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Klugschnacker
12.01.2016, 23:28
Ich werde mal wieder einen Blog schreiben. Über Inhalt und Frequenz kann ich noch nichts sagen, ebenso wenig darüber, ob dieser Blog seine Geburtswehen überleben wird.

Mein Ziel ist die Challenge Regensburg diesen Jahres, wobei auch das nicht sicher ist. Ich weiß nicht genau, welche Ziele ich habe, ob sie weiterhin im Sport liegen werden, oder ganz woanders. Es hat mich bereits Blut und Schweiß und Tränen gekostet, mir darüber klar zu werden, doch dieser Einsatz von Körperflüssigkeiten war bisher vergeblich. Zu Speichel und Sperma habe ich habe ich noch keine relevanten Studien finden können, denn wenn man danach googelt, wird man leicht abgelenkt.

Der aktuelle Befund: Beklagenswerte 80.0 Kilogramm handgestoppt nach dem Aufstehen und der Morgentoilette. Etwa 5 Kilo über Wettkampfgewicht, aber da fehlen einige Muskeln, die sich in Fett verwandelt und sich zur Bauchgegend aufgemacht haben. Ich bin also fetter als die Waage glaubt. Geschwommen bin ich seit Roth nicht mehr, und im Laufschritt legte ich seit Juli vielleicht 100km zurück. Zuletzt hatte ich auch keine Lust mehr auf’s Radfahren.

Wenn wir gerade dabei sind, will ich auch einen Hang zu leckerem Essen und Rotwein zur Selbstanzeige bringen. Und ich habe eine Freundin. Vielleicht erinnert sich noch jemand an meinen letzten Blog; zu der damaligen Zeit hatte ich mich 5 Jahre als nichtpraktizierender Heterosexueller durchgeschlagen und die Körpersäfte zu den Waden hin kanalisiert. Wie jeder sofort einsieht, habe ich aktuell nicht den geringsten Grund, mich mit Langdistanztraining zu kasteien, aber dazu später mehr.

Jedenfalls habe ich mein Rennrad wieder aufgemöbelt und sogar bereits die ersten drei Radtage hinter mir, sofern die heutigen Spinningstunden zählen. Gelaufen bin ich zweimal, irgendwo nahe einem Sechserschnitt und es hat überhaupt keinen Spaß gemacht. Allein die Überwindung, die Laufhose anzuziehen, war ein psychisches Drama in mehreren Akten.

Ich werde jetzt also versuchen, etwas Regelmäßigkeit ins Training zu bringen. Irgendwann wird der Schalter schon "klick" machen, und dann bin ich hoffentlich wieder im Rennen.

Bis dahin werde ich hin und wieder berichten, was ich so treibe und denke.

Grüße,
Arne

JENS-KLEVE
12.01.2016, 23:31
Fahrradputzen ist der erste Schritt zum exzessiven Training:Blumen:

uruman
12.01.2016, 23:57
Oh man ,so was für ein jammern, kaum zu ertragen :(
Ich hoffe es ändert sich schnell :Blumen:

Raimund
13.01.2016, 00:02
Ich glaube, hier einen Blog zu beginnen ist für viele der letzte Ausweg...!:Lachanfall:

Arne, ich dachte, du wärst aus dem Alter raus...:cool:

sybenwurz
13.01.2016, 00:08
Hab gelesen, du suchst ein 60er Zipp-VR.
Wennst weiterhin deiner früheren Leidenschaft frönst, stundenlang mit Rückenwind zu fahren, um dann aufm Heimweg gegen den Wind die volle Breitseite zu kassieren, wirste das sicher gut gebrauchen können...:Cheese:

Ja, mal schaun, vielleicht komm ich in meine ehemalige Heimatstadt (sozusagen), wenn der Langdistanzmob tobt.

drullse
13.01.2016, 00:20
Diese Worte

Ich weiß nicht genau, welche Ziele ich habe, ob sie weiterhin im Sport liegen werden, oder ganz woanders. Es hat mich bereits Blut und Schweiß und Tränen gekostet, mir darüber klar zu werden, doch dieser Einsatz von Körperflüssigkeiten war bisher vergeblich.

...

Etwa 5 Kilo über Wettkampfgewicht, aber da fehlen einige Muskeln, die sich in Fett verwandelt und sich zur Bauchgegend aufgemacht haben. Ich bin also fetter als die Waage glaubt. Geschwommen bin ich seit Roth nicht mehr, und im Laufschritt legte ich seit Juli vielleicht 100km zurück. Zuletzt hatte ich auch keine Lust mehr auf’s Radfahren.

...

Jedenfalls habe ich mein Rennrad wieder aufgemöbelt und sogar bereits die ersten drei Radtage hinter mir, sofern die heutigen Spinningstunden zählen. Gelaufen bin ich zweimal, irgendwo nahe einem Sechserschnitt und es hat überhaupt keinen Spaß gemacht. Allein die Überwindung, die Laufhose anzuziehen, war ein psychisches Drama in mehreren Akten.

Ich werde jetzt also versuchen, etwas Regelmäßigkeit ins Training zu bringen. Irgendwann wird der Schalter schon "klick" machen, und dann bin ich hoffentlich wieder im Rennen.

könnten von mir sein (wobei es ein paar Laufkilometer mehr sind, dafür auch 7 Kg über Wettkampfgewicht).

Ich bin gespannt, wie das bei Dir ausgeht. Im Gegensatz zu Dir bin ich nirgendwo gemeldet bisher - ich nehme Dich also als leuchtendes Vorbild für den Weg zurück in den Sport. :Cheese:

LidlRacer
13.01.2016, 00:22
Mein Ziel ist die Challenge Regensburg diesen Jahres, wobei auch das nicht sicher ist.

Muss es denn immer so ne Standarddistanz sein?
Warum nicht mal was richtig geiles wie Alpe D'Huez?

TiJoe
13.01.2016, 06:07
Ich werde mal wieder einen Blog schreiben. Über Inhalt und Frequenz kann ich noch nichts sagen, ebenso wenig darüber, ob dieser Blog eine Geburtswehen überleben wird.

...

Ich werde jetzt also versuchen, etwas Regelmäßigkeit ins Training zu bringen. Irgendwann wird der Schalter schon "klick" machen, und dann bin ich hoffentlich wieder im Rennen.

Bis dahin werde ich hin und wieder berichten, was ich so treibe und denke.

Grüße,
Arne

Moin Arne!

In weiten Teilen deines Beitrags sprichst Du mir förmlich aus der Seele.
Bei mir sind es 6 kg mehr und ich bin zumindest schon wieder teilmotiviert zum Training.
Hoffentlich bekommst Du die Trainingskurve und ich kann über diesen Blog ein wenig partizipieren... :Blumen:

Train on, Joe

Nobodyknows
13.01.2016, 06:43
...
Wenn wir gerade dabei sind, will ich auch einen Hang zu leckerem Essen und Rotwein zur Selbstanzeige bringen.

WILLKOMMEN im Club der Menschen mit guten Prioritäten.

Der Rest kommt von alleine. Und wenn nicht, dann nicht.

Gruß
N. :Huhu:

Vicky
13.01.2016, 06:55
Ich freue mich auf Deinen Blog. Ganz so weit entfernt von meinen bist Du mit Deinen Motivationsproblemen nicht.

Ich verstehe Dich da ziemlich gut. Klar würde ich mir wünschen, dass Du wieder einen Weg zum Sport findest. Aber ich glaube auch, dass noch mehr Druck und eine (zu) hohe Erwartungshaltung vielleicht kontraproduktiv sind.

Was spricht denn dagegen erst einmal ein Jahr einfach nur fit zu bleiben ohne Wettkampfstress? Dann bleibt auch Zeit für lange liegengebliebene Wünsche, Interessen...

Nur weil man selbst nicht mehr ganz so aktiv ist, ist man deshalb noch nicht weg vom Sport. Du machst wöchentlich Sendungen, trainierst den Einen oder Anderen... Vielleicht genügt Dir das eine Weile, um mit dem Sport selbst verbunden zu bleiben (so Du das möchtest.).

Zu dem Thema habe ich noch viele weitere Gedanken... Du bist jedenfalls nicht allein. :Blumen:

Ich lese gern mit.

LG!

bellamartha
13.01.2016, 07:11
Wie geil ist das denn? Ein Arne-Blog!? Klar, lese ich mit!
Nicht etwa weil mich sein sportliches Vorankommen besonders interessierte, sondern nur weil ich ja total auf ihn stehe (nein, ich bin leider NICHT der Grund für seine Faulheit, Gewichtszunahme) und weil ich vor allem mehr noch als an seinen körperlichen Ergüssen, an seinen geistigen in Wort und Schrift interessiert bin.:Lachen2:

Dann mal los, Arne!

J.

Mauna Kea
13.01.2016, 07:15
Überrascht mich nicht wirklich.
Nach all den Jahren ist der Kopf leer. War eigentlich schon länger abzusehen.
Geht/ging mir ja auch genauso.
Mein Tip wäre es einfach mal kein Training zu absolvieren, sondern einfach das, wozu du Lust hast.
Du könntest doch einfach mal nur Radfahren. Ist doch eh das, was du am liebsten machst. Vielleicht einfach mal so, ohne großes Theater einen Radmarathon etc.

Versuch mal 6 Wochen lang nichts in deine Trainingsaufschreibung einzutragen, also die Buchführung des Trainngs zur Seite zu legen. Man erkennt schnell wie abhängig man ist. Geradezu süchtig diese leeren Felder zu füllen.

Andererseits stelle ich fest: Willkommen im Leben.
Es gibt tatsächlich noch anderes als Training, Wettkämpfe und Trainingspläne. (Hab ich mir sagen lassen ;) )

schnodo
13.01.2016, 07:17
Viel Glück und Erfolg! :Blumen:

Falls es Dich tröstet: Es gibt Menschen mit einer deutlich katastrophaleren Form, denen auch mal 250 g Ritter Sport Nugat an einem Abend schmecken und die sich (mit Müh' und Not) zu allem Möglichen aufraffen können, nur momentan nicht zum Sport. :dresche

longtrousers
13.01.2016, 07:26
Mein Tip wäre es einfach mal kein Training zu absolvieren, sondern einfach das, wozu du Lust hast.
Du könntest doch einfach mal nur Radfahren. Ist doch eh das, was du am liebsten machst. Vielleicht einfach mal so, ohne großes Theater einen Radmarathon etc.

Versuch mal 6 Wochen lang nichts in deine Trainingsaufschreibung einzutragen, also die Buchführung des Trainngs zur Seite zu legen. Man erkennt schnell wie abhängig man ist. Geradezu süchtig diese leeren Felder zu füllen.



Genau das hat er anscheinend seit Roth schon gemacht. Weniger als nichts geht nicht.
Klugschnacker, viel Spaß beim Training!

FlowJob
13.01.2016, 07:32
Sehr cool. Ich mag deine Art zu Reden und Scheiben. Werde also auf jeden Fall immer wieder hier reinschaun. Bleib dran, du willst es doch auch... :Cheese:

Mauna Kea
13.01.2016, 07:34
Genau das hat er anscheinend seit Roth schon gemacht. Weniger als nichts geht nicht.
Klugschnacker, viel Spaß beim Training!

Sein Kopf aber noch nicht.

flaix
13.01.2016, 07:40
soso. mich würde ja viel mehr interessieren wenn Du dich bei so einem Programm anmeldest was dich krass oder sexy oder sonstwas macht und dann hier darüber berichtest ;-)

FMMT
13.01.2016, 09:11
Freut mich, endlich wieder etwas mehr Sport, kann spannend werden :Lachen2:

Klugschnacker
13.01.2016, 09:20
soso. mich würde ja viel mehr interessieren wenn Du dich bei so einem Programm anmeldest was dich krass oder sexy oder sonstwas macht und dann hier darüber berichtest ;-)

Wo gibt’s das? Ich melde mich gleich an, aber hat man da die Wahl, ob einen das Programm sexy oder eben sonstwas macht?! Bei letzterem erwarte ich Rabatt.
:Lachen2:

Vicky
13.01.2016, 09:23
Wo gibt’s das? Ich melde mich gleich an, aber hat man da die Wahl, ob einen das Programm sexy oder eben sonstwas macht?! Bei letzterem erwarte ich Rabatt.
:Lachen2:

Guckst Du:

ImakeyousexyDOTcom mit Dete D Soost oder so...

ArminAtz
13.01.2016, 10:16
Muss es denn immer so ne Standarddistanz sein?
Warum nicht mal was richtig geiles wie Alpe D'Huez?

Versteh ich auch nicht. Schau dir mal den Socialman (www.socialman.at) an.

Hab ich voriges Jahr gemacht und ist ein absoluter Traum.

Ich sehe darin den Vorteil, dass du dich vom Kopf mal frei machst. Befrei dich von dem Zwang, trainieren gehen zu müssen, weil du diese oder jene Zeit anvisierst. Geh einfach raus, weils dir Spaß macht.

Beim Socialman sind Zeiten komplett sekundär. Du bekommst ein gewaltiges Naturerlebnis welches du nicht mehr vergessen wirst. Das kannst du mit der Challenge Regensburg nicht ansatzweise vergleichen, glaub mir.

Auch das Training würde meines Erachtens viel entspannter für dich werden. Körperlich hast du ein Finish allemal drauf. Ob nun eine Stunde schneller oder langsamer ist doch total schnurz. Hauptsache du hast wieder Freude dran, welche scheinbar etwas verloren gegangen ist.

X S 1 C H T
13.01.2016, 10:23
Versteh ich auch nicht. Schau dir mal den Socialman (www.socialman.at) an.

Hab ich voriges Jahr gemacht und ist ein absoluter Traum.

Ich sehe darin den Vorteil, dass du dich vom Kopf mal frei machst. Befrei dich von dem Zwang, trainieren gehen zu müssen, weil du diese oder jene Zeit anvisierst. Geh einfach raus, weils dir Spaß macht.

Beim Socialman sind Zeiten komplett sekundär. Du bekommst ein gewaltiges Naturerlebnis welches du nicht mehr vergessen wirst. Das kannst du mit der Challenge Regensburg nicht ansatzweise vergleichen, glaub mir.

Auch das Training würde meines Erachtens viel entspannter für dich werden. Körperlich hast du ein Finish allemal drauf. Ob nun eine Stunde schneller oder langsamer ist doch total schnurz. Hauptsache du hast wieder Freude dran, welche scheinbar etwas verloren gegangen ist.

Richtiger Ansatz! Ich sehe auch keinen Grund in Regensburg zu starten wenn die Motivation und Lust so im Keller ist. Such dir schöne Rennen davon gibt es genügend!

Elwiz
13.01.2016, 11:37
Hatte auch so ein Jahr. Damals habe ich den Weg zu Trailläufen gefunden - nicht so weit weg von unserem Sport, man trifft viele Bekannte wieder, kann das aber entspannter angehen, denn hier zählt Erlebnis mehr als Ergebnis. Bin dann damals den Transalpine-Run und ein paar andere Rennen gelaufen und pflege das bis heute .. inzwischen auch wieder mit einigen Triathlons dazwischen. :)
Das wird schon!

drullse
13.01.2016, 12:04
Sein Kopf aber noch nicht.

Das ist der Knackpunkt - man ist körperlich eigentlich komplett ausgeruht aber nicht erholt. Geht mir auch so.

Ansi
13.01.2016, 12:36
Das ist der Knackpunkt - man ist körperlich eigentlich komplett ausgeruht aber nicht erholt. Geht mir auch so.

+1 Bin im Moment auch noch auf der Suche nach dem "Schalter".

captain hook
13.01.2016, 12:46
Das ist der Knackpunkt - man ist körperlich eigentlich komplett ausgeruht aber nicht erholt. Geht mir auch so.

Komm schon, Du findest doch nur den Schalter nicht um mal wieder auf "Zug" zu schalten. Zu nass, zu rumpelig, zu kalt, zu dreckig, zu früh, zu spät..... Alles fängt im Kopf an. Und man kann sich schon einrichten in der Bequemlichkeit. (sorry für die unbequemen Worte, die vermutlich nicht in die heutige Zeit passen)

drullse
13.01.2016, 13:10
Komm schon, Du findest doch nur den Schalter nicht um mal wieder auf "Zug" zu schalten. Zu nass, zu rumpelig, zu kalt, zu dreckig, zu früh, zu spät..... Alles fängt im Kopf an. Und man kann sich schon einrichten in der Bequemlichkeit. (sorry für die unbequemen Worte, die vermutlich nicht in die heutige Zeit passen)

Sicher - vor allem finde ich den nicht, weil ich keine lohnenswerten Ziele finde. Deswegen habe ich so vor mich hintrainiert ohne wirklich mal abzuschalten und neu aufzubauen. Und bin jetzt am gleichen Punkt wie Arne: körperlich eigentlich erholt aber geistig nicht wieder soweit, loszulegen.

Und es sollte auch die Frage gestattet sein, ob das wirklich sein muss. Die Aufgabe des Sports muss ja nicht zwangsläufig Bequemlichkeit sein - es kann sich ja auch die Interessenlage verschieben (unglaublich aber wahr... ;) ).

captain hook
13.01.2016, 13:13
Sicher - vor allem finde ich den nicht, weil ich keine lohnenswerten Ziele finde. Deswegen habe ich so vor mich hintrainiert ohne wirklich mal abzuschalten und neu aufzubauen. Und bin jetzt am gleichen Punkt wie Arne: körperlich eigentlich erholt aber geistig nicht wieder soweit, loszulegen.

Und es sollte auch die Frage gestattet sein, ob das wirklich sein muss. Die Aufgabe des Sports muss ja nicht zwangsläufig Bequemlichkeit sein - es kann sich ja auch die Interessenlage verschieben (unglaublich aber wahr... ;) ).

Nehm ich Dir aber noch nicht ab, dass Du an diesem Punkt angekommen bist. Es ist halt schwer wieder reinzukommen und eine Regelmäßigkeit und Gewohnheit zu erreichen, wo das ganze dann auch wieder beginnt ein bisschen zum Selbstläufer zu werden.

Mauna Kea
13.01.2016, 13:30
Und es sollte auch die Frage gestattet sein, ob das wirklich sein muss. Die Aufgabe des Sports muss ja nicht zwangsläufig Bequemlichkeit sein - es kann sich ja auch die Interessenlage verschieben (unglaublich aber wahr... ;) ).
sehe ich auch so

drullse
13.01.2016, 13:30
Nehm ich Dir aber noch nicht ab, dass Du an diesem Punkt angekommen bist. Es ist halt schwer wieder reinzukommen und eine Regelmäßigkeit und Gewohnheit zu erreichen, wo das ganze dann auch wieder beginnt ein bisschen zum Selbstläufer zu werden.

Ich schrieb doch: kein Ziel. Arne hat ja zumindest eins.

Hippoman
13.01.2016, 13:33
Versteh ich auch nicht. Schau dir mal den Socialman (www.socialman.at) an.

Hab ich voriges Jahr gemacht und ist ein absoluter Traum.
Auch das Training würde meines Erachtens viel entspannter für dich werden. Körperlich hast du ein Finish allemal drauf. Ob nun eine Stunde schneller oder langsamer ist doch total schnurz. Hauptsache du hast wieder Freude dran, welche scheinbar etwas verloren gegangen ist.

Mein absoluter Wettkampf ist seit letztem Jahr der Elbaman (siehe auch die super Kommentare im Elbaman-Thread :) ), bei dem ich mich für dieses Jahr wieder angemeldet habe!:liebe053:
Bis 31.01.2016 kostet die Anmeldung für die Langdistanz übrigens noch 280 Euro.
Es gibt noch ein paar Startplätze.:cool:

Viele Grüße.

Hippoman :cool:

Noiram
13.01.2016, 13:45
Ich werde mal wieder einen Blog schreiben. Über Inhalt und Frequenz kann ich noch nichts sagen, ebenso wenig darüber, ob dieser Blog seine Geburtswehen überleben wird.

Mein Ziel ist die Challenge Regensburg diesen Jahres, wobei auch das nicht sicher ist. Ich weiß nicht genau, welche Ziele ich habe, ob sie weiterhin im Sport liegen werden, oder ganz woanders. .....

Der aktuelle Befund: ....aber da fehlen einige Muskeln, die sich in Fett verwandelt und sich zur Bauchgegend aufgemacht haben. Ich bin also fetter als die Waage glaubt. Geschwommen bin ich seit Roth nicht mehr, und im Laufschritt legte ich seit Juli vielleicht 100km zurück. Zuletzt hatte ich auch keine Lust mehr auf’s Radfahren.

Wenn wir gerade dabei sind, will ich auch einen Hang zu leckerem Essen und Rotwein zur Selbstanzeige bringen. Und ich habe eine Freundin......

..... habe ich aktuell nicht den geringsten Grund, mich mit Langdistanztraining zu kasteien, aber dazu später mehr.

Jedenfalls habe ich mein Rennrad wieder aufgemöbelt und sogar bereits die ersten drei Radtage hinter mir, sofern die heutigen Spinningstunden zählen. Gelaufen bin ich zweimal, irgendwo nahe einem Sechserschnitt und es hat überhaupt keinen Spaß gemacht. Allein die Überwindung, die Laufhose anzuziehen, war ein psychisches Drama in mehreren Akten.

Ich werde jetzt also versuchen, etwas Regelmäßigkeit ins Training zu bringen. Irgendwann wird der Schalter schon "klick" machen, und dann bin ich hoffentlich wieder im Rennen.

Bis dahin werde ich hin und wieder berichten, was ich so treibe und denke.

Grüße,
Arne


Tja irgendwie geht es mir so ähnlich.
Nur dass ich meine Verletzung (Schmerzen am Sitzhöckeransatz/Po/Obersch.) seit 3 Jahren nicht loswerde und dadurch auch fett geworden bin.
Anfangs gar nicht trainiert in der Hoffnung die Verletzung gibt auf.
Dann geschwommen (auf ärztl. Rat) - was es noch schlimmer machte...
Jedes Mal nach dem Sitzen kann ich nicht gehen (wenn die Sehne sich wieder zusammen zieht) und länger Sitzen tut ebenso weh.

Ich sportele zwar wieder, aber ich komme auf keinen grünen Zweig weil ich eben nicht lange oder intensiv kann und nur auf Band oder Ergometer (Rennradsattel schmerzt höllisch und für 30-45min lohnt sich das eh nicht, Laufband erlaubt 3-4km ohne Schmerz, draußen kommt er schneller). Daher ist die Motivation weg.
Nach dem Ärze u. Therapeutenmarathon habe ich aber auch keinen Bock mehr auf sämtliche Mediziner.

Was aber eben auch gerade zu Deinem Blog passt - ich kann mich auch nicht mehr so kasteien. Manchmal lebt es sich damit ganz gut - manchmal blutet mir beim Anblick eines flotten Läufers aber auch das Herz.


Überrascht mich nicht wirklich.
Nach all den Jahren ist der Kopf leer. War eigentlich schon länger abzusehen.
Geht/ging mir ja auch genauso.
Mein Tip wäre es einfach mal kein Training zu absolvieren, sondern einfach das, wozu du Lust hast.
.....
Andererseits stelle ich fest: Willkommen im Leben.
Es gibt tatsächlich noch anderes als Training, Wettkämpfe und Trainingspläne. (Hab ich mir sagen lassen ;) )

Da ist was Wahres dran!

Cruiser
13.01.2016, 13:54
Diese Worte



könnten von mir sein (wobei es ein paar Laufkilometer mehr sind, dafür auch 7 Kg über Wettkampfgewicht).

Ich bin gespannt, wie das bei Dir ausgeht. Im Gegensatz zu Dir bin ich nirgendwo gemeldet bisher - ich nehme Dich also als leuchtendes Vorbild für den Weg zurück in den Sport. :Cheese:

...oder von mir...
Nach 3 Monaten "Kniepause" hatte ich+10 :Cheese: Kilo auf der Waage.
Geht aber langsam wieder aufwärts...der Anfang war hart.

Also: Go Arne.

triduma
13.01.2016, 14:22
Das ist der Knackpunkt - man ist körperlich eigentlich komplett ausgeruht aber nicht erholt. Geht mir auch so.

