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Vollständige Version anzeigen : 3 Ländermarathon 2016 - Preisgelder für Athleten aus D/A/CH


42k2
06.07.2016, 16:30
Der 3 Ländermarathon schüttet heuer Preisgelder nur an Athleten aus D/A/CH (inkl. FL) aus.

Vorausgegangen ist eine Diskussion warum die "schnellen" regionalen Sportler nicht beim Heimevent starten.
Bei manchen war ein Mitgrund, dass bei der geringen Leistungsdichte unter 3 Stunden die Gefahr relativ lange alleine zu laufen groß ist.
Daneben gab es auch heftige Diskussionen warum man Geld ausgibt, damit "drittklassige" Afrikaner sich die Preisgelder holen (mit Siegerzeiten zwischen 2:12 und 2:20) und die engagierten heimischen Sportler trotzdem peinlich schlecht aussehen lassen.

Nachdem auch von den Medien bei der Durchführung 2015 die kritische Frage aufkam ob das propagierte "regionale Konzept" gescheitert ist, hat sich der Veranstalter mit uns Läufern zusammengesetzt und überlegt, wie eine höhere Leistungsdichte im Bereich unter 3 Stunden erreicht werden kann.

Eines der Ergebnisse war die Einschränkung der Preisgelder auf Athleten mit Hauptwohnsitz in den 3 durchlaufenden Ländern. Preisgelder werden bei Männern und Frauen bis zum 8. Platz ausgeschüttet und sind nach erzielten Zeiten abgestuft.

http://www.sparkasse-3-laender-marathon.at/wettbewerbe/sparkasse-marathon/preisgeld/

Daneben wird es für Läufer mit Meldezeiten <2:50, bzw. Frauen < 3h weitere Annehmlichkeiten wie spezieller Vorstartbereich (ordentliches WC :Lachen2: ) etc. geben.

Vielleicht gibt es ja ein paar LäuferInnen die sich gerne "gewertschätz" fühlen und damit zu einer Teilnahme bewegt werden können.

Persönlich hoffe ich, dass wir dadurch eine schöne Dichte zusammen bekommen und uns gegenseitig im Rennen pushen. Als Belohnung gibt es dann für alle gute Zeiten. :)

Stefan
06.07.2016, 16:33
Meine Meinung dazu wollt Ihr wahrscheinlich lieber nicht hören.

Besteht das OK aus Mitgliedern der AfD, SVP und FPÖ?

Nachtrag: Ich habe ihnen mal meine Meinung gemailt und bin gespannt, was sie antworten.

Duafüxin
06.07.2016, 17:13
Komisch, haben wir etwa die gleiche Meinung?

NBer
06.07.2016, 17:24
preisgelder nur an bestimmte nationalangehörige zuu verteilen ist eine frechheit.
wenn ich ein rennen bevorzugt für einheimische machen möchte, mache ich nur sachpreise oder gutscheine die in der gegend verbraucht werden können.

dishone
06.07.2016, 18:40
Unfassbar :(

Auf die Antwort bin ich auch gespannt @Stefan. Bitte hier posten!

aurinko
06.07.2016, 22:18
Also ich bin da eher bei 42k2 und das hat jetzt absolut nichts mit Ausländerhass o.ä. zu tun. Nur mich nervt es auch elendiglich, dass mittlerweile bei jedem Wald- / Wiesenlauf mit dem Startgeld der anderen dann irgendwelche Afrikaner eingekauft werden.

Ner Bekannten von mir ist das auch schon mehrmals passiert, dass sie dann durch die Finger schaute. Gerade ein Hobbyathlet freut sich auch mal über ein paar €.

anlot
06.07.2016, 22:32
Da fehlen einem schlicht die Worte. Wisst Ihr (Einheimischen) wie Ihr Preisgelder bekommen könnt? Einfach schneller laufen!!

Ist ja wohl die Krönung, das man schlechte (sorry, aber im Vergleich ist das so) Leistung durch Nationalität aufwiegen kann. Wenn das die Ursache für das leistungsschwache Starterfeld wäre, warum laufen dann 40.000 Läufer in Berlin oder 20.000 in Frankfurt wo man nicht ansatzweise von Preisgeldern träumen darf??!!

Vielleicht ist die Veranstaltung einfach nicht attraktiv genug? Da würde ich ansetzen und nicht bei der Diskriminierung von Ausländern.

Wie würde übrigens die nächste Maßnahme lauten wenn auf einmal Rheinländer starten und Euch wieder in Grund und Boden laufen??

zappa
06.07.2016, 22:34
Ich bin mir sicher, sie hatten eine positive Absicht. Herausgekommen ist ein Zeichen für Ausgrenzung. Nicht schön.

Thorsten
06.07.2016, 22:55
Ist das überhaupt mit EU-Recht vereinbar?

Ich sehe es auch so: Das Gegenteil von gut gemeint ist gut gemacht.

NBer
06.07.2016, 23:14
.....Nur mich nervt es auch elendiglich, dass mittlerweile bei jedem Wald- / Wiesenlauf mit dem Startgeld der anderen dann irgendwelche Afrikaner eingekauft werden.

Ner Bekannten von mir ist das auch schon mehrmals passiert, dass sie dann durch die Finger schaute. Gerade ein Hobbyathlet freut sich auch mal über ein paar €.

das sind doch aber 2 paar genau gegensätzliche sachen.
bei dem einem wird ja freiwillig eingekauft, also die teilnahme sogar bezahlt, sprich startgelder und dann höchstwahrscheinlich auch die preisgelder an stärkere nichteinheimische (ich sage mal mit absicht nicht ausländer, weil auch leistungsstarke deustche läufer bei volksläufen so eingekauft werden) ausgezahlt.
und im anderen fall geht es um die zwangsweise (da ausgeschriebene) auszahlung von preisgeldern. das kann man doch nicht in einen topf werfen.

das einkaufen von athleten (egal von wo) bei volksläufen sehe ich auch kritisch.
aber preisgelder an bestimmte nichtsportliche kriterien zu vergeben ist......entschuldigung, saudumm. auch als teilnehmer wäre mir das total peinlich so ein geld dann anzunehmen. alle wissen das 10 leute schneller waren und man selbst nur "best of the rest" war.

edit: die afrikaner freuen sich nicht nur über ein paar euro, die sind darauf angewiesen, weil sie so ihrer europaaufenthalt finanzieren, der ihre familien zu hause finanziert.

dude
06.07.2016, 23:53
Ist das überhaupt mit EU-Recht vereinbar?

Nur wenn Kenya zur EU gehoert.

Nur mich nervt es auch elendiglich, dass mittlerweile bei jedem Wald- / Wiesenlauf mit dem Startgeld der anderen dann irgendwelche Afrikaner eingekauft werden.

