Vollständige Version anzeigen : Welches Mountainbike und worauf muss ich achten?
Hey!
Ich möchte mir für den Winter/Frühjahr ein Mountainbike zulegen und suche bisschen nach kompetenten Meinungen von außerhalb.
Bevor jetzt konkrete Angebote kommen, wollte ich fragen worauf man wirklich achten sollte. Wo sind die Schwachstellen vieler Bikes? Ist teuer wirklich gleich gut? Hätte mir was im unteren Mittelklassebereich zugelegt, da es das erste MTB für mich wäre - abgesehen von dem was ich bis 16 hatte. Möchte kein Freeride fahren, darf aber schon ruppiges Gelände aushalten.
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.
Gruß
s2k
Thorsten
11.11.2015, 20:19
Brauchbare Mittelklasseausstattung (z.B. SLX von Shimano), ein Alu-Rahmen tut es immer noch und heutzutage musst du dich zwischen 27,5 und 29" entscheiden, was auch von der eigenen Körpergröße abhängt.
Wieviel willst du denn ausgeben? Für 1399 € kriegt man bei Canyon ein Alu-Rad mit XT-/SLX-Ausstattung, die Reba RL ist eine nicht zu schwere grundsolide Gabel, die ich bis vor kurzem auch gefahren bin. Die allerfeinsten Laufräder von DT Swiss kann man für den Preis halt nicht erwarten.
https://www.canyon.com/mtb/grand-canyon/grand-canyon-al-slx-7-9.html
Alles noch eine Nummer einfacher, aber dennoch kein Murks, dafür auch 400 € billiger:
https://www.canyon.com/mtb/grand-canyon/2016/grand-canyon-al-6-9.html
Konkreter vermag ich nicht auf deine eher unspezifische Frage nicht zu beantworten.
P.S. die Zugverlegung zum Schaltwerk finde ich bei dem nicht so gelungen, da er an der Kettenstrebe frei verläuft. Da sollte man gleich was mit einem Liner drumherum einziehen, wenn man wirklich im Dreck spielen will.
Hallo Thorsten,
und Danke für die ausführliche Antwort!
Canyon hört sich doch schon mal ganz gut an. Hatte bisher mit den Rennrädern gute Erfahrungen gemacht. Weiß aber nicht wie es im MTB Bereich aussieht.
Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich natürlich Ferrari zum Preis vom Fiat fahren, aber das ist so schwierig umsetzbar. Weiß auch nicht, ob es in der Preisklasse vernünftige Modelle gibt.
Preisklasse 1.300-1.600€
Ich selbst bin ziemlich groß mit 1.96m.
Gibt es denn noch Alternativen zu dem Canyon Bike?
Hi,
ich stand vor 2 Jahren vor der gleichen Entscheidung und habe mir ein Bulls Copperhead 3 (http://www.bulls.de/bikes/show/copperhead-3/) zugelegt.
Bislang hab ich die Entscheidung nicht bereut.
Gruß
Mattes
Thorsten
11.11.2015, 20:49
Die angegebenen Lieferzeiten für die Alu-Hobel bei Canyon sind ja schon wieder der Hammer. Eher was für den Winter 2016/17. Andere Mütter haben sicher auch schöne MTB-Töchter.
Ich fahre wegen meiner Rohloff auch einen Alu-Rahmen (die Carbonauswahl ist dort winzig, der Preis wäre dafür umso höher), der man gerade gute 200 € kostet und kann mich nicht drüber beschweren. Sicher ein Pfunde schwerer als Carbon, aber ich komme damit die Berge hoch und runter. Google mal nach Tests für MTBs in der Preisklasse, die Zeitschriften haben sowas öfter im Programm. Da kriegste einen Eindruck, was auf dem Markt ist.
Danke euch beiden!
Werde wohl mal ein paar Tests durchstöbern. Da ich bereits in 2 Wochen loslegen will, sind kurze Lieferzeiten sicher nicht verkehrt.
Shangri-La
11.11.2015, 21:17
Bei deiner Gräße auf jeden Fall 29er.
Die Bulls Räder sind jetzt nicht sooo schlecht, mein Titan Tirone 29er war sehr gut :-)
Bike-Felix
11.11.2015, 22:38
Specialized Camber oder evtl Stumpjumper, je nachdem was du fahren willst auch als Hardtail
Thorsten
11.11.2015, 22:42
... verlässt die anvisierten 1300 - 1600 € schon wieder recht deutlich :(.
