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Vollständige Version anzeigen : Gender, man kann es auch übertreiben...


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JENS-KLEVE
18.11.2015, 13:19
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/die-gruenen-machen-geschlechtsneutrale-sprache-zur-pflicht-a-1063228.html

Jetzt soll es also in der Alltagssprache richtig kompliziert werden, zum Glück nur bei den Grünen intern. Was passiert allerdings, wenn sie in der Regierung sitzen? Hier sind doch viele Fans der Grünen, wie findet ihr das?

Ich kann und könnte mich daran nicht gewöhnen, zudem stört es mich sehr. Streng genommen sind zwar Frauen traditionell in unserer Sprache formal benachteiligt, jedoch dient es der Einfachheit. Ich glaube, dass es auch in Zukunft der Damenwelt zuzumuten ist, denn immerhin gehört Deutschland neben Kanada und der Schweiz zu den 3 Ländern mit den besten Lebensbedingungen für Frauen auf der ganzen Welt. Optimieren kann man das bestimmt noch, aber bitte in wirklich wichtigen Bereichen! Z.B. Frauenrechte bei Zuwanderern, Gewalt gegen Frauen oder Benachteiligungen in bestimmten Berufen.

Mirko
18.11.2015, 13:27
Dieser Blödsinn setzt sich hoffentlich nicht durch.

Ich kenne keine Frau, die sich an sowas stört, beziehungsweise sich an der Neuerung erfreuen würde.

MattF
18.11.2015, 13:31
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/die-gruenen-machen-geschlechtsneutrale-sprache-zur-pflicht-a-1063228.html

Jetzt soll es also in der Alltagssprache richtig kompliziert werden, zum Glück nur bei den Grünen intern. Was passiert allerdings, wenn sie in der Regierung sitzen? Hier sind doch viele Fans der Grünen, wie findet ihr das?



Die Grünen schaffen es leider sich ob mit Gender * oder Veggieday aus der politischen Bedeutung zu schießen.

Als eigentlich Dauergrünwähler, geht mir die Partei mittlerweile eher auf die Neven :dresche

Leider finde ich nicht so recht ne Neue Heimat (kleines Wortspiel als auch Gewerkschafte).

Thorsten
18.11.2015, 13:50
Ich habe das auch gelesen und sitze jetzt beim Orthopäden im Wartezimmer, um mein Schleudertrauma vom Kopfschütteln behandeln zu lassen :Nee: :Maso:.

qbz
18.11.2015, 14:03
da die Grünen mit allen koalieren, brauchen sie ein Symbol für ihre Identität, das Jokerzeichen, den Stern. :-) . (* bedeutet oft ein Jokerzeichen für "beliebiges Zeichen" in der Informatik, z.b. xy*z = xy..was auch immer ...z)

Hafu
18.11.2015, 14:03
Exzellentes Timing, um ein solches Thema höchst wählerwirksam zu besetzen!

Man spürt richtig wieviele Diskussionen und Herzblut in den vereinheitlichten Gender-Regeln drinstecken und glücklicherweise gibt es derzeit auch keine anderen Probleme in Deutschland, um die sich zu kümmern wichtiger wäre.

V.a. die IS-Kämpfer*innen werden sich sehr freuen, in Zukunft in Deutschland nicht mehr gender-dsikriminiert zu werden!:Huhu: ;)

felixb
18.11.2015, 14:21
Ich habe das auch gelesen und sitze jetzt beim Orthopäden im Wartezimmer, um mein Schleudertrauma vom Kopfschütteln behandeln zu lassen :Nee: :Maso:.

:Lachanfall:

Ja es ist doch wirklich ein Genderwahnsinn.
Den Gender-Stern habe ich erst vor Kurzem wahrgenommen, mir sponnen noch Dauer-Weiblich-Formen wie Professorinnen (also für alle) oder ProfessorInnen aus diversen Studienkreisen im Hirn herum.
Auch schon bescheuert. Nun also der *. Toll. Normalerweise ist das ein Symbol für ein Pflichtfeld.
Die haben auch sonst nix zu tun, möchte man meinen. :Nee:

Wie Hafu schon angedeutet hat... die IS-Kämpfer*innen ...
Also ... schon allein den Tippfluss stört sowas. Gna.

Ich sehs schon kommen. Wenn in ein paar Jahren meine Studienarbeit von Irgendwas-Plag untersucht wird, werde ich für die dort verwendete männliche-Anrede-Klausel verknackt. :Maso:

Kenmo
18.11.2015, 14:40
Soll man dann "Gib mir bitte mal die Salzstreuer*in" sagen?
Und wird aus Wasserhahn dann eine Wasserhähn*in oder eine Wasserhenne? :Cheese:

MattF
18.11.2015, 14:42
:Lachanfall:

Ja es ist doch wirklich ein Genderwahnsinn.
Den Gender-Stern habe ich erst vor Kurzem wahrgenommen, mir sponnen noch Dauer-Weiblich-Formen wie Professorinnen (also für alle) oder ProfessorInnen aus diversen Studienkreisen im Hirn herum.


Noch besser ist allerdings Professorx oder auch Professx .

ritzelfitzel
18.11.2015, 14:43
http://www.zeit.de/2014/50/gender-studies-sprache-ohne-geschlecht-lann-hornscheidt

:Maso:

MattF
18.11.2015, 14:45
Soll man dann "Gib mir bitte mal die Salzstreuer*in" sagen?



Nein das heißt de Salzstreuer.

Und im Saarland sind Frauen sächlich: Es Karin.

Matthias75
18.11.2015, 14:56
mein Lieblingssatz aus dem Antrag:

Wir gendern grundsätzlich in allen Wörtern, jedoch nur einmal pro Wort (Verbraucherschützer*innen statt Verbraucher*innenschützer*innen)

Ansonsten :Nee: :Nee:

Was sagt denn unsere Damenwelt dazu? Bis jetzt haben sich ja nur männlichen User (wenn ich männlich vorne dran schreibe, darf ich dann das *innen weglassen? :Gruebeln:) gemeldet.

M.

noam
18.11.2015, 15:01
Eine politische Diskussion (wieso ist Diskussion eigentlich weiblich?), die es ohne Politik nicht geben würde, mal wieder völlig an der Lebenswirklichkeit vorbei.

Als wenn Gleichberechtigung mit irgendwelchen Verklausulierungen zu tun hätte.

Thorsten
18.11.2015, 15:02
Mit "männliche Userinnen" würdest du aber den Verwirrungsgrad erhöhen :Lachen2:.

bellamartha
18.11.2015, 15:13
Was sagt denn unsere Damenwelt dazu? Bis jetzt haben sich ja nur männlichen User (wenn ich männlich vorne dran schreibe, darf ich dann das *innen weglassen? :Gruebeln:) gemeldet.

M.

Ich finde es grundsätzlich ganz gut, wenn solche Formen gewählt werden, sehe aber auch das Problem der Lesbarkeit. In der Schriftsprache bin ich schon für die Berücksichtigung der weiblichen Form. Ich selbst schreibe in kurzen Texten dann meist beide Form: Patientinnen und Patienten. Wenn es längere Texte sind, finde ich die Sternchen-Lösung ganz gut und denke, dass es auch sehr eine Frage der Gewöhnung ist. Man kann natürlich auch sagen, dass es doch reicht, vor einen längeren Text den Hinweis zu setzen, dass mit der männlichen Form auch die Frauen gemeint sind. Aber ich finde es - wenn es nicht zu sehr auf Kosten der Lesbarkeit geht - doch besser, die weibliche Form miteinzubeziehen.

Ich weiß, dass viele, nicht nur Männer, das albern finden und sich über so was aufregen. Ich meine aber, dass Sprache sehr wohl die Realität beeinflusst und für mich ist es doch ein großer Unterschied, ob da nur "Patienten" steht oder eben auch "Patientinnen". Vielleicht kennt ihr Männer dieses sich-nicht-angesprochen-fühlen nicht so, mir ist es sehr geläufig. Ich wundere mich oft, dass es aber auch viele Frauen gibt, die das gar nicht haben und mit der größten Selbstverständlichkeit sagen: "Ich bin Jurist." oeder so.
Die Berufe sind doch ein gutes Beispiel: Kaum jemand findet es normal, eine Frau mit einer männlichen Berufsbezeichnung zu benennen. Bei manchen Berufen haben sich schon ganz selbstverständlich ganz neue weibliche Formen etabliert, z.B. bei der DJane. Finde ich gut.

Ich begrüße es also, wenn in der Sprache insgesamt die Geschlechter mehr Gleichberechtigung erfahren und fühle mich dann auch viel mehr angesprochen, ohne dass ich persönlich beleidigt bin, wenn die weibliche Form fehlt.

Schließlich finde ich es auch einen Unterschied, ob es öffentliche oder offizielle Texte sind oder rein private. Ich selbst wähle übrigens auch gerne geschlechtsneutrale Ausdrücke, wenn möglich. Ich schreibe dann hier im Forum z.B. "Hallo Leute" statt "Liebe Triathletinnen und Triathleten". Ganz sicher würde ich aber eben nicht einfach "Hallo Triathleten" wählen, weil ich mich als Frau von so einer Anrede auch nicht angesprochen fühlen würde.

So, und jetzt dürft ihr mich in der Luft zerreißen, liebe Leser*innen (ist immer noch kürzer als die geschlechtsneutrale und von mir üblicherweise gewählte Form Forumsmitglieder.)

Viele Grüße
J., weiblich.

Duafüxin
18.11.2015, 15:15
Was sagt denn unsere Damenwelt dazu? Bis jetzt haben sich ja nur männlichen User (wenn ich männlich vorne dran schreibe, darf ich dann das *innen weglassen? :Gruebeln:) gemeldet.

M.

Das möchtest Du nicht wirklich wissen.

Quintessenz ist, dass ich sowas von froh bin diesen Kasperhaufen nie gewählt zu haben. Je älter ich werde, desto froher werde ich!

Danke ihr Grünen ****innen! :Lachen2:

Mikala
18.11.2015, 15:19
Ich finde es grundsätzlich ganz gut, wenn solche Formen gewählt werden, sehe aber auch das Problem der Lesbarkeit. In der Schriftsprache bin ich schon für die Berücksichtigung der weiblichen Form. Ich selbst schreibe in kurzen Texten dann meist beide Form: Patientinnen und Patienten. Wenn es längere Texte sind, finde ich die Sternchen-Lösung ganz gut und denke, dass es auch sehr eine Frage der Gewöhnung ist. Man kann natürlich auch sagen, dass es doch reicht, vor einen längeren Text den Hinweis zu setzen, dass mit der männlichen Form auch die Frauen gemeint sind. Aber ich finde es - wenn es nicht zu sehr auf Kosten der Lesbarkeit geht - doch besser, die weibliche Form miteinzubeziehen.

Ich weiß, dass viele, nicht nur Männer, das albern finden und sich über so was aufregen. Ich meine aber, dass Sprache sehr wohl die Realität beeinflusst und für mich ist es doch ein großer Unterschied, ob da nur "Patienten" steht oder eben auch "Patientinnen". Vielleicht kennt ihr Männer dieses sich-nicht-angesprochen-fühlen nicht so, mir ist es sehr geläufig. Ich wundere mich oft, dass es aber auch viele Frauen gibt, die das gar nicht haben und mit der größten Selbstverständlichkeit sagen: "Ich bin Jurist." oeder so.
Die Berufe sind doch ein gutes Beispiel: Kaum jemand findet es normal, eine Frau mit einer männlichen Berufsbezeichnung zu benennen. Bei manchen Berufen haben sich schon ganz selbstverständlich ganz neue weibliche Formen etabliert, z.B. bei der DJane. Finde ich gut.

Ich begrüße es also, wenn in der Sprache insgesamt die Geschlechter mehr Gleichberechtigung erfahren und fühle mich dann auch viel mehr angesprochen, ohne dass ich persönlich beleidigt bin, wenn die weibliche Form fehlt.

Schließlich finde ich es auch einen Unterschied, ob es öffentliche oder offizielle Texte sind oder rein private. Ich selbst wähle übrigens auch gerne geschlechtsneutrale Ausdrücke, wenn möglich. Ich schreibe dann hier im Forum z.B. "Hallo Leute" statt "Liebe Triathletinnen und Triathleten". Ganz sicher würde ich aber eben nicht einfach "Hallo Triathleten" wählen, weil ich mich als Frau von so einer Anrede auch nicht angesprochen fühlen würde.

So, und jetzt dürft ihr mich in der Luft zerreißen, liebe Leser*innen (ist immer noch kürzer als die geschlechtsneutrale und von mir üblicherweise gewählte Form Forumsmitglieder.)

Viele Grüße
J., weiblich.

+1 :Blumen:

Mikala

muntila
18.11.2015, 15:19
Soll man dann "Gib mir bitte mal die Salzstreuer*in" sagen?
Und wird aus Wasserhahn dann eine Wasserhähn*in oder eine Wasserhenne? :Cheese:

Interessant ist ja, dass in Diskussionen über das Thema kaum fundierte Argumente gegen geschlechtergerechte Sprache kommen. Einfacher ist es, man macht sich einfach ein bisschen lustig darüber. Über Sinn und Unsinn solcher Sachen könnte man durchaus interessante Diskussionen führen ohne es immer ins Lächerliche zu ziehen. Es gibt beispielsweise Experimente, die zeigen, dass Geschworenengerichte in den USA anders urteilen, je nach dem ob ein Gesetzestext im generischen Maskulinum oder in geschlechtergerechter Sprache verfasst ist. Darüber diskutieren, ob es vielleicht angebracht wäre, das eine Geschlecht nicht immer unter den Tisch fallen zu lassen, ist nicht das Dümmste was man machen kann.

Es ist auch kein Thema, das nur den Frauen zu Gute kommt. Ich finde es beispielsweise ganz angebracht, wenn man erwähnt, dass sich auch Frauen am Dschihad beteiligen. Gewalt ist keine reine Männersache.




Frage an alle, die das Problem als Nichtigkeit abtun: Ab welchem Zeitpunkt ist denn eine Benachteiligung unwichtig genug, dass man sie ignorieren kann?




PS: Die Lösung mit dem Stern ist aber eine denkbar schlechte Möglichkeit. Ich verstehe nicht, wer sich das bei den Grünen ausgedacht hat. Es ist hinlänglich bekannt, dass es viel bessere Möglichkeiten für eine geschlechtergerechte Sprache geben würde. :confused:

Thorsten
18.11.2015, 15:26
da nur "Patienten" steht oder eben auch "Patientinnen"
Zur Pflege der deutschen Sprache sollte man auf die deutsche Bedeutung und unfestgelegte Form "Leidende" gehen.

Was würden die Leipziger Professoren wohl sagen, wenn man konsequenterweise stets von Verbrecherinnen, Mörderinnen, ... reden würde? Bei positiver Belegung fällt der Aufschrei ja leichter als bei negativer Belegung.

trithos
18.11.2015, 15:26
So, und jetzt dürft ihr mich in der Luft zerreißen, liebe Leser*innen (ist immer noch kürzer als die geschlechtsneutrale und von mir üblicherweise gewählte Form Forumsmitglieder.)

Viele Grüße
J., weiblich.

Aber Forumsmitglied ist doch nicht geschlechtsneutral, sondern eindeutig männlich. Die weibliche Form ist Forumsohneglied. :Lachanfall:

Aber im Ernst: Ich (männlich) finde, dass es kein allzugroßes Problem darstellt, die männliche und die weibliche Form zu verwenden, also z.B.: liebe Leserinnen und Leser!

Mich irritieren aber alle Formulierungen, die nur schriftlich Sinn ergeben und die sich nicht aussprechen lassen. In diese Kategorie fällt das Binnen-I.

Ich halte eine gewisse Gender-Sensibilität in der Sprache also wie bellamartha durchaus für angebracht. Wie weit das gehen soll? Da hat wohl jeder seine eigene Antwort darauf.

Duafüxin
18.11.2015, 15:27
Vielleicht kennt ihr Männer dieses sich-nicht-angesprochen-fühlen nicht so, mir ist es sehr geläufig. Ich wundere mich oft, dass es aber auch viele Frauen gibt, die das gar nicht haben und mit der größten Selbstverständlichkeit sagen: "Ich bin Jurist." oeder so.
Die Berufe sind doch ein gutes Beispiel: Kaum jemand findet es normal, eine Frau mit einer männlichen Berufsbezeichnung zu benennen. Bei manchen Berufen haben sich schon ganz selbstverständlich ganz neue weibliche Formen etabliert, z.B. bei der DJane. Finde ich gut.



Ich gehöre zu diesen Frauen und bin damit auch schon böse auf die Schnauze gefallen, wenn ich meine Berufsbezeichnung nicht verweibliche. Ist mir Wurst.
Mir geht halt diese dauernde Haarspalterei auf den Senkel, als wenns nix wichtigeres gäbe.
Wenn ich mich angesprochen fühlen will, fühl ich mich angesprochen, egal was da steht. :Cheese:

Pfeffer und Salz
18.11.2015, 15:33
Frage an alle, die das Problem als Nichtigkeit abtun: Ab welchem Zeitpunkt ist denn eine Benachteiligung unwichtig genug, dass man sie ignorieren kann?

Spätestens wenn nur noch weibliche Formen verwendet werden dürfen .... ;)

Matthias75
18.11.2015, 15:39
So, und jetzt dürft ihr mich in der Luft zerreißen, liebe Leser*innen (ist immer noch kürzer als die geschlechtsneutrale und von mir üblicherweise gewählte Form Forumsmitglieder.)

Wieso? ich hab' doch nach deiner Meinung gefragt. Dann muss ich auch damit klarkommen, dass du sie mitteilst :Lachen2: .

Prinzipiell hast du sicher recht, dass man sich das als Mann nicht so richtig vorstellen kann. Einige Begriffe sehe ich aber auch, obwohl diese grammatikalisch und wortgeschichtlich eindeutig männlich sind, nicht als geschlechtsneutral an. Z.B. ist der Bürger für mich eine neutrale Bezeichnung wie bspw. auch der Mensch. Geschlechtsneutrale Formulierungen wären vielleicht manchmal passender, findet man aber nicht immer. Ich störe mich mehr daran, dass hier künstliche eine bestimmte Form "entwickelt" wird, mit der angeblich eine geschlechtsneutrale Formulierung möglich ist. Zum eine frage ich mich, was an den Formulierungen mit großen "I" (BürgerInnen) oder mit "/" (Bürger/-innen) falsch war, dass man jetzt unbedingt den Stern reinpacken muss (davon angesehen, dass das angehängte "innen" bei allen Formen immer wie Anhängsel aussieht "ach ja, die "innen" auch noch"). Zum anderen ist es eine Form, die nur in der Schriftform Sinn macht aber beim Sprechen dann doch wieder in die Langform umgewandelt werden muss.

Man kann sich zudem sicher fragen, ob das Umdenken im Kopf (um das geht es ja) tatsächlich von der Schriftform abhängt.

M.

JumpungJackFlash
18.11.2015, 15:45
Damals ( als ich noch jung und hübsch war) gab es ein schönes lesenswertes Buch:
Die Töchter Egalias

aus dem Klappentext:

"Im Land Egalia frauscht die Gleichberechtigung der Geschlechter. Keine käme auf die Idee, ihren Mann, der zu Hause auf die Kinder aufpaßt, respektlos zu behandeln. :Blumen:

Duafüxin
18.11.2015, 16:08
Damals ( als ich noch jung und hübsch war) gab es ein schönes lesenswertes Buch:
Die Töchter Egalias

aus dem Klappentext:

"Im Land Egalia frauscht die Gleichberechtigung der Geschlechter. Keine käme auf die Idee, ihren Mann, der zu Hause auf die Kinder aufpaßt, respektlos zu behandeln. :Blumen:

Ha, das Buch hab ich damals (80er warens, richtig?) auch gelesen. Mir fiel bloss nicht mehr ein um was es da ging, wie es hiess etc.

TheRunningNerd
18.11.2015, 16:25
Ein ziemlich deutsches Problem. Wer's nicht kennt, ich empfehle den Genuss von Mark Twain's Aufsatz "The Awful German Language" (http://www.kombu.de/twain-2.htm).



In the German it is true that by some oversight of the inventor of the language, a Woman is a female; but a Wife (Weib) is not -- which is unfortunate. A Wife, here, has no sex; she is neuter; so, according to the grammar, a fish is he, his scales are she, but a fishwife is neither. To describe a wife as sexless may be called under-description; that is bad enough, but over-description is surely worse. A German speaks of an Englishman as the Engländer; to change the sex, he adds inn, and that stands for Englishwoman -- Engländerinn. That seems descriptive enough, but still it is not exact enough for a German; so he precedes the word with that article which indicates that the creature to follow is feminine, and writes it down thus: "die Engländerinn," -- which means "the she-Englishwoman." I consider that that person is over-described.

chris.fall
18.11.2015, 16:29
Moin,

endlich fühlt man(!;-) sich nicht mehr benachteiligt, weil so gut wie nie von "Steuerbetrügerinnen und Steuerbetrügern" oder "KriegsverbrecherInnen" die Rede war.
:liebe053:

Mal im Ernst: Ich frage mich dabei, ob das einer richtigen Sache dienlich ist. Weil damit der Spott und die Versuche, das ins Lächerliche zu ziehen, geradezu herausgefordert werden.

Da kann ich hiermit (http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/twitter-satire-manwhohasitall-gibt-ratschlaege-fuer-den-mann-a-1062065.html) beispielsweise wesentlich mehr anfangen.


Viele Grüße,

Christian

Campeon
18.11.2015, 16:30
...... wie findet ihr das?......

Überflüssig!
Gibts meines Wissens auch nur in Deutschland. Oder?

trithos
18.11.2015, 16:35
Überflüssig!
Gibts meines Wissens auch nur in Deutschland. Oder?

Nein, gibts in Österreich auch. Und überhaupt: Das war jetzt nicht sehr sprachsensibel. Oder hast Du mich als Österreicher etwa "mitgemeint"? :dresche ;)

Campeon
18.11.2015, 16:43
Nein, gibts in Österreich auch. Und überhaupt: Das war jetzt nicht sehr sprachsensibel. Oder hast Du mich als Österreicher etwa "mitgemeint"? :dresche ;)

Ok, im deutschsprachigen Raum. Zufrieden?
Ich finde trotzdem mehr als überflüssig!

flaix
18.11.2015, 16:50
eine reine Gewöhnungsfrage. Wirkt komisch, ist es aber nicht. Und als Mann sich drüber lustig machen mit dem Verwies das die Frau bei uns gleichberechtigt ist, ist schwierig. In Westdeutschland wurde erst 1977 das Gesetz soweit geändert das Frauen ohne Erlaubnis ihres Mannes ene Arbeit aufnehmen dürfen. Seit 1969 sind verheiratete Frauen erst geschäftsfähig. Das muss man sich mal geben wie es hier vor kurzer Ziet noch abging. Vor 20-30 Jahren hat sich auch niemand am Wort Neger oder Itakker gestört. Machen wir heute nicht mehr. Und das passt schon. Sprache entwickelt sich eben weiter. Vom Standpunkt einer effizienten Sprache her gäbe es alleridngs sicherlich bessere Lösungen. Man könnte überlegen den Gender einfach abzuschaffen. Ob das jetzt folgende Beispiel besonders glücklich ist mag dahingestellt sein aber es zeigt wie einfach es gehen könnte. Warum als Anrede nicht einfach "Liebe Mitmenschen" statt der Gender-Wortschlange?

trithos
18.11.2015, 16:56
Ok, im deutschsprachigen Raum. Zufrieden?

Ja klar! :Huhu:

Ich finde es nur immer wieder witzig, wie viele Fallen die Sprache so hat. Man muss manche Formulierungen einfach nur wörtlich nehmen und schon kann man andere damit wunderbar sekkieren.

Wo stehst Du? Diese Frage müsste doch fast immer heißen: Wo steht Dein Auto? Und ausgehend von solchen sprachlichen Phänomenen kann man dann wunderbar psychologisieren - in dem Fall über die Beziehung des Fragenden zum Automobil. :Lachen2:

Aber das ist natürlich schon OT. Und damit zurück zum Thema:

Ich finde, Frauen haben das Recht auf (gemäßigtes) Gendern und Sichtbarmachen in der Sprache. Tut ja auch nicht wirklich weh.

Schwarzfahrer
18.11.2015, 17:22
Ein ziemlich deutsches Problem....

besonders aus der Sicht von jemand, der z.B. ungarisch als Muttersprache hat, wo es keine Geschlechterunterscheidung der Substantive gibt (natürlich schon bei Menschen). Grundsätzlich ist von meinem Sprachverständnis aus eine Berufsbezeichnung geschlechtsneutral; Lehrer oder Arbeiter ist weder männlich, noch weiblich. Meine Frau ist genauso Ingenieur, wie ich (sieht sie auch so), und keine Ingenieurin, schon gar keine Ingenieuse. :dresche

Und trotzdem gibt es auch im Ungarischen viele Berufsbezeichnungen auch mit der entsprechenden weiblichen Endung, allerdings hauptsächlich bei "traditionellen" Frauenberufen (Lehrerin, Näherin, ...), Politiker oder Physiker wird (noch) für Mann wie Frau verwendet. Und was im deutschen "Frau Doktor" heißt, gibt es im Ungarischen in zwei Versionen, je nach dem, ob sie selber den Doktor gemacht hat, oder ihn geheiratet hat. ;)

Bei direkten Ansprachen paßt es für mich schon, zu unterscheiden (Meine Damen und Herren), aber schon Bürgerinnen oder Wählerinnen finde ich überflüssige Komplikation. Und es soll jeder benutzen mögen, wie er will; Sprachregelungen vorzugeben finde ich albern.

Aber Sprache kann man nicht steuern. Wenn es genügend Leute machen, wird es sich durchsetzen, wenn die Mehrheit es albern findet, wird es im Sande verlaufen.

Auf jeden Fall kann für mich so etwas ein Grund sein, die Grünen nicht zu wählen - sehen sie denn wirklich keine wichtigeren Probleme auf dieser Welt?

chris.fall
18.11.2015, 17:26
Moin,


(...)
Sprache entwickelt sich eben weiter.
(...)


das ist schon richtig.

nur entwickelt sich die Sprache i.d.R. "von unten" und nicht per Dekret von "oben herab". Sprachvorgaben von oben haben (zugegebenermaßen etwas überspitzt) immer so etwas von dem Orwellschen Neusprech und die Liste der gescheiterten Versuche ist lang: Die Nazis hatten zum Glück keinen Erfolg mit ihrem "Viertopfzerknalltreibling" (Vierzylindermotor) oder ihrem "Gesichtserker" (Nase). Wobei das noch das allerkleinste ihrer Verbrechen war. Und auch die Rechtschreibreform war kein echter Hit...


Viele Grüße,

Christian

Frieder
18.11.2015, 17:38
Aber Forumsmitglied ist doch nicht geschlechtsneutral, sondern eindeutig männlich. Die weibliche Form ist Forumsohneglied. :Lachanfall:


Ich hatte es schon einmal, dass eine Frau voller Ernst "Mitgliedin" gesagt hat. :Lachanfall:

tri_sibi
18.11.2015, 17:45
Also bei uns (in Oesterreich) wird in den Medien nicht wirklich konsistent gegendert. Die grosse Ausnahme bilden die negativ behafteten Woerter wie:

Terroristen, Moerder, Jihadisten, Extremisten, Entfuehrer, Einbrecher ...

hier wird konsequent bewusst (?) darauf verzichtet.

Frieder
18.11.2015, 17:54
Die Regel: wir gendern nur, wenn es um Personen geht, wird in dem Text ja x-mal gebrochen:

Bürger*innengesellschaft
Beobachter*innenmission
Arbeitnehmer*innenrechten

Mikala
18.11.2015, 17:59
Mal eine andere Sache:

Ich habe mich schon oft gefragt, wie es dazu kam, dass man Frau Müller, aber Herr Müller sagt.
Warum sagt man nicht Dame Müller, wie in anderen Ländern auch ?:)

:Huhu:

Campeon
18.11.2015, 18:06
Mal eine andere Sache:

Ich habe mich schon oft gefragt, wie es dazu kam, dass man Frau Müller, aber Herr Müller sagt.
Warum sagt man nicht Dame Müller, wie in anderen Ländern auch ?:)

:Huhu:

Klingt schon ehrfurchtsvoller!
Würde mir nichts ausmachen und würde ich auch gut finden.
Ehre wem Ehre gebührt!