Bitte was? Welches Rennen genau zahlt Afrikanern Startgeld?

Generell: absoluter Schwachsinn. Die Variante "vor dem Rennen schmieren" ist ueblich und wenigstens nicht ungerecht, da heimlich.

Duafüxin
07.07.2016, 07:17
Ich bin mir sicher, sie hatten eine positive Absicht. Herausgekommen ist ein Zeichen für Ausgrenzung. Nicht schön.

Bei uns in den Vereinen wird versucht Flüchtlinge in alle möglichen Sportarten zu integrieren, u.a. auch in den Laufsport. Ich glaub wir kämen in eine Erklärungsnot denen vor dem Start eines Laufes zu erklären sie dürften zwar laufen, aber doch bitte nicht so schnell oder besser gar nicht erst starten, damit sich die Deutschen nicht auf den Schlips getreten fühlen.
Ein echter Hammer, ich seh noch nicht mal ein "Gut gemeint", allen falls ein "total unentspannt".

Thorsten
07.07.2016, 07:18
Nur wenn Kenya zur EU gehoert.
Außer D/A werden alle 26 anderen EU-Staaten ausgeschlossen, auch wenn die das meiste Preisgeld einstreichenden Kenianer & Co. sicherlich die größte Motivation dahinter sind.

captain hook
07.07.2016, 07:46
Ohne es werten zu wollen mal einige Gedanken dazu:

Schaut euch mal Seiten wie Berglaufpur an. Dort wird ziemlich kritisch mit einigen tangierenden Themen umgegangen. Doping, reines Geld verdienen der Manager (soviel dazu, dann die Sportler selbst da viel von haben...). Sport als Geschaeftsmodell. Usw....

Ob man all diese Probleme beseitigt indem man ihnen das Preisgeld verweigert wage ich zu bezweifeln. Man müsste wohl an den Wurzeln anpacken.

Ich selbst habe so meine Erfahrung mit solchen Jungs. Das war schon krass. So abschaetzig ist mir noch kein andererer Sportler begegnet. Die haben "anderen" bei der Siegerehrung den Handschlag verweigert. Geld abholen und fertig. Der Rest der anwesenden war lästiges Beiwerk. Orden wir es mal als persönlichen Einzelfall ein... Die gleichen Manager boten für viel Geld mit genau diesen Sportlern Laufcamps an, wo Hobbylaeufern Laufen mit Hochleistungsläufern als Freunde angeboten wurde.

Der Nebelhorn Berglauf hat einen lustigen Brief veröffentlicht, indem rel offensiv Antrittsgeld etc gefordert wurde. Als abgelehnt wurde gab es nach interessantem Schriftwechsel natürlich keinen Start.

Problematisch sehe ich die Ausschüttung von hohen Preisgeldern oder Antrittsgeldern ohne Einbindung in Antidopingprogramme. Ob das rumreichen der Läufer von den Managern zum Geldverdienen eine so tolle Sache ist oder an der Grenze zum Menschenhandel ist ein anderes Thema.

Ein komplexes Thema in meinen Augen, ob es so gelöst wird bezweifle ich. Das Dopingthema ist ganz sicher auch nicht auf diese Starter beschränkt.

Schafft in diesem Bereich Sport als Geschaeftsmodell ab, schüttet kein Preisgeld aus, zahlt keine Antrittsgelder und spart euch die Annehmlichkeiten für besondere Starter. Dann loest sich das Problem von selbst. Aber für alle... ;-)

dasgehtschneller
07.07.2016, 08:22
Schon hart an der Grenze zur Diskriminierung.

Immerhin hieß der Lauf auch schon vor Einführung dieser Preisgeldpolitik "3 Ländermarathon" was man ein Stück weit als Begründung nehmen könnte wieso Teilnehmer der 3 Länder bevorzugt werden. So ähnlich wie bei der deutschen Meisterschaft eben auch nur Deutsche gewertet werden.

Hier in der Gegend gibt es auch einen Eritreer der alles gewinnt wo er mitmacht. Der scheint aber nicht nur aus finanziellen Gründen zu starten und startet auch an Läufen ohne Preisgeld. Bei dem freue ich mich immer wenn wir zusammen am Start stehen und er scheint auch allgemein recht beliebt zu sein. Das gibt unseren Provinzläufen ein bisschen was internationales :Lachanfall:

deirflu
07.07.2016, 08:50
Schafft in diesem Bereich Sport als Geschaeftsmodell ab, schüttet kein Preisgeld aus, zahlt keine Antrittsgelder und spart euch die Annehmlichkeiten für besondere Starter. Dann loest sich das Problem von selbst. Aber für alle... ;-)

Hier steht e schon die Lösung für ein hausgemachtes Problem das es eigentlich gar nicht geben müsste.

Stefan
07.07.2016, 09:13
"Sehr geehrter Herr Stefan,

vielen Dank für Ihr E-Mail. Diese neue Ausrichtung mit der Fokussierung bei den Elite-Läufer/innen auf der Marathon-Distanz auf das Einzugsgebiet der Veranstalterländer Deutschland, Österreich und der Schweiz (inkl. Liechtenstein) ist durch einen langen Prozess entstanden, der es zum Ziel hatte, die Afrika-Dominanz bei den Europa-Läufen mit einem klaren Zeichen gegen zu steuern.

Nachdem wir der einzige Lauf mit drei inkludierten Ländern, davon auch ein Nicht-EU-Land, sind, hat sich diese Fokussierung angeboten. D.h. Sieger/innen mit Hauptwohnsitz oder eben der Staatsbürgerschaft haben Anspruch auf das Preisgeld. Es steht ihnen natürlich frei, Ihren Hauptwohnsitz zu verlegen und so in den Genuss des Preisgeldes zu kommen, nachkontrollieren werden wir das nicht können.

Jedenfalls würde es uns sehr freuen, Sie bei uns am Start begrüßen zu dürfen.

Mit sportlichen Grüßen
............"



Ohne es werten zu wollen mal einige Gedanken dazu: .............

Captain,

aus meiner Zeit als Mitorganisator eines Strassenlaufes "kenne" ich Leute wie Volker Wagner und Dorothee Paulmann. Auch erinnere ich mich gerne an ein Telefonat, als ein "Manager" bei uns angerufen hatte und Antrittsprämie aushandeln wollte. Mein Kollege sagte "5 DM". Der "Manager": "Glaubt Ihr wir kommen für 5 DM pro Läufer zu euch?" Mein OK-Kollege: "5 DM kostet das Startgeld für jeden Ihrer Läufer". Der "Manager" hat dann kommentarlos den Hörer aufgelegt.

