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Vollständige Version anzeigen : Tempohärte


Ator
30.05.2016, 12:17
Hallo zusammen,

ich hatte gestern eine SD mit 500m Beckenschwimmen auf 50m-Bahn im Freibad und bin etwas enttäuscht von meiner Schwimmzeit. Daher bräuchte ich Eure Tipps.

Ich trainiere in der Regel insgesamt 4-5 Wochenstunden (Ziel: OD). Wegen der geringen Trainingszeit habe ich erst 6 Wochen vor dem Wettkampf angefangen, 2x pro Woche vor der Arbeit schwimmen zu gehen. Fokus: Techniktraining im GA1/GA2-Bereich (da ich Technik-Defizite habe). Als Test für die OD im Juni bin ich 2km im Freibad mit Neo in 36:40min geschwommen (also Schnitt von 1:50min/100m). Super! (zumindest für mich :-) )

Nun zu meinem eigentlichen Anliegen. Letzte Woche wollte ich dann meine Wettkampfgeschwindigkeit für die SD (500m) testen:
Intervalltraining 4x100m im 50m Becken/Freibad. Dazwischen ca. 30-60Sek Pause. Die 100m-Intervalle bin ich in 1:35 bis 1:45min geschwommen. Davon war ich posititv überrascht! Also legte ich mir als Wettkampf-Geschwindigkeit ca. 1:45min/100m und Zielzeit 9:00min (SD 500m) zurecht.

Gestern im Wettkampf dann die Enttäuschung: Ich war die ersten 200m mit 3:45min halbwegs im Plan, danach aber schon platt und habe am Ende total abgebaut. Nach 500m zeigte die Uhr 10:10min. Also ein Schnitt von 2:02min/100m. Weit von meinem Ziel entfernt.

Hätte ich anders trainieren müssen? Wie trainiere ich mir die Tempohärte an?

noam
30.05.2016, 12:23
Kürzere Intervalle schneller schwimmen mit weniger Pause -> Wäre was für die Grundschnelligkeit

Und wenn du hintenraus abbaust, hast du aber eher ein Konditionsproblem. Daran kann man gut mit 100ern und 200ern als Serie arbeiten. Dabei gilt zu beachten, dass du die Pausen auch nicht zu lange wählen solltest. Bewährt haben sich Abschwimmzeiten. Heißt du bist in der Lage 500m in 1:50 (Schnitt) zu schwimmn, dann schwimmst du zB 10x100m alle 2:00min abschwimmen



ABER erst wenn die Technik stimmt.

Matthias75
30.05.2016, 12:33
Intervalltraining 4x100m im 50m Becken/Freibad. Dazwischen ca. 30-60Sek Pause. Die 100m-Intervalle bin ich in 1:35 bis 1:45min geschwommen. Davon war ich posititv überrascht! Also legte ich mir als Wettkampf-Geschwindigkeit ca. 1:45min/100m und Zielzeit 9:00min (SD 500m) zurecht.

30 oder 60 Sekunden Pause ist schon ein riesiger Unterschied, gerade bei 100m. Wenn du sowas trainierst, auf jeden fall mit festen Pausenzeiten und die werden dann genau eingehalten. Für 1000m bin ich früher z.B. 5*200m mit 30 Sek. Pause geschwommen. Hat bei mir wunderbar gepasst. Bei 100m würde ich maximal 30 Sek. ansetzen, eher 20, ansonsten ist die Erholung zwischendrin zu hoch. Musst die 100m ja auch nur 5 mal schwimmen, das darf ruhig am Ende wehtun :Peitsche: Wenn du das Tempo nicht halten kannst, war's zu schnell.

M.

zappa
30.05.2016, 13:29
Gibt es ggf. auch Gründe im Wettkampf selbst?

Viel "Verkehr" (überholen / überholt werden / längere Zeit hinter einem schwimmen, den Du nicht überholen kannst bzw. willst) auf Deiner Bahn?
Andere Bahnlänge, als die, auf der Du trainierst und Deine Zeiten nimmst?
Bewusst oder unbewusst ein bissl zurückgehalten?

MattF
30.05.2016, 14:00
Gerade schlechte Schwimmer profitieren vom Neo stark. von daher ist die Vergleichszeit im Neo gegenstandslos.

MarcoZH
30.05.2016, 14:06
Wegen der geringen Trainingszeit habe ich erst 6 Wochen vor dem Wettkampf angefangen, 2x pro Woche vor der Arbeit schwimmen zu gehen.

Hätte ich anders trainieren müssen?

IMHO sind ganze 12 Schwimmtrainings vor einem Wettkampf einfach zu wenig.

Wie oft machst du mal im Training auch "längere" Sachen?
Also zb Pyramide 100-200-300-400-500-400-300-200-100 mit 20/30Sec Pause?

Wenn du schon nach 200/300 einen Einbruch hast, dann wird das auf die 1500m ganz hart.

Matthias75
30.05.2016, 14:20
Also legte ich mir als Wettkampf-Geschwindigkeit ca. 1:45min/100m und Zielzeit 9:00min (SD 500m) zurecht.

Gestern im Wettkampf dann die Enttäuschung: Ich war die ersten 200m mit 3:45min halbwegs im Plan, danach aber schon platt und habe am Ende total abgebaut. Nach 500m zeigte die Uhr 10:10min. Also ein Schnitt von 2:02min/100m. Weit von meinem Ziel entfernt.

Nachtrag:

Zielgeschwindigkeit 1:45min/km und die ersten 200m mit 3:45 (=1:52,5min/km) "halbwegs im Plan" passt auch schon nicht so ganz. Wie waren denn die Zwischenzeiten auf den ersten 200m? bist du die ersten 100m zu schnell angeschwommen?

M.

werner
30.05.2016, 14:57
Ich würde sagen, das das Zieltempo unrealistisch war. Eher 1:55.
Der starke Abfall über 500m ist vermutlich mangelnde Ausdauer und ggf auch falsche Technik.
Mehr schwimmen! Von nix kommt nix.

Mattes87
30.05.2016, 15:00
Mehr schwimmen!

Das ist wirklich das Einzige, dass beim Schwimmen hilft! :Huhu:

Ator
30.05.2016, 16:04
Gibt es ggf. auch Gründe im Wettkampf selbst?
Viel "Verkehr" (überholen / überholt werden / längere Zeit hinter einem schwimmen, den Du nicht überholen kannst bzw. willst) auf Deiner Bahn?

In der Hinsicht lief alles absolut störungsfrei. Ich kann mich nicht beklagen.


Andere Bahnlänge, als die, auf der Du trainierst und Deine Zeiten nimmst?

Siehe meinen Eröffnungspost: Absolut gleiche Trainingsbedingungen wie im Wettkampf.


Bewusst oder unbewusst ein bissl zurückgehalten?
Siehe meinen Eröffnungspost: Hatte versucht, konstante Zeit zu schwimmen. Hat bis 200m ja auch einigermaßen geklappt.

Gerade schlechte Schwimmer profitieren vom Neo stark. Ich weiß. Daher verstehe ich mich auch als Schwimmer mit schlechter Technik.


Wenn du schon nach 200/300 einen Einbruch hast, dann wird das auf die 1500m ganz hart.
Siehe meinen Eröffnungspost: Ich bin aus dem Training heraus 2km im Freibad mit Neo in 36:40min geschwommen (also Schnitt von 1:50min/100m). Die OD findet mit Neo statt. Eine bessere Zeit verlange ich gar nicht (Faktoren wie Orientierung und Wetter/Wellen/Strömung mal ausgenommen).

Zielgeschwindigkeit 1:45min/km und die ersten 200m mit 3:45 (=1:52,5min/km) "halbwegs im Plan" passt auch schon nicht so ganz. Wie waren denn die Zwischenzeiten auf den ersten 200m? bist du die ersten 100m zu schnell angeschwommen?

Zielzeit war ja 9:00min. Also 1:48min/100m. Insofern fand ich 1:53min/100m als 200m-Zwischenzeit erstmal passabel.
Ich hab bei der 200m-Wende nur einmal kurz auf meine Uhr geguckt und die 3:45min abgelesen. Den Rest des Wettkampfs dann nicht mehr. Ich hatte mir aber beim Start extra vorgenommen, die ersten 100m ruhig und locker zu schwimmen. Die ersten 100m sollten also auch in etwa in den Rahmen gepasst haben.

Mehr schwimmen!. Das ist wirklich das Einzige, dass beim Schwimmen hilft! :Huhu:
Das ist klar. Meine Frage bezog sich auf das "wie".

