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Vollständige Version anzeigen : 50 Women to Kona


LidlRacer
15.10.2015, 16:15
Im Thread Wer gewinnt den IRONMAN Hawaii 2015 bei den Frauen (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=37371) kamen wir auf das Thema "50 Women to Kona (www.50womentokona.org)", eine Initiative, die sich für die gleiche Anzahl von Pro-Frauen und Pro-Männern bei der Ironman WM einsetzt.

Ich denke, dieses Thema hat eine eigene ausführlichere Diskussion verdient, daher nun dieser Thread.

Sicher haben viele spontan eine Meinung dazu.
Einerseits ist es naheliegend, im Sinne der Gleichberechtigung die gleiche Startplatzzahl zu fordern,
andererseits scheint es auch plausibel, dass die Startplatzzahl entsprechend der geringeren Zahl der (Pro-)Frauen geringer ausfällt.

Anfangs neigte ich zu Letzterem, inzwischen mehr zu Ersterem, wenn auch noch nicht zu 100%. Überzeugend fand ich insbesondere die Argumentation von Thorsten Radde, der als Macher von trirating.com nicht unbedingt als fundamentalistischer Feminist sondern eher als rationaler Zahlenfreak bekannt ist (so weit ich das beurteilen kann).

Conclusion

I couldn’t find any data that supports the claim that the depth of the women’s field is any worse than the men’s field. (If you have other suggestions, please let me know!) While the lower number of athletes leads to bigger gaps in the Ironman races across the globe, at least the women that made it to Kona are as competitive as their male counterparts. In my eyes, the women’s race in Kona would be even more exciting than it already is if there were 50 Pro slots for the women.


Wenn man daran zweifelt, lohnt es sich, den ganzen Artikel zu lesen:
Women’s Field as Deep as Men’s? (http://www.trirating.com/womens-field-as-deep-as-mens/)

Alteisen
15.10.2015, 16:37
Vor einigen Jahren gab es bei IM Wettkämpfen eine Regel, dass man nur bis zu 100 + x Prozent als Profi Preisgeld bekommt. So ähnlich könnte man das auch bei dern Slots halten. Eine Profi-Athletin, die eine Stunde bzw. > 10% hinter der Spitze liegt, hat aus meiner Sicht keinen ernsthaften Anspruch auf eine Teilnahme bei der WM. Man regt sich gerne darüber auf, dass keine Deutschen Marathon-Läufer zu den Internationalen Events mitgenommen werden und hier möchte man durchschnittliche Athletinnen zur WM zulassen. Momentan ist 30 die richtige Zahl. Wenn die Dichte zunimmt, können es natürlich auch mehr werden. Das wird aber noch Jahre dauern.

captain hook
15.10.2015, 16:56
Man macht sich also ernsthaft um ein paar mehr PRO Frauen in Hawaii Sorgen bei einem x Tausend Personen Starterfeld?! Und das, wo die PROs auch noch von den AG separiert werden und noch nichtmal mehr die Strecke verstopfen oder das AG Feld anwachsen lassen?!

Ich hab mal kurz den Zeitenverfall nebeneinandergestellt. Das Frauenfeld hat prozentual mehr DNF. 14 auf 26 Damen im Ziel zu 16 auf 38 bei den Männern. Bei Platz 10 beträgt der Abstand auf die schnellste 105%, bei den Männern 103%. Bei Platz 20 ist es 112% zu 107% bei den Männern. Danach wirds dann langsam unfair, weil das Damenfeld ja kleiner ist und einzelne Ausfälle dann stärker reinwirken.

Das Rennen würde vermutlich nicht spannender, weil eh alle Guten, die was auf sich halten starten, weil es einfach das wichtigste Rennen des Jahres ist. Eine Erhöhung der Starterzahlen würde also wohl eher keine qualitative Aufwertung des Feldes bewirken. Oder gibt es eine nennenwerte Anzahl an Topfrauen die sich qualifizieren wollten, es aber nicht schafften?

Aber im großen und ganzen geht es um des Kaisers Bart... Was machen 15 Starterinnen mehr oder weniger aus? Nix. Also soll man sie doch starten lassen.

ArminAtz
15.10.2015, 17:02
Aber im großen und ganzen geht es um des Kaisers Bart... Was machen 15 Starterinnen mehr oder weniger aus? Nix. Also soll man sie doch starten lassen.

Seh ich auch so.

Ich denke, es wird auch in absehbarer Zeit auf Hawaii so kommen, dass an einem Tag die Frauen und an einem Tag die Männer starten, so wie bei der 70.3 WM nächstes Jahr, wenn ichs richtig im Kopf habe.

Da ist dann sowieso Platz für eine erhöhte Starterzahl ;)

leiti
15.10.2015, 17:05
Was machen 15 Starterinnen mehr oder weniger aus? Nix. Also soll man sie doch starten lassen.

Wenn das Pier voll ist, ist es voll. Da streich ma dann bei den AGlern die Slots, dann gleicht es sich wieder aus

captain hook
15.10.2015, 17:07
Wenn das Pier voll ist, ist es voll. Da streich ma dann bei den AGlern die Slots, dann gleicht es sich wieder aus

Die starten eh ne Stunde später.

LidlRacer
15.10.2015, 17:14
@Alteisen

Du hast den empfohlenen Artikel nicht gelesen, oder?

Es ist ja nicht so, dass die zusätzlichen 15 Frauen alle Luschen wären und langsamer als die, die tatsächlich gestartet sind. Ist zwar arg unwahrscheinlich, dass eine von denen gewinnen könnte (ähnlich unwahrscheinlich wie bei den "hinteren" 15 Männern), aber einige könnten sicher nennenswerte Platzierungen erreichen.

Matthias75
15.10.2015, 17:17
...

Sehe ich prinzipiell auch so.

Hierzu

Bei Platz 10 beträgt der Abstand auf die schnellste 105%, bei den Männern 103%. Bei Platz 20 ist es 112% zu 107% bei den Männern. Danach wirds dann langsam unfair, weil das Damenfeld ja kleiner ist und einzelne Ausfälle dann stärker reinwirken.

aber noch die Anmerkung, dass es bei den Damen eine überragende Siegerin mit 13min Vorsprung gab, während der Sieger bei den Herren gerade mal 3min Vorsprung hatte. ich will damit keine Diskussion in irgendeine Richtung lostreten, sondern nur darauf hinweisen, dass ein Ausreißer sehr viel ausmachen kann. Bei den zeitlichen Abständen zwischen Platz 3 und 10 sind die Abstände z.B. sehr gering.


Ein weiterer Punkt:

Ich hab' mir mal das KPR von letztem Jahr angeschaut. Auf die Schnelle habe ich leider nur das Ergebnis nach dem Juli-Cutoff gefunden. Bei den Herren (http://triathlon.competitor.com/2015/07/news/first-2015-kona-pro-slots-to-be-handed-out-this-week_119896/2) war man mit 3700 Punkten qualifiziert. Bei den Damen (http://triathlon.competitor.com/2015/07/news/first-2015-kona-pro-slots-to-be-handed-out-this-week_119896/3) brauchte man 4600 Punkte. Es wäre interessant, ob diese Differenz durch die geringere Leistungsdichte bei den Damen zustande kommt oder ob es bei den Damen schwerer ist, sich zu qualifizieren.

M.

drullse
15.10.2015, 17:21
Die starten eh ne Stunde später.

Der Pier ist trotzdem voll...

LidlRacer
15.10.2015, 17:29
Der Pier ist trotzdem voll...

Der ist seit Jahren angeblich voll und trotzdem werden es immer mehr Agegrouper.
Oder ist das nur ne Legende?

drullse
15.10.2015, 17:35
Der ist seit Jahren angeblich voll und trotzdem werden es immer mehr Agegrouper.
Oder ist das nur ne Legende?

Nachdem dieses Mal einige Pros ihre Räder gar nicht mehr vernünftig aus den Ständern bekommen haben und bei den Nachbarn hängen geblieben sind, dürfte langsam wirklich Schluß sein.

Irgendwann kämpft man dann halt wirklich um 15 Frauenstartplätze...

captain hook
15.10.2015, 17:56
Nachdem dieses Mal einige Pros ihre Räder gar nicht mehr vernünftig aus den Ständern bekommen haben und bei den Nachbarn hängen geblieben sind, dürfte langsam wirklich Schluß sein.

Irgendwann kämpft man dann halt wirklich um 15 Frauenstartplätze...

Man sollte halt die Alterklassen im Bereich 20-40 streichen und ne Hauptklasse draus machen. Da würde man soviele frei Plätz gewinnen, da würde man über 15 Frauenplätze lachen.

Außerdem ist es für mich keine Frage ob bei einer WM 15 PRO Frauen mehr am Start sein sollten (die zumindest ein gewisses Niveau haben) oder 15 AG´ler weniger. Bei einer WM geht es um die Leistungsfähigkeit und aus dieser Sicht könnte man im AG Bereich sicher noch etwas aufräumen. Wahleise starten einfach 15 potentielle PRO Frauen als AG und lösen das Problem auf diese Art und Weise.

Naja, im TV hat man vom Frauenrennen eh kaum was gesehen dieses Jahr... Soviel zur Gleichberechtigung.

hazelman
15.10.2015, 18:03
Aber im großen und ganzen geht es um des Kaisers Bart... Was machen 15 Starterinnen mehr oder weniger aus? Nix. Also soll man sie doch starten lassen.

Falsch! Am Ende geht's nach den 50 Pro-Frauen dann um die gesamte Slotverteilung M vs. W. Denn wenn sie das für die Pros machen, welchen GRund gäbe es dann, es bei den AG nicht zu machen. DAS aber kann sihc die WTC schlicht nicht leisten, denn dedr GRos ihrer Kunden sind eben die Midlife-Crisis-Jungs :liebe053:. Deshalb hat Mr. Messick der 5Q auch eine eindeutige Absage erteilt.

