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Vollständige Version anzeigen : Sonderregeln für Profis?


Michael Skjoldborg
09.07.2015, 22:26
Hej alle

Nachdem ich gerade dabei bin, mir die Aufzeichnung des Ironman Frankfurt anzusehen, kommt mir die Frage, inwiefern es Sonderregelungen für Profis gibt. Es stellt sich hierbei nicht die Frage, ob es "Sinn macht", sondern ob z.B. das Überholen in 3. Reihe oder das Überfahren der Mittellinie für Profis gestattet ist, sofern "nur" Agegrouper" überholt werden. Kommentar von Faris "Kein Kampfrichter wird ihm (Frodeno) jetzt eine Karte geben..." Ist das einfach eine Art stillschweigende Übereinkunft, dass das so gehandhabt wird?


Bis denne, Michael

LidlRacer
09.07.2015, 22:30
Nachdem ich gerade dabei bin, mir die Aufzeichnung des Ironman Frankfurt anzusehen, kommt mir die Frage, inwiefern es Sonderregelungen für Profis gibt. Es stellt sich hierbei nicht die Frage, ob es "Sinn macht", sondern ob z.B. das Überholen in 3. Reihe oder das Überfahren der Mittellinie für Profis gestattet ist, sofern "nur" Agegrouper" überholt werden. Kommentar von Faris "Kein Kampfrichter wird ihm (Frodeno) jetzt eine Karte geben..." Ist das einfach eine Art stillschweigende Übereinkunft, dass das so gehandhabt wird?


Hab jetzt keine Lust, die Regeln für Frankfurt zu suchen.
Sind die genannten Sachen denn überhaupt verboten?

noam
09.07.2015, 22:35
Ich denke, dass es wie bei allen Sportarten einen gewissen Ermessensspielraum für Schiedsrichter gibt. Und in solch einer Situation ist halt Fingerspitzengefühl gefragt.

Wäre doch auch blöde wenn durch ein "Elefantenrennen" von Agegroupern auf der ersten Radrunde der Führende auf der 2. Runde aufgehalten wird und so vielleicht sogar auf die Rennentscheidung Einfluss genommen wird.

Da müsste man wohl auf die Einführung von blauen Flaggen drängen :)

Jack
10.07.2015, 08:22
Überholen in dritter Reihe ist erlaubt, seitdem die Windschattenbox zur Seite verkleinert wurde. So wurde es in der Wettkampfbesprechung erklärt.

brandiruns
10.07.2015, 09:07
Auch zu FFM:

In §50.3 DTU Sportordnung steht (geht hier um die Disziplin Laufen):

"Die Startnummer ist deutlich sichtbar auf der Vorderseite zutragen. Manipulationen an den Startnummern insbesondere zum Nachteil des Aufdruckes sind verboten.
Jeder Teilnehmer ist für die Feststellung seiner Identität gegenüber der Wettkampfleitung und den Kontrolleuren selbst verantwortlich."


In FFM hatten einige Profis die Startnummer nicht vorne sondern hinten. Wieso werden hier die Regeln nicht auf alle Starter angewandt?

Viele Grüße,
der Brandi

maotzedong
10.07.2015, 09:17
Auch zu FFM:

In §50.3 DTU Sportordnung steht (geht hier um die Disziplin Laufen):

"Die Startnummer ist deutlich sichtbar auf der Vorderseite zutragen. Manipulationen an den Startnummern insbesondere zum Nachteil des Aufdruckes sind verboten.
Jeder Teilnehmer ist für die Feststellung seiner Identität gegenüber der Wettkampfleitung und den Kontrolleuren selbst verantwortlich."


In FFM hatten einige Profis die Startnummer nicht vorne sondern hinten. Wieso werden hier die Regeln nicht auf alle Starter angewandt?

Viele Grüße,
der Brandi



Ich denke, dass kennt jeder, dass die Startnummer wenn man läuft nach hinten wandert. Ich finde das ehrlich gesagt, wenn man sich im Rennmodus befindet nicht so schlimm.

weimea
10.07.2015, 09:25
Bei der WK Besprechung für die AG wurde gesagt, Überholen 3 Reihe ja, Mittellinie überfahren DQ, rechts Überholen DQ

jannjazz
10.07.2015, 09:26
Ich denke, dass kennt jeder, dass die Startnummer wenn man läuft nach hinten wandert. Ich finde das ehrlich gesagt, wenn man sich im Rennmodus befindet nicht so schlimm.