Auch wenn dann manches "böse Mädchen" sagt, das sie keine Dame ist oder sein möchte!:Cheese:

qbz
18.11.2015, 18:18
Mal eine andere Sache:

Ich habe mich schon oft gefragt, wie es dazu kam, dass man Frau Müller, aber Herr Müller sagt.
Warum sagt man nicht Dame Müller, wie in anderen Ländern auch ?:)

:Huhu:

"Dame", "Madame" geht auf das Lateinische Domina (Hausherrin) zurück, Frau auf das alt-/mittelhochdeusche "frouwa" für Herrin. Vielleicht liegt darin ein Grund? Die allgemeine Bezeichnung für das weibliche Geschlecht war im Mittelalter: "Weib" ("wib"), "Frouwa" wurde für (höfische) Damen verwandt.

Mikala
18.11.2015, 18:19
Klingt schon ehrfurchtsvoller!
Würde mir nichts ausmachen und würde ich auch gut finden.
Ehre wem Ehre gebührt!

Auch wenn dann manches "böse Mädchen" sagt, das sie keine Dame ist oder sein möchte!:Cheese:

Mich würde das wirklich interessieren, wie es zu dieser Sprachentwicklung kam.

JENS-KLEVE
18.11.2015, 20:18
"Dame", "Madame" geht auf das Lateinische Domina (Hausherrin) zurück, Frau auf das alt-/mittelhochdeusche "frouwa" für Herrin. Vielleicht liegt darin ein Grund? Die allgemeine Bezeichnung für das weibliche Geschlecht war im Mittelalter: "Weib", "Frouwa" wurde für (höfische) Damen verwandt.

Hier kann man ja richtig was lernen!:Blumen:

LidlRacer
18.11.2015, 22:01
Die Regel: wir gendern nur, wenn es um Personen geht, wird in dem Text ja x-mal gebrochen:

Bürger*innengesellschaft
Beobachter*innenmission
Arbeitnehmer*innenrechten

In dem Dokument (https://bdk.antragsgruen.de/39/motion/pdfcollection)stehen x verschiedene Anträge von y verschiedenen Antragstellern zu z verschiedenen Themen. Dabei werden noch diverse Schreibweisen benutzt, neben *in auch _In und In.
Das mit dem Gender* ist nur einer von vielen Anträgen und damit sollen eben erstmals einheitliche Regeln eingeführt werden. Wenn man schon "gendert" (eigentlich ein Unwort, oder?), ist das ja grundsätzlich nicht verkehrt, sich zu einigen, wie man es tun will.
Wenn der Antrag angenommen wird, müsste tatsächlich in diesen Fällen das "*innen" wegfallen.

Und vielleicht kann man noch mal daran erinnern, dass das für ihren internen Gebrauch gilt und sie uns das (bisher) nicht vorschreiben wollen.

MattF
19.11.2015, 08:32
Interessant ist ja, dass in Diskussionen über das Thema kaum fundierte Argumente gegen geschlechtergerechte Sprache kommen. Einfacher ist es, man macht sich einfach ein bisschen lustig darüber. Über Sinn und Unsinn solcher Sachen könnte man durchaus interessante Diskussionen führen ohne es immer ins Lächerliche zu ziehen. Es gibt beispielsweise Experimente, die zeigen, dass Geschworenengerichte in den USA anders urteilen, je nach dem ob ein Gesetzestext im generischen Maskulinum oder in geschlechtergerechter Sprache verfasst ist. Darüber diskutieren, ob es vielleicht angebracht wäre, das eine Geschlecht nicht immer unter den Tisch fallen zu lassen, ist nicht das Dümmste was man machen kann.


Richtig ist, dass Sprache eine Form der Machtausübung ist und männliche Macht durch Sprache verfestigt werden kann.

Von daher halte ich Genderforschung nicht für falsch und sich darüber lustig zu machen zeigt nur, dass man nicht versteht von was man redet oder sich mit den eigentlichen Inhalten überhaupt nicht auseinander setzen will.

Richtig mag auch sein, dass das nur ein Vorschlag ist und für internen Gebrauch der Grünen, trptzdem sollten sich gerade die Grünen überlegen was sie machen und wie das dann letztlich auch nach aussen wirkt. Es wirkt nämlich nach aussen.

Und Sonderzeichen in Worte einzuführen ist einfach nur Müll und lächerlich und bietet em politischen Gegner Angriffspunkte die man ihm nicht bieten müsste.

MfG
Matthias

Campeon
19.11.2015, 08:46
Mich würde das wirklich interessieren, wie es zu dieser Sprachentwicklung kam.

Nicht nur dich.:Huhu:

noam
19.11.2015, 08:54
..., dass man nicht versteht von was man redet oder sich mit den eigentlichen Inhalten überhaupt nicht auseinander setzen will...

Das stimmt. ich verstehe nicht, warum man sich das Leben unnötig kompliziert machen muss. Man kann Sprache auch einfach als das akzeptieren, was sie ist, als verbales Kommunikationsmittel.

Und wenn ich eine bestimmte geschelchterspezifische Hierarchie möchte kann ich das auch trotz aller Genderrücksichtnahme zum Ausdruck bringen. Genau wie ich völlig geschelchterunabhähig zB vom Straftäter sprechen kann

MattF
19.11.2015, 08:59
Das stimmt. ich verstehe nicht, warum man sich das Leben unnötig kompliziert machen muss. Man kann Sprache auch einfach als das akzeptieren, was sie ist, als verbales Kommunikationsmittel.


Genderforschung ist erstmal Wissenschaft. Wissenschaft will etwas wissen, weil man es wissen kann. Wissenschaft ist erstmal neutral.
Und ja Wissenschaft ist kompliziert.

Wir wollen ja z.b. auch wissen ob und wieso es Krebs gibt und sagen nicht: Das ist mir zu komliziert drüber nachzudenken, wenn ich halt strebe, sterbe ich, das muss ich hinnehmen.

Kann man natürlich machen und ist dir frei gestellt es zu tun. Andere Menschen sehen das anders. Auch denen ist es frei gestellt.

phonofreund
19.11.2015, 09:06
Ist doch schon Karnevalszeit........

flaix
19.11.2015, 09:25
Richtig ist, dass Sprache eine Form der Machtausübung ist und männliche Macht durch Sprache verfestigt werden kann.

Von daher halte ich Genderforschung nicht für falsch und sich darüber lustig zu machen zeigt nur, dass man nicht versteht von was man redet oder sich mit den eigentlichen Inhalten überhaupt nicht auseinander setzen will.

Richtig mag auch sein, dass das nur ein Vorschlag ist und für internen Gebrauch der Grünen, trptzdem sollten sich gerade die Grünen überlegen was sie machen und wie das dann letztlich auch nach aussen wirkt. Es wirkt nämlich nach aussen.

Und Sonderzeichen in Worte einzuführen ist einfach nur Müll und lächerlich und bietet em politischen Gegner Angriffspunkte die man ihm nicht bieten müsste.

MfG
Matthias


vllt. hätten Sie sich mal Sprachexperten holen sollen um am Thema wirklich seriös zu arbeiten. Mit dem Stern und den inninnen-Anhängereien torpedieren Sie wie Du richtig sagst ihr eigenes Ziel.

Was mir durch den thread aufgefallen ist, ist das es im Deutschen wohl tatsächlich einen besonderen Trend zur Vermännlichung von Substantiven gegegeben hat. Das ist im Englischen irgendwie einfach nicht geschehen.... der/die/das vs. the .....

Hafu
19.11.2015, 09:40
Genderforschung ist erstmal Wissenschaft. Wissenschaft will etwas wissen, weil man es wissen kann. Wissenschaft ist erstmal neutral.
Und ja Wissenschaft ist kompliziert.
...

Das es völlig legitim ist, wenn in der Wissenschaft verschiene Gender-Aspekte der deutschen Sprache untersucht und erforscht werden, in diesem Aspekt muss man dir vollumfänglich recht geben!:Blumen:

Hier geht es aber (vgl Eingangspost von Jens-Kleve) nicht primär um Wissenschaft, sondern um den bevorstehenden Parteitag der Grünen, bei dem dieses Thema besetzt wird.

Die Frage die sich mir angesichts der Tagesordnung der Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen vor allem stellt ist folgende:
Ist es Aufgabe der nahezu einzigen demokratisch legitimierten Oppositionspartei im Bundestag, eine solche Wissenschaftsdiskussion realpolitisch aufzugreifen und hierfür erhebliche Ressourcen aufzuwenden, die zwangsläufig bei anderen Themen fehlen?

In aktuellen Umfragen hat die AFD die Grünen bereits überholt. Wenn die Grünen in den Schlagzeilen sich primär um solche Themen kümmern, anstatt um Themen, die ihren potenziellen Wählern tatsächlich am Herzen liegen, dann habe ich wenig Hoffnung, dass bis zu den nächsten Bundestagswahlen diese Entwicklung gedreht werden kann.

MatthiasR
19.11.2015, 09:53
Die Grünen schaffen es leider sich ob mit Gender * oder Veggieday aus der politischen Bedeutung zu schießen.

Als eigentlich Dauergrünwähler, geht mir die Partei mittlerweile eher auf die Neven :dresche

Leider finde ich nicht so recht ne Neue Heimat (kleines Wortspiel als auch Gewerkschafte).

Geht mir genauso.

Soll man dann "Gib mir bitte mal die Salzstreuer*in" sagen?
Und wird aus Wasserhahn dann eine Wasserhähn*in oder eine Wasserhenne? :Cheese:

'Wir gendern nur, wenn es um Personen geht.'
Na immerhin...

Gruß Matthias

MattF
19.11.2015, 10:02
In aktuellen Umfragen hat die AFD die Grünen bereits überholt. Wenn die Grünen in den Schlagzeilen sich primär um solche Themen kümmern, anstatt um Themen, die ihren potenziellen Wählern tatsächlich am Herzen liegen, dann habe ich wenig Hoffnung, dass bis zu den nächsten Bundestagswahlen diese Entwicklung gedreht werden kann.


+1

:Huhu:

JENS-KLEVE
19.11.2015, 16:24
Ich glaube nicht, dass es eine Gewöhnungssache ist. Die Einführung von iBans ist auch Monate nach der Einführung viel nerviger als Kontonummer / Bankleitzahl. Schrecklich.

Ich will mich nicht an den Unsinn gewöhnen müssen, als Multiplikator würde man es von mir als erstes verlangen, ich hatte sogar schon eine Fortbildung zu dem Thema.

bellamartha
19.11.2015, 18:03
Ich glaube nicht, dass es eine Gewöhnungssache ist. Die Einführung von iBans ist auch Monate nach der Einführung viel nerviger als Kontonummer / Bankleitzahl. Schrecklich.

Ich will mich nicht an den Unsinn gewöhnen müssen, als Multiplikator würde man es von mir als erstes verlangen, ich hatte sogar schon eine Fortbildung zu dem Thema.

Die Tatsache, dass die IBAN Nummer aus der bekannten BLZ und der ebenfalls bekannten Kontonummer besteht und dazu lediglich DE und sehr wenige zusätzliche Zahlen dazu kommen, lässt mich vermuten, dass es sich bei dir hier (und vielleicht auch bei dem Gender-Dings?) eher um eine Haltung der Veränderung gegenüber handelt, denn das ist echt nicht besonders nervig, sich die paar Zahlen zusätzlich zu merken.

Viele Grüße
J.

mic111
19.11.2015, 18:09
Die Tatsache, dass die IBAN Nummer aus der bekannten BLZ und der ebenfalls bekannten Kontonummer besteht und dazu lediglich DE und sehr wenige zusätzliche Zahlen dazu kommen, lässt mich vermuten, dass es sich bei dir hier (und vielleicht auch bei dem Gender-Dings?) eher um eine Haltung der Veränderung gegenüber handelt, denn das ist echt nicht besonders nervig, sich die paar Zahlen zusätzlich zu merken.

Viele Grüße
J.

Bei der eigenen - kein Problem. Aber bei allen anderen ? :Blumen:
M.

bellamartha
19.11.2015, 18:21
Bei der eigenen - kein Problem. Aber bei allen anderen ? :Blumen:
M.

Ach so...
Aber die Bankverbindung der anderen hatte man doch auch so meistens nicht im Kopf, sondern hat sie abgelesen oder?

JENS-KLEVE
19.11.2015, 18:24
Die Tatsache, dass die IBAN Nummer aus der bekannten BLZ und der ebenfalls bekannten Kontonummer besteht und dazu lediglich DE und sehr wenige zusätzliche Zahlen dazu kommen, lässt mich vermuten, dass es sich bei dir hier (und vielleicht auch bei dem Gender-Dings?) eher um eine Haltung der Veränderung gegenüber handelt, denn das ist echt nicht besonders nervig, sich die paar Zahlen zusätzlich zu merken.

Viele Grüße
J.

Das muss es sein, ich komme mit Veränderungen nicht klar, deswegen fahre ich noch Stahlrahmen, benutze einen WindowsPc, das alte Siemens-Tastenhandy und stoppe meine Zwischenzeiten mit einer Handstoppuhr. :Lachen2:
Ich komme schon gut klar mit Veränderungen und liebe den Fortschritt. Das heisst aber nicht, dass man bewährte Dinge notorisch verschlimmbessern muss nur um (pseudo)innovativ zu sein.

mic111
19.11.2015, 18:33
Ach so...
Aber die Bankverbindung der anderen hatte man doch auch so meistens nicht im Kopf, sondern hat sie abgelesen oder?

Naja, abgespeichert. Aber selbst die Umrechnung ging und geht mir noch auf den Kranz.
Eine Sache, die man nicht braucht - oder doch? Wie bei der Umrechnung D-Mark in Euro ... Den Euro möchte ich mittlerweile nicht missen, auch den Euro Raum. Du machst große Augen, wenn du auf einmal ein Visum brauchst und es nicht mehr gewohnt bist. Und keins hast. Du warst ja auch in Indien ?

flaix
19.11.2015, 18:57
Ich glaube nicht, dass es eine Gewöhnungssache ist. Die Einführung von iBans ist auch Monate nach der Einführung viel nerviger als Kontonummer / Bankleitzahl. Schrecklich.

Ich will mich nicht an den Unsinn gewöhnen müssen, als Multiplikator würde man es von mir als erstes verlangen, ich hatte sogar schon eine Fortbildung zu dem Thema.


ohohooo welch schreckliches Problem ;-) Das ist doch nicht Dein Ernst?
Wer bitte weiss den Kontonummern? Und wozu? Die sind doch im Onlinebanking gespeichert.

Ravistellus
19.11.2015, 21:45
Liebe Frauinnen und Frauen! Sehr geehrte Dam*innen und Herr*innen! Mehr fällt mir dazu auch als Grünen-Wähler nicht ein.

Ansonsten halte ich es wie bellamartha: Ich schreibe lieber beides aus. Keine Binnenmajuskel oder sonstige Zumutungen. Da ist mir sogar lieber, wenn am Anfang steht: Die weibliche Form schließt die männliche mit ein. Finde ich auch ok.

Ich habe bei Fortbildungen ja schon mit - ansonsten hochintelligenten und engagierten - Leuten zu tun gehabt, die haben den Unterstrich mitgesprochen!!! Die sagten dann z.B. Schüler_innen und der Unterstrich klang, als hätten sie Schluckauf. Ich wusste nicht, ob ich heulen oder lachen sollte. :Maso:

phonofreund
20.11.2015, 06:44
Wieso heißt es nicht statt Frau.....Dame.......?
Schließlich werden wir ja mit Herr und nicht mit Mann angesprochen.
Sollte man nicht mal so anfangen?:cool:

JENS-KLEVE
20.11.2015, 06:57
Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Mit den iBans komme ich schon klar, weil ich nicht täglich mit Überweisungen zu tun habe, da ist dann halt mal ab und zu eine Null zu viel oder zu wenig, aber mein zweiter Abschnitt bezog sich auf die Sache mit der Sprache. Ich spreche und schreibe jeden Tag, ich könnte mich nicht daran gewöhnen mich jeden Tag zu verrenken. Die "ich kaufe Edeka" Generation ist auch eher an Vereinfachungen interessiert.:Lachen2:
Ich glaube das wird ein Eigentor für die Partei, schlimmer als der Veggie-Day. die Masse will sich nicht bevormunden / umerziehen lassen. Neue Gesetze, die das Leben für Frauen verbessern wird hier und da bestimmt noch erfolgreich einführen können.

Hafu
20.11.2015, 06:59
Liebe Frauinnen und Frauen! Sehr geehrte Dam*innen und Herr*innen! Mehr fällt mir dazu auch als Grünen-Wähler nicht ein.

Ansonsten halte ich es wie bellamartha: Ich schreibe lieber beides aus. Keine Binnenmajuskel oder sonstige Zumutungen. Da ist mir sogar lieber, wenn am Anfang steht: Die weibliche Form schließt die männliche mit ein. Finde ich auch ok.

Ich habe bei Fortbildungen ja schon mit - ansonsten hochintelligenten und engagierten - Leuten zu tun gehabt, die haben den Unterstrich mitgesprochen!!! Die sagten dann z.B. Schüler_innen und der Unterstrich klang, als hätten sie Schluckauf. Ich wusste nicht, ob ich heulen oder lachen sollte. :Maso:

Aber da hast du den tieferen Sinn des Gender-Stars definitiv nicht erfasst. Es geht bei dieser neuen Schreibweise ja nicht darum, die Frauen sprachlich mit zu erfassen, den dazu wäre ja auch eine der von dir genannten alten Schreibweisen (Ausschreiben der weiblichen Form, Binnen-I, Unterstrich) ohne weiteres geeignet und diese Schreibweisen werden ja auch seit 30 Jahren in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens, in denen man geschlechtsneutral und politisch korrekt fromulieren will, genutzt.

Der Gender-Star soll v.a. eingeführt werden, um die Geschlechter zwischen Mann und Frau (also die verschiedenen Arten von Transsexuellen, die Transgender-Varianten) sprachlich mit zu erfassen, die bei den von dir genannten Schreibweisen unter den Tisch fallen, bzw. sich nicht brücksichtigt und damit diskriminiert fühlen könnten.

longtrousers
20.11.2015, 07:35
Richtig ist, dass Sprache eine Form der Machtausübung ist und männliche Macht durch Sprache verfestigt werden kann.

Von daher halte ich Genderforschung nicht für falsch und sich darüber lustig zu machen zeigt nur, dass man nicht versteht von was man redet oder sich mit den eigentlichen Inhalten überhaupt nicht auseinander setzen will.



Das hast du sehr hart auf dem Punkt gebracht. Trotzdem erlaube ich mich noch ein Witzchen, obwohl es vielleicht entweder nicht lustig ist, oder schon mal gebracht wurde: ich schlage ein neues Ministerium vor, das für diese Problematik zuständig sein soll:

Das *innenministerium.

MattF
20.11.2015, 07:40
Das *innenministerium.




:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

obwohl eigentlich ist es eher ein:


:hoho: :hoho: :hoho:

longtrousers
20.11.2015, 07:42
Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Mit den iBans komme ich schon klar, weil ich nicht täglich mit Überweisungen zu tun habe, da ist dann halt mal ab und zu eine Null zu viel oder zu wenig, aber mein zweiter Abschnitt bezog sich auf die Sache mit der Sprache. Ich spreche und schreibe jeden Tag, ich könnte mich nicht daran gewöhnen mich jeden Tag zu verrenken. Die "ich kaufe Edeka" Generation ist auch eher an Vereinfachungen interessiert.:Lachen2:
Ich glaube das wird ein Eigentor für die Partei, schlimmer als der Veggie-Day. die Masse will sich nicht bevormunden / umerziehen lassen. Neue Gesetze, die das Leben für Frauen verbessern wird hier und da bestimmt noch erfolgreich einführen können.

Als ich von Holland nach Deutschland kam, fand ich das System in D eher lästig, weil man 2 Nummern brauchte, die Kontonr und die BLZ. In Holland gab es einfach nur eine eindeutige Kontonummer. Von dem her hat sich das mit der iban verbessert, obwohl man etwas mit Nullen hätte sparen können. Irritierend ist wieder, dass man oft, beim Ausfüllen von Formularen, die BIC wieder braucht, obwohl die BIC sich aus der iban ableiten lässt. Aber irgendwas zu Motzen muss bleiben.

chris.fall
20.11.2015, 08:22
Moin,

(...) obwohl man etwas mit Nullen hätte sparen können.


da sagst Du was ;)

Dein Ministerium fand ich für einen Nicht-Muttersprachler(?) übrigens sehr gut!


Munter bleiben,

Christian

chris.fall
20.11.2015, 08:30
Moin,



Der Gender-Star soll v.a. eingeführt werden, um die Geschlechter zwischen Mann und Frau (also die verschiedenen Arten von Transsexuellen, die Transgender-Varianten) sprachlich mit zu erfassen, die bei den von dir genannten Schreibweisen unter den Tisch fallen, bzw. sich nicht brücksichtigt und damit diskriminiert fühlen könnten.

Achsoachsoachso....

Die haben im besten Fall also einfach nicht ihre Hausaufgaben gemacht, im schlimmsten Falls enttarnen sie sich als reaktionär-faschistoider Haufen. Was ist mit den ganzen unterdrückten Religionen? (Aktuell haben Muslime ja ein gaaanz schlechtes Image?). Die vom IS gemeuchelten Jesiden werden auch nicht berücksichtigt. Und an die weltweit unterdrückten Ureinwohner denkt dabei auch niemand...


Edith mein noch, dass die queer-community auch ganz schön zickig (http://www.spiegel.de/kultur/kino/schwulendrama-stonewall-von-roland-emmerich-a-1063484.html) werden kann, wenn sie sich nicht ernst genommen bzw. seriös vertreten fühlt...


Entsetzt,

Christian

bellamartha
20.11.2015, 08:34
Moin,



Achsoachsoachso....

Die haben im besten Fall also einfach nicht ihre Hausaufgaben gemacht, im schlimmsten Falls enttarnen sie sich als reaktionär-faschistoider Haufen. Was ist mit den ganzen unterdrückten Religionen? (Aktuell haben Muslime ja ein gaaanz schlechtes Image?). Die vom IS gemeuchelten Jesiden werden auch nicht berücksichtigt. Und an die weltweit unterdrückten Ureinwohner denkt dabei auch niemand...

Entsetzt,

Christian

Hä? Ich verstehe deinen Beitrag nicht.:confused:

chris.fall
20.11.2015, 08:37
Alles diskriminierte Gruppen, die von dem Gender* nicht berücksichtig werden...

Campeon
20.11.2015, 08:41
Der Gender-Star soll v.a. eingeführt werden, um die Geschlechter zwischen Mann und Frau (also die verschiedenen Arten von Transsexuellen, die Transgender-Varianten) sprachlich mit zu erfassen, die bei den von dir genannten Schreibweisen unter den Tisch fallen, bzw. sich nicht brücksichtigt und damit diskriminiert fühlen könnten.

Man kanns auch übertreiben.:dresche

Wie wäre die Anrede:
Sehr verehrte Menschen!

Das schließt alles ein die Frau, den Mann, die Kinder, die Rentner, die Homosexuellen, die Wanderer, die Bergsteiger, die Triathleten, die Landwirte, halt alle (na gut bombenlegende Terroristen klammere ich mal aus).

Mein Gott, über soviel Verständnis, es allen Recht zu machen, da kann ich nur den Kopf schütteln, mir tut das Genick schon weh!

alex1
20.11.2015, 09:46
Wieso heißt es nicht statt Frau.....Dame.......?
Schließlich werden wir ja mit Herr und nicht mit Mann angesprochen.
Sollte man nicht mal so anfangen?:cool:

Dann blättere doch einfach mal ein paar Seiten zurück ;)

flaix
20.11.2015, 10:08
hier diskutieren fast nur Männer. Auch bezeichnend. Ein ernsthafter Vorwurf an die Frauen.

phonofreund
20.11.2015, 10:26
Dann blättere doch einfach mal ein paar Seiten zurück ;)
Ups, nicht gesehen..........

Campeon
20.11.2015, 10:49
hier diskutieren fast nur Männer. Auch bezeichnend. Ein ernsthafter Vorwurf an die Frauen.

Vielleicht ist es denen egal.

chris.fall
20.11.2015, 10:57
Moin,

hier diskutieren fast nur Männer. Auch bezeichnend. Ein ernsthafter Vorwurf an die Frauen.

das liegt IMHO aber an der Frauenquote in dieser Sportart.

Und die Frauen(*), die sich bisher geäußert haben, hatten eine sehr eindeutige Position zu dem Thema. Das sollte uns Witzereißern - einschließlich mir - ja auch mal zu denken geben.


Viele Grüße,

Christian

(*) Hier hätte ich eigentlich auch gerne mal 'Damen' geschrieben, um meinen Respekt gegenüber den Standpunkten der Diskussionsteilnehmerinnen auszudrücken. Nur hätte das auch als ironische Herabwürdigung von Ihnen aufgefasst werden können. Kurz gesagt: Es wird sehr kompliziert, wenn man es allen recht machen will, und auf gar keinen Fall in irgend ein Fettnäpfchen treten..

C.

LidlRacer
20.11.2015, 11:49
Und die Frauen(*), die sich bisher geäußert haben, hatten eine sehr eindeutige Position zu dem Thema.

Jede für sich eindeutig. Aber keineswegs einheitlich.

Fast dachte ich, dass dieses Sternchen auch nicht schlimmer ist als das fast schon vertraute "Binnen-I". Aber wenn es über ganz einfache Fälle hinausgeht, wo einfach nur -innen angehängt wird, führt das doch teils zu grotesken Konstruktionen:
ein*e Beamt*er*in
d* Zeug*e*in
jede*r Ko*ch*in
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschlechtergerechte_Sprache

Das kann doch keiner wirklich wollen! :Nee:

Willi
20.11.2015, 12:11
Jetzt soll es also in der Alltagssprache richtig kompliziert werden, zum Glück nur bei den Grünen intern. Was passiert allerdings, wenn sie in der Regierung sitzen?Exzellentes Timing, um ein solches Thema höchst wählerwirksam zu besetzen!

Man spürt richtig wieviele Diskussionen und Herzblut in den vereinheitlichten Gender-Regeln drinstecken und glücklicherweise gibt es derzeit auch keine anderen Probleme in Deutschland, um die sich zu kümmern wichtiger wäre.
Kann man auch anders sehen.

So wie ich den Artikel grob überflogen habe, handelt es sich um eine rein informelle Bitte an die regionalen Organisationen im Hinblick auf Lesbarkeit von Anträgen für einen alljährlichen Parteitag.

Dabei ist nicht angedroht, ausschließlich Formulierungsvorschlag-konform verfasste Anträge zu berücksichtigen, erst recht nicht, hieraus einen Gesetzentwurf für genderkonforme Ausdrucksweise zu konstruieren.

Die grundsätzliche Sinnhaftigkeit von Parteitagen dürfte ja wohl auch in Zeiten von Terroranschlägen und Flüchtlingsströmen nicht in Frage stehen, oder?

Stellt sich also eher die Frage - um in HaFus Worten zu bleiben - gibt es derzeit keine anderen Probleme in Deutschland, mit denen der Spiegel Leser anlocken könnte? Inhaltlich ist das ein banaler Sommerloch-Artikel.

Hafu
20.11.2015, 12:35
Kann man auch anders sehen.

So wie ich den Artikel grob überflogen habe, handelt es sich um eine rein informelle Bitte an die regionalen Organisationen im Hinblick auf Lesbarkeit von Anträgen für einen alljährlichen Parteitag.

Dabei ist nicht angedroht, ausschließlich Formulierungsvorschlag-konform verfasste Anträge zu berücksichtigen, erst recht nicht, hieraus einen Gesetzentwurf für genderkonforme Ausdrucksweise zu konstruieren.

Die grundsätzliche Sinnhaftigkeit von Parteitagen dürfte ja wohl auch in Zeiten von Terroranschlägen und Flüchtlingsströmen nicht in Frage stehen, oder?

Stellt sich also eher die Frage - um in HaFus Worten zu bleiben - gibt es derzeit keine anderen Probleme in Deutschland, mit denen der Spiegel Leser anlocken könnte? Inhaltlich ist das ein banaler Sommerloch-Artikel.

Jetzt habe ich doch nach Willis Einwurf tatsächlich mich direkt bis zur Tagesordnung der Bundesdelegiertenkonferenz (http://www.gruene.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/BDK_2015_Halle/T-01-NEU-Vorschlag_zur_Tagesordnung.pdf)durchgeklickt, um raus zu bekommen, ob wirklich nur der Spiegel das Thema hochgeholt hat, oder ob der Gender-Star den Grünen tatsächlich aktuell so wichtig ist: Tatsächlich gibt es dort den TOP14: Satzung und geschlechtergerechte Sprache und zwar als einer von nur zwei Tagesordnungspunkten am Sonntag von 9:30 bist 14:00, d.h. die Delegierten haben viereinhalb Stunden Zeit, sich über diese beiden Tagesordnungspunkte (der zweite ist "Grüner Wirtschaften" und liegt damit unstrittig in einer Kernkompetenz der Grünen). Für die beiden tagesaktuell hoch relevanten Tagesordnungspunkte Paris (finde ich auch sehr verkürzt, denn eigentlich sollte es doch allgemein um neue Herausforderungen durch extremistisch motivierten Terror und nicht allein um "Paris" gehen) und Einwanderungspolitik ist auf der Delegiertenkonferenz der sehr späte Freitag-Abend vorgesehen (nach den politischen Reden).