Ich finde der Knackpunkt ist je länger man sich komplett ausruht desto schwerer wird der widereinstieg.
Man wird immer schwerer, unfitter und träger. :(

Übrigens geht es mir momentan ähnlich. :( Meine langwierige Verletzung vom Frankfurt Marathon ist zwar überstanden aber ich suche tatsächlich nach Ausreden um nicht zum laufen raus zu müssen. Ich hab auch nach den vielen Jahren keine rechte Lust mehr. Ich hoffe auch das gibt sich wieder.

airsnake
13.01.2016, 15:48
Ich will ja keinem die Hoffnung nehmen aber es ist manchmal echt schwer sich zu motivieren vor allem wenn man schon vieles gemacht hat. Ich bin xx Marathons gelaufen, nach meiner Bestzeit von 2:39 mit 39 wollte ich im nächsten Jahr noch einen drauf setzen ging aber nicht auf. Danach habe ich mal ein Jahr Pause gemacht mit lockerem Sport nach Lust. Bin dann wieder in den Sport(Marathon) eingestiegen mit anderen Zielen aber beim zweiten Marathon bin ich unmotiviert bei KM 21 ausgestiegen. Im Jahr danach habe ich mit Triathlon angefangen. Ziel war es eine LD Sub 10h. Habe ich dann auch nach 5 Jahren geschafft. Mittlerweile bin ich 50 was will ich noch erreichen? Ich tu mich immer schwerer zu motivieren nach fast 30 Jahren Sport. Andere Ziele müssen her. Dazu gehören Radmarathons etc. usw.
Aber was ich auch aufgegeben habe, ist das Leben nachdem Sport zu richten sondern den Sport nachdem Leben. Das entspannt ungemein und ehrlich Arne die paar Kilos sind nicht so schlimm. Schau dir mal andere in dem Alter an. Wenn ich mir die meisten in meinem Alter anschaue die wiegen min.15-20kg mehr als ich(75kg).
Ein Jahr Pause tut auch mal gut.

Campeon
13.01.2016, 15:50
Das Alter, der Zahn der Zeit, der Weg in Richtung Rente, all das lässt einem halt etwas ruhiger und fauler werden.
Wo ist das Problem?
Früher stand der "Lümmel" auch steiler nach oben, heut ist man froh wenns 90* sind.:Lachanfall:

Mir gehts ähnlich, z. Zt. in Vorbereitung zum IM Lanzarote, Spass ist anders und trainieren fällt mir echt schwer, mein geliebtes radfahren auf der Strasse kotzt mich dermassen an, MTB ist dafür ganz lustig, schwimmen macht echte Freude.
Wie bekloppt ist das denn, das habe ich früher gehasst und Laufen, ach geht fort, ich komme da nicht aus dem Quark.

Ich habe mir jetzt vorgenommen das noch zu machen, Finish egal wie und dann hau ich in den Sack, nie mehr LD.

Aber bis dahin mach ich so gut ich kann.

Bin gespannt wie Arne da die Kurve kriegt.

Wenn ich einen blog schreiben müsste, ich hätt mich längst abgemeldet.

Aber evtl motiviert das unseren Protagonisten hier.

Viel Erfolg, Glück, Spass!!!:Huhu:

CHA23
13.01.2016, 16:36
Bin überrascht über Deine Motivationsprobleme.
Nach so langer Pause und mit dem klaren Ziel Regensburg würde ich diese erst im März/April erwarten, wenn der Winter mal wieder kein Ende nimmt.

Ich bin sicher, dass Du mit Deinem Wissen und der langen Erfahrung auch dies überwinden und in ein paar Wochen froh und stolz sein wirst, dein Programm mit guter Disziplin durchgezogen zu haben.
Dafür machen wir das irgendwie doch alle ...

Hau rein und viel SPASS!

drullse
13.01.2016, 16:52
Mittlerweile bin ich 50 was will ich noch erreichen? Ich tu mich immer schwerer zu motivieren nach fast 30 Jahren Sport.

Zwar nicht 50 aber auch bei mir sind es jetzt 30 Jahre, ich kann das nachvollziehen.

Was bei mir hinzu kommt ist die Unlust, eine Wettkampfplanung zu machen wenn man weiß, es zwackt immer wieder und es ist unklar, ob man eine vernünftige Vorbereitung durchziehen kann.

dude
13.01.2016, 17:01
ich suche tatsächlich nach Ausreden um nicht zum laufen raus zu müssen. Ich hab auch nach den vielen Jahren keine rechte Lust mehr.

Das ist das eigentliche Drama hier!

Zu Arne: ist der Weg das Ziel? Alles andere macht im Seniorensport keinen Sinn.

carolinchen
13.01.2016, 17:05
Ich bin wohl noch ein relativer Jungspund in Sachen Triathlon mit 8 Jahren Training und verspüre noch keine Ermüdung.
Ich kenne deine sportlichen Erfolge nicht aber für mich gibt es noch so viele geile Wettkämpf die ich noch vor habe und deshalb gibt es für mich immer wieder Motivation.
Es muß ja nicht immer Triathlon sein, die ganzen Bergläufe und Trails sind sehr reizvoll für mich und da ich aber immer noch gerne den 3 Sport mache stehen sie immer hintenan.
Regensburg dachte ich auch das ich es unbedingt machen will aber je langer es um eine Entscheidung ging desto weniger fand ich den Wettkampf sexy.
So viel Kohle für die ganze Triathlonmafia widerstrebt mir immer mehr und deshalb habe ich mich wieder für elba entschieden ohne an irgendwelche Titelverteidung zu denken , sondern weils eine kleine feine Veranstaltung ist in grandioser Landschaft mit schönen Urlaub zu verbinden.
Such dir neue Reize, mach mal wieder BaWü Liga und messe dich mit den anderen Verrückter, gehe auf kleine Volksläufe in der Pfalz und schau dir die alten säcke der AK 75 an und lass dich von ihrer Jugendlichkeit inspirieren - so wirst du nur wenn du sportelst!!!
Trainingsgruppen und Termine helfen, aber eigentlich kennst du die ganze Theorie oder, also heb deinen knackigen Hintern sofern er es noch ist :Blumen: :Cheese:

KernelPanic
13.01.2016, 17:13
Komm schon, Du findest doch nur den Schalter nicht um mal wieder auf "Zug" zu schalten. Zu nass, zu rumpelig, zu kalt, zu dreckig, zu früh, zu spät..... Alles fängt im Kopf an. Und man kann sich schon einrichten in der Bequemlichkeit. (sorry für die unbequemen Worte, die vermutlich nicht in die heutige Zeit passen)

Du bist... doof.


























Und hast leider recht. :Lachen2:

argon68
13.01.2016, 17:20
Dass man auf LD-Training keine Lust hat, könnte ich ja noch nachvollziehen.

Aber was ist mit den richtig geilen MDs? Das fühlt sich wie ein "richtiger" Triathlon an und ist auch mit vergleichsweise wenig Trainigsaufwand ordentlich machbar.

Mirko
13.01.2016, 18:08
Ich bin gespannt wie das hier weitergeht. Arne schreibt so gut wie kein anderer, hoffentlich füllt sich der Blog mit vielen Beiträgen von ihm!

Ich bin noch jung und hochmotiviert, eure Midlife-Crisis bleibt mir bestimmt noch 15 Jahre erspart ;-)

Microsash
13.01.2016, 19:34
Ich hol dich das nächste mal ab, wenn ich wieder um den Kaiserstuhl fahre ;-)

kupferle
13.01.2016, 20:36
Möchte auch noch was los werden:-)

http://edubily.de/2015/10/neuer-edubily-guide-energie/


Ich glaube mittlerweile nur noch an biochemische Abläufe und denke wir können uns legal tunen.

Mikronährstoffe und Co bring ich da als Stichwort.

Vielleicht fehlt ein kleines Rädchen im Getriebe?

Ich bin zwar noch jünger, kann aber sagen, noch nie so viel Antrieb und Power gehabt zu haben, wie momentan.

Sciencetoday
13.01.2016, 21:41
Wäre denn das Ziel einer Hawaii-Qualifikation nicht eine Motivation?

Klugschnacker
13.01.2016, 21:56
Wäre denn das Ziel einer Hawaii-Qualifikation nicht eine Motivation?

Im Moment reizt mich die Quali nicht. Wenn ich einigermaßen in Form komme und ein normales Rennen abliefere, finishe ich im Bereich der Quali. Das gibt mir von der sportlichen Seite her keinen Extrakick – trotzdem muss man es erstmal schaffen. Im Moment kommt mir der Aufwand, für einen Triathlon um die halbe Welt zu fliegen, übertrieben vor.
:Schlafen:

sabine-g
13.01.2016, 22:08
Im Moment reizt mich die Quali nicht. Wenn ich einigermaßen in Form komme und ein normales Rennen abliefere, finishe ich im Bereich der Quali. Das gibt mir von der sportlichen Seite her keinen Extrakick – trotzdem muss man es erstmal schaffen. Im Moment kommt mir der Aufwand, für einen Triathlon um die halbe Welt zu fliegen, übertrieben vor.
:Schlafen:

Tja.
Fahr hin und check das vor Ort.
Ich bin sicher, dass du in den kommenden Jahren dort Stammgast bist.
Und: du bist motiviert bis in die Haarspitzen.

limaged
13.01.2016, 22:17
seltsamer blog. warum zu was quälen was man (Arne) offensichtlich gar nicht will? bin seit ewiger zeit fan und abonnent dieser site aber das verdirbt irgendwie die laune ..

schade ... klingt alles sehr destruktiv ... aber i weiß schon wie es gemeint ist alles ... kein problem :Blumen:

Spanky
13.01.2016, 22:29
Im Moment reizt mich die Quali nicht. Wenn ich einigermaßen in Form komme und ein normales Rennen abliefere, finishe ich im Bereich der Quali. Das gibt mir von der sportlichen Seite her keinen Extrakick – trotzdem muss man es erstmal schaffen.

Ja mach das doch...wenn es nicht klappt, kannst du notfalls immer noch seitenweise Bilder von Lutschergruppen posten. ;)

Im Moment kommt mir der Aufwand, für einen Triathlon um die halbe Welt zu fliegen, übertrieben vor.
:Schlafen:

Da hast du auch wieder recht. Wenn zu viele dorthin fliegen, dann werden nur die Flugtickets immer teurer.

Mauna Kea
13.01.2016, 22:50
Im Moment reizt mich die Quali nicht. Wenn ich einigermaßen in Form komme und ein normales Rennen abliefere, finishe ich im Bereich der Quali. Das gibt mir von der sportlichen Seite her keinen Extrakick – trotzdem muss man es erstmal schaffen. Im Moment kommt mir der Aufwand, für einen Triathlon um die halbe Welt zu fliegen, übertrieben vor.
:Schlafen:

Schaffst du nicht ;)

dude
13.01.2016, 22:53
Im Moment kommt mir der Aufwand, für einen Triathlon um die halbe Welt zu fliegen, übertrieben vor.
:Schlafen:

Ich hab' noch nie eine Reise bereut. Das bisschen Fliegen ist ja jetzt nicht das Problem. Business class?

Klugschnacker
13.01.2016, 22:55
Ja mach das doch...wenn es nicht klappt, kannst du notfalls immer noch seitenweise Bilder von Lutschergruppen posten. ;)

Da hast du auch wieder recht. Wenn zu viele dorthin fliegen, dann werden nur die Flugtickets immer teurer.

Mir wird ganz warm. Man merkt deutlich, wie ich Dir ans Herz gewachsen bin. :bussi:

Klugschnacker
13.01.2016, 22:57
Ich hab' noch nie eine Reise bereut. Das bisschen Fliegen ist ja jetzt nicht das Problem. Business class?

New York wäre mir eine Reise wert.

Rälph
13.01.2016, 23:10
Es gibt gibt nur ein Rennen.
THE Race.
Kona.
Machs endlich!

YOU ARE AN IRONMAN!!!:liebe053:

sybenwurz
13.01.2016, 23:14
Es gibt gibt nur ein Rennen.
THE Race.
Kona.
Machs endlich!

Halt ma die Bälle flach, Sportsfreund!
Wer sollte dann die Hawaiinacht machen???

Bischi
13.01.2016, 23:15
Halt ma die Bälle flach, Sportsfreund!
Wer sollte dann die Hawaiinacht machen???

Ich schmeiße dann den Laden ;)

ritzelfitzel
13.01.2016, 23:16
Halt ma die Bälle flach, Sportsfreund!
Wer sollte dann die Hawaiinacht machen???

Ich sag nur: GoPro :Cheese:

dude
13.01.2016, 23:36
New York wäre mir eine Reise wert.

Das Eine schliesst das Andere ja nicht aus.

Spanky
13.01.2016, 23:39
Mir wird ganz warm. Man merkt deutlich, wie ich Dir ans Herz gewachsen bin.

:-)(-: :Lachen2:

Tatze77
14.01.2016, 05:52
5-10kg hach hätte ich die Probleme :Lachanfall:
fühlt ihr euch den wegen der "paar"extra kilos nicht wohl?
klar ist sicher alles einfacher im Alltag wenn man ein paar kg weniger mit sich rumschleppt.
Aber ich fühle mich auch nicht wohler als jeze wenn ich noch 10 kg abnehme(oder 20)

klar dann ist man schneller in allen Disziplinen, aber das ändert nichts an seinem eigentlichen wohlbefinden(wenn man mal das erreichen einer guten trainingsleistung rausnimmt was einen ja nur kurzzeitig erfreut).
Ich für meinen teil fühle mich trotz immer noch vieler überflüssiger KG sau wohl.
Ich schlafe besser, bin agiler voller tatendrang (nicht nur sportlich gesehen)....
und es liegt meines erachtens daran das ich einfach fit bin, spass habe an dem was ich tue.... ich meine wirklich Spass!

Ich freu mich hier mitlesen zu dürfen.

Lieber Arne egal wo dich deine gedanken und taten hinführen hab Spass dabei sonst hat das alles keinen Wert. :Blumen: :Blumen:

LG Tatze

Homer Simpson
14.01.2016, 06:51
He Arne... was spricht eigentlich dagegen, von jetzt auf gleich mal ein Jahr aus dem "strukturierten" Training auszusteigen??? Verstehe ich nicht... :Gruebeln: Du verdienst dein Geld nicht mit Triathlon-WK als alleiniger Lebensunterhalt. Was zwingt dich also dazu, etwas zu machen worauf du keinen Bock hast? Mach doch einfach mal entweder das worauf du Lust hast - was weiß ich: einfach bissel radeln wenn's Wetter passt. Ohne Hintergedanken an irgendwelche Inhalte sondern weil es dir Spaß macht. Oder probiere einfach mal was komplett anderes aus.
Entweder die Lust auf Training und Triathlon kommt nach einer Weile von allein wieder, dann hast du alles richtig gemacht. Oder sie kommt nicht von allein wieder, dann hast du auch alles richtig gemacht! ;) Bei mir ist es zumindest so gewesen.

So oder so: man lebt nur einmal, da sollte man wenigstens in seiner Freizeit nicht Dinge tun, die man doof findet!

FLOW RIDER
14.01.2016, 08:30
Wenn Du Dein Hobby zum Beruf machst, dann wird Dein Hobby eben zur Arbeit und Arbeit ist halt kein Hobby.

ArminAtz
14.01.2016, 08:34
Wenn Du Dein Hobby zum Beruf machst, dann wird Dein Hobby eben zur Arbeit und Arbeit ist halt kein Hobby.

Das Zitat ist schön und gut, aber wieso hast dus hier platziert? Hab ich was verpasst und Arne setzt auf die Karte Profi? :)

Homer Simpson
14.01.2016, 08:36
Wenn Du Dein Hobby zum Beruf machst, dann wird Dein Hobby eben zur Arbeit und Arbeit ist halt kein Hobby.

Aber Arne ist doch kein Profi, oder? :Gruebeln:

kullerich
14.01.2016, 09:19
Aber Arne ist doch kein Profi, oder? :Gruebeln:

Meines Wissens nicht, aber wenn jemand, der u.a. strukturierte Trainings anbietet, für sich selbst "drauf pfeift", ist das zumindest ein (scheinbarer) Widerspruch, der moderiert werden sollte :)

keko#
14.01.2016, 09:51
Ich werde jetzt also versuchen, etwas Regelmäßigkeit ins Training zu bringen. Irgendwann wird der Schalter schon "klick" machen, und dann bin ich hoffentlich wieder im Rennen.

Bis dahin werde ich hin und wieder berichten, was ich so treibe und denke.

Grüße,
Arne

Arne, Arne.... bist du vielleicht im falschen Forum? ;)
Viel Glück bei deinem Vorhaben! :Prost:

limaged
14.01.2016, 10:53
Meines Wissens nicht, aber wenn jemand, der u.a. strukturierte Trainings anbietet, für sich selbst "drauf pfeift", ist das zumindest ein (scheinbarer) Widerspruch, der moderiert werden sollte :)

absolut ....

limaged
14.01.2016, 10:54
Ich schmeiße dann den Laden ;)


cool - bischi eileik !!! i bin a fan von dir :-)

anneliese
14.01.2016, 10:58
Ich schmeiße dann den Laden ;)

Nix is!

cool - bischi eileik !!! i bin a fan von dir :-)

Ich bin ebenfalls ein Bischi Fan und würde ihn lieber auf Hawaii dabei sehen.

ritzelfitzel
14.01.2016, 11:25
Nix is!

Ich bin ebenfalls ein Bischi Fan und würde ihn lieber auf Hawaii dabei sehen.

Ich würde halt prinzipiell Arne gerne mal auf Hawaii sehen...

schnodo
14.01.2016, 11:33
absolut ....

Ganz und gar nicht absolut. Man erwartet ja auch nicht von einem Bundesligatrainer, dass er mit der Mannschaft über den Platz hetzt.

Jedes Ding hat seine Zeit. Und wenn man auf keinen Wettkampf hinarbeitet, warum sollte man dann unbedingt strukturiert trainieren?

kullerich
14.01.2016, 11:53
Ganz und gar nicht absolut. Man erwartet ja auch nicht von einem Bundesligatrainer, dass er mit der Mannschaft über den Platz hetzt.



(a) ist das einer der Unterschiede zwischen Triathlon und Fussball
(b) scheint es Bundesligatrainern einen enormen Glaubwürdigkeitsschub zu geben, wenn sie auch mal ordentlich gekickt haben

Bleierpel
14.01.2016, 11:55
Alles hat seine Zeit...

Zeit zu trainieren, Zeit für Kinder, Zeit für die Liebe, ....


Aber alles zusammen, daß geht halt nicht...

Eigene Erfahrung als Vater, Ausdauersportler, Geschiedener, geschäftlich stark eingebundener, nun mit +8 Kg und 2. Frau glücklicher, aber wenig (nach Fasttwitch-Konzept) trainierender Mann...

Das von Mauna Kea angesprochene mentale ist die Thematik ;)
Mach was dir Spass macht, LD muß es bei Leibe nicht sein....

Pablo1305
14.01.2016, 11:59
Tun zu können, was man gerne tut, bedeutet Freiheit.
Das gerne zu tun, was man tut, bedeutet Glück.

Kenne einige wenige, die sehr viel Sport betreiben ohne an Wettkämpfen teil
zu nehmen. Und man selbst trainiert viel zu oft, obwohl man eigentlich
gar nicht will und noch dazu mit dem Hintergedanken ob das jeweilige
Training auch sinnvoll ist und schneller macht..........

..........für wen und für was ?? :Huhu:

schnodo
14.01.2016, 12:27
...wenn sie auch mal ordentlich gekickt haben

Eben. Niemand verlangt, dass sie das bis zum Lebensende tun.

Vicky
14.01.2016, 13:18
Ganz und gar nicht absolut. Man erwartet ja auch nicht von einem Bundesligatrainer, dass er mit der Mannschaft über den Platz hetzt.

Jedes Ding hat seine Zeit. Und wenn man auf keinen Wettkampf hinarbeitet, warum sollte man dann unbedingt strukturiert trainieren?

+1

Ein super Sportler macht noch lange keinen guten Trainer oder Moderator.

harryhirsch77
14.01.2016, 15:30
Wenn wir gerade dabei sind, will ich auch einen Hang zu leckerem Essen und Rotwein zur Selbstanzeige bringen. Und ich habe eine Freundin. Vielleicht erinnert sich noch jemand an meinen letzten Blog; zu der damaligen Zeit hatte ich mich 5 Jahre als nichtpraktizierender Heterosexueller durchgeschlagen und die Körpersäfte zu den Waden hin kanalisiert.

Sei froh dass Du eine EINE Freundin hast - kannst Dir ja vorstellen was bei mir los ist wenn es gilt allen Verpflichtungen in meinem Hause nachzukommen.

Keep it geil :liebe053: :Blumen:

la_gune
14.01.2016, 15:34
+1

Ein super Sportler macht noch lange keinen guten Trainer oder Moderator.

+1

Und ein guter Trainer muß noch lange kein guter Sportler gewesen sein !!!
Das ist dummes Geschwätz !

Die meisten meiner (guten) Schwimmtrainer waren nicht mal ansatzweise so schnell wie ich (und ich war kein Topathlet!). Trotzdem haben sie Deutsche Meister und Weltcup-Athleten hervor gebracht.
Warum sollte das also im Triathlon was anderes sein ???

Glaubwürdigkeit... :Lachanfall: RESULTATE zählen !!!

Die beste Trainerin die ich hatte kann nicht mal wirklich Kraul schwimmen !!! :Huhu: Aber sie kann es SEHR gut vermitteln. Sie hat es sogar geschafft, Triathleten das richtige(!) Kraulschwimmen bei zu bringen. Soviel dann zur Glaubwürdigkeit. :Lachen2:

keko#
14.01.2016, 15:45
+1

Und ein guter Trainer muß noch lange kein guter Sportler gewesen sein !!!
Das ist dummes Geschwätz !

Die meisten meiner (guten) Schwimmtrainer waren nicht mal ansatzweise so schnell wie ich (und ich war kein Topathlet!). Trotzdem haben sie Deutsche Meister und Weltcup-Athleten hervor gebracht.
Warum sollte das also im Triathlon was anderes sein ???

Glaubwürdigkeit... :Lachanfall: RESULTATE zählen !!!

Die beste Trainerin die ich hatte kann nicht mal wirklich Kraul schwimmen !!! :Huhu: Aber sie kann es SEHR gut vermitteln. Sie hat es sogar geschafft, Triathleten das richtige(!) Kraulschwimmen bei zu bringen. Soviel dann zur Glaubwürdigkeit. :Lachen2:

Gute ehemalige Sportler stehen sich oft selbst ihm Wege, indem sie ihren Weg anbringen oder sich selbst darstellen wollen.

FLOW RIDER
14.01.2016, 20:02
Das Zitat ist schön und gut, aber wieso hast dus hier platziert? Hab ich was verpasst und Arne setzt auf die Karte Profi? :)

Verwaltung Homepage, Moderator Homepage, Artikel schreiben, Coaching, Sendungvorbereitung, Sendung, An- Abfahrt Sendung, Sendungsnachbearbeitung (Archivierung), Coaching, Trainingslager etc.: DAS ist ein Job! Da hat man dann vielleicht in seiner Freizeit keinen Bock mehr auf Triathlon. Ich könnte es gut verstehen.

uruman
14.01.2016, 20:50
(a) ist das einer der Unterschiede zwischen Triathlon und Fussball
(b) scheint es Bundesligatrainern einen enormen Glaubwürdigkeitsschub zu geben, wenn sie auch mal ordentlich gekickt haben

(a) warum ? glaube ich nicht
(b) schon was von Joachim Low und Jürgen Klopp gehört !? wie erfolgreich waren die als Spieler im BL !?

Ich glaube die Qualifikation als Trainer und Moderator von Arne ist außer Diskussion , egal wie er trainiert oder überhaupt er trainiert

( übrigens J.Klopp ist Raucher )

sabine-g
14.01.2016, 21:11
übrigens J.Klopp ist Raucher

Ja.
Der war mir immer schon unsympathisch.

Kiwi03
14.01.2016, 22:51
ich find so nen bisl Sport aus Freude ganz toll.. je mehr, desto besser.. also Sport und Freude.. :Lachen2:

Arne geht ja demnächst wieder in diverse Trainingscamps, da kommt das alles von alleine.. :cool:

sybenwurz
14.01.2016, 23:07
Verwaltung Homepage, Moderator Homepage, Artikel schreiben, Coaching, Sendungvorbereitung, Sendung, An- Abfahrt Sendung, Sendungsnachbearbeitung (Archivierung), Coaching, Trainingslager etc.: DAS ist ein Job! Da hat man dann vielleicht in seiner Freizeit keinen Bock mehr auf Triathlon.

