noam
13.06.2016, 08:34
Guten morgen zusammen,
nachdem ich durch einen Freund dazu genötigt wurde im März meinen ersten Obstacle Run (Strong Viking Mud Edition) mitzumachen und dort klassisch angefixt wurde, möchte ich mal einen kleinen Erfahrungsbericht zum zweiten Obstacle Run und meine Vorbereitung dafür schreiben.
https://fstatic0.mtb-news.de/f3/20/2020/2020168-ujnxlc9hd4f2-13417523_1040258482729544_8212632867033990693_n-medium.jpg (http://fotos.mtb-news.de/p/2020168)
Vorbereitung:
Aufgrund des Umstands, dass wir zu meinem Laufcoach jetzt noch einen Welpen bekommen haben, wurden meine Triathlon Ambitionen relativ stark eingekürzt, da aufgrund von Zeitmangel das Radfahren einfach zu kurz kam. Und da ich grundsätzlich nur Wettkämpfe mache, wenn ich mich halbwegs gut vorbereitet fühle um kokurrenzfähig zu sein, musste ich mich nach etwas anderem umschauen. Dabei bin ich dann beim Crossfit gelandet, was sich bezüglich Obstacle Runs als grandios herausstellte.
Also bin ich in der Vorbereitung relativ viel gelaufen. Da mir stupides Laufen in der Ebene eher weniger Spaß macht ging es also hauptsächlich im welligen über Trails auf und ab, gerne auch in Form von Fahrtspielen und bergauf mit gas. Und zusätzlich habe ich meinen Körper in der Crossfitbox hier in Osnabrück geschunden.
Also bestand mein Haupttrainingsinhalt aus morgenlichen Nüchternläufen von 5 bis 15km vor der Arbeit, LongJogs um zu irgendwelchen Terminen zu kommen und ab und an mal Radfahren. Zu dem nahezu täglich Crossfit. Köperliche Veränderungen gab es auch entsprechend. Der Läufer würde behaupten, dass ich deutlich zu viel Muskeln mit mir herumschleppe.
Anmeldung
Die Anmeldung bei den Strong Viking Läufen ist relativ einfach. Man meldet sich über die Homepage für seinen Lauf und seine Distanz und entsprechende Startgruppe an, zahlt und bekommt sein E-Ticket.
Was ich besonders gelungen finde, ist die Einteilung in Startgruppen. Natürlich haben die ganz tolle Namen nach nordischen Göttern, aber der Sinn ist darin, dass man die Eventtouristen vom ambitionierten Wettkämpfer sehr einfach trennen kann, denn nur in der ersten Startgruppe über die lange Distanz gibt es eine Zeitmessung. Es erfordert zwar keinerlei zuasätzlicher Qualifikation in dieser zu starten, außer in der Anmeldung den richtigen Knopf zu drücken, aber offensichtlich scheint dies relativ gut zu klappen.
Als Distanzen werden immer drei Strecken angeboten. Eine kurze Version mit 7km, eine mittlere mit 13 und die lange mit 19km. Entsprechend ist die Anzahl der Hindernisse jeweils höher und auch anspruchsvoller. Demnach sind auf der 7 und 13km Strecke sehr häufig Sportanfänger und Eventtouristen anzutreffen, die es in der Racegroup in der Form nicht gibt. Da sind die Leute dem äußeren Schein nach schon sehr fit.