Meine Meinung: Entweder komplett 50:50 Slots auch für die AG oder proportional zur Teilnehmer/Prozahl. Und da kommen die 50:53 MPRO vs. WPRO ganz gut hin. In der KPR-Liste 2015 stehen 350 Männer mit Punkten und 200 Frauen. Das ergibt 43% der Pro-slots für 36% der Pros. Eine gesamtliste der WTC-Pros hab ich eben nicht gefunden.

captain hook
15.10.2015, 18:07
Falsch! Am Ende geht's nach den 50 Pro-Frauen dann um die gesamte Slotverteilung M vs. W. Denn wenn sie das für die Pros machen, welchen GRund gäbe es dann, es bei den AG nicht zu machen. DAS aber kann sihc die WTC schlicht nicht leisten, denn dedr GRos ihrer Kunden sind eben die Midlife-Crisis-Jungs :liebe053:. Deshalb hat Mr. Messick der 5Q auch eine eindeutige Absage erteilt.

Meine Meinung: Entweder komplett 50:50 Slots auch für die AG oder proportional zur Teilnehmer/Prozahl. Und da kommen die 50:53 MPRO vs. WPRO ganz gut hin. In der KPR-Liste 2015 stehen 350 Männer mit Punkten und 200 Frauen.

Ich Idiot... hatte natürlich vergessen, dass es nur ums Geld verdienen geht und nicht um Leistungssport. Sorry. Man sollte das Pro Feld insgesamt auf die 10 Favoriten reduzieren und mehr AG starten lassen. :Lachen2:

hazelman
15.10.2015, 18:30
Ich Idiot... hatte natürlich vergessen, dass es nur ums Geld verdienen geht und nicht um Leistungssport. Sorry. Man sollte das Pro Feld insgesamt auf die 10 Favoriten reduzieren und mehr AG starten lassen. :Lachen2:

Dafür kann ich doch nix! ;)

Eben die Redizierung des Profelds war doch schon der Zweck der ganzen KPR-Übung. Vor KPR waren es 2008 mehr als 150 Pros, jetzt 50+35+ automatic Qualifiers, also max ~100. Macht 50 AG slots mehr, macht ein IM rennen mehr.

In die gleich Kerbe schlägt die radikale Reduzierung der IM in USA mit Pros & damit Preisgeld. In USA gab es heuer schon bei 8 IM kein Preisgeld mehr (Boulder, Louisville, Wisconsin, Maryland, Lake Tahoe, Florida, Muskoka, Lake Placid).



Read more at http://triathlon.competitor.com/2014/08/news/ironman-announces-redistribution-prize-purse-money-2015_103368#UxTO08UFwKSyYX0v.99

drullse
15.10.2015, 18:35
Ich Idiot... hatte natürlich vergessen, dass es nur ums Geld verdienen geht und nicht um Leistungssport. Sorry. Man sollte das Pro Feld insgesamt auf die 10 Favoriten reduzieren und mehr AG starten lassen. :Lachen2:

Warum der ironische Unterton?

Exakt SO ist es nunmal. Der Ironman Hawaii ist und war nie eine offizielle WM - er wurde und wird von der WTC als solches bezeichnet, weil zumindest im Pro-Bereich tatsächlich die Besten am Start sind (weswegen es schade ist, dass kein weiterer Veranstalter ein Rennen im Herbst veranstaltet und einfach mal RICHTIG Preisgeld ausschüttet, dann würde man sehen, was Hawaii wirklich den Pros wert ist).

Um Leistungssport geht es da nunmal nur an zweiter Stelle. Und der neue Inhaber der Marke will garantiert auch richtig Geld sehen, insofern ist der Fokus auf die AGler durchaus richtig.

LidlRacer
15.10.2015, 19:28
Meine Meinung: Entweder komplett 50:50 Slots auch für die AG oder proportional zur Teilnehmer/Prozahl.

Klares Nein von mir!
50:50 ist nur sinnvoll, wenn das nicht allzu weit von der Teilnehmerzahl-Verteilung entfernt ist.
Hab's jetzt nicht geprüft, aber in Frankfurt ist die AG-Frauenquote nicht viel größer als 10%, oder? Wenn die 50% der Kona-Plätze bekämen, ergäbe das ein ziemlich extremes Ungleichgewicht: Viele Frauen würden die Slots relativ leicht bekommen, während es den meisten Männern trotz extremsten Trainingseinsatzes unmöglich gemacht würde.
Oder anderes theoretisches Beispiel: Wenn es nur 50 Pro-Frauen gäbe, würde es wenig Sinn machen, denen die Kona-Plätze quasi zu schenken, während die Männer hart drum kämpfen müssen.

50:50 kommt also nur in Frage, weil das Ungleichgewicht bei den Pros erfreulicherweise nicht sooo groß ist. Und 50:50 würde wohl dazu beitragen, dass mehr Frauen Pro werden und ich denke auch dazu, dass überhaupt mehr Frauen Triathlon machen. Letzteres wäre dann sicher auch im Sinne der Veranstalter.

captain hook
15.10.2015, 19:59
Warum der ironische Unterton?

Exakt SO ist es nunmal. Der Ironman Hawaii ist und war nie eine offizielle WM - er wurde und wird von der WTC als solches bezeichnet, weil zumindest im Pro-Bereich tatsächlich die Besten am Start sind (weswegen es schade ist, dass kein weiterer Veranstalter ein Rennen im Herbst veranstaltet und einfach mal RICHTIG Preisgeld ausschüttet, dann würde man sehen, was Hawaii wirklich den Pros wert ist).

Um Leistungssport geht es da nunmal nur an zweiter Stelle. Und der neue Inhaber der Marke will garantiert auch richtig Geld sehen, insofern ist der Fokus auf die AGler durchaus richtig.

Der war höchstens gegenüber mir oder der Haltung der IM Eigner ironisch. Schwachsinn. Bei einer WM sollten die besten der Welt starten! Zur Not zu Lasten derer, die halt nicht dazu gehören.

Hafu
15.10.2015, 21:13
Was mir an Kona absolut gefällt (im Gegensatz zu den europäischen Langdistanzen egal ob sie unter dem Challenge, Ironman oder sonstigem Label stattfinden) ist, dass richtig viele Frauen am Start sind:

740 Frauen insgesamt bei 2350 Startern gesamt bedeutet, dass fast jeder dritte Triathlet in Kona weiblich ist!

Das macht sich gut bei der Stimmung im Vorfeld, in der Wechselzone usw.
In Europa hat man oft das Gefühl, dass Triathlon ein Männersport ist, noch dazu ein Sport für Männer Ende 40 mit grauen Haaren (:Huhu: ;) ).

(Natürlich weiß ich, dass der hohe Frauenanteil in Kona mit den Besonderheiten des AG-Qualifikationssystem zusammenhängt, demzufolge bei jedem Quali-Rennen jede weibliche AK mindestens einen Slot bekommt, selbst wenn dort nur 3 Teilnehmerinnen gemeldet sind, aber wie bereits gesagt: ein hoher Frauenanteil wirkt sich positiv auf das Gesamtbild und die Stimmung eines Wettkampfes aus)

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass mit mehr weiblichen Profis am Start auch mehr Rollenvorbilder für weibliche junge Triathletinnen entstehen, so dass langfristig auch bei sonstigen Rennen die Frauenquote ansteigt. Vor diesem Hintergrund plädiere ich bei den Profis für Gleichberechtigung.

Geschlechterdiskriminierung (egal, ob sie sich rational begründen lässt oder nicht) gehört zum 19. Jahrhundert und passt einfach nicht mehr in die heutige Zeit!

Übrigens, das nur am Rande bemerkt: tatsächlich waren 2015 in Kona 40 weibliche Pros am Start (was u.a. damit zusammenhängt, dass die Siegerinnen der letzten 5 Jahre sowie die aktuelle 70.3-Weltmeisterin nahezu automatisch qualifiziert sind (abgesehen vom notwendigen Pflicht-Ironman), es geht also real nicht um 20 Pros mehr sondern nur um etwas mehr als 10 weibliche Pros mehr.

rundeer
15.10.2015, 21:53
Man sollte halt die Alterklassen im Bereich 20-40 streichen und ne Hauptklasse draus machen.

Find ich ne super Idee. Wem Platzierungen wichtig sind kann sich so wirklich mit den Besten seiner Sparte messen, den Anderen ist der Rang ja eh egal. Die vielen AKs führen meiner Meinung nach zu Titelinflation. (Sorry für Offtopic)

Und genau um das Messen der Besten miteinander geht es doch an einer Weltmeisterschaft. Da sollte es doch auch für 50 Profifrauen Platz haben.
Ansonsten kann man das ja nicht als WM, sondern eher als Abenteuerurlaub verkaufen. Oder sehe ich das falsch?

sabine-g
15.10.2015, 21:59
Man sollte halt die Alterklassen im Bereich 20-40 streichen und ne Hauptklasse draus machen..

In Holland ist das schon länger so, zumindest beinahe.
Ist ja auch das einzig richtige.
Einige Hawaiisieger waren knapp 40, einmal war einer mit 40 zweiter und mit 42 fünfter.
Andreas Niedrig mit 47 oder knapp 48 dritter beim IM letztens irgendwo.

LidlRacer
15.10.2015, 22:31
Was mir an Kona (im Gegensatz zu den europäischen Langdistanzen egal ob sie unter dem Challenge, Ironman oder sonstigem Label stattfinden) ist, dass richtig viele Frauen am Start sind:

740 Frauen insgesamt bei 2350 Startern gesamt bedeutet, dass fast jeder dritte Triathlet in Kona weiblich ist!

Das macht sich gut bei der Stimmung im Vorfeld, in der Wechselzone usw.
In Europa hat man oft das Gefühl, dass Triathlon ein Männersport ist, noch dazu ein Sport für Männer Ende 40 mit grauen Haaren (:Huhu: ;) ).

(Natürlich weiß ich, dass der hohe Frauenanteil in Kona mit den Besonderheiten des AG-Qualifikationssystem zusammenhängt, demzufolge bei jedem Quali-Rennen jede weibliche AK mindestens einen Slot bekommt, selbst wenn dort nur 3 Teilnehmerinnen gemeldet sind, aber wie bereits gesagt: ein hoher Frauenanteil wirkt sich positiv auf das Gesamtbild und die Stimmung eines Wettkampfes aus)

Ähm, nein. Dass die Mini-AKs der Damen mindestens 1 Kona-Platz bekommen, erklärt nur zum kleinen Teil die hohe Frauenquote in Kona.
Gerade mal nachgeschaut:
In Frankfurt waren dieses Jahr ca. 11% der Teilnehmer weiblich und auf diese wurden genau 20% der Kona-Plätze verteilt. Das ist zwar schon deutlich erhöht aber noch weit weg von den ca. 31% Frauen in Kona.