Rein formal ist den Grünen von der Gewichtung der Tagesordnung der Gender-Star also genauso wichtig wie die Flüchtlingspolitik, die nicht einmal einen eigenen Tagesordnungspunkt bekommen hat, sondern nebulös unter dem sehr allgemeinen Begriff "Einwanderungsland" abgehandelt wird...

(Aufgrund ihrer grundsätzlichen ökologischen Ausrichtung sind mir die Grünen von jeher sehr sympathisch, insbesondere in den Phasen, wo sie von Realos wie Fischer dominiert wurden, aber wie sich die Partei in den letzten Jahren gerade auf Bundesebene (in den Landesverbänden schaut es oft noch besser aus) teilweise entwickelt hat, tut doch manchmnal fast weh, zu verfolgen...)

Flow
01.03.2021, 18:35
Kläre doch bitte mal das Forum auf, was dieses Wort bedeutet bzw. welche der möglichen Bedeutungen gemeint ist und warum.

Man könnte Dich sonst missverstehen und annehmen, Du würdest uns höchst vulgäre, herablassende und je nach Verständnis frauenfeindliche Begriffe in fremder Sprache unterjubeln.

Meinst Du also "Schei**e" oder einen unfeinen Ausdruck für das weibliche Geschlechtsorgan?
Findest du die "Stadtschlampen" etc. des restlichen Forums auch herablassend frauenfeindlich oder sind wir nur bei Herrn Karhu so streng ... ? ;)

snailfish
01.03.2021, 19:08
Findest du die "Stadtschlampen" etc. des restlichen Forums auch herablassend frauenfeindlich oder sind wir nur bei Herrn Karhu so streng ... ? ;)

Eigentlich bin ich nicht kleinlich und kein Freund übertriebener Korrektheit. Aber das ging für meinen Geschmack etwas über das erträgliche Maß an "Lockerheit".

Ganz bestimmt macht es kein gutes Bild wenn hier (mehr oder weniger öffentlich) Wörter verwendet werden, die sonst eher auf Seiten mit einschlägigen, nicht jugendfreien Inhalten gebräuchlich sind - egal in welcher Sprache.

...und mein Finnisch ist etwas unzureichend - aber Dein Vergleich (das Wort) trifft es nicht ganz.

Estebban
01.03.2021, 20:24
Ich habe den Begriff stadtschlampe immer recht selbstverständlich genutzt. Wenn man drüber nachdenkt eigentlich ziemlich affig. Vielen Dank lieber Flow für den Hinweis, das verschwindet ab sofort aus meinem Wortschatz :liebe053:

Flow
01.03.2021, 20:39
Gut, daß wir darüber gesprochen haben,

mit freundlichen Grüßen an alle ... :Blumen:

Siebenschwein
01.03.2021, 20:50
Ich habe den Begriff stadtschlampe immer recht selbstverständlich genutzt. Wenn man drüber nachdenkt eigentlich ziemlich affig. Vielen Dank lieber Flow für den Hinweis, das verschwindet ab sofort aus meinem Wortschatz :liebe053:

Ähmja... also warum sich jemand betupft fühlen soll, wenn ich einen Gegenstand (Fahrrad- und zwar mein eigenes) als Stadtschlampe bezeichne, ist mir schleierhaft.
Fahrräder können sich nicht beleidigt fühlen. MenschInnen, die sich selbst als Stadtschlampen verstehen (gibts das: Proud to be a Stadtschlampe!?) sollten sich durch den Vergleich mit einem ökologisch korrekten Fortbewegungsmittel auch nicht beleidigt fühlen. Also ehrlich- ich komme echt nicht drauf.
Dass das nicht die Förmlichkeitsebene ist, die man beim Neujahrsempfang des Bundespräsidenten als angemessen betrachten sollte, ist mir schon klar. Aber saloppe Sprache an sich ist ja erstmal kein Straftatbestand.
Und guter Geschmack ist nicht einklagbar.

Karhu
02.03.2021, 05:48
Um das Wort zu verstehen ... ich habe eines der beliebtesten finnischen Fluchwörter benutzt. Im Sprachgebrauch dort sehr oft anzutreffen neben Juma Lauta (Gott mit dem Brett schlagen), Satana und Perkele. Mein Fehler ist mal wieder - zu unterstellen, dass die Mitleser hier es im richtigen Kontext einordnen können. Kulturelle Eigenarten sind aber nicht 1:1 übertragbar. Persönlich besitze ich Eindruck, schon sehr im Focus zu stehen. Aber jetzt wieder zum Thema. Die erste Trainingseinheit nach dem Ruhetag ist immer eine lockere Einheit. So auch heute. Es sei denn, die Wetter App besitzt eine negative Wetter Tendenz. Danach werde ich ich Ruhe das Rad weiter zusammen bauen. Mittwoch checke ich dann alle Schraubverbindungen nach. Dann erfolgt auch ein Fahrtest. Der Trittfrequenz Messer wird natürlich auch angebaut.

Klugschnacker
02.03.2021, 08:13
Für mich ist "Schlampe" die weibliche Form vom "Schlamper". Gemeint ist eine schlampige, also unordentliche Person. Im selben Sinne ist eine Alltagsrad ein schlampiges Fahrrad.

Eine Stadtschlampe ist daher vielleicht schlampig zusammengebaut oder schlampig gewartet, aber sie ist dennoch ein Sinnbild für unverbrüchliche Treue und damit alles andere als ein "leichtes Mädchen". Sie wird stets von der selben Person bestiegen und hat häufig derart ausgeprägte Eigenheiten (Charakter), dass sie von einem anderen Fahrer nicht beherrschbar wäre. Es ist eine Symbiose aus Ross und Reiter.

Stadtschlampen sind oft der Gegenstand ergreifender Rettungsversuche, wenn es ihnen schlecht geht. Bei den Wiederbelebungsversuchen werden selbst Rohrzangen, einige Meter Blumendraht, Feilen, Eisensägen, Rohrschellen, Panzerklebeband und größere Gebinde Schraubenlöser verwendet. Ein Rennrad mit diesem Krankheitsbild hätte man längst entschlafen lassen. Aber an der Stadtschlampe hängt man bis zuletzt.

Der Begriff "Stadtschlampe" ist eine Auszeichnung, ein Adelstitel für ein Fahrrad! Diese Bikes zeigen, wie gut Fahrräder sein können: ein treuer Freund für jeden Tag.
:Blumen:

Benni1983
02.03.2021, 08:28
Für mich ist "Schlampe" die weibliche Form vom "Schlamper". Gemeint ist eine schlampige, also unordentliche Person. Im selben Sinne ist eine Alltagsrad ein schlampiges Fahrrad.
...
Der Begriff "Stadtschlampe" ist eine Auszeichnung, ein Adelstitel für ein Fahrrad! Diese Bikes zeigen, wie gut Fahrräder sein können: ein treuer Freund für jeden Tag.
:Blumen:

Sehr schön geschrieben Arne :Blumen:

Mein Schlampi braucht auch schon seit Jahren neue Mäntel und das vordere Schutzblech wird auch schon länger vermisst :Lachanfall:

Aber es fährt und das ist das Wichtigste

Ich finde Stadtschlampe auch nicht vulgär oder ähnliches, warum auch?

Mein Auto, dass ich nur beruflich nutze ist ja auch die Betriebshure :)

Estebban
02.03.2021, 09:20
Für mich ist "Schlampe" die weibliche Form vom "Schlamper". Gemeint ist eine schlampige, also unordentliche Person. Im selben Sinne ist eine Alltagsrad ein schlampiges Fahrrad.

Eine Stadtschlampe ist daher vielleicht schlampig zusammengebaut oder schlampig gewartet, aber sie ist dennoch ein Sinnbild für unverbrüchliche Treue und damit alles andere als ein "leichtes Mädchen". Sie wird stets von der selben Person bestiegen und hat häufig derart ausgeprägte Eigenheiten (Charakter), dass sie von einem anderen Fahrer nicht beherrschbar wäre. Es ist eine Symbiose aus Ross und Reiter.

Stadtschlampen sind oft der Gegenstand ergreifender Rettungsversuche, wenn es ihnen schlecht geht. Bei den Wiederbelebungsversuchen werden selbst Rohrzangen, einige Meter Blumendraht, Feilen, Eisensägen, Rohrschellen, Panzerklebeband und größere Gebinde Schraubenlöser verwendet. Ein Rennrad mit diesem Krankheitsbild hätte man längst entschlafen lassen. Aber an der Stadtschlampe hängt man bis zuletzt.

Der Begriff "Stadtschlampe" ist eine Auszeichnung, ein Adelstitel für ein Fahrrad! Diese Bikes zeigen, wie gut Fahrräder sein können: ein treuer Freund für jeden Tag.
:Blumen:


Das ist sehr schön beschrieben und falls man mich falsch verstehen konnte - ich wollte mich nicht zur sprachpolizei aufspielen und jeden, der „stadtschlampe“ nutzt zum schämen in die Ecke stellen. Auf der anderen Seite - und auch bei mir lange Zeit - ist die „stadtschlampe“ gerade in Großstädten gerne das günstigste fahrende und verfügbare Rad, welches notfalls gerne an der Bahnstation stehen gelassen wird, weil es eben selbst fürs Radfahren ein gintonic zu viel war. Wenn das Rad am nächsten morgen dann bei jemand anderem ist besorgt man sich bei eBay oder auf dem Flohmarkt eben „die nächste Schlampe“.

Wie gesagt, in dem Kontext empfinde ich (ich persönlich) das Wort als unangemessen (weil da ist wirklich nichts mehr schönzureden: da geht es um das „Mädel, was zum Zweck noch notfalls okay ist, aber dann mit dem nächstbesten mitgeht und leicht ersetzbar ist“) und werde es persönlich nicht mehr so benutzen :)
Wie Karhu sein radel nennt und sei es noch so vulgär, wenn es ihm hilft sein Rad beim Intervall zu beleidigen und damit durch die Einheit kommt... so what :Blumen:

Klugschnacker
02.03.2021, 09:37
Wie gesagt, in dem Kontext empfinde ich (ich persönlich) das Wort als unangemessen (weil da ist wirklich nichts mehr schönzureden: da geht es um das „Mädel, was zum Zweck noch notfalls okay ist, aber dann mit dem nächstbesten mitgeht und leicht ersetzbar ist“) und werde es persönlich nicht mehr so benutzen :)

Tückisch ist auch der Begriff Nachttischlampe. Denn er kann als gesprochenes Wort leicht mit einer anzüglichen Bezeichnung für einen weiblichen Pâtissier ("Nachtischschlampe") verwechselt werden. Ich empfehle daher, auf diese Wortschöpfung ebenfalls zu verzichten.
:Cheese:

ritzelfitzel
02.03.2021, 09:57
Tückisch ist auch der Begriff Nachttischlampe. Denn er kann als gesprochenes Wort leicht mit einer anzüglichen Bezeichnung für einen weiblichen Pâtissier ("Nachtischschlampe") verwechselt werden. Ich empfehle daher, auf diese Wortschöpfung ebenfalls zu verzichten.
:Cheese:

Ganz zu schweigen von der Beleuchtung während alltäglicher Hygienemaßnahmen. Der Begriff "Duschlampe" kann hier bei unvorsichtiger Betonung auch leicht falsch verstanden werden. :Lachen2:

Estebban
02.03.2021, 10:19
Tückisch ist auch der Begriff Nachttischlampe. Denn er kann als gesprochenes Wort leicht mit einer anzüglichen Bezeichnung für einen weiblichen Pâtissier ("Nachtischschlampe") verwechselt werden. Ich empfehle daher, auf diese Wortschöpfung ebenfalls zu verzichten.
:Cheese:

Man kann es als haarspalterei abtun, man kann sich drüber lustig machen und natürlich auch mit einem Augenzwinkern davon ausgehen, dass ich die sauberen Schuhe meines gegenüber loben will wenn ich ihn „wichser“ nenne. Von dir hätte ich allerdings offen gesagt mehr erwartet :Blumen:

Siebenschwein
02.03.2021, 10:23
Ganz zu schweigen von der Beleuchtung während alltäglicher Hygienemaßnahmen. Der Begriff "Duschlampe" kann hier bei unvorsichtiger Betonung auch leicht falsch verstanden werden. :Lachen2:

Na nun muss ich wohl noch den helvetischen Klassiker der Ständerlampe anbringen. Es handelt sich dabei aber nur um den Helvetismus für Stehlampe- und mitnichten um ein urologisches Untersuchungshilfsmittel...

Kälteidiot
02.03.2021, 10:24
und Lattenrost ist keine Geschlechtskrankheit



ansonsten glaube ich, dieses Forum geht so langsam den Bach runter.... leider.

Klugschnacker
02.03.2021, 10:36
Ganz zu schweigen von der Beleuchtung während alltäglicher Hygienemaßnahmen. Der Begriff "Duschlampe" kann hier bei unvorsichtiger Betonung auch leicht falsch verstanden werden. :Lachen2:

Übel ist auch die Bildung falscher Pluräler, zum Beispiel bei Kaktusse. :Lachen2:

Benni1983
02.03.2021, 11:17
:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:
Danke für die Erheiterung am Vormittag!

Und immer dran denken:

Vor dem Schlucken Blasen!










Der Kaffee ist sehr heiß :Lachen2:

sybenwurz
02.03.2021, 12:03
Für mich ist "Schlampe" die weibliche Form vom "Schlamper".

Eigentlich ja, aber vielleicht spielt auch mit rein, dass Schlampe auch die deutsche Übersetzung des englischen Worts Bitch ist, dessen Auslegung wahrscheinlich nicht nur mir deutlich ungeschmeidiger erscheint, als beispielsweise das italienische Disordinata (welches wiederum in einigen Nachschlagewerken nur als Adjektiv für 'unordentlich' aufgenommen ist).

Wie auch immer, die Stadtschlampe ist etabliert, und davon abgesehen und nach Zigeunersosse oder Negerkuss die Frage, wie weit dieser Wahnsinn noch gehen soll.
Gestern hab ich zufällig mitbekommen, dass sich beispielsweise amerikanische Ureinwohner dagegen wehren, dass der Name eines Volksstammes, nämlich der Cherokee, auf einem Auto steht.
Mein erster Reflex gab ihnen recht, aber wie gesagt: wo soll das noch alles hinführen?

Kälteidiot
02.03.2021, 12:49
Eigentlich ja, aber vielleicht spielt auch mit rein, dass Schlampe auch die deutsche Übersetzung des englischen Worts Bitch ist, dessen Auslegung wahrscheinlich nicht nur mir deutlich ungeschmeidiger erscheint, als beispielsweise das italienische Disordinata (welches wiederum in einigen Nachschlagewerken nur als Adjektiv für 'unordentlich' aufgenommen ist).

Wie auch immer, die Stadtschlampe ist etabliert, und davon abgesehen und nach Zigeunersosse oder Negerkuss die Frage, wie weit dieser Wahnsinn noch gehen soll.
Gestern hab ich zufällig mitbekommen, dass sich beispielsweise amerikanische Ureinwohner dagegen wehren, dass der Name eines Volksstammes, nämlich der Cherokee, auf einem Auto steht.
Mein erster Reflex gab ihnen recht, aber wie gesagt: wo soll das noch alles hinführen?


passt ja gut in diesen Thread. Mein Eindruck, gerade ältere Herren, und da nehme ich mich nicht aus, fällt es schwer Gewohntes zu hinterfragen.
Wieso darf ich denn jetzt nicht mehr "Stadtschlampe" schreiben? Oder Mitarbeiter anstatt Mitarbeitende oder, noch schlimmer, Mitarbeiter*Innen.
Welch geballter mänlicher Aufschrei aber, wenn da nur Mitarbeiterinnen stehen würde.

Was macht man? Man flüchtet sich in peinliche Erklärungen zu Stadtschlampe oder faselt über die Schönheit der deutschen Sprache, die ja mit der Gender*Innenfizierung komplett verloren ginge.

Ja wir das Volk der Dichterinnen und Denkerinnen.

Die Jugend hat da nicht solche Berührungsängste, zumindest die Jugend mit der ich zu tun hab. Die sagen einfach Mitarbeitende und fragen zurecht, ob da nur Männer arbeiten, wenn von Mitarbeitern gesprochen oder geschrieben wird.

Meine Tochter würde sagen: "komm klar"

:Cheese:

Sorry Siebenwurzin, nimms nicht persönlich.

ks03
02.03.2021, 12:53
Für mich ist "Schlampe" die weibliche Form vom "Schlamper". Gemeint ist eine schlampige, also unordentliche Person. Im selben Sinne ist eine Alltagsrad ein schlampiges Fahrrad.
...

Der Begriff "Stadtschlampe" ist eine Auszeichnung, ein Adelstitel für ein Fahrrad! Diese Bikes zeigen, wie gut Fahrräder sein können: ein treuer Freund für jeden Tag.
:Blumen:

Super geschrieben :Blumen:

Meine Stadtschlampe ist über 20 Jahre alt, hat mit mir 3 Kinder gezogen, ist mein Lastenesel. Trotz aller wirtschaftlichen Unvernunft kann ich mich nicht von ihr trennen. Ich wollte, aber mein Herz hängt daran

Tschau und eine schöne Woche

TriVet
02.03.2021, 13:10
Aus gegebenem Anlass grüßt das Murmeltier.
Oder Murmeltierin?

Solange zB das gendern nicht auch das negative beinhaltet, also alles an Idiotinnen, Verbrecherinnen, Bäuminnen etc., solange halte ich mich an den Aufruf des Deutschen Vereins für Sprache:
/schluss-mit-dem-gender-unfug/ (https://vds-ev.de/gegenwartsdeutsch/gendersprache/gendersprache-unterschriften/schluss-mit-dem-gender-unfug/)

keko#
02.03.2021, 13:19
...
Solange zB das gendern nicht auch das negative beinhaltet, also alles an Idiotinnen, Verbrecherinnen, Bäuminnen etc.,...

Das ist lediglich eine Zwischenstation. Im wöchentlichen Newsletter einer aufstrebenden politischen Partei, deren ich Mitglied bin, werden wir mit
Liebe GenossiXe!
angesprochen. Das nenne ich mal fortschrittlich ;-)

Kälteidiot
02.03.2021, 13:21
tja Jungs,


lest mal "die Töchter Egalias"

Kälteidiot
02.03.2021, 13:21
Das ist lediglich eine Zwischenstation. Im wöchentlichen Newsletter einer aufstrebenden politischen Partei, deren ich Mitglied bin, werden wir mit
Liebe GenossiXe!
angesprochen. Das nenne ich mal fortschrittlich ;-)

AfD? ;)

keko#
02.03.2021, 13:27
AfD? ;)

Ich glaube deren Hauptargument gegen das Gendern ist, dass man "Nazis" nicht gendern kann ;-)

Klugschnacker
02.03.2021, 13:31
Ein Mann suchte eines Abends unter einer Straßenlaterne verzweifelt seinen verloren gegangenen Haustürschlüssel. Aber so sehr er sich auch mühte: Alle Suche war vergeblich.

Ein Spaziergänger kam des Weges und half eifrig dem Suchenden. Nach einer halben Stunde fragte er: "Sind Sie sicher, dass sie den Schlüssel hier unter der Straßenlaterne verloren haben?". Der antwortete: "Nein, verloren habe ich ihn dahinten bei den Büschen, aber da ist es so dunkel!"

So ist es mit der Gleichstellung der Geschlechter. Statt die anstrengenden, aber relevanten Missstände anzupacken, streitet man sich wohlfeil um Petitessen, wissend, dass die Probleme ganz woanders liegen. Ob ich mein altes Rad als Stadtschlampe oder als Bock bezeichne, oder eben nicht, ist die Suche nach dem Haustürschlüssel an der falschen Stelle.

Wir haben den Afrikanern ihr ganzes Land und ihre Freiheit gestohlen, und streiten heute innerlich ergriffen über den Namen von Mohrenköpfen. Und mit den Frauen und ihren vollkommen berechtigten Ansprüchen auf gleiche Teilhabe an der Gesellschaft machen wir es genauso.

Kälteidiot
02.03.2021, 13:39
...

Wir haben den Afrikanern ihr ganzes Land und ihre Freiheit gestohlen, und streiten heute innerlich ergriffen über den Namen von Mohrenköpfen. Und mit den Frauen und ihren vollkommen berechtigten Ansprüchen auf gleiche Teilhabe an der Gesellschaft machen wir es genauso.


oh ja frag doch mal den älteren Herren der sich über den Mohrenkopf Streit wundert, was er von der Ausbeutung Afrikas hält.

Und Sprache ist im (Nicht)Teilhabe Fall ein Instrument der Unterdrückung. Demnächst kommt auch wieder einer angerannt, der sich über die Frauenqote aufregt. Komischerweise meist ältere weisse Männer in guten Positionen.
Aber du bist in guter Gesellschaft, Friedrich März findet auch wir haben wichtigeres zu tun als uns um die Gleichberechtigung zu kümmern. (Oder so ähnlich)

Denn eigentlich streiten wir nicht um die Wortwahl oder das *Innen, sondern darum ob Frauen tatsächlich gleichberechtigt werden sollen. Jemand den ich als gleichberechtigt ansehe, dem räume ich auch einen Platz in der Sprache ein.

:Cheese:

Schade, jetzt fehlt Knowbuddy doch sehr. Er hätte sicher was Gutes dazu geschrieben.

Siebenschwein
02.03.2021, 13:41
Ich glaube deren Hauptargument gegen das Gendern ist, dass man "Nazis" nicht gendern kann ;-)

Nazisse?
Geht doch!

Gern auch einfach "DAS dumpfbackige, braune, unsympathische Pack". Das wäre dann geschlechtsneutral.

keko#
02.03.2021, 13:45
...
Wir haben den Afrikanern ihr ganzes Land und ihre Freiheit gestohlen, und streiten heute innerlich ergriffen über den Namen von Mohrenköpfen. Und mit den Frauen und ihren vollkommen berechtigten Ansprüchen auf gleiche Teilhabe an der Gesellschaft machen wir es genauso.

Volltreffer :Blumen: :Blumen:

Klugschnacker
02.03.2021, 13:48
oh ja frag doch mal den älteren Herren der sich über den Mohrenkopf Streit wundert, was er von der Ausbeutung Afrikas hält.

Lass mich raten: Wer sich über den Mohrenkopf wundert, befürwortet die Ausbeutung Afrikas?

Und Sprache ist im (Nicht)Teilhabe Fall ein Instrument der Unterdrückung. Demnächst kommt auch wieder einer angerannt, der sich über die Frauenqote aufregt. Komischerweise meist ältere weisse Männer in guten Positionen.

Gewiss. Wer auf einer Stadtschlampe radelt, regt sich gehäuft über die Frauenquote auf.

Aber du bist in guter Gesellschaft, Friedrich März findet auch wir haben wichtigeres zu tun als uns um die Gleichberechtigung zu kümmern. (Oder so ähnlich). Schade, jetzt fehlt Knowbuddy doch sehr. Er hätte sicher was Gutes dazu geschrieben.

Zu Friedrich März? Ja, das denke ich auch. Sag’ mal, Du bist nicht mit dem User "adaniya" oder "Trillerpfeife" identisch?

Siebenschwein
02.03.2021, 13:54
...
Und Sprache ist im (Nicht)Teilhabe Fall ein Instrument der Unterdrückung. ...
Komischerweise meist ältere weisse Männer in guten Positionen.
Aber du bist in guter Gesellschaft, Friedrich März findet auch wir haben wichtigeres zu tun als uns um die Gleichberechtigung zu kümmern. (Oder so ähnlich)

:Cheese:

Schade, jetzt fehlt Knowbuddy doch sehr. Er hätte sicher was Gutes dazu geschrieben.

1. Sprache ist kein INSTRUMENT der Unterdrückung. Sorry - da traust Du Sprache zu viel zu. Sie kann der Unterdrückung Ausdruck verleihen. Aber ich empfehle dazu mal LTI von V.Klemperer. Dann relativiert sich Dein Problem mit dem korrekten Gendern.
2. Wer heutzutage in D von Unterdrückung von Frauen spricht, macht sich unglaubwürdig. Etwas weniger dick anrühren täte der Diskussion sicher gut.
3. Gleichberechtigung haben wir erreicht - im Moment redet jeder von Gleichstellung. Also bitte nicht die Kämpfe und Argumente der 70er rausholen. Da bist du 50 Jahre zu spät.
4. Chancengleichheit ist heute definitiv immer noch ein Thema - und auch da sehe ich in D nur wenige Defizite hinsichtlich der Geschlechter, aber das kann man diskutieren. Das grösste Problem ist aber immer noch das Bildungssystem, bei dem Kinder aus ärmeren Familien deutlich benachteiligt sind.

keko#
02.03.2021, 13:54
oh ja frag doch mal den älteren Herren der sich über den Mohrenkopf Streit wundert, was er von der Ausbeutung Afrikas hält. ....

Frag doch mal Afrikaner, die von der jahrhundertelangen Ausbeutung ihres Landes betroffen sind, was sie vom Mohrenkopfstreit in DE halten.
:Blumen:

Estebban
02.03.2021, 14:11
Frag doch mal Afrikaner, die von der jahrhundertelangen Ausbeutung ihres Landes betroffen sind, was sie vom Mohrenkopfstreit in DE halten.
:Blumen:

Das ist doch der Kern der ganzen Diskussion.
Ob ich zigeunersauce oder Paprikasauce ist für mich vollkommen bumms. Für den Roma, dessen Großeltern ermordet bzw abgeschlachtet wurde ist dieses Wort mit jahrhundertelangem bis heute anhaltenden Rassismus verbunden. Wie empathielos muss man sein, um auf diskriminierende Sprache zu bestehen weil... ja warum eigentlich?

Mir ist es egal ob es Mohrenkopf, negerkuss oder Schaumkopf heißt - jemand anders fühlt sich davon verletzt also habe ich kein Problem damit es anders zu benennen.
Warum muss ich als Mann darauf bestehen, dass es Mitarbeiter heißt anstatt es genderneutral zu formulieren? Was bringt es mir, außer mit Sprache macht auszuüben und andere spüren zu lassen, keinen centimeter von meinen Privilegien abzuweichen - nicht mal im symbolischen - von echter Quote oder ähnlichem ganz zu schweigen.

Was hier heute inkl. Moderator teilweise von sich gegeben wurde wäre mir in einer Kreisligafussballkabine nach 1,5 Promille noch peinlich gewesen...
Und natürlich ist die Schnittmenge derer, die auf „negerkuss“ bestehen mit denen die sagen „ach so schlimm war das doch alles nicht und die Kolonialisten haben ja auch Zivilisation gebracht“ deutlich größer als bei denen, die sich kritisch mit u.a. Sprache auseinandersetzen

DocTom
02.03.2021, 14:38
..., werden wir mit
Liebe GenossiXe! angesprochen. Das nenne ich mal fortschrittlich ;-)

nach Professens Lann Hornscheidt (https://de.wikipedia.org/wiki/Lann_Hornscheidt)?
Dann seid ihr (die Partei) damit ja schon wieder völlig hinten dran. Wie auch, lasss mich raten, dem Thema Einzelhausverbot und der Ankündigung einer Parteikollegin, "Die Zeit der Freiwilligkeit ist vorbei, weil sie nie gewirkt hat. (https://www.gruene-bundestag.de/parlament/bundestagsreden/ernaehrungspolitischer-bericht-2020)" Wobei Sie bei Lebensmitteln da ja sogar recht hat und meine volle Unterstützung bekommt! :Blumen:
Er/Sie/Es Hornscheidt schreibt doch jetzt die Endung ...ens (https://freiheitsrechte.org/selbstbestimmter-geschlechtseintrag/) (seit 06/2020) vor. Das macht Sprache und das geschrieben Wort echt unheimlich verständlich und wird die Männerführungsriege in den Vorständen sicher echt überzeugen...
Liegt aber jetzt vor dem Bundesverfassungsgericht (https://www.sueddeutsche.de/panorama/drittes-geschlecht-diversitaet-bundesverfassungsgericht-1.4938484).

Miss Mika
02.03.2021, 14:50
Das ist doch der Kern der ganzen Diskussion.
Ob ich zigeunersauce oder Paprikasauce ist für mich vollkommen bumms. Für den Roma, dessen Großeltern ermordet bzw abgeschlachtet wurde ist dieses Wort mit jahrhundertelangem bis heute anhaltenden Rassismus verbunden. Wie empathielos muss man sein, um auf diskriminierende Sprache zu bestehen weil... ja warum eigentlich?