Klar ist das schlimm. Wie sonst sollte der Kampfrichter denn die Athleten reglementieren, wenn nicht anhand ihrer Startnummer? Allerdings ist es so, wie schon James Brown sagte, "Sayin´ it and doing it is two different things". Vergangene Woche in Klafu war es auch so, dass Marino Vanhoenacker, meilenweit einsam in Führung liegend, auf den letzten km an der falschen Seite der Hütchen vorbeilief und so lt. Reglement abkürzte. Aber mehr als einen Hinweis (der auch nicht kam) kann man da wohl von keinem KR erwarten.

Matthias75
10.07.2015, 09:29
Auch zu FFM:

In §50.3 DTU Sportordnung steht (geht hier um die Disziplin Laufen):

"Die Startnummer ist deutlich sichtbar auf der Vorderseite zutragen. Manipulationen an den Startnummern insbesondere zum Nachteil des Aufdruckes sind verboten.
Jeder Teilnehmer ist für die Feststellung seiner Identität gegenüber der Wettkampfleitung und den Kontrolleuren selbst verantwortlich."


In FFM hatten einige Profis die Startnummer nicht vorne sondern hinten. Wieso werden hier die Regeln nicht auf alle Starter angewandt?

Viele Grüße,
der Brandi

Ist denn in Frankfurt (oder bei einem andere Rennen) ein Amateur wegen falschem Tragen der Startnummer bestraft worden und somit anders behandelt worden als ein Profi?

Ich kenne das so, dass man beim Verlassen der Wechselzone mehr oder weniger freundliche drauf hingewiesen wird. Beim rennen kann es dann schonmal sein, dass die Startnummer zur Seite oder nach hinten wandert. Strafen hab' ich deshalb noch nicht mitbekommen.

M.

tandem65
10.07.2015, 09:48
Nachdem ich gerade dabei bin, mir die Aufzeichnung des Ironman Frankfurt anzusehen, kommt mir die Frage, inwiefern es Sonderregelungen für Profis gibt. Es stellt sich hierbei nicht die Frage, ob es "Sinn macht", sondern ob z.B. das Überholen in 3. Reihe oder das Überfahren der Mittellinie für Profis gestattet ist, sofern "nur" Agegrouper" überholt werden.

Faris weiss auch nicht alles. :Cheese:
Vor 3 jahren wurde auf der Wettkampfbesprechung ausdrücklich darauf hingewiesen, daß in 3 und 4 reihe überholt werden darf/soll. Vor allen Dingen wenn ein ein klarer Überholvorgang stattfindet. Das dürfte bei Überundungen ja gegeben sein.:Huhu:

maotzedong
10.07.2015, 09:54
Ist denn in Frankfurt (oder bei einem andere Rennen) ein Amateur wegen falschem Tragen der Startnummer bestraft worden und somit anders behandelt worden als ein Profi?

Ich kenne das so, dass man beim Verlassen der Wechselzone mehr oder weniger freundliche drauf hingewiesen wird. Beim rennen kann es dann schonmal sein, dass die Startnummer zur Seite oder nach hinten wandert. Strafen hab' ich deshalb noch nicht mitbekommen.

M.



:Blumen:

brandiruns
10.07.2015, 09:57
Ist denn in Frankfurt (oder bei einem andere Rennen) ein Amateur wegen falschem Tragen der Startnummer bestraft worden und somit anders behandelt worden als ein Profi?

Ich kenne das so, dass man beim Verlassen der Wechselzone mehr oder weniger freundliche drauf hingewiesen wird. Beim rennen kann es dann schonmal sein, dass die Startnummer zur Seite oder nach hinten wandert. Strafen hab' ich deshalb noch nicht mitbekommen.

M.

Keine Ahnung ob deswegen einer bestraft wurde aber ich könnte ja jetzt sagen "Regel ist Regel" und daran hat sich bitte jeder zu halten. Wenn die Startnummer verrutscht muss ich dann halt wieder nach vorne zuppeln, Ende aus. Ist aber auch nur meine Meinung dazu...