Aus sportlich/moralischer Sicht ist es IMHO trotzdem ein absolutes NoGo.

Stefan

trithos
07.07.2016, 09:21
Ich möchte 42k2 unterstützen. Und ich bitte Euch, jetzt nicht gleich die Rassismuskeule auszupacken, denn die geplante Maßnahme versucht tatsächlich ein vorhandenes Problem zu lösen. Ob das mit dem Preisgeld ein guter Lösungsansatz ist, möchte ich hier nicht diskutieren, aber so zu tun, als gäbe es das Problem nicht, hilft uns auch nicht weiter.

Was ist denn das Problem? Ich selbst war jahrelang (=vor meiner Triathlon-"Karriere") in der österreichischen Laufsportszene sehr aktiv und bei vielen heimischen Läufen vorne dabei. Ich komme aus einem kleinen Laufklub, für den Erfolge lebenswichtig sind: für die lokale Presse, für Sponsoren, für Unterstützung der lokalen Politik, ...

Wenn gelegentlich ein ausländische Hobbyläufer vor mir war, war das ja kein Problem. Doch irgendwann hat ein Laufsportmanager damit begonnen, kenianische Läufer in größerer Zahl für die Sommersaison nach Österreich zu holen. Die Läufer haben monatelang wie Profis trainiert und sämtliche Läufe in Österreich abgeklappert, wo es was zu holen gab. In den Ergebnislisten waren dann oft nur Kenianer unter den ersten Drei (=Preisgeldrängen), dahinter das restliche Feld.

Ich habe das selbst als unfair empfunden, und zwar weniger wegen der paar Euro Preisgeld, die mir entgangen sind, als wegen der ungleichen Voraussetzungen: hier kenianische Profiläufer - da heimische Hobbyathleten, die mit viel Aufwand und Einsatz neben ihrem Alltagsleben klassischen Amateursport betreiben. In der öffentlichen Wahrnehmung bleibt aber nur über: was sind denn unsere Läufer für Flaschen, wenn sie sich regelmäßig von drittklassigen Kenianern abzocken lassen!

Warum sollte ich als Hobbyläufer mit (für einen Hobbyläufer) durchaus guten Bestzeiten (M 2:29, HM 1:10) zu so einem Rennen kommen, wo ich vorher schon weiß, dass ich nur verlieren kann? Nämlich sowohl selbst, als auch (wie schon beschrieben) für meinen Verein?

Dieser kenianische Massenauftritt hat in Österreich viel kaputt gemacht! Und ich bitte Euch wirklich, darüber nachzudenken, ob das fair ist, wenn z.B. ein Verein, der sich um Nachwuchsarbeit, Gesundheits- und Breitensport kümmert, an den Rand der Existenz getrieben wird, weil die Aushängeschilder dieses Vereins regelmäßig hinter kenianischen Legionären landen? (wobei ich natürlich zugestehe, dass das nicht das einzige Problem von Laufvereinen ist.)

Wenn man wenigstens sagen könnte, dass die kenianischen Läufer selbst davon profitieren, dass sie gewinnen und Preisgeld kassieren. Das tun sie aber nicht. Ab-Cashen tut der Manager. Und da stell ich mir schon die Frage: muss eine lokale Laufsportveranstaltung das fragwürdige Geschäftsmodell von findigen Managern tatsächlich fördern?

Stefan
07.07.2016, 09:30
...............

Da "ambitionierte Freizeitläufer" ihr Geld in ihrem Job verdienen besteht für sie doch überhaupt keine Notwendigkeit, bei Strassenläufen Geld zu gewinnen. Man müsste also nur die Siegprämien streichen und durch Sachpreise ersetzen und das Problem hätte sich erledigt.

trithos
07.07.2016, 09:36
Da "ambitionierte Freizeitläufer" ihr Geld in ihrem Job verdienen besteht für sie doch überhaupt keine Notwendigkeit, bei Strassenläufen Geld zu gewinnen. Man müsste also nur die Siegprämien streichen und durch Sachpreise ersetzen und das Problem hätte sich erledigt.

Stimmt, aber nur fast. Ich habe zum Beispiel von einem Freund erzählt bekommen (und der ist für mich absolut glaubwürdig), dass ein Manager nach einem Lauf auch einen Sachpreis einkassiert hat, wohl (=Achtung, ist jetzt meine Spekulation) um ihn selbst zu Geld zu machen.

Aber ich gebe Dir recht, dass Sachpreise das Problem entschärfen würden.

Stefan
07.07.2016, 09:42
............

Ich bin auch nicht glücklich damit, was abgeht, aber die Regelung beim 3-Länder-Mara kann auch nicht die Lösung sein.

Duafüxin
07.07.2016, 09:45
Wenn gelegentlich ein ausländische Hobbyläufer vor mir war, war das ja kein Problem. Doch irgendwann hat ein Laufsportmanager damit begonnen, kenianische Läufer in größerer Zahl für die Sommersaison nach Österreich zu holen. Die Läufer haben monatelang wie Profis trainiert und sämtliche Läufe in Österreich abgeklappert, wo es was zu holen gab. In den Ergebnislisten waren dann oft nur Kenianer unter den ersten Drei (=Preisgeldrängen), dahinter das restliche Feld.



Es steht Dir doch frei auch als Profi anzutreten und schnell(er) zu laufen.

Ich versteh das Problem immer noch nicht. In Berlin/Hamburg/FFM freuen sich alle (vielleicht doch nicht, wenn ich das hier so lese), wenn die Kenianer kommen.

Warum brauchen deutsche Hobby-Sportler, die ein Arbeitsverhältnis haben, Geld als Anerkennung ihrer Leistung?

Thorsten
07.07.2016, 09:46
Vermutlich werden einfach die finanziellen Anreize fehlen, aber stellt euch mal vor, in Großbritannien gäbe es mit Skispringen Geld zu verdienen und dann würden die deutschen Skispringer aus der zweiten und dritten Reihe (die im Weltcup keine Chance haben, aber jeden Engländer locker im Sack hätten) von den Preisgeldern ausgeschlossen, damit "Eddie the eagle" und andere Locals von ihrem Sport leben könnten und/oder bei Abwesenheit der Deutschen schön weit oben stehen würden.

Stefan
07.07.2016, 09:48
Warum brauchen deutsche Hobby-Sportler, die ein Arbeitsverhältnis haben, Geld als Anerkennung ihrer Leistung?

Es wird zwar jetzt OT, aber es gibt auch schnelle Oberstufenschüler und Studenten für die 100-300 EUR Siegprämien viel Geld sind.