Mir ist es egal ob es Mohrenkopf, negerkuss oder Schaumkopf heißt - jemand anders fühlt sich davon verletzt also habe ich kein Problem damit es anders zu benennen.
Warum muss ich als Mann darauf bestehen, dass es Mitarbeiter heißt anstatt es genderneutral zu formulieren? Was bringt es mir, außer mit Sprache macht auszuüben und andere spüren zu lassen, keinen centimeter von meinen Privilegien abzuweichen - nicht mal im symbolischen - von echter Quote oder ähnlichem ganz zu schweigen.



Danke!

Klugschnacker
02.03.2021, 14:55
Das ist doch der Kern der ganzen Diskussion. Ob ich zigeunersauce oder Paprikasauce ist für mich vollkommen bumms. Für den Roma, dessen Großeltern ermordet bzw abgeschlachtet wurde ist dieses Wort mit jahrhundertelangem bis heute anhaltenden Rassismus verbunden. Wie empathielos muss man sein, um auf diskriminierende Sprache zu bestehen weil... ja warum eigentlich?

Nein, das ist nicht der Kern. Der Kern dieser kleinen Debatte war die Frage, ob der Ausdruck "Stadtschlampe" für ein Alltagsrad zur Diskriminierung der Frauen in unserer Gesellschaft beiträgt. Von Zigeunern war nicht die Rede. Das hast Du den Diskussionsteilnehmer*innen untergeschoben.

Was hier heute inkl. Moderator teilweise von sich gegeben wurde wäre mir in einer Kreisligafussballkabine nach 1,5 Promille noch peinlich gewesen...

Das mag sein, da kann ich nicht mitreden. Mir scheint jedoch, dass Du hier die Spieler der Kreisliga diskriminierst. Jedenfalls hoffe ich, dass Du mit 1.5 Promille stets Deine Stadtschlampe nimmst und nicht das Auto.
:Blumen:

Kälteidiot
02.03.2021, 15:02
Danke!

ich sag auch mal danke.


aber grundsätzlich können wir das auch auf den Gender Thread verlegen. Nicht das Karuh sich noch irgendwie angegriffen fühlt. Mir scheint mit Kritik kann sie nicht so gut umgehen.

:Cheese:

@ Siebenschwein, klar ist das heute besser als noch in den goldenen 70ern. Aber nur unwesentlich.

Ansonsten sorry wenn ich nicht bei dir nachgefragt habe was für Argumente ich raushole.

Ich behaupte aber mal so ganz locker, wer in Deutschland behauptet Frauen und Männer sind gleichberechtigt. Hat vermutlich rein formal recht, läuft aber mit Scheuklappen durchs Leben.

Ich hab mein Rad jetzt umbenannt in StadtpennerIn


@ Arne:
"Zu Friedrich März? Ja, das denke ich auch. Sag’ mal, Du bist nicht mit dem User "adaniya" oder "Trillerpfeife" identisch?!"

also du denkst wir haben wichtigers als Gleichberechtigung zu tun. Eh das ist ja echt oldscool voll 60er alda.

Und nein adaniva war ich nicht, Mag keine Doppelnicks. Da kommen meine gleichberechtigten PersönlichkeitInnen durcheinander.

Estebban
02.03.2021, 15:06
Nein, das ist nicht der Kern. Der Kern dieser kleinen Debatte war die Frage, ob der Ausdruck "Stadtschlampe" für ein Alltagsrad zur Diskriminierung der Frauen in unserer Gesellschaft beiträgt. Von Zigeunern war nicht die Rede. Das hast Du den Diskussionsteilnehmer*innen untergeschoben.

Das mag sein, da kann ich nicht mitreden. Mir scheint jedoch, dass Du hier die Spieler der Kreisliga diskriminierst. Jedenfalls hoffe ich, dass Du mit 1.5 Promille stets Deine Stadtschlampe nimmst und nicht das Auto.
:Blumen:


Nur als kurze Replik aus Karhus Thread.
Vielleicht liest du die „Debatte“ nochmal nach. Karhu nannte sein Rad, daraufhin wurde eingeworfen, dass dieser Name unangebracht sei. Hier wurde (mit einem Augenzwinkern) entgegnet „stadtschlampe“ sei aber dann ebenfalls ja nicht in Ordnung... soweit so gut - mein Einwand war daraufhin, dass ich offen gesagt, nie über den Begriff nachgedacht habe, ihn aber nach drüber nachdenken nicht mehr nutzen werde; daraufhin wurde die „Debatte“ mit irgendwelchen wahlweise altherren- oder präpubertären Witzchen ins lächerliche gezogen. Kann man machen, kann man sogar witzig finden, kann man halt auch genauso niveaulos finden und wie gesagt - von dir persönlich hätte ich mehr erwartet :Gruebeln:

An dem Altherrenwitzchenclub möchte ich mich nicht beteiligen, wenn der erste weiße Mann mir ein ernsthaftes Argument liefert, inwieweit sich sein Leben beeinträchtigt wird, wenn er nicht mehr „negerkuss“ „zigeunersauce“ sagt oder er gar kein Genderstern benutzen soll, bin ich gerne dabei. Ansonsten weiter viel Spaß, Mario Barth und Dieter nuhr wären sicher stolz :Huhu:

Tina
02.03.2021, 15:08
Ich wollte auch gerade meinen..... seit wann sind Männer und Frauen wirklich gleichberechtigt? Das ist doch nur in der schönen Theorie so.

Und Schlampe bzw. Stadtschlampe ist für mich auch nur „das Mittel zum Zweck, welches man durch das nächstbeste ersetzen kann“. Sei es nun die Frau oder das Fahrrad. Ich bin auch irritiert durch einige Aussagen, die hier getroffen wurden. Lediglich irritiert, denn gewohnt ist Frau das allemal.

Klugschnacker
02.03.2021, 15:16
...mein Einwand war daraufhin, dass ich offen gesagt, nie über den Begriff nachgedacht habe, ihn aber nach drüber nachdenken nicht mehr nutzen werde;

Kurz: Du hast zeitlebens den Begriff "Stadtschlampe" für ein Fahrrad verwendet und hast seit heute vor, das künftig nicht mehr zu tun. Im selben Moment trittst Du anderen mit erhobenem Zeigefinger entgegen und unterstellst ihnen von Niveau- und Gedankenlosigkeit bis zum Rassismus alles mögliche. Mein geistiges Niveau hast Du beispielsweise mit einer besoffenen Fußballmannschaft verglichen.

Du legst da ein ganz ordentliches Tempo vor. Gestern noch Täter und heute schon Richter über andere. Ich kann Dir da nicht ganz folgen.
:Blumen:

keko#
02.03.2021, 15:24
....

An dem Altherrenwitzchenclub möchte ich mich nicht beteiligen, wenn der erste weiße Mann mir ein ernsthaftes Argument liefert, inwieweit sich sein Leben beeinträchtigt wird, wenn er nicht mehr „negerkuss“ „zigeunersauce“ sagt oder er gar kein Genderstern benutzen soll, bin ich gerne dabei. Ansonsten weiter viel Spaß, Mario Barth und Dieter nuhr wären sicher stolz :Huhu:

Schimpfwörter und das Gendersternchen sind halt zwei paar Schuhe. Das eine verwende ich nicht, das andere finde ich diskussionswürdig. Wenn du Tante Google verwendest, wirst du auch ssachliche Argumente finden, die sich gegen das Gendersternchen aussprechen. Auch von Frauen und auch von Sprachwissenschaftlerinnen.
Rassismus ist dann wieder ein anderes Thema. Aus meiner Sicht werden da verschiedene Themen in einen Topf geworfen.
:Blumen:

Estebban
02.03.2021, 15:24
Kurz: Du hast zeitlebens den Begriff "Stadtschlampe" für ein Fahrrad verwendet und hast seit heute vor, das künftig nicht mehr zu tun. Im selben Moment trittst Du anderen mit erhobenem Zeigefinger entgegen und unterstellst ihnen von Niveau- und Gedankenlosigkeit bis zum Rassismus alles mögliche. Mein geistiges Niveau hast Du beispielsweise mit einer besoffenen Fußballmannschaft verglichen.

Du legst da ein ganz ordentliches Tempo vor. Gestern noch Täter und heute schon Richter über andere. Ich kann Dir da nicht ganz folgen.
:Blumen:

Ich vergleiche nicht dein geistiges Niveau mit einer Fußballmannschaft. Ich habe wörtlich geschrieben, dass ich das für mich entscheiden habe, aber niemandem vorschreiben will / werde / kann, dies ähnlich zu tun. Ich finde es im ersten Schritt nicht dramatisch, sich selbst zu hinterfragen, ob Handlungsweisen, Ausdrucksweisen und Ähnliches passend sind oder nicht. Das darf aber jeder für sich selber tun - ich habe das für mich beschlossen und hier auf einen Hinweis geantwortet.

Und zu der Aussage zur Kreisligamannschaft. Ja, die Reaktion auf meine Aussage bzgl der stadtschlampe, dieses ins lächerliche zu ziehen ala „Nachttischlampe“, „duschlampe“ und „vor dem Schlucken muss man blasen“ empfinde ich persönlich als so niveaulos in dem Zusammenhang, dass ich die Metapher des „locker room Talk“ genutzt habe und meine: selbst in dem Umfeld finde ich das peinlich.
Wo du da jetzt einen Angriff auf dein persönliches geistiges Niveau herausziehst ist mir schleierhaft.

Zu allem o.g. Stehe ich auch weiterhin, wenn du mir sagst wo ich dich sonst persönlich angegriffen habe?

Estebban
02.03.2021, 15:29
Schimpfwörter und das Gendersternchen sind halt zwei paar Schuhe. Das eine verwende ich nicht, das andere finde ich diskussionswürdig. Wenn du Tante Google verwendest, wirst du auch Argumente finden, die sich gegen das Gendersternchen aussprechen. Auch von Frauen und auch von Sprachwissenschaftlerinnen.
Rassismus ist dann wieder ein anderes Thema. Aus meiner Sicht werden da verschiedene Themen in einen Topf geworfen.
:Blumen:

Jein. Und wie gesagt - ich weder Sprachwissenschaftler noch der Weisheit letzter Schluss. Ich diskutiere auch gerne Argumente. Bis jetzt verstehe ich eben nicht, was das Problem mit dem genderstern für mich als Mann ist - ich kann aber nachvollziehen wenn mir eine Frau sagt „ich fühle mich durch den Begriff Mitarbeiter ausgeschlossen und bei mitarbeitende bin ich eingeschlossen“. Sprache ändert sich (Siehe „googeln“) und ist für mich vollkommen ok - wenn es so einfache Wege gibt, zu vermeiden, dass sich jemand diskriminiert fühlt. Damit ist natürlich nichts für die Gleichberechtigung als solche getan - aber eben ein symbolischer Schritt.

Wenn das ganze ins lächerliche gezogen wird „gendergaga“ und „Volidiotinnen“ etc... dann finde ich das niveaulos, darauf wollte ich hinaus :Blumen:

Necon
02.03.2021, 15:39
Aber glaubt ihr wirklich das der richtige Punkt bzw die richtige Stellschraube für Gleichstellung / Gleichberechtigung das herumnörgeln an der Sprache ist?
Gäbe es da nicht Themen die weit größere Effekte hätten.

Ich verfolge die Debatte in D so gut wie nicht. Aus Ö fällt mir aber oft auf, dass über die falschen Themen gesprochen wird, eben über *Innen oder nicht, über Mitarbeiter / Mitarbeitender / MitarbeiterInnen und dann diskutieren wir natürlich noch über lustige Quoten.

Ich arbeite in einer sehr Männer dominierten Branche und war davor auch auf einer Männer dominierten Uni. Darum war das Thema Quote immer sehr spannend und heiß diskutiert. Wenn ich mich heute bei uns in der Firma umsehe sieht man sehr viele Frauen, auch in höheren Positionen (hat vor 6 Jahren noch anders ausgesehen), aber ganz oben sitzen nur ältere Männer. Nun könnte man sagen, man muss die Quote erfüllen und dort Frauen hinbringen. Wenn ich die Chefetage aber analysiere sehe ich meistens Männer Mitte Ende 50 mit 25+ Berufsjahren in dieser Branche und einen beeindruckenden Trackrekord. Ich glaube nicht, dass dort keine Frau sitzt weil man Frauen unterdrücken will, ich glaube dort sitzt noch keine Frau, weil es wenige / keine gibt die die nötige Anforderungen BISHER erfüllen konnte. In ein paar Jahren kann sich das durchaus geändert haben, aber bedeutet das, dass ich jetzt jemanden auf diese Stelle setzen muss um eine Quote zu erfüllen, der aber nicht die Anforderungen erfüllt?
Brauchen wir auch Quoten für Jobs abseits der Führungsetagen? Ölplattformen, Hochofen, Müllabfuhr, Kläranlagentaucher. Auf der anderen Seite Quoten für Männer als Kindergärtner, Kassier bei Supermärkten, Altenpfleger?

Wenn ich die Quote weiter denke. Muss meine Alma Mater beginnen Frauen zu zwingen bei ihr ein Studium zu absolvieren oder müssen wir als Gesellschaft akzeptieren, dass gewissen Studienrichtungen für Frauen nicht so ansprechend sind wie für Männer oder umgekehrt? Wenn ich eine Studienrichtung habe die jährlich 15 Absolventen*Innen hervorbringt (Ja meine Uni war winzig) und davon sind 3 Frauen und das in einer Branche in der es in ganz Österreich nur 10 Vorstandsposten gibt (nur fiktive Zahlen), müssen dann davon 5 in Zukunft Frauen sein, muss ich die Quote auf die Anzahl der Verteilung Studenten*Innen beziehen, oder wäre ein blindes System besser das die Stellen nach Qualifikation besetzt.

Ich denke es gibt Themen da sollten wir aufhören zwischen Männern und Frauen zu unterscheiden. Verpflichtendes soziales Jahr für alle (oder Wehrdienst), verpflichtende Karenz für Männer mindestens 4-6 Monate (wäre ein tolles Mittel gegen den Gender Paygap) und einige andere Themen, aber bei all der Gleichstellung und Gleichberechtigung sollte man auch nicht übers Ziel hinausschießen und so tun als ob die Geschlechter ident wären. Denn das sind wir zum Glück nicht und wir sollten uns auch darauf besinnen und vielleicht überlegen wie wir als Gesellschaft genau diese unterschiedlichen Stärken zu unseren Vorteilen nutzen können.

Klugschnacker
02.03.2021, 15:40
Und Schlampe bzw. Stadtschlampe ist für mich auch nur „das Mittel zum Zweck, welches man durch das nächstbeste ersetzen kann“. Sei es nun die Frau oder das Fahrrad. Ich bin auch irritiert durch einige Aussagen, die hier getroffen wurden. Lediglich irritiert, denn gewohnt ist Frau das allemal.

Willst Du allen ernstes diese Parallele zwischen Frau und Fahrrad ziehen? Eine Frau und ein altes Fahrrad sind aus meiner Sicht zwei komplett unterschiedliche Dinge. Für mich steht die Wortherkunft "schlampig, Schlamperei" bei einem alten Fahrrad klar im Vordergrund.
:Blumen:

keko#
02.03.2021, 15:44
... Bis jetzt verstehe ich eben nicht, was das Problem mit dem genderstern für mich als Mann ist - ich kann aber nachvollziehen wenn mir eine Frau sagt „ich fühle mich durch den Begriff Mitarbeiter ausgeschlossen und bei mitarbeitende bin ich eingeschlossen“. Sprache ändert sich (Siehe „googeln“) und ist für mich vollkommen ok - wenn es so einfache Wege gibt, zu vermeiden, dass sich jemand diskriminiert fühlt. ...

Wie gesagt, es gibt Argumente. So dass z.B. mit "Auf dem Eis waren viele Läufer und Läuferinnen zu sehen" der Kern der Aussage verlagert wird. Zudem stellt man sich Männer und Frauen vor. Wo sind die Kinder? Die Diverse? Ein weiteres Argument ist, dass man durch Läufer und Läuferinnen trennt und man Läufer als etwas gemeinsames sehen kann.
Ich möchte das nicht bewerten. Nur hat das nichts mit Schimpfwörtern zu tun. Schmipfwörter sind indiskutable. Gendern wird sich von selbst entwickeln. Gerade wird es gepuhst. Das höre ich täglich im Deutschlandfunk und in den Hautpnachrichten und den entsprechenden Apps.
:Blumen:

Klugschnacker
02.03.2021, 15:49
Wenn das ganze ins lächerliche gezogen wird „gendergaga“ und „Volidiotinnen“ etc... dann finde ich das niveaulos, darauf wollte ich hinaus :Blumen:

Ich bin für Gendersternchen, bzw. sie sind mir einerlei. Ich schreibe im Moment lieber "Sportler und Sportlerinnen" als "Sportler*innen", das finde ich hübscher, aber das kann sich ändern.

Könntest Du für geistige Fußgänger wie mich noch kurz erläutern (bitte in einfacher Sprache): Du findest Gendersternchen gut; wer sie ablehnt oder ihnen mit Humor begegnet sei niveaulos. Wie begründest Du das?

Tina
02.03.2021, 15:50
Willst Du allen ernstes diese Parallele zwischen Frau und Fahrrad ziehen? Eine Frau und ein altes Fahrrad sind aus meiner Sicht zwei komplett unterschiedliche Dinge. Für mich steht die Wortherkunft "schlampig, Schlamperei" bei einem alten Fahrrad klar im Vordergrund.
:Blumen:

Es geht mir um die Bedeutung des Wortes „Schlampe“.

Estebban
02.03.2021, 15:55
Wie gesagt, es gibt Argumente. So dass z.B. mit "Auf dem Eis waren viele Läufer und Läuferinnen zu sehen" der Kern der Aussage verlagert wird. Zudem stellt man sich Männer und Frauen vor. Wo sind die Kinder? Die Diverse? Ein weiteres Argument ist, dass man durch Läufer und Läuferinnen trennt und man Läufer als etwas gemeinsames sehen kann.
Ich möchte das nicht bewerten. Nur hat das nichts mit Schimpfwörtern zu tun. Schmipfwörter sind indiskutable. Gendern wird sich von selbst entwickeln. Gerade wird es gepuhst. Das höre ich täglich im Deutschlandfunk und in den Hautpnachrichten und den entsprechenden Apps.
:Blumen:

Ich bin bei dir, dass es sich gesprochen schwierig bzw mindestens ungewohnt darstellt.
Geschrieben wäre deinem Beispiel folgend m.E. mit LäuferInnen relativ einfach behoben. Man kann es natürlich nicht von heute auf morgen in Perfektion ändern - ich finde aber wichtig, dass das Thema hochgehalten wird, da es so eben die Chance bekommt sich zu entwickeln.

Und am Ende geht es ja um das was Necon schreibt - es sind andere Themen viel entscheidender. Ich denke aber man kann sich gleichzeitig um mehrere Dinge kümmern. Wenn einem aber die Symbolik schon zu schwer ist, sehe ich nicht, dass man In der Lage wäre sich um Quoten und ähnliches zu kümmern.

In der Wirtschaftswissenschaft hat sich ja bereits lange durchgesetzt: je diverser ein Führungsgremium besetzt ist, desto effektiver arbeitet es auch. Sei es Bildungshintergrund, Geschlecht, Herkunft etc.
Männer über 50, die alle an top-Unis gelernt haben sind für dich genommen sicher alle clever. Ein Gremium was nur aus diesen besteht wird aber immer zu den selben Lösungen kommen. Entsprechend kann man natürlich argumentieren „eine Quote von 30 Prozent Frauen im Vorstand führt dazu, dass diese Frauen nicht so qualifiziert sind wie ihre männlichen Peers“. Andersrum betrachtet, ist es aber so wenn 100% mit Männern besetzt sind, dann läuft es für das Unternehmen falsch und offensichtlich geht es nicht um die perfekte Eignung sondern sie haben ihren Job weil sie Männer sind und es eben alte Seilschaften gibt - die werden sich mE auch nicht einfach auflösen durch „warten“

Estebban
02.03.2021, 15:56
Ich bin für Gendersternchen, bzw. sie sind mir einerlei. Ich schreibe im Moment lieber "Sportler und Sportlerinnen" als "Sportler*innen", das finde ich hübscher, aber das kann sich ändern.

Könntest Du für geistige Fußgänger wie mich noch kurz erläutern (bitte in einfacher Sprache): Du findest Gendersternchen gut; wer sie ablehnt oder ihnen mit Humor begegnet sei niveaulos. Wie begründest Du das?

Auf dem Niveau unterhalte ich mich nicht. Ich habe dich nie als geistigen Fußgänger oder ähnliches bezeichnet und das weißt du ganz genau.

Tina
02.03.2021, 16:04
Aber glaubt ihr wirklich das der richtige Punkt bzw die richtige Stellschraube für Gleichstellung / Gleichberechtigung das herumnörgeln an der Sprache ist?
Gäbe es da nicht Themen die weit größere Effekte hätten.

Ich verfolge die Debatte in D so gut wie nicht. Aus Ö fällt mir aber oft auf, dass über die falschen Themen gesprochen wird, eben über *Innen oder nicht, über Mitarbeiter / Mitarbeitender / MitarbeiterInnen und dann diskutieren wir natürlich noch über lustige Quoten.

Ich arbeite in einer sehr Männer dominierten Branche und war davor auch auf einer Männer dominierten Uni. Darum war das Thema Quote immer sehr spannend und heiß diskutiert. Wenn ich mich heute bei uns in der Firma umsehe sieht man sehr viele Frauen, auch in höheren Positionen (hat vor 6 Jahren noch anders ausgesehen), aber ganz oben sitzen nur ältere Männer. Nun könnte man sagen, man muss die Quote erfüllen und dort Frauen hinbringen. Wenn ich die Chefetage aber analysiere sehe ich meistens Männer Mitte Ende 50 mit 25+ Berufsjahren in dieser Branche und einen beeindruckenden Trackrekord. Ich glaube nicht, dass dort keine Frau sitzt weil man Frauen unterdrücken will, ich glaube dort sitzt noch keine Frau, weil es wenige / keine gibt die die nötige Anforderungen BISHER erfüllen konnte. In ein paar Jahren kann sich das durchaus geändert haben, aber bedeutet das, dass ich jetzt jemanden auf diese Stelle setzen muss um eine Quote zu erfüllen, der aber nicht die Anforderungen erfüllt?
Brauchen wir auch Quoten für Jobs abseits der Führungsetagen? Ölplattformen, Hochofen, Müllabfuhr, Kläranlagentaucher. Auf der anderen Seite Quoten für Männer als Kindergärtner, Kassier bei Supermärkten, Altenpfleger?

Wenn ich die Quote weiter denke. Muss meine Alma Mater beginnen Frauen zu zwingen bei ihr ein Studium zu absolvieren oder müssen wir als Gesellschaft akzeptieren, dass gewissen Studienrichtungen für Frauen nicht so ansprechend sind wie für Männer oder umgekehrt? Wenn ich eine Studienrichtung habe die jährlich 15 Absolventen*Innen hervorbringt (Ja meine Uni war winzig) und davon sind 3 Frauen und das in einer Branche in der es in ganz Österreich nur 10 Vorstandsposten gibt (nur fiktive Zahlen), müssen dann davon 5 in Zukunft Frauen sein, muss ich die Quote auf die Anzahl der Verteilung Studenten*Innen beziehen, oder wäre ein blindes System besser das die Stellen nach Qualifikation besetzt.

Ich denke es gibt Themen da sollten wir aufhören zwischen Männern und Frauen zu unterscheiden. Verpflichtendes soziales Jahr für alle (oder Wehrdienst), verpflichtende Karenz für Männer mindestens 4-6 Monate (wäre ein tolles Mittel gegen den Gender Paygap) und einige andere Themen, aber bei all der Gleichstellung und Gleichberechtigung sollte man auch nicht übers Ziel hinausschießen und so tun als ob die Geschlechter ident wären. Denn das sind wir zum Glück nicht und wir sollten uns auch darauf besinnen und vielleicht überlegen wie wir als Gesellschaft genau diese unterschiedlichen Stärken zu unseren Vorteilen nutzen können.


Ich bin auch in einem männerdominierten Bereich tätig und muss dreimal betteln, um einen weiterbildenden Lehrgang zu bekommen, während männliche, oft weniger qualifizierte Kollegen, ihn angeboten bekommen. Bei Beförderungen höre ich Dinge wie „Bei wem hast du dich denn hochgeschlafen?“ statt „Herzlichen Glückwunsch!“ Über weibliche Führungskräfte wird gern schlecht gesprochen, bei jedem Fehler sind sie sowieso unfähig und sowieso wird man oft nur aufs Äußere reduziert. Naja, die Sprüche, die wir auch hier schon lesen durften, ist man schon gewohnt. Aber natürlich streiten die meisten Männer ab, dass Frauen so behandelt werden....

Miss Mika
02.03.2021, 16:05
Nein, das ist nicht der Kern. Der Kern dieser kleinen Debatte war die Frage, ob der Ausdruck "Stadtschlampe" für ein Alltagsrad zur Diskriminierung der Frauen in unserer Gesellschaft beiträgt. Von Zigeunern war nicht die Rede. Das hast Du den Diskussionsteilnehmer*innen untergeschoben.


Stimmt. Es war nicht der Ausgangspunkt der Diskussion und zunächst auch nicht der Kern. Aber es war unschön zu sehen, wie sich das Ganze hochgeschaukelt hat.
Teils war es lustig (diese Wortspielereien) und teils war es dann wieder das was man leider so oft hört ("Was ist denn an Zigeunersoße oder dem Mohrenkopf so schlimm"?). Und letzteres ärgert mich und daher habe ich ein "Danke" auf Estebbans Post hin geschrieben. Für mich hat er das sehr gut zusammengefasst. Auch wenn es nicht Ausgangspunkt der Diskussion war.

Ich fühle mich als Frau übrigens durch die Verwendung des Begriffs Stadtschlampe nicht beleidigt oder angegriffen. Auch habe ich kein Problem damit, wenn nicht alles immer und überall gegendert wird. Ich habe selbst schon eine E-Mail an einen recht großen Verteiler geschrieben und nur "Liebe Kollegen" als Begrüßung verwendet. Das fanden nicht alle meine Kolleginnen gut. :Cheese: Seitdem achte ich drauf und ich kann auch verstehen, dass man sich als Frau vergessen fühlt, wenn z.B. unser Bereichsleiter immer nur von seinen Mitarbeitern spricht.



Das mag sein, da kann ich nicht mitreden. Mir scheint jedoch, dass Du hier die Spieler der Kreisliga diskriminierst. Jedenfalls hoffe ich, dass Du mit 1.5 Promille stets Deine Stadtschlampe nimmst und nicht das Auto.
:Blumen:

Da stimme ich natürlich voll zu :)

Klugschnacker
02.03.2021, 16:06
Auf dem Niveau unterhalte ich mich nicht. Ich habe dich nie als geistigen Fußgänger oder ähnliches bezeichnet und das weißt du ganz genau.

Du sagtest, dass meine Äußerungen Dir selbst bei 1.5 Promille in der Kabine einer Kreisliga-Fußballmannschaft peinlich wären. Wie soll ich das Deiner Meinung nach auffassen?

Necon
02.03.2021, 16:10
In der Wirtschaftswissenschaft hat sich ja bereits lange durchgesetzt: je diverser ein Führungsgremium besetzt ist, desto effektiver arbeitet es auch. Sei es Bildungshintergrund, Geschlecht, Herkunft etc.
Männer über 50, die alle an top-Unis gelernt haben sind für dich genommen sicher alle clever. Ein Gremium was nur aus diesen besteht wird aber immer zu den selben Lösungen kommen. Entsprechend kann man natürlich argumentieren „eine Quote von 30 Prozent Frauen im Vorstand führt dazu, dass diese Frauen nicht so qualifiziert sind wie ihre männlichen Peers“. Andersrum betrachtet, ist es aber so wenn 100% mit Männern besetzt sind, dann läuft es für das Unternehmen falsch und offensichtlich geht es nicht um die perfekte Eignung sondern sie haben ihren Job weil sie Männer sind und es eben alte Seilschaften gibt - die werden sich mE auch nicht einfach auflösen durch „warten“

Ist halt die Frage wie akzeptiert eine Führungsperson ist die Aufgrund einer Quote dort sitzt. Mir ist es grundsätzlich egal welches Geschlecht meine Vorgesetze(r) hat aber wenn die Kompetenz fehlt, fehlt auch mein Respekt.
Bei den Seilschaften gebe ich dir Recht. Aber die bilden sich natürlich auf der Uni bzw. in den ersten Arbeitsjahren, das muss / sollte man eben dann auch auf anderer Ebene aufbrechen. Vollkommen transparente Ausschreibung der Positionen, klar definierte Anforderungen und Jobdescriptions.
Wenn man da schon dabei ist, kann man gleich Gehälter offen legen => keine Gehaltsunterschiede mehr bei gleicher Position => klare Schema wann wie Gehaltserhöhungen in welcher Höhe erreicht werden können usw

Necon
02.03.2021, 16:15
Ich bin auch in einem männerdominierten Bereich tätig und muss dreimal betteln, um einen weiterbildenden Lehrgang zu bekommen, während männliche, oft weniger qualifizierte Kollegen, ihn angeboten bekommen. Bei Beförderungen höre ich Dinge wie „Bei wem hast du dich denn hochgeschlafen?“ statt „Herzlichen Glückwunsch!“ Über weibliche Führungskräfte wird gern schlecht gesprochen, bei jedem Fehler sind sie sowieso unfähig und sowieso wird man oft nur aufs Äußere reduziert. Naja, die Sprüche, die wir auch hier schon lesen durften, ist man schon gewohnt. Aber natürlich streiten die meisten Männer ab, dass Frauen so behandelt werden....

Das tut mir leid für dich.
Aber auch hier sehe ich dir Lösung nicht in einer Quote sondern klare Regeln. Wann steht einem eine Fortbildung zu in welcher Höhe. Was muss man leisten um eine Beförderung zu bekommen.

Das Problem des schlecht Redens der weiblichen Führungskraft ist tatsächlich ein Problem, das aber denke ich am Aussterben ist, zumindest in meiner Generation und meinem Umfeld (Mitte 30). Wir sind dazu übergegangen generell jede Führungskraft schlecht zu reden weil die alten Deppen eh keine Ahnung haben :Cheese:
Sorry für den kurzen Scherz. Dafür habe ich leider keinen wirklichen Lösungsansatz

Estebban
02.03.2021, 16:16
Du sagtest, dass meine Äußerungen Dir selbst bei 1.5 Promille in der Kabine einer Kreisliga-Fußballmannschaft peinlich wären. Wie soll ich das Deiner Meinung nach auffassen?

Kann es sein, dass du in der Verschiebeaktion meinen Post mit der Äußerung gelöscht hast?
Naja - jedenfalls habe ich gesagt, ich empfinde die „lächerlichmachung“ des Themas durch das anführen von „pass auf bei Nachttischlampe, duschlampe“ und vor allem „erst blasen dann schlucken“ ziemlich peinlich und das ginge mir selbst unter Alkoholeinfluss in einem klassischen „locker room“ wie eben in der Kreisligakabine auch so.

Wenn du dich so schwer angegriffen fühlst, dann sei doch bitte so fair und zeige mir das Zitat wo ich dich und dein geistiges Niveau angegriffen hast oder wo ich mit moralischem Zeigefinger über Leute Urteile, die weiter stadtschlampe nutzen wollen. Das hast du mir jetzt mehrfach unterstellt ohne mir zu zeigen wo das gewesen sein soll.

Ansonsten empfinde ich das als ziemlich OT und lenkt auch vom eigentlichen Thema des genderns ab. Gerne entschuldige ich mich für einen persönlichen Angriff, aber ich möchte verstehen wo dieser geschehen ist - gerne auch per PN, damit müssen wir den Thread ja nicht füllen:Blumen:

Estebban
02.03.2021, 16:20
Ist halt die Frage wie akzeptiert eine Führungsperson ist die Aufgrund einer Quote dort sitzt. Mir ist es grundsätzlich egal welches Geschlecht meine Vorgesetze(r) hat aber wenn die Kompetenz fehlt, fehlt auch mein Respekt.
Bei den Seilschaften gebe ich dir Recht. Aber die bilden sich natürlich auf der Uni bzw. in den ersten Arbeitsjahren, das muss / sollte man eben dann auch auf anderer Ebene aufbrechen. Vollkommen transparente Ausschreibung der Positionen, klar definierte Anforderungen und Jobdescriptions.
Wenn man da schon dabei ist, kann man gleich Gehälter offen legen => keine Gehaltsunterschiede mehr bei gleicher Position => klare Schema wann wie Gehaltserhöhungen in welcher Höhe erreicht werden können usw

Aber es ist ja eben nicht so einfach, dass automatisch die beste Qualifikation der „beste fit“ für die Position ist. Weil eben evtl diese Kompetenzen schon da sind durch einen bspw Vorstand der einen ähnlichen Hintergrund hat.
Beispiel: ein Vorstand ist mit 6 Personen besetzt. Alle männlich, 55-65, MBA an Top Unis, alle verheiratet mit Kindern. Wenn hier zwei turnusmäßig ausscheiden, dann bringt bspw eine homosexuelle kinderlose Frau mit Migrationshintergrund die mit einer IHK Ausbildung in ihre Karriere gestartet ist eine auf dem Papier schlechtere Ausbildung mit als der Cambridge ausgebildete Kollege - ist aber vllt der bessere fit.
Wen der Aufsichtsrat wählt ist allerdings relativ eindeutig und wenn es die Frau wird, ist sie erstmal die „quotenfrau“

Klugschnacker
02.03.2021, 16:24
Was hier heute inkl. Moderator teilweise von sich gegeben wurde wäre mir in einer Kreisligafussballkabine nach 1,5 Promille noch peinlich gewesen...

Bitteschön. :Lachen2:

Estebban
02.03.2021, 16:32
Was hier heute inkl. Moderator teilweise von sich gegeben wurde wäre mir in einer Kreisligafussballkabine nach 1,5 Promille noch peinlich gewesen...



Bitteschön. :Lachen2:


Naja - jedenfalls habe ich gesagt, ich empfinde die „lächerlichmachung“ des Themas durch das anführen von „pass auf bei Nachttischlampe, duschlampe“ und vor allem „erst blasen dann schlucken“ ziemlich peinlich und das ginge mir selbst unter Alkoholeinfluss in einem klassischen „locker room“ wie eben in der Kreisligakabine auch so.

Das entscheidende Wort war „inkl“.
Ansonsten sehe ich (mindestens in Verbindung mit der anschließenden Verdeutlichung) keinen persönlichen Angriff. Ich finde die Witzchen weiterhin sehr sehr schwach und dich habe ich explizit rausgegriffen, weil es so ein abschweifen in altherrenwitzchen natürlich adelt und legitimiert wenn du dich beteiligst und du ja in anderen Diskussionen auch deutlich sachlicher argumentierst als hier.

Das bringt das Thema aber hier in keiner Weise voran außer sich in Nebenschauplätzen zu verrennen und vom eigentlichen Thema abzulenken...

Siebenschwein
02.03.2021, 16:34
Aber es ist ja eben nicht so einfach, dass automatisch die beste Qualifikation der „beste fit“ für die Position ist. Weil eben evtl diese Kompetenzen schon da sind durch einen bspw Vorstand der einen ähnlichen Hintergrund hat.
Beispiel: ein Vorstand ist mit 6 Personen besetzt. Alle männlich, 55-65, MBA an Top Unis, alle verheiratet mit Kindern. Wenn hier zwei turnusmäßig ausscheiden, dann bringt bspw eine homosexuelle kinderlose Frau mit Migrationshintergrund die mit einer IHK Ausbildung in ihre Karriere gestartet ist eine auf dem Papier schlechtere Ausbildung mit als der Cambridge ausgebildete Kollege - ist aber vllt der bessere fit.
Wen der Aufsichtsrat wählt ist allerdings relativ eindeutig und wenn es die Frau wird, ist sie erstmal die „quotenfrau“

Ich halte die Diskussion über Vorstandspöstchen oder Aufsichtsräte für komplett irrelevant und für die Mehrheit der Frauen nicht hilfreich. Wichtig wäre, dass man die Vereinbarkeit von Job und Familie verbessert, so dass Karrieren eben nicht mit Anfang dreissig ein paar Jahre unterbrochen werden müssen. Damit kann viel mehr Frauen geholfen werden, als wenn ein paar DAX-Konzerne aufgrund der Quote die HR-Frau in den Vorstand übernehmen müssen.
Was mir ebenfalls auffällt, ist, dass Angehörige von"Minderheiten" natürlich immer zuerst Diskriminierung wittern, bevor man seine/ihre eigene Leistung mal kritisch hinterfragt. Natürlich ist es für das Ego einfacher, es auf Seilschaften oder Homophobie oder wasauchimmer zu schieben, wenn doch der Kollege befördert wurde. Aber die Erfahrung sagt, dass es genügend Kollegen und Kolleginnen gibt, die ihre eigenen Fähigkeiten schlicht nicht realistisch einschätzen.
Bin ich froh, in einer Firma zu arbeiten, die so flache Hierarchien hat, dass sowieso niemand befördert wird :)

DocTom
02.03.2021, 16:35
Entschuldigung, ich finde die ständige Vernachlässigung der Zeichensetzungs- und Rechtschreibregeln hier viel schlimmer!

Die Gleichstellung und Gleichberechtigung aller möglichen Geschlechter bedarf doch keiner Sprachzwangsanpassung. Beides hat zwar langsam, aber doch Schritt für Schritt vor dem Rumgendern und den Aktivitäten von Sprachevorschreibern und Bücherverbrennungen (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/stadtbuecherei-bad-duerrheim-bad-wording-13770102.html) schon funktioniert.
Und leider haben in der Mehrzahl der Länder dieser Welt alle nicht männlichen Geschlechter einfach auch trotz der Entwicklung in den westlichen Nationen rein garnichts zu sagen, noch Rechte.
Wie weit voran ist doch glücklicherweise Europa...:Blumen:

Aber glaubt ihr wirklich das der richtige Punkt bzw die richtige Stellschraube für Gleichstellung / Gleichberechtigung das herumnörgeln an der Sprache ist?
Gäbe es da nicht Themen die weit größere Effekte hätten.
...
Ich denke es gibt Themen da sollten wir aufhören zwischen Männern und Frauen zu unterscheiden. Verpflichtendes soziales Jahr für alle (oder Wehrdienst), verpflichtende Karenz für Männer mindestens 4-6 Monate (wäre ein tolles Mittel gegen den Gender Paygap) und einige andere Themen, aber bei all der Gleichstellung und Gleichberechtigung sollte man auch nicht übers Ziel hinausschießen und so tun als ob die Geschlechter ident wären. Denn das sind wir zum Glück nicht und wir sollten uns auch darauf besinnen und vielleicht überlegen wie wir als Gesellschaft genau diese unterschiedlichen Stärken zu unseren Vorteilen nutzen können.

+1. Und klasse, sogar mit guten realistischen Änderungsvorschlägen!

Du sagtest, dass meine Äußerungen Dir selbst bei 1.5 Promille in der Kabine einer Kreisliga-Fußballmannschaft peinlich wären. Wie soll ich das Deiner Meinung nach auffassen?

So wie wir alten weißen Männer soetwas halt auffassen...
BTW auch das Stadtrad ist bei 1,5Promille nicht mehr StVO konform, mal davon ab, dass so ein Alkoholkonsum (regelmäßig) nach dem Sport schon bedenklich ist und ich zu einer Suchtberatung raten würde...

Necon
02.03.2021, 16:36
Aber es ist ja eben nicht so einfach, dass automatisch die beste Qualifikation der „beste fit“ für die Position ist. Weil eben evtl diese Kompetenzen schon da sind durch einen bspw Vorstand der einen ähnlichen Hintergrund hat.
Beispiel: ein Vorstand ist mit 6 Personen besetzt. Alle männlich, 55-65, MBA an Top Unis, alle verheiratet mit Kindern. Wenn hier zwei turnusmäßig ausscheiden, dann bringt bspw eine homosexuelle kinderlose Frau mit Migrationshintergrund die mit einer IHK Ausbildung in ihre Karriere gestartet ist eine auf dem Papier schlechtere Ausbildung mit als der Cambridge ausgebildete Kollege - ist aber vllt der bessere fit.
Wen der Aufsichtsrat wählt ist allerdings relativ eindeutig und wenn es die Frau wird, ist sie erstmal die „quotenfrau“

Aber genau dafür gibt es doch unterschiedliche Positionen auch im Vorstand.
CEO, CTO, COO, CFO und was weiß ich noch welche anderen tollen Abkürzungen man sich hier einfallen hat lassen.
Die sexuelle Präferenz der Frau ist zwar für dein Beispiel nett, sollte aber eigentlich ihre private Angelegenheit sein.
Darum klare Definition der Position, was sind die Anforderungen min und max (und nicht vom Vorgänger geschrieben bei wichtigen Positionen)

Estebban
02.03.2021, 16:41
Aber genau dafür gibt es doch unterschiedliche Positionen auch im Vorstand.
CEO, CTO, COO, CFO und was weiß ich noch welche anderen tollen Abkürzungen man sich hier einfallen hat lassen.
Die sexuelle Präferenz der Frau ist zwar für dein Beispiel nett, sollte aber eigentlich ihre private Angelegenheit sein.
Darum klare Definition der Position, was sind die Anforderungen min und max (und nicht vom Vorgänger geschrieben bei wichtigen Positionen)

Natürlich sollte es Privatsache sein - ist es aber in gewissen Positionen nicht mehr. Wenn ein DAX-Vorstand neu bestellt wird, wird meist explizit genannt „verheiratet, zwei Kinder“.
Ich bin ja ansonsten bei dir und würde mir eine Welt wie die von dir skizzierte wünschen - allein mir fehlt der Glaube, dass es ohne tieferes Eingreifen durch Politik wirklich etwas ändern wird.

Klugschnacker
02.03.2021, 16:44
Was hier heute inkl. Moderator teilweise von sich gegeben wurde wäre mir in einer Kreisligafussballkabine nach 1,5 Promille noch peinlich gewesen. […]

Ansonsten sehe ich (mindestens in Verbindung mit der anschließenden Verdeutlichung) keinen persönlichen Angriff.

Das magst Du so sehen. Ich denke jedoch nicht, dass Du auf diese Weise für eine behutsame und kultivierte Sprache werben kannst.

Necon
02.03.2021, 16:47
Natürlich sollte es Privatsache sein - ist es aber in gewissen Positionen nicht mehr. Wenn ein DAX-Vorstand neu bestellt wird, wird meist explizit genannt „verheiratet, zwei Kinder“.
Ich bin ja ansonsten bei dir und würde mir eine Welt wie die von dir skizzierte wünschen - allein mir fehlt der Glaube, dass es ohne tieferes Eingreifen durch Politik wirklich etwas ändern wird.

Die Politik kann auch gerne eingreifen. Ich hinterfrage nur ob die Quote der richtige Weg ist, denn wie auch unsere Unterhaltung zeigt, spricht man immer nur über Quoten für tolle hochbezahlte Jobs, bei denen man nicht dreckig wird. Für Kanalarbeiter oder Kläranlagentaucher fordert niemand eine Prämie, obwohl die Jobs im Vergleich zur nötigen Ausbildung echt gut bezahlt werden. Das führt dann immer zu einem verzerrten Bild wenn man das Thema Quote bespricht und glaubt die könnte die Problematik lösen.

DocTom
02.03.2021, 16:48
...
Ich bin ja ansonsten bei dir und würde mir eine Welt wie die von dir skizzierte wünschen - allein mir fehlt der Glaube, dass es ohne tieferes Eingreifen durch Politik wirklich etwas ändern wird.

Es klingt dieses leider so, als wären wir auf dem Stand der UAE, Jemens, Indiens, Pakistans oder Saudi Arabiens...:Huhu:

Estebban
02.03.2021, 16:52
Das magst Du so sehen. Ich denke jedoch nicht, dass Du auf diese Weise für eine behutsame und kultivierte Sprache werben kannst.

Damit hast du vermutlich recht. Ich bitte ernsthaft um Entschuldigung, es war in keinem Moment meine Absicht, dir oder anderen geistiges Niveau absprechen - nichts läge mir ferner. Ich wollte deutlich die Sache und das abschweifen (eben gerade weil ich das nicht für dein Niveau angemessen empfand) kritisieren, bin mit meinen Worten aber wohl übers Ziel hinausgeschossen - das tut mir ehrlich leid.

Estebban
02.03.2021, 16:57
Die Politik kann auch gerne eingreifen. Ich hinterfrage nur ob die Quote der richtige Weg ist, denn wie auch unsere Unterhaltung zeigt, spricht man immer nur über Quoten für tolle hochbezahlte Jobs, bei denen man nicht dreckig wird. Für Kanalarbeiter oder Kläranlagentaucher fordert niemand eine Prämie, obwohl die Jobs im Vergleich zur nötigen Ausbildung echt gut bezahlt werden. Das führt dann immer zu einem verzerrten Bild wenn man das Thema Quote bespricht und glaubt die könnte die Problematik lösen.

Die Quote ist wie prinzipiell nahezu alles in der Diskussion in erster Linie auch ein Symbol. Es geht um die Jobs auf die jeder schaut und die offensichtlich aktuell unerreichbar scheinen. Und Kläranlagentaucher sind vermutlich auch immernoch schlechter bezahlt als der SAP Vorstand. Aber auch da muss sich natürlich was tun: weil natürlich gibt es Mädchen, die evtl so einen Job machen wollten - die aber auf Grund eines (gar nicht mal böse gemeinten) gesellschaftlichen Drucks am Ende etwas „feineres“ machen und unglückliche Grundschullehrerinnen werden

DocTom
02.03.2021, 18:01
...aber wie gesagt: wo soll das noch alles hinführen?

zum Ende, und das ist nah! Egal wie sehr an Sprache versucht wird, Vorschriften abzuarbeiten, die Strasse und die Benutzung entscheidet am Ende über Begrifflichkeiten und Sprachnutzen. Der Inhalt bzw. das Bild dazu entsteht eh immer im Kopf, oder auch nicht, wie die Stadtschlampenerklärung von Arne schön gezeigt hat. Der eine so, der andere anders herum. Ein Bösewicht, der (nur) böses in Begrifflichkeiten sieht.
Ich glaube, dass diese zehn Personen (https://www.bravo.de/die-10-erfolgreichsten-deutschen-rapper-384951.html) (mit den nachfolgenden ca. xxxx) die deutsche Sprache genauso wenig oder viel ändern, wie es die Sprach- und Genderpolizei schaffen wird. Bleibt aber nur meine Hoffnung.
So verbleiben denn alle Geschlechter hier im Austauschraum vertreten bitte höflichst doch von guter Gesundheit und bleibet alle frei von der Last einer Erkrankung mit einem, oder vielen, Virus bzw Viren. (Geschlechtsneutral korrekt, das Virus!)!
T.

TRIPI
02.03.2021, 19:47
Ach Leute, seit ich weiß dass Entschlacken nur ein Schachtelwort für entschlossen Kacken ist schockt mich nichts mehr

DocTom
02.03.2021, 21:04
Ach Leute, seit ich weiß dass Entschlacken nur ein Schachtelwort für entschlossen Kacken ist schockt mich nichts mehr

:Lachanfall: you made my day! :Danke:

sybenwurz
02.03.2021, 21:24
Schade, jetzt fehlt Knowbuddy doch sehr.

Da muss ich widersprechen. Absolut nicht, nein.




Ich hab vor einiger Zeit nen Typen, der echt wegen jedem Schice dreimal nachgefragt hat, ums dann doch falsch zu machen, als Tussi bezeichnet.
Die Frauenbeauftragte in unserm Laden war sofort auf hundertachtzig und intervenierte unter grossem Beifall auch von männlichen Kollegen, dass sie als Frau es nicht ok fände, wenn ne andere Frau (was ja nicht der Fall war) als Tussi bezeichnet würde.

Wenige Tage später nannte ein Kollege (der den Girls sowieso rechtgibt, unabhängig davon, dasser eigentlich eventuell gleich dreimal anderer Ansicht ist) nen wiederum anderen Herren Horst.
Auf meine Aussage, als Mann fände ich es unpassend, einen anderen Mann als Horst bezeichnet zu wissen, gabs nur verständnislose Blicke.

Also, was mich stört, ist mehr so das reflexhafte Kritisieren von, ich nenns mal 'anrüchigen Begriffen', vorallem an Stellen, wo die Kritik durchaus berechtigt wird.
Wikipedia liefert folgende Definition:
"nachlässige und ungepflegte weibliche Person; schlampige Frau, sowie eine Frau, deren Lebensführung als unmoralisch angesehen wird"
Also, unabhängig davon, dass dies in keinster Form auf ein Fahrrad zutrifft, bin und bleibe ich der Meinung, dass die Wahrheit benannt werden dürfen muss.

Ich lasse mit mir diskutieren, ob ein Fahrrad, eigentlich Neutrum, verweiblicht werden darf und warte dann den Rest meines Lebens darauf, dass die von mir alternativ auch mal gebrauchten Begriffe wie Rodel oder Schleuder als Feminina von den Damen kritisiert werden wie Kackstuhl, Bügel oder Glander von den Herren.
Warum?
Weil sich davon komischerweise dann niemand davon angesprichen fühlt.
Wieso also ausgerechnet von Schlampe?
Gerade auch, wenn selbst eine erweiterte Definition auf den-/diejenige/n sowieso nicht zutrifft und zudem nicht davon ausgegangen werden braucht oder gar muss, dass der Ausdruck anders als im liebevollen Kontext verwendet wurde?

Immerhin super, dass wir keine wichtigeren Probleme haben und in solcherart Haarspaltereien herzhaft unser volles Potantial entfalten können.

Estebban
02.03.2021, 21:37
Immerhin super, dass wir keine wichtigeren Probleme haben und in solcherart Haarspaltereien herzhaft unser volles Potantial entfalten können.

Es scheint ja für dich zu reichen dich über eine Halbe DIN A4 Seite drüber zu echauffieren. Bevor du also dein gesamtes aufregpotential entfaltest dich darüber zu ärgern, dass dir jemand das Wort stadtschlampe verbieten will, lies doch nochmal ganz in Ruhe die letzten Seiten nach. Außer mir hat sich niemand in diese Richtung geäußert - und ich habe lang und breit erklärt wie egal es mir ist, wer sein Rad wie nennt. Ich habe für mich beschlossen, dass ich den Namen bedenklich finde und ihn nicht mehr benutzen werde - warum dich das derart tangiert, musst du mit dir selber ausmachen :Blumen:

keko#
02.03.2021, 21:53
...
Auf meine Aussage, als Mann fände ich es unpassend, einen anderen Mann als Horst bezeichnet zu wissen, gabs nur verständnislose Blicke.....

Mit alter weißer Mann fühle ich mich mittlerweile auch diskriminiert. Und zwar mehrfach:
alt
weiß
Mann

:Lachen2:

merz
02.03.2021, 21:58
Wenn Du auch noch Westler, hetero, gesund und moderat wohlhabend bist, behörst Du damit zu der Klasse, die am wenigsten jemals irgendwelche Erfahrungen mit Diskriminierung gemacht haben wirst.

m.

keko#
02.03.2021, 22:06
Wenn Du auch noch Westler, hetero, gesund und moderat wohlhabend bist, behörst Du damit zu der Klasse, die am wenigsten jemals irgendwelche Erfahrungen mit Diskriminierung gemacht haben wirst.

m.

Habe scheinbar voll die A-Karte gezogen. Und eine Stadtschlampe habe ich auch noch :Cheese:

merz
02.03.2021, 22:11
Immerhin Sportler im hohen Alter, schützenswerte Minderheit , wenn auch sprachlich eher unbedarft.

m.

merz
02.03.2021, 22:12
Groschen gefallen: MAMIL!

Krass!

m.

Kälteidiot
02.03.2021, 22:19
Da muss ich widersprechen. Absolut nicht, nein.




Ich hab vor einiger Zeit nen Typen, der echt wegen jedem Schice dreimal nachgefragt hat, ums dann doch falsch zu machen, als Tussi bezeichnet.
....



Da fragt er schon jedesmal dreimal nach und du packst es nicht es so zu erklären, dass er es richtig macht.

Ich tät mal sagen jede Cindy kriegt das besser hin.

Schade das es keine Frau war, so ne Runde Mansplaing .... aber das führt zu weit.

Zeigt aber gut das Grundproblem. Keinerlei Zweifel an der eigenen Meinung.


IT'S A DIRTY JOB.... BUT SOMEONE'S GOTTA DO IT Nobody knows it better.

keko#
02.03.2021, 22:22
Immerhin Sportler im hohen Alter, schützenswerte Minderheit , wenn auch sprachlich eher unbedarft.

m.

Also wenn Stadtschlampe zu Problem wird, dann frage ich mich wo das endet und zweitens, wer das bestimmt ;)

soloagua
02.03.2021, 22:43
Also wenn Stadtschlampe zu Problem wird, dann frage ich mich wo das endet und zweitens, wer das bestimmt ;)

... auf jeden Fall nicht mehr in einer zielführenden Diskussion.

merz
02.03.2021, 22:55
Vermutlich auch zu einer höheren Sensibilität bzgl. vermeintlich blumiger Sprache.
Aber faktisch ist das natürlich nur ein winziger Mosaikstein in einem grossen Bild.
m.

Klugschnacker
03.03.2021, 08:10
Da fragt er schon jedesmal dreimal nach und du packst es nicht es so zu erklären, dass er es richtig macht. Ich tät mal sagen jede Cindy kriegt das besser hin.

Schade das es keine Frau war, so ne Runde Mansplaing .... aber das führt zu weit. Zeigt aber gut das Grundproblem. Keinerlei Zweifel an der eigenen Meinung.

Badest Du nicht zu sehr in Klischees? Sybenwurz erklärt einem Kollegen etwas, und Du bezeichnest es als Mansplaining. Dieser Begriff bezeichnet jedoch etwas ganz anderes, nämlich die herablassende Haltung von Männern als Welterklärer gegenüber Frauen. In Sybenwurz' Fall sprachen aber zwei Männer miteinander, und es wurde nicht die Welt erklärt, sondern eine sachliche Frage im beruflichen Umfeld.

Du zielst mit dem Begriff weit daneben, findest aber, hier zeige sich das "Grundproblem": nämlich die Unfähigkeit, Zweifel an der eigenen Meinung zu hegen.

Hast Du es nicht ein bisschen kleiner? Weder tritt Sybenwurz als Welterklärer gegenüber Frauen auf, noch hält er die eigene Meinung für der Weisheit letzten Schluss. Wie kommst Du zu solchen Übertreibungen?

Ich sehe die Übersteigerung von Kleinigkeiten in solchen Debatten kritisch. Aus meiner Sicht ist es nicht gut, kleinere Vorfälle sofort ins Grundsätzliche zu verschieben. Etwa in diesem Thread: Wer Zigeunerschnitzel sagt, zeige seine völlige Empathielosigkeit gegenüber der Diskriminierung von Sinti und Roma. In gleicher Weise könnte ich behaupten, wer ein Frühstücksei verzehrt, zeige keinerlei Mitgefühl mit der leidenden Kreatur. Das ist aber nicht richtig und erschwert lediglich eine Debatte, die zu führen uns weiterbringen könnte.

Shangri-La
03.03.2021, 08:13
Ha, ich habe da mal eine Frage an euch.

Bei mir an der Arbeit hat (mal wieder) die obere Führungsriege gewechselt.
Jetzt bekomme ich ständig Emails mit „Liebe S..., liebe Kollegen, bla bla...“ und mich nervt es. Es ist ja irgendwie ganz nett direkt angesprochen zu werden, aber auf Dauer... Ich bin fast so weit denen zu sagen, dass sie gerne einfach nur „Liebe Kollegen“ schreiben brauchen und ich mich nicht ausgeschlossen fühle, da mir keine kürzere Alternative einfällt. „Liebes Kollegium“ hört sich so nach Schule an... :-((
Ich arbeite im Bereich Chemieanlagenbau und bin es halt gewohnt zumeist die einzige Frau zu sein und habe damit auch kein Problem. Any ideas? Und bitte KEIN Gendersternchen vorschlagen!

Plasma
03.03.2021, 08:15
Wenn Du auch noch Westler, hetero, gesund und moderat wohlhabend bist, behörst Du damit zu der Klasse, die am wenigsten jemals irgendwelche Erfahrungen mit Diskriminierung gemacht haben wirst.

m.

Das kann nur jemand schreiben, dem es an Lebenserfahrung fehlt. Wie alt bist Du? 18 ?

Klugschnacker
03.03.2021, 08:19
Ich bin fast so weit denen zu sagen, dass sie gerne einfach nur „Liebe Kollegen“ schreiben brauchen und ich mich nicht ausgeschlossen fühle, da mir keine kürzere Alternative einfällt.

