, NOCH 15....

Ich kann nicht erklären, warum mir die Stimmung und Motivation so entglitten ist, ich bin einfach nur weitergelaufen und hab gedacht, lass es vorbei sein. Gut, es war mir zu warm (aber es war sicher erträglich), das Trinken hat mich sehr raus gebracht (ich hab an jedem Stand getrunken, hatte auch Durst, musste aber immer stehen bleiben, weil ich mich schon beim Gehen verschluckt habe). Aber das erklärt noch nicht dieses mentale Tief, dass ich so früh hatte.

Obwohl ich körperlich sicherlich nicht am Limit war, war mir plötzlich alles egal. Ich konnte die Atmosphäre nicht genießen, ich fühlte mich auch nicht gepusht von den Zuschauern, selbst beim Zieleinlauf keine Euphorie, mich durchgebissen zu haben. Ich war einfach nur froh da zu sein. (Obwohl ich mich ab ca. km 16 - als das Ende in Sicht war - dann doch wieder ganz gut zusammenreißen konnte und scheinbar noch genug Power hatte).

Zu keinem Zeitpunkt hatte ich den Eindruck, dass ich mein Befinden über die Geschwindigkeit beeinflussen kann (zumindest nicht in dem Rahmen, der sonst im Training möglich ist. Laufe ich da ein paar KM etwas schneller und merke, dass ich schwächel, reichen 10 - 20 sec/km langsamer um mich zu erholen). Auch das habe ich beim HM überhaupt nicht mehr steuern können.

Tja, inzwischen sehe ich das Ganze nicht mehr ganz so negativ (beim Lauf dachte ich noch: nie mehr Halbmara, nie- nie- niemals einen Ganzen und der Tria kann mir auch gestohlen bleiben). Mittlerweile bin ich wieder sicher, dass ich mir die Chance, auch eine bessere Erfahrung zu machen, doch geben werde.

Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps, was ich beim nächsten Mal besser machen kann. Denn wenn der nächste Wettkampf sich wieder so anfühlt, dann kann ich wirklich drauf verzichten. Genug Spaß habe ich schließlich beim Training.

Eure etwas geknickte, aber doch schon wieder optimistische
Karla

sybenwurz
03.06.2008, 00:26
Ich glaub, ich würd nix freiwillig machen, was mir keinen Spass macht.

Raimund
03.06.2008, 00:28
Ich glaub, ich würd nix freiwillig machen, was mir keinen Spass macht.

Da bist du genauso wie ich! Ich bin ne echt faule Sau (eigentlich)!

Und, welbst, wenn ich immer sage, dass es mich ankotzt. Ohne den Sportkram wäre ich ein halber Mensch...

Mandarine
03.06.2008, 07:27
Gib dir noch eine zweite Chance, die meisten Wettkämpfer erleben ja genau diese Euphorie beim oder nach dem Wettkampf.
Triathlon ist ja letztendlich eine reine Wettkampfsportart.

Ich hatte von Anfang an immer total Lust auf Wettkämpfe, erst ein 5 km Lauf, dann ein 10 km usw. immer mehr, immer weiter. Bis mein erstes großes Ziel der Marathon anstand. Ich habe mich so sehr gefreut, dass ich es fast nicht mehr aushalten konnte.

Dann der große Tag, eigentlich so ähnlich wie du es beschrieben hast. Ich war mit meiner Trainingspartnerin zusammen unterwegs, sie ist fast explodiert vor Euphorie und Glück. Ich hätte sie am liebsten eleminiert beim Lauf, weil ich eigentlich alles doof fand.

Abends lag ich im Bett und dachte mir " nie wieder ", meine Gefühle waren auf dem Nullpunkt. Kein Glück, kein Stolz, einfach nichts.

Diese Situation hat aber nicht lange angehalten, Tag für Tag kam das alte gute Gefühl wieder und Mitte der Woche war ich dann auch glücklich und Stolz auf meine erbrachte Leistung.

Ich habe dann noch an vielen weiteren Läufen und Trias teilgenommen und hatte nie mehr solch ein Tief - ganz im Gegenteil !

