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Vollständige Version anzeigen : Terror: Radrennen Rund um den Finanzplatz abgesagt


sbechtel
30.04.2015, 19:58
Das morgige Rennen "Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt" ist wegen Terrorismusgefahr abgesagt worden!

be fast
30.04.2015, 20:04
Mir fehlen die Worte...:-O)

FLOW RIDER
30.04.2015, 20:08
Krass ... und kein Aprilscherz:

http://www.eschborn-frankfurt.de/de/aktuelles/

Was mache ich jetzt morgen?

HollyX
30.04.2015, 20:23
So ein Dreck,

habs erfahren, nach dem ich mich gefühlte 80h erst nach Eschborn rein- und dann wieder rausgequält hab.

Aber sicher ist sicher. Mir tuts nur um die ganzen Leute leid, die so viel Zeit und Mühe in die Orga gesteckt haben...

DasOe
30.04.2015, 21:28
Wir haben es auch erfahren, als wir gerade von der Akkreditierung wieder zuhause angekommen waren und die Räder vorbereitet haben. :(

Naja jetzt werden die Stammtischparolen wieder Hochkonjunktur haben.

Ich frage mich seither, was sind die wirklichen Gründe für die Absage durch das LKA. Die Verdächtigen sitzen hinter Gitter, die Strecke Richtung Feldberg wurde von 200 Polizisten abgesucht und es wurde nichts gefunden. Man weiß nicht einmal sicher, ob die beiden Verdächtigen ein Attentat auf das Rennen vor hatten oder auf etwas anderes.

sbechtel
30.04.2015, 21:36
Ich frage mich seither, was sind die wirklichen Gründe für die Absage durch das LKA. Die Verdächtigen sitzen hinter Gitter, die Strecke Richtung Feldberg wurde von 200 Polizisten abgesucht und es wurde nichts gefunden. Man weiß nicht einmal sicher, ob die beiden Verdächtigen ein Attentat auf das Rennen vor hatten oder auf etwas anderes.

1) Keiner wird dafür die Verantwortung tragen wollen.

2) Die Sicherheit ist wichtiger als Radrennen.

schnodo
30.04.2015, 21:36
Naja jetzt werden die Stammtischparolen wieder Hochkonjunktur haben.

In der Form, dass die Regierung mal wieder einen Vorfall benötigt, der vom aufkeimenden Vorwurf des Landesverrats ablenkt?
Wäre mal schön wenn solche Stammtischparolen wirklich mal Hochkonjunktur hätten. ;)

Wie auch immer, schade für alle, die sich so lange darauf vorbereitet und gefreut haben.

sabine-g
30.04.2015, 22:13
In der Form, dass die Regierung mal wieder einen Vorfall benötigt, der vom aufkeimenden Vorwurf des Landesverrats ablenkt?

Das wird der wahre Grund sein.
Was wäre besser gewesen als die Absage?
Weitermachen, weil die Verdächtigen sind ja hinter Gittern?
Leider ein Experiment mit ungewissem Ausgang.
Oder bist du experimentierfreudig?

schnodo
30.04.2015, 22:27
Was wäre besser gewesen als die Absage?

Das Gegenteil. Aufstehen, Flagge zeigen.

Weitermachen, weil die Verdächtigen sind ja hinter Gittern?

Was ist daran so verkehrt?

Leider ein Experiment mit ungewissem Ausgang.
Oder bist du experimentierfreudig?

Etwas, aber nicht im Übermaß. Meiner Erfahrung nach existiert das Risiko genau dort, wohin sich der Blick momentan nicht richtet.

Eine Absage bestärkt alle, die von der Angst profitieren, und die sind leider in sämtlichen Lagern vertreten.

sabine-g
30.04.2015, 22:39
Ich finde die Strategie der Risikominimierung in Ordnung.
Die Behörden müssen im Zweifel so handeln.
Niemand kann die Verantwortung tragen für einen etwaigen Anschlag.
Möglicherweise waren noch andere Aktivisten in einer Gruppe aktiv und diese schauen nun in die Röhre.
Keiner weiß das.
Wenn du die Verantwortung für die Aktion "Flagge zeigen" tragen willst, bitte.

sybenwurz
30.04.2015, 22:51
Ich kann zunächst schon nachvollziehen, dass die Veranstaltung abgesagt wurde.
Keine Ahnung, wer die Verantwortung übernehmen sollte, wenn nicht.
Aber: Grad nochmal nachgelesen, es scheint immer noch keinerlei konkreten Verdacht auf ein bestimmtes Anschlagsziel zu geben.
In der ersten Meldung heute mittag stand, dass lediglich 'Hitradio FFH' das Radrennen als Anschlagsziel genannt hätte.
Nu frag ich mich: wieso der ganze Wirbel, nur weil ein Radiosender Spekulationen anstellt?
Oder wissen die tatsächlich mehr als unser Überwachungsstaat?
Ich mein: Hey, 1.Mai ja?! Da ist ja politisch an Veranstaltungen nix los im Land...

s., verwirrt

schnodo
30.04.2015, 22:55
Wenn du die Verantwortung für die Aktion "Flagge zeigen" tragen willst, bitte.