Deutschland ist in der Beziehung offenbar unterentwickelt, anderswo nehmen weitaus mehr Frauen teil. Das hab ich zumindest von den USA gelesen, wie es sonstwo ist, hab ich nicht geprüft.

Übrigens, das nur am Rande bemerkt: tatsächlich waren 2015 in Kona 40 weibliche Pros am Start (was u.a. damit zusammenhängt, dass die Siegerinnen der letzten 5 Jahre sowie die aktuelle 70.3-Weltmeisterin nahezu automatisch qualifiziert sind (abgesehen vom notwendigen Pflicht-Ironman), es geht also real nicht um 20 Pros mehr sondern nur um etwas mehr als 10 weibliche Pros mehr.

Es um die Zahl, die per KPR vergeben wird. Und die liegt derzeit bei 35 Frauen und 50 Männern. Gefordert werden also 15 mehr.

LidlRacer
15.10.2015, 22:38
Man sollte halt die Alterklassen im Bereich 20-40 streichen und ne Hauptklasse draus machen. Da würde man soviele frei Plätz gewinnen, da würde man über 15 Frauenplätze lachen.

Ich sehe nicht, wie das Plätze frei machen sollte. Der dann entsprechend größeren Klasse würden natürlich auch entsprechend viele Kona-Plätze zugeteilt, also ziemlich genau so viele, wie die 4 kleineren Klassen zusammen hätten.

LidlRacer
15.10.2015, 22:51
Es um die Zahl, die per KPR vergeben wird. Und die liegt derzeit bei 35 Frauen und 50 Männern. Gefordert werden also 15 mehr.

Sehe gerade, es gibt schon KPR-Listen für 2016:
http://www.ironman.com/triathlon/triathlon-rankings/kpr-men.aspx
http://www.ironman.com/triathlon/triathlon-rankings/kpr-women.aspx

Und dort ist immer noch von 50 bzw. 35 die Rede.

Schade, man hätte ja denken können, dass es vielleicht eine allmähliche Angleichung gäbe - 5 pro Jahr schienen mir nicht schlecht - wenn sie schon nicht direkt auf 50 gehen wollen.

Spanky
15.10.2015, 22:52
Ansonsten kann man das ja nicht als WM, sondern eher als Abenteuerurlaub verkaufen. Oder sehe ich das falsch?

Klaro ist es (auch) ein schöner Abenteuerurlaub. :cool:
Aber es gibt zur Zeit auch kein anderes Langdistanz Rennen weltweit, wo die Leistungsdichte (sowohl bei Profis als auch bei Ak'lern) so hoch ist.

offtopic aus

rundeer
15.10.2015, 23:10
Klaro ist es (auch) ein schöner Abenteuerurlaub. :cool:
Aber es gibt zur Zeit auch kein anderes Langdistanz Rennen weltweit, wo die Leistungsdichte (sowohl bei Profis als auch bei Ak'lern) so hoch ist.

offtopic aus

Das glaube ich sehr gerne und ich hab auch einen Riesen Respekt vor den Teilnehmern.
Aber wenn ich an so Lotteriegeschichten zurückdenke, dann frag ich mich ob es der WTC tatsächlich wirklich um WM geht.

Hafu
16.10.2015, 00:13
...Und dort ist immer noch von 50 bzw. 35 die Rede.

Schade, man hätte ja denken können, dass es vielleicht eine allmähliche Angleichung gäbe - 5 pro Jahr schienen mir nicht schlecht - wenn sie schon nicht direkt auf 50 gehen wollen.

Messick hat sich klar positioniert, dass er die "50WomentoKona"-Initiative für Bullshit hält und ohne den Segen Messicks wird (zumindest vorläufig) keine grundsätzliche Entscheidung bei der WTC getroffen.

Könnte sich aber mittelfristig auch ändern, wenn der neue chinesische Investor sich mehr ins Tagesgeschäft einmischen sollte. Gerne werden ja auch die CEOs bei so großen Übernahen mal eben gegen was frischeres ausgetauscht.;)

leiti
16.10.2015, 08:12
(weswegen es schade ist, dass kein weiterer Veranstalter ein Rennen im Herbst veranstaltet und einfach mal RICHTIG Preisgeld ausschüttet, dann würde man sehen, was Hawaii wirklich den Pros wert ist).

Hmm, hatte das nicht die Challenge Bahrain im letzten Jahr versucht? :Huhu:

leiti
16.10.2015, 08:15
Man könnte auf folgendes einwerfen: Im letzten Jahr brauchten die Damen mehr Punkte im KPR um sich für Hawaii zu qualifizieren, wie die Männer.

drullse
16.10.2015, 11:28
Hmm, hatte das nicht die Challenge Bahrain im letzten Jahr versucht? :Huhu:

Ich dachte, es wäre klar, dass das nicht mit ner einmaligen Mitteldistanz getan ist...

hazelman
16.10.2015, 11:34
Klares Nein von mir!
50:50 ist nur sinnvoll, wenn das nicht allzu weit von der Teilnehmerzahl-Verteilung entfernt ist.

Es geht doch bei 5Q nicht um sinnvoll oder nicht sionnvoll. Es geht den 5Q um GLEICHBERECHTIGUNG! Und da muss frau IMHO, das eben auch für alle Frauen fordern.

leiti
16.10.2015, 12:11
Ich dachte, es wäre klar, dass das nicht mit ner einmaligen Mitteldistanz getan ist...

Wobei beim Anblick von 1.00.000 USD doch der Fokus verrutschen könnte, oder?

LidlRacer
16.10.2015, 12:23
Es geht doch bei 5Q nicht um sinnvoll oder nicht sionnvoll. Es geht den 5Q um GLEICHBERECHTIGUNG! Und da muss frau IMHO, das eben auch für alle Frauen fordern.

Das Argument, dass es wegen der Gleichberechtigung gleich viele Startplätze geben MUSS ist zwar schön einfach und gerade aufgrund der Einfachheit für viele überzeugend, dennoch ist es so einfach Unfug.
Erst bei Berücksichtigung der näheren Umstände wird klar, dass es für Pro-Frauen ein legitimes Ziel ist, z.B. bei Agegroupern in Frankfurt aber eine massive Bevorzugung von Frauen bedeuten würde, was ungefähr das Gegenteil von Gleichberechtigung ist.

hazelman
16.10.2015, 12:42
Erst bei Berücksichtigung der näheren Umstände wird klar, dass es für Pro-Frauen ein legitimes Ziel ist, z.B. bei Agegroupern in Frankfurt aber eine massive Bevorzugung von Frauen bedeuten würde, was ungefähr das Gegenteil von Gleichberechtigung ist.

Katze beisst eigenen Schwanz lieber Lidl:

Genauso wäre es für die Pro-Frauen in Kona eine "massive Bevorzugung" gegenüber den Pro-Männern, ihnen auch 50 Slots zu geben.

Pro Männer 50 Slots auf 550 Jungs mit Punkten = 9%
Pro Frauen 50 Slots auf 350 Mädels = 14,5%

Das entspräche 1,6 Mal so viele Slots für Frauen bezogen auf die TN-Zahl.

LidlRacer
16.10.2015, 12:52
Du erkennst einen Unterschied zwischen einem Drittel und einem Neuntel?

wildcoyote
16.10.2015, 12:55
Katze beisst eigenen Schwanz lieber Lidl:

Genauso wäre es für die Pro-Frauen in Kona eine "massive Bevorzugung" gegenüber den Pro-Männern, ihnen auch 50 Slots zu geben.

Pro Männer 50 Slots auf 550 Jungs mit Punkten = 9%
Pro Frauen 50 Slots auf 350 Mädels = 14,5%

Das entspräche 1,6 Mal so viele Slots für Frauen bezogen auf die TN-Zahl.

Die prozentuale Verteilung wäre doch mal eine feine Sache, sowohl für die Pro´s als auch AG :Blumen:

hazelman
16.10.2015, 12:59
Du erkennst einen Unterschied zwischen einem Drittel und einem Neuntel?

Ein Neuntel, in D vielleicht!

http://www.runtri.com/2012/08/ironmen-and-ironwomen-which-ironman.html

LidlRacer
16.10.2015, 15:05
@hazelman

So ganz klar wird mir Deine Haltung nicht.
Nehme an, dass Du nicht ernsthaft 50% der Kona-Slots für AG-Frauen in Frankfurt und überall forderst.
Dann willst Du mit diesem Scheinargument nur die 50-50-Forderung der Pro-Frauen (und auch vieler männlicher Unterstützer) ad absurdum führen, oder?

hazelman
16.10.2015, 15:33
@hazelman

So ganz klar wird mir Deine Haltung nicht.
Nehme an, dass Du nicht ernsthaft 50% der Kona-Slots für AG-Frauen in Frankfurt und überall forderst.
Dann willst Du mit diesem Scheinargument nur die 50-50-Forderung der Pro-Frauen (und auch vieler männlicher Unterstützer) ad absurdum führen, oder?

Meine Haltung kurz & knapp: Entweder durch die Bank 50:50 oder so lasses wie es jetzt ist, weil das aktualle System in etwa den Geschlechterproporz wiederspiegelt, sogar mit leichten Vorteilen für die Mädels als Gruppe.

Alles andere ist interessengetrieben, insbs. die Initiative der Pro-Mädels: Denen geht'S am Ende nicht um Gleichberechtigung der Geschlechter sondern um ihre eigenen monetären Interessen aka Sponsorenprämien für den Kona-Start. Es geht ihnen eben nur vordergründig um Gleichberechtigung, sonst würden sie ja 50:50 overall fordern. Und die Vertreterinnen werden ja nicht müde in jedem Interview klarzustellen, dass sich ihre 5Q nur auf die Pro bezieht... irgendwie schon komisch.