Lass doch ein bischen Zeit vergehen und schau mal was passiert, vielleicht denkst du in ein paar Tagen anders über das Geschehene.

Liebe Grüße

Alex.

Thorsten
03.06.2008, 07:36
Mir geht es auch oft so, dass ich vor dem Wettkampf keine rechte Lust habe auf die ganze elende Quälerei. Das kommt dann erst im Wettkampf, ich bin auch eher der Mann der zweiten Hälfte als der Vor-lauter-Euphorie-Überzocker am Start. Dann macht es Spaß, Platz um Platz aufzuholen und seine persönlichen Ziele zu erreichen. Die Schmerzen machen gar keinen Spaß, die Anstrengung auch nur halbwegs. Aber "pain is temporary, pride is forever" - ich kann mich danach über die Leistung freuen, die ich gebracht habe. Nach einem Marathon oder Eiermann ist es meist so, dass man denkt "nie wieder!", mittlerweile weiß ich längst, dass das nicht lange anhält.

Also einfach weitermachen und den Spaß an der Leistung finden.

Wenn du natürlich feststellst, dass du kein Wettkampftyp oder Selbstquäler bist sondern nur ein reiner Genussläufer, solltest du die Wettkämpfe einfach weglassen.

sonntagskind
03.06.2008, 08:19
Hallo Karla,

ich persönlich habe für mich zwei Arten von Wettkämpfen entdeckt, die ich wieder und wieder ausleben muß. Das sind zum Einen die (meist bergigen) Landschaftsmarathons, bei denen ich mit Fotoapperat und oft ohne Uhr unterwegs bin. Das ist dann Genuss pur. Und dann gibt es die schnellen Läufe, egal ob 10er, Halb- oder Marathon, die einfach nur weh tun und bei denen ich auch ständig nach dem nächsten Kilometerschild Ausschau halte und hoffe, daß es vorbei ist. Aber das sind dann meist die, bei denen ich an meine Grenzen stoße, und wenn es dann eine Bestzeit wird, dann relativiert sich das Unschöne und hinterher war`s ein geiler Lauf... :Lachen2:

Mach doch erstmal weiter, wart`s ab, wenn Du Deinen ersten Triathlon hinter Dir hast: Mir hat mal einer gesagt: Laufen ist geil, aber Triathlon ist die reinste Lebensfreude! Recht hat er!

AndreasW
03.06.2008, 08:37
War der HM dein erster Wettkampf?
Wenn ja, versuche es doch erstmal mit einem 10er oder so.
Was mir immer sehr geholfen hat: Ich hab mir Läufe rausgesucht, die was besonderes hatten.
noch immer kann ich mich schwer für einen x-beliebigen Stadtlauf begeistern. ZB könnte ich keinen Wettkampf mit Spass auf der Trainingsrunde laufen..
Ansonsten nicht den Kopf hängen lassen. Es war vielleicht einfach nur der falsche Wettkampf am falschen tag, aber immernoch der richtige Sport.
:Huhu:

Ausdauerjunkie
03.06.2008, 09:12
Spaß? Da müßte ich ja jeden Wettkampf mittendrin abbrechen....Ich möchte mich ja stählen und dazu muß ich mich nunmal quälen......Spaß habe ich hinterher.......und freue mich schon aufs nächste Mal

chick
03.06.2008, 09:19
Vielleicht solltest du dich lieber auf 3000m Läufe spezialisieren? :Cheese:
Solltest dich beim nächsten Mal mental besser auf einen Wettkampf vorbereiten:
- allg. Strategie festlegen.
- Strecke/nprofil anschauen
- wo sind die Verpflegungsstellen
- den Lauf mal in Gedanken durchgehen
- Tage vor dem WK sich darauf fokussieren, positive Stimmung aufbauen, Musik hören...
-...etc.