Was du aufgezählt hast, IST Arnes Freizeit.
Oder glaubst, du der verdient Geld mit dem ganzen Kram?
Ich würde vermuten, er kann froh sein, wenn mit Coaching und Trainingslager sein eigenes, gerne auch seine eigenen Trainingslager rausspringen...

LidlRacer
15.01.2016, 00:36
Was du aufgezählt hast, IST Arnes Freizeit.


Ich glaube nicht.
Laut Facebook ist dies hier Arnes Arbeit. Und ich wüsste auch nicht, wo er noch Zeit für wesentliche andere Arbeit finden sollte.

Raimund
15.01.2016, 01:02
Ganz ehrlich, wenn ICH das hier machen würde und hätte bisher damit kein Geld verdient (mit "verdienen" meine ich nicht "Kosten neutralisieren"), dann hätte ICH das schon vor Jahren aufgegeben. Oder soll ich sagen "aufgeben müssen"...?!

Ich kenne einige, die in der Branche nicht wirklich Geld verdient haben und jetzt aber auch schon wieder "raus" sind. Einige von denen hatten aber wohl eher ne Profilneurose. Ähnlich wie Politiker. Arne zähle ich allerdings nicht dazu...

Also muss man bei vielen Sachen, die man anfangs aus Liebe tat, irgendwann mal kürzer treten. Dem Umfeld zuliebe!

flaix
15.01.2016, 10:37
Was du aufgezählt hast, IST Arnes Freizeit.
Oder glaubst, du der verdient Geld mit dem ganzen Kram?
Ich würde vermuten, er kann froh sein, wenn mit Coaching und Trainingslager sein eigenes, gerne auch seine eigenen Trainingslager rausspringen...

aber nur weil ihr hardcore-foris ihn sozusagen in Geiselhaft genommen habt ;-)
den shitstorm würde ich gerne sehen wenn er sich getrauen sollte im Forum kommerzieller zu agieren... :Cheese:

Mo77
15.01.2016, 12:00
Na aber wenn er es an ironman oder andere chinesen verkauft wird schon etwas mehr wie 100€ rausspringen.

sabine-g
15.01.2016, 12:06
Na aber wenn er es an ironman oder andere chinesen verkauft wird schon etwas mehr wie 100€ rausspringen.

Ja?
Was sollen die deiner Meinung nach mit dem Forum anstellen wollen?
Die Reichweite dieses Portals wird vollkommen überschätzt.

Pate1410
15.01.2016, 12:28
Ja?
Was sollen die deiner Meinung nach mit dem Forum anstellen wollen?
Die Reichweite dieses Portals wird vollkommen überschätzt.

Naja also ich finde die Fakten schon recht ordentlich:


triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum Statistiken
Themen: 37.199,
Beiträge: 1.177.712,
Benutzer: 12.995


Den Wert täglich knapp 13.000 Leute erreichen zu können, die definitiv zumindest ein wenig Interesse am Sport haben und somit MINDESTENS einen potentiellen B-Kunden darstellen, ist schon einiges Wert!!

Klugschnacker
15.01.2016, 13:54
Ganz ehrlich, wenn ICH das hier machen würde und hätte bisher damit kein Geld verdient (mit "verdienen" meine ich nicht "Kosten neutralisieren"), dann hätte ICH das schon vor Jahren aufgegeben. Oder soll ich sagen "aufgeben müssen"...?!

Ich kenne einige, die in der Branche nicht wirklich Geld verdient haben und jetzt aber auch schon wieder "raus" sind. Einige von denen hatten aber wohl eher ne Profilneurose. Ähnlich wie Politiker. Arne zähle ich allerdings nicht dazu...

Also muss man bei vielen Sachen, die man anfangs aus Liebe tat, irgendwann mal kürzer treten. Dem Umfeld zuliebe!

Ich werde das nicht ewig machen. Derzeit trete ich für begrenzte Zeit beruflich etwas kürzer, hauptsächlich um mich ein wenig neu zu orientieren. In den vergangenen 15 Jahren habe ich vor allem mit Softwarelösungen zu tun gehabt, die im ÖPNV verwendet werden. Allerdings mehr als Dirigent, weniger als Geiger. Und ein paar andere Dinge.

triathlon-szene.de war stets ein Hobby. Wie ein normaler Berufstätiger, der zum Spaß nach Feierabend auf einem Weinberg arbeitet. Er tut es nicht des Geldes wegen, trotzdem wird er irgendwann seinen Wein verkaufen. Rechnet er jedoch seinen Aufwand an Gerätschaften und Zeit gegen die verkauften Flaschen, wird der hobbymäßige Charakter schnell deutlich, auch wenn am Ende etwas Geld übrig bleibt. Oder ein kleiner Verlust.

Es gab eine kurze Zeit, da konnte ich mir eine berufliche Zukunft mit triathlon-szene.de vorstellen. Ich lebe recht einfach und brauche nicht viel Geld. Ich bin jedoch bald wieder davon abgekommen. triathlon-szene.de ist kein Konzept, um Geld zu verdienen. Der nötige Arbeitsaufwand ist enorm und wird gerade von Außenstehenden sehr stark unterschätzt. Ohne die unbezahlte und teilweise wenig honorierte Arbeit von Jörn, Marcel, Johannes, aber auch von Nico, Peter, Yvonne und (im letzten Jahr) Oliver ginge gar nichts.

Ich könnte mir für die Zukunft vorstellen, weiterhin etwas mit TV zu machen. Etliche Menschen haben mir so lange mit fahrlässiger Freundlichkeit eingeredet, ich hätte da ein Talent, bis ich es nunmehr selbst glaube. Nicht zu unterschätzen ist jedoch die fast gleich große Anzahl derer, die vom Gegenteil überzeugt sind und netterweise damit nicht hinterm Berg halten.

Mein Jungendtraum war, Bücher zu schreiben. Ich werde mal sehen, wohin es mich zieht und wo sich vielleicht Türen öffnen.
:Blumen:

bellamartha
15.01.2016, 14:06
Mein Jungendtraum war, Bücher zu schreiben.

Meiner auch. Vor vielen Jahren hat der Liebste mir einen Laptop geschenkt, damit ich ein Buch damit schreiben kann. Zu Weihnachten bekam ich einen neuen mit dem Hinweis, dass er immer noch auf das Buch wartet.
Füher war ich, mit dem Übermut und dem Narzissmus der Jugend gesegnet, davon überzeugt, dass ich es könne. Heute bin ich mir da nicht so sicher.
Aber ich träume immer noch davon.

DU kannst es ganz sicher.

LG
J.

Klugschnacker
15.01.2016, 16:16
Zum Sport. An den Beginn stelle ich das Rennen in Roth vergangenen Jahres. Ich werde im Verlauf dieses Blogs auch zu den Anfängen meiner sportlichen „Laufbahn“ springen, ebenso wie zum aktuellen Training für Regensburg.

Wenn man nach einem Rennen (manchmal auch bereits davor) sagt, man sei gut gewesen, kann das mehreres bedeuten. Erstens, man hat eine gute Zeit gemacht, was immer das heißen mag. Zweitens, man hat alles gegeben. Drittens, man hat nicht alles geben können, und genau darin bestand die große Härte, in der man sich zu bewähren hatte. Roth war vom Typ zwei.

Roth war ganz gut, weil ich alles gegeben habe, gleichzeitig war ich sehr enttäuscht. Die genaue Endzeit habe ich vergessen, irgendetwas über zehn Stunden. Geplant waren 9:45 Stunden oder schneller. Manche werden sagen, das sei egal, aber es ist nicht egal.

Der Weg zur Startleine im Kanal verlief überaus holprig. Ich war immer wieder für viele Wochen verletzt, oder, was noch ätzender ist, so halb verletzt: Man bewegt sich fortwährend im Schongang, horcht in sich hinein, ob eine latente Verletzung gerade mehr oder weniger spürbar ist, fühlt Euphorie wenn es mal läuft, und ist niedergeschmettert, wenn auf dem letzten Kilometer doch wieder das Knie zwickt und man abbrechen muss.

Ich habe durchaus Motivation für hartes Training. Zwei Stunden GA2-Training im 39er Schnitt mit Urs oder ein langer Lauf mit Endbeschleunigung machen mir Spaß, selbst wenn ich mich blutig gescheuert habe oder mal einen Tag lang gar nichts geht. Wofür ich mich auf Dauer nur sehr schwer motivieren kann: Immer nur vorsichtig trainieren, die Knochen zu schonen, im Zweifel zurückzustecken, kleine Zipperlein ernst nehmen und innerlich beäugen wie einen ausgebuddelten Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Ich will mich gerne quälen, aber nicht immer nur auf der Blackroll.

Ich betreibe, seit ich etwa 16 oder 17 Jahre bin, Ausdauersport mit einem selbstgestellten leistungssportlichen Anspruch. Zwischendurch bin ich mal einige Jahre geklettert, bis in den unteren neunten Grad, dann überwog der Ausdauersport. Vielleicht liegt es am Alter, vielleicht aber auch an den vielen Trainingsjahren, dass ich allmählich recht anfällig geworden bin für Verletzungen. Die Vorbereitung auf Roth war immer wieder geprägt davon. Es war eine größere Energieleistung, nach etlichen Rückschlägen am Ende doch noch einigermaßen in Form zu kommen.

In letzter Sekunde. Am Schluss hat jede einzelne Trainingseinheit gezählt. Die Keysessions habe ich als mein eigener Trainer genau vorbereitet und mit Watt, Puls, Uhr und Gefühl durchgezogen und anschließend ausgewertet. Woche für Woche pirschte ich mich auf dem Rad an meine Topform, und beim Laufen ging es zumindest passabel.

Damit Ihr eine Vorstellung habt: Eine topfebene, einsame Straße zwischen zwei Kreisverkehren. Hin und zurück mit 40km/h sind eine halbe Stunde. Dort sind Urs, Jens, Sabine, Yvonne und ich stundenlang hin und her gependelt und haben das Bike gehämmert, jede Sekunde in der Aeroposition, gleichzeitig auf den Wattmesser und nach innen blickend. Auf diese Weise können wir als Gruppe trainieren, jedoch jeder mit seinem Tempo. Danach geht es zum Koppellauf. Zweieinhalb Monate ging das so.

Ich erwähne diese Art des Trainings, um nicht in einer Weise unmotiviert rüberzukommen, die den ein oder anderen auf eine falsche Fährte führen mag. Es ist hartes, auch mental hartes Training für hochmotivierte Sportler. Es ist das Gegenteil eines Sportausflugs.

Ich kam also langsam in Form. Wie gut ich tatsächlich war, steht nicht in den Wattzahlen. Es liegt in dem, wie schwer mir dieser Weg diesmal gefallen ist. In den Rückschlägen und Enttäuschungen, im Niederringen innerer Schweinehunde und Flöhen im Ohr, jeder so groß wie eine Kuckucksuhr. Es ist nichts besonderes, es gehört zum Ausdauersport, und Ihr alle habt es bereits erlebt: Dass nur Du selbst weißt, wie gut Du hast sein müssen, um es überhaupt bis zum Start zu schaffen.

In Roth startete ich im ersten Startblock der Amateure und kam nach dem Kanonenschuss gut weg. Ich hatte bald ein brauchbares Paar Füße vor mir, das allerdings gewisse Orientierungsprobleme hatte, aber egal. Nach der ersten Wende kraulte ich überwiegend allein. Du merkst gleich, ob Du einen guten Schwimmtag erwischt hast, und dieser war definitiv gut. Jeder Zug saß, ich fühlte mich großartig in dieser Mischung aus kontrollierter Aggressivität und wacher Gelassenheit, und pflügte Richtung Wechselzone. Dort stoppte die Uhr bei der miserabelsten Schwimmzeit, die ich seit 1998 in Roth aufgestellt habe. Ich wusste es nicht, denn ich trage bis zum Marathon keine Uhr.

Auf dem Rad ging zunächst nicht viel. Mein Radcomputer zeigt nur zwei Zahlen an, nämlich Puls und Watt. Puls war hoch, Watt war niedrig. Egal. In der ersten Radstunde muss man als Langstreckler warten, bis die Beine von alleine wach werden. Ich fuhr zuletzt eine 4:52 in Roth, das war auch diesmal meine Zielsetzung. Die Bedingungen waren gut, doch ich erzielte wie schon beim Schwimmen die schlechteste Zeit seit 1998. Ganz ehrlich: Das fährt mein Rad fast von alleine. Auf einem Kirchturm sah ich die Uhrzeit und wusste, heute habe ich total verwachst.

Beim Marathon habe ich nochmal etwas versucht, aber nach 10 oder 15 Kilometern blieb mir nur noch der Survival-Modus. Wie leicht ist es, eine Bestzeit hinzuschmettern, und wir schwer, sich halbtot ins Ziel zu schleppen! Mit Müh’ und Not erreiche ich das Ziel. Glücksgefühle? Eher Erleichterung, dass es vorbei ist. Finishen als Bewältigungshilfe: Was man ins Ziel bringt, hakt man leichter ab.

Ich hätte mich gefreut, wenn die für mich schwere Vorbereitung mit einem guten Rennen belohnt worden wäre. Es gilt als unausgesprochener Vertrag des Ausdauersportlers mit dem Urknall und dessen Nachfahre, dass sich harte Arbeit auszahlt, je härter, desto mehr. Doch das ist nicht so. Ich unterhielt mich einmal mit einem Mann, der im Gespräch zur Bekräftigung seiner Worte mit dem Fuß aufstampfte. Genau in der Zehntelsekunde, als sein Fuß zu Boden sauste, kam eine Biene des Wegs, flog blöderweise unter den Fuß und wurde zerquetscht. Hat das einen Sinn? Nein. Es geschieht. War mein Tag in Roth gerecht? Keine Ahnung, er geschah jedenfalls. In den Tagen vor dem Wettkampf hatte ich mir den Magen verdorben und bis zum Vorabend etwas Durchfall, aber was interessiert das schon aus der Marsperspektive? Eben.

Es dauerte einige Wochen, bis sich der Fuß wieder etwas hob und ich darunter hervorlugte. Genauer gesagt, spähte ein Teil von mir links, ein anderer rechts in die Welt. Der linke sagte: „Kapier’s endlich und fange mit Deinen Energien etwas besseres an!“. Der rechte: „Einmal musst Du die Welle noch surfen, von oben her, aufrecht hinab ins Tal gleiten, statt mit einem Purzelbaum unter’s Brett!“.

Im Moment bin ich bei „rechts“ und paddle nochmal raus.

carolinchen
15.01.2016, 16:53
Ich kann nur sagen: cancel Regensburg.
ehrlich und direkt wie es meine Art ist, aber du wirst dort auch nicht den Urknall erleben.
Sorry dafür :bussi:

Mauna Kea
15.01.2016, 17:00
Altes Indianersprichwort:
Wenn dein Pferd tot ist, steig ab.

Helios
15.01.2016, 17:06
downsizen und
irgenteinen :cheiß durchziehen
z.B. 70.3 auf Hawaii machen

Running-Gag
15.01.2016, 17:07
Ich finde deine Schilderung echt gut und bemerkenswert und erst einmal respekt, dass du das nochmal versuchen willst.
Ich bin noch nicht so lange hier und kenne dich auch nicht, nur von den Sendungen, dennoch würde ich mir nicht anmaßen, so jemandem wie dir Tipps und Ratschläge geben, egal in welche Richtung. Di hast viel erlebt, bist erfahren genug um selbst zu wissen (glauben), was du willst/kannst und tust, von daher, gutes Gelingen und ich freue mich auf weitere Schilderungen von dir :Huhu:

ritzelfitzel
15.01.2016, 17:08
Life is not how hard you can hit, it is about how hard you can get hit and keep moving forward. This is how winning is done.

drullse
15.01.2016, 17:09
Der Weg zur Startleine im Kanal verlief überaus holprig. Ich war immer wieder für viele Wochen verletzt, oder, was noch ätzender ist, so halb verletzt: Man bewegt sich fortwährend im Schongang, horcht in sich hinein, ob eine latente Verletzung gerade mehr oder weniger spürbar ist, fühlt Euphorie wenn es mal läuft, und ist niedergeschmettert, wenn auf dem letzten Kilometer doch wieder das Knie zwickt und man abbrechen muss.

Ich habe durchaus Motivation für hartes Training. Zwei Stunden GA2-Training im 39er Schnitt mit Urs oder ein langer Lauf mit Endbeschleunigung machen mir Spaß, selbst wenn ich mich blutig gescheuert habe oder mal einen Tag lang gar nichts geht. Wofür ich mich auf Dauer nur sehr schwer motivieren kann: Immer nur vorsichtig trainieren, die Knochen zu schonen, im Zweifel zurückzustecken, kleine Zipperlein ernst nehmen und innerlich beäugen wie einen ausgebuddelten Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Ich will mich gerne quälen, aber nicht immer nur auf der Blackroll.

Ich betreibe, seit ich etwa 16 oder 17 Jahre bin, Ausdauersport mit einem selbstgestellten leistungssportlichen Anspruch. Zwischendurch bin ich mal einige Jahre geklettert, bis in den unteren neunten Grad, dann überwog der Ausdauersport. Vielleicht liegt es am Alter, vielleicht aber auch an den vielen Trainingsjahren, dass ich allmählich recht anfällig geworden bin für Verletzungen. Die Vorbereitung auf Roth war immer wieder geprägt davon. Es war eine größere Energieleistung, nach etlichen Rückschlägen am Ende doch noch einigermaßen in Form zu kommen.

Bis auf's Klettern könnte das exakt von mir sein. Einmal mehr.

Ich bin gespannt, wie Du für Dich die Motivation (wieder)findest, genau diese Punkte zum umgehen. Einen Weg dafür habe ich für mich noch nicht gefunden. Aber ich setze meine Hoffnung in Dich. :Lachen2:

Kullerbein
15.01.2016, 17:10
Was ist denn an Regensburg so sexy für Dich? Ich meine so sexy, dass es sich für Dich lohnt, etwas zu tun, was Dir grad keinen Spass macht ("radfahren" aus den ersteren Posts, falls ich es richtig verstanden habe).


Schnee-Grüße:Huhu:

Raimund
15.01.2016, 17:12
(...) Ich bin jedoch bald wieder davon abgekommen. triathlon-szene.de ist kein Konzept, um Geld zu verdienen. Der nötige Arbeitsaufwand ist enorm und wird gerade von Außenstehenden sehr stark unterschätzt. Ohne die unbezahlte und teilweise wenig honorierte Arbeit von Jörn, Marcel, Johannes, aber auch von Nico, Peter, Yvonne und (im letzten Jahr) Oliver ginge gar nichts.
(...)

Ich dachte mir das schon und hätte mich sehr gewundert, wenn du was anderes geschrieben hättest. Aber man kann ja nie wissen...;)

(...)

Ich könnte mir für die Zukunft vorstellen, weiterhin etwas mit TV zu machen. Etliche Menschen haben mir so lange mit fahrlässiger Freundlichkeit eingeredet, ich hätte da ein Talent, bis ich es nunmehr selbst glaube. Nicht zu unterschätzen ist jedoch die fast gleich große Anzahl derer, die vom Gegenteil überzeugt sind und netterweise damit nicht hinterm Berg halten.

Mein Jungendtraum war, Bücher zu schreiben. Ich werde mal sehen, wohin es mich zieht und wo sich vielleicht Türen öffnen.
:Blumen:

Jetzt sage ich dir mal was! Unter uns Naturwissenschaftlern: Du hast ein großes didaktisches Talent komplexe Zusammenhänge gut zu erklären oder Experten in einer Diskussion so zu leiten, dass der Zuhörer das Wesentliche gut versteht. Das ist gerade bei Leuten mit einem gewissen fachlich-naturwissenschaftlichen Hintergrund durchaus nicht der Regelfall.

Bücherschreiben wäre übrgens das gleiche wie triathlonszene, was "return on investment" angeht. Zumindest bei Sachbüchern. Wenn du damit Geld verdienen willst, musst du Romane schreiben...:Huhu:

P.S.: Andi Niedrig hat gerade auf TriTime was zu Motivation geschrieben. Das ist nett und sicher so verbreitet. Aber in unserer Situation nach all den Jahren auch nicht mehr durchbrechend...

Zettel
15.01.2016, 17:24
Altes Indianersprichwort:
Wenn dein Pferd tot ist, steig ab.

Wieso aufgeben?

Ich bin eher für das Motto:
Heb die Seife auf und komm aus der Dusche. :cool:

schoppenhauer
15.01.2016, 17:24
Du hast ein großes didaktisches Talent einfache Zusammenhänge gut zu erklären oder Experten in einer Diskussion so zu leiten, dass der Zuhörer das Wesentliche gut versteht.

Und wenn er fleißig weiter übt, wird er sich irgend wann auch an die etwas komplizierteren Zusammenhänge ran trauen!

submariner
15.01.2016, 17:46
1. Akzeptiere dein Alter – du wirst keine Bestzeiten mehr aufstellen können. Wir sind alt geworden…

2. Such dir Wettkämpfe, wo du aufgrund des Streckenprofil eh keine Bestzeiten aufstellen kannst (Embrum, Elba, Lanzarote, Nizza….). Hast du jemals Malterdingen gemacht?

3. Du schreibst es doch selbst -zwischen Fessenheim und Marckolsheim kennst du jeden cm. Mach doch mal ein „Bergjahr“. Nichts Flaches – stattdessen Höhenmeter sammeln, einfach mal jede Ausfahrt genießen. Und jetzt zu der Jahreszeit auch keine langen Radeinheiten. Grundlagenausdauer hast du genug.

4. Motte für ein Jahr Puls/Wattmesser ein.

5. Mit Beginn der Trainingslager kommt die Lust doch eh wieder

6. Urs ist schlechter Umgang für dich :)

7. Ansonsten sehen wir uns in Regensburg wo ich dir den Allerwertesten richtig versohlen werde :Huhu:

Mauna Kea
15.01.2016, 17:56
Wieso aufgeben?

Ich bin eher für das Motto:
Heb die Seife auf und komm aus der Dusche. :cool:

Das hat doch mit aufgeben nichts zu tun. Eher mit erkennen, das ein lebesabschnitt beendet ist und jetzt raum für neues ist.
Alles hat seine zeit.

captain hook
15.01.2016, 18:43
Solange er Bock drauf hat sich selbst im und durch Training zu optimieren und "Leistung" rauszukitzeln... Warum sollte er es bleiben lassen?

Scheint der neue Trend hier zu sein.

Versteh ich nicht. Geht ja nicht um einen Weltrekord, sondern eine persönliche Nummer. Und die muss man mit sich ausmachen.

Irgendwann muss man die Optionen ausschalten, sonst ist man ständig am Hinterfragen des eigenen Tuns. Und solange ist der Kopf nicht frei fürs wesentliche.

FMMT
15.01.2016, 19:52
Danke für den ehrlichen Bericht :Blumen:

Michael Skjoldborg
15.01.2016, 20:11
Gerade weil du diverse Zipperlein hast und eben einfach auch ins Alter kommst, wäre dein Blog und ein Start interessant. Letztendlich kenne ich dich nicht, aber man ist nun mal nur so gut, wie die letzte Zeit, die man vorzuweisen hat. Und gerade da finde ich, dass du dir selbst aber auch "uns" einen Beweis schuldig bist. Wann war dein letzter Wettkampf, bei dem alles rund lief?
Wenn immer alles klappt und man ein kleineres Regenerationswunder ist, kommt die Quali auch irgendwann. Du hast sie aber nicht, und die Frage stellt sich eben, ob du gut genug dafür bist. Bisher ist mein Eindruck, dass du selber gedacht hast, dass wenn du es wirklich willst, es eben auch klappen würde. Roth hat dir eben die Grenzen dessen aufgezeigt, was du mit dem gegebenen Trainingseinsatz erreichen kannst. Gewogen und als für zu leicht befunden.
Es wäre einfach genial zu sehen, wie DU es TROTZ aller Verhinderungen schaffst, nochmal unter die 9:45 Stunden zu kommen.
Ausserdem (und ich hasse den Spruch eigentlich) hast du noch eine Rechnung offen. Irgendwann kannst du nicht mehr, obwohl der Wille vielleicht da ist. Wollen kann man wollen, können kann man nicht immer können.