LidlRacer
16.10.2015, 16:32
Damit wir uns nicht nur noch im Kreise drehen, verweise ich auf einen neueren Artikel von Thorsten Radde, in dem er sehr verständlich argumentiert, dass das gegenwärtige 35/50 System Pro-Frauen gegenüber Pro-Männern benachteiligt, obwohl er generell (also bei den Age-Groupern) auch den proportionalen Ansatz (also Slots entsprechend Teilnehmerzahlen) unterstützt:
Kona Slots and Why I am #50WomenToKona (http://www.trirating.com/kona-slots-and-why-i-am-50womentokona/)

Hauptargument ist, dass gegenwärtig Pro-Frauen mehr Rennen machen müssen, um sich zu qualifizieren, woraus für sie viele Nachteile resultieren.

Matthias75
16.10.2015, 16:54
Hauptargument ist, dass gegenwärtig Pro-Frauen mehr Rennen machen müssen, um sich zu qualifizieren, woraus für sie viele Nachteile resultieren.

Ist das tatsächlich so? Sein Hauptargument sind ja die auch schon von mir und Leiti genannten Punkteunterschiede im KPR.

Er argumentiert, dass Frauen, um diese höhere Punktzahl zu erreichen, mehr rennen bestreiten müssen. die häufigen Rennen wären nötig, um die hohe Punktzahl zu erreichen und sich für Hawaii zu qualifizieren.

Könnte aber nicht auch andersrum ein Schuh draus werden: Die Leistungsdichte bei den Qualirennen bei den Frauen ist nicht so hoch aber die Punkteverteilung ist die gleiche wie bei den Männer. Also ist es leichter, Topplatzierungen und somit mehr Punkte zu erreichen. Die höhere Punktezahl im KPR wäre also schon das Resultat der geringeren Anzahl weiblicher Profis.

M.

LidlRacer
16.10.2015, 16:57
Ist das tatsächlich so? Sein Hauptargument sind ja die auch schon von mir und Leiti genannten Punkteunterschiede im KPR.

Er argumentiert, dass Frauen, um diese höhere Punktzahl zu erreichen, mehr rennen bestreiten müssen. die häufigen Rennen wären nötig, um die hohe Punktzahl zu erreichen und sich für Hawaii zu qualifizieren.

Könnte aber nicht auch andersrum ein Schuh draus werden: Die Leistungsdichte bei den Qualirennen bei den Frauen ist nicht so hoch aber die Punkteverteilung ist die gleiche wie bei den Männer. Also ist es leichter, Topplatzierungen und somit mehr Punkte zu erreichen. Die höhere Punktezahl im KPR wäre also schon das Resultat der geringeren Anzahl weiblicher Profis.

M.

Nein, er nennt doch genau die Zahl der Rennen.
"For Kona 2014, the average number of IMs of the male Pros is 2.8, while the female Pros had raced 3.4 IMs."

hazelman
16.10.2015, 17:01
Hauptargument ist, dass gegenwärtig Pro-Frauen mehr Rennen machen müssen, um sich zu qualifizieren, woraus für sie viele Nachteile resultieren.

a) Das Argument mit den "mehr Rennen machen müssen" sollte sich mit der Reduzierung der KPR-Rennen in 2015 erledigt haben. Wenn Du guckst, wieviele Punkte für vergleichbare Platzierungen W/M im KPR Ranking 2015 nötig waren, gibt sich das nicht viel

b) Die Mädels haben grundsätzlich - das ist ja auch ein Hauptargument von Messick - "schlechtere" Gegner im Feld.

p.s. Die Zahlen, die Du nennst 2,8 v. 3,4 sind aus 2014!

longtrousers
16.10.2015, 17:16
Klares Nein von mir!
50:50 ist nur sinnvoll, wenn das nicht allzu weit von der Teilnehmerzahl-Verteilung entfernt ist.
Hab's jetzt nicht geprüft, aber in Frankfurt ist die AG-Frauenquote nicht viel größer als 10%, oder? Wenn die 50% der Kona-Plätze bekämen, ergäbe das ein ziemlich extremes Ungleichgewicht: Viele Frauen würden die Slots relativ leicht bekommen, während es den meisten Männern trotz extremsten Trainingseinsatzes unmöglich gemacht würde.
Oder anderes theoretisches Beispiel: Wenn es nur 50 Pro-Frauen gäbe, würde es wenig Sinn machen, denen die Kona-Plätze quasi zu schenken, während die Männer hart drum kämpfen müssen.

50:50 kommt also nur in Frage, weil das Ungleichgewicht bei den Pros erfreulicherweise nicht sooo groß ist. Und 50:50 würde wohl dazu beitragen, dass mehr Frauen Pro werden und ich denke auch dazu, dass überhaupt mehr Frauen Triathlon machen. Letzteres wäre dann sicher auch im Sinne der Veranstalter.

Die Lösung wäre, bei jeder IM, auch in Frankfurt, nur soviele Frauen als Männer zuzulassen.;)

Wäre ich übrigens nicht mit einverstanden, du hast völlig recht: Gleichberechtigung ist dass der Prozentsatz an Slots gleich ist am Prozentsatz an Teilnehmern. Dies ist eh schon nicht ganz gewährleistet, aber leicht in Richtung der Frauen verschoben (wegen mindestens 1 Slot pro Altersklasse), weshalb in Kona 1/3 Frauen sind, was nicht die Verteilung bei den IMs entspricht.

Aber gut, alles eine politische Frage, und man kann auch aus politischen Gründen postulieren, dass in Kona 50 % Frauen starten sollten. Aber Gleichberechtigung ist das nicht!

Matthias75
16.10.2015, 17:26
Nein, er nennt doch genau die Zahl der Rennen.
"For Kona 2014, the average number of IMs of the male Pros is 2.8, while the female Pros had raced 3.4 IMs."

Das sind aus meiner Sicht zwei verschiedene Punkte: Mehr als 3 IMs gehen nicht in die Wertung ein, warum also mehr bestreiten? Gibt es vielleicht noch andere (finanzielle?) Gründe mehr Rennen zu bestreiten? Sind in der Statistik tatsächlich alle Langdistanzrennen drin oder nur die M-Dot-Rennen?

Zum Punktestand: z.B. In Frankfurt sind dieses Jahr nur 11 Profifrauen ins Ziel gekommen, bei den Herren 21. In Wiesbaden ein ähnliches Verhältnis. D.h., wenn du als Profifrau ins ziel kommst, bist du schonmal automatisch in den Punkterängen.

Ein Argument, das von Rachel Joyce stammt, und das er in einem seiner früheren Posts (http://www.trirating.com/should-women-get-more-kona-pro-slots/)gefunden habe ist aber durchaus einleuchtend:

Rachel Joyce argumentiert, dass die diesjährigen Top10 bei Männer und Frauen aufgrund der hohen Punktevergabe für Hawaii quasi für nächstes Jahr schon sicher qualifiziert sind, also maximal 25 "freie" Plätze bei den Damen zur Verfügung stehen, während es bei den Herren 40 sind und es daher viel schwieriger sei, bei den Frauen in die Qualiränge zum kommen.

Wäre dann aber nicht der Ansatz, die Punkteverteilung proportional an die Anzahl Profistarter anzupassen?

M.

dude
16.10.2015, 17:58
Wir haben 2015 und es wird Chauvinismus tatsaechlich noch mit Zahlenspielen untermauert. Auch diese Generation wird aussterben.

Harm
16.10.2015, 18:07
Ich finds auch lustig wie hier mit genau den gleichen Argumenten wie in der Politik und in der Wirtschaft gegen eine Frauenquote diskutiert wird.
Danke Dude:Blumen:

Das zweite Thema wurde immer wieder angesprochen aber wir sollten es nicht vergessen: beim IM geht es nicht in erster Linie um Sport sondern um Profit. :Huhu:
WM können die Hawaii nur nennen, weil ihnen der Name IM gehört. In dem Moment, wo auf einmal mehr weibl. Starterinnen (egal ob bei den Pros und/oder bei den AKlern) dabei sein sollten, würden die Quoten auch entsprechend geändert.

Matthias75
16.10.2015, 18:14
Ich finds auch lustig wie hier mit genau den gleichen Argumenten wie in der Politik und in der Wirtschaft gegen eine Frauenquote diskutiert wird.
Danke Dude:Blumen:

Wie schon geschrieben, ist es mir gleich, ob 35, 50 oder mehr Profifrauen auf Hawaii starten. Es ist die WM, also sollen dort die besten Athlet/innen starten und nicht nur eine kleine Auswahl davon.

Worauf ich lediglich hinweisen wollte ist, dass die Argumentation, dass es Frauen schwerer haben sich für Hawaii zu qualifizieren, weil sie ja mehr Punkte im KPR bräuchten, nicht so wasserdicht ist, wie einige es hier darstellen. Meine letzte Anmerkung war lediglich darauf bezogen, dass nur dann eine vergleichbare Punktzahl entstehen würde, um einen realistischen Vergleich zwischen benötigten Punkten bei Männer und Frauen machen zu können.

M.

longtrousers
16.10.2015, 18:25
Wir haben 2015 und es wird Chauvinismus tatsaechlich noch mit Zahlenspielen untermauert. Auch diese Generation wird aussterben.

Na ja, das ist ein bischen populistisch hingestellt. Mit populistisch meine ich: ohne Argumentation. Würdest grossen Publikumsbeifall bekommen in manchen TV-Diskussionssendungen.

Ich versuche trotzdem, dir nochmal zum Zahlenspielen heraus zu fordern.
Was findest du davon, dass in der M35 bzw. W35 mehr Slots vergeben werden als in der M70 bzw. W70? Wenn das ok ist, warum sollten Männer dann weniger Chance haben sich einen Slot zu ergattern als Frauen?

DasOe
16.10.2015, 18:38
Wir können wahrscheinlich noch Tage über Wechselwirkung, über Entwicklungszyklen und was weiß ich noch alles, über Zahlen die man bei 5Q (http://www.50womentokona.org/)prima nachlesen kann.

Meiner Meinung nach, ist 50/50 für die PROS völlig okay, währenddessen ich bei den Agegroupern den aktuellen Modus beibehalten würde.

Spätestens wenn für Kona das Rennen auf zwei Tage verteilt wird (ähnlich 2017 die IM-WM 70.3), wird es wieder mit den Starterzahlen in Kona "aufwärts" gehen und damit wieder mehr Quali-Slots für neuen Rennen zur Verfügung stehen. Es werden für die Männer immerhin 660 Plätze mehr zur Verfügung stehen, wenn das Rennen auf zwei Tage aufgeteilt wird. Das bringt doch nochmal richtig Kohle, vor allem wenn man für die Frauen noch ein paar Slots draufpackt.