Jimmi
07.07.2016, 09:50
Wir hatten diese Diskussion abgewandelt, obacht: Beim Langstreckenschwimmen.

Es gibt hier in Thüringen eine Freiwassertradition mit 5 (dieses Jahr 4) Wettkämpfen. Wenn Kadersportler antreten, gewinnen die so ein Ding gegen jeden normalen Vereinsschwimmer. Preisgeld gibts zwar auch für den Gesamtcup, aber es ging mehr um eine prinzipielle Sache: Sportler, die wie Profis trainieren gegen Leute abzugrenzen, die voll berufstätig sind. Soweit ich weiß, hatten dann die entsprechenden Leistungskader Startverbot. Ich mag mich aber irren.

tomerswayler
07.07.2016, 09:50
Beim 3-Länder-Marathon bekommen die Sieger zwischen 750 und 2000€.

Warum nicht einfach die Siegprämie auf 500€ absenken und noch eine zusätzliche Sonderwertung einführen für DE/AUT/SUI/LIE, die auch mit 500€ belohnt wird?

NBer
07.07.2016, 09:59
eine andere lösung (neben sachpreisen) wäre den wettkampf nur für diejenigen auszuschreiben und zu öffnen, an die man dann auch gern preisgeld zahlen würde. so ne art geschlossene veranstaltung.
aber die teilnehmer und startgeldgebühren der auswärtigen leute werden ja wohl gern genommen......

Duafüxin
07.07.2016, 10:02
Es wird zwar jetzt OT, aber es gibt auch schnelle Oberstufenschüler und Studenten für die 100-300 EUR Siegprämien viel Geld sind.

Klar, aber die hätten ja auch mehr Zeit zum Trainieren ;)

Für mich sieht das so aus als wenn der Veranstalter gerne mal schnelle Leute hätte um das Image aufzupolieren, aber schneller als die regionale Laufelite dürfen sie bitte auch nicht sein.

Duafüxin
07.07.2016, 10:04
Warum nicht einfach die Siegprämie auf 500€ absenken und noch eine zusätzliche Sonderwertung einführen für DE/AUT/SUI/LIE, die auch mit 500€ belohnt wird?

Gibts doch bei einigen Läufen: Die Wertung "schnellster XXXhausener".

trithos
07.07.2016, 10:10
Warum brauchen deutsche Hobby-Sportler, die ein Arbeitsverhältnis haben, Geld als Anerkennung ihrer Leistung?

Ich selbst brauche Geld nicht, aber erstens mag es welche geben (wie Stefan geschrieben hat), die es brauchen. Und zweitens leben wir in einer Gesellschaft, in der Geld als Anerkennung von Leistung grundsätzlich üblich ist. Das beginnt ja schon bei finanziellen Belohnungen für gute Schulnoten. Ob das gut ist, wäre jetzt aber wieder eine andere Diskussion.

Ich will nicht behaupten, dass es mir egal ist, ob andere meine Leistung schätzen, dass ich das alles nur für mich tue, usw... Aber das ist trotzdem nicht der Punkt. Mir geht es vor allem um negative Auswirkungen auf den "normalen" Sportbetrieb in Österreich.

Und damit die Diskussion nicht zu abstrakt bleibt: vor kurzem wurde der Sportplatz unserer Kleinstadt saniert, also unsere Trainingsstätte. Wir hatten einige Mühe, die Stadt davon zu überzeugen, dass wir tatsächlich wieder eine Laufbahn brauchen. Die sei doch so teuer, hieß es, und wir könnten doch genauso gut auf den umliegenden Auwald-Wanderwegen trainieren. In dieser Diskussion war es sehr hilfreich, auf Erfolge unserer Aushängeschilder verweisen zu können. Wenn diese Erfolge aber ausbleiben, dann bleibt irgendwann die Laufbahn aus, wir können vor allem im Winter (Stichwort Flutlicht) nicht mehr ordentlich trainieren, ...

Ich fände eine solche Entwicklung nicht gut, will meine Meinung zur gesellschafts- und/oder gesundheitspolitischen Bedeutung von funktionierenden Sportvereinen jetzt aber nicht im Detail auswalzen.

Hafu
07.07.2016, 10:20
Wir hatten diese Diskussion abgewandelt, obacht: Beim Langstreckenschwimmen.

Es gibt hier in Thüringen eine Freiwassertradition mit 5 (dieses Jahr 4) Wettkämpfen. Wenn Kadersportler antreten, gewinnen die so ein Ding gegen jeden normalen Vereinsschwimmer. Preisgeld gibts zwar auch für den Gesamtcup, aber es ging mehr um eine prinzipielle Sache: Sportler, die wie Profis trainieren gegen Leute abzugrenzen, die voll berufstätig sind. Soweit ich weiß, hatten dann die entsprechenden Leistungskader Startverbot. Ich mag mich aber irren.


...und was ist mit den Kaderschwimmern, die normal studieren oder in eine Regelschule gehen? Wurden die dann auch ausgegrenzt?

Es mag sicher Schwimmer geben, für die Schwimmen Lebensinhalt Nr 1 ist und die wie Profis trainieren und deshalb schnell sind, aber daneben gibt es in jedem Kader auch Sportler, die einfach sehr talentiert sind und v.a. dedwegen schnell sind, obwohl sie nicht wesentlich mehr trainieren als ein druchschnittlicher Vereinsschwimmer.

Duafüxin
07.07.2016, 10:45
Und damit die Diskussion nicht zu abstrakt bleibt: vor kurzem wurde der Sportplatz unserer Kleinstadt saniert, also unsere Trainingsstätte. Wir hatten einige Mühe, die Stadt davon zu überzeugen, dass wir tatsächlich wieder eine Laufbahn brauchen. Die sei doch so teuer, hieß es, und wir könnten doch genauso gut auf den umliegenden Auwald-Wanderwegen trainieren. In dieser Diskussion war es sehr hilfreich, auf Erfolge unserer Aushängeschilder verweisen zu können. Wenn diese Erfolge aber ausbleiben, dann bleibt irgendwann die Laufbahn aus, wir können vor allem im Winter (Stichwort Flutlicht) nicht mehr ordentlich trainieren, ...

Ich fände eine solche Entwicklung nicht gut, will meine Meinung zur gesellschafts- und/oder gesundheitspolitischen Bedeutung von funktionierenden Sportvereinen jetzt aber nicht im Detail auswalzen.

Das ist verständlich, auf der anderen Seite (muss ich etwas ausholen) stand ich neulich bei unserer BZ-Meisterschaft 10 km-Strasse als Zeitnehmerin im Ziel. Mein Kollege etliche Jahre älter und ich haben uns gewundert warum nach 32 min keiner um die Ecke kam (ok, Wetter war etwas drückend). Ich sag, der C. wollte um die 33 min laufen. Es schoß zurück "Mit so einer Zeit wär der bei uns nicht mal 10. geworden". Da wurd er immerhin 3. Der Sieger hatte auch nur 33:xx stehen.