TriVet
03.06.2008, 09:59
Hmm.
Bei meinem ersten HM vor 3 Jahren war ich während des Laufs angestrengt, aber im Ziel glücklich, es geschafft zu haben....
Und so ist es eigentlich geblieben:
Während des WK bin ich angestrengt und verfluche mich für die Idee, daran teilnehmen zu wollen, aber danach bin ich glücklich erschöpft und freue mich über meine vollbrachte Leistung und die überstandene Anstrengung.
So war es jetzt auch bei meinem ersten VOlkstriathlon vor 2 Wochen.
Ohne den WK wäre mein Trainingsfleiß deutlich reduzierter; ist zwar albern, ist aber so.

Aber jeder Jeck ist anders, wünsche Dir, dass Du DEINEN Weg zum Spass findest.:Blumen:

Grüße aus dem Kraichgau,
Helmut

Volkeree
03.06.2008, 10:22
Auch mich würde mal interessieren, ob der HM dein erster Wettkampf war.
Wenn ja, war das vielleicht etwas übertrieben. Ein 10er oder 5er wäre da vielleicht am Anfang besser gewesesen.

Wenn es dann im WK mal richtig weh tut, fragen sich viele, warum macht man das eigentlich. Wenn man dann im Ziel ist, ist das Gefühl doch geil.

Andererseits finde ich einen WK langweilig, wenn es nicht weh tut. So ging es mir bei meinem ersten und einzigen Marathon. Zu Anfang läuft man wesentlich langsamer als man kann. Das war nicht gerade spannend. Da begann die Anstrengung halt erst auf den letzten 10.

Machst du denn am 1.8. ne Volksdistanz?
Du wirst sehen, das ist was ganz anderes.

Wenn es dann auch keinen Spaß macht, trainierst du halt nur.

Volker

soloist
03.06.2008, 11:12
....
Wenn es dann im WK mal richtig weh tut, fragen sich viele, warum macht man das eigentlich. Wenn man dann im Ziel ist, ist das Gefühl doch geil.
....



Im letzten Jahr in Frankfurt gab es im Ziel folgenden kurzen Dialog zwischen einer Ärztin und mir:

Sie: Hast Du Schmerzen?
Ich: Nicht speziell, eigentlich schmerzt der ganze Körper.
Sie: Dafür macht ihr das doch.

Karla
03.06.2008, 11:45
Dann der große Tag, eigentlich so ähnlich wie du es beschrieben hast. Ich war mit meiner Trainingspartnerin zusammen unterwegs, sie ist fast explodiert vor Euphorie und Glück. Ich hätte sie am liebsten eleminiert beim Lauf, weil ich eigentlich alles doof fand.

Abends lag ich im Bett und dachte mir " nie wieder ", meine Gefühle waren auf dem Nullpunkt. Kein Glück, kein Stolz, einfach nichts.


Ja, so war es, nur bei mir war es einige Stunden danach schon wieder etwas besser. Aufgebaut hat mich auch, dass die AK-Platzierung recht gut war (innerhalb der ersten 25 von etwas über 200). So ganz ohne Ehrgeiz bin ich ja doch nicht. ;)

Und auch jetzt verblassen schon die negativen Erinnerungen. (Fast wie nach den Entbindungen, obwohl, da war ich nicht so daneben wie beim HM :Cheese: )

Auch mich würde mal interessieren, ob der HM dein erster Wettkampf war.


Ja, es war der Allererste überhaupt.

Der Tria sollte eigentlich OD werden, angemeldet bin ich aber noch nicht, da das Schwimmen noch nicht so weit fortgeschritten ist.

Solltest dich beim nächsten Mal mental besser auf einen Wettkampf vorbereiten:
- allg. Strategie festlegen.
- Strecke/nprofil anschauen
- wo sind die Verpflegungsstellen
- den Lauf mal in Gedanken durchgehen

Vielleicht war genau das das Problem.

Im Vorfeld war ich sicher, das Ganze gut zu schaffen und sah mich im Geiste euphorisch und voller Freude winkend und strahlend durch die Straßen schweben :Cheese: :Maso: . Wohl doch ein Anflug von Größenwahn.