Also ruppiges Gelände und Hardtail passt für mich nur mit nem Fatbike oder einem AM Hardtail zusammen und eher weniger mit den genannten Cross Country Feilen. Dafür müsste man mal ruppig definieren.
Für mich ist ruppig sowas:
http://videos.mtb-news.de/25857
Bike-Felix
11.11.2015, 23:13
Ich finde auch das ruppig definiert werden sollte. mMn Enduro, aber das sieht jeder anders
Ruppig ist tatsächlich absolut unklar definiert - Sorry. :Cheese: Noam sein Video beschreibt die Streckenumgebung schon ganz gut. Natürlich ohne Sprünge, aber die Strecken sehen hier so ähnlich aus wie in dem Video. Viel Wald, viele kurze Steigungen und Abfahrten. Regelmäßig Baumstämme, etc. im Weg. Technisch natürlich weniger anspruchsvoll.
Das MTB sollte langfristig so etwas natürlich ertragen können. Ob Hardtail oder nicht kann ich selbst nicht entscheiden, da ich nicht weiß wann sich was lohnt. Bekannte, die mich mitschleifen haben alle kein Hardtail. Habe eben noch am Telefon gefragt was ein Freund fährt, er meinte "eins aus der Lux Reihe von Canyon."
Die Preise sind aber weit über dem was ich anvisiert habe. Wünschte ich könnte euch konkretere Infos geben, aber wie gesagt: fange selbst erst an. Kann nur das wiedergeben, was ich aufgeschnappt habe und mit meinem gefährlichen Halbwissen weiß.
Danke schonmal!
Ich korrigiere mal:
Für 1399 € kriegt man theoretisch bei Canyon ...
Denn
Da ich bereits in 2 Wochen loslegen will, sind kurze Lieferzeiten sicher nicht verkehrt.
wird wohl derzeit eher nicht der Fall sein bei Canyon.
In der Preislage rund um 1500 € solltest Du durchaus auch mal etwas Gebrauchtes in Betracht ziehen...
Gruß Joe
Bei deiner Größe auf alle Fälle 29er.
Ob Hardtail oder Fully musst du selbst wissen. Bei €1500,- bekommt man schon ganz gute Hardtails, bei den Fullys bist du da eher im vernünftigen einsteiger Bereich.
Meiner Meinung nach gibt es bei den MTB´s in dieser Preisklasse generell zwei Arten von Herstellern.
1. Guter Rahmen und Federelemente, dafür etwas schlechter Komponenten bei Schaltung und Bremse.
2. Billigerer Rahmen und schlechte Federelemente, dafür aber gute Komponenten.
Ich würde immer Variante eins nehmen da die günstigeren Komponenten auch tun was sie müssen und bei Bedarf relativ günstig umgerüstet werden können.
Bin aber leider schon zu lange raus aus dem MTB geschehen um konkrete Vorschläge zu liefern.
Thorsten
12.11.2015, 08:12
Für mich ist ruppig sowas:
http://videos.mtb-news.de/25857
Die Sprünge und mit Vollgas über die Wurzelpassagen sowie die großen Steine in der einen Passage würde ich für den Normalo unter "sehr ruppig" sehen, der Rest sieht noch (CC-)Hardtail-geeignet aus. Muss man an einigen Stellen halt etwas vorsichtiger fahren.
Beim Fully wollen die aufwendigere Rahmenkonstruktion und der Dämpfer bezahlt werden, was den Preis hochtreibt oder das Niveau woanders runtersetzt. Ich bin mit meinem Hardtail (wegen Rohloff kam eh kein Fully in Frage, da das alles nur hingewürgte Konstruktionen sind) absolut zufrieden. Außerdem sind die Dämpfer und Lager weitere Teile, die potenziell kaputtgehen können.
Ich würde sagen ein 120-140mm Trailbike ist für normal ruppig:dresche eine vielseitige wahl.
Guck mal hier rein: http://bikemarkt.mtb-news.de/category/3-tour-cross-country
sybenwurz
12.11.2015, 08:42
In der Liga sollte doch im Jahresendgemetzel ein Stevens (http://www.stevensbikes.de/2015/index.php?bik_id=36&cou=DE&lang=de_DE) Tremalzo oder Sentiero drin sein.