Meine These ist folgende: Um Angst zu erzeugen, lässt man am besten viele sterben. Das funktioniert gut, wenn man das Überraschungsmoment auf seiner Seite hat. Beim Radrennen sind nun alle gewarnt, da ist für Angst und Terror nicht mehr viel zu holen.
Die Polizeipräsenz wäre zudem erdrückend gewesen - einfach mal die Beamten von den Pegida-Demos zusammenziehen. ;)

Wer sagt denn, dass nicht meine nächsten Rennen das Ziel sind? Vielleicht geht beim Donautal-Marathon eine Bombe hoch, oder beim City-Triathlon in Tübingen, oder beim Baden-Marathon? Oder womöglich in Knielingen, bei der "2. Knielinger Rennerei" vor Silvester wenn es denn eine gibt? Das wären alles viel bessere Ziele, weil keine Sau drauf schaut und viel Polizeitpräsenz erwarte ich dort auch nicht. Und trotzdem werde ich teilnehmen.

Es ist keine Lösung, sich daheim zu verstecken und zu erwarten, dass jegliches Lebensrisiko sich einschränken lässt.
Das Leben ist gefährlich, es endet mit dem Tod. Wir sollten uns von Idioten und Fanatikern nicht den Spaß komplett vermießen lassen. Der Ort, wo gerade eine Bombe gefunden wurde, ist vermutlich der sicherste Platz in der Republik.

Apropos 1. Mai: Wollen wir wetten, dass morgen wieder Autos brennen und keiner das verhindert? ;)

ercha
30.04.2015, 23:13
Im Strassenverkehr akzeptiert man auch 2000-3000 Tote im Jahr als Preis einer mobilen Gesellschaft.
Gehts um Terror kann man anscheinend nicht mal eine vages Restrisiko als Preis einer freien Gesellschaft akzeptieren.

Es macht mir viel mehr Angst als der Terror, wie irrational wir darauf reagieren.

DasOe
30.04.2015, 23:14
2) Die Sicherheit ist wichtiger als Radrennen.

"Wer wesentliche Freiheit[/URL] aufgeben kann um eine geringfügige bloß jeweilige Sicherheit zu bewirken, verdient weder Freiheit, noch Sicherheit[URL="http://de.wikiquote.org/wiki/Sicherheit"] (http://de.wikiquote.org/wiki/Freiheit)."

Benjamin Franklin -

Matthias75
30.04.2015, 23:24
Ich kann zunächst schon nachvollziehen, dass die Veranstaltung abgesagt wurde.
Keine Ahnung, wer die Verantwortung übernehmen sollte, wenn nicht.
Aber: Grad nochmal nachgelesen, es scheint immer noch keinerlei konkreten Verdacht auf ein bestimmtes Anschlagsziel zu geben.
In der ersten Meldung heute mittag stand, dass lediglich 'Hitradio FFH' das Radrennen als Anschlagsziel genannt hätte.

SPON (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/radrennen-in-hessen-ueberblick-zu-terrorermittlungen-gegen-halil-d-a-1031621.html) schreibt, dass es wohl in den letzten Tagen deutliche Übereinstimmungen zwischen dem Bewegungsprofil des mutmaßlichen Täters und dem Streckenverlauf des Rennens gab.

Nur wegen einem Radiobeitrag werden die wohl kaum ein Rennen absagen.

Bin auch etwas zwiegespalten. Trotz der Aufdeckung der mutmaßlichen Pläne und der Absage ist ja leider schon ein nicht unwesentlicher Ziel des Terrorismus erreicht: Angst und Unsicherheit verbreiten. Andererseits wäre es auch unverantwortlich, trotz einer reelen Gefahr das Rennen stattfinden zu lassen.

Ich habe da einfach mal Vertrauen in unsere Sicherheitskräfte, dass sie sich das gut überlegt haben und das Für und Wider einer solchen Absage sehr gut gegeneinander abgewogen haben.

Matthias

Tetze
30.04.2015, 23:27
Meine These ist folgende: Um Angst zu erzeugen, lässt man am besten viele sterben. Das funktioniert gut, wenn man das Überraschungsmoment auf seiner Seite hat. Beim Radrennen sind nun alle gewarnt, da ist für Angst und Terror nicht mehr viel zu holen.
Die Polizeipräsenz wäre zudem erdrückend gewesen - einfach mal die Beamten von den Pegida-Demos zusammenziehen. ;)

Wer sagt denn, dass nicht meine nächsten Rennen das Ziel sind? Vielleicht geht beim Donautal-Marathon eine Bombe hoch, oder beim City-Triathlon in Tübingen, oder beim Baden-Marathon? Oder womöglich in Knielingen, bei der "2. Knielinger Rennerei" vor Silvester wenn es denn eine gibt? Das wären alles viel bessere Ziele, weil keine Sau drauf schaut und viel Polizeitpräsenz erwarte ich dort auch nicht. Und trotzdem werde ich teilnehmen.