Regeln sollten eingehalten werden wenn sie definiert sind, sei es wie eine Startnummer zu tragen ist oder wieviel Abstand beim Rad einzuhalten ist. Wenn ihr anderer Meinung seid, könnt ihr euch ja bitte bei euren Verbänden dafür einsetzen, dass die Regeln gestrichen werden, die in euren Augen Unsinn sind.

Viele Grüße,
der Brandi

iaux
10.07.2015, 10:00
Auch zu FFM:

In §50.3 DTU Sportordnung steht (geht hier um die Disziplin Laufen):

"Die Startnummer ist deutlich sichtbar auf der Vorderseite zutragen. Manipulationen an den Startnummern insbesondere zum Nachteil des Aufdruckes sind verboten.
Jeder Teilnehmer ist für die Feststellung seiner Identität gegenüber der Wettkampfleitung und den Kontrolleuren selbst verantwortlich."


In FFM hatten einige Profis die Startnummer nicht vorne sondern hinten. Wieso werden hier die Regeln nicht auf alle Starter angewandt?

Viele Grüße,
der Brandi

Gelten beim IM die Regeln der DTU? Oder hat die WTU nicht eine eigene Sportordnung?

Hafu
10.07.2015, 10:03
Überholen in dritter Reihe ist erlaubt, seitdem die Windschattenbox zur Seite verkleinert wurde. So wurde es in der Wettkampfbesprechung erklärt.

An so einer Aussage sieht man wieder, dass selbst viele Kampfrichter (oder wer auch immer diese Aussage in der Wettkampfbesprechung getätigt hat) das Prinzip der Windschattenbox, wie es in der Sportordnung erläutert ist, nicht richtig kapiert haben.

Da die Windschattenbox für den Überholvorgang (30s auf der Langdistanz) betreten werden darf, ist deren Größe oder seitliche Breite für einen Überholvorgang völlig irrelevant. Der Überholende muss den seitlichen Abstand zum Überholten lediglich so wählen, dass die Verkehrssicherheit gewahrt ist und niemand durch zu enges Überholen gefährdet ist.

Ständiges nebeneinanderfahren (wofür das Windschattenbox-Konzept zum Tragen kommen würde) ist auch weiterhin explizit verboten.

Matthias75
10.07.2015, 10:11
Keine Ahnung ob deswegen einer bestraft wurde aber ich könnte ja jetzt sagen "Regel ist Regel" und daran hat sich bitte jeder zu halten. Wenn die Startnummer verrutscht muss ich dann halt wieder nach vorne zuppeln, Ende aus. Ist aber auch nur meine Meinung dazu...

Regeln sollten eingehalten werden wenn sie definiert sind, sei es wie eine Startnummer zu tragen ist oder wieviel Abstand beim Rad einzuhalten ist. Wenn ihr anderer Meinung seid, könnt ihr euch ja bitte bei euren Verbänden dafür einsetzen, dass die Regeln gestrichen werden, die in euren Augen Unsinn sind.

Du hast in dem von mir zitierten Beitrag den Anschein erweckt, als würden Amateure diesbezüglich strenger behandelt bzw. bei den Profis würde eher ein Auge zugedrückt werden. Das scheint aber nicht der Fall gewesen zu sein, oder?

Ansonsten: klar, Regeln sind Regeln. Allerdings sollte man auch die Kirche im Dorf lassen. Den zweiten Satz der von dir zitierten Regel finde ich in dem Zusammenhang nicht unwichtig:

"Jeder Teilnehmer ist für die Feststellung seiner Identität gegenüber der Wettkampfleitung und den Kontrolleuren selbst verantwortlich."

Der Kampfrichter kann also IMHO, solange der Teilnehmer eindeutig identifizierbar ist, was auch mit einer verrutschten Startnummer in den meisten Fällen möglich ist, auch mal Gnade vor Recht walten lassen.