In der Liga sollte doch im Jahresendgemetzel ein Stevens (http://www.stevensbikes.de/2015/index.php?bik_id=36&cou=DE&lang=de_DE) Tremalzo oder Sentiero drin sein.
mist, du warst zu schnell, die hätte ich nämlich auch vorgeschlagen. Was mir an den beiden recht gut gefällt, das die gleich mit halbwegs breiten Reifen kommen. Da kann man dann auch mit wenig Luftdruck schön durchs ruppige Gelände heizen.
... was ein Freund fährt, er meinte "eins aus der Lux Reihe von Canyon."
Wenn du hauptsächlich mit der Truppe unterwegs bist, wird das Gelände nicht allzu ruppig. Dann tuts auch n Hardtail.
Klassiker im Butter und Brot Bereich wären ja zum großen Teil schon genannt. Canyon Grand Canyon AL oder CF, je nach Geldbeutel. Auch mal nen Blick ins Outlett werfen. Die Räder sind nämlich schnell verfügbar, wo es die anderen bei Canyon gerade nicht sind. Die haben ihr Warenwirtschaftssystem umgestellt und deshalb nun extreme Schwierigkeiten.
Radon ZR Race ist auch n guter im Preis/Leistungsbereich. Bulls Copperhead ist deutlich besser als sein Ruf. Ist bei den Rädern in der Preisklasse imho wie bei den RR. Da werden in Großserie beim Chinesen des geringsten Misstrauens Container mit Rahmen bestellt und dann entsprechend gelabelt :)
Anosnsten gibts natürlich auch Marken mit Händlervertriebsstruktur. Cannondale, Specialized, Scott einfach mal durchklicken, was dir so gefällt. Grundsätzlich ist ein "günstiges" MTB immer ein Kompromiss und hier muss man wie oben erwähnt auf die Komponenten schauen.
Erstmal das Rad im Geiste zerlegen:
1. Rahmen: Im Bereich Alu Hardtail Rahmen 1000 bis 1500 Euro sind alle gut bzw ähnlich. Da macht man nichts falsch, wenn man die richtige Größe erwischt :)
2. Federung: Beim Hardtail halt nur die Gabel, aber hier gibts superviele verschiedene Abstufungen der einzelnen Gabeln. Eine Reba ist nicht gleich einer Reba. Hier lohnt auch mal der Blick auf die Zusatzbezeichnungen
3. Schaltung: Beim MTB (wenn man nicht zwingens aufs Gewicht guckt) völlig emotionslos. Ab Deore (Shimano) und X7 (SRAM) funktioniert alles super.
4. Bremsen: Hier herrscht der Glaubenskrieg. DOT vs Öl. Shimano vs SRAM vs Rest. Grundsätzlich habe ich für mich festgestellt, dass die Shimano bremsen weniger Wartungsaufwand haben als die SRAM Bremsen, aber die funktionieren bei guter Wartung gleich gut. Wobei SRAM nun eine neue Generation auf den Markt geschmissen hat, die ich noch nicht gefahren bin.
5. Laufradsatz: Wie beim RR wird hier am ehesten gespart. Grundsätzlich gilt hier, fahren solange bis er aufgibt und dann, kann man sich zB bei Speer Laufräder oder so einen individuellen Satz der was taugt bauen lassen. Aber man sollte darauf achten, dass der verbaute LRS tubelesstauglich ist.
In der Regel gilt bei MTBs der Kompromis Schaltung u. Bremse vs. Federung. Hier würde ich mich immer zu Gunsten der Federung entscheiden.
Wenn du deutlich mehr Dampf in den Beinen hast als deine Mitfahrer, dann verschwende mal einen Gedanken an ein Fatbike. Ich fahre ein Felt DD30 in einer reinen XC Gruppe und komme damit super zurecht. Der Vorteil ist, dass ich nicht nach unten aus dem GA1 herausfalle, aber das DD30 auch auf Endurotouren funktioniert. Zwar nicht so gut wie ein Enduro aber die Strecken sind fahrbar, wo du mit dem XC Rad schieben würdest. (Die Strecken im oben verlinkten Video sind zum großen Teil hier bei uns gedreht worden, die bin ich alle schon mitm Fatty gefahren, zwar nicht so schön und schnell aber absteigen muss man da nicht, mit dem XC teilweise nicht dran zu denken). Aber man muss sich bewusst sein, dass ein Fatty doch deutlich schlechter rollt als ein XC Race Teil.