Mach’ das doch einfach. Warte eine gute Gelegenheit ab, und dann sage den Kollegen, wie Du das siehst. Offenbar sind die Kollegen ja gerne bereit, auf Dich einzugehen.
:Blumen:

Klugschnacker
03.03.2021, 08:22
Das kann nur jemand schreiben, dem es an Lebenserfahrung fehlt. Wie alt bist Du? 18 ?

Ich kenne ihn persönlich. Weder ist er 18, noch fehlt es ihm an Lebenserfahrung.
:Blumen:

TriVet
03.03.2021, 08:31
Jetzt bekomme ich ständig Emails mit „Liebe S..., liebe Kollegen, bla bla...“ und mich nervt es. Es ist ja irgendwie ganz nett direkt angesprochen zu werden, aber auf Dauer... Ich bin fast so weit denen zu sagen, dass sie gerne einfach nur „Liebe Kollegen“ schreiben brauchen und ich mich nicht ausgeschlossen fühle, da mir keine kürzere Alternative einfällt.

Sag's doch einfach, wie es ist, Versuch macht kluch.
Wahrheit hilft und klare Ansagen auch, die meisten Männer schätzen das mE deutlich mehr als subtile Andeutungen.;)

Necon
03.03.2021, 08:44
Ha, ich habe da mal eine Frage an euch.

Bei mir an der Arbeit hat (mal wieder) die obere Führungsriege gewechselt.
Jetzt bekomme ich ständig Emails mit „Liebe S..., liebe Kollegen, bla bla...“ und mich nervt es. Es ist ja irgendwie ganz nett direkt angesprochen zu werden, aber auf Dauer... Ich bin fast so weit denen zu sagen, dass sie gerne einfach nur „Liebe Kollegen“ schreiben brauchen und ich mich nicht ausgeschlossen fühle, da mir keine kürzere Alternative einfällt. „Liebes Kollegium“ hört sich so nach Schule an... :-((
Ich arbeite im Bereich Chemieanlagenbau und bin es halt gewohnt zumeist die einzige Frau zu sein und habe damit auch kein Problem. Any ideas? Und bitte KEIN Gendersternchen vorschlagen!

Da schätze ich wieder das Englische: "Dear all"
Keine Sternchen, keine Verwirrungen

sybenwurz
03.03.2021, 08:45
Und bitte KEIN Gendersternchen vorschlagen!

Kurz und bündige Eröffnung:
"Leute!", "Folks!" oder weniger förmlich (hahaha...:Cheese: ) "Ey, bassd emol uff!"

keko#
03.03.2021, 08:48
... auf jeden Fall nicht mehr in einer zielführenden Diskussion.

Wörter und Begriffe können natürlich ein Anfang sein. Sie können aber auch ein bequemens Sofa sein, wo man sich einrichtet.
Eine Tochter einer mir sehr nahestehenden Person hat an einer deutschen Uni darüber diskutiert und gestritten, dass man fremdländisch aussehenden Menschen nicht nach ihrer "eigentlichen" Herkunft fragt und solche Dinge. Nun studiert sie in einer europäischen Weltstadt und bekommt einen unglaublichen Rassismus und eine greifbare Ausgrenzung mit und sieht die Diskussionen an ihrer Uni eher akademisch und bequem an.
Diese mir sehr nahestehnde Person, die viele Jahre in den USA verbracht hat, rollt nur vielsagend die Augen, wenn amerikanische Politiker aus ihren wohlhabenden Gated Communuties heraus seit Jahrzehnten von Rassismus reden, den es zu bekämpfen gibt (aus diesem Frust heraus lässt sich auch ein Teil des Erfolgs von Trump erklären).
Es besteht also auch die Gefahr, dass Wörter nur vom eigentlichen Bestreben und Ziel ablenken und Strukturen letztendlich verfestigen.
:Blumen:

Kälteidiot
03.03.2021, 11:15
Badest Du nicht zu sehr in Klischees? Sybenwurz erklärt einem Kollegen etwas, und Du bezeichnest es als Mansplaining. Dieser Begriff bezeichnet jedoch etwas ganz anderes, nämlich die herablassende Haltung von Männern als Welterklärer gegenüber Frauen. In Sybenwurz' Fall sprachen aber zwei Männer miteinander, und es wurde nicht die Welt erklärt, sondern eine sachliche Frage im beruflichen Umfeld.

Du zielst mit dem Begriff weit daneben, findest aber, hier zeige sich das "Grundproblem": nämlich die Unfähigkeit, Zweifel an der eigenen Meinung zu hegen.

Hast Du es nicht ein bisschen kleiner? Weder tritt Sybenwurz als Welterklärer gegenüber Frauen auf, noch hält er die eigene Meinung für der Weisheit letzten Schluss. Wie kommst Du zu solchen Übertreibungen?

Ich sehe die Übersteigerung von Kleinigkeiten in solchen Debatten kritisch. Aus meiner Sicht ist es nicht gut, kleinere Vorfälle sofort ins Grundsätzliche zu verschieben. Etwa in diesem Thread: Wer Zigeunerschnitzel sagt, zeige seine völlige Empathielosigkeit gegenüber der Diskriminierung von Sinti und Roma. In gleicher Weise könnte ich behaupten, wer ein Frühstücksei verzehrt, zeige keinerlei Mitgefühl mit der leidenden Kreatur. Das ist aber nicht richtig und erschwert lediglich eine Debatte, die zu führen uns weiterbringen könnte.


nein Sybenwurzin ist eine von den Guten. Keine Frage. Tut mir auch sehr leid dass sie es diesmal abbekommen hat. Ist wirklich nicht persönlich gemeint gewesen.

Aber du hast es schon gut erkannt, in Sybenwurzses Fall sprechen zwei Männer miteinander und der eine tituliert den anderen als "Tussi"

Ich hab auch nicht geschrieben, dass Sybenwurz grundsätzlich ein Horst ist, aber warum sagt er Tussi, wenn ein Mann dreimal nachfragt und es dann trotzdem falsch macht.

Richtig, weil er sich nix bei denkt. Dann wird er darau aufmerksam gemacht und denkt sich immer noch nix bei.

Sybenwurz macht nix anderes als fast alle Männer weltweit. Sie denken sich einfach nix bei, und wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden verteidigen Sie ihr Verhalten erstmal, anstatt einfach mal kurz innezuhalten und drüber nachzudenken.

Ist halt schade, dass man einzelne Dinge nicht kritisieren kann ohne gleich unterstellt zu bekommen, man würde den ganzen Menschen grundsätzlich kritisieren.

...Diese mir sehr nahestehnde Person, die viele Jahre in den USA verbracht hat, rollt nur vielsagend die Augen, wenn amerikanische Politiker aus ihren wohlhabenden Gated Communuties heraus seit Jahrzehnten von Rassismus reden, den es zu bekämpfen gibt (aus diesem Frust heraus lässt sich auch ein Teil des Erfolgs von Trump erklären).
Es besteht also auch die Gefahr, dass Wörter nur vom eigentlichen Bestreben und Ziel ablenken und Strukturen letztendlich verfestigen.




das verstehe ich nicht. Bzw, meine Tochter rollt auch mit den Augen, ausser bei Berny Sanders. :Lachen2:

Adept
03.03.2021, 11:34
Da schätze ich wieder das Englische: "Dear all"
Keine Sternchen, keine Verwirrungen

Informell kann man im Englischen auch "Hey guys!" schreiben, nutzen bei uns auch Kolleginnen als Ansprache für Gruppen mit Männern und Frauen. Aber vielleicht machen wir uns da nicht so viel Kopf. :)

soloagua
03.03.2021, 11:36
Wörter und Begriffe können natürlich ein Anfang sein. Sie können aber auch ein bequemens Sofa sein, wo man sich einrichtet.
Eine Tochter einer mir sehr nahestehenden Person hat an einer deutschen Uni darüber diskutiert und gestritten, dass man fremdländisch aussehenden Menschen nicht nach ihrer "eigentlichen" Herkunft fragt und solche Dinge. Nun studiert sie in einer europäischen Weltstadt und bekommt einen unglaublichen Rassismus und eine greifbare Ausgrenzung mit und sieht die Diskussionen an ihrer Uni eher akademisch und bequem an.
Diese mir sehr nahestehnde Person, die viele Jahre in den USA verbracht hat, rollt nur vielsagend die Augen, wenn amerikanische Politiker aus ihren wohlhabenden Gated Communuties heraus seit Jahrzehnten von Rassismus reden, den es zu bekämpfen gibt (aus diesem Frust heraus lässt sich auch ein Teil des Erfolgs von Trump erklären).
Es besteht also auch die Gefahr, dass Wörter nur vom eigentlichen Bestreben und Ziel ablenken und Strukturen letztendlich verfestigen.
:Blumen:

@keko... da hast Du vollkommen Recht.
Ich bezog die Aussage aber nur auf die letzten 5-x Seiten des Fadens hier. Das hätte ich korrekter formulieren sollen.

Meine ganz persönliche Meinung ist:
Mir geht dieses Gendern in der Sprache viel zu weit. Es nervt mich (wahrscheinlich ist es das Alter und die Bequemlichkeit neues Sprachverhalten zu lernen) :o . Ich kenne einige männliche Manager, die sich schon fast nicht mehr trauen, irgendwas zu formulieren und offen, unvoreingenommen ein Thema zu besprechen, aus Angst, sie könnten es falsch formulieren. Das hilft definitiv auch keinem. Da sind wir bei Kekos verfestigten Strukturen. Zumindest verstehe und sehe ich das so. Diese Manager stellen natürlich nur noch Männer ein, ausser sie müssen eine Quote erfüllen. Völlig kontraproduktiv.

Ich als Frau, in einem männerdominierten Beruf in Führungsfunktion und Umfeld reagiere schon lange nicht mehr auf die vielleicht korrektere Formulierung. Das ist mir zu kompliziert. Ich selber wende es auch selten an. Mein persönliches Fell ist inzwischen wahrscheinlich viel zu dick geworden. Die Sprüche, die ich in meiner Karriere hören durfte... naja, es gab ja auch in dem Faden schon einige Beispiele. Mir persönlich hilft wahrscheinlich schon die Körperlänge um nicht noch mehr zu hören. Möchte nicht wissen, was man als zierliche kleine Frau anhören muss oder was, wenn man ein "Divers" ist.

Aktuell Fakt ist, Corona wird viele Frauen karrieremässig um Jahre zurückwerfen. Wird aber auch nicht das einzige Problem sein.

Die Gesellschaften in DACH sind immer noch nicht so sozial und vom Verständnis eingerichtet, dass beide Partner mit Kindern gleichermassen Beruf und Kinder unter einen Hut bekommen können ohne sich total aufzureiben. Da hat Necon völlig Recht.

Zeitlich wird eine Frau, die ein Kind bekommt aber aus rein natürlicher Gegebenheit einfach immer ein paar Monate weniger an der Karriere arbeiten können. Da müssten ja konsequent gedacht, alle mind. 3 Monate in der Karriere eine Pause einlegen, um das auszugleichen. :Gruebeln:
Hier gilt das Umgekehrte natürlich auch für Zivil- und Militärdienste etc.. Oder vielleicht rechnet man das gegen, wird auch schwierig...

Jedoch solange ich von Geschäftsführern oder anderen höre, dass man der Frau nicht gleichviel bezahlen kann, da sie ja eventuell noch Kinder bekommen könnte, wird sich definitiv nichts ändern. Korrekte Formulierung hin oder her. Da hilft nur der Zwang zur offenen Kommunikation von Gehältern und Führungspersonen und/oder Firmen, die in dieser Richtung Druck ausüben und sich für gerechte Bezahlung (auch in Bezug auf Alter, Ausbildung etc.) einsetzen und diese durchsetzen. Aber was ist schon gerecht? Gar nicht so einfach, wenn man mal versucht Lohnbänder und deren Grundsätze zu formulieren. Aber meiner Meinung nach die aktuell einzige Möglichkeit, zumindest die Bezahlung in den Griff zu bekommen.

Begibt man sich auf die Prozessebene und Funktionen MUSS es aber gleiche Bezahlung für alle geben.
Die komplexe Entwicklung in den Arbeitsbereichen und Berufen geht aber von der "Vergleichbarkeit" immer weiter weg. Das wird zukünftig eine grosse Herausforderung und da kann ich nur hoffen, dass meine Nachfolger* und Manager* hier einen Weg finden und vor allem, schon ein viel grösseres Selbstverständnis dafür entwickelt haben, dass es überhaupt keine Rolle spielt, welches Geschlecht wer hat.
Die "blöden" Sprüche in beiden Richtungen, können sich eh alle schenken. Das hat aber nur mit Wertschätzung zu tun und "Erziehung" (und hier wird es schon wieder kritisch). Da brauchen wir wahrscheinlich noch die ein oder andere weitere Generation.

*Sorry* falls nicht alles gendergerecht formuliert sein sollte...

Ich fand es nur sehr schade in einem Faden wie diesen so abdriften zu sehen, kenne ich doch die meisten hier im Forum, dass sie doch eine wohl differenzierte Meinung und eine Diskussion auf guter Kommunikationsebene führen können. :Huhu:

Ich persönlich tue mich sehr schwer mit solchen Diskussionen, versuche aber meinen kleinen Einfluss, in den Firmen, in denen ich arbeite soweit durchzusetzen, dass es möglichst wenig Differenzen in der Bezahlung gibt.

"Sprüche" kommentiere ich mal trocken mit einem "achja" oder werfe ein "hallo" in den Raum und dann wird es den meisten schon bewusst, dass dies gerade einen Fauxpas begangen haben... das alleine hilft meist schon, um das Klima in die ausgeglichenere Richtung kippen zu lassen und der Umgang miteinander wird freundlicher. Ein Angreifen und Blossstellen bewirkt ja meist nur, dass es gedacht oder schlimmer gesagt wird:
"Was für eine Zicke oder hysterische Emanze."
Ich verstehe trotzdem jeden, dem da manchmal der Kragen platzt. Schade, dass es das 2021 noch geben muss. Ich hatte in der Lehre mal die Hoffnung, dass wir das mit dem Jahr 2000 solche Diskussionen nicht mehr führen müssen. :Huhu:

Klugschnacker
03.03.2021, 11:52
Sybenwurz macht nix anderes als fast alle Männer weltweit. Sie denken sich einfach nix bei, und wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden verteidigen Sie ihr Verhalten erstmal, anstatt einfach mal kurz innezuhalten und drüber nachzudenken.

Du weißt eine ganze Menge über "fast alle Männer weltweit" und was sie denken und nicht denken! Insbesondere über Sybenwurz, der "nix anderes" täte.

Ich fände es besser, Du würdest von Dir selber sprechen und wie Du die Dinge wahrnimmst, anstatt mit Unterstellungen über fast alle Männer der Welt zu argumentieren.

TriVet
03.03.2021, 11:57
Die Gesellschaften in DACH sind immer noch nicht so sozial und vom Verständnis eingerichtet, dass beide Partner mit Kindern gleichermassen Beruf und Kinder unter einen Hut bekommen können ohne sich total aufzureiben. Da hat Necon völlig Recht.

War hier bisher auch noch nicht Thema, vielleicht auch schon zu offtopic, aber tatsächlich ist es zB für meine französische Freundin und deren Umfeld völlig unglaublich, wie traditionell (klischeehaft) in D Familie gelebt wird.
Für Französinnen ist es, soweit ich das überblicke, um ein erheblich Vielfaches wichtiger und normal, sich auch über ihre Arbeit zu definieren, zu erleben und solcherart auch unabhängiger zu sein.
Das Umfeld mit Schule etc. berücksichtigt und ermöglicht das viel mehr als hierzulande.

Kälteidiot
03.03.2021, 12:06
Du weißt eine ganze Menge über "fast alle Männer weltweit" und was sie denken und nicht denken! Insbesondere über Sybenwurz, der "nix anderes" täte.

Ich fände es besser, Du würdest von Dir selber sprechen und wie Du die Dinge wahrnimmst, anstatt mit Unterstellungen über fast alle Männer der Welt zu argumentieren.

tja Arne, so sind nunmal die Dinge die ich wahrnehme. Dachte dir ist klar, dass ich nur das beurteilen kann was ich wahrnehme. Dazu gehört auch Facebook, Nachrichten, und und und,

Aber ich vermute, weltweit sind wir mit der Gleichberechtigung deutlich weiter, nur ich habs mal wieder nicht mitbekommen.

Ich hoffe natürlich "fast alle Männer" fühlen sich jetzt nicht ungerecht behandelt oder, was ja noch schlimmer wäre, diskriminiert.

Aber natürlich kann ich das nur beurteilen, nach dem was ich hier so von z.B. Sybenwurz lese. Mir scheint, über die Verwendung das Wort Tussi denkt er nicht so viel nach. Aber auch das war nur ein Beispiel. Ganz klassisch hiebei ist der Satzbaustein "... bis zum Vergasen .... " geübt, trainiert oder oder oder.....
Hoffentlich unterstellt mir jetzt keine/r ich wollte jemandem Nationalsozialismus unterstellen, weil er "Tussi" sagt.

Hatte ich ja geschrieben, es war keine pauschale Kritik an ihm. Aber auch das kann man gerne mal überlesen wenn es einem argumentativ besser in den Kram passt.

Kälteidiot
03.03.2021, 12:10
War hier bisher auch noch nicht Thema, vielleicht auch schon zu offtopic, aber tatsächlich ist es zB für meine französische Freundin und deren Umfeld völlig unglaublich, wie traditionell (klischeehaft) in D Familie gelebt wird.
Für Französinnen ist es, soweit ich das überblicke, um ein erheblich Vielfaches wichtiger und normal, sich auch über ihre Arbeit zu definieren, zu erleben und solcherart auch unabhängiger zu sein.
Das Umfeld mit Schule etc. berücksichtigt und ermöglicht das viel mehr als hierzulande.

diese Erfahrung hat meine Tochter im Schüleraustausch auch gemacht.

Estebban
03.03.2021, 12:18
diese Erfahrung hat meine Tochter im Schüleraustausch auch gemacht.

Dann wart mal ab auf die Erfahrungen, die deine Tochter in ca. 10 Jahren machen wird. Meine Frau und ich sind beide Anfang 30, seit 2 Jahren verheiratet und kinderlos. Bei meiner Frau schwebt in jeder Situation mit, dass sie ja bald schwanger wird und dann Karriere ja eh nicht mehr so entscheidend sein wird. Bei mir wird im gleichen Atemzug über Gehaltserhöhungen gesprochen (weil ich ja bald für eine Familie sorgen muss) und schonmal erwähnt, dass man ja jungen Vätern auch gerne 1-2 Monate Elternzeit ermöglichen möchte.

Was willst du von einer Gesellschaft erwarten, die nicht mal bereit ist über inklusive Sprache nachzudenken ohne sich als weißer Mann diskriminiert zu fühlen?

Klugschnacker
03.03.2021, 12:26
tja Arne, so sind nunmal die Dinge die ich wahrnehme. Dachte dir ist klar, dass ich nur das beurteilen kann was ich wahrnehme. Dazu gehört auch Facebook, Nachrichten, und und und,

Deine Wahrnehmung bezieht sich nicht auf fast alle Männer der Welt. Von fast allen Männer der Welt nimmst Du überhaupt nichts wahr. Sind wir uns da einig oder nicht?

Mir scheint, über die Verwendung das Wort Tussi denkt er [Sybenwurz] nicht so viel nach.

Das mag Dir so scheinen. Auf der Grundlage dieses Anscheins unterstellst Du ihm dann alles mögliche. Im selben Atemzug attestierst Du ihm das, was Du für das "Grundproblem" hältst, nämlich eine mangelnde Einsicht in die Fehlbarkeit der eigenen Überzeugungen. Mir scheint, dass hier zunächst die Fehlbarkeit Deiner eigenen Überzeugungen zu erwähnen ist, denn Du urteilst über Menschen, die Du nicht kennst.

Deswegen schrieb ich oben, dass Du meiner Ansicht nach ein wenig in Klischees abrutschst.

Necon
03.03.2021, 12:45
Puh so viele Themen zu denen man etwas schreiben will.

@Verwendung von Tussi uä:
Mir ist bewusst das wir mit Beleidigungen wie "du Tussi", "benimm dich nicht wie ein Mädchen" uvm ein gewisses Bild von Frauen in der Gesellschaft prägen bzw. auch einen gewissen Alltagsrassismus (gibt ja viele Beispiele hierfür) damit reinbringen. Was mir hierbei etwas zu schaffen macht, ist wo man den Schlussstrich ziehen kann.
Was ist die politisch korrekte Beleidigung für jemanden den ich gerne als Tussi bezeichnen würde (wobei ich das inzwischen für beide Geschlechter sehe und mit dieser Aussage bereits die Leute diskriminiert habe die sich keinem Geschlecht zugeordnet fühlen). Also verarmt unsere Sprache in dem Versuch nicht sexistisch und politisch korrekt auf allen Ebenen zu sein.
Gibt es nicht Aussagen die für die meisten bereits vollkommen Kontextfrei sind und wir nur durch Übersensibilisierung aus #Metoo und ähnlichen darauf aufmerksam werden und nun wieder ein negatives Bild darauf projizieren?

@Gleichberechtigung bei Sozialenjahr / Karenz u.ä.:
In Österreich und Deutschland wird mit Sicherheit ein anderes Familienbild gelebt als in anderen Ländern. Ich bin mir nur nicht sicher ob wir uns für die Zukunft auch die richtigen Länder als Vorbild nehmen. Nach wie vor scheinen, zumindest in Ö, viele Politiker die USA als Vorbild zu haben und das ist für mich eher ein abschreckendes Bsp bei den meisten Themen. Die Franzosen haben da schon spannendere Dinge wenn es um Kinderbetreuung geht. Also soweit ich das weiß gibt es ab 6 Monate die Möglichkeit die Kleinen ganztägig betreuen zu lassen oder? Und dann irgendetwas Richtung Schulpflicht ab 3.
Ab will man das wirklich? Meine Freundin und ich haben gerade unseren ersten kleinen Zwerg bekommen und Dank Corona und Homeoffice bekomme ich deutlich mehr von ihm mit als normal möglich wäre. Weiters war ich in Papamonat und möchte mindestens 3 Monate in Karenz gehen (noch lieber mehr, aber da wird meine Firma nicht mitspielen, und meine Freundin auch nicht). Sollte unser Ziel nicht sein mehr Zeit mit den Babys und Kindern zu verbringen statt Möglichkeiten zu suchen sie schnellst möglich in Krippen zu stecken um ein produktiveres Mitglied der Gesellschaft sein zu können. Also es ist gut, dass es diese Möglichkeiten gibt, für Paare die so etwas wollen, aber sollte man auf der anderen Seite nicht auch die Möglichkeit schaffen jungen Familien so zu unterstützen das beide Elternteile (hier meine ich natürlich alle möglichen Kombinationen) für mehrere Monate zu Hause bleiben können ohne diese Entscheidung vom Gehalt der beiden abhängig machen zu müssen und ohne Rückschläge in der Karriere erwarten zu müssen?

Mikala
03.03.2021, 12:46
Dann wart mal ab auf die Erfahrungen, die deine Tochter in ca. 10 Jahren machen wird. Meine Frau und ich sind beide Anfang 30, seit 2 Jahren verheiratet und kinderlos. Bei meiner Frau schwebt in jeder Situation mit, dass sie ja bald schwanger wird und dann Karriere ja eh nicht mehr so entscheidend sein wird. Bei mir wird im gleichen Atemzug über Gehaltserhöhungen gesprochen (weil ich ja bald für eine Familie sorgen muss) und schonmal erwähnt, dass man ja jungen Vätern auch gerne 1-2 Monate Elternzeit ermöglichen möchte.

Was willst du von einer Gesellschaft erwarten, die nicht mal bereit ist über inklusive Sprache nachzudenken ohne sich als weißer Mann diskriminiert zu fühlen?

Das hast Du sehr schön gesagt und jeder Punkt trifft seit vielen Jahren zu..:Blumen:

Liebe Triathlet*innen und Freund*innen des Ausdauersports,

diese Sprachentwicklung ist nicht mehr aufzuhalten. Meine Tochter hat jede Haus-, Bachelor- und Masterarbeit gegendert.
Die alten Menschen haben immer Schwierigkeiten sich auf solche Entwicklungen einzustellen.
Fräulein wurde 1971 abgeschafft, war aber immer noch im Sprachgebrauch, als ich 1986 ins Berufsleben einstieg. Hier hat die Sprache zu verstehen gegeben, die Frau hat ihr Lebensziel "Ehefrau zu werden" noch nicht erreicht.
Ich möchte auch gar nicht hinterfragen, warum es Herr Müller heißt, aber nicht Dame Müller.
In unserer Firma wird in der Öffentlichkeitsarbeit auch gegendert. Für die jungen Kolleg*innen ist das ganz selbstverständlich.

Und ja, mich nervt es auch , wenn ich mit "Hallo Kollegen " angeschrieben werde.
:Huhu:

Klugschnacker
03.03.2021, 13:06
Meine Tochter hat jede Haus-, Bachelor- und Masterarbeit gegendert.

Finde ich gut! :Blumen:

Ich möchte auch gar nicht hinterfragen, warum es Herr Müller heißt, aber nicht Dame Müller.

Ich könnte mir vorstellen, dass es Frau Müller heißt, weil es sich um die Frau von Herrn Müller handelt. Das sind vermutlich sehr alte sprachliche Entwicklungen. Die Frau vom Herrn Professor wurde mit "Frau Professor" angesprochen, unabhängig davon, ob sie überhaupt einen Schulabschluss hatte. In der sozialen Hierarchie stand sie über ihrem Mann und wurde beispielsweise bei gesellschaftlichen Anlässen zuerst begrüßt.

Parallel zu dieser Etikette war sie natürlich in etlichen anderen Bereichen benachteiligt. Es scheint mir daher schwierig zu sein, von der jeweils gebräuchlichen Anrede auf die Lebenswirklichkeit zu schlussfolgern.
:Blumen:

Plasma
03.03.2021, 13:19
Ich kenne ihn persönlich. Weder ist er 18, noch fehlt es ihm an Lebenserfahrung.
:Blumen:

Kommt halt darauf an, was man für Erfahrungen macht, und ob man überhaupt welche macht.

Ich persönlich habe als Mann und Vater schon zum Teil massive Diskriminierung erlebt. Im Beruf (25 Jahr Erfahrung), im Gerichtssaal und auch auf Reisen in muslimischen Ländern.

Klugschnacker
03.03.2021, 13:25
Ich persönlich habe als Mann und Vater schon zum Teil massive Diskriminierung erlebt. Im Beruf (25 Jahr Erfahrung), im Gerichtssaal und auch auf Reisen in muslimischen Ländern.

Das tut mir leid. merz hat das aber auch nicht in Abrede gestellt. Er sagte nicht, dass es in diesen Gruppen keinerlei Diskriminierung gäbe.
:Blumen:

Estebban
03.03.2021, 13:58
Kommt halt darauf an, was man für Erfahrungen macht, und ob man überhaupt welche macht.

Ich persönlich habe als Mann und Vater schon zum Teil massive Diskriminierung erlebt. Im Beruf (25 Jahr Erfahrung), im Gerichtssaal und auch auf Reisen in muslimischen Ländern.

Interessehalber - was waren das denn für Erfahrungen? Also musst du natürlich nicht drüber sprechen wenn es dir zu privat ist; ich finde es aber sehr spannend.

Muslimische Länder würde ich mal ausklammern, da können wir als Gesellschaft wenig Einfluss drauf nehmen (das möchte ich auch damit nicht kleinreden, aber wo haben wir da einen Hebel?).
Du deutest an „Vater“ und „Gerichtssaal“, klingt auf den ersten Blick sehr nach Familienrecht, wo ja ganz eindeutig die Mutter unter einem größeren Schutz steht als der Vater. Auch das rührt ja von meinem oben beschriebenen verkrusteten Gesellschaftsbild, in dem der Mann das Geld verdient und die Frau die Kinder hütet. Dieses Gesellschaftsbild gilt es endlich aufzubrechen und damit dieses unsägliche Thema auch im Familienrecht anzupassen hin zu: wer ist individuell derjenige, der fürs Kind sorgt, ohne erstmal davon auszugehen, dass die Mutter per se es sein muss...

keko#
03.03.2021, 15:04
Das hast Du sehr schön gesagt und jeder Punkt trifft seit vielen Jahren zu..:Blumen:

Liebe Triathlet*innen und Freund*innen des Ausdauersports,

diese Sprachentwicklung ist nicht mehr aufzuhalten. Meine Tochter hat jede Haus-, Bachelor- und Masterarbeit gegendert.
Die alten Menschen haben immer Schwierigkeiten sich auf solche Entwicklungen einzustellen....