Und wenn du hintenraus abbaust, hast du aber eher ein Konditionsproblem. Daran kann man gut mit 100ern und 200ern als Serie arbeiten. Dabei gilt zu beachten, dass du die Pausen auch nicht zu lange wählen solltest. Bewährt haben sich Abschwimmzeiten. Heißt du bist in der Lage 500m in 1:50 (Schnitt) zu schwimmn, dann schwimmst du zB 10x100m alle 2:00min abschwimmen.

Super, danke! :Blumen: Werde ich ab sofort einbauen.


ABER erst wenn die Technik stimmt.
Genau das ist der Grund, warum ich bislang meinen Fokus auf Technik-Training im GA1/GA2-Bereich gesetzt habe. Ich wollte erst die Technik verbessern bevor ich ins Intervalltraining gehe. Dadurch habe ich dann offensichtlich keine Tempohärte (= Tempo über eine längere Distanz halten) gewonnen.

Wenn du sowas trainierst, auf jeden fall mit festen Pausenzeiten und die werden dann genau eingehalten. Für 1000m bin ich früher z.B. 5*200m mit 30 Sek. Pause geschwommen. Hat bei mir wunderbar gepasst. Bei 100m würde ich maximal 30 Sek. ansetzen, eher 20, ansonsten ist die Erholung zwischendrin zu hoch. Musst die 100m ja auch nur 5 mal schwimmen, das darf ruhig am Ende wehtun :Peitsche: Wenn du das Tempo nicht halten kannst, war's zu schnell.

Super, danke! :Blumen: Werde ich ab sofort einbauen.
Ich hatte solche harten Einheiten bislang gescheut, da ich morgens vor der Arbeit trainiert habe. Nach solchen intensiven Einheiten gehe ich erschöpft zur Arbeit und bin dann bis mittags nicht voll leistungsfähig. Das will ich mir und meinem Arbeitgeber ersparen :Cheese:

MattF
30.05.2016, 16:40
Super, danke! :Blumen: Werde ich ab sofort einbauen.
Ich hatte solche harten Einheiten bislang gescheut, da ich morgens vor der Arbeit trainiert habe. Nach solchen intensiven Einheiten gehe ich erschöpft zur Arbeit und bin dann bis mittags nicht voll leistungsfähig. Das will ich mir und meinem Arbeitgeber ersparen :Cheese:


Du kannst im Wettkampf kaum schneller schwimmen als im Training mit Pausen.
Dann darfst du deine Erwarungen nicht so hoch setzen.

Ich würde den Zeitunterschied zum Test auf den Neo schieben.

MarcoZH
30.05.2016, 16:53
Siehe meinen Eröffnungspost: Ich bin aus dem Training heraus 2km im Freibad mit Neo in 36:40min geschwommen (also Schnitt von 1:50min/100m). Die OD findet mit Neo statt. Eine bessere Zeit verlange ich gar nicht
Was machst du dir dann einen Kopf??...
Bist ja schon auf Wettkampfniveau.

Ator
30.05.2016, 16:56
Du kannst im Wettkampf kaum schneller schwimmen als im Training mit Pausen.
Dann darfst du deine Erwarungen nicht so hoch setzen.

Richtig. Ich hatte die Intervall-Geschwindigkeiten auf den Wettkampf übertragen. So, wie ich es auch beim Laufen mache: 1-2 Wochen vor einem 10km Laufwettkampf mache ich immer folgenden Intervalltraining-Test: 10km Lauf, darin 4x1km im 4:30er Schnitt, dazwischen 1:45min Trabpause. Wenn ich die 1km-Intervalle "passabel" schaffe, halte ich das Tempo auch im 10km Wettkampf über die volle Distanz durch. Das hat bei mir immer gut funktioniert. Wenn ich die Intervalle allerdings nur im 4:40er Schnitt passabel schaffe, wirds meist nichts mit der 45min-Marke im darauffolgenden 10km-Wettkampf.

Eine Übertragung aufs Schwimmen funktioniert bei mir offensichtlich nicht.

Ator
30.05.2016, 17:05
Was machst du dir dann einen Kopf??...
Bist ja schon auf Wettkampfniveau.
Jaja, aber nur mit Neo auf 1500m.

Mein Problem sind die 500m im Becken ohne Neo :(

Matthias75
30.05.2016, 17:09
Ich hab bei der 200m-Wende nur einmal kurz auf meine Uhr geguckt und die 3:45min abgelesen. Den Rest des Wettkampfs dann nicht mehr. Ich hatte mir aber beim Start extra vorgenommen, die ersten 100m ruhig und locker zu schwimmen. Die ersten 100m sollten also auch in etwa in den Rahmen gepasst haben.

Würde mich wundern. Ist mir auch schon öfter, auch in besseren Zeiten, passiert, dass die total lockeren ersten 100m 5-10 Sekunden zu schnell waren. Das rächt sich hintenraus dann ziemlich schnell. Nimm mal bei deinem nächsten Test auf den ersten 250m alle 50m eine Zwischenzeit. Ich wette, die ersten 50m sind schneller als die zweiten 50m sind schneller als die dritten 50m und erst nach 150-200m pendelt sich das Tempo ein.

Wie geschrieben, passiert mir auch noch öfter, wenn ich länger nicht im Wasser war und kein Gefühl für die Geschwindigkeit und/oder mein aktuelles Leistungsvermögen habe. Tempogefühl muss man auch gezielt trainieren. Bin früher auch progressive 100m-Serien geschwommen, also z.B. 5*100m, jedes 100m 5 Sekunden schneller als die vorherige (Geschwindigkeit für die ersten 100m entsprechend wählen, sonst wird's hintenraus übel :dresche ).


Super, danke! :Blumen: Werde ich ab sofort einbauen.
Ich hatte solche harten Einheiten bislang gescheut, da ich morgens vor der Arbeit trainiert habe. Nach solchen intensiven Einheiten gehe ich erschöpft zur Arbeit und bin dann bis mittags nicht voll leistungsfähig. Das will ich mir und meinem Arbeitgeber ersparen :Cheese:

Musst ja nicht die Stunde komplett durchprügeln. Ausführlich aufwärmen, inkl. Technik und dann 1-2 Blöcke mit 4-5*100m sollten erstmal reichen. für die 1500m vielleicht dann irgendwann mal mehr Wiederholungen.

Richtig. Ich hatte die Intervall-Geschwindigkeiten auf den Wettkampf übertragen. So, wie ich es beim Laufen mache: 2 Wochen vor einem 10km Laufwettkampf mache ich immer folgenden Intervalltraining-Test: 10km Lauf, darin 4x1km im 4:30er Schnitt, dazwischen 1:45min Trabpause.

...

Eine Übertragung aufs Schwimmen funktioniert bei mir offensichtlich nicht.

Stimmt, klappt nicht so ganz: Zum einen ist eine Pause am Beckenrand etwas anderes als eine Trappause. Zum anderen reichen 60 Sekunden beim Schwimmen um sich ziemlich gut zu regenerieren, vor allem nach 100m, also einer Belastung von noch nicht mal 2 Minuten.

M.

trithos
30.05.2016, 17:17
Richtig. Ich hatte die Intervall-Geschwindigkeiten auf den Wettkampf übertragen. So, wie ich es auch beim Laufen mache: 2 Wochen vor einem 10km Laufwettkampf mache ich immer folgenden Intervalltraining-Test: 10km Lauf, darin 4x1km im 4:30er Schnitt, dazwischen 1:45min Trabpause. Wenn ich die 1km-Intervalle "passabel" schaffe, halte ich das Tempo auch im 10km Wettkampf über die volle Distanz durch. Das hat bei mir immer gut funktioniert. Wenn ich die Intervalle allerdings nur im 4:40er Schnitt passabel schaffe, wirds meist nichts mit der 45min-Marke im darauffolgenden 10km-Wettkampf.

Eine Übertragung aufs Schwimmen funktioniert bei mir offensichtlich nicht.

Geht mir ganz genau so. Ich schaff es beim längeren Schwimmen nicht annähernd, die Intensität/relative Leistung eines gleich langen Laufes zu erreichen und entsprechend fallen meine Schwimmzeiten im Triathlon auch immer eher bescheiden aus. Und am Anfang meiner "Schwimmkarriere" war das noch viel schlimmer. Ich vermute, dass meine ohnehin schon grottenschlechte Technik im Zuge eines längeren Schwimmens (und damit meine ich durchaus schon eine Sprint-Distanz-Schwimmstrecke) immer weiter weggebrochen ist, wodurch ich dann auch immer langsamer geworden bin. Hingegen bin ich mir (als alter Läufer) ziemlich sicher, dass meine Lauftechnik nicht unter der hohen Anstrengung/Ermüdung gelitten hat.