Bis denne (auch wenn es wieder mal nicht Kopenhagen bei dir wird...), Michael

Rälph
15.01.2016, 21:27
Wenn immer alles klappt und man ein kleineres Regenerationswunder ist, kommt die Quali auch irgendwann. Du hast sie aber nicht, und die Frage stellt sich eben, ob du gut genug dafür bist.

Ich kenne Arne schon lange und er ist definitiv gut genug. Er ist ein sehr cleverer Trainierer und auch ein sehr harter Wettkämpfer. Aber die Quali ist auch kein Selbstläufer. (Ich habe selbst Jahre gebraucht, bis ich es endlich geschafft habe.)

Warum die Quali bzw. Kona nicht ganz oben auf dem Lebens-Wunschzettel eines Triathleten dieses Niveaus steht, ist mir ein einziges Rätsel. Ich raff es einfach nicht.

triduma
15.01.2016, 21:48
1. Akzeptiere dein Alter – du wirst keine Bestzeiten mehr aufstellen können. Wir sind alt geworden…



Bestzeiten zwar nicht aber gute AK Platzierungen. Wenn es nur um absolute Bestzeiten ginge müssten alle ü.30 aufhören mit Wettkampfsport.
Ich glaub Arne hat in Roth einfach nur Pech gehabt und zusätzlich einen schlechten Tag erwischt. Wenn alles immer super lief wär es ja zu einfach.

Vicky
15.01.2016, 21:52
@ Arne Vielen Dank für Deinen letzten Beitrag. :Blumen:

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du Deine Motivation findest. :-)

dude
15.01.2016, 22:57
Eher mit erkennen, das ein lebesabschnitt beendet ist und jetzt raum für neues ist. Alles hat seine zeit.

So war das fuer Dich und mich, aber das muss so nicht fuer andere sein.

Im Moment bin ich bei „rechts“ und paddle nochmal raus.

Ich sagte es zuvor: ist der Weg das Ziel? Falls nein (so klingt es), sei Dir klar darueber wie Du reagierst, wenn Du Dein (Zeit-)Ziel nicht erreichst.

Raimund
16.01.2016, 00:15
Und wenn er fleißig weiter übt, wird er sich irgend wann auch an die etwas komplizierteren Zusammenhänge ran trauen!

Also gut, ich hab's falsch formuliert! :dresche

Hab's geändert.:Cheese:

drullse
16.01.2016, 00:32
Warum die Quali bzw. Kona nicht ganz oben auf dem Lebens-Wunschzettel eines Triathleten dieses Niveaus steht, ist mir ein einziges Rätsel. Ich raff es einfach nicht.

Gegenfrage: warum muss es das sein?

drullse
16.01.2016, 00:37
Irgendwann muss man die Optionen ausschalten, sonst ist man ständig am Hinterfragen des eigenen Tuns. Und solange ist der Kopf nicht frei fürs wesentliche.

Dazu muss aber erstmal klar sein, was "das Wesentliche" überhaupt ist.

Nobodyknows
16.01.2016, 06:11
Geschwommen bin ich seit Roth nicht mehr, und im Laufschritt legte ich seit Juli vielleicht 100km zurück

Wow Arne, du drehst jetzt voll auf!
Laut Trainingsmanager bist du letzte Woche 90k in 3,5 Stunden gelaufen. Reschpekt!

Gruß
N. :Huhu:

Rälph
16.01.2016, 08:16
Gegenfrage: warum muss es das sein?

Ich könnte hier jetzt leicht viele plausible Gründe nennen und du (oder Arne) könnte/st diesen genauso plausibel widersprechen.

Letztendlich ist es wohl sehr individuell. Ich selbst wollte einfach diese Trophäe und ich bin auch Jahre später einfach stolz auf mich selbst, dass ich sie mir geholt habe.
Objektiv betrachtet ist Hawaii auch sicherlich eine Reise wert.

Ich finde es auch gerade für ältere Sportler ein tolles Ziel abseits einer genauen Zielzeit.

Arne, ich laufe ja oft in deine Richtung; kannst dich ja mal melden, wenn du wieder einsteigst...

Eber
16.01.2016, 11:25
Arne Du als Blogger, wie schön.
J e t z t musst du noch m e h r lesen :Cheese:

..
Gelaufen bin ich zweimal, irgendwo nahe einem Sechserschnitt und es hat überhaupt keinen Spaß gemacht. Allein die Überwindung, die Laufhose anzuziehen, war ein psychisches Drama in mehreren Akten.
..
Ein 6-erSchnitt ist was für Alte und Gebrechliche, die auf die 60 zugehen. Ohne Laufhose ist allerdings momentan etwas frisch:Lachen2:

..
... Der nötige Arbeitsaufwand ist enorm und wird gerade von Außenstehenden sehr stark unterschätzt. Ohne die unbezahlte und teilweise wenig honorierte Arbeit von Jörn, Marcel, Johannes, aber auch von Nico, Peter, Yvonne und (im letzten Jahr) Oliver ginge gar nichts.
..
Wirklich erstaunlich was du und deine Mitstreiter so geschafft haben. Ich hoffe ihr seid auch ein wenig stolz.:Blumen:


Ich könnte mir für die Zukunft vorstellen, weiterhin etwas mit TV zu machen. Etliche Menschen haben mir so lange mit fahrlässiger Freundlichkeit eingeredet, ich hätte da ein Talent, bis ich es nunmehr selbst glaube. Nicht zu unterschätzen ist jedoch die fast gleich große Anzahl derer, die vom Gegenteil überzeugt sind und netterweise damit nicht hinterm Berg halten.
...
Ich gehöre zur ersten Gruppe. Das was dich für mich hervorhebt, ist die sehr positive Ausstrahlung bei deinen Sendungen und deine Frische.
Sicher hast du auch ein Talent zur Gesprächsmoderation und Coaching...
Also Arne, dir steht die Welt nun wirklich offen...

...
..Ich betreibe, seit ich etwa 16 oder 17 Jahre bin, Ausdauersport mit einem selbstgestellten leistungssportlichen Anspruch. .. dass sich harte Arbeit auszahlt, je härter, desto mehr. Doch das ist nicht so.
..
Harte Arbeit muss sich sofort bezahlt machen, nicht nach jedem Training, aber doch vorwiegend, durch Leistungsverbesserung oder einfach durch Motivation auf mehr.
(Edit: Es reicht auch danach ein gutes Gefühl zu haben, Zufriedenheit, gute Laune ...)
Wenn du nur Regensburg als Zahltag siehst, wird es schwer werden wieder aufzustehen, wenn du leer ausgehst.
Weisst Du ja eh...
Ich wünsch dir natürlich eine schöne Welle, auf der du in heller Leichtigkeit durch die Zeit gleitest...

coffeecup
16.01.2016, 14:24
Wenn es nur um absolute Bestzeiten ginge müssten alle ü.30 aufhören mit Wettkampfsport.


Bitte verrate das nicht Noraki K. :)

dude
16.01.2016, 15:03
Nicht zu unterschätzen ist jedoch die fast gleich große Anzahl derer, die vom Gegenteil überzeugt sind und netterweise damit nicht hinterm Berg halten.

Hatte ich ueberlesen. Kannst Du gemuetlich unter "Neider" abhaken.

Vicky
16.01.2016, 15:19
Hatte ich ueberlesen. Kannst Du gemuetlich unter "Neider" abhaken.

Sehe ich ooooh janz genau so. Was für ein Erfolg! Neid muss man sich schließlich hart erarbeiten :Cheese:

FMMT
16.01.2016, 15:25
Ich bin ja auch ein Arne Fan:bussi:
Super Interviews, tolle, spannende Berichte, ehrlicher, harter Sport:Blumen:

Deswegen sei mir die eine Frage verziehen: Trainierst Du zu hart oder zumindest zu lange hart?

Auf zugegebenermaßen deutlich niedrigerem Niveau hatte ich gerade die Rennen vermasselt, vor denen ich hart trainierte und scheinbar perfekt (realtiv:Lachen2: )in Form war, im Herz aber kurz vor dem Wettkampf kein echtes Feuer mehr brannte. Nur so als Anregung O:-)

Roque
16.01.2016, 16:27
A R N E ... D Y C K



du bist ein fauler und fetter Penner. Ein träger und greiser Säufer.

Vielleicht solltest du deine Zippis verhökern, und dann ein Sommelier Ausbildung machen, und dann Sendungen über Essen und Wein moderieren.
Da würde ich mir btw. auch ein Abo gönnen - falls du sowas wirklich machen wirst.

Oder du kneifst deinen feisten Arsch zusammen, und versuchst es einfach mal mit Training. Ich kann dir da auch gleich einen super Tipp geben: ( Hab ich aus so nem Internet TV, das ich seit Jahren konsumiere ) Kontinuität! sonst nix. Einfach wieder dran bleiben. Die Freude kommt mit der Form und einigen schönen Trainings.
Ich erinnere mich z.B. an einige Ausfahrten auf Malle mit dir... vor der Meute der Gruppe 1 mit Anfahrt auf das Ortsschild von Petra usw. Kann schon Spaß machen so was.

In Regensburg jedenfalls wird es mir eine Freude sein dir als Volunteer nen Becher Wasser zu reichen. Gern auch was anderes. Ich denke mich an den Robin Hood Film vom letzten WE. Der sterbende König Richard Löwenherz gurgelt seine letzten Worte mit nem Pfeil im Hals "gebt mir Wein" :Lachen2:

Wir sehn uns im April auf Mallorca, bis dann............. Arscxxxx



V.G. Flo :Huhu:

Klugschnacker
16.01.2016, 17:24
A R N E ... D Y C K
du bist ein fauler und fetter Penner. Ein träger und greiser Säufer. ...Oder du kneifst deinen feisten Arsch zusammen, und versuchst es einfach mal mit Training. ... Arscxxxx


Jaaaaaa! Schimpfe mit mir! Gib mir Tiernamen. Verachte mich! :Cheese:

Bischi
16.01.2016, 19:23
A R N E ... D Y C K

Ich erinnere mich z.B. an einige Ausfahrten auf Malle mit dir... vor der Meute der Gruppe 1 mit Anfahrt auf das Ortsschild von Petra usw. Kann schon Spaß machen so was.


V.G. Flo :Huhu:

ODER das sich von St. Margalida laaaaaang dahiiiiiin ziiiiiieeeeeeeehende Ortschild vor Can Picafort ;)
Da ist schon der ein oder andere Campteilnehmer gestorben und gescheitert :Lachen2: :bussi:

triathlonnovice
16.01.2016, 21:32
Bestzeiten zwar nicht aber gute AK Platzierungen. Wenn es nur um absolute Bestzeiten ginge müssten alle ü.30 aufhören mit Wettkampfsport.
Ich glaub Arne hat in Roth einfach nur Pech gehabt und zusätzlich einen schlechten Tag erwischt. Wenn alles immer super lief wär es ja zu einfach.

Naja , es gibt Olympiasieger und Weltmeister die weit über 40 sind. Also selbst ü 40 geht noch so einiges.:Cheese:

Und das beim Klugschnacker letztendlich ne 10:16h rausgekommen ist liegt ja sicher auch im Marathoneinbruch begründet. Ohne Einbruch wäre es ne Sub 10.

Also Arschbacken zusammen kneifen und Attacke.;)

Raimund
16.01.2016, 21:59
Naja , es gibt Olympiasieger und Weltmeister die weit über 40 sind. Also selbst ü 40 geht noch so einiges.:Cheese:

Und das beim Klugschnacker letztendlich ne 10:16h rausgekommen ist liegt ja sicher auch im Marathoneinbruch begründet. Ohne Einbruch wäre es ne Sub 10.

Also Arschbacken zusammen kneifen und Attacke.;)

WAAAAS 10:16h?:( Das wusste ich ja gar nicht! Da würde ich nun aber alles tun, um diese Schmach auszugleichen...;)

sybenwurz
16.01.2016, 22:02
WAAAAS 10:16h?:( Das wusste ich ja gar nicht! Da würde ich nun aber alles tun, um diese Schmach auszugleichen...;)

Hä???
War doch damit noch unter den Daylightfinishern...:Cheese:

triduma
16.01.2016, 22:26
Hä???
War doch damit noch unter den Daylightfinishern...:Cheese:

Na Daylightfinisher sollte in Regensburg ja wohl selbst bei nem schlechten Tag zu schaffen sein. :Lachen2:

anneliese
16.01.2016, 23:52
Na Daylightfinisher sollte in Regensburg ja wohl selbst bei nem schlechten Tag zu schaffen sein. :Lachen2:

Sonnenuntergang in Regensburg am 14.08.2016 ist um 20:28.

DEJO
17.01.2016, 00:18
Arne: Mir sind diese Motivationskrisen natürlich nicht fremd - hatte ich doch letztes Jahr im Sommer, trotz guter Rahmenbedingungen , eine richtig Deftige !

Wie wohl schon etliche Andere geschrieben haben, würde ich auch mal neue Formate (kein Ironman mit Zeitvergleichen im Kopf) probieren!
Du als starker Radfahrer, wie wäre es mit einem 4er Team bei der Tortour oder dem RAA - Bischi und Johannes wären doch bestimmt dabei - wenn ein 4 Mann fehlt, denk an den Ultra-Joe :Huhu: (ein geiles Szene Team mit speziellem Spirit und der Prise Entspannheit) - ALOHA Arne :)

Bischi
17.01.2016, 09:30
Arne: Mir sind diese Motivationskrisen natürlich nicht fremd - hatte ich doch letztes Jahr im Sommer, trotz guter Rahmenbedingungen , eine richtig Deftige !

Wie wohl schon etliche Andere geschrieben haben, würde ich auch mal neue Formate (kein Ironman mit Zeitvergleichen im Kopf) probieren!
Du als starker Radfahrer, wie wäre es mit einem 4er Team bei der Tortour oder dem RAA - Bischi und Johannes wären doch bestimmt dabei - wenn ein 4 Mann fehlt, denk an den Ultra-Joe :Huhu: (ein geiles Szene Team mit speziellem Spirit und der Prise Entspannheit) - ALOHA Arne :)

Da will mich wieder jemand verleiten ;)

DEJO
17.01.2016, 09:45
Da will mich wieder jemand verleiten ;)

Würde mir NIEMALS einfallen :Lachen2:
Außerdem kann das Entfachen des notwendigen Feuers nur bei Jemandem klappen, bei dem schon etwas Glut vorhanden ist :Huhu:
Ist da bei Dir etwa Glut ? :Cheese:

sybenwurz
17.01.2016, 11:57
Außerdem kann das Entfachen des notwendigen Feuers nur bei Jemandem klappen, bei dem schon etwas Glut vorhanden ist

Ja, dann bedarf es nur eines kurzen Blasens in die gluternde Lot (https://youtu.be/MIYfPrwRexc?t=12)...:Lachanfall:

Bischi
17.01.2016, 12:24
Würde mir NIEMALS einfallen :Lachen2:
Außerdem kann das Entfachen des notwendigen Feuers nur bei Jemandem klappen, bei dem schon etwas Glut vorhanden ist :Huhu:
Ist da bei Dir etwa Glut ? :Cheese:

Ach so Ultrazeugs ist doch gar nix für mich :Cheese:

dude
17.01.2016, 17:04
New York wäre mir eine Reise wert.

Nur weil Du's erwaeht hast.

https://farm9.staticflickr.com/8841/17235434813_1cc806c3db_c.jpg

Rälph
17.01.2016, 17:23
Nur weil Du's erwaeht hast.

https://farm9.staticflickr.com/8841/17235434813_1cc806c3db_c.jpg

Sag mal, gibts da ne Uniformpflicht?

bellamartha
17.01.2016, 18:06
Sag mal, gibts da ne Uniformpflicht?

Ja, so meine ich mich zumindest zu erinnern.

Gruß
J.

ThomasG
17.01.2016, 19:39
Du als starker Radfahrer, wie wäre es mit einem 4er Team bei der Tortour oder dem RAA - Bischi und Johannes wären doch bestimmt dabei - wenn ein 4 Mann fehlt, denk an den Ultra-Joe :Huhu: (ein geiles Szene Team mit speziellem Spirit und der Prise Entspannheit) - ALOHA Arne :)Das ist ein sehr, sehr guter Vorschlag finde ich :-).
Zufälligerweise (Gibt es Zufälle im Leben? ;-)) kenne ich jemanden, der hat mit seinem Team mal die entsprechende Wertung beim RAAM gewonnen. Anfangs sahen die Jungs das noch relativ entspannt und waren einfach stolz und begeistert darüber, wie gut sie in im Rennen lagen. Je näher das Ende kam, desto nervöser wurden sie. Klar - wer würde da nicht nervös werden, wenn er merkt, dass der Sieg immer mehr in greifbare Nähe rückt bei so einem prestigeträchtigen Wettbewerb? In der letzten Nacht (oder sogar während des gesamten letzten Tages das weiß ich nicht mehr genau) ist dann noch ein Mann ausgefallen. Sie haben es trotzdem gepackt. Für Christian war das ein mehr als würdiger Abschiedswettkampf vom Leistungssport.

ThomasG
17.01.2016, 19:44
Ach so Ultrazeugs ist doch gar nix für mich :Cheese:Ultrazeugs :confused: ;-)! Ich kenne da einen, der hat mal mit dem Team gewonnen. Ihre Strategie: Jeder darf immer genau eine Stunde ballern. Dann ist der nächste dran. Etappenzielsetzung für Flachetappen: 40 km oder mehr (damals gab es wahrscheinlich noch nicht ganz so schnelle Rennräder wie heute, war in den 1990ern).

Rälph
17.01.2016, 22:08
Ja, so meine ich mich zumindest zu erinnern.

Gruß
J.

Sachen gibt's!:Gruebeln:

dude
18.01.2016, 03:16
Sachen gibt's!:Gruebeln:

Ist eine Sicherheitsmassnahme der Polizei/FBI.

kullerich
18.01.2016, 10:05
Ist eine Sicherheitsmassnahme der Polizei/FBI.

Und cool aussehen tut's auch (s.o.)

DasOe
18.01.2016, 10:47
Mein Jungendtraum war, Bücher zu schreiben. Ich werde mal sehen, wohin es mich zieht und wo sich vielleicht Türen öffnen.
:Blumen:

Meiner auch. Vor vielen Jahren hat der Liebste mir einen Laptop geschenkt, damit ich ein Buch damit schreiben kann. Zu Weihnachten bekam ich einen neuen mit dem Hinweis, dass er immer noch auf das Buch wartet.
Füher war ich, mit dem Übermut und dem Narzissmus der Jugend gesegnet, davon überzeugt, dass ich es könne. Heute bin ich mir da nicht so sicher.
Aber ich träume immer noch davon.


Ihr solltet Eure beiden Talente zusammenwerfen.
Findet ein Thema einen freiberuflichen Lektor und los ...

Ich würde das Buch kaufen!

DasOe
18.01.2016, 11:10
Das hat doch mit aufgeben nichts zu tun. Eher mit erkennen, das ein lebesabschnitt beendet ist und jetzt raum für neues ist.
Alles hat seine zeit.

Vielleicht eher ein Zeitabschnitt mit sportlichem Fokus.

Die meisten, die etliche sportliche Jahrzehnte auf dem Buckel haben, kennen dieses Motivationsende. Das hat nichts mit sauren Trauben zu tun, eher damit, dass man als Amateur ab einem bestimmten Leistungsniveau, semi-professionell trainiert und einen normalen beruflichen Alltag zu stemmen hat. Diese Kombi (40-60 Std. Arbeit plus 20-30 Std. Training) laugen den Kopf aus. Und jeder suboptimale Wettkampf frisst mehr mentale Körner, als man sich das eingestehen will.

Es fehlt an ausreichend Schlaf, anausreichend sozialen Kontakten (die durchaus entspannend sind) und der eigenen Bereitschaft wirklich lockerzulassen, aus Sorge darüber, die Spannung zu verlieren. Und dann kommt der Moment, in dem das Motivationsfass leer ist. Richtig leer.

Man quält sich mit Erinnerungen, versucht die sportliche Taktung für die Tage, Wochen, Monate aufrecht zu erhalten, merkt aber unterschwellig, dass es nicht mehr zieht. Dazu kommen die Wehwehchen, die man in jüngeren Jahren einfach ignoriert hat, aber jetzt das morgendliche Aufstehen zu einem ersten Negativhöhepunkt des Tages werden lassen.

So schwer es mir auch gefallen ist, aber ich akzeptiere diese Entwicklung zunehmend (leichter) und habe mir andere (sportliche) Optionen gesucht. Ausgedehnte Radreisen, Radfahren allgemein auch in Trainingscamps (wobei ich zunehmend feststelle, dass die "langsamen" Gruppen häufig die interessantesten Teilnehmer beherbergen - zumindest haben sie den Kopf oben und nehmen Umwelt und andere Menschen wahr). Ich engagiere mich politisch und habe, nach der xten Überarbeitung meines Geschäftsmodells, einen Riesenspass mit und an meiner Selbständigkeit.

Ja und ich habe auch noch den Traum von der einen Langdistanz, die mich abschließend versöhnt. Bis 60 habe ich noch 3 Jahre, mal sehn ...

DEJO
18.01.2016, 12:05
Vielleicht eher ein Zeitabschnitt mit sportlichem Fokus.

Die meisten, die etliche sportliche Jahrzehnte auf dem Buckel haben, kennen dieses Motivationsende. Das hat nichts mit sauren Trauben zu tun, eher damit, dass man als Amateur ab einem bestimmten Leistungsniveau, semi-professionell trainiert und einen normalen beruflichen Alltag zu stemmen hat. Diese Kombi (40-60 Std. Arbeit plus 20-30 Std. Training) laugen den Kopf aus. Und jeder suboptimale Wettkampf frisst mehr mentale Körner, als man sich das eingestehen will.

Es fehlt an ausreichend Schlaf, anausreichend sozialen Kontakten (die durchaus entspannend sind) und der eigenen Bereitschaft wirklich lockerzulassen, aus Sorge darüber, die Spannung zu verlieren. Und dann kommt der Moment, in dem das Motivationsfass leer ist. Richtig leer.

Man quält sich mit Erinnerungen, versucht die sportliche Taktung für die Tage, Wochen, Monate aufrecht zu erhalten, merkt aber unterschwellig, dass es nicht mehr zieht. Dazu kommen die Wehwehchen, die man in jüngeren Jahren einfach ignoriert hat, aber jetzt das morgendliche Aufstehen zu einem ersten Negativhöhepunkt des Tages werden lassen.

So schwer es mir auch gefallen ist, aber ich akzeptiere diese Entwicklung zunehmend (leichter) und habe mir andere (sportliche) Optionen gesucht. Ausgedehnte Radreisen, Radfahren allgemein auch in Trainingscamps (wobei ich zunehmend feststelle, dass die "langsamen" Gruppen häufig die interessantesten Teilnehmer beherbergen - zumindest haben sie den Kopf oben und nehmen Umwelt und andere Menschen wahr). Ich engagiere mich politisch und habe, nach der xten Überarbeitung meines Geschäftsmodells, einen Riesenspass mit und an meiner Selbständigkeit.

Ja und ich habe auch noch den Traum von der einen Langdistanz, die mich abschließend versöhnt. Bis 60 habe ich noch 3 Jahre, mal sehn ...

Schön geschrieben - klingt verständlich :Blumen:

Dafri
18.01.2016, 12:23
Vielleicht eher ein Zeitabschnitt mit sportlichem Fokus.

Die meisten, die etliche sportliche Jahrzehnte auf dem Buckel haben, kennen dieses Motivationsende. Das hat nichts mit sauren Trauben zu tun, eher damit, dass man als Amateur ab einem bestimmten Leistungsniveau, semi-professionell trainiert und einen normalen beruflichen Alltag zu stemmen hat. Diese Kombi (40-60 Std. Arbeit plus 20-30 Std. Training) laugen den Kopf aus. Und jeder suboptimale Wettkampf frisst mehr mentale Körner, als man sich das eingestehen will.

Es fehlt an ausreichend Schlaf, anausreichend sozialen Kontakten (die durchaus entspannend sind) und der eigenen Bereitschaft wirklich lockerzulassen, aus Sorge darüber, die Spannung zu verlieren. Und dann kommt der Moment, in dem das Motivationsfass leer ist. Richtig leer.

