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Vollständige Version anzeigen : Nach 1 Jahr (quasi) Pause wieder bei 0 anfangen ?


Ocean
16.05.2008, 15:52
Kurz zu meinem Background:
Ich bin 34 Jahre alt, wiege derzeit zwischen 106 und 108 Kilo und mache Triathlon jetzt seit knapp 5 Jahren.
Mein persönlich bestes Jahr war 2006. Da habe ich eine MD in 5,5 Stunden und einen Marathon in 4,5 Stunden gefinished und hatte in dem Jahr auch meine besten Zeiten im Sprint mit sub 1:15

Alles war gut, das Gewicht lag bei ca 95 Kilo und ich freute mich auf eine neue Saison.

Nach dem Marathon musste ich mich einer OP an den Nasenmuscheln unterziehen, was eine Trainingspause von mehreren Wochen bedeutete.

Und ab dann ging es irgendwie permanent bergab.
Immer öfter wurde ich krank, immer nur leichte Erkältungen oder Schnupfen, aber die haben sich immer über mehrere Wochen hingezogen. Dazu kam dann noch die Geburt der zweiten Tochter, was den Grundstressfaktor sicherlich etwas erhöht hat. Obwohl ich mich meistens sehr gut gefühlt habe war an Training eher selten zu denken. Entweder keine Zeit, oder völlig ausgepowerd, oder auch einfach keine Lust.
Das gesamte Jahr 2007 wurde dann immer nur so sporadisch mal trainiert. Oft unterbrochen durch Erkältungen. Die Grundlagen gingen nach und nach flöten.
Konnte ich 2006 noch locker jede Woche 2 - 3 mal 2 Stunden laufen gehen bin ich im Moment froh, wenn ich 1 Stunde Stop & Go hinbekomme, ein Trainingsprogramm das man für gewöhnlich als Neueinsteiger absolviert.

Anfang Januar habe ich mich dann wieder zusammengerissen. Bei Mittlerweile 108 Kilo angekommen, passt mir keine Hose mehr :Weinen:

Also habe ich angefangen mit 2 x laufen die Woche, + 2 mal Krafttraining, + 2 mal schwimmen.
Ich fühlte mich gut war nicht erschöpft, der Ruhepuls wurde besser.
Also habe ich nach einem Monat gesteigert auf 3 x laufen, 2 x KT, 2 x schwimmen, 2 x Rad

Ich fühlte mich auch dabei noch recht gut, aber ich habe mir dann Karneval ne Erkältung vom feinsten eingefangen, die mich locker 6 Wochen beschäftigt hat.

Danach habe ich es wieder etwas ruhiger angehen lassen, bin aber trotzdem noch auf 6 Einheiten Sport die Woche gekommen.
Nach 2 weiteren Wochen fühlte ich mich dann wieder kränklich und habe wieder 2 Wochen Pause gemacht.

Das ist der heutige Tagesstand.
Letzte Woche habe ich es bei 2 x 1 Stunde laufen belassen als wiedereinstieg. Stop & Go versteht sich, also etwa 12 Minuten laufen 1 Minute gehen.
Tempomässig gurke ich irgendwo im Bereich zwischen 7 und 8 KM/h rum.

Aber was wird nun ?

Haben meine vielen langanhaltenden Krankheitspausen mit dem zu hohen Sportpensum zu tun ?
Oder habe ich einfach nur Pech und die Kinder schleppen die Rüsselseuchen immer wieder an ?

Sollte ich jetzt erstmal auf Freizeitnievau wieder einsteigen mit 3 x 1 Stunde Sport / Woche und gut ist ?

Ich glaube mein Grundproblem ist, daß ich trotz der offensichtlich nicht mehr Vorhandenen Kondition immer wieder in das 2006er Trainingsmuster zurückfalle, mein Immunsystem damit abschiesse und mich dann erkälte, was meine nicht vorhandene Kondition noch weiter schwächt. So habe ich mich dann also schön auf 0 runter trainiert :Kotz:

Hat jemand nen Tip für mich was ich jetzt dieses Jahr machen soll ? Gedanken an irgendwelche WKs habe ich schon komplett aufgegeben. Mir würde es reichen wenn ich Ende des Jahres wieder 15 oder 20 KM am Stück laufen kann ohne am nächsten Tag wieder krank zu werden.

backy
16.05.2008, 16:03
nein, du fängst nicht bei 0 an.
du weisst wie es geht und weisst was auf dich zu kommt.

zuviel gewicht?
ich behaupte mal du weisst selbst am besten woher das kommt.

dein thread liest sich mehr wie ne virtuelle entschuldigung.

laufschuhe an und los.

gejammert wird erst wieder wenn die beine nach dem ersten 25er schwer werden.

feuer frei!

fuxdeluxe
16.05.2008, 16:07
Hallo,

hatte selbst 2006/2007 eine über 1-jährige Pause nach einer Achillessehnenverletzung. Genau wie bei Dir verbunden mit über 10 Kg Gewichtszunahme. Habe es dann aber ruhig angehen lassen und kontinuierlich gesteigert. Ging dann schon bald wieder erstaunlich gut. Heute bin ich mit meinen 43 Lenzen so fit wie nie zuvor. Also, auch wenn es sich zunächst so anfühlt, als würdest Du wieder bei Null anfangen, wenn Du nur dranbleibst, wirst Du sehen, dass Du schnell wieder Fortschritte machst. Dann purzeln auch die Kilos wieder. Also, lass Dich nicht entmutigen und setze Dir realistische Ziele - Du schaffst das...musst nur den Schweinhund überwinden.