Keine Ahnung, ob meine Erklärung palusibel ist, aber wie gesagt: die selbe Erfahrung wie Du hab ich auch gemacht.

MarcoZH
30.05.2016, 17:24
Mein Problem sind die 500m im Becken ohne Neo :(
Das wird dann an der Technik liegen.
Die ersten schnellen Bahnen machst du noch mit Kraft, die ist dann bald mal weg und dann bremst dich die schlechte Wasserlage. Dagegen hilft nur mehr Schwimmen.

Ich kann dir aus eigener Erfahrung berichten.
Letztes Jahr von Januar bis Mai 50km geschwommen. Durchschnittspace Anfang Juni im 50er Becken 1:55-2:00 auf 100.

Dieses Jahr von Jan-Mai 150km geschwommen. Aktuelle Pace im 50er Becken 1:46. Den vereinsinternen 400m Test vor einem Monat in 6:11.

NBer
30.05.2016, 19:07
Kürzere Intervalle schneller schwimmen mit weniger Pause -> Wäre was für die Grundschnelligkeit.....

das ist leider genau falsch. die schnelligkeit (grundschnelligkeit ist die basis die man mitbringt) trainiert man mit vollständigen, also langen pausen.
wobei du im prinzip recht hast, nur ist das die schnelligkeitsausdauer, die er so wie von dir oben beschrieben trainieren muss.

uruman
30.05.2016, 21:51
ich wäre mir nicht so sicher dass deiner OD mit Neo statt findet

Ich schwimme ab und zu in der Ruhr (ich weiß es ist verboten :confused: ),Temperatur habe ich nie gemessen :Cheese: aber kann ich mir kaum vorstellen im August mit Neo da drin zu schwimmen

Und über Strömung und Schwimmstiel mach dir auch kein Gedanke ,im Sommer nämlich, auf die höhe wo der Tria statt findet , die Ruhr steht (außer nach starke Niederschlag )

Glück Auf und viel Spaß bei Training :Huhu:

Ator
31.05.2016, 09:49
Das wird dann an der Technik liegen.
Die ersten schnellen Bahnen machst du noch mit Kraft, die ist dann bald mal weg und dann bremst dich die schlechte Wasserlage.
Genau so hat es sich angefühlt!

ich wäre mir nicht so sicher dass deiner OD mit Neo statt findet
Ich schwimme ab und zu in der Ruhr (ich weiß es ist verboten :confused: ),Temperatur habe ich nie gemessen :Cheese: aber kann ich mir kaum vorstellen im August mit Neo da drin zu schwimmen

Zunächst geht es mir um die OD in Düsseldorf im Juni. Geschwommen wird dort im Innenhafenbecken (gespeist vom Rhein). Da sollte dann Neo erlaubt sein.

Meine andere OD ist die in Essen im August, da hast Du recht. Wenn dort kein Neo erlaubt ist, wird es ziemlich übel für mich :dresche

noam
31.05.2016, 10:18
das ist leider genau falsch. die schnelligkeit (grundschnelligkeit ist die basis die man mitbringt) trainiert man mit vollständigen, also langen pausen.
wobei du im prinzip recht hast, nur ist das die schnelligkeitsausdauer, die er so wie von dir oben beschrieben trainieren muss.

Naja ich glaube der Begriff Grundschnelligkeit ist halt nicht klar definiert. als Grundschnelligkeit fasse ich die Geschwindigkeit auf, die ein Schwimmer ohne sich völlig zu verausgaben um nicht zu sagen relativ komfortabel über eine längere Distanz zu schwimmen in der Lage ist.

Dies setzt sich natürlich aus verschiedenen Faktoren zusammen, die zum einen aus der absoluten Höchstgeschwindigkeit und zum anderen aus der schwimmspezifischen Ausdauer besteht.

Was du hier als Geschwindigkeit angibst, würde ich nicht als Grundschnelligkeit auffassen, sondern eher als VMax. Nur ist im Schwimmen nicht wie im 1RepMax Kraftsport die VMax völlig irrelevant, sondern nur die Avg V / Strecke interessant.

Meine Grundschnelligkeit kann man denke ich auf verschiedene Weisen verbessern. Da bei Triathleten in der Regel zu allererst die Technik der begrenzer ist, ist es völlig sinnfrei lange Intervalle zu absolvieren, da hier, auch nach einem ausgiebigen Technikblock nach dem Einschwimmen, schnell in falsche Ineffiziente Bewegungsmuster verfallen wird. Dann lieber sehr kurze Intervalle mit wenig Pause aber dafür sauber geschwommen. Und hier ist man dann in der Zwickmühle. Einerseits muss man Ermüdung erzielen, um einen Trainingserfolg zu erreichen. Andererseits riskiert man dabei, die Technik zu vernachlässigen. Ich bin der Meinung, dass man bevor man auf längere Distanzen geht, die Technik erst soweit verfestigen sollte, dass man diese auch über eine lange Dauer im Rahmen seiner "Grundschnelligkeit" aufrecht erhalten kann und dann erst an der Schnelligkeit an sich arbeiten

Matthias75
31.05.2016, 10:32
Meine Grundschnelligkeit kann man denke ich auf verschiedene Weisen verbessern. Da bei Triathleten in der Regel zu allererst die Technik der begrenzer ist, ist es völlig sinnfrei lange Intervalle zu absolvieren, da hier, auch nach einem ausgiebigen Technikblock nach dem Einschwimmen, schnell in falsche Ineffiziente Bewegungsmuster verfallen wird. Dann lieber sehr kurze Intervalle mit wenig Pause aber dafür sauber geschwommen. Und hier ist man dann in der Zwickmühle. Einerseits muss man Ermüdung erzielen, um einen Trainingserfolg zu erreichen. Andererseits riskiert man dabei, die Technik zu vernachlässigen. Ich bin der Meinung, dass man bevor man auf längere Distanzen geht, die Technik erst soweit verfestigen sollte, dass man diese auch über eine lange Dauer im Rahmen seiner "Grundschnelligkeit" aufrecht erhalten kann und dann erst an der Schnelligkeit an sich arbeiten

Auch wenn ich Grundschnelligkeit anders definiert hätte, gebe ich dir grundsätzlich recht, auch darin, dass vermutlich die Technik nachgelassen hat.

Nicht ganz so eindeutig ist für mich aber, ob zuerst die Technik oder die Kraft nachgelassen haben. Da Ator ja durchaus in der Lage ist, 1500m zu schwimmen, wenn auch mit Neopren, sollte zumindest Kraft/Ausdauer für 10min schwimmen vorhanden sein. Ich würde daher vermuten, dass die Anfangsgeschwindigkeit und/oder die Grundschnelligkeit, wie du sie nennst, falsch gewählt würden.

Wenn ich die ersten 50 oder 100m im falschen Tempo angehe, merke ich das auch relativ schnell. Dann lässt natürlich auch die Technik nach, wobei ich das noch halbwegs kompensieren kann. Wenn die Technik aber nicht richtig gefestigt ist, wird's ganz schnell übel, vor allem, wenn man versucht das Tempo noch weiter aufrecht zu halten.

Ich würde Ator deshalb durchaus raten, nochmal sein Wettkampftempo richtig zu bestimmen, also z.B. 100m-Intervalle mit den oben beschriebenen kurzen Pausen. Die Zeiten sollten dabei übrigens nicht um 10 Sekunden variieren, wie das beim ersten Test scheinbar der Fall war, sondern maximal 5 Sekunden Differenz aufweisen. Ist auch eine gute Übung, ein gleichmäßiges Tempo zu schwimmen.

M.

noam
31.05.2016, 11:03
Nicht ganz so eindeutig ist für mich aber, ob zuerst die Technik oder die Kraft nachgelassen haben.

Meistens ist ja durchaus eine Kausalität zwischen beiden vorhanden. Meiner Erfahrung nach macht in der Regel zuerst die Körperspannung schlapp, was dann zu einer verschlechterten Wasserlage führt, welches wiederum durch falsche kraftorientierte Technik versucht wird zu kompensieren und dann geht allgemein die Puste aus. Vor allem bei Männern vermehrt zu beobachten. Frauen haben halt in der Regel weniger Kraft die fehlende Körperspannung im Rumpf zu kaschieren.

Wer kennt das nicht. Ich bin mal auf einem 200m Kraul WK neben einem gestartet, der auf den ersten 100m noch eine Qualizeit reißen wollte, weil er im 100m Rennen wegen Frühstarts disqualifiziert wurde. Und ich Trottel bin den Speed mitgegangen, weil ich plötzlich kein Vertrauen mehr in mein Tempogefühl hatte. Da bin ich nach 150m gewaltig eingegangen.