Vielleicht sollte ich den Tria komplett ohne Uhr durchziehen, komplett nach Gefühl. Hat das schon mal einer gemacht?

turbo32
03.06.2008, 11:45
@ Mandarine
warum ist Tria eine reine Wettkampfsportart ?

genau das habe ich mich nämlich schon vor einiger zeit gefragt ,als ich anfing .
Mir ging es darum die Distanzen zu schaffen und zu steigern .
der Kampf Mann gegen Mann hat mich null interessiert .
Und wenn ich 2010 endlich und vielleicht meine erste LD mache geht es mir nur ums finishen und um den EVENT ,den Rummel ,den Trubel ,ne Startnummer ,ein Ansager ....ist doch super.....vielleicht ist ja der Tria schöner als ein HM .
Jetzt in l meinem 2. Jahr merke ich aber ,daß es sich wandelt .
Jetzt wo ich schneller werde schiele ich schon mal auf die Altersklassenwertung und die Zeit .
Aber wie gesagt ,reiner Wettkampf - sehe ich nicht so ....
Grüße und wirf nicht die Flinte ins Korn ,einen Tria solltest Du schon noch machen.....
Marcus

AndreasW
03.06.2008, 11:49
Ja, so war es, nur bei mir war es einige Stunden danach schon wieder etwas besser. Aufgebaut hat mich auch, dass die AK-Platzierung recht gut war (innerhalb der ersten 25 von etwas über 200). So ganz ohne Ehrgeiz bin ich ja doch nicht. ;)

Und auch jetzt verblassen schon die negativen Erinnerungen. (Fast wie nach den Entbindungen, obwohl, da war ich nicht so daneben wie beim HM :Cheese: )



Ja, es war der Allererste überhaupt.

Der Tria sollte eigentlich OD werden, angemeldet bin ich aber noch nicht, da das Schwimmen noch nicht so weit fortgeschritten ist.


Vielleicht war genau das das Problem.

Im Vorfeld war ich sicher, das Ganze gut zu schaffen und sah mich im Geiste euphorisch und voller Freude winkend und strahlend durch die Straßen schweben :Cheese: :Maso: . Wohl doch ein Anflug von Größenwahn.

Vielleicht sollte ich den Tria komplett ohne Uhr durchziehen, komplett nach Gefühl. Hat das schon mal einer gemacht?


Am Sonntag hab ich meinen ersten Tria gemacht und komplett ohne Uhr.. war so auch gut und es hat riesen Spass gemacht.
am Ende der Laufstrecke hab ichmir ein paar sekunden geschenkt um den "Zieleinlauf" geniessen zu können. noch jetzt denke ich, dass es die richtige Entscheidung war. :Cheese:

es gibt aber halt auch so Rennen, wie du beschrieben hast, wo man nur mit sich selbst beschäftigt ist und von dem "drumherum" nicht viel mitbekommt. was doch eigentlich recht schade ist.
Ok, reine Läufe um eine Bestzeit hinzulegen sind wohl so..

Lecker Nudelsalat
03.06.2008, 11:54
Ja, so war es, nur bei mir war es einige Stunden danach schon wieder etwas besser. Aufgebaut hat mich auch, dass die AK-Platzierung recht gut war (innerhalb der ersten 25 von etwas über 200). So ganz ohne Ehrgeiz bin ich ja doch nicht. ;)

Und auch jetzt verblassen schon die negativen Erinnerungen. (Fast wie nach den Entbindungen, obwohl, da war ich nicht so daneben wie beim HM :Cheese: )



Ja, es war der Allererste überhaupt.

Der Tria sollte eigentlich OD werden, angemeldet bin ich aber noch nicht, da das Schwimmen noch nicht so weit fortgeschritten ist.


Vielleicht war genau das das Problem.

Im Vorfeld war ich sicher, das Ganze gut zu schaffen und sah mich im Geiste euphorisch und voller Freude winkend und strahlend durch die Straßen schweben :Cheese: :Maso: . Wohl doch ein Anflug von Größenwahn.

Vielleicht sollte ich den Tria komplett ohne Uhr durchziehen, komplett nach Gefühl. Hat das schon mal einer gemacht?

Wettkampf nur nach Gefühl habe ich schon ein paarmal gemacht, sogar mal ne Langdistanz in Roth, weil ich im Vorfeld verletzt war und den Wettkampf einfach ohne Druck nur geniessen wollte.