Grüße aus Kölle

fuxdeluxe

dickermichel
16.05.2008, 16:10
Hi Ocean,
vorab eine Frage: Wie groß bist Du denn? Denn 1,60 und 108kg sind ja ein wenig was anderes als 1,90 und 108kg.

Mein Tip Nr. 1:
Vergiß alles, was Du bisher gemacht hast, besonders irgendwelche Bestzeiten.

Tip Nr. 2:
Lauf kurz und locker, dafür öfter. Also keine Scheu vor 20-30min-Läufen, die aber, wenn möglich, so oft wie es in der Woche geht. Wenn Du Dich danach fühlst, steigerst Du das auf 30-40, dann 40-50min, bis Du wieder eine Stunde laufen kannst, ohne zu pausieren.
Entscheidend dabei: LOCKER laufen. Nicht hetzen! Am besten nur mit nem Pulsmesser, der die Zeit nicht anzeigt und Dir nur am Ende die Gesamtzeit gibt.

Tip Nr. 3:
Radfahren würde ich, wenn möglich, viel mit dem MTB, wenn Du in einer Gegend mit Hügeln wohnst, rauf und runter, so daß Du Deinen Puls immer mal wieder hin- und herjagst, aber nicht übertreiben, Zeitdauer zwischen 30-90min.

Tip Nr. 4:
Schwimmen nur, wenn Du wirklich gesund bist.
Egal, wie gut Du schwimmen kannst, würde ich vor allem Technik schwimmen, um wieder reinzukommen.

Tip Nr. 5:
Guck, daß Deine Kinder gesund sind, dann bist Du es auch (ich habe selbst drei Stück...:) ).

Einfach entspannt loslegen und wieder die Freude an der Bewegung zurückbekommen, bevor Du über irgendwelche Zeiten oder gar WKs nachdenkst. Wenn Du das richtig machst, wird sich Dein Körper schneller an seine Fähigkeiten erinnern, als Du ihm heute zutraust.

Viel Erfolg und Spaß: Michel

Rather-Lutz
16.05.2008, 16:15
Hi Ocean,

erstmal Willkommen zum Neustart :Huhu: .
Patentrezepte hab ich auch nicht, da ich mit ähnlichen Problemen zu kämpfen habe, aber guck mal rüber in den Blog der "Gewichtsklassenmeister", da findest Du mich und noch ein paar Leidensgenossen...:Cheese:
Vielleicht hilft das auch schon weiter.
beste Grüße

Lutz

Thorsten
16.05.2008, 16:31
Wie Michel sagt, locker anfangen und nicht an dem verzweifeln, was nicht geht sondern über das freuen, was geht.

Und der Wiedereinstieg geht viel schneller als der Ersteinstieg! Ich hatte auch mal längere Pause nach Schulter-OP und bin dann erstmal den Leuten hinterher gehetzt, die ich immer locker im Sack hatte. Auf einmal kamen von denen Sprüche wie "war das heute schön locker" :Cheese:. Aber das kommt wirklich schnell wieder.

Und Kinder bringen tatsächlich alle Viren- und Bazillensammlungen dieser Welt nach Hause, da werden oft auch die Eltern wieder häufiger krank.

Ocean
16.05.2008, 16:49
Zunächst mal danke für die vielen Aufmunterungen, ich glaube sowas brauche ich jetzt :Blumen:

@michel 187 cm hoch, aber leider auch 107cm Umfang.
das war auch schonmal unter 100 :Weinen:

hat ganz oft die Woche 20 - 30 Minuten laufen nicht einen ähnlichen Ansatz wie 3 x die Woche 1 Stunde stop & Go ?

Denn diese halbstündigen Läufe ist genau das womit ich mich bisher im Jahr rumgequält habe und habe da keinerlei Verbesserungen gespürt im Gegenteil.
Mit stop & go bin ich zwar langsamer, aber mir gehts nach der Einheit gefühlt besser. Auch früher schon hat mir laufen eigentlich immer erst nach 20 bis 30 Minuten angefangen Spaß zu machen.

Rad fahren muß ich dringend wieder anfangen, im letzten Jahr habe ich keine 300 km auffem Bock gesessen ...

neonhelm
16.05.2008, 17:45
Hihi, das kommt, wenn man jeden Dienstag eine ander Ausrede hat... :Cheese: *duckundwech*

Er wirft mir ja immer vor, ich verschwende mein Potential, ich finde, er sieht das alles immer zu ernst. :Lachen2:

Ne, ganz im Ernst, mein Vorschlag wäre, du fährst den ganzen Sommer soviel Rad wie möglich und nutzt die Zeit für leichte Küche. Und im Herbst kommen dann die Laufgrundlagen für nächste Saison.