Ich würde Ator deshalb durchaus raten, nochmal sein Wettkampftempo richtig zu bestimmen, also z.B. 100m-Intervalle mit den oben beschriebenen kurzen Pausen. Die Zeiten sollten dabei übrigens nicht um 10 Sekunden variieren, wie das beim ersten Test scheinbar der Fall war, sondern maximal 5 Sekunden Differenz aufweisen. Ist auch eine gute Übung, ein gleichmäßiges Tempo zu schwimmen.
M.

Auf welche WK - Distanz hin soll denn nun das Tempo bestimmt werden? Wieder 500 oder 1500? Letztes ist nämlich dann doch nen ganzes Stück mehr und aufgrund von

Als Test für die OD im Juni bin ich 2km im Freibad mit Neo in 36:40min geschwommen (also Schnitt von 1:50min/100m). Super! (zumindest für mich :-) )

Würde ich davon ausgehen, dass die Wasserlage die Baustelle #1 ist. Das WK Tempo auf 1500m über 100er zu bestimmten halte ich für gewagt, wenn man Intervalle gut verträgt und schnell regeneriert. Als ich mich auf meine erste OD vorbereitet habe, habe ich die 1500m direkt ohne gezielte Vorbereitung aus dem Wasserballtraining heraus geschwommen. 15x100m konnte ich relativ locker auf 1:20 abschwimmen mit einer Ankunftszeit zwischen 1:05 und 1:08, aber die 1500m ohne Pause in dem Tempo waren lange nicht drin. Hingegen kann man sich da über 500m schon eher retten :) WK-Pacing über 1500m würde ich eher 200er oder 400er schwimmen.

Matthias75
31.05.2016, 11:29
Wer kennt das nicht. Ich bin mal auf einem 200m Kraul WK neben einem gestartet, der auf den ersten 100m noch eine Qualizeit reißen wollte, weil er im 100m Rennen wegen Frühstarts disqualifiziert wurde. Und ich Trottel bin den Speed mitgegangen, weil ich plötzlich kein Vertrauen mehr in mein Tempogefühl hatte. Da bin ich nach 150m gewaltig eingegangen.

Da werden die letzten 50m hart :Cheese: Ist mir bei meinen ersten 1000m so gegangen. Der Typ auf der Nebenbahn hat die gleiche Zielzeit angegeben wie ich, ist dann aber auf 'ne Zielzeit ca. 2-3min schneller angegangen. Ich konnte mich nach 250m wieder einpendeln und das Tempo halbwegs halten, er nicht... Spaß hat's aber keinen gemacht :Peitsche:

Auf welche WK - Distanz hin soll denn nun das Tempo bestimmt werden? Wieder 500 oder 1500?
...

Stimmt, war eher auf die 500m bezogen. Für 1500m sollten dann natürlich entweder mehr Intervall oder längere Strecken dazu kommen.

M.

Ator
31.05.2016, 11:53
Würde ich davon ausgehen, dass die Wasserlage die Baustelle #1 ist.
Ja, ist die einzig logische Erklärung dafür, warum ich 2km im Freibad mit Neo in 36:40 min (=1:50min/100m) im Training schwimme, es aber nicht schaffe, genau diese Pace im Wettkampf auf 500m im Becken zu halten :(

Um die Wasserlage zu verbessern, habe ich im Training auch schon gezielt versucht, vermehrt Beinschlag einzusetzen. Resultat: Der vermehrte Beineinsatz kostet mich soviel Kraft, dass der Puls sofort nach oben schießt und ich nach wenigen Bahnen nach Luft ringe. Und dadurch werde ich wieder langsamer.

Bei der Übung mit Schwimmbrett nach vorne und nur Beinschlag komme ich nach 30m nicht mehr von der Stelle.

Was sollte ich trainieren?

Unabhängig davon, eine Fragestellung aus aktuellem Anlass:
Jetzt Sonntag, 5.6. ist übrigens mein Swim & Run in Köln. 2km Schwimmen in der Regattabahn (14 Grad) mit Neo + 14km laufen. Ich bete, dass ich meine 2km Testzeit aus dem Freibad (s.o.). halbwegs erreichen kann. Morgen früh (1.6.) wollte ich noch eine Einheit im Freibad machen und Freitagabend (3.6.) mit einen Trainingskollegen im See erstmals Freiwasser testen. Habt ihr Ad hoc-Tipps, was ich da machen sollte? Meine Vorstellung wäre morgen im Freibad 1000m+500m Wettkampftempo und Feitagabend im Freiwasser einfach nur lockeres Testschwimmen.

NBer
31.05.2016, 12:06
Naja ich glaube der Begriff Grundschnelligkeit ist halt nicht klar definiert.....

ich gebe hier ja nicht meine privatmeinung wieder, sondern die lehrmeinung. dort gibt es den begriff grundschnelligkeit im prinzip gar nicht. dinge die man trainieren kann sind schnelligkeit, schnelligkeitsausdauer und die schnellkraft.
im prinzip ist es ja egal, weil es zum thema nichts beiträgt, ich versuche aber immer eine gewisse begrifflichketbasis beizubehalten, sonst weiss am ende niemand mehr worüber eigentlich geredet wird. siehe "grundschnelligkeit".

noam
31.05.2016, 12:08
Kurzfristig? Funktioniert im Sport nicht. Ich würde einfach n bissel schwimmen und dabei auf das Tempogefühl achten, damit du im Rennen dein Tempo schwimmst und dich nicht von irgendwelchen Heißspornen zum Überpacen anstiften lässt.


Beinschlag hat mit der Wasserlage im allgemeinen wenig zu tun. Die Wasserlage wird in erster Linie durch Stabilität im Rumpf und Kopfhaltung bestimmt. Der Rumpf hat den Vorteil, dass du in den Lungen Atemluft hast, die dich per se oben hält. Den Beinschlag nutzt du erstmal dazu dies auszugleichen, soll heißen, dass die Beine nicht absacken.

Benutzt du Hilfsmittel im Training? Wenn ja, lass sie weg! Versuche eher ein Gefühl dafür zu bekommen wie du dich in Bauchlage möglichst ohne Kraftaufwand in Schwimmlage halten kannst. Hast du diese Balance gefunden, beginne mit dem Armzug. Achte auf den Vortrieb und nutze die gesamte Zugphase. Dabei darf sich deine Wasserlage nicht verändern usw. Viele Menschen wollen zu schnell zu viel und vernachlässigen dabei die Basics.

MarcoZH
31.05.2016, 14:36
Um die Wasserlage zu verbessern, habe ich im Training auch schon gezielt versucht, vermehrt Beinschlag einzusetzen.
Wrong!
Beinschlag braucht man für die Wasserlage, aber je weniger, desto besser.
Die Beine brauchst du noch auf dem Rad und fürs Laufen.
Wasserlage erreicht man - ich wiederhole mich - mit viel Schwimmen, viel Gefühl fürs Wasser, Technikübungen,...
Nicht durch mehr Beinschlag.

Hefeweizen
31.05.2016, 15:10
@noam und Matthias: Wie beurteilt ihr den Einsatz der Fußfessel bei eher schlechteren Schwimmern? Oder auch die "Badewanne"? Und wie würdet ihr diese einsetzen?

Ich versuche regelmäßig, ein paar Bahnen im Technikteil unterzubringen. Entweder 2*50m oder 4*25m. Dies ist sicherlich nicht das Gelbe vom Ei und vielleicht auch nur ein Alibieinsatz. Mein gesamtes Schwimmtraining gleicht einem einzigem Herumgeeier, aber das spielt an dieser Stelle keine Rolle- ich komme voran und später wird alles besser.:Lachanfall:

Unter der Fußfessel habe ich anfangs arg gelitten und Angst gehabt, aber irgendwie ist es auch unnötig. Man kann ja am Beckenrand die ersten Meter absolvieren oder im Kinderbecken. Doch nach und nach bekommt man Sicherheit und merkt, wie man die Körperspannung aufbauen und beeinflussen kann. Das empfand ich sehr lehrreich, weil ich besser verstehen konnte, wovon Schwimmtrainer und Schwimmer, also z.B. ihr, sprecht. Daher finde ich diese Sache ziemlich gut. Allerdings muss ich nach mehreren Wochen Schwimmpause, wieder langsam und behutsam damit anfangen.

Gruß

Gerrit

Matthias75
31.05.2016, 15:25
@noam und Matthias: Wie beurteilt ihr den Einsatz der Fußfessel bei eher schlechteren Schwimmern? Oder auch die "Badewanne"? Und wie würdet ihr diese einsetzen?

Badewanne und ähnliche Übungen finde ich sehr sinnvoll. diese Übungen geben dir gerade das Gefühl, dass es für die richtige Wasserlage braucht.

Fußfessel finde ich persönlich nicht so gut, da du damit gar keinen Beinschlag mehr machen kannst. Somit ist auch ein kleiner Kick zum Einleiten einer Rotation o.ä. nicht möglich. Stört mich daher eher, als dass ich das Gefühl haben, es hilft. Ein weiteres Problem hast du schon angesprochen: Schwimmen mit Fußfessel ist, gerade am Anfang, sehr anstrengend. Dadurch fehlt dir aber die Konzentration, um dich auf die Technik zu konzentrieren. Ist aber, wie gesagt, meine persönliche Meinung. andere mögen besser damit klarkommen oder es anders sehen.

Als Alternative würde ich z.B. einfach mal probieren, statt eines Pullbouys ein Brett zu nehmen und das zwischen die Knie oder die Fußgelenke zu klemmen. Da muss man ganz schön Spannung aufbauen, damit das Brett nicht abhaut.

M.

Superpimpf
31.05.2016, 15:35
Wurde zwar nicht gefragt...

Ich finde Fußfessel extrem sinnvoll. Als ich vor 2 Jahren sehr viel im Schwimmen gemacht hab, hab ich das erstmals probiert.
Anfangs kommst du gefühlt senkrecht am Ende der 25m Bahn an und die letzten Meter sind der Horror. Aber die 'richtige' Körperspannung um die Beine oben zu halten stellt sich doch recht schnell (paar Wochen) ein und am Ende kann man auch längere Strecken damit schwimmen. Auf jeden Fall bringt es IMHO für die Wasserlage extrem viel.

Super-alter Fahrradschlauch zusammengebunden reicht, am besten überkreuzt um die Beine-pimpf

noam
31.05.2016, 15:38
Also ich halte von autoditaktischen Versuchen mit Schwimmhilfen gar nichts, da diese zumeist ein völlig falsches Bild vermitteln bzw. man als Anfänger kein Gefühl dafür hat das Feedback entsprechend einzuordnen.

Kleine Anekdote:
Ich musste meiner Freundin für ihr Sportstudium das richtige Schwimmen beibringen. Also von der Badenixe zum Wettkampfschwimmstil am besten in einer Woche. Nebenher hat sie noch an einem von der Uni angebotenem Tutorium teilgenommen und ich hab mich immer gewundert, warum ihre Wasserlage zu beginn unserer Übrungseinheiten immer wieder grausig schlecht war und wir wieder bei 0 anfangen mussten. Hier wurden dann zuerst PullBuoy, Kurzflossen, Schwimmbretter und sonstige Auftriebshilfen eingesetzt, um die Studenten in die richtige Wasserlage zu befördern. Mit den Hilfen gings auch super. Aber nahm man ihnen die Hilfen weg, war der ganze "Erfolg" dahin, da man sich durch die Hilfen einfach über Krücken geholfen hat und gar nicht versucht hat den positiven Effekt der Krücke durch eine Körperbewegung oder statische Spannung herzustellen. (PS: Macht sowas nur, wenn ihr in eurer Beziehung sehr gefestigt seid. Ärger ist unausweichlich.)

Schwimmhilfen also nur unter kundiger Anleitung, um Bewegungsabläufe seperiert zu betrachten. Der PullBuoy ist zB ein klasse Trainingspartner, wenn man gezielt am Armzug arbeiten möchte, genauso wie Kurzflossen. Doch in der Regel werden diese Hilfen gerade von Trias gerne eingesetzt um mehr m/h zu schaffen und nicht wie gedacht zum gezielten Technik- und/oder Krafttrainig.


Fußfessel sagt mir so nichts. Und die Bilder aus Google haben mitm Schwimmen eher weniger zu tun. Grundsätzlich halte ich zB auch nichts davon die Beine zu fixieren, da man sich dadurch auch eine sehr enge Beinhaltung angewöhnen kann. Gerade in den Beinen muss die Spannung so hoch wie nötig aber so gering wie möglich sein, um entspannt schnell zu schwimmen. In ausnahmefällen kann man das aber ruhig mal machen, um dem Schwimmer einfach zu veranschaulichen was mit seiner Wasserlage passiert, wenn die Beine halt nur hinterherschleifen und absinken.

Superpimpf
31.05.2016, 15:42
Fußfessel sagt mir so nichts. Und die Bilder aus Google haben mitm Schwimmen eher weniger zu tun. Grundsätzlich halte ich zB auch nichts davon die Beine zu fixieren, da man sich dadurch auch eine sehr enge Beinhaltung angewöhnen kann. Gerade in den Beinen muss die Spannung so hoch wie nötig aber so gering wie möglich sein, um entspannt schnell zu schwimmen. In ausnahmefällen kann man das aber ruhig mal machen, um dem Schwimmer einfach zu veranschaulichen was mit seiner Wasserlage passiert, wenn die Beine halt nur hinterherschleifen und absinken.

Exakt dafür ist es super. Wie bereits geschrieben, anfangs steht man senkrecht im Wasser wenn der Schwung des Wandabdrucks weg ist.

Super-Schwimmexperte...-pimpf

Hefeweizen
31.05.2016, 17:34
Badewanne und ähnliche Übungen finde ich sehr sinnvoll. diese Übungen geben dir gerade das Gefühl, dass es für die richtige Wasserlage braucht.

Fußfessel finde ich persönlich nicht so gut, da du damit gar keinen Beinschlag mehr machen kannst. Somit ist auch ein kleiner Kick zum Einleiten einer Rotation o.ä. nicht möglich. Stört mich daher eher, als dass ich das Gefühl haben, es hilft. Ein weiteres Problem hast du schon angesprochen: Schwimmen mit Fußfessel ist, gerade am Anfang, sehr anstrengend. Dadurch fehlt dir aber die Konzentration, um dich auf die Technik zu konzentrieren. Ist aber, wie gesagt, meine persönliche Meinung. andere mögen besser damit klarkommen oder es anders sehen.

Als Alternative würde ich z.B. einfach mal probieren, statt eines Pullbouys ein Brett zu nehmen und das zwischen die Knie oder die Fußgelenke zu klemmen. Da muss man ganz schön Spannung aufbauen, damit das Brett nicht abhaut.

M.

Interessanter Tipp, das werde ich mal ausprobieren. Auch im Vergleich zum Fahrradschlauch.

Wurde zwar nicht gefragt...

Super-alter Fahrradschlauch zusammengebunden reicht, am besten überkreuzt um die Beine-pimpf

:) Naja, Matthias und Noam haben sich hier beteiligt und ihre Beiträge auch in anderen Threads schätze ich sehr. Es sollte niemand ausgeschlossen werden.

Ich nutze auch einen alten Fahrradschlauch.:Blumen:

Also ich halte von autoditaktischen Versuchen mit Schwimmhilfen gar nichts, da diese zumeist ein völlig falsches Bild vermitteln bzw. man als Anfänger kein Gefühl dafür hat das Feedback entsprechend einzuordnen.

Schwimmhilfen also nur unter kundiger Anleitung, um Bewegungsabläufe seperiert zu betrachten. Der PullBuoy ist zB ein klasse Trainingspartner, wenn man gezielt am Armzug arbeiten möchte, genauso wie Kurzflossen. Doch in der Regel werden diese Hilfen gerade von Trias gerne eingesetzt um mehr m/h zu schaffen und nicht wie gedacht zum gezielten Technik- und/oder Krafttrainig.


Fußfessel sagt mir so nichts. Und die Bilder aus Google haben mitm Schwimmen eher weniger zu tun. Grundsätzlich halte ich zB auch nichts davon die Beine zu fixieren, da man sich dadurch auch eine sehr enge Beinhaltung angewöhnen kann. Gerade in den Beinen muss die Spannung so hoch wie nötig aber so gering wie möglich sein, um entspannt schnell zu schwimmen. In ausnahmefällen kann man das aber ruhig mal machen, um dem Schwimmer einfach zu veranschaulichen was mit seiner Wasserlage passiert, wenn die Beine halt nur hinterherschleifen und absinken.

:Lachanfall: Gut, die richtige Bezeichnung ist es wohl nicht. In Veras Triathlon Blog habe ich es gefunden und seitdem verwende ich den Namen...