M.

wh1967
10.07.2015, 11:01
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe war die Aussage von Faris aber nicht auf das Überholen in dritter Reihe sonder auf das Wechseln auf die linke Fahrbahnseite bezogen.
Wäre Frodo da nicht ausgewichen hätte der definitv stark bremsen müssen. Auch wenn eine Strafe von den Regeln hier vielleicht möglich gewesen wäre hätte ich das nicht verstanden.
Und das ist egal ob das Frodo, Sebi, ein anderer Pro oder auch ein Agegrouper gewesen wäre.
Auch ein Kampfrichter sollte (besonders bei solchen Veranstaltungen) die Erfahrung haben situationsbedingt entscheiden zu können. Und nichts anderes konnte ich am TV beobachten.

popolski
10.07.2015, 11:39
Gelten beim IM die Regeln der DTU? Oder hat die WTU nicht eine eigene Sportordnung?

WTU ergänzt teilweise das Reglement bzw. wandelt es ab.
Grundsätzlich orientieren sich inzwischen aber alle weitgehend an den ITU Regeln. (Die inzwischen teilweise etwas über das Ziel hinausschiessen - das ist meine Meinung - ich sage jetzt nur mal Rückgriff auf das Reglement der Fachverbände der Einzelsportarten, wenn die ITU zu faul war die konkrete Problematik selbst zu regeln)

Startnummerposition ist ein Marginalverstoss. Zumindest beim Zieleinlauf sollte das Ding einigermassen sitzen.

Anders sieht es bei Überholen in n-ter Reihe aus.
Da muss man schon aufpassen, was wo erlaubt ist und was nicht.

Ursache der Regel ist normalerweise Sicherheit und da würde ich auch nicht davor zurückschrecken, den Favoriten zu disqualifizieren.
Es muss gleiches Recht für alle gelten, oder nicht?

sbechtel
10.07.2015, 11:52
Wie sonst sollte der Kampfrichter denn die Athleten reglementieren, wenn nicht anhand ihrer Startnummer?

Z.B. indem sie Frodeno oder Kienle oder sonstwen erkennen;)

longtrousers
10.07.2015, 11:52
An so einer Aussage sieht man wieder, dass selbst viele Kampfrichter (oder wer auch immer diese Aussage in der Wettkampfbesprechung getätigt hat) das Prinzip der Windschattenbox, wie es in der Sportordnung erläutert ist, nicht richtig kapiert haben.

Da die Windschattenbox für den Überholvorgang (30s auf der Langdistanz) betreten werden darf, ist deren Größe oder seitliche Breite für einen Überholvorgang völlig irrelevant. Der Überholende muss den seitlichen Abstand zum Überholten lediglich so wählen, dass die Verkehrssicherheit gewahrt ist und niemand durch zu enges Überholen gefährdet ist.

Ständiges nebeneinanderfahren (wofür das Windschattenbox-Konzept zum Tragen kommen würde) ist auch weiterhin explizit verboten.

Auch in St. Pölten wurde auf der Wettkampfbesprechung etwas Falsches gezeigt:
Eine schöne Graphik zeigte, wie die Überholvorgang getätigt werden sollte, wobei der Überholende sich um den 10m längen Box bewegen müsste und also den Box nicht betreten dürfte. Ich bin nachher zum Oberwettkampfrichter gegangen und fragte: "Ich dachte man darf in den Box hinein fahren und erst einigen Metern vor dem zu Überholenden nach links ausscheren?". Er sagte ich hätte recht (also die Graphik war Unsinn). Habe dann im Rennen diesen komischen Überholvorgang von Anderen gesehen, klar als Folge der falschen Graphik.

tklingler
12.09.2015, 18:54
Startnummerposition ist ein Marginalverstoss. Zumindest beim Zieleinlauf sollte das Ding einigermassen sitzen.


Ganz so einfach ist das nicht, da es bei vielen Veranstaltungen noch manuelle Rundenzähler bzw. Aufschreiber gibt. Das ist der Grund warum in der Regel Kontroller steht.

Wenn dort die Startnummer nicht gelesen werden kann dann gibt es ein Problem.

Da an so einer Stelle die Identität gemäß § 50.3 nicht festgestellt werden kann fehlt dir ein Eintrag im Streckenprotokoll was eine Disqualifikation bedeute.

Was dann doch wieder keiner will.

Daher bitte Nachdenken wozu die Regelungen gut sein könnten ;-)