DasOe
16.10.2015, 18:43
Ich versuche trotzdem, dir nochmal zum Zahlenspielen heraus zu fordern.

Was willst Du damit beweisen?

Es profitieren z.B. mehr AG-Männer vom Rolldown durch Verzicht der Vorplazierten als das bei den Frauen der Fall ist. Der eine Platz wird in 99% aller Fälle auch genommen. Da nutzt es nix wenn Du mit knappstem Abstand und einem guten Ergebnis Zweite wirst. Ich verweise nur auf Dieda in Wales 2015.

dude
16.10.2015, 19:56
Habt ihr schon mal ueberlegt was es fuer eine Aussenwirkung es auf junge Frauen hat, wenn sie sehen, dass Frauen nur 35 Startplaetze bekommen?

Koennte es vielleicht sein, dass eine potentiell geringere Leistungsdichte Folge der Diskriminierung ist?

LidlRacer
16.10.2015, 20:02
Wir haben 2015 und es wird Chauvinismus tatsaechlich noch mit Zahlenspielen untermauert. Auch diese Generation wird aussterben.

Ich bevorzuge i.d.R. echte Argumente gegenüber solchen Twitter-kompatiblen Totschlagsargumenten.

Also versuche ich's nochmal mit einem:
Oft werden ja die Zahlen von 350 F-Pros ggü. 550 M-Pros genannt, die tatsächlich 35:50 angemessen erscheinen lassen. Das lässt aber außer acht, dass viele davon nicht annähernd ernsthaft auf WM-Niveau unterwegs sind und folglich gar nicht um Kona-Plätze konkurrieren. Es erscheint plausibel, diejenigen bei der Betrachtung auszuschließen, die das ganze Jahr über keinerlei Preisgeld verdienen. Damit dampft sich laut www.50womentokona.org das Verhältnis auf 245 zu 290 ein, was schon deutlich näher an 50:50 ist.

Johannespopannes
16.10.2015, 20:23
Koennte es vielleicht sein, dass eine potentiell geringere Leistungsdichte Folge der Diskriminierung ist?

Du wirfst hier ja einigen (Geschlechter-)diskriminierung vor.
Also genauer gesagt: Meinungen, die nur auf Basis des Geschlechts begründet werden.

Das sehe ich hier aber nirgens (zumindest nicht, was Frauendiskriminierung anbelangt).

Die Argumentation dafür, die aktuelle Verteilung der Pros zu belassen, beruht ja darauf, dass die Verteilung der Gesamtzahlen in etwa ähnlich ist, und nicht darauf, dass es Männer sind, und ihnen ja deswegen aus Prinzip mehr Startplätze zustehen.

Wer das ganze zu Ende denkt, müsste eigentlich sogar zu dem Schluss kommen, dass eine 50/50-Verteilung genaugenommen männerdiskriminierend ist: Dann startet eine Pro-Frau auf Hawaii nicht etwa, weil sie wie die Männer zu den besten - sagen wir mal - 15% ihres Geschlechts der Pros gehört, sondern bekommt die Chance nur weil sie eine Frau ist und somit auch mit einer prozentual schlechteren Platzierung noch die Chance auf eine Teilnahme erhält.

Der letzte Absatz muss jetzt nicht weiter in die Diskussion einfließen.

hazelman
16.10.2015, 20:33
Habt ihr schon mal ueberlegt was es fuer eine Aussenwirkung es auf junge Frauen hat, wenn sie sehen, dass Frauen nur 35 Startplaetze bekommen?

Koennte es vielleicht sein, dass eine potentiell geringere Leistungsdichte Folge der Diskriminierung ist?

Um im Gezwitscher-Jorgon zu bleiben: Huhn oder Ei?

Was mich an der 5Qeben wirklich stört ist, dass das Projekt von monetären Interessen getrieben ist. 50:50 für WPRO aber nicht für WAG. :Kopfschüttel Mal ganz abgesehen davon, dass die Verhaldlungstaktik "Alles oder Nix" in Tarifverhandlungen noch nie wirklich erfolgsversprechend war.


währenddessen ich bei den Agegroupern den aktuellen Modus beibehalten würde.


Und warum jetzt das? Und gerade von Dir?Die Argumente sind doch in beiden Fällen dieselben???

LidlRacer
16.10.2015, 20:42
Die Argumente sind doch in beiden Fällen dieselben???

Stell Dich doch nicht dümmer, als Du bist!

Hafu
16.10.2015, 20:45
...
Oft werden ja die Zahlen von 350 F-Pros ggü. 550 M-Pros genannt, die tatsächlich 35:50 angemessen erscheinen lassen. Das lässt aber außer acht, dass viele davon nicht annähernd ernsthaft auf WM-Niveau unterwegs sind und folglich gar nicht um Kona-Plätze konkurrieren. Es erscheint plausibel, diejenigen bei der Betrachtung auszuschließen, die das ganze Jahr über keinerlei Preisgeld verdienen. Damit dampft sich laut www.50womentokona.org das Verhältnis auf 245 zu 290 ein, was schon deutlich näher an 50:50 ist.

...
Die Argumentation dafür, die aktuelle Verteilung der Pros zu belassen, beruht ja darauf, dass die Verteilung der Gesamtzahlen in etwa ähnlich ist, und nicht darauf, dass es Männer sind, und ihnen ja deswegen aus Prinzip mehr Startplätze zustehen.

Wer das ganze zu Ende denkt, müsste eigentlich sogar zu dem Schluss kommen, dass eine 50/50-Verteilung genaugenommen männerdiskriminierend ist: Dann startet eine Pro-Frau auf Hawaii nicht etwa, weil sie wie die Männer zu den besten - sagen wir mal - 15% ihres Geschlechts der Pros gehört, sondern bekommt die Chance nur weil sie eine Frau ist und somit auch mit einer prozentual schlechteren Platzierung noch die Chance auf eine Teilnahme erhält.

Der letzte Absatz muss jetzt nicht weiter in die Diskussion einfließen.

Mit derselben Argumentationskette könnte man auch dafür plädieren, dass Frauen weniger Preisgeld bekommen (in Kona und bei sonstigen IM-Rennen), wie es ja auch vor 20 Jahren noch der Fall war. Wollen wir das?

Ich habe ja schon oben erwähnt: nirgendwo starten soviele (Agegrouper)-Frauen, wie beim Rennen in Kona. Fast jeder dritte Teilnehmer ist weiblich! Das tut dem Rennen in den Tagen davor und danach richtig gut, nicht nur optisch am Dig-me-Beach.;)

Mehr weibliche Profis könnte eins von mehreren Mitteln sein, diese Frauenquote auf lange Sicht noch mehr zu erhöhen und mehr weiblichen Nachwuchs in den Triathlon-Wettkampfsport zu bringen. Wer kann da ernsthaft was dagegen haben?

(Nebenbei bemerkt wundert es mich, dass noch keine der Wortführerin der 50Q-Initiative den Klageweg beschritten hat. Ich kenne mich zwar nicht mit den Feinheiten des US-Rechstsyystems aus, aber bin mir fast sicher, dass die im KPR schriftlich festgelegte Geschlechterdiskriminierung schnell von einem Gericht kassiert werden würde, weil damit weibliche Profis in ihrer Berufsausübung benachteiligt werden würden. Man stelle sich nur theoretisch vor, es gäbe eine Quote für farbige Athleten, die damit begründet wird, dass es nur extrem wenig farbige Athleten im Ironman-Pro-Zirkus gibt...:confused: )

dude
16.10.2015, 20:46
Ich bevorzuge i.d.R. echte Argumente gegenüber solchen Twitter-kompatiblen Totschlagsargumenten.

Damit gehoerst Du dann zu den Erbsenzaehlern, den der Ueberlick in dieser Sache fehlt. Zahlen sind hier voellig fehl am Platze!

Johannespopannes
16.10.2015, 21:09
Damit gehoerst Du dann zu den Erbsenzaehlern, den der Ueberlick in dieser Sache fehlt. Zahlen sind hier voellig fehl am Platze!

????

Man lese alleine den Titel: 50 Women to Kona

LidlRacer
16.10.2015, 21:20
Damit gehoerst Du dann zu den Erbsenzaehlern, den der Ueberlick in dieser Sache fehlt. Zahlen sind hier voellig fehl am Platze!

Wir haben das gleiche Ziel. Da wäre es wohl fehl am Platz, dass wir jetzt einen Beleidigungswettbewerb veranstalten. :Nee:

LidlRacer
16.10.2015, 21:22
????

Man lese alleine den Titel: 50 Women to Kona

Was willst Du damit sagen?

maifelder
16.10.2015, 21:33
Was willst Du damit sagen?

Wortwitz

Johannespopannes
16.10.2015, 22:28
Was willst Du damit sagen?

Naja, es geht in diesem Thread ja darum, wie viele Frauenstartplätze auf Hawaii gerecht/fair/angemessen sind. Alles andere als mit Zahlen zu argumentieren halte ich für viel zu oberflächlich.

Optimus
08.05.2016, 19:19
Ein sehr interessanter Kommentar zu diesem Thema, der den Sachverhalt genau erläutert und den ich zu 100% unterschreibe:

http://tri226.de/ironman-comments.php?language=ge&commentID=2

Hafu
09.05.2016, 00:17
Ein sehr interessanter Kommentar zu diesem Thema, der den Sachverhalt genau erläutert und den ich zu 100% unterschreibe:

http://tri226.de/ironman-comments.php?language=ge&commentID=2

Oh je... Der von dir verlinkte Kommentar ist von 2014, aber die darin vorgebrachten Argumente passen eigentlich eher noch in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts...:Huhu: :(

Macho Bullshit! Frauen sind beim Preisgeld angeblich bevorzugt (logisch: Ryf war ja auch nachweislich langsamer als Frodeno und bekommt unerklärlicherweise dasselbe Presgeld in Kona wie Frodo). Frauen gehören hinter den Herd und Triathlon ist eh ein Sport für Kerle und nicht für Frauen!:confused:

zappa
09.05.2016, 08:56
Ein sehr interessanter Kommentar zu diesem Thema, der den Sachverhalt genau erläutert und den ich zu 100% unterschreibe:

http://tri226.de/ironman-comments.php?language=ge&commentID=2

Es überrascht mich nicht, dass wir auch im Triathlon dieselben Gender-Diskussion haben, wie in allen anderen gesellschaftlichen Subsystemen. Dass diese Diskussion allerdings zum Teil noch auf dem Niveau des verlinkten Kommentars stattfinden ist für mich dann schon irritierend.