Meines Wissens kommt das Gendern auch aus dem akademischen Umfeld und wird von dort in die Welt getragen (was nichts Schlechtes sein muss, von dort kamen und kommen viele sinnvolle Anstöße). Ob das nicht aufzuhalten ist, warte ich mal ab. Es ist ja keine normale Entwicklung, so wie z.b. manche Wörter oder Ausdrücke in den Sprachgebrauch übergehen oder verbannt werden. So z.b. Schimpfwörter oder Wörter, die negativ besetzt werden. Die Auwirkungen halte ich letztendlich für weitreichender. Ähnliche Entwicklungen vollziehen sich in vielen westlichen Ländern. Eine mir sehr nahestehende Person schreibt in Frankreich gesellschaftliche und politische Texte in einem online-Magazin für die junge Generation. Das kann man quasi eins-zu-eins in DE schreiben.
Ich habe dieser Person mal meine Befürchtungen geäussert, dass dies nur eine Fassade sein könnte, mit der man die jungen Leute beschäftigt und dahinter alles wie gewohnt in festen, alten Strukturen weiterläuft. Sie fand das interessant und bemerkenswert und hat darüber einen kurzen Text geschrieben. Seitdem weiß sie, was ein echter Shitstrom ist und hat gelernt, dass die geistige Flexibiltät der jungen Menschen auch harte Grenzen haben kann. ;)
:Blumen:

Plasma
03.03.2021, 15:05
Interessehalber - was waren das denn für Erfahrungen? Also musst du natürlich nicht drüber sprechen wenn es dir zu privat ist; ich finde es aber sehr spannend.

Muslimische Länder würde ich mal ausklammern, da können wir als Gesellschaft wenig Einfluss drauf nehmen (das möchte ich auch damit nicht kleinreden, aber wo haben wir da einen Hebel?).
Du deutest an „Vater“ und „Gerichtssaal“, klingt auf den ersten Blick sehr nach Familienrecht, wo ja ganz eindeutig die Mutter unter einem größeren Schutz steht als der Vater. Auch das rührt ja von meinem oben beschriebenen verkrusteten Gesellschaftsbild, in dem der Mann das Geld verdient und die Frau die Kinder hütet. Dieses Gesellschaftsbild gilt es endlich aufzubrechen und damit dieses unsägliche Thema auch im Familienrecht anzupassen hin zu: wer ist individuell derjenige, der fürs Kind sorgt, ohne erstmal davon auszugehen, dass die Mutter per se es sein muss...

Beruflich: massive sexuelle Belästigung. Mir wurde danach dringend empfohlen, das auf sich beruhen zu lassen, weil die große Gefahr bestünde, dass das gegen mich gedreht und ausgelegt werden würde, mit langfristigen Folgen für meine Karriere. Ich habe das dann als plausibel akzeptiert und nichts gemacht. Eine Frau hätte da ganz andere Möglichkeiten gehabt, insbesondere in meiner Firma. Das fand ich diskriminierend.

Mit Familienrecht hats Du recht. Als Mann und als Vater zählst Du da rein gar nichts. Mir wurde per se die Erziehungsfähigkeiten abgesprochen, weil ich ein Mann bin. Diskriminierend empfinde ich auch, dass per Grundgesetz, Artikel 6(4) nur der Mutter der Schutz der Gesellschaft zusteht, aber nicht dem Vater:

https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_6.html

Und das lassen Dich als Mann alle spüren, Jugendamt (Sozialpädagogin), Richterin, Anwältinnen. Zu meiner Anwältin habe ich mal gesagt, ich bin doch ein Mensch und kein Bankautomat. Das sagt eigentlich sehr viel darüber aus, wie´s am Familiengericht zugeht. Verlassen habe ich es mit einer mehrjährigem nachehelichen Unterhaltspflicht in Höhe von 2150 Euro. Begründung der Richterin: Ihre Frau hat in der Ehe einen hohen Lebensstandard gehabt, und das soll erstmal so weiter gehen. Mein Hinweis darauf, dass sie ja arbeiten gehen könne, wurde ignoriert. Das fand ich auch extrem diskriminierend, weil ich das Gefühl hatte, dass meine Lebenszeit weniger wert ist als ihre, sprich ich muss meine Lebenzeit gegen Geld verkaufen, wohingegen sie als Frau das nicht muss.

DocTom
03.03.2021, 15:16
...

Bittere Lebensrealität in Zeiten von Gleichstellung und -berechtigung! :Nee:

...Immerhin super, dass wir keine wichtigeren Probleme haben und in solcherart Haarspaltereien herzhaft unser volles Potantial entfalten können.

Gratulation, mMn sprichst Du hier ganz gelassen das größte Problem des Volkes der Dichter und Denker an, in D haben viel zu viele Leute einfach "LANGEWEILE".

Ich gehe daher jetzt lieber, So*cia*li*zing (https://www.duden.de/rechtschreibung/Socializing) mit Jan betreiben.

Matthias75
03.03.2021, 15:37
Aus meiner Sicht ist Sprache häufig nicht der Ursprung der Diskriminierung, sondern Ausdruck einer bestimmten Denkweise.

Ich kann einen Begriff sprachlich verwenden und ihn überhaupt nicht diskriminierend meinen. Andererseits kann ich einen Begriff, der auf den ersten Blick nicht diskriminierend ist, so verwenden, dass ich Personen damit diskriminiere und/oder beleidige.

Schriftlich sind solche Unterschiede schwerer festzustellen als im direkten Gespräch. Ohne Kenntnis der Person, die den Begriff verwendet, kann das auch schwer sein. Ich sehe z.B. einen Unterschied, ob diese Person flapsige Begriffe für alle Personen/Personengruppen verwendet oder nur für bestimmte Personengruppen. Letzteres ist klar eine Diskriminierung/Beleidigung, bei ersterem vielleicht nicht, sondern nur Ausdruck seiner flapsigen Ausdrucksweise. Dann ist es vielleicht im Zweifel dennoch beleidigend, aber nicht diskriminierend.

Ich, und das ist meine persönliche Meinung und nicht auf Einzelfall bezogen, habe das Gefühl, dass die "potitical-correctness-keule" gerne möglich schnell rausgezogen wird. Ist einfach und man muss nicht über den Einzelfall nachdenken. Häufig wird dadurch aber eine tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Thema abgewürgt oder gar nicht erst ermöglicht.

Von Herbert Feuerstein habe ich mal das Zitat gelesen: „Auch Behinderte haben ein Recht, verarscht zu werden!" Das würde ich grundsätzlich auf alle Gruppen ausweiten. Es sollte auch weiterhin möglich sein, mal einen Witz oder einen dummen Spruch zu machen oder mit Klischees zu spielen, ohne gleich in eine frauenfeindliche, fremdenfeindliche o.ä. Ecke gestellt zu werden. Wichtig ist, welche Absicht dahinter steckt und dass man gewisse Grenzen hierbei einhält. Und natürlich muss man darauf achten, wie die Botschaft beim anderen ankommt.

Ich würde mir - rein was das Sprachliche angeht - etwas mehr Verständnis/Toleranz auf beiden Seiten wünschen. Von denen, die die Begriffe verwenden, dass sie darüber nachdenken, was sie gerade von sich geben und dementsprechend Einsicht zeigen. Von den anderen, dass sie nicht gleich empört sind, sondern darüber nachdenken, wie es gemeint sein könnte. Im Zweifel kann man auch ruhig darüber reden und denjenigen darauf hinweisen, wie es angekommen ist, ohne denjenigen gleich in eine Schublade zu stecken.

Womit ich nicht sagen will, dass sich Sprache nicht entwickeln kann und muss. Aber nicht alles, was auf den ersten Blick diskriminierend, abwertend o.ä. wirkt, ist auch tatsächlich so gemeint. Häufig haben sich Begriffe vom ursprünglichen Sinn gelöst und werden nur noch in einem anderen Zusammenhang verwendet, wie z.B. der Begriff des heruntergekommenen Alltagsfahrrads.

Wenn Begriffe aber eindeutig rassistisch, beleidigend, benachteiligend o.ä. gemeint sind, sich Personen in eindeutiger Weise verhalten oder Personen/Personengruppen diskriminiert werden, kann es natürlich keinen Spielraum für Toleranz geben!

Ich will natürlich in keiner Weise in Abrede stellen, dass es Diskriminierung gibt. Es steht für mich auch außer Frage, dass man gegen Diskriminierung in jeder Weise vorgehen muss!

M.

iaux
03.03.2021, 15:58
Die Diskriminierung des männlichen Geschlechts beginnt nicht erst im Familiengericht.

So ziemlich jede Studie zum Thema Schulbildung belegt, dass männliche Schüler deutlich schlechter abschneiden als weibliche Schüler. Anstatt sich dieser Diskriminierung anzunehmen werden Pseudodebatten über Gendersternchen geführt und das Wort Gästin in den Duden aufgenommen. Wenn man dann auch noch vom alten weißen Mann spricht um das Gegenüber zu diskreditieren, dann zeigt das sehr deutlich wer eben keine Lobby.

Und gleichzeitig is es richtig, dass gegen Alltagsdiskriminierung (wozu eben auch Väter und männliche Schüler zählen) vorgegangen wird. Aber diese Debatte wird bei weiten nicht objektiv und schon gar nicht ausgewogen geführt!

keko#
03.03.2021, 16:30
Die Diskriminierung des männlichen Geschlechts beginnt nicht erst im Familiengericht....

Das männliche Geschlecht ist verweiblicht: toll geschnittene Haar mit Gel drin. Essen gesunde Blätter aus dem Kühlregal. Trinken vegane Drinks und reden über ihren neuen Thermomix. Und immer vooooool verständnisvoll. Reden begeistert über das Gendersternchen und wenn die Frau was sagt, wird immer brav genickt als wär`s die eigene Mutter.
Wo sind die echten Kerle geblieben? Ihr lieben Frauen, wollt ihr wirklich solche sensiblen Softies heiraten?
:Cheese:

sybenwurz
03.03.2021, 19:33
Sybenwurz macht nix anderes als fast alle Männer weltweit.

Naja, ausser halt, dass der Anstoss, unfähige Typen Tussi zu nennen, eigentlich von ner Freundin von mir kommt, von der ich das übernommen hab.
In nem anderen Kontext verwende ich den Ausdruck gar nicht.

Wir bewegen uns damit aber schon wieder auf ein von Klugschnacker jüngst erwähntes Neben-, wenn nicht Abstellgleis, denn es ging mir zu keinem Zeitpunkt um den Ausdruck Tussi als solchen, sondern darum, dass bei bestimmten Reizworten automatisch der Beissreflex in Sachen Diskriminierung einsetzt, während dieselben Personen, die da sofort am Zuschnappen sind, einer eigentlich sehr ähnlichen Diskriminierung nur mit unterschiedlichem Wortschatz achselzuckend gegenüberstehn.

Wenn das so weiter geht, wirds nicht mehr möglich sein, zu schimpfen oder zu fluchen, weil bei allen dazu gebrauchten Begriffen ein/e Ethnie, Minderheit oder Geschlecht betroffen ist.
Dabei hab ichs oben schon im Zusammenhang mit Schlampe erwähnt: es muss auch in Zukunft möglich sein, die Dinge beim Namen zu nennen.

sybenwurz
03.03.2021, 19:47
Ich möchte auch gar nicht hinterfragen, warum es Herr Müller heißt, aber nicht Dame Müller.

In der Anrede sicherlich nicht, aber da unten im bayerischen Kernland, wo ich anderthalb Jahrzehnte zugebracht hab, fand ichs spannend, das Frauen in der Regel als Damen tituliert werden.
Kenne ich von hier gar nicht, halte es daher für ne regionale Geschichte.
(Wobei das natürlich auch wieder so n Thema iss...)

Das männliche Geschlecht ist verweiblicht: ...

Dir ist klar, dass der Begriff 'Feminismus' im Ursprung die Ausprägung weiblicher Köperattribute (in der Regel haupts. Brüste) (Edit: bei Männern natürlich!) meint und nicht, was heute alle darunter verstehen?

TRIPI
03.03.2021, 21:08
Dir ist klar, dass der Begriff 'Feminismus' im Ursprung die Ausprägung weiblicher Köperattribute (in der Regel haupts. Brüste) meint und nicht, was heute alle darunter verstehen?

Womit er dann also recht hat, seit die eine Hälfte der Männer einen BMI über 30 rumträgt und die andere vom Bankdrücken im Studio C-Körbchen locker ausfüllen würde.

Mikala
04.03.2021, 12:43
Die Diskriminierung des männlichen Geschlechts beginnt nicht erst im Familiengericht.

So ziemlich jede Studie zum Thema Schulbildung belegt, dass männliche Schüler deutlich schlechter abschneiden als weibliche Schüler. Anstatt sich dieser Diskriminierung anzunehmen werden Pseudodebatten über Gendersternchen geführt und das Wort Gästin in den Duden aufgenommen. Wenn man dann auch noch vom alten weißen Mann spricht um das Gegenüber zu diskreditieren, dann zeigt das sehr deutlich wer eben keine Lobby.

Und gleichzeitig is es richtig, dass gegen Alltagsdiskriminierung (wozu eben auch Väter und männliche Schüler zählen) vorgegangen wird. Aber diese Debatte wird bei weiten nicht objektiv und schon gar nicht ausgewogen geführt!

Die Feststellung "die Mädchen schneiden besser ab als die Junges" ist erst mal keine Diskriminierung. Das ist eher ein Zeichen der Veränderung in unserer Gesellschaft, die durch die Erziehung kommt. Die Erwartungshaltung an viele Jungs hat sich geändert. In der Generation meiner Eltern hat man Mädchen nichts zu getraut . Die Haushaltschule hat gereicht.;) In meiner Generation kenne Frauen, die nicht studieren durften, die Brüder schon. Jetzt habe ich schon oft von Eltern gehört,"Ja, Du hast ja Mädchen. Die sind fleißiger und Jungs sind da anders" ...

....jetzt kommt aber auf den Punkt. Die jungen Frauen schneiden in der Schule besser, aber es studieren noch mehr junge Männer. Beim Einstieg im Berufsleben haben es die jungen Männer immer noch einfacher, es sei denn, es sind soziale Berufe.

Wenn wir heute Frauen in den Vorständen haben, sind sie meistens fürs Personal zuständig.
Die Debatte kann man auch nicht objektiv führen.
Männern werden oft diskriminiert, wenn es um Sozialkompetenz geht. Es gibt nur liebevolle Mütter;) ....wir wissen alle, das dem nicht so ist, aber trotzdem gibt es immer noch Menschen, die glauben zwei Männer können einem Kind nicht ein liebevolles Umfeld geben.

Wir müssen alle an uns arbeiten, damit sich was ändert. Unsere jungen Erwachsenen wollen die Veränderung und ich unterstütze das. Ich sehe zum Beispiel, junge Väter wollen heute nicht nur arbeiten und das Geld heimbringen. Das wird aber auch nur funktionieren, wenn Frauen die gleiche Bezahlung bekommen. Ich unterstütze die Entwicklung, aber das geht nur mit einer konsequenten Gleichstellung.

:Huhu:

DocTom
04.03.2021, 14:25
DISKRIMINIERUNG:

warum dürfen unsere Politiker noch immer sogar in Fernsehshows "der Virus" sagen, ich fühle mich diskriminiert, beim Wetterbericht hat es doch auch geklappt mit der Gleichberechtigung!

Der Duden (https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/der-oder-das-Virus) sagt es ja sehr schön, bisher und aus der Wissenschaft entlehnt heißt es geschlechtsneutral korrekt "das Virus".
Ist nicht in den Behörden sogar gendergerechtes und diskriminierungsfreies Sprechen und Sprache vorgeschrieben?:Cheese: :Blumen:

Enthusiast15
05.03.2021, 15:50
Die ersten 2 Kommentare fassen es gut zusammen:
"Streng genommen sind zwar Frauen traditionell in unserer Sprache formal benachteiligt, jedoch dient es der Einfachheit."
"Ich kenne keine Frau, die sich an sowas stört, beziehungsweise sich an der Neuerung erfreuen würde."

Eine Möglichkeit die mir noch eingefallen ist, ist das geschlecht dazu zu sagen:
Männliche Lehrer
Weibliche Lehrer

Aber ich bin der Meinung, dass man sowas nur dazusagt, wenn es wirklich notwendig ist. Also nur, wenn man spezifisch ein Geschlecht anspricht. Sonst könnte man das ruhig weglassen.

Kälteidiot
05.03.2021, 20:31
Es ist so wahr!

DocTom
05.03.2021, 22:30
Es ist so wahr!

You made my day, thx a lot!!!
:Danke:


Im Unterschied zu Annelene Gäckle in Köln verwendet die Theologin Weber „für den Plural meistens die Formulierung Studentinnen und Studenten“, wie sie am Telefon erklärt. Die Begriffe Student_innen, Student*innen und StudentInnen finde sie „aus sprachästhetischer Sicht nicht so gelungen“.

In diesem Punkt wird Margit Weber Kritikern von Gender-Deutsch aus dem Herzen sprechen. Von denen gibt es jede Menge. Jenovan Krishnan zum Beispiel ist Bundesvorsitzender des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), und der 25 Jahre alte Student der Politikwissenschaft aus Frankfurt sagt: „Die Mehrheit der Studenten wünscht sich die gegenderte Sprache nicht.“ Er beklagt, dass Hochschulen überall in Deutschland „den Weg des geringsten Widerstands gehen, indem sie der Forderung einer kleinen Gruppe nachgeben und die gegenderte Sprache für Haus- und Abschlussarbeiten verpflichtend einführen“. Krishnan und seine Mitstreiter empfinden das Gender-Deutsch als kompliziert und weltfremd. Mit mehr Stipendienprogrammen und familienfreundlicheren Hochschulen ließe sich für die Gleichberechtigung von Frauen mehr erreichen.

https://www.news4teachers.de/2014/10/hochschulen-fast-doppelt-so-viele-professuren-in-gender-studies-wie-in-altphilologie/

Wahnsinn! Und hat es bisher außer Streit und Spaltung der Gesellschaft etwas positives gebracht?

tuben
06.03.2021, 12:57
Sehr viel Theorie hier...
Deshalb ein Vorschlag zur Praxis: spannendes Buch

Meike Stoverrock
"FEMALE CHOICE"
Vom Anfang und Ende der männlichen Zivilisation
Cotta'sche Buchhandlung, 2021

So dreht sich vieleicht die Welt und dann braucht sie auch eine neue Sprache.:)

Plasma
06.03.2021, 15:09
Sehr viel Theorie hier...
Deshalb ein Vorschlag zur Praxis: spannendes Buch

Meike Stoverrock
"FEMALE CHOICE"
Vom Anfang und Ende der männlichen Zivilisation


Meine Meinung: Das Buch ist keineswegs spannend. Das Meiste was da drin steht, ist von geradezu hinreißender Dämlichkeit.

DocTom
06.03.2021, 15:57
...
So dreht sich vieleicht die Welt und dann braucht sie auch eine neue Sprache.:)

Jupp, in der Praxis ändert sich durch nicht allgemein anerkannte Sprachvorgaben halt einfach...

Nichts!

Die Straße ändert Sprache, keine Gendersprachbeamte jeglichen Geschlechts.
Oder glaubst du ernsthaft, weiße Rapper nutzen dann irgendwann nicht mehr die Worte Nigger und Bitches uä in ihren Texten, bloß weil einige Sprachvorschreibterroristen meinen, den Verzicht darauf allen Menschen vorschreiben zu können? Und in den Rappvideos tragen dann die Frauen alle Habit statt Bikini! Und auf der Wiesen ebenfalls, keine sexistischen Dirndeln mehr, statt dessen auch dort nur noch Habit!
Gaaaaanz sicher...
:Lachanfall:

tuben
06.03.2021, 18:36
Komische Antwort, aber immerhin...

Kälteidiot
06.03.2021, 18:59
Komische Antwort, aber immerhin...

Ich weiss nicht wie alt du bist,

Ganz verschwommen kann ich mich noch daran erinnern wie der Begriff Fräulein aus dem Amtsdeutsch entfernt wurde.

Mein Vater hat sich damals noch gewundert, dass eine Bekannte von mir Schlosser werden wollte. Ja ich weiss heute heißt das Zerspahnungsmechanikerin oder so.

Meine Tochter startet mit einem ganz anderen Selbstverständnis als junge Frau jetzt in die Arbeitswelt.

Themen die wir jetzt sperrig oder überflüssig finden werden in 20 Jahren keinen mehr verwundern.

Es ist auch dann noch nicht alles gut oder gleichberechtigt, aber die Welt dreht sich zum Glück und die Sprache dreht sich mit.

Manchen gefällt es halt nicht.

DocTom
06.03.2021, 19:26
Ich weiss nicht wie alt du bist,
...Themen die wir jetzt sperrig oder überflüssig finden werden in 20 Jahren keinen mehr verwundern.
...
Manchen gefällt es halt nicht.

Sicher, und die Veränderung durch normale Änderungen durch mehrheitlichen Gebrauch von Sprache stört doch auch niemanden. Hat es noch nie und auch denglisch zieht immer mehr in die Sprachnutzung ein.

Die strikten Sprachvorgaben von Minderheiten allerdings, die mMn zu nichts im Zusammenhang mit Gleichberechtigung oder Gleichstellung und schon garnichts zur guten Nutzbarkeit von Sprache bringen, die find ich zB kritikwürdig.:Blumen:

keko#
06.03.2021, 19:28
Ich weiss nicht wie alt du bist,

Ganz verschwommen kann ich mich noch daran erinnern wie der Begriff Fräulein aus dem Amtsdeutsch entfernt wurde.

Mein Vater hat sich damals noch gewundert, dass eine Bekannte von mir Schlosser werden wollte. Ja ich weiss heute heißt das Zerspahnungsmechanikerin oder so.

Meine Tochter startet mit einem ganz anderen Selbstverständnis als junge Frau jetzt in die Arbeitswelt.

Themen die wir jetzt sperrig oder überflüssig finden werden in 20 Jahren keinen mehr verwundern.

Es ist auch dann noch nicht alles gut oder gleichberechtigt, aber die Welt dreht sich zum Glück und die Sprache dreht sich mit.

Manchen gefällt es halt nicht.

An Fräulein kann ich mich noch erinnern. Ich nutze Fräulein noch gelegentlich im Büro, wenn ich ein Späßchen mache und meine weiblichen Kollegen nehmen mir das nicht übel ;-) Nur ist der Eingriff beim Gendern nun doch beträchtlicher. Dabei geht es nicht um ein Wort oder dass man ein Schimpfwort verbietet, sondern es wird manchmal in fast jeden Satz eingegriffen.

Wer heute bei "Bürger" oder "Arzt" nur an Männer denkt, hat aus meiner Sicht ein beträchtliches intellektuelles Problem auf seiner Seite. Wenn nun in jedem Satz das "innen" drangehängt wird, fange ich irgendwie an, an Frauen und Männer separat zu denken. Ist das nicht eigentlich genau das, was nicht passieren sollte? Dass man anfängt zu unterscheiden? Auf mich wirkt das eher trennend, so nach dem Motto als sei das Geschlecht das wichtigste beim Bürger. Es ist eigentlich nur ein Merkmal bei Bürger und ich dachte, dies sei immer weniger wichtig. Irgendwie wird die Sprache versext.

Naja, wie auch immer. Als alter weißer Mann bin ich ja zu manchen Veränderungen nicht mehr fähig oder willens, lese ich gelegentlich. ;)
Weder für meine weiblichen Geschwister noch für meine liebe Frau oder meine erwachsenen Töchter war das bisher ein Thema. Aber vielleicht sehen das andere anders und das ist auch legitim.
:Blumen:

Kälteidiot
06.03.2021, 19:49
@ Keko:

Ich will das jetzt nicht mit der Goldwaage bewerten, aber selbst ich alter Sack bin verwundert, wenn zum Mitarbeitertreffen geladen wird. Meine Tochter ärgert sich mehr über diese gedankenlose Ausgrenzung als ihre Mutter.

Beide wollen, vermutlich ähnlich wie deine, keine totale Umkremplung der Sprache, aber Männer führen sich schlimmer auf wenn sie sprachlich übergangen werden.

Schlimmer findet Töchterchen natürlich, wenn Männer einfach ihre körperliche Kraftüberlegenheit benutzen.

Gleich kommt wieder Arnie angerannt und weißt mich zurecht.

Klar man kann kaum noch holperfrei schreiben. Ich glaube auch da werden die schlimmsten Auswüchse in vielseitigem Einverständnis wieder verschwinden.

Humor nicht verlieren.

DocTom
06.03.2021, 20:00
An ...
Weder für meine weiblichen Geschwister noch für meine liebe Frau oder meine erwachsenen Töchter war das bisher ein Thema. Aber vielleicht sehen das andere anders und das ist auch legitim.
:Blumen:

+1, :Danke:

Kälteidiot
06.03.2021, 20:09
+1, :Danke:

Immer wieder rührend wie Männer sich freuen, wenn Frauen ihrer Meinung sind.

Flow
06.03.2021, 20:50
Wer heute bei "Bürger" oder "Arzt" nur an Männer denkt, hat aus meiner Sicht ein beträchtliches intellektuelles Problem auf seiner Seite. Wenn nun in jedem Satz das "innen" drangehängt wird, fange ich irgendwie an, an Frauen und Männer separat zu denken. Ist das nicht eigentlich genau das, was nicht passieren sollte? Dass man anfängt zu unterscheiden? Auf mich wirkt das eher trennend, so nach dem Motto als sei das Geschlecht das wichtigste beim Bürger. Es ist eigentlich nur ein Merkmal bei Bürger und ich dachte, dies sei immer weniger wichtig. Irgendwie wird die Sprache versext.
Sehe ich sehr ähnlich ... :)

tuben
06.03.2021, 20:54
[QUOTE=Kälteidiot;1588931]Ich weiss nicht wie alt du bist,

Ganz sicher ein paar Jahre älter als du ;)
Geht es darum ?
Ich hatte ein Buch empfohlen und nun sind wir bei der Altersfrage, komische Wendung.

noam
06.03.2021, 21:57
Ich verstehe seit je her nicht, warum bestimmte Begriffe, Berufsbezeichnungen oder Bezeichnungen nur dem männlichen Geschlecht zugerechnet werden, aber vielleicht wird meine Tochter mir das irgendwann einmal erklären können. Meine Frau kann dies leider nicht.

Der Beamte
Der Friseur
Der Kunde
Der Polizist
Der Student
Der Arbeitnehmer
Der Arbeitgeber
Der Nichtschwimmer
tbc

Alles Begriffe, die von mir nie geschlechtsspezifisch aufgefasst bzw verstanden worden sind, sondern als reine Berufsbezeichnung (sozusagen geschlechtsneutral). Daher frage ich mich recht regelmäßig, ob man mit der ausdrücklichen Erwähnung der weiblichen Form irgendetwas hervorheben möchte bzw. was bei den Leuten nicht stimmt, die sich als Frau durch Kunde nicht ausreichend angesprochen fühlen. es geht sogar soweit, dass ich bei manchen Bezeichnungen trotz männlicher Form eigentlich immer Frauen vor Augen habe wie bei Friseur oder Kosmetiker oder Nageldesigner, weil diese in diesen Berufsfelder in meiner Lebenswirklichkeit das Bild bestimmen.


Interessant ist allerdings, dass insbesondere bei Leuten, die ansonsten sehr viel Wert auf das korrekte Gendern legen, beim Schimpfen auf bestimmte Stereotype in der Regel auf die weibliche Form verzichtet wird. Das finde ich bigott.


Ich denke Gleichberechtigung / Gleichstellung fängt im Kopf an und man wird es nie durch das Aufdrücken von Genderei, die aufgrund ihrer Zungenbrecherqualitäten und deutlicher Verschwurbelung der gesprochenen Sprache in den Alltagssprachgebrauch finden wird.

Oder kann sich jemand vorstellen, in einer emotional aufgebrachten Stimmung eine Wutrede zu halten und dabei korrekt zu Gendern?

Flow
06.03.2021, 23:03
Der Beamte
Schönes Beispiel.

Wikipedia - Beamtentum : (https://de.wikipedia.org/wiki/Beamtentum)

Das Wort Beamter, älter Beamte, entstand aus einer verkürzten Substantivbildung zum Verb beamten‚ in ein Amt bestellen
Die weibliche Form (falls unbedingt erforderlich) wäre nach meinem Empfinden dementsprechend gewesen :

Die Beamte

keko#
07.03.2021, 00:01
@ Keko:

Ich will das jetzt nicht mit der Goldwaage bewerten, aber selbst ich alter Sack bin verwundert, wenn zum Mitarbeitertreffen geladen wird. Meine Tochter ärgert sich mehr über diese gedankenlose Ausgrenzung als ihre Mutter.

Beide wollen, vermutlich ähnlich wie deine, keine totale Umkremplung der Sprache, aber Männer führen sich schlimmer auf wenn sie sprachlich übergangen werden. ...

Natürlich will ich Gleichberechtigung, das brauche ich gar nicht zu diskutieren. Ich habe ja selbst 2 Töchter ;-) Ich halte es aber für vielversprechender, wenn man sich auf verteilungspolitische Themen und auf Chancengleichheit konzentriert und nicht auf Begriffe. Auf die Finger klopfen muss man in erster Linie, wenn Frauen weniger verdienen, weil sie Frauen sind. Oder wenn sie nicht die gleichen Chancen haben, weil sie Frauen sind. Ob sie sich dann mit "Liebe Mitarbeiter" angesprochen fühlen oder nicht, halte ich für zweitrangig.
Das schlägt längst weitere Kreise: in der SPD gibt es gerade so was wie Generationenkämpfe zwischen der jüngeren Führungsgeneration, die auf Identitätspolitik setzt und den "alten, weißen Männern", die auf wirtschaftliche Gleichheit setzen (kurz ausgedrückt).
Statt darüber zu diskutieren, ob man MitgliederInnen schreibt oder Mitglieder*innen oder Mitglieder und Mitgliederinnen oder Mitglieder:innen sollte man sich auf die Politik konzentrieren. Ich sehe die Gefahr, dass man sich an Begriffen abarbeitet und am Ende weniger rauskommt, als wenn man von "unten" ansetzt (Verteilungspolitik, Chancengleichheit).
:Blumen:

LidlRacer
07.03.2021, 01:31
Schönes Beispiel.

Wikipedia - Beamtentum : (https://de.wikipedia.org/wiki/Beamtentum)
Die weibliche Form (falls unbedingt erforderlich) wäre nach meinem Empfinden dementsprechend gewesen :

Die Beamte

Nach meinem Empfinden wäre es der/die Beamtete.

Analog zu der/die Beatmete.

Flow
07.03.2021, 01:46
Nach meinem Empfinden wäre es der/die Beamtete.

Analog zu der/die Beatmete.
Ja, auch plausibel ... siehe jedoch oben ... "verkürzte Substantivbildung" ...

Kälteidiot
07.03.2021, 03:41
Ganz sicher ein paar Jahre älter als du ;)
Geht es darum ?
Ich hatte ein Buch empfohlen und nun sind wir bei der Altersfrage, komische Wendung.

Die Frage nach deinem Alter war nur um zu verdeutlichen wieviel sich in der Zeit schon getan hat.


@ keko: ich finde das Eine schliest das Andere nicht aus.


@ Noam: ich hab in der Schule aber gelernt, dass es auch die weibliche Firm gibt: Die Beamtin und so weiter.

Flow
07.03.2021, 04:35
@ Noam: ich hab in der Schule aber gelernt, dass es auch die weibliche Firm gibt: Die Beamtin und so weiter.
Prima ... wie alt bist du ... ? ;)

Ich kann mich erinnern, daß als Angela Merkel Bundeskanzler wurde, eine Diskussion in Gang kam, ob man sie stattdessen nicht lieber Bundeskanzlerin nennen will ...

tuben
07.03.2021, 11:14
Prima ... wie alt bist du ... ? ;)

Ich kann mich erinnern, daß als Angela Merkel Bundeskanzler wurde, eine Diskussion in Gang kam, ob man sie stattdessen nicht lieber Bundeskanzlerin nennen will ...

In meinem Bereich gab es das schon immer.
Die weibliche Theaterchefin heisst Intendantin.
Es hat leider viel zu lange gedauert, bis es welche gab.

Trimichi
07.03.2021, 13:01
[Moderation: Entfernt. Bitte bleibe ontopic und bemühe Dich um eine verständliche Ausdrucksweise.]

keko#
07.03.2021, 17:32
...
@ keko: ich finde das Eine schliest das Andere nicht aus.

...

Ja, natürlich. Beides ist wichtig und richtig. Müsste ich aber eine Prio-Liste erstellen, käme bei mir oben hin, dass meine liebe Mutter sogar noch die Wahl hatte, ob sie arbeiten geht oder nicht und dass viele Frauen heute müssen. Dass ich sehr viele gut ausgebildete junge Menschen kenne, die zu meinem großen Erstaunen es als normal empfinden, für karges Geld befristet über Zeitarbeitsfirmen in großen Unternehmen angestellt zu sein, die Milliarden an Gewinne einfahren. Dass über 3 Millionen Menschen in Deutschland weniger als 2000€ Brutto verdienen obwohl sie Vollzeit arbeiten. Dass 10 Millionen weniger als 12€ die Stunde verdienen. Dass seit dem Jahr 2010 die Ungleichheit der Jahreseinkommen wieder zunimmt. Dass eine steigende und große Anzahl Deutscher ohne Netz von Monat zu Monat lebt, knapp die Hälfte der Deutschen kaum Erspartes hat. Ich würde ihnen sagen, dass sie ihre ganze überschüssige Energie dort einsetzen sollen, um dies zu ändern. Ich würde den jungen Frauen sagen, es ist wichtiger ein dickes Fell zu haben und Boxhandschuhe, als woke zu sein. Statt für BLM oder FFF zu demonstrieren z.B. Working Class von Julia Friedrichs zu lesen.
Als zweites käme dann von mir aus Mitarbeiter:-*Innen ;)
:Blumen:

Kälteidiot
07.03.2021, 18:21
Ja, natürlich. Beides ist wichtig und richtig. Müsste ich aber eine Prio-Liste erstellen, käme bei mir oben hin, dass meine liebe Mutter sogar noch die Wahl hatte, ob sie arbeiten geht oder nicht und dass viele Frauen heute müssen. Dass ich sehr viele gut ausgebildete junge Menschen kenne, die zu meinem großen Erstaunen es als normal empfinden, für karges Geld befristet über Zeitarbeitsfirmen in großen Unternehmen angestellt zu sein, die Milliarden an Gewinne einfahren. Dass über 3 Millionen Menschen in Deutschland weniger als 2000€ Brutto verdienen obwohl sie Vollzeit arbeiten. Dass 10 Millionen weniger als 12€ die Stunde verdienen. Dass seit dem Jahr 2010 die Ungleichheit der Jahreseinkommen wieder zunimmt. Dass eine steigende und große Anzahl Deutscher ohne Netz von Monat zu Monat lebt, knapp die Hälfte der Deutschen kaum Erspartes hat. Ich würde ihnen sagen, dass sie ihre ganze überschüssige Energie dort einsetzen sollen, um dies zu ändern. Ich würde den jungen Frauen sagen, es ist wichtiger ein dickes Fell zu haben und Boxhandschuhe, als woke zu sein. Statt für BLM oder FFF zu demonstrieren z.B. Working Class von Julia Friedrichs zu lesen.
Als zweites käme dann von mir aus Mitarbeiter:-*Innen ;)
:Blumen:

oha ich bin total out, da musste ich erst mal einiges googeln.

aber ich kann dir natürlich nicht so recht widersprechen, will ich auch gar nicht.

Dennoch klingt das immer so, als ob Menschen die sich für eine "gleichberechtigte" Sprache einsetzen oder sich halt doch nicht angesprochen fühlen wenn von Mitarbeitern gesprochen wird, als ob diese Menschen gar nix anderes mehr im Kopf hätten, als den Kampf für Professix oder wie auch immer dieses Universal Bezeichnung heißt.

So ganz nebenbei betrachtet wäre so eine Universalbezeichung gar keine schlechte Lösung. :Lachen2:

Aber auch hier denke ich, man kann beides machen. Und viele machen auch beides oder setzen sich an vielen "Fronten" ein.

Ein dickes Fell denke ich, haben viele schon, Boxhandschuhe wirds noch einige brauchen bis die von dir geschilderten Lebensumstände zum Positiven verändert sind.

Vielleicht sind wir weisse alte Männer ja nur Sparringspartner.

:Blumen:

iaux
07.03.2021, 20:23
Ich verstehe seit je her nicht, warum bestimmte Begriffe, Berufsbezeichnungen oder Bezeichnungen nur dem männlichen Geschlecht zugerechnet werden, aber vielleicht wird meine Tochter mir das irgendwann einmal erklären können. Meine Frau kann dies leider nicht.


Das generische Maskulinum ist geschlechtsunspezifisch. (https://de.wikipedia.org/wiki/Generisches_Maskulinum)

Kälteidiot
07.03.2021, 20:41
Das generische Maskulinum ist geschlechtsunspezifisch. (https://de.wikipedia.org/wiki/Generisches_Maskulinum)

hatte ich ja ganz vergessen alles was in Wikipedia steht stimmt und ist in Stein gemeiselt.

Danke.

aus der ZDF Mediathek schauen wir gerade einen Film übe Aenne Burda. Zu ihrer Zeit war auch einiges scheinbar in Stein gemeisselt das heute nicht mehr zählt.

iaux
07.03.2021, 21:44
hatte ich ja ganz vergessen alles was in Wikipedia steht stimmt und ist in Stein gemeiselt.

Danke.

aus der ZDF Mediathek schauen wir gerade einen Film übe Aenne Burda. Zu ihrer Zeit war auch einiges scheinbar in Stein gemeisselt das heute nicht mehr zählt.

da hast du vollkommen recht. In Zukunft heißt es dann Bürger*innenmeister*innen.

Dann können wir gar nicht mehr feststellen, dass Frauen die besseren Autofahrer sind, weil das ja nicht gendergerecht ist.
Das Frauen die besseren Autofahrerinnen sind, hat hingegeben keinen Aussagewert...

sybenwurz
07.03.2021, 21:45
Landratte!

Estebban
07.03.2021, 22:41
da hast du vollkommen recht. In Zukunft heißt es dann Bürger*innenmeister*innen.

Dann können wir gar nicht mehr feststellen, dass Frauen die besseren Autofahrer sind, weil das ja nicht gendergerecht ist.
Das Frauen die besseren Autofahrerinnen sind, hat hingegeben keinen Aussagewert...

Warum sich mit Argumenten auseinandersetzen wenn man sich auch drüber lustig machen kann. Macht das Leben gleich viel leichter :Blumen:

keko#
07.03.2021, 23:05
...

Dennoch klingt das immer so, als ob Menschen die sich für eine "gleichberechtigte" Sprache einsetzen oder sich halt doch nicht angesprochen fühlen wenn von Mitarbeitern gesprochen wird, als ob diese Menschen gar nix anderes mehr im Kopf hätten, als den Kampf für Professix oder wie auch immer dieses Universal Bezeichnung heißt...

Nein. So war das weder von mir gedacht, noch habe ich das je gedacht :Blumen:
Ich habe jungen Kollegen, Männer wie Frauen, befristet eingestellt und wie ich finde viel zu niedrig bezahlt für ihre lange und gute Ausbildung (meist Master), so dass nach der Miete nicht mehr viel übrig bleibt hier in Stuttgart. Ganz zu schweigen von Eigentum anzuschaffen. Das zu ändern finde ich wichtiger als darauf zu achten, ob in Firmen-Emails Kolleginnen und Kollegen oder Mitarbeiter*innen steht.
(es ist mir aber auch egal, wer wie und wo seine Prios setzt und wie ich zukünftig angesprochen werde, ich gebe nur meine Meinung zum besten :Blumen:)

Kälteidiot
07.03.2021, 23:25
Nein. So war das weder von mir gedacht, noch habe ich das je gedacht :Blumen:
Ich habe jungen Kollegen, Männer wie Frauen, befristet eingestellt und wie ich finde viel zu niedrig bezahlt für ihre lange und gute Ausbildung (meist Master), so dass nach der Miete nicht mehr viel übrig bleibt hier in Stuttgart. Ganz zu schweigen von Eigentum anzuschaffen. Das zu ändern finde ich wichtiger als darauf zu achten, ob in Firmen-Emails Kolleginnen und Kollegen oder Mitarbeiter*innen steht.
(es ist mir aber auch egal, wer wie und wo seine Prios setzt und wie ich zukünftig angesprochen werde, ich gebe nur meine Meinung zum besten :Blumen:)

wie geschrieben, ich bin da deiner Meinung. Ungerechte Bezahlung und unsichere Lebenssituationen wünsche ich niemandem, aber ich kann es nun mal nicht ändern, dass mir die Anrede in E- Mails auffällt.

Mir tut es auch leid, dass der SPD die Wähler*Innen weglaufen und dann auch noch zu den Parteien die ihnen noch weniger helfen.

Aber der Genderdiskussion kann man doch nicht die Schuld daran geben, dass es ungerechte Bezahlung gibt bzw, dass sich nix daran ändert.

Vermutlich stehe ich mal wieder auf einer Leitung. :Blumen:

Kälteidiot
07.03.2021, 23:34
da hast du vollkommen recht. In Zukunft heißt es dann Bürger*innenmeister*innen.

Dann können wir gar nicht mehr feststellen, dass Frauen die besseren Autofahrer sind, weil das ja nicht gendergerecht ist.
Das Frauen die besseren Autofahrerinnen sind, hat hingegeben keinen Aussagewert...

das ist schon cool,

wie willst du behaupten, dass Frauen die besseren Autofahrer sind, wenn du sie nicht ansprichst.

Aber ich vermute du hast die Umkehrbarkeit deines Beispiels nicht verstanden.

Ansonsten geb ich dir schon recht. Der gründliche Mann findet da auf jeden Fall den ein oder anderen sperrigen Begriff an dem er sich hochziehen oder abarbeiten kann.

Fahrspurende zum Beispiel :)


Was wäre eigentlich, wenn ein Mensch von Wikipedia mal an einer/einem Doper*In riechen würde und dabei feststellte, dass die nicht stänken? Würdest du dann deine Signatur ändern?

keko#
08.03.2021, 08:24
....
Aber der Genderdiskussion kann man doch nicht die Schuld daran geben, dass es ungerechte Bezahlung gibt bzw, dass sich nix daran ändert....

Nein, das Gendern bekomme ich über die Hauptnachrichten oder den Deutschlandfunk erst seit ein paar Wochen so richtig mit.
50% der jüngeren machen über einen befristeten Vertrag den Einstieg ins Berufsleben. Der Schnitt verläuft in DE nicht zwischen Männlein und Weiblein, sondern zwischen Habenden und nicht Habenden - Tendenz steigend. Dazu kommen die Folgen von Corona und die Digitalisierung, die sich langsam ausbreiten wird.
Gleichberechtigung ist wichtig und es gibt noch viel zu tun. Würden wir in unserem Unternehmen ab heute alle mit "Liebe Mitarbeiterinnen" angesprochen, würde ich mich wundern, es würde sich aber nichts ändern. Würde ich ab heute einen befristeten Vertrag bekommen und ein karges Gehalt, würde ich nicht so locker darüber hinweg sehen. Wäre ich Chef unseres Unternehmens und das Gendern wäre in der Prio-Liste ganz oben, würde ich mir denken "Yo... was gibts heute in der Kantine?". Würden sich Männlein und Weiblein zusammenschließen und gegen Zeitarbeit, befristete Beschäftigung und geringe Lohnerhöhung in meinem Unternehmen protestieren, würde mir der Hunger vergehen.
:Blumen:

iaux
08.03.2021, 08:31
Warum sich mit Argumenten auseinandersetzen wenn man sich auch drüber lustig machen kann. Macht das Leben gleich viel leichter :Blumen:
mein Argument war das generische Maskulinum. Im Gegensatz zu dir sülz ich nicht nur rum. Und die von mir genannten Beispiele verdeutlichen das Problem sehr anschaulich. Aber das hast du intellektuell anscheinend nicht durchdrungen. :Blumen:

das ist schon cool,

wie willst du behaupten, dass Frauen die besseren Autofahrer sind, wenn du sie nicht ansprichst.

Aber ich vermute du hast die Umkehrbarkeit deines Beispiels nicht verstanden.

Ansonsten geb ich dir schon recht. Der gründliche Mann findet da auf jeden Fall den ein oder anderen sperrigen Begriff an dem er sich hochziehen oder abarbeiten kann.

Fahrspurende zum Beispiel :)

Wie willst du die Autofahrerinnen gendergerecht ansprechen, so dass es die Summe aller Personen anspricht, welche Auto fahren? Bisher geschieht das durch das generische Maskulinum, aber das ist ja anscheinend nicht gendergerecht...

Das sind keine sperrigen Begriffe an denen ich mich hochziehe, sondern die die Problematik verdeutlichen.


Was meinst du mit Umkehrbarkeit? Das hab ich wohl wirklich nicht verstanden...

keko#
08.03.2021, 08:56
....
Wie willst du die Autofahrerinnen gendergerecht ansprechen, so dass es die Summe aller Personen anspricht, welche Auto fahren? Bisher geschieht das durch das generische Maskulinum, aber das ist ja anscheinend nicht gendergerecht...

...

z.b durch Substantivierung: die Autofahrenden, die Zuhörenden, die Mitarbeitenden usw.

Kälteidiot
08.03.2021, 10:39
...


Wie willst du die Autofahrerinnen gendergerecht ansprechen, so dass es die Summe aller Personen anspricht, welche Auto fahren? Bisher geschieht das durch das generische Maskulinum, aber das ist ja anscheinend nicht gendergerecht...



da hat Keko ja schon geantwortet. Natürlich hab ich in es in der Schule genauso gelernt wie du.

Der Beamte, die Beamtin die Beamten ... als Ansprache in einer E Mail: Sehr geehrte Beamte. Nach dem Sprachgefühl einiger Menschen fehlen da eindeutig die Frauen.
:)

Das es im Duden oder in Wikipedia anders steht ist zwar schön, aber wie hier schon mehrfach festgestellt, Sprache ist etwas lebendiges und verändert sich.

Das sind keine sperrigen Begriffe an denen ich mich hochziehe, sondern die die Problematik verdeutlichen.

das ist auch so angekommen. Ich persönlich bin mit "Sehr geeehrte Beamte und Beamtinnen" oder "Sehr geeehrte Beamt*Innen" oder (ok klingt erst mal komisch) "Sehr geehrte Beamtete" zufrieden. Beamtix oder anderes brauche ich nicht.


Was meinst du mit Umkehrbarkeit? Das hab ich wohl wirklich nicht verstanden...

Es gibt ein witziges Buch:

https://www.agneswitte.de/gert-brantenberg-die-tochter-egalias/

das hab ich so in den 80ern gelesen. Im Buch ist alles konsequent weiblich geschrieben. Also umgekehrt zu dem was heute hier standard ist.

Man kann darüber denken was man will, aber es führt einem vor Augen, wie es zur Zeit hier ist.

Bei deinem Beispiel: Warum sollen sich Frauen angesprochen fühlen, wenn von Autofahrern die Rede ist. Jeder Ralley Teilnehmer würde sich auch fragen ob er da rein darf, wenn an der Tür stünde: Zurtitt nur für AutofaherInnen.

Eigentlich wäre es richtig die weibliche Form für beide Geschlechter zu verwenden denn sie beinhaltet die männliche Form.

Natürlich haben wir uns an den jetzigen Sprachgebrauch gewöhnt, und auch vermutlich deswegen fühlen sich viele Frauen nicht übergangen wenn von besseren Autofahrern die Rede ist.
Meiner Frau ist es fast egal. Ausser bei der Bundeskanzlerin. Analog zur damaligen Diskussion "Frau Bundeskanzler" will sie, da es vermutlich diesmal wieder ein Mann sein wird, diesen mit Herr Bundeskanzlerin anreden.

Meine Tochter ist es nicht mehr so egal. Ich weiß nicht, was ich ihr raten soll. "Dickes Fell und drüberstehen", oder "ja du hast Recht das ist Ausgrenzung"
Grundsätzlich freue ich mich über ihr Selbstvertrauen und ihr Selbstverständnis als Frau. Das äussert sich aber nicht nur in ihrem Umgang mit Sprache. (ist einfach ein tolles Mädel) :Liebe:

Keko hat schon Recht, es gibt sicher Themen die wichtiger sind, als die in allen Belangen gendergerechte Ansprache auf E _Mails. Und das ist nicht, was es in der Kantine gibt.

So genug dazu.

Was ich eigentlich nur meine ist. Man sollte nicht alles als gegeben hinnehmen und vielleicht auch ab und an mal den Standpunkt der anderen Geschlechter annehmen um eine andere Perspektive zu haben.

Oha viel Text. Sorry

Kälteidiot
08.03.2021, 10:41
Nein, das Gendern bekomme ich über die Hauptnachrichten oder den Deutschlandfunk erst seit ein paar Wochen so richtig mit.
50% der jüngeren machen über einen befristeten Vertrag den Einstieg ins Berufsleben. Der Schnitt verläuft in DE nicht zwischen Männlein und Weiblein, sondern zwischen Habenden und nicht Habenden - Tendenz steigend. Dazu kommen die Folgen von Corona und die Digitalisierung, die sich langsam ausbreiten wird.
Gleichberechtigung ist wichtig und es gibt noch viel zu tun. Würden wir in unserem Unternehmen ab heute alle mit "Liebe Mitarbeiterinnen" angesprochen, würde ich mich wundern, es würde sich aber nichts ändern. Würde ich ab heute einen befristeten Vertrag bekommen und ein karges Gehalt, würde ich nicht so locker darüber hinweg sehen. Wäre ich Chef unseres Unternehmens und das Gendern wäre in der Prio-Liste ganz oben, würde ich mir denken "Yo... was gibts heute in der Kantine?". Würden sich Männlein und Weiblein zusammenschließen und gegen Zeitarbeit, befristete Beschäftigung und geringe Lohnerhöhung in meinem Unternehmen protestieren, würde mir der Hunger vergehen.
:Blumen:

ich glaube, der Schnitt verläuft zwischen Beiden Fraktionen. Habenden und Habenichtse und dann noch zwischen den Geschlechtern. Leider

Mikala
08.03.2021, 11:05
z.b durch Substantivierung: die Autofahrenden, die Zuhörenden, die Mitarbeitenden usw.

Na geht doch.....ich musste mich auch an "downgeloadet" gewöhnen, als runtergelanden nicht mehr reichte.:Cheese:


Schönen Weltfrauentag ! :Blumen:

Kälteidiot
08.03.2021, 11:07
Na geht doch.....ich musste mich auch an "downgeloadet" gewöhnen, als runtergelanden nicht mehr reichte.:Cheese:


Schönen Weltfrauentag ! :Blumen:

dir auch! :Blumen:

Schwarzfahrer
08.03.2021, 11:22
z.b durch Substantivierung: die Autofahrenden, die Zuhörenden, die Mitarbeitenden usw.
Warum ist das "gendergerechter" Frauen gegenüber? Der Autofahrende ist genauso ein Maskulinum,wie der Autofahrer. Und auf den Plural ausweichen ist keine Lösung, die einzelne differenziert anspricht. Entweder denken die Menschen bei dem "üblichen Sprachgebrauch" beide Geschlechter mit, oder nicht; tatsächlich dürfte die große Mehrheit das generische Maskulinum als normal empfinden. Durch vorgegebene Sprachmuster wird sich das Denken nicht ändern. Meine Frau hat sich seinerzeit auch auf eine Stellenanzeige für Ingenieure beworben, und die Stelle bekommen - keinem der Beteiligten wäre eingefallen, Frauen seien nicht mit gemeint (auch bei < 3 % Frauen unter den Absolventen ihres Faches, und obwohl damals schon die ersten Anzeigen mit Ingenieur/-in aufgetaucht sind).

Übrigens, der neuerdings übliche Zusatz m/w/d bei Stellenanzeigen soll schon zu empörten Nachfragen von Bewerbern geführt haben: wieso wird die Stelle auf männlich, weiß, deutsch beschränkt :Lachanfall: .

HerrMan
08.03.2021, 11:24
Noch mal zur Stadtschlampe.

Ich mag den Begriff, aber der ist alles andere als ok. Arne hat ja eine recht schlüssige Begründung gebracht, die wenn ich mich recht entsinne darauf aufbaute, 'es gäbe ja auch den Schlamper'. Ne - den gibt es ja genau nicht!

Passend zum Frauentag hierzu ein Zitat meiner Lebenspartnerin: "Warum gibt es eigentlich zur Schlampe und zur Rabenmutter kein männliches Pendant?"

Mr. Brot
08.03.2021, 11:26
Informell kann man im Englischen auch "Hey guys!" schreiben, nutzen bei uns auch Kolleginnen als Ansprache für Gruppen mit Männern und Frauen. Aber vielleicht machen wir uns da nicht so viel Kopf. :)

Spannend wird es dann, wenn der nicht Englisch Muttersprachliche Vorstand dann die E-Mail an alle mit:

"Hey gays" beginnt...(ist tatsächlich passiert);)

und ja die Gendergerechte Sprache ist wirklich schwierig und meine ältere Tochter zeigt mir jetzt auch jedes mal meine Verfehlungen auf,...:Cheese:

Plasma
08.03.2021, 11:50
Passend zum Frauentag hierzu ein Zitat meiner Lebenspartnerin: "Warum gibt es eigentlich zur Schlampe und zur Rabenmutter kein männliches Pendant?"

Schlampe: Ich assoziere das mit einem gewissen Verhalten, dass es in der Form und vor allem Häufigkeit bei Männern eher nicht gibt.

Rabenmutter: Rabenvater ist ein durchaus gängiger Begriff in der deutschen Sprache.

Roini
08.03.2021, 12:17
Schlampe: Ich assoziere das mit einem gewissen Verhalten, dass es in der Form und vor allem Häufigkeit bei Männern eher nicht gibt.


Liegt eventuell daran, dass sich Männer die solch ein Verhalten an den Tag legen eher als "Helden" denn als "Schlampen" sehen.

HerrMan
08.03.2021, 12:18
Natürlich kennt die Sprache den Rabenvater, wie auch den Schlamper. Das Zitat zielt auf die Gebräuchlichkteit ab. Bei Google steht es für die beiden Begriffe ca. 8:1.

Also ich hatte meine Freundin - im Gegensatz zu Dir - sofort verstanden. Und das ist keine Selbstverständlichkeit …...:Huhu:

@ Roini: Danke.

Schlafschaf
08.03.2021, 12:30
...die wenn ich mich recht entsinne darauf aufbaute, 'es gäbe ja auch den Schlamper'. Ne - den gibt es ja genau nicht!


Also ich werde auf Arbeit regelmäßig (und natürlich völlig zu unrecht :Cheese: ) als Schlamper bezeichnet!

Trimichi
08.03.2021, 12:37
[Moderation: Entfernt. Bitte bleibe ontopic und bemühe Dich um eine verständliche Ausdrucksweise.]

Estebban
08.03.2021, 13:00
Schlampe: Ich assoziere das mit einem gewissen Verhalten, dass es in der Form und vor allem Häufigkeit bei Männern eher nicht gibt.



Moment, was??? :Lachanfall:

keko#
08.03.2021, 13:24
Warum ist das "gendergerechter" Frauen gegenüber? Der Autofahrende ist genauso ein Maskulinum,wie der Autofahrer. Und auf den Plural ausweichen ist keine Lösung, die einzelne differenziert anspricht. ...

Statt "50% aller Autofahrer fahren zu schnell" sagst du "50 aller Autofahrenden fahren zu schnell". Dann sind weibliche, diverse, männliche und natürlich auch nicht binäre Menschen gemeint. Oder statt "Der Müllmann holt die Tonne" sagst du "Die Müll entsorgende Person holt die Tonne. Oder die "Die Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft holt die Tonne"
Im Internet gibt es haufenweise Webseiten, die dir beim Übersetzen helfen. Als Fachkraft für Datenverarbeitung denke ich gerade daran, ob demnächst Google das automatisch tut. Momentan wird garbage man noch zu Müllman übersetzt und garbage woman zu Müllfrau. Eigentlich gibt es diese ja gar nicht. Insofern müssten andere Länder auch mitziehen, sonst kommt Google in Schwierigkeiten.

sybenwurz
08.03.2021, 13:25
Passend zum Frauentag hierzu ein Zitat meiner Lebenspartnerin: "Warum gibt es eigentlich zur Schlampe und zur Rabenmutter kein männliches Pendant?"


Rabenmutter: Rabenvater ist ein durchaus gängiger Begriff in der deutschen Sprache.

Erstens dies, zweitens wiederhole ich das oben in den Ring geworfene 'Landratte' und erweitere um 'Schlappschwanz'.

HerrMan
08.03.2021, 13:27
Erstens dies, zweitens wiederhole ich das oben in den Ring geworfene 'Landratte' und erweitere um 'Schlappschwanz'.

Den Schlappschwanz hab ich auch spontan erwiedert ! :Lachanfall:

Trimichi
08.03.2021, 13:32
[Moderation: Entfernt. Bitte bleibe ontopic und bemühe Dich um eine verständliche Ausdrucksweise.]

Trimichi
08.03.2021, 13:40
[Moderation: Entfernt. Bitte bleibe ontopic und bemühe Dich um eine verständliche Ausdrucksweise.]