Auch kleinere Wettkämpfen (Trias) mache ich häufig komplett ohne Technik (Uhr, Tacho, alles weg ;) ).

Im Training fahre ich schon seit Wochen ohne Tacho, ich weiss auch so , wie schlecht ich bin. :Cheese:

Im übrigen finde ich, dass man für die ersten Wettkämpfe sich ein paar kleinere Sachen aussuchen sollte, ist alles ruhiger, komfortabler, also insgesamt weniger stressig und man kann besser geniessen und sich freuen.

Gruß strwd

Ocean
03.06.2008, 12:58
Hallo Karla,

du hast ja selber gesagt daß es am Sonntag ziemlich warm war.
Bist du im Training schonmal bei so Wetter gelaufen ?

Ich tippe mal du warst einfach nur platt vom Wetter.
Das du deine Finishzeiten trotzdem geschafft hast, spricht sehr für dich und deinen Ehrgeiz :Peitsche:

mach mal noch ein paar kürzere Sachen und der Eventspaß wird schon aufkommen.

PS: Man kann auch gut Triathlon machen, ohne jeden WK mitzunehmen. Ich mache dieses Jahr z.b. auch keinen WK und fühle mich trotzdem noch als Triathlet obwohl ich seit Monaten nicht mehr auf dem Rad gesessen habe ;)

Danksta
03.06.2008, 15:45
Ich freu mich immer aufs Rennen. Bei den großen Dingern wie Marathon und Ironman kommt auch immer eine gewisse Angst dazu, weil ich ja weiß, dass es weh tun wird. Obwohl: Weh tut's immer. Würde es nicht schmerzen, wäre ich ja zu langsam. Nur bei den großen Rennen ist die Wahrscheinlichkeit eines fiesen Schmerzes einfach größer.

Und ehrlich gesagt: Das macht auch keinen Spaß mehr. Wenn der Oberschenkel krampft, die Blasen an den Füßen platzen und der Rücken sticht, wäre ein Sofa angenehmer.
Aber es ist ein Rennen, ein Wettkampf. Und wenn ich das durchziehe, macht das Spaß. Als ich mit den Jungs im Mannschaftszeitfahren war, war das einfach nur anstrengend. Die Vorfreude und die Zeit danach waren aber einfach cool.

Sprich: Die Zeit vor und nach dem Wettkampf wird reicher und besser durch das Rennen. Das Rennen kann richtig spaßig sein (Happy Kotzgrenzerfahrung), muss aber nicht.

jens
03.06.2008, 17:28
sehe ich wie danksta: nicht das rennen ist das schöne, sondern die zeit davor. so wie weihnachten bei kindern :)

im rennen - egal ob 10 laufen oder ld - habe ich immer irgendwann den punkt an dem ich denke: warum machst du dass, was soll so geil dabei sein mit 10 oder 1000 anderen trotteln durch die gegend zu rasen. da pushen mich keine perversen (die kotze läuft dir aus dem mundwinkel und sie brüllen "siehst gut aus") oder verdummten zuschauer (bei km5 im roth "weiter, weiter, ist bald vorbei").

im ziel stellt sich dann doch eine gewisse befriedigung ein, die sache trotzdem durchgezogen zu haben. und spätestens am nächsten tag stehe ich im radladen und sehe mich nach neuem material um - weil ich dass unbedingt fürs nächste rennen brauche :Huhu:

redcap
03.06.2008, 18:27
Hi,
hab hier im Forum bisher kaum was geschrieben, aber hier will ich mich sehr gerne mal äußern.