Dass diese oder ähnliche Haltungen genau den Zustand mit produziert haben, mit dessen Daten dann die Zementierung des Zustandes wieder begründet wird, ist traurige Realität.

captain hook
09.05.2016, 09:23
Ein sehr interessanter Kommentar zu diesem Thema, der den Sachverhalt genau erläutert und den ich zu 100% unterschreibe:

http://tri226.de/ironman-comments.php?language=ge&commentID=2

Dich würde ich echt gerne mal kennenlernen. Hätte ehrlich gesagt nicht geglaubt, dass heute so argumentiert und gedacht wird. Speziell auch die Wortwahl. Da stellen sich einem ja die Nackenhaare auf. Kennt einer den Verfasser dieser Zeilen (ist ja genannt)?

Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich ein Freund von Zwangsquoten oder ähnlichem bin, aber ich bin durchaus der Meinung, dass man in so einer Größenordnung (50 Personen) gleichgroße Starterfelder und gleiches Preisgeld anbieten sollte.

Die Erfahrung zeigt, dass niemals irgendwas geschenkt gibt. Gibt es mehr Plätze werden diese Mehrplätze hart umkämpft vergeben werden. Speziell schon wegen des Punktesystems und weil es in Kona selbst ja viele Punkte zu holen gibt fürs Folgejahr etc.

Wenn es so eine leichte Geschichte wäre, weil so wenige es ernsthaft versuchen, dann ist es ja jeder Dame freigestellt, sich dieser unglaublich einfachen Sache zu stellen und den reich gedeckten Tisch einfach abzuräumen. Allerdings vermute ich mal, dass selbst die letzte der Konaqualifikantin für einen sehr großen Teil der Männer hier aus dem Forum eine mehr als ernstzunehmende Gegnerin wäre. Einfach mal drüber nachdenken.

PS: das in dem Artikel auf so verkrustete Verbände wie den Radsport verwiesen wird, ist wenig verwunderlich, dort sitzen/saßen alte reaktionäre Männer im Vorsitz, die am liebsten so fahren lassen wollten wie in den 70er Jahren. Wenn das nicht reicht, muss man sich mal vorstellen, dass in der Leichtathletik noch bis in die 80er Jahre die längste offizielle Distanz 10km war, weil angeblich zB ein Marathon für Frauen schädlich und gefährlich sein sollte. Muss man sich da noch über irgendwas wundern?

barney-cooper
09.05.2016, 10:17
Ein sehr interessanter Kommentar zu diesem Thema, der den Sachverhalt genau erläutert und den ich zu 100% unterschreibe:

http://tri226.de/ironman-comments.php?language=ge&commentID=2

Die Wortwahl finde ich auch etwas fragwürdig, aber die Argumentation ist schlüssig.

Man nehme an, dass es 1000 Profis gebe und davon sind es 650 Männer und 350 Frauen (35%). Warum sollten es also gleich viele Startplätze für beide Geschlechter geben?

Soweit ich herausgelesen habe, ist das Preisgeld auch für Männer und Frauen gleich.

Ich sehe darin jetzt keine Benachteiligung.

Gruß barney

Hafu
09.05.2016, 10:48
Die Wortwahl finde ich auch etwas fragwürdig, aber die Argumentation ist schlüssig.

Man nehme an, dass es 1000 Profis gebe und davon sind es 650 Männer und 350 Frauen (35%). Warum sollten es also gleich viele Startplätze für beide Geschlechter geben?
...

Nach deiner Argumentation ( und der Argumentation des verlinkten Kommentars) ist es also ungerecht den Männern gegenüber, dass es bei Olympia in Rio genauso viele Startplätze (und Medaillen) für Männer wie für Frauen gibt?

Ist es ungerecht den Männern gegenüber, dass bei der von der ITU dem offiziellen Triathlonverband veranstalteten "World Triathlon Series" bei jedem Rennen gleich viele Frauen starten wie Männer?

Ich bin (mit) zuständig für die Mittelzuweisung des Bayerischen Triathlonverbandes an den Landeskader. In unserem Kader gibt es derzeit 18 Frauen/ Mädchen und 18 Jungs. (http://www.triathlon-bayern.de/leistungssport/btv-kader/)Die 50/50 Quote ist reiner Zufall, weil diejenigen in den Kader kommen, die die definierten Qualifikationskriterien (Plazierungen bei Meisterschaften/ Deutschland-Cup bzw. maximaler prozentualer Rückstand zur Siegerzeit)) erfüllen. Müssten wir in Zukunft für Männer und Frauen unterschiedliche Qualifikationskriterien aufstellen, damit mehr Männer als Frauen in den Kader kommen?
Wenn Andrew Messick recht hat, dann handeln wir doch verkehrt und müssten für Männer die Messlatte für die Kaderaufnahme senken und für Frauen erhöhen?:confused:

Kein Wunder also, dass Man(n) sich hin und wieder fragt, was im Hirn von manch einer Frau vorgeht... (http://tri226.de/ironman-comments.php?language=ge&commentID=2)


Ich muss zugeben, dass ich nach diesem einleitenden Satz des verlinkten Kommentars mit dem Kopfschütteln angefangen habe und bis zum Ende des Lesens des Textes eigentlich nicht mehr damit aufgehört habe.:Maso:

barney-cooper
09.05.2016, 11:05
Nach deiner Argumentation ( und der Argumentation des verlinkten Kommentars) ist es also ungerecht den Männern gegenüber, dass es bei Olympia in Rio genauso viele Startplätze (und Medaillen) für Männer wie für Frauen gibt?

Ist es ungerecht den Männern gegenüber, dass bei der von der ITU dem offiziellen Triathlonverband veranstalteten "World Triathlon Series" bei jedem Rennen gleich viele Frauen starten wie Männer?

Ich bin (mit) zuständig für die Mittelzuweisung des Bayerischen Triathlonverbandes an den Landeskader. In unserem Kader gibt es derzeit 18 Frauen/ Mädchen und 18 Jungs. (http://www.triathlon-bayern.de/leistungssport/btv-kader/)Die 50/50 Quote ist reiner Zufall, weil diejenigen in den Kader kommen, die die definierten Qualifikationskriterien (Plazierungen bei Meisterschaften/ Deutschland-Cup bzw. maximaler prozentualer Rückstand zur Siegerzeit)) erfüllen. Müssten wir in Zukunft für Männer und Frauen unterschiedliche Qualifikationskriterien aufstellen, damit mehr Männer als Frauen in den Kader kommen?
Wenn Andrew Messick recht hat, dann handeln wir doch verkehrt und müssten für Männer die Messlatte für die Kaderaufnahme senken und für Frauen erhöhen?:confused:




Ich muss zugeben, dass ich nach diesem einleitenden Satz des verlinkten Kommentars mit dem Kopfschütteln angefangen habe und bis zum Ende des Lesens des Textes eigentlich nicht mehr damit aufgehört habe.:Maso:

Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Um sich für Olympia zu qualifizieren benötigt man eine bestimmte Zeit und um sich für Hawaii zu qualifizieren muss man Punkte haben.

Etwas überspitzt ausgedrückt kann ich mich durch geschickte Rennwahl mit schlechterer Konkurrenz für Hawaii qualifizieren während ich keine Chance auf Olympia habe. Dies kann man dadurch eindämmen, dass man die Startplätze auf Hawaii anhand der prozentualen Geschlechtsverteilung eingrenzt.


Und das euer Kader gleich viele Mädels und Jungs hat ist doch toll. Nur durch sowas kann man längerfrist eine 50-50 Verteilung bekommen.

Stefan
09.05.2016, 11:08
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Um sich für Olympia zu qualifizieren benötigt man eine bestimmte Zeit und um sich für Hawaii zu qualifizieren muss man Punkte haben.

Welche "bestimmte Zeit" soll das beim Triathlon denn sein?

Hafu
09.05.2016, 11:09
...
Man nehme an, dass es 1000 Profis gebe und davon sind es 650 Männer und 350 Frauen (35%). Warum sollten es also gleich viele Startplätze für beide Geschlechter geben?

Ein Hawaii-Quali-Platz ist ein wichtiges Argument bei Sponsorenverhandlungen. Es gibt dafür oftmals ausgehandelte Prämien. Wenn man nun weniger Frauen in Kona zulässt als Männer, dann verhindert man den sonst sich möglicherweise einstellenden Angleichungsprozess der Geschlechterverteilung und zementiert das derzeitige Ungleichgewicht.

...
Soweit ich herausgelesen habe, ist das Preisgeld auch für Männer und Frauen gleich.

Preisgelder machen für Profis nur einen Teil ihres Einkommens aus. Sponsorenprämien sind oftmals der größere Teil.

Übrigens sind die Preisgelder längst noch nicht bei jedem Wettkampf angeglichen:
Gestern war ich beim Heidesetriathlon in Forst. Dort gab es Preisgeld für die ersten fünf Männer, aber nur für die ersten drei Frauen. Grundsätzlich ein sehr schöner, empfehlenswerter Wettkampf, aber die Preisgeldstaffelung empfand ich als Anachronismus, der nicht mehr in die heutige Zeit passt.

barney-cooper
09.05.2016, 11:23
Ein Hawaii-Quali-Platz ist ein wichtiges Argument bei Sponsorenverhandlungen. Es gibt dafür oftmals ausgehandelte Prämien. Wenn man nun weniger Frauen in Kona zulässt als Männer, dann verhindert man den sonst sich möglicherweise einstellenden Angleichungsprozess der Geschlechterverteilung und zementiert das derzeitige Ungleichgewicht.



Preisgelder machen für Profis nur einen Teil ihres Einkommens aus. Sponsorenprämien sind oftmals der größere Teil.

Übrigens sind die Preisgelder längst noch nicht bei jedem Wettkampf angeglichen:
Gestern war ich beim Heidesetriathlon in Forst. Dort gab es Preisgeld für die ersten fünf Männer, aber nur für die ersten drei Frauen. Grundsätzlich ein sehr schöner, empfehlenswerter Wettkampf, aber die Preisgeldstaffelung empfand ich als Anachronismus, der nicht mehr in die heutige Zeit passt.