Man quält sich mit Erinnerungen, versucht die sportliche Taktung für die Tage, Wochen, Monate aufrecht zu erhalten, merkt aber unterschwellig, dass es nicht mehr zieht. Dazu kommen die Wehwehchen, die man in jüngeren Jahren einfach ignoriert hat, aber jetzt das morgendliche Aufstehen zu einem ersten Negativhöhepunkt des Tages werden lassen.

So schwer es mir auch gefallen ist, aber ich akzeptiere diese Entwicklung zunehmend (leichter) und habe mir andere (sportliche) Optionen gesucht. Ausgedehnte Radreisen, Radfahren allgemein auch in Trainingscamps (wobei ich zunehmend feststelle, dass die "langsamen" Gruppen häufig die interessantesten Teilnehmer beherbergen - zumindest haben sie den Kopf oben und nehmen Umwelt und andere Menschen wahr). Ich engagiere mich politisch und habe, nach der xten Überarbeitung meines Geschäftsmodells, einen Riesenspass mit und an meiner Selbständigkeit.

Ja und ich habe auch noch den Traum von der einen Langdistanz, die mich abschließend versöhnt. Bis 60 habe ich noch 3 Jahre, mal sehn ...

Ebenfalls von mir Daumen hoch für die Worte

maifelder
18.01.2016, 13:08
Vielleicht eher ein Zeitabschnitt mit sportlichem Fokus.

Die meisten, die etliche sportliche Jahrzehnte auf dem Buckel haben, kennen dieses Motivationsende. Das hat nichts mit sauren Trauben zu tun, eher damit, dass man als Amateur ab einem bestimmten Leistungsniveau, semi-professionell trainiert und einen normalen beruflichen Alltag zu stemmen hat. Diese Kombi (40-60 Std. Arbeit plus 20-30 Std. Training) laugen den Kopf aus. Und jeder suboptimale Wettkampf frisst mehr mentale Körner, als man sich das eingestehen will.

Es fehlt an ausreichend Schlaf, anausreichend sozialen Kontakten (die durchaus entspannend sind) und der eigenen Bereitschaft wirklich lockerzulassen, aus Sorge darüber, die Spannung zu verlieren. Und dann kommt der Moment, in dem das Motivationsfass leer ist. Richtig leer.

Man quält sich mit Erinnerungen, versucht die sportliche Taktung für die Tage, Wochen, Monate aufrecht zu erhalten, merkt aber unterschwellig, dass es nicht mehr zieht. Dazu kommen die Wehwehchen, die man in jüngeren Jahren einfach ignoriert hat, aber jetzt das morgendliche Aufstehen zu einem ersten Negativhöhepunkt des Tages werden lassen.



Du bist so weise. Wenn mich mal wieder jemand fragt, dann denke ich hoffentlich an Deine Worte.

Ich unterschreibe jedes Deiner Worte.

bellamartha
18.01.2016, 13:10
Vielleicht eher ein Zeitabschnitt mit sportlichem Fokus.
...

Danke, super geschrieben!

highlander
18.01.2016, 13:13
Du bist so weise. Wenn mich mal wieder jemand fragt, dann denke ich hoffentlich an Deine Worte.

Ich unterschreibe jedes Deiner Worte.

Du willst jetzt aber nicht schon wegen deinem Alter mit dem Jammern anfangen??:Huhu:

maifelder
18.01.2016, 13:34
Du willst jetzt aber nicht schon wegen deinem Alter mit dem Jammern anfangen??:Huhu:


Nein, ich will nur sagen, dass sich wohl Arnes als auch mein Work-Life-Balance verändert hat.

jannjazz
18.01.2016, 13:37
Die meisten, die etliche sportliche Jahrzehnte auf dem Buckel haben, kennen dieses Motivationsende.

...

Ja und ich habe auch noch den Traum von der einen Langdistanz, die mich abschließend versöhnt. Bis 60 habe ich noch 3 Jahre, mal sehn ...

Danke hierfür. Vielleicht ist es ja HH...

Hinterrad
18.01.2016, 15:16
Vielleicht eher ein Zeitabschnitt mit sportlichem Fokus.

Die meisten, die etliche sportliche Jahrzehnte auf dem Buckel haben, kennen dieses Motivationsende. Das hat nichts mit sauren Trauben zu tun, eher damit, dass man als Amateur ab einem bestimmten Leistungsniveau, semi-professionell trainiert und einen normalen beruflichen Alltag zu stemmen hat. Diese Kombi (40-60 Std. Arbeit plus 20-30 Std. Training) laugen den Kopf aus. Und jeder suboptimale Wettkampf frisst mehr mentale Körner, als man sich das eingestehen will.

Es fehlt an ausreichend Schlaf, anausreichend sozialen Kontakten (die durchaus entspannend sind) und der eigenen Bereitschaft wirklich lockerzulassen, aus Sorge darüber, die Spannung zu verlieren. Und dann kommt der Moment, in dem das Motivationsfass leer ist. Richtig leer.

Man quält sich mit Erinnerungen, versucht die sportliche Taktung für die Tage, Wochen, Monate aufrecht zu erhalten, merkt aber unterschwellig, dass es nicht mehr zieht. Dazu kommen die Wehwehchen, die man in jüngeren Jahren einfach ignoriert hat, aber jetzt das morgendliche Aufstehen zu einem ersten Negativhöhepunkt des Tages werden lassen.

So schwer es mir auch gefallen ist, aber ich akzeptiere diese Entwicklung zunehmend (leichter) und habe mir andere (sportliche) Optionen gesucht. Ausgedehnte Radreisen, Radfahren allgemein auch in Trainingscamps (wobei ich zunehmend feststelle, dass die "langsamen" Gruppen häufig die interessantesten Teilnehmer beherbergen - zumindest haben sie den Kopf oben und nehmen Umwelt und andere Menschen wahr). Ich engagiere mich politisch und habe, nach der xten Überarbeitung meines Geschäftsmodells, einen Riesenspass mit und an meiner Selbständigkeit.

Ja und ich habe auch noch den Traum von der einen Langdistanz, die mich abschließend versöhnt. Bis 60 habe ich noch 3 Jahre, mal sehn ...

Danke :Blumen: für diese tollen Worte, finde mich in jedem Satz wieder:Huhu:

War 2003 ein nettes Trainingslager auf Zypern unter deiner Leitung...

Eber
18.01.2016, 15:33
..
Ja und ich habe auch noch den Traum von der einen Langdistanz, die mich abschließend versöhnt. Bis 60 habe ich noch 3 Jahre, mal sehn ...
Mich machen finale Dinge immer nachdenklich und traurig.
(Vielleicht, weil ich die Endlichkeit nur schwer akzeptieren kann.)
Ich möchte (für Dich) hoffen, noch mehrere versöhnliche Langdistanzen zu erleben.:Blumen:

dude
18.01.2016, 15:50
(wobei ich zunehmend feststelle, dass die "langsamen" Gruppen häufig die interessantesten Teilnehmer beherbergen - zumindest haben sie den Kopf oben und nehmen Umwelt und andere Menschen wahr)

Waere mal Material fuer eine Studie. Liegt neben dem notwendigen absoluten Fokus auf den Sport vielleicht auch ein wenig daran, dass Extremausdauersportler oft introvertiert sind.

gerli
18.01.2016, 16:06
Es muss aber nicht immer eine Langdistanz sein. Auch eine olympische oder eine Halbdistanz kann durchaus Freude bereiten. Man hat so auch das Feeling eines Triathlons muss aber bei weitem nicht so viel trainieren als für eine Langdistanz.
Eine LD hat für mein Ego genügt.
Vielleicht wäre das für Dich eine Option, ich mach es jedenfalls so und bin auch glücklich.
Mehr noch, ich kann somit alles unter einen Hut bringen von Familie, Kids, Job usw...

Dafri
18.01.2016, 16:17
Meine Frau und ich (LD Pärchen);) haben 2014 mal eine komplette Wettkampf Pause eingelegt. Radfahren auf Mallorca,Wander Urlaub in den Alben, geführtes Inselhüpfen mit dem RR auf den Kanaren, Herbst wandern im Sauerland.

Ein Jahr später wieder Bock auf LD gehabt und fast Bestzeit hingelegt.

Es geht auch mal ohne Wettkämpfe Sport zu treiben. Vor allen Dingen wenn man schon 20 Jahre oder länger dabei ist.

Und ganz wichtig auch für die Zukunft. Auch Freunde und Bekannte mit anderen Intressen zu haben. Die Mischung macht es aus.

Der Spaß kommt dann von alleine wieder...oder eben nicht...Lebbe geht weiter;)
Gruß
Daniel:)

dude
18.01.2016, 16:40
Meine Frau und ich (LD Pärchen);) haben 2014 mal eine komplette Wettkampf Pause eingelegt. Radfahren auf Mallorca,Wander Urlaub in den Alben, geführtes Inselhüpfen mit dem RR auf den Kanaren, Herbst wandern im Sauerland.

Das hoert sich stressiger an als ein Wettkampfjahr der meisten Triathleten.

Dafri
18.01.2016, 16:53
Das hoert sich stressiger an als ein Wettkampfjahr der meisten Triathleten.

Nach jahrelangen" On The Road" mit Übersee Rennen eine Wohltat..zumindest für uns. Vor allen Dingen nicht bei jedem Wetter irgendwelche Einheiten traineren "müssen" bei Schichtarbeit bzw, 45-50 Std Wochen.

Nordexpress
18.01.2016, 18:11
Die meisten, die etliche sportliche Jahrzehnte auf dem Buckel haben, kennen dieses Motivationsende. Das hat nichts mit sauren Trauben zu tun, eher damit, dass man als Amateur ab einem bestimmten Leistungsniveau, semi-professionell trainiert und einen normalen beruflichen Alltag zu stemmen hat. Diese Kombi (40-60 Std. Arbeit plus 20-30 Std. Training) laugen den Kopf aus. Und jeder suboptimale Wettkampf frisst mehr mentale Körner, als man sich das eingestehen will.

Es fehlt an ausreichend Schlaf, anausreichend sozialen Kontakten (die durchaus entspannend sind) und der eigenen Bereitschaft wirklich lockerzulassen, aus Sorge darüber, die Spannung zu verlieren. Und dann kommt der Moment, in dem das Motivationsfass leer ist. Richtig leer.

Man quält sich mit Erinnerungen, versucht die sportliche Taktung für die Tage, Wochen, Monate aufrecht zu erhalten, merkt aber unterschwellig, dass es nicht mehr zieht.

Danke für diesen Text. Trifft exakt.

Pippi
18.01.2016, 18:17
Mit den Kilometern von Freiburg nach Frankfurt (und zurück) für die Triathlonszenefilme kommt auch einige Zeit zusammen.

Da hat Klugschnacker schon das Zeug zum durchhalten.

Noiram
18.01.2016, 19:18
Das Oe hat das schon brilliant zusammen gefasst! Kompliment.

Ich habe aber zu Arnes Vorgehen auch ganz konkrete Fragen die aufkommen wenn ich mir den ganzen Thread (vor allem den ersten) durch den Kopf gehen lasse.

Wenn der Urknall in Regensburg passiert - okay, dann keine weiteren Fragen.

1. Was aber wenn nicht?
Hakst Du es DANN ab und denkst Dir - okay, sportliche Wettkampfzeit vorbei?
Brauchst Du das zum abhaken?
Meinst Du Du fühlst Dich dann besser?

2. Wenn ich lese -
...Ich weiß nicht genau, welche Ziele ich habe, ob sie weiterhin im Sport liegen werden, oder ganz woanders. Es hat mich bereits Blut und Schweiß und Tränen gekostet, mir darüber klar zu werden...

... Geschwommen bin ich seit Roth nicht mehr, und im Laufschritt legte ich seit Juli vielleicht 100km zurück.

Zuletzt hatte ich auch keine Lust mehr auf’s Radfahren.
...
aktuell nicht den geringsten Grund, mich mit Langdistanztraining zu kasteien, aber dazu später mehr.

Gelaufen bin ich zweimal, irgendwo nahe einem Sechserschnitt und es hat überhaupt keinen Spaß gemacht.
Allein die Überwindung, die Laufhose anzuziehen, war ein psychisches Drama in mehreren Akten...
Arne
dann komme ich zu dem Gesamteindruck Du hast weder Spaß noch Lust darauf für so eine Aktion zu trainieren.
Wieso also machst Du das?

Und wozu musst Du diese Entscheidung Sport, Langdistanz oder was ganz anderes genau 2016 treffen? Bist Du in Zeitdruck? Oder unzufrieden?
Das würde mich persönlich mal interessieren.


Nebenbei mal eine kleine Story aus meinem Leben:

Ich hatte persönlich nie den LD-Traum da diese Leistung viel zu weit weg von meinen realen Leistungen war. Ich habe es zu einigen Marathons geschafft, aber ich hatte nie Talent - ich musste mich ziemlich quälen -wenn auch das ab und an Spaß gemacht hat.
3:45:18 war meine persönliche Glanzleistung in Frankfurt, aber ich war eher der 4:05-Typ.
Durch die Dauerverletzung hatte ich keine Wahl und musste kürzer treten. Immer wieder schwoll die unbändige Lust an und ich habe es wieder versucht, dabei habe ich aber auch gelernt dass ich nix erzwingen kann.
Lange Zeit habe ich darunter gelitten. Jedem Läufer nachgeschaut, traurig gewesen, mit der Figur gehadert (was ich noch oft tue)... irgendwie habe ich mich nicht mehr so richtig als "ich" gefühlt.
Mein Osteopath sagte immer "Sowas passiert wenn man sich nur noch über den Sport identifiziert!" Womit er Recht hatte.
Etliche Monate ging es so dahin, ich radelte viel oder schwamm (was die Verletzung auch nicht besser machte), begann eine Ausbildung zur Kunststherapeutin (in der ich auch einige eigene Sachen aufarbeitete) und dann kam ein ganz anderer Knall:
Er lief mir in Form eines großen, schwarzen Hundes über den Weg.
Ja lacht nur, aber es war so. Nie hatte ich den auf dem Plan.
Beim Wandern auf Mallorca, am Fuße des Tramuntana-Gebirges. Er war kein Streuner, er war ein Hund der gerade aus der Tötung gerettet und an einen Spanier vermittelt war, der ihn aber auch nicht mehr haben wollte.
Obwohl ich normalerweise Respekt vor großen Hunden habe, hockte ich mich hin und nahm in in den Arm.
Spontan rief ich aus: "Och den will ich haben".
Einer der beiden spanischen Menschen die hinter mir standen verstand mich (was für ein Zufall!!) und sagte "Ja das könnten sie! Der Hund soll eh nach Deutschland vermittelt werden und ist schon im Internet gelistet".
Mein Freund zog mich weiter "Du bist ja verrückt" und eigentlich wäre das Thema abgehakt gewesen. Aber auf dem weiteren Wanderweg rollten bei mir die Tränen, lautlos, einfach so. Wir kehrten um, aber weder Hund noch Menschen waren dort.
Mein Freund schrieb einen Zettel auf Englisch und steckte ihn an den Maschendrahtzaun. Zu der Zeit stürmte und regnetet es auf Mallorca. Traurig dachte ich mein Zettel fliegt weg und alles wäre zu spät.
Was würde wohl aus dem armen Hund werden...
3 Stunden später hatte ich eine SMS.... 5 Wochen später stand ich am Frankfurter Flughafen und nahm meinen Pastor Mallorquin in Empfang.
Mein Leben hat sich total geändert und ich bin glücklich darüber. Ich bin mittlerweile im Tierschutz engagiert und verbringe viel Zeit mit meinem Hund in der Natur und habe viele nette Leute mit ganz anderen Sorgen, Problemen und Interessen kennen gelernt.
Natürlich gibt es Momente wo ich auch mal traurig einem Läufer hinterher schaue... aber bei weitem nicht mehr so oft.

Noch heute bin ich überzeugt dass das höhere Bestimmung war ... so viele Zufälle auf einen Haufen???

Liebe Grüße Marion

P.S. Ich hoffe ihr nehmt mir diese lange Ausführung nicht übel.

Vicky
18.01.2016, 19:45
Hmmmm. Aber Arne schrieb auch, dass er BOCK drauf hat, sich beim Training unbeschwert "in die Fresse zu hauen" und dass ihn das ewig übervorsichtige "Bloß nicht falsch auftreten" Training einfach nervt. Das kann ich gut verstehen. Würde mich auch extrem nerven. Das "in die Fresse hauen" ab und zu ist schon richtig cool und wichtig.

Man fühlt sich vielleicht auch noch jünger, als man tatsächlich ist. Das ist irgendwie nicht so einfach zu verstehen, wenn man mit den "jungschen Hüpfern" nicht mehr mithalten kann, es aber unbedingt will. Geht mir beim schwimmen so. *hüstel*

Das Oe hat es aber gut auf den Punkt gebracht. Die Kunst ist es, mit der neuen Lebenssituation, die nun offensichtlich mit Pauken und Trompeten an die Macht gelangt ist, ein für sich selbst lohnendes und erstrebenswertes Ziel zu finden. Ich hoffe wirklich SEHR, dass Arne das hinbekommt. Das kann durchaus ein längerer Weg sein... Ende völlig offen. Ich habe selbst mehrere solcher "Umdenkphasen" hinter mir... bin aber noch lange nicht so gelassen, wie ich es sein müsste.



Ich sagte es zuvor: ist der Weg das Ziel? Falls nein (so klingt es), sei Dir klar darueber wie Du reagierst, wenn Du Dein (Zeit-)Ziel nicht erreichst.

Diese Frage fände ich auch spannend.

FMMT
18.01.2016, 19:57
Marion und DasOe :Blumen: :Blumen:

TriSG
18.01.2016, 19:58
Marion und DasOe :Blumen: :Blumen:

Dem schließe ich mich an.:Blumen: :Blumen:

Klugschnacker
18.01.2016, 21:35
Wenn der Urknall in Regensburg passiert - okay, dann keine weiteren Fragen.

1. Was aber wenn nicht?
Hakst Du es DANN ab und denkst Dir - okay, sportliche Wettkampfzeit vorbei?
Brauchst Du das zum abhaken?
Meinst Du Du fühlst Dich dann besser?

Das mit dem Urknall ist wohl ein Missverständnis. In Regensburg wird’s keinen Urknall geben. Weder sportlich noch im Sinne einer Erleuchtung. Wenn ich dort am Start stehe, dann als ganz normaler Sportsmann. Ein Rennen ist für mich ein Rennen und kein Selbsterfahrungstrip.

:Blumen:

Klugschnacker
18.01.2016, 21:47
Ich sagte es zuvor: ist der Weg das Ziel? Falls nein (so klingt es), sei Dir klar darueber wie Du reagierst, wenn Du Dein (Zeit-)Ziel nicht erreichst.

Der Weg ist das Ziel, bis ich an der Startleine paddle. Dann ist das Ziel das Ziel, und damit auch eine bestimmte Endzeit. Die ist ist aber jetzt nicht weiter wichtig, sondern ergibt sich einfach aus dem, was ich im Training drauf habe.

Am Erreichen oder Nichterreichen einer Endzeit hängt für mich nicht sehr viel. Ich will mir nichts beweisen. Mehr hängt für mich davon ab, einigermaßen unverletzt bis zum Start zu kommen. Wenn ich merke, dass das kaum noch möglich ist, muss ich natürlich daraus Konsequenzen ziehen.

Ankotzen würde es mich natürlich, beim Rennen einen schlechten Tag zu erwischen.

dude
18.01.2016, 23:33
Ankotzen würde es mich natürlich, beim Rennen einen schlechten Tag zu erwischen.

Ja schon, aber wenn der Weg das Ziel ist, macht das ja nicht wirklich was.

Hippoman
19.01.2016, 07:50
Ich kenne Arne schon lange und er ist definitiv gut genug. Er ist ein sehr cleverer Trainierer und auch ein sehr harter Wettkämpfer. Aber die Quali ist auch kein Selbstläufer. (Ich habe selbst Jahre gebraucht, bis ich es endlich geschafft habe.)

Warum die Quali bzw. Kona nicht ganz oben auf dem Lebens-Wunschzettel eines Triathleten dieses Niveaus steht, ist mir ein einziges Rätsel. Ich raff es einfach nicht.

...und ich raff´s nicht, dass bei Trias, die das Leistungsniveau von Arne haben, stets die Quali für Kona auf dem "Lebens-Wunschzettel" stehen sollen...

Bei dem Leistungsniveau würden bei mir eher andere Wettkämpfe als der IM Hawaii (Hawaii-Ultraman,Embrunman,Norseman, Altriman ...) auf dem Wunschzettel stehen,selbst wenn ich die Quali für Kona schaffen würde.:cool:

Viele Grüße

Hippoman :cool: (Der Arne auch schon einige Jahre kennt und schon einige Male als Tourist (das letzte Mal beim Hawaii-Ultramansieg von Fuxx :cool: ) im Aloha-State war.

stekercha
19.01.2016, 11:32
Ist es nicht schön, wenn die Motivation hinsichtlich einer "Sache" schwindet, die man schon sehr lang gemacht und Erfolge vorzuweisen hat? Ein Glücksfall ist das Schwinden der Motivation meiner Meinung deswegen, weil so Zeit und Raum für Neues bleibt. Ansonsten würde Arne noch in 20 Jahren immer noch jährlich Langdistanzen finishen und aufgrund des dafür notwendigen Trainings keine Zeit haben, neue Dinge auszuprobieren.

Zum gegeben Anlass ein kleiner Abriss von Aufstieg und "Absturz" meiner Triathlon-Motivation:

Motivation 1: Kraulschwimmen lernen 2010

Der Triathlonvirus wurde 2010 durch eine Arbeitskollegin gesetzt. Vorher war ich ausschließlich mit dem Mountainbike oder mit Laufschuhen unterwegs. Kraulschwimmen kannte ich nur aus dem Fernsehen. Nachdem ich mehrere Monate das Kraulschimmen geübt hatte, war es endlich soweit. 1500m über Wasser waren kein Problem. Motivation 1 geschafft.

Motivation 2: OD 2011 und es meiner Ehefrau zeigen

Die mühsam erlernten Kenntnisse mussten sich in der Praxis beweisen. Also meldete ich mich in Moritzburg zur OD an. Zum Leidwesen meiner Frau, die nur den Kopf schüttelte: "Warum musst du immer übertreiben.". Ich ging mit dem Mountainbike an den Start und kam nach 2,5 h ins Ziel. Motivation 2 geschafft.

Motivation 3: 70.3 2012 und es meiner Ehefrau zeigen

Wer A sagt, muss auch B sagen. Nach Zielschluss in Moritzburg stand fest, ich mache weiter. Nur wie weiter? Meine Ehefrau hätte es toleriert, wenn ich nochmal bei einer OD gestartet wäre, "um meine Zeit" zu verbessern. Das war aber keine ausreichende Motivation für mich. Nicht schneller, sondern länger war meine Motivation. Also in Wiesbaden zum 70.3 angemeldet. Rennrad gekauft. Meine Ehefrau hielt mich für verrückt. Nach 5 h war ich im Ziel. Motivation 3 geschafft.

Motivation 4: Langdistanz 2013 und es meiner Ehefrau zeigen

Glücklich ergatterte ich einen Startplatz in Roth. Meine Ehefrau hielt mich nun für völlig verrückt. Roth in unter 11 h geschafft. Motivation 4 geschafft.

Motivation 5: Ironman 2014

Jetzt bekam ich die ersten Motivationsprobleme. Während bis jetzt immer das erstmalige Schaffen einer längeren Strecke meine sportliche Motivation war, fiel diese Motivation nun weg (nein, Ultratriathlon wollte ich als vollzeitarbeitender 3facher Familienvater nun doch nicht versuchen). Meine Ehefrau hatte sich mit meinem Sport abgefunden. Wie also weiter? Schneller werden in Roth hatte für mich keinen Reiz. Der höhere Trainingsaufwand hätte in keinen Verhältnis zum "Erfolg" (vielleicht ein paar Minuten schneller) gestanden. Vielleicht "neue Landschaften" sehen? Nicht motivierend, zumal im Rennen die Schönheit der Landschaft eh nur eine untergeordnete Rolle spielt. Achso. Ich war ja noch kein Ironman. Also schnell in Frankfurt angemeldet. Frankfurt geschafft, sogar 8 Min schneller als in Roth. Motivation 5 geschafft.

Motivation 6: Heimat-OD 2015

In meiner Heimatstadt Regensburg war ich noch nicht bei der OD am Start. Nach 2 h 13 min im Ziel. Motivation 6 geschafft.