Ich lief am Sonntag auch in Duisburg, allerdings den Marathon. Bei mir war es so, daß ich die letzten Tage Streß hatte, und auch während des Laufes nicht wirklich bei der Sache war. Ich fühlte mich müde und nicht wirklich bereit mich dem Schmerz zu stellen. Es war mir einfach egal. So lief ich los, überall, nur mit den Gedanken nicht auf der grünen (ja, in Duisburg ist sie grün) Linie. Die ersten Kilometer gingen locker, ja dort brauchte ich keine Substanz und nichts, für ein Stück MRT geht halt immer. Aber irgendwann war die Wärme immer zehrender und ich fragte mich echt "was mache ich hier?". Die ganzen Sinneseindrücke (und Duisburg ist so häßlich, das ist echt toll, ich mag die Strecke sehr) drangen nicht wirklich zu mir durch, zogen wie ein Film an mir vorbei, ich hatte einfach nur keinen Bock auf den Lauf gerade jetzt zu dem Zeitpunkt. Nur vorbereitet ist vorbereitet, ich hatte mich im Februar an der Achillessehne verletzt, Duisburg war schon der Ausweichtermin für Hamburg, und mit einigem an Improvisation, an sehr konzentriertem MRT Training kam ich überhaupt erst in die Aussicht, soweit ausreichend vorbereitet in den Marathon zu gehen.
Nach etwa 15km dachte ich mir, niemand zwingt dich, völlig egal, was andere sagen, wenn es dir nichts bringt, dann steigst du halt bei km29 (nächste Annäherung an Start/Ziel) aus. Ich halte eh nix von irgendwelchem Pseudo Motivationsgequatsche, wenn ich will, dann will ich wirklich, da ist es mir egel, ob ich vorher mal aufgab oder Ähnliches. Den Halbmarathon lief ich noch mit einer manierlichen Zwischenzeit durch, die bei optimalen Witterungsbedingungen etwa 45 Sekunden über meinem Wunsch gelegen hätte. Nur danach - ich wollte ursprünglich unter 2:40 laufen - war mir eh schon klar, die eine Minute Polster würde mir bei dem Wetter eh nicht reichen, ich gab nach, und pendelte mich auf ein eine erträgliche Qual verursachendes Tempo 20"/km über dem der ersten Hälfte ein. Es war warm, es war anstrengend, aber es war ok, ließ sich so laufen, die Kilometer vergingen recht zügig. So dachte ich mir bei km29 dann auch, ach, das knappe Stünchen läufste auch noch durch, und ich kassierte 6 Minuten auf den letzten 21.1 Kilometern. Durchs Ziel (das ist echt nett, direkt im Bundesligastadion) lief ich, blieb dann stehen, fertig. Fünf Minuten langsamer als mindestens gewollt. Egal. Die Zeit war dann immer noch ganz ok, gerade, da das Wetter bestimmt etwa 3-4 Minuten gekostet hat, aber ich dachte trotzdem nur naja.

Was will ich überhaupt damit sagen? Solche Tage gibts halt. Abhaken fällt natürlich nicht so superleicht, weil man nicht dauernd solche Chancen bekommt (sagen wir 3-4 Mal beim Marathon pro Jahr, oder ein zwei mal beim IM), aber da machste nix. Oder ich stehe bloß nicht so auf "Tschakka"

gruß,
redcap

und bevor jetzt jemand rauskramt: bin Achter geworden, 2.AK, 1. Mannschaftswertung. Aber was zählt die Platzierung? alles relativ.

Das Mädchen
03.06.2008, 21:42
Hi Karla,

bei meinem letzten HM den ich seitdem gelaufen bin (ist schon was her), bin ich ausgestiegen, weil es mir wie dir ging. Seitdem konnte ich mich auch nicht mehr motivieren, einen zu laufen. Fehlt mir deshalb was? Nein, bestimmt nicht. Es ist einerseits Kopf- und Formsache, so einen Wettkampf zu bestreiten, aber zum anderen muss es einfach wirklich Spaß machen.
Seitdem bin ich noch ein- oder zweimal einen HM bei einer MD gelaufen, habe aber mittlerweile festgestellt, dass ich die kurzen Distanzen lieber mag. Alles Neigungssache. Aber ich finde auch, dass man das alles mal ausprobiert haben sollte, und wer weiß: vielleicht ist der nächste HM total schön für dich oder aber du entdeckst dein Herz für eine andere Distanz. Denn es soll letzten Endes einfach Spaß machen, oder?
Grüßlis
Das Mädchen

Superpimpf
03.06.2008, 22:29
Im übrigen finde ich, dass man für die ersten Wettkämpfe sich ein paar kleinere Sachen aussuchen sollte, ist alles ruhiger, komfortabler, also insgesamt weniger stressig und man kann besser geniessen und sich freuen.
Gruß strwd

kleiner im Sinne von kürzer? Das sehe ich nicht so. Sicher sollte man nicht mit dem Mara starten. Aber mein erster WK war auch ein HM und das läßt sich doch viel lockerer laufen als so ein blöder 10er in dem man (weil die anderen ja alle schnell machen müssen) sich die ganze Zeit antreibt.