Wettkampftag - Anfahrt
Die Anfahrt war für mich das komplizierteste. Google sagt 2h fahrt. Also reicht es ja wenn ich morgens früh losdüse über leere Straßen. Dank moderner Kommunikationsmittel und mangelhafter Vorbereitung, bin ich dann frohen Mutes um 6 ins Auto gestiegen und losgefahren. Angekommen auf der Autobahn habe ich Siri nach dem Weg gefragt. Kein Netz. Die Telekom hat ihre Datenbanken nicht im Griff. Klasse. Auf den Startunterlagen stand die korekte Zielanschrift nicht drauf. Lediglich der Ort Berendonck war vermerkt. Also das alte TomTom aus den Handschuhfach gekramt und mich nach Berendonck navigieren lassen. Ich hatte schon die ganze Zeit ein komisches Gefühl, aber hab es auch die Vorstartnervösität geschoben. Zu Unrecht. Als ich dann zu mistrauisch wurde, bin ich mal in einen Ort gefahren und hab mir bei einem netten Holländer WLAN geschnorrt und mal nachgeschaut. Scheiße! Völlig falsch. Entfernung zum Ziel 57km. Es ist 8:40 Uhr, Start ist um 9:40. Das wird sportlich. Also die 5 Zylinder geflutet und den Turbolader arbeiten lassen. Zum ersten mal seit langem war ich mal wieder froh an der Motorisierung nicht gespart zu haben. Die 280 Pferde brachten mich dann auch flugs zum Stau vor dem Parkplatz zum Gelände. Fick die Henne. Wissen die das denn nicht wie eilig ich das hab? Natürlich nicht. Die Uhr tickt. Im Stau schon mal den WK Dress. Shorts, Shirt und Salomon Speedcross angezogen. Endlich Auto abgestellt und im Laufschritt Startunterlagen abgeholt und Tasche abgegeben. Schnell das Bändchen um den Arm und son anderes Bändchen ums Bein und ab zum Start. Keine Gedanken um den Zeitmesschip gemacht und 1min vor dem Startschuss über den Zaun gehüpft und mich unauffällig unters Startvolk gemischt. Das brauch ich in der Form nicht noch einmal. Aber ein Vorteil hats. Für Vorstartnervenflattern war einfach keine Zeit!
Wettkampftag - Das Rennen
https://fstatic3.mtb-news.de/f3/20/2020/2020167-hpfa57gmfqmf-13308615_1035975069824552_1547550414737582404_o-medium.jpg (http://fotos.mtb-news.de/p/2020167)
Das Wettkampfgelände ging rund um einen Freizeitsee mit anliegendem Campingplatz, Golfplatz und Parkanlage. Sehr sehr schön. Im endeffekt ist son Obstacle Run ja nur ein knapper Halbmarathon mit ein paar (47) Hindernissen. also im Schnitt alle 500m. Einerseits geil. Andererseits läuft man schnell gefahr gerade am Anfang zu überpacen,da man den Zusammenhang der Muskelarbeit von Ober und Unterkörper unterschätzt.
Aber egal. Da ich ja sehr pünktlich war bin ich als einer der letzten über das Starthindernis gekommen. Dies war eine 4m hohe Wand, die es zu überklettern galt. Überlicherweise hilft man sich dort gegenseitig und der "Helfer" meinte es bei der Räuberleiter sehr gut mit mir und hat mich fast über die Wand geworfen. Und dann ging die Verfolgung des Feldes los. Das ist eine schöne Motivation einen nach dem anderen Aufzuschnupfen (Beim Triahtlon ist mir dies als schneller schwimmer und miserabler Läufer eher nicht möglich).
Dann kam auch schon das erste Hindernis. 4m Ropeclimp. Gut dass ich das beim Crossfit schon mal gemacht habe. Ging deutlich einfacher als im März bei der Mud Edition. Ich war ob meiner Kraft sehr überrascht und die Motivation stieg. Und ich hab meine WK Taktik ein wenig modifiziert. Also die ersten 5km mit leicht angezogener Handbremse laufen (Zielgeschwindigkeit in der Ebene zwischen 4:20 und 4:30) und danach mal schauen was geht bzw. ob und wann ich platze. Die nächsten 3 Hindernisse waren die Variationen in Matsch. Zuerst eine gefühle Ewigkeit durch gut gewässerten frisch umgebrochenen Boden laufen, dann in der tiefsten Gangart unterm Stacheldraht druch den Matsch robben und dann über die Hügel und durch die Pfützen (kingt nach einfach. Tut aber doch schon weh). Im weiteren Verlauf kamen dann noch die klassischen Monkeybars oder Baumstamm hämmern. Aber nix was unüberwindbar zu sein schien und die Hindernisse klappten trotz nasser Hände immer sehr zügig beim ersten Anlauf. nach 5km fühlte ich mich dann großartig, so dass ich das Lauftempo weiter anzog auf 4:10min/km. Dabei wurde weiter Läufer um Läufer einkassiert. An den Hindernissen habe ich viele sthen lassen, die das Hindernis im ersten Anlauf nicht direkt überwinden konnten und dadurch entweder nochmal antreten mussten oder nach 3 vergeblichen Versuchen Strafburpees machen mussten. Und dann kamen endlich die hindernisse auf die ich mich gefreut habe:
https://www.youtube.com/watch?v=MUUH9PosFSU
und
https://www.youtube.com/watch?v=qGC_uLdNv_o
da hätte ich den ganzen Tag verbringen können. Sau geil. Aber es war ja ein Rennen :)
Dann kam auch schon mein Hasshindernis. Die Eistonne.
https://www.youtube.com/watch?v=XGzHDldobUw
mir als absoluten Warmduscher hat das mal gar keinen Spaß gemacht. Aber muss man halt durch.
Danach kamen dann etwas längere Laufabschnitte, wo ich einen sehr angenehmen Rythmus gefunden habe und meine Geschwindigkeit noch ein wenig steigern konnte. Dann kamen noch das Sandsackschleppen XL mit Bergauf/Bergab und zwischendrin noch eine 5m hohe Wand mit Kletterhilfen (zwei Griffe an die (zumindest ich) ranspruingen musste) zu überwinden bis kurz vor Schluss das gefühlte Königshindernis kam, woran ich bei der Mud Edition im März kläglich gescheitert bin.
http://obstakels.com/2016/03/11/varjagen-saga-complete-video/
Aber diesmal überhaupt kein Problem darstellte. Gerade das letzte mit den "Stiften" ging erstaunlich locker. Da scheinen sich die vielen PullUps in letzter Zeit doch gelohnt zu haben.
Dann noch die Treppen ins Ziel hoch und fertig. Fertig traf meinen Gemütszustand auch ziemlich genau und dann quatscht mich der Entertainer im Ziel auf holländisch (was ich relativ gut verstehe, aber nicht sprechen kann) zu. Da musste ich kurz mein Sprachzentrum sortieren und dann faselt der irgendwas von der dritte ist im Ziel. Da wurde ich hellhörig und musste erst einmal nachfragen. Ja ich bin tatsächlich dritter in der Racegruppe geworden. So bei km 12 hatten mir irgendwelche Deutschen zuschauer am Streckenrand schon so was in der Art zugerufen, dass nur noch 6 Leute vor mir sind und der erst nur 4min weg ist, aber ich dachte die verarschen mich. Leider habe ich offensichtlich vor dem Start aufgrund der mangelnden Zeit irgendwie versäumt meine Teilnahme für die European Obstacle Run Meisterschaft zu verifizieren und habe kein "blaues Band" bekommen, oder habs in der Hektik nicht gesehen und umgemacht. Aber das war mir auch egal. ich wollte ja eh den Lauf nur für mich machen.
Renntaktik ist voll aufgegangen. ich war in der lage alle Hindernisse im ersten Anlauf zu überwinden und mein lauftempo immer weiter zu steigern, dass ich zum Schluss die Teilstücken unter 4min/km gelaufen bin, aber das tat dann auch schon ein wenig weh :)
Ich denke ich muss was die Rennen angeht noch ein wenig souveräner werden, damit ich einen Überblick habe, wo ich mich im Feld befinde. Denn ich hätte im mittleren Teil denke ich noch schneller Laufen können und vielleicht wäre dann sogar noch mehr drin gewesen. Aber Hätte Hätte Fahradkette. Vielleicht wäre ich dann auch bei km 15 explodiert.
Wettkampftag - AfterRace
Vikings drink their Beer in Valhalla. Naja das AfterRace ist nicht so prall. Dort ist im Ziel so eine Abfertigungsstraße aufgebaut. Foto, Bändchen, Finisher Shirt und Bier auf die Hand und Tschüss. Da ich auf dumm rumsitzen keine Lust hatt und auch alleine da war, bin ich dann recht zügig wieder nach Hause gefahren. Man hat ja auch noch andere Termine. Ich wollte halt vor dem Muskelkater zuhause sein. Hat geklappt.
Zusammenfassung
Anreise -> Mist
Rennen -> Geil
Renntaktik -> voll aufgegangen
BÄM!