Die Frage ist halt, ist die Leistung nicht da, weil die Infrastruktur fehlt? Oder fehlt die Infrastruktur, weil die Leistung fehlt?
C. trainiert bei Pinkpang öfter mal auf der Bahn in der MKA.

Ich kann jetzt nur für Hannover sprechen und behaupte mal da gibts beim Marathon genug mediale Aufmerksamkeit für alle.

Lustige Geschichte fällt mir da noch ein als in Hannover Deutsche Marathon Meisterschaft war, die Ines Kronjäger gewann, einen Scheck überreicht bekam (diesen großen symbolischen fürs Foto), aber den Betrag, der da drauf stand einklagen mußte, weil der Veranstalter meinte das sei ja nur fürs Foto gewesen :Lachanfall:

captain hook
07.07.2016, 11:26
Das Problem hat aber halt eigentlich nicht unbedingt was mit einer Bevölkerungsgruppe zu tun. Es ist eine Ansammlung verschiedener Probleme. Grundsätzlich können diese auch "Einheimische" treffen.

Ganz deutlich ist allerdings das Problem, dass diese Leute in weiten Teilen von Managern verheizt und ausgesaugt werden und die Sportler selbst davon nicht das haben, was hier vermutet wird. Bei denen kommt das wenigste an. Mich erinnert das eher an Menschenhandel und das Vorführen von Zirkustieren.

zappa
07.07.2016, 12:18
Das Problem hat aber halt eigentlich nicht unbedingt was mit einer Bevölkerungsgruppe zu tun. Es ist eine Ansammlung verschiedener Probleme. Grundsätzlich können diese auch "Einheimische" treffen.

Ganz deutlich ist allerdings das Problem, dass diese Leute in weiten Teilen von Managern verheizt und ausgesaugt werden und die Sportler selbst davon nicht das haben, was hier vermutet wird. Bei denen kommt das wenigste an. Mich erinnert das eher an Menschenhandel und das Vorführen von Zirkustieren.

Ich sehe diesen Teil des Problems und deshalb schrieb ich auch, dass die Absicht der Regelung sicher positiv war.

Leider löst die Regel auch diesen Teil des Problems nicht und ist deshalb im Ergebnis eine willkürliche Ausgrenzung (die jeder treffen kann, mit dessen Konsequenzen er dann aber auch leben muss) und damit für mich ein nogo.

Prinzipiell unterscheidet sich das auch von keinem anderen Lebensbereich. Wir haben beispielsweise in der Wirtschaft ebenso einen "vagabundierenden Kapitalismus" der über günstige Faktorkosten ausgetragen wird. Dagegen ist Protektionismus, also die Abschottung des Marktes, wenn überhaupt, nur kurzfristig wirksam.

Wenn wir also auch im Sport offene Systeme pflegen wollen, bleibt nur die Abschaffung von Preisgeldern, die ich für unrealistisch halte. Oder eben die Differenzierung der Preisgelder, einmal für die offene Klasse und zum zweiten mit Sonderwertungen für das aus Veranstaltersicht förderungswürdige Klientel (Einheimische, Firmen, Familien etc.)

42k2
07.07.2016, 13:03
Ich bin leider nicht vorher dazugekommen hier mit zu diskutieren:

Grundsätzlich gebe ich euch Recht, dass es im Amateurbereich keine Preisgelder bezahlt werden sollen.
Preisgelder einfach zu streichen würde das "Problem" der Dominanz von "Preisgeldnomaden" lösen.

Gleichzeitig lag die Herausforderung auch darin eine bessere Dichte zusammen zu bekommen. Die Strecke ist eigentlich (in meinen Augen) ziemlich schnell. Viele ambitionierte Läufer starten aber nicht, weil eben nicht viele starten.

Wie diese zu motivieren sind oder ob das über Preisgeld der beste Weg ist gilt es auszuprobieren. Andere Vorschläge sind natürlich gerne willkommen. Ich leite sie auch gerne zum Veranstalter weiter.

Eine eigene 3 Länder Wertung - die es bisher auch schon gegeben hat - zu prämieren finde ich nicht grundsätzlich verwerflich.

Gozzy
07.07.2016, 13:12
Ich bin leider nicht vorher dazugekommen hier mit zu diskutieren:

Grundsätzlich gebe ich euch Recht, dass es im Amateurbereich keine Preisgelder bezahlt werden sollen.
Preisgelder einfach zu streichen würde das "Problem" der Dominanz von "Preisgeldnomaden" lösen.

Gleichzeitig lag die Herausforderung auch darin eine bessere Dichte zusammen zu bekommen. Die Strecke ist eigentlich (in meinen Augen) ziemlich schnell. Viele ambitionierte Läufer starten aber nicht, weil eben nicht viele starten.

Wie diese zu motivieren sind oder ob das über Preisgeld der beste Weg ist gilt es auszuprobieren. Andere Vorschläge sind natürlich gerne willkommen. Ich leite sie auch gerne zum Veranstalter weiter.

Eine eigene 3 Länder Wertung - die es bisher auch schon gegeben hat - zu prämieren finde ich nicht grundsätzlich verwerflich.

Wie wäre es mit der Austragung regionaler Meisterschaften? Stadtmeister, Landesmeister, Kreismeister oder auch Waldmeister. Die werden doch in der Regel vergeben?

42k2
07.07.2016, 13:21
Ich versteh das Problem immer noch nicht. In Berlin/Hamburg/FFM freuen sich alle (vielleicht doch nicht, wenn ich das hier so lese), wenn die Kenianer kommen.

Warum brauchen deutsche Hobby-Sportler, die ein Arbeitsverhältnis haben, Geld als Anerkennung ihrer Leistung?

Suchst du dir - wenn du z.B. eine schnelle Zeit laufen willst - einen Marathon aus, weil du dort im selben Lauf wie Kenianer laufen kannst (ich schreibe extra nicht gegen Kenianer antreten) oder weil die Strecke schnell ist und du in deinem Bereich möglichst viele Mitstreiter hast?

Ich persönlich schaffe mir meine Anerkennung über ein gute Ergebnis und nicht ob ich ein Taschengeld dazubekomme. Allerdings ist das bei vielen Anderen nicht so.
Wenn dann das Eine (hohe Dichte in meinem Bereich und damit potentiell eine gute Zeit) mit dem Anderen (es gibt unter Umständen sogar noch etwas dafür) zusammenfällt, ist die Motivation diesen Wettkampf ins Auge zu fassen denke ich höher.