Motivation 7: Nix

Während Sport weiterhin ein wichtiger Bestandteil meines Lebens bleibt, werden jetzt andere Schwerpunkte gesetzt. Jetzt ist es an der Zeit, wieder etwas anderes zu machen. Vielleicht wird ja jetzt Klavierspielen gelernt (zur Freude meiner Ehefrau).

TriSG
19.01.2016, 11:40
Ist es nicht schön, wenn die Motivation hinsichtlich einer "Sache" schwindet, die man schon sehr lang gemacht und Erfolge vorzuweisen hat? Ein Glücksfall ist das Schwinden der Motivation meiner Meinung deswegen, weil so Zeit und Raum für Neues bleibt. Ansonsten würde Arne noch in 20 Jahren immer noch jährlich Langdistanzen finishen und aufgrund des dafür notwendigen Trainings keine Zeit haben, neue Dinge auszuprobieren.

Zum gegeben Anlass ein kleiner Abriss von Aufstieg und "Absturz" meiner Triathlon-Motivation:

Motivation 1: Kraulschwimmen lernen 2010

Der Triathlonvirus wurde 2010 durch eine Arbeitskollegin gesetzt. Vorher war ich ausschließlich mit dem Mountainbike oder mit Laufschuhen unterwegs. Kraulschwimmen kannte ich nur aus dem Fernsehen. Nachdem ich mehrere Monate das Kraulschimmen geübt hatte, war es endlich soweit. 1500m über Wasser waren kein Problem. Motivation 1 geschafft.

Motivation 2: OD 2011 und es meiner Ehefrau zeigen

Die mühsam erlernten Kenntnisse mussten sich in der Praxis beweisen. Also meldete ich mich in Moritzburg zur OD an. Zum Leidwesen meiner Frau, die nur den Kopf schüttelte: "Warum musst du immer übertreiben.". Ich ging mit dem Mountainbike an den Start und kam nach 2,5 h ins Ziel. Motivation 2 geschafft.

Motivation 3: 70.3 2012 und es meiner Ehefrau zeigen

Wer A sagt, muss auch B sagen. Nach Zielschluss in Moritzburg stand fest, ich mache weiter. Nur wie weiter? Meine Ehefrau hätte es toleriert, wenn ich nochmal bei einer OD gestartet wäre, "um meine Zeit" zu verbessern. Das war aber keine ausreichende Motivation für mich. Nicht schneller, sondern länger war meine Motivation. Also in Wiesbaden zum 70.3 angemeldet. Rennrad gekauft. Meine Ehefrau hielt mich für verrückt. Nach 5 h war ich im Ziel. Motivation 3 geschafft.

Motivation 4: Langdistanz 2013 und es meiner Ehefrau zeigen

Glücklich ergatterte ich einen Startplatz in Roth. Meine Ehefrau hielt mich nun für völlig verrückt. Roth in unter 11 h geschafft. Motivation 4 geschafft.

Motivation 5: Ironman 2014

Jetzt bekam ich die ersten Motivationsprobleme. Während bis jetzt immer das erstmalige Schaffen einer längeren Strecke meine sportliche Motivation war, fiel diese Motivation nun weg (nein, Ultratriathlon wollte ich als vollzeitarbeitender 3facher Familienvater nun doch nicht versuchen). Meine Ehefrau hatte sich mit meinem Sport abgefunden. Wie also weiter? Schneller werden in Roth hatte für mich keinen Reiz. Der höhere Trainingsaufwand hätte in keinen Verhältnis zum "Erfolg" (vielleicht ein paar Minuten schneller) gestanden. Vielleicht "neue Landschaften" sehen? Nicht motivierend, zumal im Rennen die Schönheit der Landschaft eh nur eine untergeordnete Rolle spielt. Achso. Ich war ja noch kein Ironman. Also schnell in Frankfurt angemeldet. Frankfurt geschafft, sogar 8 Min schneller als in Roth. Motivation 5 geschafft.

Motivation 6: Heimat-OD 2015

In meiner Heimatstadt Regensburg war ich noch nicht bei der OD am Start. Nach 2 h 13 min im Ziel. Motivation 6 geschafft.

Motivation 7: Nix

Während Sport weiterhin ein wichtiger Bestandteil meines Lebens bleibt, werden jetzt andere Schwerpunkte gesetzt. Jetzt ist es an der Zeit, wieder etwas anderes zu machen. Vielleicht wird ja jetzt Klavierspielen gelernt (zur Freude meiner Ehefrau).

Sehr schön geschrieben :Blumen:
Aber ganz lässt es dich scheinbar nicht los, wenn du jetzt hier deinen ersten Beitrag schreibst. :Cheese:

Duafüxin
19.01.2016, 11:48
Ankotzen würde es mich natürlich, beim Rennen einen schlechten Tag zu erwischen.

Für solche Tage bin ich Expertin :Huhu:

Nach etlichen Jahren bin ich nun auch wieder in der Lage mir Tempotraining anzutun, nach dem ich fast nur langsam laufen konnte aus diversen gesundheitlichen Gründen.
Seit ein paar Wochen hab ich mich einer Trainingsgruppe angeschlossen (nur Laufen), da krieg ich zweimal in der Woche so richtig einen reingewürgt und ich finds Klasse. :Cheese:

Mach es, hau Dir richtig in die Fresse beim Training!

Raimund
19.01.2016, 12:24
(...)

Motivation 2: OD 2011 und es meiner Ehefrau zeigen
(...)

Motivation 3: 70.3 2012 und es meiner Ehefrau zeigen
(...)
Motivation 4: Langdistanz 2013 und es meiner Ehefrau zeigen

Glücklich ergatterte ich einen Startplatz in Roth. Meine Ehefrau hielt mich nun für völlig verrückt. Roth in unter 11 h geschafft. Motivation 4 geschafft.

(...)Meine Ehefrau hatte sich mit meinem Sport abgefunden. (...)

Während Sport weiterhin ein wichtiger Bestandteil meines Lebens bleibt, werden jetzt andere Schwerpunkte gesetzt. Jetzt ist es an der Zeit, wieder etwas anderes zu machen. Vielleicht wird ja jetzt Klavierspielen gelernt (zur Freude meiner Ehefrau).

Samma, sollten wir deine Ehefrau kennen?;)

P.S.: Herzlich willkommen auf dieser Plattform und dem thread für älter werdende Motivationseuphemisten! :)

Hendock
19.01.2016, 13:19
Ich bin ja nicht so der Blog-Leser aber diesen hier werde ich mit Interesse verfolgen.
Zum einen, weil ich Arne ja auch persönlich kennenlernen durfte und ihn als Mensch, Sportler, Moderator und Autor sehr schätze und zu anderen, weil ich mich z.Zt., genauer gesagt seit Roth 2014, auch in so einem Motivationsloch befinde.

Die Vorbereitung für Roth 2014 lief schon alles andere als gut. Irgendwie konnte ich mich nicht mehr so gut motivieren wie noch für 2009, 2010 und 2011 und die Verletzungen, die ich mit mir rumschleppte (dauernde Blasen beim Laufen und ein Fersensporn) taten ihr Übriges dazu.

Naja, der Wettkampf wurde dann mein schlechtester bisher mit mehr als 20 km Wandertag. :Nee:

Danach konnte ich mich einfach nicht mehr richtig aufraffen. Einige Wettkämpfe in 2015, für die ich mich angemeldet hatte, habe ich sausen lassen und nur ab und zu mal etwas trainiert. Stattdessen habe ich gemerkt, dass es ja auch noch mehr im Leben gibt als Sport. Bspw. habe ich vor ca. 3 Jahren das Gitarre spielen für mich entdeckt - ich wollte schon immer ein Musikinstrument spielen - und dem gehe ich jetzt sehr intensiv nach.
Mein allgemeines Interesse am Sport hat auch etwas nachgelassen, deshalb bin ich hier auch nicht mehr so aktiv.

Nichtsdestoweniger möchte ich aber wieder etwas in die Puschen kommen und wieder mehr Sport machen. Als Motivationshilfe habe ich mich für den Bocholter Aasee-Triathlon angemeldet - auf der Sprint-Distanz. Wir wollen ja mal nix übertreiben. ;)

In diesem Sinne wünsche ich dir, Arne, dass du die Kurve kriegst. Vielleicht schaffst du es ja, mich ein wenig mitzureißen. :Huhu:

ThomasG
19.01.2016, 13:36
Mach es, hau Dir richtig in die Fresse beim Training!Genau - bestrafe Dich Arne! Es trifft immer den Richtigen :-) ;-)! -> https://www.youtube.com/watch?v=bMtBcSQe3xg

MatthiasR
19.01.2016, 15:19
...und ich raff´s nicht, dass bei Trias, die das Leistungsniveau von Arne haben, stets die Quali für Kona auf dem "Lebens-Wunschzettel" stehen sollen...

Also bei mir tut's das nicht.


Bei dem Leistungsniveau würden bei mir eher andere Wettkämpfe als der IM Hawaii (Hawaii-Ultraman,Embrunman,Norseman, Altriman ...) auf dem Wunschzettel stehen,selbst wenn ich die Quali für Kona schaffen würde.:cool:


Das ist bei mir auch so. Embrun schwebt mir z.B. vor. Vielleicht nächstes Jahr...

Gruß Matthias

Rälph
19.01.2016, 16:57
Also bei mir tut's das nicht.

Das ist bei mir auch so. Embrun schwebt mir z.B. vor. Vielleicht nächstes Jahr...

Gruß Matthias

Dann wird sich ein anderer M50er freuen, dass so ne Maschine wie du ihm nen Qualiplatz mehr übrig lässt.:)

Aber verpassen tust du trotzdem was. Und zwar gewaltig!:Huhu:

staen
19.01.2016, 18:53
Servus Arne,

erstmal danke für deine ehrlichen Aussagen hier + auch die vielen Beiträge Anderer. Offensichtlich gibt es hier ja einige, denen es ähnlich geht oder ging.

Mir fällt auf, dass es oft um Leistung, Leistung, Leistung geht - also um Zeiten, die man erreichen will.... Sub x.....Quali....... Hat das wirklich so viele hier bislang motiviert bzw. motiviert euch das noch immer? Demotiviert es euch dann total, wenn die Wunschzeiten nicht mehr möglich sind (altersbedingt oder aus anderen Gründen, z.B. Verletzung in der Vorbereitung?)

Ich will mich durch Training & Wettkampf in der eigenen Haut wohl fühlen + Spaß haben. Daraus ergibt sich natürlich, dass ich versuche strukturiert zu trainieren (weil sonst der Sport/Wettkampf kein "Genuss" wird). Aber total quälen für die SubIrgendwas? Wenn ich irgendwann mit 60 mit Spezln als Altherrenrennradgruppe zum Biergarten am See düsen kann & dabei a Gaudi hab ist für mich das persönliche Fitnessziel (gesund bleiben + Spaß haben) unabhängig vom Schnitt erreicht.

Deshalb freue ich mich - ob in guter oder schlechter persönlicher Form anreisend, mal schaun was so geht - auf das Trainingslager auf Malle 2016, entkorke gedanklich schonmal den ersten gemeinsamen Roten :) & bleib hier mitlesend dabei.

Pate1410
19.01.2016, 21:18
Servus Arne,

erstmal danke für deine ehrlichen Aussagen hier + auch die vielen Beiträge Anderer. Offensichtlich gibt es hier ja einige, denen es ähnlich geht oder ging.

Mir fällt auf, dass es oft um Leistung, Leistung, Leistung geht - also um Zeiten, die man erreichen will.... Sub x.....Quali....... Hat das wirklich so viele hier bislang motiviert bzw. motiviert euch das noch immer? Demotiviert es euch dann total, wenn die Wunschzeiten nicht mehr möglich sind (altersbedingt oder aus anderen Gründen, z.B. Verletzung in der Vorbereitung?)

Ich will mich durch Training & Wettkampf in der eigenen Haut wohl fühlen + Spaß haben. Daraus ergibt sich natürlich, dass ich versuche strukturiert zu trainieren (weil sonst der Sport/Wettkampf kein "Genuss" wird). Aber total quälen für die SubIrgendwas? Wenn ich irgendwann mit 60 mit Spezln als Altherrenrennradgruppe zum Biergarten am See düsen kann & dabei a Gaudi hab ist für mich das persönliche Fitnessziel (gesund bleiben + Spaß haben) unabhängig vom Schnitt erreicht.

Deshalb freue ich mich - ob in guter oder schlechter persönlicher Form anreisend, mal schaun was so geht - auf das Trainingslager auf Malle 2016, entkorke gedanklich schonmal den ersten gemeinsamen Roten :) & bleib hier mitlesend dabei.



Sehr angenehmer Beitrag! Mit Dir würd ich sofort ins Trainingslager fahren :Blumen:

triduma
19.01.2016, 23:26
Motivation 6: Heimat-OD 2015

In meiner Heimatstadt Regensburg war ich noch nicht bei der OD am Start. Nach 2 h 13 min im Ziel. Motivation 6 geschafft.

Motivation 7: Nix

Während Sport weiterhin ein wichtiger Bestandteil meines Lebens bleibt, werden jetzt andere Schwerpunkte gesetzt. Jetzt ist es an der Zeit, wieder etwas anderes zu machen. Vielleicht wird ja jetzt Klavierspielen gelernt (zur Freude meiner Ehefrau).

Na da wäre doch als Motivation 7 der Challenge Regensburg genau das richtige. :)

Hippoman
20.01.2016, 08:13
Dann wird sich ein anderer M50er freuen, dass so ne Maschine wie du ihm nen Qualiplatz mehr übrig lässt.:)

Aber verpassen tust du trotzdem was. Und zwar gewaltig!

Wer aber anstelle Embrunman oder Elbaman den IM Hawaii vorzieht, verpaßt aber auch was...:)

Hab`ich mir letztes Jahr jedenfalls während meines Elbaman-Aufenthalts von einem Triathlet sagen lassen, der schon bei allen 3 Events (Embrun,Elba,Kona)gestartet ist und künftig die beiden Wettkämpfe mit dem "E" immer vor Kona vorziehen würde...:)

...und das, obwohl er die Hawaii-Quali bestimmt schaffen würde und auch die Knete hat, dass es für die Reise nach Kona reichen würde...:Huhu:

Viel Erfolg aber schon mal für Deine Hawaii-Quali !:Blumen:

Hippoman :cool:

Noiram
20.01.2016, 08:36
@staen: Gesunde Einstellung! Gefällt mir. :Blumen: So ein verbissener Wettkampfquäler wäre sicher auch als Partner anstrengend.

Dafri
20.01.2016, 09:25
Wer aber anstelle Embrunman oder Elbaman den IM Hawaii vorzieht, verpaßt aber auch was...:)




Habe mir sagen lassen,das Embrunman und vor allen Dingen der Elbaman landschaftlich zu den schönsten Rennen überhaupt zählen.

sabine-g
20.01.2016, 09:45
Habe mir sagen lassen,das Embrunman und vor allen Dingen der Elbaman landschaftlich zu den schönsten Rennen überhaupt zählen.

natürlich sind bestimmt all diese Rennen gaaaaaaaaaaaaaaanz toll.
Trotzdem mit Hawaii nicht zu vergleichen, in keinerlei Hinsicht.

macoio
20.01.2016, 09:45
Habe mir sagen lassen,das Embrunman und vor allen Dingen der Elbaman landschaftlich zu den schönsten Rennen überhaupt zählen.

auf jeden Fall !!!

DEJO
20.01.2016, 10:10
natürlich sind bestimmt all diese Rennen gaaaaaaaaaaaaaaanz toll.
Trotzdem mit Hawaii nicht zu vergleichen, in keinerlei Hinsicht.

Stimmt - Embrun ist die Strecke anspruchsvoller und landschaftlich schöner, als die Strecke beim IM Hawaii :Cheese:
Elba kenne ich nicht.

Einmal beim IM Hawaii dabei zu sein, sich qualifiziert zu haben für DEN WICHTIGSTEN WETTKAMPF der Triathleten (ja ich weiß es gibt noch Olympia bla bla) war für mich DAS ZIEL. Bin immer noch der persönlichen Meinung, dass es auch für ambitionierte Breitensportler das große Ziel ist und sein sollte. Trotz vieler negativer Entwicklungen.

Aus diversen Gründen habe ich keine Ambitionen auf ein weiteres Mal (wäre Nummer 4) - hängt vielleicht auch damit zusammen, dass es dort einen weitaus lohnenderen WK gibt. Der wiederum auch Landschaftlich und vom
Streckenanspruch zumindest mit Embrun mithalten kann :cool:

Ich wünsche mir, dass unser Arne die Motivation wiederfindet (und sei es durch eine coole Badebuchse) dann in Regensburg die Quali holt und uns anschließend auf Hawaii den Genießer Daylight Finisher macht. Mit geilen Reportagen ausm Mekka des Triathlonsports :Huhu:

Hafu
20.01.2016, 10:15
... Regensburg die Quali holt...:

??? Hab' ich was verpasst? Ist das nächste Challenge-Rennen von den Chinesen übernommen worden?;)

Klugschnacker
20.01.2016, 10:15
Regensburg die Quali holt

WAAAAHHHHH!! :dresche

DEJO
20.01.2016, 10:17
WAAAAHHHHH!! :dresche

:Lachanfall: Ihr seht ich bin schon seit 2007 aus dem Ironman ZIRKUS ausgestiegen :Lachanfall:
Kein Szenekenner mehr :dresche

Rälph
20.01.2016, 11:38
Hab`ich mir letztes Jahr jedenfalls während meines Elbaman-Aufenthalts von einem Triathlet sagen lassen, der schon bei allen 3 Events (Embrun,Elba,Kona)gestartet ist und künftig die beiden Wettkämpfe mit dem "E" immer vor Kona vorziehen würde...:)


Künftig! Hab ja nie gesagt, dass man da Stammgast sein muss.:)

Viel Erfolg aber schon mal für Deine Hawaii-Quali !:Blumen:


Nichts geplant dergleichen. Ich war ja da, I'M AN IRONMAN!!!:liebe053:

Habe mir sagen lassen,das Embrunman und vor allen Dingen der Elbaman landschaftlich zu den schönsten Rennen überhaupt zählen.

Ich kenne die Elbastrecke aus dem Urlaub und bin dort viel geradelt. Ist schön, aber völlig ausflippen braucht man deshalb auch nicht.


Einmal beim IM Hawaii dabei zu sein, sich qualifiziert zu haben für DEN WICHTIGSTEN WETTKAMPF der Triathleten (ja ich weiß es gibt noch Olympia bla bla) war für mich DAS ZIEL. Bin immer noch der persönlichen Meinung, dass es auch für ambitionierte Breitensportler das große Ziel ist und sein sollte. Trotz vieler negativer Entwicklungen.


Absolut! Und spürbar ist auch die Anerkennung im Umfeld. Da kannst du 10 mal Roth oder Frankfurt in Hammerzeiten hingelegt haben, das interessiert keine Sau.
Es war zwar nicht meine Motivation nach Hawaii zu wollen, aber ein bisschen Bewunderung tut auch mal gut.

Ich hab nen Kumpel, der hat sich 2x qualifiziert und ist nicht gefahren. (Hat grad nicht so gut gepasst) Nun wurde er wiederholt am Bein operiert und es ist nicht klar, ob er je wieder diese Leistungen wird bringen können. Der ist jetzt schon am:Kotz:

Ich denke es gilt für manche Triathleten halt als "cool" Hawaii doof zu finden. Aus Prinzip. Ähnlich der Tatsache, dass man als Schüler eben Chemie aus Prinzip doof finden muss. (Wobei das mal echt ein Kackfach war...;) )

Rälph
20.01.2016, 14:12
Ich hoffe, dass Dein Posting kein Gradmesser ist, mit wem man es bei Dir zu tun hat...:Huhu:

Hippoman :cool:

Jemand, der Chemie nicht gecheckt hat und das Fach darum blöd fand?

Ist ja auch wurscht, ist Arnes Blog.
Ich selbst war damals einfach unheimlich positiv überrascht von Kona und wünsche dieses Erlebnis jedem Anderen auch.

Klugschnacker
21.01.2016, 09:10
So, Wetter wird wieder wärmer in Freiburg, die Tage des Schnees auf den Straßen sind erstmal gezählt. 15°C am kommenden Montag.
:Lachen2:

Da muss ich mich schicken, den ersten Tausender auf dem Rad klar zu machen, wie sich das gehört für Januar.
:quaeldich:

longtrousers
21.01.2016, 09:42
Ich wünsche mir, dass unser Arne die Motivation wiederfindet (und sei es durch eine coole Badebuchse) dann in Regensburg die Quali holt

WAAAAHHHHH!! :dresche

??? Hab' ich was verpasst? Ist das nächste Challenge-Rennen von den Chinesen übernommen worden?;)

Chuck Norris würde sich die Hawaii Quali in Regenburg holen...

Alteisen
21.01.2016, 09:45
So, Wetter wird wieder wärmer in Freiburg, die Tage des Schnees auf den Straßen sind erstmal gezählt. 15°C am kommenden Montag.
:Lachen2:



Die Freibadsaison ist im Anmarsch. Jetzt wird es aber Zeit für die neue Badehose ... oder was immer es auch mit oder ohne Rüssel werden soll.

kullerich
21.01.2016, 11:59
So, Wetter wird wieder wärmer in Freiburg, die Tage des Schnees auf den Straßen sind erstmal gezählt. 15°C am kommenden Montag.
:Lachen2:



Welche Wetter-Site liefert das dann? Ich finde "nur" 6 Grad.....

Klugschnacker
21.01.2016, 12:32
Welche Wetter-Site liefert das dann? Ich finde "nur" 6 Grad.....

https://www.meteoblue.com/de/wetter/vorhersage/woche/freiburg-im-breisgau_deutschland_2925177

Noiram
21.01.2016, 12:47
Welche Wetter-Site liefert das dann? Ich finde "nur" 6 Grad.....

https://www.meteoblue.com/de/wetter/vorhersage/woche/freiburg-im-breisgau_deutschland_2925177

Okay die sagt auch bei uns im Harz 10 Grad an, während "Windfinder" da mit 5 Grad wesentlich vorsichtiger ist.
Mit Windfinder habe ich ganz gute Erfahrungen - obwohl mir wärmer auch mehr liegen würde.
Ich mach schon mal 3 Kreuze wenn die Schneeschipperei ein Ende hat.

MatthiasR
21.01.2016, 14:44
So, Wetter wird wieder wärmer in Freiburg, die Tage des Schnees auf den Straßen sind erstmal gezählt. 15°C am kommenden Montag.
:Lachen2:

Wetteronline.de bietet nur 10°C, aber das wäre natürlich auch sehr okay.


Da muss ich mich schicken, den ersten Tausender auf dem Rad klar zu machen, wie sich das gehört für Januar.
:quaeldich:

Angesichts:
| Trainingmanager January: Radfahren 280.0 km | Laufen 39.0 km
fehlt da aber noch Einiges! Zumal 300 Laufkilometer im Januar für dich wahrscheinlich zielführender wären :Peitsche:

Gruß Matthias

Vicky
21.01.2016, 18:14
Chuck Norris würde sich die Hawaii Quali in Regenburg holen...


So isses!!! Wenn Chuck Norris nämlich ins Wasser fällt, dann wird er nicht nass. Aber das Wasser wird Chuck Norris. Seit Chuck Norris schwimmen kann, ist Arielle nur noch Meerfrau. Und er trinkt seinen Kaffee schwarz, ohne Wasser.


Welche Wetter-Site liefert das dann? Ich finde "nur" 6 Grad.....