Eine Hawaii-Quali für Frauen ist ja schon prinzipiell "leichter", da man weniger Konkurrenz hat.

Was klingt denn für dich als besserer Deal?
99 Konkurrenten und 10 Slots nach Kona
69 Konkurrenten und 8 Slots nach Kona


Aus dem Artikel geht für mich hervor, dass bei gleicher Geschlechtsverteilung die Startplatzanzahl auch gleich sind.

Optimus
09.05.2016, 11:40
Offensichtlich kapieren einige Leute nicht, worum es bei dieser Diskussion eigentlich geht!
Ok, zugegeben, die Wortwahl des Kommentars ist in der Tat fragwürdig, die Hintergründe sind aber trotzdem gut dargestellt. Insbesondere die Leute, die hier offensichtlich trotz fehlendem Hintergrundwissen am lautesten aufschreien und die "armen" Frauen allen Ernstes als benachteiligt sehen, sollten sich mal mit den Fakten vertraut machen.
Natürlich dürfen Frauen in der Gesellschaft nicht benachteiligt werden, es ist aber falsch die Forderung nach einer höheren Frauenquote bei den IM WMs mit Gleichberechtigung zu begründen! Eine höhere Frauenquote würde definitiv die Männer benachteiligen!
Was glaubt Ihr wohl warum die WTC an den derzeitigen Quoten festhält?
…Und wenn 50 Männer um dasselbe Preisgeld kämpfen wie 35 Frauen, wer ist dann wohl im Nachteil?
Natürlich ist es fair, wenn die Siegerin dasselbe Preisgeld bekommt wie der Sieger. Wenn man es aber auch beim Preisgeld ganz genau nehmen würde mit der Gleichberechtigung, dürfte es Preisgeld bei den Frauen nur bis zum 7ten Platz geben.

Optimus
09.05.2016, 11:48
Nach deiner Argumentation ( und der Argumentation des verlinkten Kommentars) ist es also ungerecht den Männern gegenüber, dass es bei Olympia in Rio genauso viele Startplätze (und Medaillen) für Männer wie für Frauen gibt?
...


Ich bin mir nicht sicher, ob es bei Olympia immer genauso viele Starplätze für Männer wie für Frauen gibt, zumal hier im Rahmen der Qualifikation – im Gegensatz zur Qualifikation bei den IM WMs - bestimmte Normen erreicht werden müssen. Diese Normen kann man natürlich so steuern, dass es zu etwa gleichgroßen Starterfeldern kommt.

Gleichgroße Starterfelder bei Meisterschaften sind vielleicht praktikabel, man sollte aber nicht unbedingt von Gleichberechtigung sprechen, wenn die Qualifikationsgruppen der beiden Geschlechter unterschiedlich groß sind!

Pfeffer und Salz
09.05.2016, 11:54
Eine höhere Frauenquote würde definitiv die Männer benachteiligen!

Merkst Du nicht wie altbacken das ist? ;)

captain hook
09.05.2016, 12:00
Wo wird eigentlich ein Mann benachteiligt, wenn eine Frau das gleiche Geld bekommt?

Und wie oben beschrieben... wenn 50 Plätze da sind, dann werden diese hart zu erkämpfen sein. Es ist ein Irrglaube, dass irgendwas auf diesen Niveau leicht wäre.

Um Gerechtigkeit oder etwas in der Richtung geht es zumindest mir nicht. Es ist etwas, was in meinen Augen garnicht zu diskutieren ist.

50 Plätze hier, 50 Plätze dort und gleiches Geld dazu. Fertig aus.

Wo soll da der Nachteil für die Männer sein? Es geht nicht darum, dem einen was wegzunehmen, sondern den anderen das Gleiche.

Optimus
09.05.2016, 12:01
Übrigens sind die Preisgelder längst noch nicht bei jedem Wettkampf angeglichen:
Gestern war ich beim Heidesetriathlon in Forst. Dort gab es Preisgeld für die ersten fünf Männer, aber nur für die ersten drei Frauen. Grundsätzlich ein sehr schöner, empfehlenswerter Wettkampf, aber die Preisgeldstaffelung empfand ich als Anachronismus, der nicht mehr in die heutige Zeit passt.

Was glaubst Du, wie viel Frauen und wie viele Männer beim Heidesetriathlon in Forst am Start waren? Ich war zwar nicht da, aber ich kann Dir sagen, dass viel mehr Männer als Frauen gestartet sind!
Du willst mir doch wohl nicht allen Ernstes erzählen, dass es unter dem Aspekt der Gleichberechtigung fair gewesen wäre, für beispielsweise 50 gestartete Frauen und für 200 gestartete Männer Preisgeld jeweils bis zu Platz 5 zu vergeben?!

captain hook
09.05.2016, 12:04
Was glaubst Du, wie viel Frauen und wie viele Männer beim Heidesetriathlon in Forst am Start waren? Ich war zwar nicht da, aber ich kann Dir sagen, dass viel mehr Männer als Frauen gestartet sind!
Du willst mir doch wohl nicht allen Ernstes erzählen, dass es unter dem Aspekt der Gleichberechtigung fair gewesen wäre, für beispielsweise 50 gestartete Frauen und für 200 gestartete Männer Preisgeld jeweils bis zu Platz 5 zu vergeben?!

Dann machst Du eine Regelung, dass es Preisgeld nur bis zu 10% Rückstand auf die Siegerzeit gibt und fertig. Ist ja nichts Neues und wird und wurde auch schon so praktiziert. Hier wird manchmal so getan, als müsse man die Welt neu erfinden. Das Gleiche würde ich dann übrigens auch in den Männerrennen gelten lassen. Da bekäme ab und zu auch mancher nichts mehr.

Optimus
09.05.2016, 12:07
Merkst Du nicht wie altbacken das ist? ;)

Du hast ja überhaupt nichts verstanden! - Das hat doch nichts mit altbacken zu tun. Ich versuche lediglich die fadenscheinige Gleichberechtigung aufzuzeigen!

Optimus
09.05.2016, 12:12
Dann machst Du eine Regelung, dass es Preisgeld nur bis zu 10% Rückstand auf die Siegerzeit gibt und fertig. Ist ja nichts Neues und wird und wurde auch schon so praktiziert. Hier wird manchmal so getan, als müsse man die Welt neu erfinden. Das Gleiche würde ich dann übrigens auch in den Männerrennen gelten lassen. Da bekäme ab und zu auch mancher nichts mehr.

Genau das wäre absolut fair unter dem Aspekt der Geleichberechtigung!

captain hook
09.05.2016, 12:13
Genau das wäre absolut fair unter dem Aspekt der Geleichberechtigung!

Solche Regelungen gibt es schon.

Stefan
09.05.2016, 13:36
Worum gehts hier eigentlich?

Irgendwelche C-Profis haben anscheinend Angst, dass sie jetzt keine 50 Dollar für ihren Platz xy in der Ergebnisliste mehr bekommen.

Evtl. Gedanken darüber gemacht, wie es mit Sponsoren-/Zuschauer-/Medieninteresse aussieht, wenn man den Sport für gute Frauen möglichst unattraktiv macht?

Das ist nur die wirtschaftliche Betrachtung, zum Rest haben HaFu und CaptainH schon das Wichtiste gesagt.

Fragt doch den Havelange ob er nicht noch ein paar Jahre das Zepter im Triathlon in die Hand nehmen will, der vertritt bestimmt Eure Werte.

zappa
09.05.2016, 14:19
Ich finde interessant, wie eine potenzielle "Ungerechtigkeit bei den Männern" durch gleich viele Kona-Profi-Startplätze für Frauen und insgesamt bei Preisgeldern so vehement vertreten wird. Wäre offenbar unerhört, dass Frauen von "leichteren Rahmenbedingungen" profitieren.

Ich denke es ist unstrittig, dass wir auch in Deutschland noch eine Geschlechterungerechtigkeit zu Lasten von Frauen haben (wer das mal vertiefen will: http://ankedomscheitberg.de/?page_id=2334). Ein Folge von Erziehung, Prägung und (von Männern dominierten) Machtstrukturen.

Selbst im Tennis, sicher kein Hort des Feminismus, ist das Starterfeld in Wimbledon und den anderen Grand Slams gleich groß, obwohl es auch hier weniger Spielerinnen als Spieler gibt.

Es geht um strukturelle Gleichheit, nicht um einzelne Relationen. Und da wäre ich auch im Triathlon froh, wenn wir das hinbekommen.

captain hook
09.05.2016, 14:39
Triathlon ist ja eine total entspannte, moderne und aufgeschlossene Sportart. Eigentlich ein Wunder, dass die sich von so einer Altherrensportart wie Tennis in solchen Dingen was vormachen lassen müssen. :Lachen2: Dabei muss man niemandem was wegnehmen. Noch nicht mal Spielzeit auf einem Tennisplatz. Die Straße ist eh gesperrt und ein gesonderten Start gibt es auch bereits.

LidlRacer
09.05.2016, 14:48
Ich bin zwar für "50 Women to Kona" oder zumindest für eine allmähliche Angleichung, denke aber, dass auch viele Befürworter sich die Argumentation zu einfach machen, bzw. auf echte Argumente verzichten.
Wenn dass sooo klar wäre, dass es wegen der Gleichberechtigung gleich viele Startplätze in Kona geben muss, warum gilt das nur für Profis?

Es würde wohl (zu recht!) einen riesigen Aufstand der Männer geben, wenn es z.B. in Frankfurt für uns Age-Grouper gleich viele Kona-Plätze für Frauen wie für Männer gäbe - also die für Männer deutlich reduziert würden.

Ja, es gibt etliche gute Gründe (die auch schon genannt wurden), es in diesem speziellen Fall bei Profis anders zu machen als bei Agegroupern, aber der Vergleich zeigt, dass es absolut keine Selbstverständlichkeit ist, dass es gleich viele Startplätze gibt.

Wären alle Gleichberechtigungsverfechter auch für gleich viele M/F-Startplätze bei der Synchronschwimm-WM?