Karla hat ja auch geschrieben, dass ihr die langen Läufe Spaß machen, warum also auf was kurzes gehen, was ihr vielleicht gar nicht liegt? Kopf hoch, wird bestimmt noch!

André

AndreasW
04.06.2008, 08:27
..
wenn ich das hier so lese, gehen die gut gemeinten Ratschläge doch ehr in die Richtung: Probier einfach mal auch andere Strecken aus..
Wenn man das ganze etwas lockerer angeht und einfach mal andere Läufe ausprobiert kommt, zumindest bei mir, mehr Spass dabei rum..

tobyvanrattler
04.06.2008, 10:03
Du solltest den ersten Wettkampf nicht überbewerten.
Es gibt zu viele Faktoren die eine Rolle gespielt haben "können"

probier einfach mal noch andere Wettkämpfe (Strecken) aus.
Wenn du mit der Zeit keinen Spaß daran findest sind Wettkämpfe vielleicht nichts für dich.

Ich mußte zwar meine grauen Zellen ordentlich anstrengen, konnte dann aber doch noch ein paar Erinnerungen aus meiner Anfangszeit herauskramen.

Meine ersten Wettkämpfe habe ich immer mit Vereinskollegen oder mit Bekannten gemacht.
So hatte ich entweder immer jemanden an meiner Seite (Laufwettbewerbe) oder Bezugspersonen vor und nach dem Wettkampf.
Finde ich im Nachhinein ziemlich gut, da ich mir niemals allein unterwegs war.

Karla
04.06.2008, 11:03
:Danke: für die zahlreichen Antworten und Tipps.

Bei manchen Erzählungen musste ich doch sehr schmunzeln, z. B.
ich denke: warum machst du dass, was soll so geil dabei sein mit 10 oder 1000 anderen trotteln durch die gegend zu rasen. da pushen mich keine perversen (die kotze läuft dir aus dem mundwinkel und sie brüllen "siehst gut aus") oder verdummten zuschauer (bei km5 im roth "weiter, weiter, ist bald vorbei").
oder
Und ehrlich gesagt: Das macht auch keinen Spaß mehr. Wenn der Oberschenkel krampft, die Blasen an den Füßen platzen und der Rücken sticht, wäre ein Sofa angenehmer.
Mit solchen Blessuren kann ich noch nicht mal aufwarten. Dagegen bin ich zugegebenermaßen ein Voll-Weichei.

Manches wundert mich:bei meinem letzten HM den ich seitdem gelaufen bin (ist schon was her), bin ich ausgestiegen, weil es mir wie dir ging. Seitdem konnte ich mich auch nicht mehr motivieren, einen zu laufen.
...
Seitdem bin ich noch ein- oder zweimal einen HM bei einer MD gelaufen, habe aber mittlerweile Das muss doch dann noch schlimmer sein, ich bewunder dich.

@redcap: dann war das doch nicht nur mein subjektiver Eindruck, dass es zu warm war, wobei ihr ja noch etwas später dran ward.


Die Meinungen, inwieweit der Wettkampf Vergnügen oder Qual sein soll/darf/muss, gehen ja - logischerweise - weit auseinander.

Jeder muss halt seinen Weg finden und ich bin ja noch ganz am Anfang.

Für mich habe ich jetzt erstmal entschieden, das Negative von Sonntag abzuhaken unter "war einfach nicht mein Tag", zu warm, zu nervös, zu vorbeeinflusst von dem Gedanken: es wird ein riesengroßen supertolles Erlebnis.

Ende Herbst findet in der Nähe ein kleiner HM statt, den werde ich vielleicht nochmal wagen. Dann sind > 25 Grad unwahrscheinlich. Ändern würde ich auch, dass ich mit Trinkgurt laufe, um dieses elende Rumstehen und wieder Anlaufen an den Verpflegungsständen zu vermeiden.

Aber Ziel bleibt jetzt erst mal der Tria Ende August und den werde ich definitiv ohne Uhr angehen. Der Vorteil von dem ganzen Lauftraining ist, dass ich mich jetzt wieder aufs Schwimmtraining freue.


LG Karla

Eins fällt mir noch ein: wieso habe ich eigentlich den zweitschlimmsten Muskelkater in den Oberschenkeln meines Läuferlebens? Ich konnte 2 Tage kaum Treppen runter steigen. Das hatte ich nach keinem langen Lauf und nach keinem Tempolauf. Liegt das an der Asphaltstrecke? Das wäre ja vielleicht auch noch ein Erklärungsansatz, warum es mir so schwerfiel, weil ich sonst hauptsächlich Feld laufe.

AndreasW
04.06.2008, 11:08
Hallo Karla..
nach meinem ersten HM konnte ich auch kaum laufen (lag da aber an den Höhenmetern)..
Asphalt-Laufen ist knüppelhart und ich kann mir vorstellen, dass dir die Knochen deshalb weh tun!
Schön, dass du der ganzen Sache noch eine Chance gibts! :)

Lecker Nudelsalat
04.06.2008, 11:11
kleiner im Sinne von kürzer? Das sehe ich nicht so. Sicher sollte man nicht mit dem Mara starten. Aber mein erster WK war auch ein HM und das läßt sich doch viel lockerer laufen als so ein blöder 10er in dem man (weil die anderen ja alle schnell machen müssen) sich die ganze Zeit antreibt.

Karla hat ja auch geschrieben, dass ihr die langen Läufe Spaß machen, warum also auf was kurzes gehen, was ihr vielleicht gar nicht liegt? Kopf hoch, wird bestimmt noch!

André

HM lockerer?

Vielleicht nicht ganz so hoch von der Intensität wie ein Zehner, aber mental, wegen der Länge, nicht so einfach.

Mit kleiner meinte ich eigentlich die Lauf- und Tria Veranstaltungen und nicht sogenannte Events. Auf den kleinen Dorfläufen und Trias geht es einfach gemütlich und familiär zu, man kann sich in Ruhe alles anschauen und Routine aneignen, die dann mit der Zeit weiterhilft.

Gruß strwd

AndreasW
04.06.2008, 11:15
HM lockerer?

Vielleicht nicht ganz so hoch von der Intensität wie ein Zehner, aber mental, wegen der Länge, nicht so einfach.

Mit kleiner meinte ich eigentlich die Lauf- und Tria Veranstaltungen und nicht sogenannte Events. Auf den kleinen Dorfläufen und Trias geht es einfach gemütlich und familiär zu, man kann sich in Ruhe alles anschauen und Routine aneignen, die dann mit der Zeit weiterhilft.

Gruß strwd


Zustimmung!!
:)

Björn Tepper
15.06.2008, 22:10
Hallo Karla, habe es anders als du erstmal mit 'nem Marathon probiert und dadurch war wohl der HM fast 'ne Belohnung:Lachen2: . Nach dem Marathon war ich pattesatt und dachte nicht so richtig an ein nächstes Mal, aber es folgten noch 5 und für den 7. bin ich wieder in Berlin gemeldet. HMs waren es bis jetzt 5. Einen kleinen Tipp hätte ich wohl für dich. Durch die Wettkampf-Atmosphäre ist man oft etwas übermotiviert, oder "hört" im Körper beunruhigende Signale:Nee: , bedingt durch die Nervosität. Deshalb vorher den Lauf einteilen und Strategie zurechtlegen:Gruebeln: . Am besten erstmal die pauschale Regel befolgen: die ersten 2 Drittel verhalten angehen und wenn dann noch Luft und Lust da ist , Gas geben. Ansonsten lockeres tempo weiter und den Trubel genießen:cool: (geht Super in Berlin!;) )