Joah... ich nehme mir ooooch immer den besten Wetterbericht. Und wehe der stimmt nicht. Dann iss aber Polen offen! Und es gibt ne bitterböse... BITTERBÖSE Rezension auf Google Maps und Amazon. :Cheese:

DEJO
21.01.2016, 18:31
Rezession gefällt mir :Cheese:

Vicky
21.01.2016, 18:45
Rezession gefällt mir :Cheese:

Oooops. Mein Apfelbuch hat es falsch korrigiert. Tschuldigung! Mein Apfelbuch hat drei Anläufe gebraucht, bis es kapiert hat, was ich von ihm will :-D

Jetzt kennt es das Wort.

triduma
21.01.2016, 23:39
So, Wetter wird wieder wärmer in Freiburg, die Tage des Schnees auf den Straßen sind erstmal gezählt. 15°C am kommenden Montag.
:Lachen2:

Da muss ich mich schicken, den ersten Tausender auf dem Rad klar zu machen, wie sich das gehört für Januar.
:quaeldich:

Arne, wir brauchen einen "Gefällt mir" Button hier im Forum. ;)

sybenwurz
21.01.2016, 23:42
Da muss ich mich schicken, den ersten Tausender auf dem Rad klar zu machen, wie sich das gehört für Januar.
:quaeldich:

Knapp 100k an jedem der noch zur Verfügung stehenden Tage, dann passts doch, wenst aufn Montag warten willst, halt etwas mehr...:Cheese:

Klugschnacker
22.01.2016, 15:09
Ich kam über Reinhold Messner zum Ausdauersport. Über Reinhard Karl, Kurt Albert und Wolfgang Güllich. Die Geschichten dieser großen Kletterer waren wie eine Antriebsfeder in meinem inneren Räderwerk, deren Zahnräder durch meine Erziehung und Kindheitserlebnisse geformt worden waren. Ich bin früh aus dem Nest gefallen, bereits mit knapp 16 Jahren verließ ich das Elternhaus für immer, und beendete damit einige schwierige Jahre. Weitere würden kommen.

Meinem Vater verdanke ich ein großes inneres Durchhaltevermögen. Das liest sich gut in einem Sportforum, doch im echten Leben ist es eine zweischneidige Eigenschaft, die sich leicht gegen einen selbst richtet.

In der deutschen Grammatik nennt man sie die Konjunktionen des Gegengrundes: trotzdem, obwohl, wenngleich, dessen ungeachtet, und so weiter. Eine Sache tun, obwohl es Gegengründe gibt. Eine Situation aushalten zu können, Beschwerliches lange durchzustehen ist eine Eigenschaft, die ich öfter bei Menschen finde, die es in ihrer Kindheit schwer hatten. Was ihnen im Gegenzug häufig fehlt, ist die Fähigkeit, Dinge zu ändern. Man hält sie lieber aus, anstatt sie zu ändern.

Ob meine Beobachtung nun stimmt oder nicht: Ich war als 16- oder 17jähriger ein Mensch, der lange durchhalten konnte. Gleichzeitig fühlte ich mich von meinem Vater (er starb, als ich Mitte 20 war) nicht wahrgenommen und unterschätzt. Mich begeisterten Vorbilder, die sich durch ihr Durchhaltevermögen hervorgetan hatten, Großes leisteten und dafür Anerkennung fanden. Die Bücher von Reinhold Messner kannte ich auswendig, parallel dazu fesselten mich die Biografien großer Wissenschaftler. Die Alleingänge von Messner am Nanga Parbat und Mount Everest, oder die des jungen Albert Einstein, der mit 26 Jahren unser Weltbild revolutionierte, lagen für mich nah beieinander.

Meine Kumpels interessierten sich für andere Dinge, darum empfand ich mich selbst als Einzelgänger. Zumindest in einem inneren Sinne. Ich sprach wenig über das, was mich fesselte, und wenn ich es doch tat, dann in so einem Redeschwall, dass ich alle damit überforderte und auf verständliche Ablehnung stieß.
Gedanken, die man nicht teilen kann, sind in unseren Köpfen gefangen wie ein Kanarienvogel in seinem Käfig. Aber innerhalb seines Käfigs ist dieses Vögelchen das freieste Wesen, das man sich vorstellen kann. Ich liebte es, mich bei meinen damals einsetzenden Joggingläufen gedanklich in den Himalaya zu versetzen, mit seinen gewaltigen Strapazen und Möglichkeiten, sich zu bewähren. Oder mir den jungen Einstein vorzustellen, der als junger Patentprüfer dritter Klasse nach Feierabend über seinen Gleichungen brütete.

Ich trainierte also damals bereits regelmäßig laufen und klettern, teils vor, teils nach der Schule, und las viel. Ich entfernte die Matratze aus meinem Bett und schlief zwei Jahre lang, bis ich volljährig war, Nacht für Nacht auf einer Pressspanplatte ohne jede Unterlage, um mich für die Bergsteigerei abzuhärten. Ich gewöhnte mich daran und fühlte mich frei in diesem Biwak.

Die Begeisterung für Sport und Wissenschaft hat mir in der Schule viel Ärger und beschwerliche Feindschaften eingebracht. Ich war körperlich ein Spätentwickler, außerdem sehr schlecht und faul in allen schulischen Lernfächern, darunter sämtliche Naturwissenschaften. Fast alle Jungs in der Klasse waren stärker, schneller und geschickter als ich, und mein mathematisches Unvermögen war grotesk. Während ich also von großen Abenteuern träumte und Taschengeld für Bücher zur Erkenntnistheorie ausgab, war meine reale Lebenswelt das Gegenteil davon. Die Jungen und Mädchen, aber auch die Lehrer um mich herum rieben mir das natürlich unter die Nase, wo immer sie konnten.

Alles schwankte. Ich war in jedem Jahr meiner Schullaufbahn Klassensprecher, außer in einem, als ich gerade die Schule gewechselt hatte. Ich wurde drei Jahre zum Schülersprecher des Gymnasiums gewählt. Gleichzeitig war ich immer wieder sehr unbeliebt. Mal hatte ich viele, dann wieder gar keine Freunde. Für Mädchen war ich unsichtbar, aber das vielleicht schönste Mädchen aus der Gegend ging mit mir. Dasselbe Chaos bei den Lehrern: In der 8. Klasse gewann ich einen Buchpreis für meine schulische Leistungen. In der 9. Klasse blieb ich sitzen, ohne dass ein einziger meiner Lehrer gefragt hätte, was los sei.

(Die schulische Lage spitzte sich weiter zu: Dass ich heute mehr als einen Hauptschulabschluss habe, verdanke ich dem nicht ganz regelkonformen Eingreifen eines einzelnen Lehrers, mit dem ich mich ab und zu nachmittags traf, um ihm bevorzugt über die Geschichte der Relativitätstheorie Löcher in den Bauch zu fragen. Das Internet als Wissensquelle gab es damals noch nicht. Aber das ist eine andere Geschichte. Ich begreife erst jetzt beim Schreiben, wie absurd sie ist.)

Ich war ein schmächtiger Kerl, aber das Lauftraining tat seine Wirkung. Bei einem 1000m-Lauf im Schulsport schlug ich alle anderen mit Leichtigkeit, was mich selbst überraschte. Doch das zählte nicht viel. Ganz im Gegenteil: Bereits bestehende Konflikte mit anderen Jungs wurden dadurch eher schlimmer.

Ich weiß nicht mehr genau, wie es dazu kam, aber irgendwie wurde ich danach in ein „Armdrücken“ mit einem der stärksten Jungs aus der Klasse verwickelt. Ich wollte nicht, denn die Sache war witzlos, der Ausgang klar. Entsprechend hämisch war die Stimmung der Umstehenden. Als geistiger Bergsteiger und aktiver Kletterer war ich eigentlich gar nicht so schlecht drauf. Ich hatte mich auf 69 Kilogramm runtergehungert und konnte mühelos 30 Klimmzüge am Stück. Aber gegen die Pranke auf der anderen Seite des Tisches waren meine Aussichten sehr schlecht.

Er begann lächelnd mit mäßigem Druck, seiner Sache sicher. Das war sein Fehler. Einer schnellen Attacke hätte ich nichts entgegensetzen können. Wie man sich eine Viertelstunde lang mit brennenden Armen in einer Felswand festkrallt, wusste ich jedoch nach vielen hundert Seillängen sehr gut. Als es nach zwei Minuten noch unentschieden stand, wendete sich das Blatt und ich spürte, heute ändert sich etwas in deinem Leben.

Einige Jahre später rannte ich bei einem Berglauf im Nachbarort vom Tal hinauf auf den Gipfel. 800 Höhenmeter auf 8 Kilometern Länge. Von Anfang an schrieen mich die Zuschauer an: Peeeter!! Peeeeeter!! Peeeeeeteeeer!!! Überall waren diese Rufe von Menschen, die ich nicht kannte und die mich nicht kannten. Was war los? Direkt an meinen Fersen lief Peter Zipfel, Deutscher Meister im Berglauf von 1985, Olympiateilnehmer im Skilanglauf und eine lokale Sportberühmtheit. Das war krass! Ich lief so schnell ich irgendwie konnte und war überwältigt von diesen alles vereinnahmenden Läuferschmerzen, die sich keiner vorstellen kann, wenn er sie nicht gerade spürt.

Zwei Kilometer vor dem Ziel dieses Berglaufs gibt es ein Flachstück von einigen hundert Metern Länge. Da Peter deutlich größer war als ich, erwartete ich dort seinen Angriff mit raumgreifendem Schritt. Alles in mir konzentrierte sich auf diese langsam herannahende Stelle. Ich sah sie von weitem, Peter kannte sie ganz sicher ebenfalls. Mit fliegendem Atem stürmten wir dort hinauf, ich voraus, Peter eine Armlänge dahinter. 10 Meter bevor die Straße sich neigte, attackierte ich so hart ich noch konnte. Ich bereute es auf der Stelle, denn das Gefühl zu ersticken war gewaltig, und das Ziel noch anderthalb teilweise steile Kilometer entfernt. Zehn, vielleicht 15 Meter betrug die Lücke zwischen uns. Leicht und locker würde er sie schließen können.

Als nach einer halben Minute (die Zeit läuft bekanntlich in Zeitlupe) der Abstand noch der gleiche war, passierte etwas Seltsames. Mich traf ein Adrenalinstoß, so gewaltig, dass ich im eigenen Körper zum Passagier wurde. Und der rannte, keuchte und spie, schmerzte, schrie und jubelte im Inneren, wie ich es nie wieder in der Weise erlebt habe. Im Ziel gab er mir empathisch die Hand, und ich heulte später Rotz und Wasser vor Glück und Befreiung. Im Dorf begann man mich zu grüßen, und irgendwie presste sich aus alldem ein Tröpfchen Öl hervor, das mir bisher gefehlt hatte und alle Reibung etwas leichter machte.

Die Schere zwischen innerem und äußerem Leben, die an allen jungen Menschen zerrt, schloss sich für diesen sportlichen Teil meines Lebens. Zumindest ein wenig. Es machte keinen neuen Menschen aus mir, fühlte sich aber nachhaltig gut an.

Vielleicht ist dieses Gefühl gemeint, wenn man sagt, man sei im Einklang mit sich selbst. Tatsächlich ist man das ja nur hin und wieder, für einige Momente. Viele davon lagen für mich im Sport, wenn ich gemeinsam mit Frank durch die Wälder streifte, oder allein mit einem Walkman dem Schatten davonflog, der allabendlich die Berghänge hinaufkriecht.

drullse
22.01.2016, 15:23
Respekt...

DEJO
22.01.2016, 15:24
Das Buch würde ich kaufen :Blumen:

bellamartha
22.01.2016, 15:26
Arne.
Wie schön. Wie anrührend.
Danke, dass du dich hier zeigst, offen und wahrhaftig.

J., berührt.

oko_wolf
22.01.2016, 15:38
Das Buch würde ich kaufen :Blumen:

Ich auch

AndiQ2.0
22.01.2016, 15:43
Da muss ich mich schicken, den ersten Tausender auf dem Rad klar zu machen, wie sich das gehört für Januar.
:quaeldich:

Ende Januar ist es erst bei dir so weit?:confused:
Etwas in Verzug? :Huhu:

amimarc
22.01.2016, 15:44
Ja. Vielen Dank für die offenen Worte!:Blumen:

Frieder
22.01.2016, 15:57
SCHREIB ein Buch!

Brazzo
22.01.2016, 16:09
Ich auch

+ 1 :Blumen:

tandem65
22.01.2016, 16:39
Das Buch würde ich kaufen :Blumen:

Zusammen mit Pantones Buch.
Los Arne, gleich Pantone unter Vertrag nehmen & den Triathlon-Szene-Verlag gründen.

dude
22.01.2016, 17:25
Arne, warum hat es nie zum richtig guten Triathleten gereicht? Es klingt so als ob die Voraussetzungen dafuer da waren. Ist es das, was Dich wurmt?

tandem65
22.01.2016, 17:43
Arne, warum hat es nie zum richtig guten Triathleten gereicht? Es klingt so als ob die Voraussetzungen dafuer da waren. Ist es das, was Dich wurmt?

Darf ich noch etwas Salz reichen? :Cheese:

Kullerbein
22.01.2016, 19:06
Ich bin hingerissen... und berührt.:Blumen:

ThomasG
22.01.2016, 19:29
So schreiben können wie Arne das wär was :-)!

LidlRacer
22.01.2016, 19:40
Bin auch sowohl von der Story als auch von Arnes "Schreibe" beeindruckt! :Blumen:

Falls sich das auf ein Buch ausdehnen lässt, wäre ich auch dabei!

FMMT
22.01.2016, 19:57
Ich bin hingerissen... und berührt.:Blumen:

+1 ganz stark :Blumen:

Rälph
22.01.2016, 21:45
In der deutschen Grammatik nennt man sie die Konjunktionen des Gegengrundes: trotzdem, obwohl, wenngleich, dessen ungeachtet, und so weiter. Eine Sache tun, obwohl es Gegengründe gibt. Eine Situation aushalten zu können, Beschwerliches lange durchzustehen ist eine Eigenschaft, die ich öfter bei Menschen finde, die es in ihrer Kindheit schwer hatten.

Und in der Psychologie nennt sich der Begriff Resilienz. Ist ein interessantes Thema.

Arne, warum hat es nie zum richtig guten Triathleten gereicht? Es klingt so als ob die Voraussetzungen dafuer da waren.

Ich glaube eine schwere Kindheit ist in der Ausdauer- und Extremsportwelt sehr häufig anzutreffen. Trotzdem ersetzt diese wohl kein wirkliches Talent.

Aber wer muss schon schnell schwimmen können, wenn er so schön schreiben kann.:Blumen:

Running-Gag
22.01.2016, 21:49
:Blumen: :quaeldich:

schnodo
22.01.2016, 21:52
Den Schmöker kauf ich auch - und würde ihn sogar vor dem anderen Kubikmeter wartender Bücher lesen. Prioritäten... :Blumen:

sybenwurz
22.01.2016, 22:19
Genial.

Bischi
22.01.2016, 22:33
Ich kam über Reinhold Messner zum Ausdauersport. Über Reinhard Karl, Kurt Albert und Wolfgang Güllich. Die Geschichten dieser großen Kletterer waren wie eine Antriebsfeder in meinem inneren Räderwerk, deren Zahnräder durch meine Erziehung und Kindheitserlebnisse geformt worden waren. Ich bin früh aus dem Nest gefallen, bereits mit knapp 16 Jahren verließ ich das Elternhaus für immer, und beendete damit einige schwierige Jahre. Weitere würden kommen.

Meinem Vater verdanke ich ein großes inneres Durchhaltevermögen. Das liest sich gut in einem Sportforum, doch im echten Leben ist es eine zweischneidige Eigenschaft, die sich leicht gegen einen selbst richtet.

In der deutschen Grammatik nennt man sie die Konjunktionen des Gegengrundes: trotzdem, obwohl, wenngleich, dessen ungeachtet, und so weiter. Eine Sache tun, obwohl es Gegengründe gibt. Eine Situation aushalten zu können, Beschwerliches lange durchzustehen ist eine Eigenschaft, die ich öfter bei Menschen finde, die es in ihrer Kindheit schwer hatten. Was ihnen im Gegenzug häufig fehlt, ist die Fähigkeit, Dinge zu ändern. Man hält sie lieber aus, anstatt sie zu ändern.

Ob meine Beobachtung nun stimmt oder nicht: Ich war als 16- oder 17jähriger ein Mensch, der lange durchhalten konnte. Gleichzeitig fühlte ich mich von meinem Vater (er starb, als ich Mitte 20 war) nicht wahrgenommen und unterschätzt. Mich begeisterten Vorbilder, die sich durch ihr Durchhaltevermögen hervorgetan hatten, Großes leisteten und dafür Anerkennung fanden. Die Bücher von Reinhold Messner kannte ich auswendig, parallel dazu fesselten mich die Biografien großer Wissenschaftler. Die Alleingänge von Messner am Nanga Parbat und Mount Everest, oder die des jungen Albert Einstein, der mit 26 Jahren unser Weltbild revolutionierte, lagen für mich nah beieinander.

Meine Kumpels interessierten sich für andere Dinge, darum empfand ich mich selbst als Einzelgänger. Zumindest in einem inneren Sinne. Ich sprach wenig über das, was mich fesselte, und wenn ich es doch tat, dann in so einem Redeschwall, dass ich alle damit überforderte und auf verständliche Ablehnung stieß.
Gedanken, die man nicht teilen kann, sind in unseren Köpfen gefangen wie ein Kanarienvogel in seinem Käfig. Aber innerhalb seines Käfigs ist dieses Vögelchen das freieste Wesen, das man sich vorstellen kann. Ich liebte es, mich bei meinen damals einsetzenden Joggingläufen gedanklich in den Himalaya zu versetzen, mit seinen gewaltigen Strapazen und Möglichkeiten, sich zu bewähren. Oder mir den jungen Einstein vorzustellen, der als junger Patentprüfer dritter Klasse nach Feierabend über seinen Gleichungen brütete.

Ich trainierte also damals bereits regelmäßig laufen und klettern, teils vor, teils nach der Schule, und las viel. Ich entfernte die Matratze aus meinem Bett und schlief zwei Jahre lang, bis ich volljährig war, Nacht für Nacht auf einer Pressspanplatte ohne jede Unterlage, um mich für die Bergsteigerei abzuhärten. Ich gewöhnte mich daran und fühlte mich frei in diesem Biwak.

Die Begeisterung für Sport und Wissenschaft hat mir in der Schule viel Ärger und beschwerliche Feindschaften eingebracht. Ich war körperlich ein Spätentwickler, außerdem sehr schlecht und faul in allen schulischen Lernfächern, darunter sämtliche Naturwissenschaften. Fast alle Jungs in der Klasse waren stärker, schneller und geschickter als ich, und mein mathematisches Unvermögen war grotesk. Während ich also von großen Abenteuern träumte und Taschengeld für Bücher zur Erkenntnistheorie ausgab, war meine reale Lebenswelt das Gegenteil davon. Die Jungen und Mädchen, aber auch die Lehrer um mich herum rieben mir das natürlich unter die Nase, wo immer sie konnten.

Alles schwankte. Ich war in jedem Jahr meiner Schullaufbahn Klassensprecher, außer in einem, als ich gerade die Schule gewechselt hatte. Ich wurde drei Jahre zum Schülersprecher des Gymnasiums gewählt. Gleichzeitig war ich immer wieder sehr unbeliebt. Mal hatte ich viele, dann wieder gar keine Freunde. Für Mädchen war ich unsichtbar, aber das vielleicht schönste Mädchen aus der Gegend ging mit mir. Dasselbe Chaos bei den Lehrern: In der 8. Klasse gewann ich einen Buchpreis für meine schulische Leistungen. In der 9. Klasse bleib ich sitzen, ohne dass ein einziger meiner Lehrer gefragt hätte, was los sei.

(Die schulische Lage spitzte sich weiter zu: Dass ich heute mehr als einen Hauptschulabschluss habe, verdanke ich dem nicht ganz regelkonformen Eingreifen eines einzelnen Lehrers, mit dem ich mich ab und zu nachmittags traf, um ihm bevorzugt über die Geschichte der Relativitätstheorie Löcher in den Bauch zu fragen. Das Internet als Wissensquelle gab es damals noch nicht. Aber das ist eine andere Geschichte. Ich begreife erst jetzt beim Schreiben, wie absurd sie ist.)

Ich war ein schmächtiger Kerl, aber das Lauftraining tat seine Wirkung. Bei einem 1000m-Lauf im Schulsport schlug ich alle anderen mit Leichtigkeit, was mich selbst überraschte. Doch das zählte nicht viel. Ganz im Gegenteil: Bereits bestehende Konflikte mit anderen Jungs wurden dadurch eher schlimmer.

Ich weiß nicht mehr genau, wie es dazu kam, aber irgendwie wurde ich danach in ein „Armdrücken“ mit einem der stärksten Jungs aus der Klasse verwickelt. Ich wollte nicht, denn die Sache war witzlos, der Ausgang klar. Entsprechend hämisch war die Stimmung der Umstehenden. Als geistiger Bergsteiger und aktiver Kletterer war ich eigentlich gar nicht so schlecht drauf. Ich hatte mich auf 69 Kilogramm runtergehungert und konnte mühelos 30 Klimmzüge am Stück. Aber gegen die Pranke auf der anderen Seite des Tisches waren meine Aussichten sehr schlecht.

Er begann lächelnd mit mäßigem Druck, seiner Sache sicher. Das war sein Fehler. Einer schnellen Attacke hätte ich nichts entgegensetzen können. Wie man sich eine Viertelstunde lang mit brennenden Armen in einer Felswand festkrallt, wusste ich jedoch nach vielen hundert Seillängen sehr gut. Als es nach zwei Minuten noch unentschieden stand, wendete sich das Blatt und ich spürte, heute ändert sich etwas in deinem Leben.

Einige Jahre später rannte ich bei einem Berglauf im Nachbarort vom Tal hinauf auf den Gipfel. 800 Höhenmeter auf 8 Kilometern Länge. Von Anfang an schrieen mich die Zuschauer an: Peeeter!! Peeeeeter!! Peeeeeeteeeer!!! Überall waren diese Rufe von Menschen, die ich nicht kannte und die mich nicht kannten. Was war los? Direkt an meinen Fersen lief Peter Zipfel, Deutscher Meister im Berglauf von 1985, Olympiateilnehmer im Skilanglauf und eine lokale Sportberühmtheit. Das war krass! Ich lief so schnell ich irgendwie konnte und war überwältigt von diesen alles vereinnahmenden Läuferschmerzen, die sich keiner vorstellen kann, wenn er sie nicht gerade spürt.

Zwei Kilometer vor dem Ziel dieses Berglaufs gibt es ein Flachstück von einigen hundert Metern Länge. Da Peter deutlich größer war als ich, erwartete ich dort seinen Angriff mit raumgreifendem Schritt. Alles in mir konzentrierte sich auf diese langsam herannahende Stelle. Ich sah sie von weitem, Peter kannte sie ganz sicher ebenfalls. Mit fliegendem Atem stürmten wir dort hinauf, ich voraus, Peter eine Armlänge dahinter. 10 Meter bevor die Straße sich neigte, attackierte ich so hart ich noch konnte. Ich bereute es auf der Stelle, denn das Gefühl zu ersticken war gewaltig, und das Ziel noch anderthalb teilweise steile Kilometer entfernt. Zehn, vielleicht 15 Meter betrug die Lücke zwischen uns. Leicht und locker würde er sie schließen können.

Als nach einer halben Minute (die Zeit läuft bekanntlich in Zeitlupe) der Abstand noch der gleiche war, passierte etwas Seltsames. Mich traf ein Adrenalinstoß, so gewaltig, dass ich im eigenen Körper zum Passagier wurde. Und der rannte, keuchte und spie, schmerzte, schrie und jubelte im Inneren, wie ich es nie wieder in der Weise erlebt habe. Im Ziel gab er mir empathisch die Hand, und ich heulte später Rotz und Wasser vor Glück und Befreiung. Im Dorf begann man mich zu grüßen, und irgendwie presste sich aus alldem ein Tröpfchen Öl hervor, das mir bisher gefehlt hatte und alle Reibung etwas leichter machte.

Die Schere zwischen innerem und äußerem Leben, die an allen jungen Menschen zerrt, schloss sich für diesen sportlichen Teil meines Lebens. Zumindest ein wenig. Es machte keinen neuen Menschen aus mir, fühlte sich aber nachhaltig gut an.

Vielleicht ist dieses Gefühl gemeint, wenn man sagt, man sei im Einklang mit sich selbst. Tatsächlich ist man das ja nur hin und wieder, für einige Momente. Viele davon lagen für mich im Sport, wenn ich gemeinsam mit Frank durch die Wälder streifte, oder allein mit einem Walkman dem Schatten davonflog, der allabendlich die Berghänge hinaufkriecht.

Ein einzelner Post reicht, um über Arne 1000 % mehr zu wissen, als in sieben Jahren Triathlonszene ;)

Eber
22.01.2016, 22:46
Arne, nun kenn ich dich ja fast so gut wie Bischi dich kennt :Lachen2:
(Hoffe auf einen guten Fortgang bei dem was du noch zu berichten hast :Blumen:)
Herzliche Grüße,
Eber

Spanky
22.01.2016, 22:57
Ein einzelner Post reicht, um über Arne 1000 % mehr zu wissen, als in sieben Jahren Triathlonszene ;)

yep....mir ist jetzt auch einiges klarer....

dude
22.01.2016, 23:01
Aber wer muss schon schnell schwimmen können, wenn er so schön schreiben kann.:Blumen:

Selbstverstaendlich nicht! Aber so wie sich das liest haette doch mindestens ne 8:30 drin sein muessen.

Pippi
22.01.2016, 23:21
Danke für die Zeilen!!

wodu
23.01.2016, 00:34
Arne, DAS ist richtig toll! Danke ! :Blumen:

schoppenhauer
23.01.2016, 16:47
Habs jetzt erst gelesen.

Mein Dank für diese schönen Worte an deine neue Freundin!

Raimund
23.01.2016, 17:18
Ich frage mich, ob in der heutigen Zeit die Kinder durch mediale Aufmerksamkeitsräuber von Visonen abgehalten werden...:(

Viel schlimmer als Kinder, die sich nicht schul- und bildungskonform verhalten, empfinde ich es, wenn sie sich einfach nur kurzweilig ablenken - ohne eine Vision, ein Ziel oder Träume...


Wenn es eine Muse ist, die Arne so schreiben lässt, kann sie nicht so falsch sein, mein philosophischer Freund!:Huhu:

Noiram
23.01.2016, 20:13
Wahnsinn Arne. Irgendwie empfinde ich Parallelen beim Lesen- auch wenn ich lange nicht so begabt im Sport bin wie Du.
Ich hatte es schwer in der Schule weil ich immer ein sehr ängstliches Kind war und daher oft außen vor.
Befreiung gab mir ein Jahr Gast-Studium (als ich schon über 20 war) in Südtirol - weit weg von allem, ganz allein.
Selbstbewußtsein gab mir dann mein erster Marathon.
Schade dass ich keine mehr laufen werde können, aber trotzdem habe ich diese Zeit genossen und gebraucht.

Danke dass Du uns teilhaben lässt.

Elwiz
25.01.2016, 10:04
Nicht nur Dein Deutsch-Lehrer wäre stolz auf Dich! Jede gute Geschichte bedarf einer guten Erzählung, sonst kann auch diese langweilig und uninteressant klingen. Du schaffst es aber das Ganze für uns bildhaft und interessant rüberzubringen. Weiter so!

TriSG
25.01.2016, 10:54
Ich kam über Reinhold Messner zum Ausdauersport. Über Reinhard Karl, Kurt Albert und Wolfgang Güllich. Die Geschichten dieser großen Kletterer waren wie eine Antriebsfeder in meinem inneren Räderwerk, deren Zahnräder durch meine Erziehung und Kindheitserlebnisse geformt worden waren. Ich bin früh aus dem Nest gefallen, bereits mit knapp 16 Jahren verließ ich das Elternhaus für immer, und beendete damit einige schwierige Jahre. Weitere würden kommen.

Meinem Vater verdanke ich ein großes inneres Durchhaltevermögen. Das liest sich gut in einem Sportforum, doch im echten Leben ist es eine zweischneidige Eigenschaft, die sich leicht gegen einen selbst richtet.

In der deutschen Grammatik nennt man sie die Konjunktionen des Gegengrundes: trotzdem, obwohl, wenngleich, dessen ungeachtet, und so weiter. Eine Sache tun, obwohl es Gegengründe gibt. Eine Situation aushalten zu können, Beschwerliches lange durchzustehen ist eine Eigenschaft, die ich öfter bei Menschen finde, die es in ihrer Kindheit schwer hatten. Was ihnen im Gegenzug häufig fehlt, ist die Fähigkeit, Dinge zu ändern. Man hält sie lieber aus, anstatt sie zu ändern.

Ob meine Beobachtung nun stimmt oder nicht: Ich war als 16- oder 17jähriger ein Mensch, der lange durchhalten konnte. Gleichzeitig fühlte ich mich von meinem Vater (er starb, als ich Mitte 20 war) nicht wahrgenommen und unterschätzt. Mich begeisterten Vorbilder, die sich durch ihr Durchhaltevermögen hervorgetan hatten, Großes leisteten und dafür Anerkennung fanden. Die Bücher von Reinhold Messner kannte ich auswendig, parallel dazu fesselten mich die Biografien großer Wissenschaftler. Die Alleingänge von Messner am Nanga Parbat und Mount Everest, oder die des jungen Albert Einstein, der mit 26 Jahren unser Weltbild revolutionierte, lagen für mich nah beieinander.

Meine Kumpels interessierten sich für andere Dinge, darum empfand ich mich selbst als Einzelgänger. Zumindest in einem inneren Sinne. Ich sprach wenig über das, was mich fesselte, und wenn ich es doch tat, dann in so einem Redeschwall, dass ich alle damit überforderte und auf verständliche Ablehnung stieß.
Gedanken, die man nicht teilen kann, sind in unseren Köpfen gefangen wie ein Kanarienvogel in seinem Käfig. Aber innerhalb seines Käfigs ist dieses Vögelchen das freieste Wesen, das man sich vorstellen kann. Ich liebte es, mich bei meinen damals einsetzenden Joggingläufen gedanklich in den Himalaya zu versetzen, mit seinen gewaltigen Strapazen und Möglichkeiten, sich zu bewähren. Oder mir den jungen Einstein vorzustellen, der als junger Patentprüfer dritter Klasse nach Feierabend über seinen Gleichungen brütete.

Ich trainierte also damals bereits regelmäßig laufen und klettern, teils vor, teils nach der Schule, und las viel. Ich entfernte die Matratze aus meinem Bett und schlief zwei Jahre lang, bis ich volljährig war, Nacht für Nacht auf einer Pressspanplatte ohne jede Unterlage, um mich für die Bergsteigerei abzuhärten. Ich gewöhnte mich daran und fühlte mich frei in diesem Biwak.

Die Begeisterung für Sport und Wissenschaft hat mir in der Schule viel Ärger und beschwerliche Feindschaften eingebracht. Ich war körperlich ein Spätentwickler, außerdem sehr schlecht und faul in allen schulischen Lernfächern, darunter sämtliche Naturwissenschaften. Fast alle Jungs in der Klasse waren stärker, schneller und geschickter als ich, und mein mathematisches Unvermögen war grotesk. Während ich also von großen Abenteuern träumte und Taschengeld für Bücher zur Erkenntnistheorie ausgab, war meine reale Lebenswelt das Gegenteil davon. Die Jungen und Mädchen, aber auch die Lehrer um mich herum rieben mir das natürlich unter die Nase, wo immer sie konnten.

Alles schwankte. Ich war in jedem Jahr meiner Schullaufbahn Klassensprecher, außer in einem, als ich gerade die Schule gewechselt hatte. Ich wurde drei Jahre zum Schülersprecher des Gymnasiums gewählt. Gleichzeitig war ich immer wieder sehr unbeliebt. Mal hatte ich viele, dann wieder gar keine Freunde. Für Mädchen war ich unsichtbar, aber das vielleicht schönste Mädchen aus der Gegend ging mit mir. Dasselbe Chaos bei den Lehrern: In der 8. Klasse gewann ich einen Buchpreis für meine schulische Leistungen. In der 9. Klasse blieb ich sitzen, ohne dass ein einziger meiner Lehrer gefragt hätte, was los sei.

(Die schulische Lage spitzte sich weiter zu: Dass ich heute mehr als einen Hauptschulabschluss habe, verdanke ich dem nicht ganz regelkonformen Eingreifen eines einzelnen Lehrers, mit dem ich mich ab und zu nachmittags traf, um ihm bevorzugt über die Geschichte der Relativitätstheorie Löcher in den Bauch zu fragen. Das Internet als Wissensquelle gab es damals noch nicht. Aber das ist eine andere Geschichte. Ich begreife erst jetzt beim Schreiben, wie absurd sie ist.)

Ich war ein schmächtiger Kerl, aber das Lauftraining tat seine Wirkung. Bei einem 1000m-Lauf im Schulsport schlug ich alle anderen mit Leichtigkeit, was mich selbst überraschte. Doch das zählte nicht viel. Ganz im Gegenteil: Bereits bestehende Konflikte mit anderen Jungs wurden dadurch eher schlimmer.

Ich weiß nicht mehr genau, wie es dazu kam, aber irgendwie wurde ich danach in ein „Armdrücken“ mit einem der stärksten Jungs aus der Klasse verwickelt. Ich wollte nicht, denn die Sache war witzlos, der Ausgang klar. Entsprechend hämisch war die Stimmung der Umstehenden. Als geistiger Bergsteiger und aktiver Kletterer war ich eigentlich gar nicht so schlecht drauf. Ich hatte mich auf 69 Kilogramm runtergehungert und konnte mühelos 30 Klimmzüge am Stück. Aber gegen die Pranke auf der anderen Seite des Tisches waren meine Aussichten sehr schlecht.

Er begann lächelnd mit mäßigem Druck, seiner Sache sicher. Das war sein Fehler. Einer schnellen Attacke hätte ich nichts entgegensetzen können. Wie man sich eine Viertelstunde lang mit brennenden Armen in einer Felswand festkrallt, wusste ich jedoch nach vielen hundert Seillängen sehr gut. Als es nach zwei Minuten noch unentschieden stand, wendete sich das Blatt und ich spürte, heute ändert sich etwas in deinem Leben.

Einige Jahre später rannte ich bei einem Berglauf im Nachbarort vom Tal hinauf auf den Gipfel. 800 Höhenmeter auf 8 Kilometern Länge. Von Anfang an schrieen mich die Zuschauer an: Peeeter!! Peeeeeter!! Peeeeeeteeeer!!! Überall waren diese Rufe von Menschen, die ich nicht kannte und die mich nicht kannten. Was war los? Direkt an meinen Fersen lief Peter Zipfel, Deutscher Meister im Berglauf von 1985, Olympiateilnehmer im Skilanglauf und eine lokale Sportberühmtheit. Das war krass! Ich lief so schnell ich irgendwie konnte und war überwältigt von diesen alles vereinnahmenden Läuferschmerzen, die sich keiner vorstellen kann, wenn er sie nicht gerade spürt.

Zwei Kilometer vor dem Ziel dieses Berglaufs gibt es ein Flachstück von einigen hundert Metern Länge. Da Peter deutlich größer war als ich, erwartete ich dort seinen Angriff mit raumgreifendem Schritt. Alles in mir konzentrierte sich auf diese langsam herannahende Stelle. Ich sah sie von weitem, Peter kannte sie ganz sicher ebenfalls. Mit fliegendem Atem stürmten wir dort hinauf, ich voraus, Peter eine Armlänge dahinter. 10 Meter bevor die Straße sich neigte, attackierte ich so hart ich noch konnte. Ich bereute es auf der Stelle, denn das Gefühl zu ersticken war gewaltig, und das Ziel noch anderthalb teilweise steile Kilometer entfernt. Zehn, vielleicht 15 Meter betrug die Lücke zwischen uns. Leicht und locker würde er sie schließen können.

Als nach einer halben Minute (die Zeit läuft bekanntlich in Zeitlupe) der Abstand noch der gleiche war, passierte etwas Seltsames. Mich traf ein Adrenalinstoß, so gewaltig, dass ich im eigenen Körper zum Passagier wurde. Und der rannte, keuchte und spie, schmerzte, schrie und jubelte im Inneren, wie ich es nie wieder in der Weise erlebt habe. Im Ziel gab er mir empathisch die Hand, und ich heulte später Rotz und Wasser vor Glück und Befreiung. Im Dorf begann man mich zu grüßen, und irgendwie presste sich aus alldem ein Tröpfchen Öl hervor, das mir bisher gefehlt hatte und alle Reibung etwas leichter machte.

Die Schere zwischen innerem und äußerem Leben, die an allen jungen Menschen zerrt, schloss sich für diesen sportlichen Teil meines Lebens. Zumindest ein wenig. Es machte keinen neuen Menschen aus mir, fühlte sich aber nachhaltig gut an.

Vielleicht ist dieses Gefühl gemeint, wenn man sagt, man sei im Einklang mit sich selbst. Tatsächlich ist man das ja nur hin und wieder, für einige Momente. Viele davon lagen für mich im Sport, wenn ich gemeinsam mit Frank durch die Wälder streifte, oder allein mit einem Walkman dem Schatten davonflog, der allabendlich die Berghänge hinaufkriecht.

Toll geschrieben.:Blumen: :Blumen:
In einigen Situationen kann ich mich ganz klar wiedererkennen.

Vicky
27.01.2016, 20:41
Arne, von Deinem Trainingsmanager bekomme ich ja langsam nervöse Zuckungen. Rad... hui...

aber... SCHWIMMEN??? :Lachen2:

Bekommen wir morgen Deine neue Schwimmhosen-Kollektion zu sehen? :Blumen: :Cheese:

LG!

Hippoman
28.01.2016, 08:25
Arne, von Deinem Trainingsmanager bekomme ich ja langsam nervöse Zuckungen. Rad... hui...

aber... SCHWIMMEN??? :Lachen2:

Bekommen wir morgen Deine neue Schwimmhosen-Kollektion zu sehen? :Blumen: :Cheese:

LG!

...und was ist mit Laufen? :Cheese:

@Arne

Als wir uns am letzten Sonntag bei meinem 3h-Lauf begegneten, hatte ich, bei 0 "Outdoor- Kilometer" mit dem Rennrad in diesem Jahr, ein richtig schlechtes Gewissen...:)
Wenigstens sind´s auf der Rolle bereits knapp 200 km in diesem Jahr.

Viele Grüße

Hippoman :cool:

Klugschnacker
30.01.2016, 01:27
Der Protagonist des Romans, den ich damals las, war um die 50 Jahre alt. Es sei eine Zeit, wie er feststellte, in der eine innere Liste an Bedeutung gewinnt: Dinge, die man gerne noch machen würde, bevor man zu alt ist.

Auf seiner persönlichen Liste standen: Ein Zelt aufstellen, mit einem Motorrad durch England fahren, mit zwei Frauen schlafen, eine Fantasie von Chopin auf dem Klavier spielen lernen, ein Jahr in einer fremden Stadt leben, irgendwo am Mittelmeer, an einem lebhaften Marktplatz, und nie die Fenster schließen.

Ich ging die Liste in Gedanken durch, stellte mir die Bilder und Stimmungen vor, und begann schließlich in innerer postkoitaler Mattigkeit, vage über eine eigene Liste nachzudenken, als ich dösig aufwachte. Ich lag im Gras. Eine Kuh war mit schnaubend-rupfenden Geräuschen nahe gekommen. Ich schaute sie abwesend an, während sie Sauerampfer wiederkäute und ich alte Träume. Neben mir lag mein Rennrad, eine Papiertüte und etwas Rotes.

Ich war bereits eine ganze Weile unterwegs. Ganz früh war ich im Morgentau über den Schauinsland geradelt und hatte auf kleinen Straßen fast den gesamten Südschwarzwald überquert. St. Blasien, Albtal, dann teilweise steil nach Gresgen und weiter ins Kleine Wiesetal. Einen Berg noch bis Kandern, dort wollte ich in einer Bäckerei einem sich anschleichenden Hungerast ein Schnippchen schlagen.

Da angekommen schlug mir das plötzliche Stillstehen auf’s Gemüt. Ich hatte mich den ganzen Tag über sehr beeilt, um meine Tour zu schaffen, bevor mich die Erde wieder in ihren Schatten wälzte. Die Sonne stand schräg und ich hatte es eilig. Die Frau an der Bäckertheke quatschte seelenruhig mit der Dame vor mir, die nicht im Traum daran zu denken schien, zur Seite zu springen, wenn eine Naturgewalt mit zweitausend Mückenleichen an den Armen die Bäckerei betrat. Ich wartete ungeduldig. Der Schweiß brach mir aus, tat es der Zeit gleich und lief davon. Ich beschloss, der Welt eine Lehre zu erteilen und stakste entrüstet, mit tadelnder Körpersprache, aber unverrichteter Dinge wieder aus dem Laden heraus. Man muss Prinzipien haben. Außerdem kann man sich von so Volk ja nicht erpressen lassen, oder? Eben.

Direkt hinter Kandern fiel mich der lauernde Hungerast an wie ein wildes Tier. Ich war wie ausgeknipst. Auf den kleinsten Gängen schleppte ich mich würdelos in der prallen Sonne über die Hügel. Unter einem Apfelbaum fand ich eine kleine steinharte grüne Kugel, die so sauer und stumpf schmeckte, dass ich von ihr abließ. Und einen faustgroßen bräunlichen Beutel mit weißem Schimmel links vom Nordpol, gefüllt mit etwas Matschigem. Offenbar eine ältere Apfelleiche. Pfui Teufel! Soll mir nochmal jemand was von der schönen Natur des Schwarzwaldes erzählen!

Der nächste Ort heißt Badenweiler. Er ist genau wie der vorige Ort, nur dass hier aufgrund der zahlreichen Kurgäste alles dreimal so teuer ist und doppelt so lange dauert. Entschlossen betrat ich die erste Bäckerei am Platze, die allerdings nicht Bäckerei hieß, sondern irgendwas französisches. Ein Schild im Schaufenster klärte mich auf, dass man per Onlineshop auch ins Ausland liefere. Ich kaufte für gefühlte 20 Euro drei große Stücke Kirschkuchen, jedes so hoch wie ein Ziegelstein. Für ein Getränk reichte das Geld nicht mehr, aber die Tragweite dieser Tatsache erkannte ich erst später. Die Bedienung drapierte den Scheisskuchen so umständlich und zeitraubend auf Pappunterlagen, Plastikfolie, Papier, Plastikfolie, Papier und Plastikfolie, als wolle sie prüfen, wann ich endgültig die Fassung verlöre.

Mit einer breiten Papiertüte samt verstärktem Boden und zwei Henkeln verließ ich tuntig den Laden. Ich wahrte mühsam die Contenance bis um die nächste Häuserecke, danach veranstaltete ich das überfällige Massaker, einen kulinarischen Notwehrexzess abseits jeder Kinderstube. Es schmeckte herrlich.

Zugegeben: Nach dieser Druckbetankung war mir etwas blümerant um die Körpermitte. Ein Stau in der oberen Speiseröhre erinnerte mich daran, dass nach dem Verzehr einer Schubkarre voll Weizenmehl, Zucker, Gelatine und Schwarzkirschen ein Schluck Wasser gut täte. Ich sammelte etwas Speichel, schließlich zählt die gute Absicht. Mein Magen kämpfte. Ich fuhr weiter, und fasste den Plan, einen der Brunnen in der Nähe anzusteuern. Hatten meine Oberschenkel immer schon beim Treten in den Bauch geboxt? War mir schon vorher das Sitzleder nasskalt erschienen, und selbst der Oberlenker sehr weit unten? Mir war kotzübel. Ich schaffte es nicht bis zu einem Brunnen. Ich hielt an und legte mich nahe der Straße auf eine Wiese.

Den Rest kennt Ihr bereits. Anmerken kann ich noch, dass die drei Stücke Kirschkuchen und ich getrennte Wege gingen. Die Ästheten unter Euch kann ich vielleicht beruhigen, wenn ich versichere, dass die Kirschmasse auch nach unserer Trennung noch wunderbar nach Kirschen gerochen hat. Vorausschauende Naturen hätten sie vielleicht sogar wieder in die Tüte gepackt und mitgenommen, schließlich war ich total pleite und nach Hause war es noch weit. Doch ich begriff diesen Wink des Schicksals und ließ von den Kirschen leichten Herzens ab.

Ich lag im Gras und dachte an den Satz meines Jugendfreundes Philipp: Je mehr Du brauchst, desto weniger bist Du frei.

LidlRacer
30.01.2016, 01:42
Hätte nicht gedacht, dass die erste Story noch wesentlich steigerungsfähig wäre, aber Du hast mich gerade eines Besseren belehrt!
Ich werd süchtig!
Mehr, mehr, mehr!!!! :Lachen2:

FMMT
30.01.2016, 05:29
Hätte nicht gedacht, dass die erste Story noch wesentlich steigerungsfähig wäre, aber Du hast mich gerade eines Besseren belehrt!
Ich werd süchtig!
Mehr, mehr, mehr!!!! :Lachen2:

+1 :Cheese: :Blumen:

maifelder
30.01.2016, 07:03
Mehr, viel mehr

ThomasG
30.01.2016, 07:15
Hätte nicht gedacht, dass die erste Story noch wesentlich steigerungsfähig wäre, aber Du hast mich gerade eines Besseren belehrt!
Ich werd süchtig!
Mehr, mehr, mehr!!!! :Lachen2:

+1 :Cheese: :Blumen:

Mehr, viel mehrJungs - fangt nicht an Arne unter Druck zu setzen. Das macht er von sich aus bestimmt schon genug! Und die Latte liegt sehr, sehr hoch. :) :cool: :Blumen:

ThomasG
30.01.2016, 07:27
Jungs - fangt nicht an Arne unter Druck zu setzen. Das macht er von sich aus bestimmt schon genug! Und die Latte liegt sehr, sehr hoch. :) :cool: :Blumen:Bei aller Begeisterung muss ich aber doch noch eines ganz unbedingt los werden: Schwaches Bild, wenn ein Mann im besten Alter nicht einmal drei Stück Schwarzwäder Kirsch packt ;-). Und komme mir jetzt keiner von wegen 200 km mit was weiß ich wie viel Tausend Höhenmetern. Ne, ne, ne das ist und bleibt recht schwach! :-) ;-)

ThomasG
30.01.2016, 07:38
Bei aller Begeisterung muss ich aber doch noch eines ganz unbedingt los werden: Schwaches Bild, wenn ein Mann im besten Alter nicht einmal drei Stück Schwarzwäder Kirsch packt ;-). Und komme mir jetzt keiner von wegen 200 km mit was weiß ich wie viel Tausend Höhenmetern. Ne, ne, ne das ist und bleibt recht schwach! :-) ;-)Die Frage aller Fragen nach dem Genuss dieser vorzüglichen Texte lautet allerdings: Wie ist es moralisch zu werten, wenn ein junger Mann davon träumt sich mit zwei Mädels gleichzeitig zu vergnügen? Steckt da gar ein Hauch (oder mehr) Sexismus dahinter :-O ;-) und falls ja ist das schlimm?

ThomasG
30.01.2016, 07:39
Die Frage aller Fragen nach dem Genuss dieser vorzüglichen Texte lautet allerdings: Wie ist es moralisch zu werten, wenn ein junger Mann davon träumt sich mit zwei Mädels gleichzeitig zu vergnügen? Steckt da gar ein Hauch (oder mehr) Sexismus dahinter :-O ;-) und falls ja ist das schlimm?Wirklich wichtig zu klären ist aber eigentlich nur eines: Konnte sich der junge Mann seinen Lebenstraum jemals erfüllen und falls ja, wie war das so? ;-)
So jetzt ist es aber gut. Muss mich fertig machen!

ThomasG
30.01.2016, 07:43
Wirklich wichtig zu klären ist aber eigentlich nur eines: Konnte sich der junge Mann seinen Lebenstraum jemals erfüllen und falls ja, wie war das so? ;-)
So jetzt ist es aber gut. Muss mich fertig machen!https://www.youtube.com/watch?v=I2PzhZSomx8 ;-)

Cruiser
30.01.2016, 09:21
ch lag im Gras und dachte an den Satz meines Jugendfreundes Philipp: Je mehr Du brauchst, desto weniger bist Du frei.

Hat was!

Gute Schreibe.

Thematisch interessant, ähnliches Alter wie ich :Lachen2:

argon68
30.01.2016, 09:46
Schreibe!ein!Buch!

(und mache 1-2 Mitteldistanzen in 2016)

Michael Skjoldborg
30.01.2016, 09:57
Auch wenn ich die hier von den meisten genannte Variante "Arnes Liste" vielleicht vorziehen würde, wenn es um eine weitere Ausführung ginge, schreibt er doch "Der Protagonist des Romans" und das es auf dessen Liste stünde. Arnes Liste fehlt noch - und wer weiss, was uns da noch alles erwartet...!

Bis denne, Michael

bellamartha
30.01.2016, 11:21
Großartig, Arne!