42k2
07.07.2016, 13:25
Wie wäre es mit der Austragung regionaler Meisterschaften? Stadtmeister, Landesmeister, Kreismeister oder auch Waldmeister. Die werden doch in der Regel vergeben?

Die gibt es schon seit Jahren. Allerdings ist das Einzugsgebiet dazu viel zu klein, als dass sich das tatsächlich in zusätzlichen Startern < 10 Personen niederschlagen würde.
Es wurden auch schon bayrische oder österreichische Meisterschaften ausgetragen. das bringt dann schon etwas. Kommt allerdings nicht regelmäßig vor.

captain hook
07.07.2016, 13:29
I Viele ambitionierte Läufer starten aber nicht, weil eben nicht viele starten.

Aber die Schnellen die laufen sollen will man sich aussuchen. :-) Schafft man aber Anzeize die Schellen zu bekommen, kommen die Schnellen auch.

Schafft man diese Anzeize mit Geld, kommen die, die für Geld laufen.

Wenn man die Leute aussuchen will, sollte man ggf gezielt Leute ansprechen und mit Startgeldern oder Freistarts ködern.

Aber Leute in einem freien Rennen laufen zu lassen und vom Preisgeld auszuschließen.... ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist. Vielleicht in Kombination mit massiver Ankündigung von (dann auch durchgeführten) Dopingkontrollen. Man hörte schon, dass dadurch manchmal entsprechendes Publikum auf wundersame Weise verändert wurde.

Duafüxin
07.07.2016, 13:33
Gleichzeitig lag die Herausforderung auch darin eine bessere Dichte zusammen zu bekommen. Die Strecke ist eigentlich (in meinen Augen) ziemlich schnell. Viele ambitionierte Läufer starten aber nicht, weil eben nicht viele starten.

Wie diese zu motivieren sind oder ob das über Preisgeld der beste Weg ist gilt es auszuprobieren. Andere Vorschläge sind natürlich gerne willkommen. Ich leite sie auch gerne zum Veranstalter weiter.

Eine eigene 3 Länder Wertung - die es bisher auch schon gegeben hat - zu prämieren finde ich nicht grundsätzlich verwerflich.

Vielleicht ist der Termin nicht gut gelegt. Ist das wirklich ne Alternative zu Berlin und Frankfurt?
Und es gibt noch genug andere Marathons in der Zeit, die auch flach sind. ZB Essen.

42k2
07.07.2016, 13:39
Da fehlen einem schlicht die Worte. Wisst Ihr (Einheimischen) wie Ihr Preisgelder bekommen könnt? Einfach schneller laufen!!

Ist ja wohl die Krönung, das man schlechte (sorry, aber im Vergleich ist das so) Leistung durch Nationalität aufwiegen kann. Wenn das die Ursache für das leistungsschwache Starterfeld wäre, warum laufen dann 40.000 Läufer in Berlin oder 20.000 in Frankfurt wo man nicht ansatzweise von Preisgeldern träumen darf??!!

Vielleicht ist die Veranstaltung einfach nicht attraktiv genug? Da würde ich ansetzen und nicht bei der Diskriminierung von Ausländern.

Wie würde übrigens die nächste Maßnahme lauten wenn auf einmal Rheinländer starten und Euch wieder in Grund und Boden laufen??

Ich denke du wirfst hier ein paar verschieden Themen in einen Topf:

Es geht keinem heimischen Athleten ums Preisgeld. Die paar "Hanseln" bei uns kenne ich (fast) alle persönlich. Viele davon laufen genau in Berlin oder Frankfurt - aber wegen der Möglichkeit schnelle Zeiten zu laufen.

Du hast Recht! Für die ist die Attraktivität nicht groß genug!
Wie also steigern?
Das Potential an Läufern zwischen 2:25 und 2:50 ist regional sehr klein. Das sind in Vorarlberg vielleicht 10 Sportler. Auch wenn alle beim Heimevent starten läuft jeder alleine.
Wie also erreicht man Teilnehmer die keinen Bezug zur Veranstaltung haben?

Du siehst: Probleme aufzeigen geht relative einfach - welches ist aber die beste Lösung?

Übrigens ist der 3-Ländermarathon sehr wohl attraktiv! Super Strecke, wunderschöne Umgebung, lange Stücke direkt am Bodensee entlang, 3 Länder werden durchlaufen usw. Das interessiert aber dieses Zielgruppe (nicht dich Hauptzielgruppe der Veranstaltung) aber nicht!

Duafüxin
07.07.2016, 13:56
Suchst du dir - wenn du z.B. eine schnelle Zeit laufen willst - einen Marathon aus, weil du dort im selben Lauf wie Kenianer laufen kannst (ich schreibe extra nicht gegen Kenianer antreten) oder weil die Strecke schnell ist und du in deinem Bereich möglichst viele Mitstreiter hast?

Ich persönlich schaffe mir meine Anerkennung über ein gute Ergebnis und nicht ob ich ein Taschengeld dazubekomme. Allerdings ist das bei vielen Anderen nicht so.
Wenn dann das Eine (hohe Dichte in meinem Bereich und damit potentiell eine gute Zeit) mit dem Anderen (es gibt unter Umständen sogar noch etwas dafür) zusammenfällt, ist die Motivation diesen Wettkampf ins Auge zu fassen denke ich höher.

Hatte ich eben gar nicht gesehen.

Ich persönlich starte, wenn ich PB laufen will, dort wo ich schnell in mein Tempo finde. Da ich recht langsam laufe, hab ich in meinem Bereich (3:25), dass Problem nicht, dass ich alleine laufe.
Allerdings wäre mir das egal, ob da andere sind oder nicht, weil ich einfach nur mein Tempo runter spule.
Meine Favoriten sind Kandel fürs Frühjahr und Essen für den Herbst, also Läufe eurer Größenordnung.
Aber ich bin auch nicht die, die ihr haben wollt ;)

42k2
07.07.2016, 13:59
Wenn man die Leute aussuchen will, sollte man ggf gezielt Leute ansprechen und mit Startgeldern oder Freistarts ködern.


Du hast natürlich Recht!
Ist im Vorfeld schon versucht worden. Allerdings wenn du z.B. einen Profisportler aus DACH von dir aus ansprichst und mit Startgeld lockst, dann halten die - so sie nicht mit dir irgendwie verbunden sind - soweit die Hand auf, dass einer mehr kostet als das ganze Preisgeld zusammen.

Würdest du für einen Freistart beim 3-Ländermarathon an den Start gehen?

Duafüxin
07.07.2016, 14:05
Würdest du für einen Freistart beim 3-Ländermarathon an den Start gehen?

Wenn ihr nen Radrennen veranstaltet :Cheese: (scnr)

dasgehtschneller
07.07.2016, 14:10
Wenn ihr nen Radrennen veranstaltet :Cheese: (scnr)

Damit wäre die Diskussion um die Afrikaner dann auch gleich vom Tisch ;) :Lachen2:

captain hook
07.07.2016, 14:13
Du hast natürlich Recht!
Ist im Vorfeld schon versucht worden. Allerdings wenn du z.B. einen Profisportler aus DACH von dir aus ansprichst und mit Startgeld lockst, dann halten die - so sie nicht mit dir irgendwie verbunden sind - soweit die Hand auf, dass einer mehr kostet als das ganze Preisgeld zusammen.

Würdest du für einen Freistart beim 3-Ländermarathon an den Start gehen?

Wenn ich laufen wollte müsste ich erstmal wieder laufen. :-/ Motivationen können unterschiedlich sein.

Zeit, Geld, Erlebnis, Verbundenheit - um nur einige zu nennen.

Manchmal weiß man nicht sofort warum mancher Lauf boomt und ein andere nicht. Ist wie mit Geschäftsmodellen.

Angenommen es gäbe einen Veranstalter, den ich ganz gut kenne und sympathisch finde der unbedingt wollte, dass ich bei ihm starte. Dem Rennen selbst gegenüber bin ich neutral. Dann müsste das eine kostenneutrale Angelegenheit für mich sein. Wenn man Leute haben will, die von weiter weg anreisen ist es mit "kostenneutral" halt so eine Sache.

Preisgeld würde mich speziell in der Region eher abschrecken aufgrund der Erlebnisse von oben, die auch Trithos beschreibt.

Aus meiner Erinnerung hat mich nur bei einem Rennen das Thema Preisgeld jemals wirklich interessiert, wobei meine Teilnahme nicht unbedingt davon abhängig war. Meistens wenn es welches gab, wusste ich es vorher garnicht.

anlot
07.07.2016, 14:19
Bezüglich der Attraktivität kann ich Dir nur teilweise recht geben. Ich komme selbst aus der Region und kenne daher das Ambiente. Teile der Strecke finde ich zum Abgewöhnen, was aber sicher auch an der geringen Teilnehmerzahl liegt. Da läufst dann ewig allein im Niemandsland herum, triffst keine Menschenseele und hast mit etwas Glück auch noch Gegenwind.

Ich würde die Strecke daher zuerst noch vermehrt durch Lindau + Insel führen, wo am Wochenende ja richtig was los ist. Gleiches würde ich in Bregenz machen und dort auch die Innenstadt inkl. Fussgängerzone viel mehr einbeziehen. Lässt sich natürlich leichter sagen, als umsetzen.

Auf jeden Fall würde ich aber den Marathon deutlich von den restlichen Streckenlängen abgrenzen. Im Stadion ist ja oft ein heilloses Durcheinander und keiner weiß von außen wer jetzt eigentlich welche Strecke gerade gelaufen ist.

Ansonsten hängt halt auch viel an der Medienpräsenz. Und diese hängt wiederum vom Niveau des Startfeldes ab. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. ;-)

42k2
07.07.2016, 15:16
Ich würde die Strecke daher zuerst noch vermehrt durch Lindau + Insel führen, wo am Wochenende ja richtig was los ist. Gleiches würde ich in Bregenz machen und dort auch die Innenstadt inkl. Fussgängerzone viel mehr einbeziehen. Lässt sich natürlich leichter sagen, als umsetzen.


Dafür würdest du dann allerdings das 3. Land verlieren, weil die Streckenlänge sonst zu lang ist.

Ob es ein deutlicheres Unterscheidungsmerkmal ist durch 3 Länder zu laufen oder durch die Fußgängerzonen von Lindau und Bregenz ist fraglich. Was dann am Ende tatsächlich mehr Teilnehmer von der Couch lockt steht noch auf einem ganz anderen Blatt.


Gut, dass ich kein Veranstalter bin :Lachen2:

aurinko
07.07.2016, 22:10
Wenn gelegentlich ein ausländische Hobbyläufer vor mir war, war das ja kein Problem. Doch irgendwann hat ein Laufsportmanager damit begonnen, kenianische Läufer in größerer Zahl für die Sommersaison nach Österreich zu holen. Die Läufer haben monatelang wie Profis trainiert und sämtliche Läufe in Österreich abgeklappert, wo es was zu holen gab. In den Ergebnislisten waren dann oft nur Kenianer unter den ersten Drei (=Preisgeldrängen), dahinter das restliche Feld.

Mir scheint nicht nur mir ist diese Truppe sauer aufgestoßen.
Klar verstehe ich, dass die auch etwas verdienen wollen, es nervt aber, wenn die mit dem Bus durch Österreich gekarrt werden und dann an einem Wochenende 4 Läufe machen und abkassieren. Wie du schon schriebst, die Läufe werden ja ganz bewusst ausgesucht.

Die gleiche Unsitte habe ich auch schon beim Triathlon beobachtet, wo eine Truppe Ungarn auf Österreichtour geht.

aurinko
07.07.2016, 22:14
Die gibt es schon seit Jahren. Allerdings ist das Einzugsgebiet dazu viel zu klein, als dass sich das tatsächlich in zusätzlichen Startern < 10 Personen niederschlagen würde.
Es wurden auch schon bayrische oder österreichische Meisterschaften ausgetragen. das bringt dann schon etwas. Kommt allerdings nicht regelmäßig vor.

Die ÖM werden jedes Jahr an ein anderes Bundesland vergeben - d.h. der 3 Länder Marathon ist alle 9 Jahre am Zug.

Stefan
08.07.2016, 09:08
Die gleiche Unsitte habe ich auch schon beim Triathlon beobachtet, wo eine Truppe Ungarn auf Österreichtour geht.

Dann hoffe ich doch mal schwer, dass nicht irgendwelche bösen Deutschen so unverschämt sind und nach Luxembourg oder in die Schweiz fahren um dort Preisgelder abzukassieren.

Mattes87
08.07.2016, 09:23
Dann hoffe ich doch mal schwer, dass nicht irgendwelche bösen Deutschen so unverschämt sind und nach Luxembourg oder in die Schweiz fahren um dort Preisgelder abzukassieren.

Weil ich zumindest bei den Preisgeldern keine Chance habe welche abzugreifen, ergauner ich mir jeden Monat mein Gehalt, Kindergeld usw. hier in Luxembourg. :Lachanfall:

Nobodyknows
08.07.2016, 09:27
Der 3 Ländermarathon schüttet heuer Preisgelder nur an Athleten aus D/A/CH (inkl. FL) aus.


Schlimm! :(
Die Folgen des uralten Strebens nach "Schneller, Höher, Weiter", die Tatsache dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben, die Öffentlichkeitsarbeit jedes Marathonveranstalters, der mit den Qualitäten des Starterfeldes wirbt und versucht so ein Alleinstellungsmerkmal zu präsentieren, schlägt durch bis in die Provinz und an den Bodensee. :(

Und auf einmal erkennt man die Geister die man seit Jahrzehnten rief und schon sind es nicht mehr die Superlative, die zur Vermarktung einer Veranstaltung genutzt werden, nein, es ist die Herkunft die entscheidend wird (und die sich die wenigsten bewußt ausgesucht haben).

Was würde eigentlich geschehen, wenn sich am Bodensee startende Spitzenläufer aus D/A/CH eines oder mehrerer außereuropäischer Tempomacher / "Hasen" bedienen würden?

Gruß
N. :Huhu:

dude
08.07.2016, 17:36
...

Das Feld solange reduzieren bis Du mit Deinen halbgaren Zeiten auch mal gewinnen darfst?

Peinlich.

trithos
08.07.2016, 18:27
Das Feld solange reduzieren bis Du mit Deinen halbgaren Zeiten auch mal gewinnen darfst?

Peinlich.

Manchmal frage ich mich, warum ich da überhaupt was schreibe, wenn es offenbar entweder nicht gelesen oder nicht verstanden wird. :(

Nochmals: es geht mir nicht um mich und nicht darum, ob ich gewinne. Es geht mir darum, welche Folgen manche Aktionen für den Sportbetrieb zum Beispiel in meinem kleinen Heimatverein haben.

dude
08.07.2016, 19:02
Nochmals: es geht mir nicht um mich und nicht darum, ob ich gewinne. Es geht mir darum, welche Folgen manche Aktionen für den Sportbetrieb zum Beispiel in meinem kleinen Heimatverein haben.

Also lieber sich der Realitaet verschliessen? Nee, ein echter Sportler fuerchtet keinen Gegner, sondern waechst an seinen Aufgaben.

trithos
08.07.2016, 19:32
Also lieber sich der Realitaet verschliessen? Nee, ein echter Sportler fuerchtet keinen Gegner, sondern waechst an seinen Aufgaben.

Einverstanden - aber einen gewissen Bezug zur Realität sollten diese Aufgaben schon haben. Es hilft also gar nix, wenn ich mir vornehme, eine Herausforderung anzunehmen, an der ich zwangsläufig scheitern muss. Konkret: Als 48jähriger Freizeitsportler werde ich gegen 28jährige Laufprofis wohl kaum gewinnen. Das ist auch okay. Es ist eine andere Liga und ich habe überhaupt kein Problem damit, mitten im Feld anzukommen und weder Pokal noch Preisgeld zu bekommen. Darüber beschwere ich mich wirklich nicht. Und wenn ich Lust habe, mich mit Leuten meiner Preisklasse zu messen, dann trete ich halt in der AK zur Meisterschaft an, wo lauter so Läufer mit halbgaren Zeiten unterwegs sind.

Trotzdem mache ich mir als Mitglied eines Laufvereins Gedanken über den Vereinsport und die Auswirkungen mancher Aktivitäten. Das Beispiel mit der Sportplatz-Sanierung will ich hier nicht wiederholen, aber ich habe durchaus die Erfahrung gemacht, dass es nicht wurscht ist, ob reisende Legionäre die Dorf-Läufe gewinnen oder Läufer aus dem Einzugsgebiet.

Ich meine, man kann das doch eigentlich auch umdrehen: welchen sportlichen Wert hat es eigentlich für einen 28jährigen Laufprofi, wenn er beim Mistelbacher Dorffestlauf (Achtung fiktives Beispiel!) schneller ist als 50jährige Freizeitjogger? Wo ist da die Aufgabe, an der ein echter Sportler wächst?

Jedenfalls finde ich, dass sich die Profi-Legionäre durchaus auch Gegner ihrer eigenen Preisklasse aussuchen könnten, wenn es ihnen tatsächlich um den sportlichen Wert geht. Und wenn´s um´s Geld geht, dann bin ich wieder bei dem Punkt, dass die Läufer oft nur die nützlichen Idioten für ihre Manager sind, die wiederum ein Geschäftsmodell aus ihren Legionärsvereinen machen.

dude
08.07.2016, 19:37
Ich meine, man kann das doch eigentlich auch umdrehen: welchen sportlichen Wert hat es eigentlich für einen 28jährigen Laufprofi, wenn er beim Mistelbacher Dorffestlauf (Achtung fiktives Beispiel!) schneller ist als 50jährige Freizeitjogger?

Keinen, aber das steht ja nicht zur Debatte!

Und wenn´s um´s Geld geht, dann bin ich wieder bei dem Punkt, dass die Läufer oft nur die nützlichen Idioten für ihre Manager sind, die wiederum ein Geschäftsmodell aus ihren Legionärsvereinen machen.

Selbstverstaendlich geht es in erster Linie um's Geld, aber passionierte Laeufer sind sie trotzdem alle. Deshalb dann aber den Anreiz so zu verdrehen, dass ein langsamer Mitteleuropaer ein paar Groschen verdient ist albern. Entweder keine Kohle anbieten oder dem gegen, der am schnellsten ist.

Das Ignorieren der Lebensumstaende ist doch genau das, was Sport ausmacht. Peinlich sind doch zB auch junge Altersklassen (U40) im Triathlon.

Nobodyknows
09.07.2016, 06:21
Das Ignorieren der Lebensumstaende ist doch genau das, was Sport ausmacht. Peinlich sind doch zB auch junge Altersklassen (U40) im Triathlon.

Wo der Dude Recht hat, hat er Recht... :Lachen2:

SCNR

http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=38715&page=98 :Cheese:

Gruß
N. :Huhu:

triconer
09.07.2016, 07:55
Der Hypolauf in Aschaffenburg, schüttet die Preisgelder nach der Gesamt- und Unterfrankenwertung aus.
Das heißt, daß ein Unterfranke, wenn er schnelle genug läuft, nicht nur die Unterfrankenwertung gewinnen kann, sondern auch noch mit einem Top Ten Platz in der Gesamtwertung ein Preisgeld einstreichen kann.
Gewinnen tut bislang stets ein afrikanischer Läufer. Läufer mit afrikanischen Wurzeln, die für einen regionalen Verein antreten, schaffen es aber durchaus auch, auf Rang 4 zu laufen.

Ich finde dieses Modell, der Preisgeldausschüttung eigentlich ganz gut.