Kopf hoch, wird schon. :Blumen:

CarbonMaus
16.05.2008, 19:38
Mir hatte damals nach der Schwangerschaft geholfen mir ein kleines Ziehl zu setzen (z.b im Herbst ein 10km Lauf). Aber mache Dir durch die Ziehlsetzung nicht zu viel Druck. Mit einem Ziehl vor Auge ist die Motivation schon mal eher da und Du hast das Gefühl dass Du Sport machts um wieder etwas zu erreichen, im Prinzip wir frueher auch. Auserdem wird es jetzt Sommer also bringen auch die Kinder weniger Seuche nach Hause.
Alles gute das wird schon wieder, Du bist auf dem richtigen Weg.

sybenwurz
16.05.2008, 21:34
Auch der weiteste Weg und die längste Reise beginnen mit einem ersten Schritt.
Wenn du dich mit Stop&Go besser fühlst: dann mach das doch;- es schliesst sich mit täglich ner halben Stunde ja nicht aus. Du willst dich ja nicht kasteien und sollst den Spass nicht gleich wieder verlieren. Also: bloss nicht überlasten, dann schmeisst der Körper nen Infekt auch eher mal direkt vor die Türe.
Und: vielleicht ein Zeitpunkt, verstärkt auf die Ernährung zu achten.
Denke, da liegt was begraben, ausserdem: nimm doch die Kinder ins Schlepptau, denen schadet frische Luft auch mal gar nedd.
Viel Spass!

mauna_kea
17.05.2008, 11:49
Hi
Ich erzähle dir mal wies mir ergangen ist.
nach der thrombose war ich ja bekanntlich einige jahre auf eis gelegt. bis auf 2-3x/woche spinning hab ich nix gemacht.
letztes jahr in roth (war zuschauer) unterhielt ich mich mit arne und er fragte, ob ich nicht nochmal starten wollte.
da ich zu der zeit schmerzfrei (in jeder hinsicht) war, meinte ich nur: mal sehen. um meine druck zu erhöhen beschlossen wir das ganze mal als Blog laufen zu lassen.
ich gab mir also zeit bis november soweit zu sein, dass ich ein training aufnehmen konnte.

ich hab iwrklich das laufen mit gigantischen 10 minuten (5hin/5zurück) begonnen - erstaunlich, wenn ich mal zurückdenke ist das gerade mal 10 monate her.
mehr war nicht drin. die lunge pfiff, die beine fühlten sich alles andere als locker an und von lauf"tempo" ganz zu schweigen.
aber ich blieb dran.
jeden tag 10 minuten, die nächste woche 15, dann 20 und so weiter.
es ging langsam aufwärts, die leiste, der rücken, all meine alten kriegsverletzungen machten sich nicht bemerkbar.
im november war ich soweit und lief 5x/woche 60 minuten und bei einem testlauf sogar 90.

du siehst, mit beharrlichkeit kommt man vorwärts. kleine einheiten absolvieren, auch wenns dir lächerlich vorkommt.
immer dranbleiben und langsam steigern.

und 2009 sehen wir uns dann in roth.
nicht jammern, anfangen.

Bein-Godik
17.05.2008, 13:08
Hab mich letztes Jahr nach zwei Bänderdehnungen auch total runtertraniert. Musste irgendwann z.B. in einer 45 Minuten Runde zwei längere Gehpausen einlegen, weil ich einfach nicht einsehen wollte, dass ich die 45 Minuten gaanz langsam laufe, sondern Fahrtspiel versucht habe, weil die Saison ja schon so weit fortgeschritten war. Aber die Grundlagen waren halt einfach nicht mehr da. Bin dann im Herbst meinen langsamsten 10er ever gelaufen und hab eingesehen, dass ich komplett neu aufbauen muss.

Hab mir Onkel Arnes Trainingspläne zu Gemüte geführt, wobei mir als bekennende Gurke selbst der leichteste noch viel zu hart ist, habe aber aber zumindest die Phasen PREP und BASE sklavisch eingehalten, sprich nicht vom Inhalt oder Umfang her, aber ich bin vor der ersten BUILD Woche nicht einmal auch nur annähernd schnell gelaufen oder Rad gefahren. Und obwohl jetzt erst die dritte BUILD Woche ist, hab ich letzte Woche ne PB auf 500/20/5 geholt.

Ich glaube, dass deine Wiedereinstiegsversuche mit 6 oder mehr Trainingseinheiten pro Woche viel zu hart waren. Such Dir nen schönen 10er oder nen HM im Spätherbst, les Dir die Anleitung zur Erstellung eines Trainingsplans durch und steig in die PREP Phase ein. Und mach langsam. Noch langsamer. Dann wird das schon wieder.