Ich würde mit ein halbwegs aktuelles (1 bis 2 Jahre altes) Alu Hardtail bei MTB News in den Kleinanzeigen für runde 800 schießen und erstmal fahren und schauen, wo die Resie hingeht. Es wäre doch sau ärgerlich jetzt schmerzhafte 1500 Euro zu investieren um dann in einem Jahr zu merken, dass man doch besser zum Fully gegriffen hätte. Ansonsten gilt ja Regel 12 (http://www.velominati.com/the-rules/#12)
anneliese
12.11.2015, 09:23
Für mich ist ruppig sowas:
http://videos.mtb-news.de/25857
Noam sein Video beschreibt die Streckenumgebung schon ganz gut. Natürlich ohne Sprünge, aber die Strecken sehen hier so ähnlich aus wie in dem Video. Viel Wald, viele kurze Steigungen und Abfahrten. Regelmäßig Baumstämme, etc. im Weg. Technisch natürlich weniger anspruchsvoll.
Die Sprünge und mit Vollgas über die Wurzelpassagen sowie die großen Steine in der einen Passage würde ich für den Normalo unter "sehr ruppig" sehen, der Rest sieht noch (CC-)Hardtail-geeignet aus. Muss man an einigen Stellen halt etwas vorsichtiger fahren.
Das ist schon mehr als sehr ruppig und vorallem bei dem Speed... Selbst ohne die Sprünge ist das in den Wurzelfeldern schon nicht ohne. Die Fahrer kennen die Strecke und wissen was sie tun.
Ich schlage mal ein Hardtail vor: http://www.last-bikes-shop.com/epages/62262325.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62262325/Products/770002
(Ja ich weiß, dass es das Rad nicht in den nächsten 2 Wochen zu kaufen gibt. Als Anregung, dass es nicht immer ein Fully sein muss.)
Im Bikemarkt findest aber auch andere interessante Räder: Beispiel (http://bikemarkt.mtb-news.de/article/590902-radon-slide-8-0-130-29)
Wow, Leute!
Super ausführliche Antworten! Der Gedanke mit dem gebrauchten Rad kam mir gar nicht erst in den Sinn. Denke mal, dass das schon ganz sinnvoll wäre.
Ein Hardtail würde mich für mich momentan tatsächlich Sinn machen. Könnte dann immer noch ein Fully kaufen, wäre mir aber zum "probieren" erst einmal zu teuer.
Vielen Dank für die tollen Beiträge bisher!
Zum Thema Körpergröße und Radgröße.
Bin auch 1,96m groß und ca. 80kg schwer. Auf mein Focus Raven mit 26"-Rädern lass ich nix kommen! Der Zusammenhang zur Körpergröße ist doch religiöser Schwachsinn ... :Blumen:
Zum Thema Körpergröße und Radgröße.
Bin auch 1,96m groß und ca. 80kg schwer. Auf mein Focus Raven mit 26"-Rädern lass ich nix kommen! Der Zusammenhang zur Körpergröße ist doch religiöser Schwachsinn ... :Blumen:
Nicht zwingend.
Natürlich kann man als großer Mensch kleine Räder fahren. Aber als kleiner Mensch nur bedingt große, da der Rahmengeometrie durch die großen Laufräder Grenzen an Lenk- und Sitzwinkel, Ketten- und Sitzstrebenlänge und damit halt Radstand und Nachlauf aufgezwungen werden, die bei kleineren Rädern vermeidbar sind. Damit nimmt man sehr großen Einfluss auf das Fahrgefühl.
Macht euch mal den Spaß und rollte eine steile und holprige Waldautobahn mit subjektivem maximalspeed herunter. Einmal auf ner XC Racefeile mit sehr steilem Lenkwinkel und einmal mit nem Enduro oder DH Bock mit flachem Lenkwinkel. Und dann fahrt mal in der Ebene ein sehr verwinkeltes Stück. Das öffenet einem schnell mal die Augen was Geometrie ausmacht
Ein Hardtail würde mich für mich momentan tatsächlich Sinn machen. Könnte dann immer noch ein Fully kaufen, wäre mir aber zum "probieren" erst einmal zu teuer.
Kommt drauf an. Bei mir fing der Spaß mitm Fully erst richtig an und gekauft hab dann halt 2x.
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