Optimus
09.05.2016, 14:57
...
Ich bin (mit) zuständig für die Mittelzuweisung des Bayerischen Triathlonverbandes an den Landeskader. In unserem Kader gibt es derzeit 18 Frauen/ Mädchen und 18 Jungs. (http://www.triathlon-bayern.de/leistungssport/btv-kader/)Die 50/50 Quote ist reiner Zufall, weil diejenigen in den Kader kommen, die die definierten Qualifikationskriterien (Plazierungen bei Meisterschaften/ Deutschland-Cup bzw. maximaler prozentualer Rückstand zur Siegerzeit)) erfüllen. Müssten wir in Zukunft für Männer und Frauen unterschiedliche Qualifikationskriterien aufstellen, damit mehr Männer als Frauen in den Kader kommen?
...


Da dem Kader-Verhältnis faire Qualifikationskriterien zugrunde liegen ist das völlig in Ordnung und bemerkenswert.

captain hook
09.05.2016, 14:57
Die "WM" bei den Nicht PRO Startern ist eh keine WM, sondern eine Hobbyveranstaltung für die man sich innerhalb eines Veranstalters qualifizieren muss. Sowas mit einer richtigen WM (in welcher Sportart auch immer) oder gar mit Olympia zu vergleichen ist wenig zielführend. Eine kommerzielle Veranstaltung halt. Wenn die mehr Plätze an Männer als Frauen verkaufen oder damit mehr Geld verdienen werden sie es so machen.

Stefan
09.05.2016, 14:57
Wären alle Gleichberechtigungsverfechter auch für gleich viele M/F-Startplätze bei der Synchronschwimm-WM?

Ich dachte die FINA lässt Männer überhaupt nicht zu.

Pfeffer und Salz
09.05.2016, 15:01
Du hast ja überhaupt nichts verstanden! - Das hat doch nichts mit altbacken zu tun. Ich versuche lediglich die fadenscheinige Gleichberechtigung aufzuzeigen!

Diese Pienzigkeit, weil jetzt aufwendig aufgezeigt die Männer! vielleicht! einen klitzekleinen! und nicht mal wirklich relevanten! Nachteil in Kauf nehmen müssen, ist nicht nur altbacken sondern auch peinlich.

captain hook
09.05.2016, 15:03
Welcher Nachteil soll den Männern denn überhaupt entstehen?

Pfeffer und Salz
09.05.2016, 16:04
Welcher Nachteil soll den Männern denn überhaupt entstehen?

etwas weniger Aufmerksamkeit ? :Lachen2:

captain hook
09.05.2016, 16:10
etwas weniger Aufmerksamkeit ? :Lachen2:

Soweit ich das verfolgt habe, wurde in der Berichterstattung eh meist auf die maximal ersten 10 abgestellt. Sowohl bei den Männern, als auch den Frauen. Alles was dahinter kommt fliegt eh unter dem Radar. Der 48ste Mann nimmt sicher keinen Schaden durch eine 42ste Frau. :Blumen:

noam
09.05.2016, 16:57
Wie läuft das eigentlich mit der WTC Pro Lizenz? Muss ich die zu Beginn der Saison kaufen oder auch noch mitten drin?

Wenn zu Saisonbeginn und die absolute Anzahl an Startplätzen für Pros fix ist, kann man dann doch auch einfach die Anzahl der Startplätze im Verhältnis zu den gelösten Pro Lizenzen auf die Geschlechter aufteilen.

Wäre mal interessant zu sehen, ob sich dadurch mehr weibliche Pros ergeben würden.

Stefan
09.05.2016, 17:11
DEADLINES:

Athletes wishing to register for an Annual Ironman Pro Membership must complete the registration process by 45-days prior to your first event.
Athletes signing up for a SINGLE EVENT Membership must apply and complete registration 45-days prior to their stated event. (Please note qualification criteria for single event applications require the same verifying documentation from their NTF)
All Event specific entry procedures are separate and need to be completed Prior to posted deadlines.
Originally from: http://eu.ironman.com/triathlon/organizations/pro-membership/membership.aspx#ixzz48ASuYDY2

captain hook
09.05.2016, 17:11
Wie läuft das eigentlich mit der WTC Pro Lizenz? Muss ich die zu Beginn der Saison kaufen oder auch noch mitten drin?

Wenn zu Saisonbeginn und die absolute Anzahl an Startplätzen für Pros fix ist, kann man dann doch auch einfach die Anzahl der Startplätze im Verhältnis zu den gelösten Pro Lizenzen auf die Geschlechter aufteilen.

Wäre mal interessant zu sehen, ob sich dadurch mehr weibliche Pros ergeben würden.

Wozu ist dieses Verhältnis spannend? Zählt man in anderen Disziplinen auch nach wie die Zahl der Sporttreibenden im Bezug auf die Startplätze bei echten Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen aussehen? Ist doch völlig Banane. So wie im FrauenKugelstoßen 8 Frauen im Olympia Endkampf stehen, stehen da auch 8 Männer. Wofür ist es wichtig, wieviele Frauen auf der Welt Kugelstoßen machen? Hat auch nie einer nach gefragt.

alfrescian
09.05.2016, 17:58
Moin zusammen,

Jetzt muss ich hier doch auch mal meinen Senf dazugeben. Die drei Wörter "Gleichberechtigung", "Logik" & "Sport" passen aus meiner Sicht nicht in die gleiche Schachtel.

Fußball
- Männer spielen 90min Fussball - Frauen auch
- 11 Männer stehen auf dem Platz, wie auch 11 Frauen
- aber bei einer Männer-WM sind meines Wissen mehr Teams als bei den Frauen

Tennis
- Bei einem Tennis Gran-Slam sind die Hauptfelder der Frauen & Männer gleich groß
- Frauen und Männer bekommen das gleiche Preisgeld
- aber die Männer spielen 3 Gewinnsätze und die Frauen nur 2

Leichtathletik:
- Männer laufen Marathon, Frauen auch
- Männer machen Hammerwerfen, die Mädels auch
- aber Männer machen Zehnkampf, die Frauen Siebenkampf

und so weiter und so weiter. das kann man jetzt dutzendfach in die eine oder andere Richtung drehen und x-mal "weil es schon immer so wahr/das haben wir schon immer so gemacht" anhören.

Wir Triathleten sind doch nen offenes, modernes Völkchen & kein Haufen mit verkrusteter Sportpolitikvergangenheit ala Boykott, Rassendingsbums und Co.
Ob mit Schnipsel oder ohne Schnipsel: X Kerle & X Mädels nach Kona - fertig. Punkt. aus.
Wir schreiben 2016. :Blumen:
Jan

Helios
09.05.2016, 18:01
Wie läuft das eigentlich mit der WTC Pro Lizenz? Muss ich die zu Beginn der Saison kaufen oder auch noch mitten drin?
...........


zusätzlich brauchst noch die Profi-Lizenz vom nationalen Verband und die bekommst nur als jährliches Ticket - dann für die WTC die 800$/a löhnen und dafür bist preisgeldberechtigt.

Als Beispiel für Rügen 70.3 je 5. besten Frau und Mann
1. Rang: US$ 3’000.–
2. Rang: US$ 2’000.–
3. Rang: US$ 1’250.–
4. Rang: US$ 750.–
5. Rang: US$ 500.–

Originally from: http://www.ironman.com/de-de/triathlon/events/emea/ironman-70-3/ruegen/athleten/prize-money.aspx#ixzz48AcrMDRm

Da nur 4 Profi-Damen gestartet sind und gefinisht haben, kann man sich ja vorstellen was Entchen mal ab und an im Gespräch einfließen lässt.... Größenwahn halt :Lachanfall:
Wem Platzierungen egal sind, und mehr wert auf einen Top-Startplatz legt, für den könnt eine Profi-Lizenz interessant sein.
Macht man es an Leistungen/Zeiten fest, dann wird es dünn.

edit: zefix, es gibt keine Formulare für die Profi-Lizenz auf der DTU-side

Stefan
09.05.2016, 18:19
Helios, es gibt ja auch noch die single-Event-Möglichkeit:

Single Event Ironman Pro Membership: Ironman 70.3 – $215. This fee includes entry to the one stated PRO QUALIFYING* Ironman 70.3 event only.

Originally from: http://eu.ironman.com/triathlon/organizations/pro-membership/membership.aspx#ixzz48AjuMXYi

LidlRacer
09.05.2016, 19:37
Dann machst Du eine Regelung, dass es Preisgeld nur bis zu 10% Rückstand auf die Siegerzeit gibt und fertig. Ist ja nichts Neues und wird und wurde auch schon so praktiziert.

Ich weiß nicht, ob / wo es das noch gibt, aber bei Ironman wurde es wieder abgeschafft, nachdem mehrfach sowas passierte:
Julie Dibens waits for 5 minutes before crossing finish line and winning Ironman 70.3 Boulder
(http://www.everymantri.com/everyman_triathlon/2010/08/julie-dibens-waits-for-5-minutes-before-crossing-finish-line-and-winning-ironman-703-boulder.html)

Willi
08.10.2016, 14:34
Der Pier ist trotzdem voll...
Hab' mir übrigens mal die Starterliste angeschaut: 2016 stehen 2.374 Teilnehmer auf der Starterliste (http://eu.ironman.com/~/media/73bf1c4f81564fdf8caa3758ad27fce9/2016%20iwc%20bib%20list%20%20%20oct%203.pdf).

Damit steigt meines Wissens das erste mal seit Jahrzehnten die Starterzahl nicht:
Letztes Jahr standen 2.378 Teilnehmer in der 2015er Starterliste (http://m.eu.ironman.com/~/media/19c14bd0053b4561bc2001884ba186b9/09%2008%2015%202015%20imwc%20participant%20list.pd f).

Zum Vergleich:
Vor zwei Jahren, als die Initiative "50 Women to Kona" startete, standen noch 2.198 Teilnehmer auf der 2014er Starterliste (http://eu.ironman.com/~/media/032ca99c89cc4cd1beee729c9bb98bef/2014%20ironman%20world%20championship%20participan t%20list%20bib.pdf).

Konstant geblieben ist der Gap: 44 Pro-Frauen stehen heute 59 Pro-Männern gegenüber.

Trillerpfeife
08.10.2016, 15:16
...
Wir Triathleten sind doch nen offenes, modernes Völkchen ...

der Witz der Woche :Lachanfall: