Vollständige Version anzeigen : Schwimmstil an Strömung anpassen?
Bislang bin ich bei Wettkämpfen im Freiwasser immer nur in stehenden Gewässern geschwommen. Demnächst steht ein Triathlon in einem Fließgewässer an. Daher bräuchte ich mal Euren Rat.
Beim Triathlon in Essen wird ein Bojenparcours von 1,5km (=2 Runden á 750m) in der Ruhr geschwommen. Diese hat eine langsame Fließgeschwindigkeit. Laut Internet 0,2m/s (also 12m pro Minute wenn ich richtig rechne :Cheese: ). Lohnt es sich, eine Renneinteilung mit wechselndem Schwimmstil bezüglich der Schwimmrichtung (flussaufwärts/-abwärts) zurechtzulegen? Also im Streckenabschnitt flussabwärts mit längerer Gleitphase (Zugphase setzt später ein) und flussaufwärts mit kürzerer Gleitphase (Zugphase setzt früher ein)? Zu meinem Schwimmniveau: Mit Neopren schwimme ich aktuell 1:45min/100m (auf 2km).
So lange Du das nicht praxinah ausprobieren kannst, ist jedewede Theorie nur Theorie... :Cheese:
Matthias75
20.05.2016, 16:45
Lohnt es sich, eine Renneinteilung mit wechselndem Schwimmstil bezüglich der Schwimmrichtung (flussaufwärts/-abwärts) zurechtzulegen? Also im Streckenabschnitt flussabwärts mit längerer Gleitphase (Zugphase setzt später ein) und flussaufwärts mit kürzerer Gleitphase (Zugphase setzt früher ein)?
Gegenfrage: was erhoffst du dir davon?
M.
Wenn du im Kraulstil und nicht in Brust unterwegs bist solltest du dir am besten angewöhnen, ganz ohne Gleitphase zu schwimmen.:Huhu:
Gleitphasen gibt es bei perfekter Freistiltechnik nämlich nicht, was der Grund ist, warum Kraul die schnellste aller Schwimmstile ist.
In der Phase kurz nach dem Eintauchen und vor dem Wasserfassen, die einem von manchen Trainern als Gleitphase vermittelt wird, ist der gegenüberliegende Arm noch mit der letzten Schubbewegung Richtung Oberschenkelmitte beschäftigt und wenn danach dieser Arm das Wasser verlässt, dann hat bereits der nächste Armzug mit Vortrieb (Catch-Phase) begonnen.
Was deine eigentliche Frage angeht:
bei derartig geringen Strömungen, wie von dir angegeben, ändert man eigentlich am Schwimmstil gar nichts. Bei stärkeren Strömungen und einem Dreieckskurs kann es Sinn machen, während der Gegenströmungsphase den Anstrengungsgrad etwas zu erhöhen (also z.B. knapp über derm üblichen Wettkampftempo zu schwimmen) und dafür mit der Rückenströmung etwas lockerer zu schwimmen, so wie es ja auch beim Raddfahren mit Rückenwind bzw. mit Gegenwind Sinn machen würde.
Je schneller der Gegenströmungsabschnitt vorbeigeht, desto weniger wirst du in diesem Zeitraum zurückgespult und desto weniger "Zusatzmeter" musst du da absolvieren.
Gegenfrage: was erhoffst du dir davon?
M.
Da ich aufgrund der zeitlich begrenzten Trainingszeit/ Woche (leider) beim Schwimmtraining spare, möchte ich versuchen, möglichst ressourcenschonend das Schwimmen anzugehen. Also möglichst effizient. Und darum geht es beim Triathlon ja am Ende, und zwar je länger die Distanzen werden: Möglichst effizient zu "arbeiten".
Wenn du im Kraulstil und nicht in Brust unterwegs bist solltest du dir am besten angewöhnen, ganz ohne Gleitphase zu schwimmen.:Huhu:
Gleitphasen gibt es bei perfekter Freistiltechnik nämlich nicht, was der Grund ist, warum Kraul die schnellste aller Schwimmstile ist.
In der Phase kurz nach dem Eintauchen und vor dem Wasserfassen, die einem von manchen Trainern als Gleitphase vermittelt wird, ist der gegenüberliegende Arm noch mit der letzten Schubbewegung Richtung Oberschenkelmitte beschäftigt und wenn danach dieser Arm das Wasser verlässt, dann hat bereits der nächste Armzug mit Vortrieb (Catch-Phase) begonnen.
Danke für den Hinweis! Ich ertappe mich nämlich immer dabei, die sog. Gleitphase als Ruhephase zu nutzen. Also einfach mal einen Sekundenbruchteil nichts zu machen (außer Beinschlag). Ich werde mir ab sofort beim Schwimmen Deine Worte ins Gedächtnis rufen :Blumen:
Thorsten
20.05.2016, 19:33
Ich sehe es auch wie Hafuc - gegen die Strömung versuchen, einen Tick härter zu schwimmen. Limitiert wird das ganze dadurch, dass du dich blau schwimmst und dann gar nichts mehr geht.
Bei gleichmäßigen 1,0 m/s (=1:40 für 100 m) durchs Wasser brauchst du für 500 m gegen die Strömung 625 s und für die 500 m mit der Strömung 417 s. Also 1.042 s. Ohne Strömung wären es 1.000 s.
Und bei harten 1,1 m/s (1:31 für 100 m) gegen die Strömung vs. lockeren 0,9 m/s (=1:51 für 100 m) mit der Strömung wären es 555 s + 455 s = 1010 s.
Dieses Pfund draufzupacken bzw. laufen zu lassen brächte dir also eine halbe Minute. Ob das genauso machbar ist, weiß ich aber auch nicht.
schoppenhauer
20.05.2016, 19:45
Ich sehe es auch wie Hafuck - gegen die Strömung versuchen, einen Tick härter zu schwimmen. Limitiert wird das ganze dadurch, dass du dich blau schwimmst und dann gar nichts mehr geht.
Sorry - ganz schlechter Elfer. :dresche
Thorsten
20.05.2016, 19:47
War auch kein Torwart drin :Lachen2:.
sybenwurz
20.05.2016, 22:37
Gegen die Strömung so weit wie möglich am Rand, sie ist dort am geringsten.
Mit der Strömung möglichst weit in der Mitte, dort ist sie am grössten.
Bin schon Wettkämpfe in Flüssen geschwommen, die so starke Strömung hatten, dass es einen, wenn man zum Umrunden der Boje in die Mitte geschwommen ist, so stark abgetrieben hat, dass man nur unter irrem Kraftaufwand wieder rankam, wenn überhaupt.
Sorry - ganz schlechter Elfer. :dresche
War auch kein Torwart drin :Lachen2:.
Man merkt, ihr seid auf FB;)
Matthias75
23.05.2016, 08:34
Da ich aufgrund der zeitlich begrenzten Trainingszeit/ Woche (leider) beim Schwimmtraining spare, möchte ich versuchen, möglichst ressourcenschonend das Schwimmen anzugehen. Also möglichst effizient. Und darum geht es beim Triathlon ja am Ende, und zwar je länger die Distanzen werden: Möglichst effizient zu "arbeiten".
Wie Thorsten ja vorgerechnet hat, kann es zeitlich durchaus etwas bringen. Ob es dann in deinem Sinne ressourcenschonend ist, steht auf einem andere Blatt. Die zweite Hälfte der Strecke (deutlich) über deinem üblichen Wettkampftempo zu schwimmen, dürfte nicht so locker von der Hand gehen, auch wenn du die erste hälfte lockerer geschwommen bist. Kannst du ja mal im Bad simulieren. Ich würde vermuten, dass du am Schluss ziemlich platt bist
Zudem wird es schwer, dass Tempo so genau zu variieren. Da brauchst schon etwas mehr Tempogefühl, v.a. im Freiwasser, wo du keine Vergleichsmöglichkeit für dein Schwimmtempo hast. Auch hier: Schau mal im Bad, ob du dein Tempo so gut im Griff hast. Ist unabhängig von dem Wettkampf übrigens eine gute Schulung, mal bewusst verschiedene Tempi zu schwimmen. Im Wettkampf würde ich aber befürchten, dass du mit der Strömung eher zu langsam schwimmst (fühlt sich ja aufgrund der Strömung trotzdem schnell an) und gegen die Strömung zu hart schwimmst, weil du das Gefühl hast, zu langsam zu sein.
Für Profis und solche, die um Sieg oder Bestzeit mitschwimmen, sinnvoll. Für alle anderen vielleicht auch, wenn sie ihr Schwimmtempo so genau im Griff haben. Wenn nicht, würde ich eher versuchen, so gleichmä0ig wie möglich durchzukommen und die 30sek. auf dem Rad oder beim Laufen reinzuholen.
M.
Auch hier: Schau mal im Bad, ob du dein Tempo so gut im Griff hast.
Kaum. Erinnert mich an die Anfänge meines Lauftrainings, wo ich mein Tempo nur sehr grob einschätzen konnte. Das ist denke ich eine Trainings- und Erfahrungssache. Je mehr Kilometer man abgerissen hat, desto besser wird das Geschwindigkeitsgefühl.
Wenn nicht, würde ich eher versuchen, so gleichmä0ig wie möglich durchzukommen
Werde ich auch so machen. Bei der geringen Strömungsgeschwindigkeit der Ruhr lohnt es sich nicht, die Länge der Kraul-Phasen an die Strömung anzupassen.
Dennoch finde ich es wichtig für den Kopf, die Wettkampfstrecken eines Triathlons und deren Einflussfaktoren zu kennen.
Selbst bei stehenden Gewässern lasse ich mich kurz vor Start treiben und schaue, ob es Strömung gibt. Beim Swim & Run in Köln findet das Schwimmen in der Regattabahn statt. Einem stehenden Gewässer. Es gab dort bislang immer eine leichte Strömung. Ich finde das wichtig zu wissen, denn bei der Wende an der Boje schaue ich kurz auf meine Zwischenzeit. Und da hilft es schon zu wissen, ob die Zwischenzeit strömungsbegünstigt war oder nicht. Zumindest für den Kopf.
Campagnolo
23.05.2016, 14:55
Beim Swim & Run in Köln findet das Schwimmen in der Regattabahn statt. Einem stehenden Gewässer. Es gab dort bislang immer eine leichte Strömung.
Ich bin auch da. Wie verläuft denn da die "Strömung"?
Ich bin auch da. Wie verläuft denn da die "Strömung"?
Das ist eine gute Frage, denn die Regattabahn in Köln-Fühlingen ist ja mit den umliegenden Gewässern verbunden. Ob es da aufgrund von Temperatur/Tiefen-Unterschieden in den einzelnen Gewässern oder aus anderen Gründen eine grundsätzliche Strömungsrichtung gibt, weiß ich nicht. Wäre aber interessant zu wissen. Gibt es hier Gewässerbiologen? :Cheese: :Huhu:
Ich vermute mal, dass die Strömungsrichtung von der aktuellen Windrichtung abhängt. Denn als Schwimmer ist ja nur die obere 50cm Wasserschicht maßgeblich und dort wirkt der Wind. Einfach vor dem Start kurz toter Mann spielen und beobachten, in welche Richtung man sich bewegt. In 2015 konnte ich eine leichte "Rückenströmung" feststellen, wenn ich das noch richtig weiß. Sprich: Die erste Hälfte mit Strömung, Bojenwende, dann gegen die Strömung. Effekt: Gefühlt ca. 30 Sek pro 500m Schwimmstrecke.
Bei welcher Distanz startest Du? Warst Du schon häufiger dabei?
Ich starte diesmal bei der Halbdistanz (2km Swim + 14km Run), in 2014 und 2015 hab ich die Kurzdistanz 1km+7km absolviert.
Campagnolo
24.05.2016, 08:22
Hallo, ich starte beim Cologne 12 in der Staffel. Ich muss also 4000m Meter schwimmen. Das wird mein erstes Mal im Fühlinger See.
Wir schwimmen ja auf der Uferbahn. Sind dort auch diese Leinen unter Wasser, an denen man sich orientieren kann?
Bisher bin ich am Fühlinger nur die Radstrecke in Staffeln gefahren.
Hallo, ich starte beim Cologne 12 in der Staffel. Ich muss also 4000m Meter schwimmen. Das wird mein erstes Mal im Fühlinger See.
Wir schwimmen ja auf der Uferbahn. Sind dort auch diese Leinen unter Wasser, an denen man sich orientieren kann?
Gute Frage. Es wird vermutlich eine Bojenleine auf der rechten Seite geben (= Abgrenzung zur Sicherheitsbahn). Ob es auf der linken Uferseite auch eine Bojenleine gibt, weiß ich nicht. Ich vermute jedoch, dass dort keine Leine gespannt ist.
@Admin: Sorry für off topic. Bei Bedarf zum Swim&Run Thread verschieben.
bellamartha
24.05.2016, 10:52
Hallo, ich starte beim Cologne 12 in der Staffel. Ich muss also 4000m Meter schwimmen. Das wird mein erstes Mal im Fühlinger See.
Wir schwimmen ja auf der Uferbahn. Sind dort auch diese Leinen unter Wasser, an denen man sich orientieren kann?
Bisher bin ich am Fühlinger nur die Radstrecke in Staffeln gefahren.
Also, ich meine mich zu erinnern, dass da schon Leinen unter Wasser sind.
Ist aber auch total egal, es gibt absolut KEIN Orientierungsproblem dort! Keine Sorge, es ist wie im Schwimmbad.
Viel Spaß, viel Erfolg!
. Auch hier: Schau mal im Bad, ob du dein Tempo so gut im Griff hast.
Ich habe mir Deinen Hinweis zu Herzen genommen und letzte Woche versucht, mein Tempo für SD 500m Beckenschwimmen zurechtzulegen. Das hat gut funktioniert. Der Wettkampf aber leider nicht, siehe hier:
http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=39286
dherrman
30.05.2016, 12:45
Hallo, ich starte beim Cologne 12 in der Staffel. Ich muss also 4000m Meter schwimmen. Das wird mein erstes Mal im Fühlinger See.
Wir schwimmen ja auf der Uferbahn. Sind dort auch diese Leinen unter Wasser, an denen man sich orientieren kann?
Bisher bin ich am Fühlinger nur die Radstrecke in Staffeln gefahren.
Ja, die Leinen unter Wasser sind da super zu sehen. Waren mir eine echte Hilfe.
wir waren aber bei der LD aber auch nur 200 StarterInnen Quasi jeder eine Leine...:Cheese:
Campagnolo
03.06.2016, 09:03
Bei Bedarf zum Swim&Run Thread verschieben.
Wo gibt´s denn den Swim+Run Thread?
Ich finde nichts..:cool:
Wo gibt´s denn den Swim+Run Thread?
Ich finde nichts..:cool:
Einen aktuellen scheint es nicht zu geben. Der letzte Swim & Run Thread ist von 2010, siehe hier:
http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=14369&highlight=Swim
Wir können ja einen neuen Thread Swim & Run 05.06.2016 eröffnen :Huhu:
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