Es ist mit Sicherheit nicht der beste Weg, sich Schwimmen selbst beizubringen. Andererseits ist ein spannender Prozess und man versteht evtl. das ein oder andere besser, wenn man es sich selbst erarbeitet hat. Ich bin zum Glück vor dem Einsatz von irgendwelchen Schwimmhilfen über den Hinweis gestolpert, wie man sie einsetzen sollte. Außerdem hat ein verrücktes Kind (so 10-11 Jahre alt) ein Stück aus meinem, am Beckenrand liegenden Pull buoy, herausgebissen, als ich ihn das erste Mal mitgenommen habe. Das hat dazu geführt, dass ich selten irgendwas mitnehme.

Ich habe versucht, viel zu lesen, Videos anzuschauen, richtige Schwimmer im Bad zu beobachten und hin und wieder mal vorsichtig anzusprechen. Jedoch ziehe ich immer noch viele Dinge aus dem Beobachten von schlechten, richtig schlechten, Schwimmern. Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, wie sich was anfühlt und auf welches Feedback ich achten muss. Es dauert halt. Ein Schwimmseminar hat mir zusätzlich, nach guten 2 Jahren, Eindrücke vermittelt und Hilfen an die Hand gegeben, um mich weiter zu verbessern. Gerade die Video-Aufnahmen mit den Erklärungen sind goldwert.

Nichtsdestotrotz freue ich mich sehr, dass ich mich nach der Saison und unserem Umzug nach Göttingen einem Verein anschließen kann.

Superzipfelklatscher
02.06.2016, 07:28
Thema Beinarbeit:
Ich als Ex-Schwimmer find die Diskussion etwas fatal, alle sind der Meinung so wenig Beine wie möglich! Klar in einen Triathlon-Wettkampf macht das Sinn, aber nicht fürs Training.
Um erst mal in eine gute Wasserlage zu kommen und entsprechend schnell zu sein, benötige ich definitiv einen guten Beinschlag. Damit trainiere ich gleichzeitig die Bein und die Hüftmuskulatur. Im späteren Verlauf meiner Entwicklung kann ich dann - wenn meine Wasserlage gut ist - versuchen, den Beinschlag wieder zu reduzieren.
Theoretisch - da ja Rad und Lauf so Beinlastig sind - sollte die Beinmuskulatur doch gut entwickelt sein!? Da fragt man sich, warum kaum einer 200m Kraulbeine durchballern kann, oder?
Also mein bescheidener Tip wäre: Trainiere alles, auch Beine und wechsle im Training auch die Stile durch, von Schmetterling (gutes Schultertraining) bis hin zu Rücken/ Rückengleichschlag (haben die anderen ja auch schon empfohlen).

NBer
02.06.2016, 09:19
......alle sind der Meinung so wenig Beine wie möglich! Klar in einen Triathlon-Wettkampf macht das Sinn.....

...hat meiner meinung nach noch nie jemand für außerhalb des wettkampfs empfohlen bzw gesagt, dass es nicht zum training gehört.....

noam
02.06.2016, 09:42
Thema Beinarbeit:
Ich als Ex-Schwimmer find die Diskussion etwas fatal, alle sind der Meinung so wenig Beine wie möglich! Klar in einen Triathlon-Wettkampf macht das Sinn, aber nicht fürs Training.
Um erst mal in eine gute Wasserlage zu kommen und entsprechend schnell zu sein, benötige ich definitiv einen guten Beinschlag.

Naja Ex-Schwimmer bin ich ja nun auch und ich glaube nicht, dass man für das Langstreckenschwimmen einen wirklich starken Beinschlag benötigt. Dieser gerade im Triathlon sogar eher nachteilig ist.

Wenn man sich die Langstreckenschwimmer 1500m in der Schwimmhalle oder die wirklichen Langstreckler draußen anschaut, schwimmen die ihr normales Tempo mit sehr reduzierten aber kontrollierten Beinschlag (Im Vergleich zu den 100m u. 200m Schwimmern). Ist ja auch klar. Diese riesigen Muskeln in den Beinen benötigen verhältnismäßig viel Energie, die allerdindgs nicht unbegrenzt vorhanden ist.

Klar sind Schwimmer jederzeit technisch in der Lage den Beinschlag für Tempoforcierungen zu erhöhen, aber von dem Bereich sind 95% aller Triathlten sehr weit entfernt.

Dann sind wir auch schon bei Grund zwei. Im Triathlon brauche ich meine Beine eher beim Radfahren oder Laufen. Daher ist eine Ökonomisierung des Schwimmens daraufhin sinnvoll.



Aber grundsätzlich gebe ich dir natürlich Recht. Ein guter Beinschlag gehört zum Schwimmen unabdingbar dazu. Allerdings bin ich der festen Überzeugung, dass viele Erwachsene ihre schlechte Wasserlage lediglich durch übermäßigen Beinschlag in eine halbwegs akzeptable bringen und es daher sinnvoller ist, erst einmal an der grundsätzlichen Wasserlage zu arbeiten als am Beinschlag. Ich glaube fest daran, dass man im Erwachsenenbereich die schnellsten Fortschritte erzielt, wenn man zuerst die Wasserlage auf ein gutes Niveau bringt, dann den Armzug und die Atemtechnik optmiert und als letztes den Beinschlag verbessert. Am Beinschlag kann man nämlich auch hervorragend später noch alleine arbeiten, wenn die Wasserlage und der Armzug gefestigt sind, da man diesen am besten separieren kann.


In der Kinderschwimmausbildung sieht das ganze natürlich wieder anders aus. Hier wird ja schon bei den kleinsten Nichtschwimmern an der Wasserlage über den Beinschlag in spielerischer Art und Weise gearbeitet und dann kommt der Armzug erst später dazu, aber ich glaube, dass man bei Erwachsenen so nciht sehr weit kommt, weil man sich schnell doof vorkommt :)

Ator
02.06.2016, 14:22
Thema Beinarbeit:
Ich als Ex-Schwimmer find die Diskussion etwas fatal, alle sind der Meinung so wenig Beine wie möglich! Klar in einen Triathlon-Wettkampf macht das Sinn, aber nicht fürs Training.
Um erst mal in eine gute Wasserlage zu kommen und entsprechend schnell zu sein, benötige ich definitiv einen guten Beinschlag.
Das war bislang auch mein Kenntnisstand. Ich habe vor 2 Jahren an einem Tagesseminar Kraulen teilgenommen. Trainer war ein A-Trainer Schwimmen, der auch schon mehrere Medaillen auf nationaler und internationaler Ebene mit seinen Athleten gewonnen hat (Beckenschwimmen). Und dabei habe ich mitgenommen, dass der Beinschlag für die Wasserlage zuständig ist. Top-Schwimmer trainieren bis zu 40% der Trainingszeit den Beinschlag, für Triathleten wären 20% empfehlenswert, so die Aussage.

Daher wollte ich in meinem Training dann auch vermehrt Beinschlag trainieren, habe dann leider gemerkt, dass mich das brutal viel Beinarbeit, Kraft und Trainingszeit kostet. Daher hatte ich mich erstmal entschieden, am Armzug zu arbeiten.

Ich glaube fest daran, dass man im Erwachsenenbereich die schnellsten Fortschritte erzielt, wenn man zuerst die Wasserlage auf ein gutes Niveau bringt, dann den Armzug und die Atemtechnik optmiert und als letztes den Beinschlag verbessert. Am Beinschlag kann man nämlich auch hervorragend später noch alleine arbeiten, wenn die Wasserlage und der Armzug gefestigt sind, da man diesen am besten separieren kann.

@Noam: super, danke für den Hinweis! Bislang wusste ich nicht, dass man die Wasserlage auch entscheidend anders verbessern kann als über den Beinschlag. Das beruhigt mich nun ungemein. Schade, hätte ich das mal vor 2 Jahren schon gewusst.

Anmerkung am Rande: Ich bin seit meiner Kindheit eine Wasserratte. Und habe in meiner sportlichen Historie vor dem Laufen & Triathlon fast mehr Zeit im Wasser als an Land verbracht mit Wakeboarden, Tauchen und Wellenreiten. Ich mag es, mich im Wasser aufzuhalten und daher ärgert es mich umso mehr, dass es beim Schwimmen im Triathlon nicht so recht klappt. Daher freue ich mich unheimlich, dass ihr mir mit Euren Tipps weiterhelft. Danke an dieser Stelle!


Hier im Thread wurde zum Training der Wasserlage ja schon die Übung "Badewanne" vorgeschlagen. Gibt es noch andere wichtige Übungen, um die Wasserlage zu verbessern? Daran werde ich ab sofort arbeiten, wenn ihr mir helft :Blumen:

noam
02.06.2016, 14:32
http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=8401

hier gibts imho viele gute Anregungen, wenn ich mich recht erinner

schnodo
02.06.2016, 15:56
Hier im Thread wurde zum Training der Wasserlage ja schon die Übung "Badewanne" vorgeschlagen. Gibt es noch andere wichtige Übungen, um die Wasserlage zu verbessern? Daran werde ich ab sofort arbeiten, wenn ihr mir helft :Blumen:

Ich habe in einem anderen Thread zwei Videos von Richard Quick verlinkt und ein paar Anmerkungen dazu hinterlassen (http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1091695&postcount=28), vielleicht lohnt sich ein Blick darauf.

Ator
06.06.2016, 09:35
Gestern der Swim & Run in Köln, Halbdistanz mit 2km Schwimmen + 14km Laufen.
Vorab nochmal meine Ausgangslage bei den Schwimmzeiten:
2km Beckenschwimmen im Freibad Anfang Mai als Training mit Neo in 36:40min (=1:50min/100m)
500m Beckenschwimmen beim Triathlon Gladbeck am 29.05.16 ohne Neo in 10:10min (=2:02min/100m).

Aufgrund der schlechten Beckenzeit war ich unsicher, wie es beim Swim & Run in Köln im Freiwasser (Regattabahn) beim Schwimmen wird. Ich hatte mir vorgenommen, ruhig zu starten und als Zielzeit 40min (=2:00min/100m) angepeilt.

Das Wasser war erfreulich warm mit ca. 18-20 Grad. Beim Start war es sehr nebelig und aufgrund der starken Regenfälle die letzten Tage war das Wasser sehr trüb. Daher konnte ich die Bojenleine, die ca. 1m unterhalb der Wasseroberfläche verläuft nicht erkennen. Sprich: Ich musste mich anderweitig orientieren. Und das hat mich total aus dem Konzept gebracht. Ich bin total unruhig geschwommen, weil ich ständig den Kopf heben musste um mich zu orientieren. Außerdem bin ich Schlangenlinien geschwommen. Ich kam nicht recht ins Gleiten und hab keinen Rhythmus gefunden. Nach 500m dachte ich: Wenn das so weitergeht, werden die 2km ein Desaster.

Dann mein Glück: Die Sonne brach durch die Wolkendecke und ich konnte die Bojenleine unter Wasser erahnen. Bei der 750m-Markierung kam ich langsam in einen Rhythmus rein. Und bei der 1km-Wende hatte ich dann endlich meinen Rhythmus gefunden. Bis zur 1,5km-Boje zog es sich ein wenig hin und bei 1.750m hat es dann richtig Spaß gemacht. Ich war im Flow. Die Kräfte waren zwar deutlich reduziert, aber irgendwie hatte ich erst da einen guten Rhythmus gefunden.

Nach 2km und 37:24min (Swim Platz 30 bei den Männern) stieg ich hochzufrieden aus dem Wasser :)

Ergänzend noch der Rest: Wechsel war mit 1:16 min (und damit Platz 3 in der "Wechseldisziplin") reibungslos. Ins Laufen habe ich schnell gefunden und wusste nach 3-4km, dass es mein Tag wird. Alles fühlte sich gut an. Mit Laufzeit 1:11:45 Std (14,2km) hatte ich Platz 36 im Laufsplit. Gesamtzeit 1:50:25 und Platz 33 von 80 Männern. Ich bin hochzufrieden :)


Allerdings: Ich habe ein massives Orientierungsproblem beim Schwimmen, da ich mit meinem 2er Zug nicht geradeaus schwimme. Wenn ich keine Orientierungshilfe unter Wasser habe, ist das Freiwasserschwimmen ein einziges Debakel. Mit Schrecken denke ich schon an die OD in Düsseldorf, einem Bojenkurs im Hafenbecken.

Hilft ein 3er-Zug (den ich nicht beherrsche) um gerade zu schwimmen? Woran muss ich arbeiten?

dishone
06.06.2016, 10:23
Ich denke, es führt kein Weg dran vorbei, sich einen regelmäßigen "Überwasser-Zug" anzugewöhnen. Den Luxus einer Unterwasserleine, wie es sie auf der Regatta-Bahn gibt, hat man im Freiwasser eher selten.

schnodo
06.06.2016, 10:25
Allerdings: Ich habe ein massives Orientierungsproblem beim Schwimmen, da ich mit meinem 2er Zug nicht geradeaus schwimme. Wenn ich keine Orientierungshilfe unter Wasser habe, ist das Freiwasserschwimmen ein einziges Debakel. Mit Schrecken denke ich schon an die OD in Düsseldorf, einem Bojenkurs im Hafenbecken.

Hilft ein 3er-Zug (den ich nicht beherrsche) um gerade zu schwimmen? Woran muss ich arbeiten?

Kurze Antwort: Ja, 3er Atmung hilft - mir zumindest.
Ich bevorzuge diese auch, weil ich da am ehesten meinen Rhythmus finde, mich entspanne, und mein Nacken mir nicht weh tut. Der schmerzt gerne mal wenn ich längere Zeit nur auf eine Seite atme.

Wenn ich 2er schwimme, was ich im Wettkampf schon mal die ersten 200 m tun muss - wenn ich nach dem Start zu nervös bin und mit dem 3er nicht genügend Luft bekomme - dann schaue ich öfter nach, wohin die Reise geht. Wenn ich sehe, wie sehr ich nach Links abdrifte (das ist meine "sichere" Seite; da kann ich meinen Mund besser formen und tiefer bleiben ohne Wasser zu schlucken), versuche ich, mich quasi gegen die falsche Schwimmrichtung, also nach Rechts, zu "lehnen", so wie man sich gegen einen starken Wind lehnt, nur halt eben im Wasser. :)
Das ist reine Übungssache, herauszufinden, mit wie viel mehr Neigung auf eine Seite sich die Korrektur bewirken lässt.

Mir fallen zwei Möglichkeiten ein, wie Du das üben könntest:

Wenn im Schwimmbad wenig los ist, einfach mal auf dem Strich losschwimmen, Augen zumachen, nach 10 Zügen oder so wieder öffnen und schauen, wo Du gelandet bist. Wenn Du vorher schon in der Trennleine zappelst, mit weniger Zügen probieren. ;)
Nochmal machen, dabei versuchen die Abweichung durch leichtes Gegenlenken zu kompensieren. So lange üben bis es passt. Öfter mal wiederholen bis es sich "normal" anfühlt.

Sich einen Kumpel oder sonstwen schnappen, der sich am See ans Ufer stellt. Auf diese Person schwimmst Du dann mit geschlossenen Augen in einer geraden Linie zu und lässt Dir dann Feedback geben. Vielleicht kann der- oder diejenige auch erkennen, wo die Abweichung herkommt - Übergreifen, Kopf wird beim Atmen aus der Längsachse abgeknickt, oder Ähnliches.
Auch wieder so lange wiederholen bis es klappt.

tandem65
06.06.2016, 10:34
Allerdings: Ich habe ein massives Orientierungsproblem beim Schwimmen, da ich mit meinem 2er Zug nicht geradeaus schwimme.

Das ist doch kein Orientierungsproblem.
Ich schwimme auch fast ausschliessdlich 2er Zug da mir als Alternative nur der 4er Zug zur Verfügung steht.:Lachen2:
Ich schwimme aber völlig problemlos 20-30 Züge ohne mich zu orientieren geradeaus. Oft finden sich auch einfach gute Füße die keine Schlangenlinien schwimmen. So wie in Embrun letztes Jahr. Da habe ich vielleicht 15-20 mal die Richtung der Füße verifiziert. Bei meinen meisten Wettkämpfen habe ich beschlagene Brillen oder Wasser in der Brille gehabt.:( Das Problem habe ich seit einem Jahr in Heilbronn im Griff, seitdem achte ich darauf die Brille nicht halb über die Badekappe zu ziehen. ;) :liebe053:
Jedenfalls scheinst Du recht ungleichmässig zu ziehen. Das würde ich als Dein Problem erkennen.:Huhu:

noam
06.06.2016, 10:53
Zur Orientierung hilft es ungemein, wenn man relativ entspannt in der lage ist, durch leichte Veränderung der Wasserlage den Kopf anzuheben und mal kurz aufzuschauen.

Also eine Art Wasserballkraul light, da man ja nicht über den Ball hinwegschauen muss

schnodo
06.06.2016, 12:30
Zur Orientierung hilft es ungemein, wenn man relativ entspannt in der lage ist, durch leichte Veränderung der Wasserlage den Kopf anzuheben und mal kurz aufzuschauen.

Die "sight and breathe (https://www.youtube.com/watch?v=-6r3M4GGgIY)" Methode finde ich wenig störend und nicht anstrengend.

noam
06.06.2016, 12:37
Die "sight and breathe (https://www.youtube.com/watch?v=-6r3M4GGgIY)" Methode finde ich wenig störend und nicht anstrengend.

Genau das meinte ich.

Ator
07.06.2016, 10:21
Super, danke für die vielen Tipps!

Ab Sonntag gehts für 10 Tage ans Mittelmeer in den Familienurlaub. Das Hotel liegt direkt am Meer und hat einen 50m-Pool :Cheese: Ich werde mich dann an 2 Baustellen versuchen:

(1) Verbesserung Geradeaus schwimmen durch 3er Zug.
Ich atme aktuell nur nach rechts. Links atmen bereitet mir arge Probleme. Beim nach-links-atmen kommt es mir so vor, als hätte ich noch nie vorher gekrault, so ein Gewackel ist das. Ich verliere total die Wasserlage und komme aus dem Gleiten.

Wie übe ich links atmen und 3er Zug am besten?
Knallhart 2er Zug links atmen üben und wenn das klappt 3er Zug üben? Oder vielleicht so: 3-4 Zyklen 2er Zug rechts atmen und dann mal einen 3er Zug einbauen um sich langsam ranzutasten?

Wenn das alles nichts klappt, versuche ich Schnodo's Tipp mit dem "Gegenlehnen" beim Schwimmen. Klingt so, als würde der Körper als Ruder fungieren und damit den ungleichmäßigen Zug ausgleichen. Primär denke ich, ist es wohl ökonomischer, erst gar keinen ungleichmäßigen Zug zu haben.

(2) Orientierung.
Die sight and breathe Methode sieht gut aus. Habe ich in der Form noch nicht gemacht. Bislang habe ich einfach ab und zu den Kopf gehoben, wie es gerade passte. Das war unkoordiniert, hat mich aus dem Gleiten gebracht und die Wasserlage schlagartig verschlechtert.

schnodo
07.06.2016, 10:57
Wie übe ich links atmen und 3er Zug am besten?
Knallhart 2er Zug links atmen üben und wenn das klappt 3er Zug üben? Oder vielleicht so: 3-4 Zyklen 2er Zug rechts atmen und dann mal einen 3er Zug einbauen um sich langsam ranzutasten?

Das funktioniert vielleicht nicht bei jedem, aber das wäre mein Vorschlag:
Nimm Dir eine Schwimmeinheit, in der Du nichts anderes machst als Dich aufs Atmen zu konzentrieren. Und in dieser Einheit schwimmst Du erstmal ohne zu atmen. :)

Ich würde in flachem Wasser am Anfang nur die Bewegung einstudieren, ohne beim Schwimmen tatsächlich Luft zu holen. Dazu halt ordentlich die Lungen füllen, so dass Du entspannt 7 oder 8 Züge machen kannst und locker losschwimmen. Dann im 2er Zug erst die Seite beobachten, auf der Du atmen kannst: Wann beginnt die Kopfbewegung, wie tief liegt der Kopf im Wasser, wann geht der Kopf zurück, wo schaust Du hin? Versuche dann, diese Bewegung auf die andere Seite zu übertragen.

Dadurch, dass Du nicht wirklich Luft holst, nur ein paar Züge schwimmst, und dazwischen Konzentrationspausen machst, kannst Du Dich nicht verschlucken und lernst die Bewegung gut zu steuern. Wenn Du denkst, Du hast es, wiederholst Du das gleiche, aber mit Atmung - und schaust, was passiert. :Cheese:

Danach würde ich mir den 3er-Zug genauso erarbeiten. Erstmal nur schwimmen, ohne Einatmen, bis das Bewegungsgefühl stimmt, und dann tatsächlich die Lungen füllen.

Der entscheidende Punkt ist, dass Du locker bleibst. Wenn Du merkst, dass es Anstrengung erfordert, lieber wieder einen Schritt zurückgehen.

Es braucht vielleicht eine Weile bis es sich normal anfühlt, aber die Folklore sagt, dass bei den meisten zwei Wochen reichen.

Ator
08.06.2016, 09:23
@schnodo: Klingt prima! :Blumen: Werde ich nächste Woche im Urlaub im 50m-Becken des Hotels üben. Dass es bei mir bereits nach 2 Wochen klappt, wage ich zu bezweifeln.

noam
08.06.2016, 09:35
Meistens neigt man unbewusst auch dazu auf der schwachen Seite den Kopf deutlich zu weit zu drehen. Dies kann man hervorragend kontrollieren, in dem man immer darauf achtet, dass das "untere" Auge unter der Wasseroberfläche bleibt

Ator
27.06.2016, 12:10
Ich möchte Feedback zum aktuellen Stand geben.

Im Urlaub waren beste Bedingungen im Mittelmeer: 24 Grad Wassertemperatur, glasklares, ruhiges Wasser, 28 Grad sonnig. Ich war fast täglich im Meer schwimmen und hab die Sight&Breathe Methode trainiert. Die ersten 1-2 Einheiten war es ungewohnt. Doch dann hat es ganz gut geklappt und ich habe im offenen Meer gut die Orientierung halten können. Ich hab mich richtig gefreut, dass ich ein Mittel zur Orientierung dank eurer Hilfe gefunden habe. :Blumen:

So gerüstet ging ich dann gestern zum T3 Triathlon in Düsseldorf (OD). Was im Urlaub unter lockeren Trainingsbedingungen im Meer gut funktioniert hatte, war allerdings im Wettkampf nicht mehr locker :dresche

Der Schwimmbereich im Düsseldorfer Medienhafen wird vom Rhein gespeist. Es war eine trübe Suppe und das Wasser war kabbelig und unruhig. In Düsseldorf schwimmt man bei der OD 2 Runden um einen rechteckigen Bojenparcour.

Um es kurz zu machen: Ich bin nach 26:15 min (1,5km) aus dem Wasser gestiegen und mit der Zeit super zufrieden. ABER: Es war ein einziges Gemurkse und das Schwimmen hat überhaupt keinen Spaß gemacht. Grund: Ich bin nie in einen richtigen Rhythmus gekommen durch das Sight&Breathe alle ca. 3 Zyklen (ich schwimme 2er Zug). Ich zu keiner Zeit ein gutes Wassergefühl. Das Schwimmen war eine einzige Qual!

Trotzdem: Ohne die im Urlaub trainierte Sight&Breath Methode wäre das Schwimmen beim Düsseldorf Triathlon ein Desaster geworden. Mit Sight&Breathe hatte ich immerhin ein Instrument, um kontrolliert durchschwimmen zu können. Wenn auch nicht optimal. Dafür aber mit einen für mich prima Zeit.

Danke nochmal an Euch!! :Blumen:

Ergänzend noch der weitere Rennverlauf:
Der Rest des Wettkampfs war aber super, es hat alles prima geklappt, besonders das Radfahren hat großen Spaß gemacht. Es war meine erste OD und bin nach 2:33 Std ins Ziel gelaufen. Super!

schnodo
27.06.2016, 12:29
Ja, Wettkampf ist nochmal was ganz anderes. http://www.greensmilies.com/smile/smiley_emoticons_fressepolieren.gif

Und wenn immer alles glatt liefe, wäre es ja langweilig. So hast Du wenigstens noch etwas Luft nach oben. :Cheese:

Der Rest des Wettkampfs war aber super, es hat alles prima geklappt, besonders das Radfahren hat großen Spaß gemacht. Es war meine erste OD und bin nach 2:34 Std ins Ziel gelaufen. Super!

Das ist die Hauptsache, dass Du das Rennen als schöne Erfahrung in Erinnerung behältst und Spaß an Deinem Sport hast.

Herzlichen Glückwunsch zum Finish! :Blumen:

Campagnolo
27.06.2016, 13:38
Ich bin gestern auch beim T3 in Düsseldorf im Sprint gestartet, nachdem ich mir spontan am Samstag von einer erkrankten Kollegin noch einen Startplatz habe umschreiben lassen.

Im Gegensatz zum Cologne 12 im Fühlinger See, klappte diesmal die Navigation besser. Das lag aber weniger am sight&breathe, sondern bei mir an den kürzeren Geraden und der Kaimauer, die ich als Linksatmer immer schön im Blick hatte.

sight&breathe habe ich auch ein paar mal angewandt, aber es kostet mich doch ziemlich viel Luft, auch weil ich dann sehr viel Luft aus der Nase lasse.

Die Frage nach Wasserschatten hat sich diesmal auch nicht gestellt. Einer war in meinem Rennen weiter vorne und ich dahinter als zweiter auch ziemlich alleine.

Wo war eigentlich die Zeitmessmatte nach dem Ausstieg?

Edit: Eigentlich passt dieses Thema ja mehr in den Orientierungs-Thread: http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=39479