Ich kann die Rennen von Strong Viking uneingeschränkt empfehlen, wenn man mal Bock hat sich dreckig zu machen.
nachdem ich durch einen Freund dazu genötigt wurde im März meinen ersten Obstacle Run (Strong Viking Mud Edition) mitzumachen und dort klassisch angefixt wurde, möchte ich mal einen kleinen Erfahrungsbericht zum zweiten Obstacle Run und meine Vorbereitung dafür schreiben.
https://fstatic0.mtb-news.de/f3/20/2020/2020168-ujnxlc9hd4f2-13417523_1040258482729544_8212632867033990693_n-medium.jpg (http://fotos.mtb-news.de/p/2020168)
Vorbereitung:
Aufgrund des Umstands, dass wir zu meinem Laufcoach jetzt noch einen Welpen bekommen haben, wurden meine Triathlon Ambitionen relativ stark eingekürzt, da aufgrund von Zeitmangel das Radfahren einfach zu kurz kam. Und da ich grundsätzlich nur Wettkämpfe mache, wenn ich mich halbwegs gut vorbereitet fühle um kokurrenzfähig zu sein, musste ich mich nach etwas anderem umschauen. Dabei bin ich dann beim Crossfit gelandet, was sich bezüglich Obstacle Runs als grandios herausstellte.
Also bin ich in der Vorbereitung relativ viel gelaufen. Da mir stupides Laufen in der Ebene eher weniger Spaß macht ging es also hauptsächlich im welligen über Trails auf und ab, gerne auch in Form von Fahrtspielen und bergauf mit gas. Und zusätzlich habe ich meinen Körper in der Crossfitbox hier in Osnabrück geschunden.
Also bestand mein Haupttrainingsinhalt aus morgenlichen Nüchternläufen von 5 bis 15km vor der Arbeit, LongJogs um zu irgendwelchen Terminen zu kommen und ab und an mal Radfahren. Zu dem nahezu täglich Crossfit. Köperliche Veränderungen gab es auch entsprechend. Der Läufer würde behaupten, dass ich deutlich zu viel Muskeln mit mir herumschleppe.
Anmeldung
Die Anmeldung bei den Strong Viking Läufen ist relativ einfach. Man meldet sich über die Homepage für seinen Lauf und seine Distanz und entsprechende Startgruppe an, zahlt und bekommt sein E-Ticket.
Was ich besonders gelungen finde, ist die Einteilung in Startgruppen. Natürlich haben die ganz tolle Namen nach nordischen Göttern, aber der Sinn ist darin, dass man die Eventtouristen vom ambitionierten Wettkämpfer sehr einfach trennen kann, denn nur in der ersten Startgruppe über die lange Distanz gibt es eine Zeitmessung. Es erfordert zwar keinerlei zuasätzlicher Qualifikation in dieser zu starten, außer in der Anmeldung den richtigen Knopf zu drücken, aber offensichtlich scheint dies relativ gut zu klappen.
Als Distanzen werden immer drei Strecken angeboten. Eine kurze Version mit 7km, eine mittlere mit 13 und die lange mit 19km. Entsprechend ist die Anzahl der Hindernisse jeweils höher und auch anspruchsvoller. Demnach sind auf der 7 und 13km Strecke sehr häufig Sportanfänger und Eventtouristen anzutreffen, die es in der Racegroup in der Form nicht gibt. Da sind die Leute dem äußeren Schein nach schon sehr fit.
Wettkampftag - Anfahrt
Die Anfahrt war für mich das komplizierteste. Google sagt 2h fahrt. Also reicht es ja wenn ich morgens früh losdüse über leere Straßen. Dank moderner Kommunikationsmittel und mangelhafter Vorbereitung, bin ich dann frohen Mutes um 6 ins Auto gestiegen und losgefahren. Angekommen auf der Autobahn habe ich Siri nach dem Weg gefragt. Kein Netz. Die Telekom hat ihre Datenbanken nicht im Griff. Klasse. Auf den Startunterlagen stand die korekte Zielanschrift nicht drauf. Lediglich der Ort Berendonck war vermerkt. Also das alte TomTom aus den Handschuhfach gekramt und mich nach Berendonck navigieren lassen. Ich hatte schon die ganze Zeit ein komisches Gefühl, aber hab es auch die Vorstartnervösität geschoben. Zu Unrecht. Als ich dann zu mistrauisch wurde, bin ich mal in einen Ort gefahren und hab mir bei einem netten Holländer WLAN geschnorrt und mal nachgeschaut. Scheiße! Völlig falsch. Entfernung zum Ziel 57km. Es ist 8:40 Uhr, Start ist um 9:40. Das wird sportlich. Also die 5 Zylinder geflutet und den Turbolader arbeiten lassen. Zum ersten mal seit langem war ich mal wieder froh an der Motorisierung nicht gespart zu haben. Die 280 Pferde brachten mich dann auch flugs zum Stau vor dem Parkplatz zum Gelände. Fick die Henne. Wissen die das denn nicht wie eilig ich das hab? Natürlich nicht. Die Uhr tickt. Im Stau schon mal den WK Dress. Shorts, Shirt und Salomon Speedcross angezogen. Endlich Auto abgestellt und im Laufschritt Startunterlagen abgeholt und Tasche abgegeben. Schnell das Bändchen um den Arm und son anderes Bändchen ums Bein und ab zum Start. Keine Gedanken um den Zeitmesschip gemacht und 1min vor dem Startschuss über den Zaun gehüpft und mich unauffällig unters Startvolk gemischt. Das brauch ich in der Form nicht noch einmal. Aber ein Vorteil hats. Für Vorstartnervenflattern war einfach keine Zeit!
Wettkampftag - Das Rennen
https://fstatic3.mtb-news.de/f3/20/2020/2020167-hpfa57gmfqmf-13308615_1035975069824552_1547550414737582404_o-medium.jpg (http://fotos.mtb-news.de/p/2020167)
Das Wettkampfgelände ging rund um einen Freizeitsee mit anliegendem Campingplatz, Golfplatz und Parkanlage. Sehr sehr schön. Im endeffekt ist son Obstacle Run ja nur ein knapper Halbmarathon mit ein paar (47) Hindernissen. also im Schnitt alle 500m. Einerseits geil. Andererseits läuft man schnell gefahr gerade am Anfang zu überpacen,da man den Zusammenhang der Muskelarbeit von Ober und Unterkörper unterschätzt.
Aber egal. Da ich ja sehr pünktlich war bin ich als einer der letzten über das Starthindernis gekommen. Dies war eine 4m hohe Wand, die es zu überklettern galt. Überlicherweise hilft man sich dort gegenseitig und der "Helfer" meinte es bei der Räuberleiter sehr gut mit mir und hat mich fast über die Wand geworfen. Und dann ging die Verfolgung des Feldes los. Das ist eine schöne Motivation einen nach dem anderen Aufzuschnupfen (Beim Triahtlon ist mir dies als schneller schwimmer und miserabler Läufer eher nicht möglich).
Dann kam auch schon das erste Hindernis. 4m Ropeclimp. Gut dass ich das beim Crossfit schon mal gemacht habe. Ging deutlich einfacher als im März bei der Mud Edition. Ich war ob meiner Kraft sehr überrascht und die Motivation stieg. Und ich hab meine WK Taktik ein wenig modifiziert. Also die ersten 5km mit leicht angezogener Handbremse laufen (Zielgeschwindigkeit in der Ebene zwischen 4:20 und 4:30) und danach mal schauen was geht bzw. ob und wann ich platze. Die nächsten 3 Hindernisse waren die Variationen in Matsch. Zuerst eine gefühle Ewigkeit durch gut gewässerten frisch umgebrochenen Boden laufen, dann in der tiefsten Gangart unterm Stacheldraht druch den Matsch robben und dann über die Hügel und durch die Pfützen (kingt nach einfach. Tut aber doch schon weh). Im weiteren Verlauf kamen dann noch die klassischen Monkeybars oder Baumstamm hämmern. Aber nix was unüberwindbar zu sein schien und die Hindernisse klappten trotz nasser Hände immer sehr zügig beim ersten Anlauf. nach 5km fühlte ich mich dann großartig, so dass ich das Lauftempo weiter anzog auf 4:10min/km. Dabei wurde weiter Läufer um Läufer einkassiert. An den Hindernissen habe ich viele sthen lassen, die das Hindernis im ersten Anlauf nicht direkt überwinden konnten und dadurch entweder nochmal antreten mussten oder nach 3 vergeblichen Versuchen Strafburpees machen mussten. Und dann kamen endlich die hindernisse auf die ich mich gefreut habe:
https://www.youtube.com/watch?v=MUUH9PosFSU
und
https://www.youtube.com/watch?v=qGC_uLdNv_o
da hätte ich den ganzen Tag verbringen können. Sau geil. Aber es war ja ein Rennen :)
Dann kam auch schon mein Hasshindernis. Die Eistonne.
https://www.youtube.com/watch?v=XGzHDldobUw
mir als absoluten Warmduscher hat das mal gar keinen Spaß gemacht. Aber muss man halt durch.
Danach kamen dann etwas längere Laufabschnitte, wo ich einen sehr angenehmen Rythmus gefunden habe und meine Geschwindigkeit noch ein wenig steigern konnte. Dann kamen noch das Sandsackschleppen XL mit Bergauf/Bergab und zwischendrin noch eine 5m hohe Wand mit Kletterhilfen (zwei Griffe an die (zumindest ich) ranspruingen musste) zu überwinden bis kurz vor Schluss das gefühlte Königshindernis kam, woran ich bei der Mud Edition im März kläglich gescheitert bin.
http://obstakels.com/2016/03/11/varjagen-saga-complete-video/
Aber diesmal überhaupt kein Problem darstellte. Gerade das letzte mit den "Stiften" ging erstaunlich locker. Da scheinen sich die vielen PullUps in letzter Zeit doch gelohnt zu haben.
Dann noch die Treppen ins Ziel hoch und fertig. Fertig traf meinen Gemütszustand auch ziemlich genau und dann quatscht mich der Entertainer im Ziel auf holländisch (was ich relativ gut verstehe, aber nicht sprechen kann) zu. Da musste ich kurz mein Sprachzentrum sortieren und dann faselt der irgendwas von der dritte ist im Ziel. Da wurde ich hellhörig und musste erst einmal nachfragen. Ja ich bin tatsächlich dritter in der Racegruppe geworden. So bei km 12 hatten mir irgendwelche Deutschen zuschauer am Streckenrand schon so was in der Art zugerufen, dass nur noch 6 Leute vor mir sind und der erst nur 4min weg ist, aber ich dachte die verarschen mich. Leider habe ich offensichtlich vor dem Start aufgrund der mangelnden Zeit irgendwie versäumt meine Teilnahme für die European Obstacle Run Meisterschaft zu verifizieren und habe kein "blaues Band" bekommen, oder habs in der Hektik nicht gesehen und umgemacht. Aber das war mir auch egal. ich wollte ja eh den Lauf nur für mich machen.
Renntaktik ist voll aufgegangen. ich war in der lage alle Hindernisse im ersten Anlauf zu überwinden und mein lauftempo immer weiter zu steigern, dass ich zum Schluss die Teilstücken unter 4min/km gelaufen bin, aber das tat dann auch schon ein wenig weh :)
Ich denke ich muss was die Rennen angeht noch ein wenig souveräner werden, damit ich einen Überblick habe, wo ich mich im Feld befinde. Denn ich hätte im mittleren Teil denke ich noch schneller Laufen können und vielleicht wäre dann sogar noch mehr drin gewesen. Aber Hätte Hätte Fahradkette. Vielleicht wäre ich dann auch bei km 15 explodiert.
Wettkampftag - AfterRace
Vikings drink their Beer in Valhalla. Naja das AfterRace ist nicht so prall. Dort ist im Ziel so eine Abfertigungsstraße aufgebaut. Foto, Bändchen, Finisher Shirt und Bier auf die Hand und Tschüss. Da ich auf dumm rumsitzen keine Lust hatt und auch alleine da war, bin ich dann recht zügig wieder nach Hause gefahren. Man hat ja auch noch andere Termine. Ich wollte halt vor dem Muskelkater zuhause sein. Hat geklappt.
Zusammenfassung
Anreise -> Mist
Rennen -> Geil
Renntaktik -> voll aufgegangen
BÄM!
Ich kann die Rennen von Strong Viking uneingeschränkt empfehlen, wenn man mal Bock hat sich dreckig zu machen.