Es ist keine Lösung, sich daheim zu verstecken und zu erwarten, dass jegliches Lebensrisiko sich einschränken lässt.
Das Leben ist gefährlich, es endet mit dem Tod. Wir sollten uns von Idioten und Fanatikern nicht den Spaß komplett vermießen lassen. Der Ort, wo gerade eine Bombe gefunden wurde, ist vermutlich der sicherste Platz in der Republik.

Apropos 1. Mai: Wollen wir wetten, dass morgen wieder Autos brennen und keiner das verhindert? ;)

Also, ich kann dir zu dem ersten Satz voll zustimmen, dies dürfte auch einer der Gründe sein, dass das Radrennen als Anschlagsziel in Frage kommt (der Presse war zu entnehmen, dass eine der festgenommenen Personen ein Waldstück an der Strecke ausgekundschaftet haben soll, die beiden standen wohl schon unter Beobachtung, daher erfolgte dann die Festnahme)
Wie groß die Gefahr tatsächlich ist, wie sicher überhaupt das Radrennen als Anschlagsziel fest steht, dies können wir ja wohl nur mutmaßen, hierzu fehlen einfach die nötigen Hintergrundinformationen.

Aber der Rest ist dann für mich so nicht nachvollziehbar:
Das Überraschungsmoment hat wirklich keinerlei Auswirkung, ein angekündigter Anschlag ist ebenso erschreckend und tödlich wie ein vorher nicht bekannter.
Eine hohe Polizeipräsenz ist da irrelevant - oder was glaubst du, würde die in solch einem Fall ändern?
In einer Menschenmasse ist ein Attentäter visuell nicht auszumachen, der sieht ja aus wie jeder andere, was genau soll die Polizeipräsenz da ändern (die eh wieder bemängelt wird, wenn nix passiert "haben die nichts besseres zu tun...")

Niemand garantiert dir, dass nicht deine nächsten Rennen das Ziel sind, aber du erwartest doch, dass du geschützt wirst, wenn jemand vorher davon erfährt, oder?
Wir lassen uns dadurch ja den Spaß am Sport und am Leben nicht nehmen, nur bei konkreter Gefahr wird halt mal umgeplant!

Apropos 1. Mai: Ja, hier in Berlin hat schon wieder (zumindest) ein Auto gebrannt, aber was genau hat das mit einem geplanten Anschlag zu tun?

triconer
30.04.2015, 23:28
Verschiedene Gruppen rufen dazu auf, morgen dennoch zu fahren. Als Privatperson um ein Zeichen zu setzen.

Von offizieller Seite gibt es doch keinen Spielraum, das Rennen irgendwie stattfinden zu lassen. Ich finde die Entscheidung gerade in diesem Fall, sehr nachvollziehbar.

ercha
30.04.2015, 23:32
Ich habe da einfach mal Vertrauen in unsere Sicherheitskräfte, dass sie sich das gut überlegt haben und das Für und Wider einer solchen Absage sehr gut gegeneinander abgewogen haben.

Matthias

Da sagt ja schon der Name, in welche Richtung im Zweifel entschieden wird.
Würde ich als Sicherheitskraft ja auch so machen, deswegen sollte eine neutrale Instanz diese Abwägung machen.

sybenwurz
30.04.2015, 23:47
Im Strassenverkehr akzeptiert man auch 2000-3000 Tote im Jahr als Preis einer mobilen Gesellschaft.
Gehts um Terror kann man anscheinend nicht mal eine vages Restrisiko als Preis einer freien Gesellschaft akzeptieren.

Es macht mir viel mehr Angst als der Terror, wie irrational wir darauf reagieren.

Bin voll bei dir.
Bei FB schreiense schon voll "Hurra!" und "Ein Hoch auf die Überwachung".
Letztes Jahr sind ~70000Menschen in Deutschland durch Alkohol gestorben und heuer werdens wohl genauso viele sein.
Was wird deswegen abgesagt?

schnodo
30.04.2015, 23:50
Niemand garantiert dir, dass nicht deine nächsten Rennen das Ziel sind, aber du erwartest doch, dass du geschützt wirst, wenn jemand vorher davon erfährt, oder?
Wir lassen uns dadurch ja den Spaß am Sport und am Leben nicht nehmen, nur bei konkreter Gefahr wird halt mal umgeplant!

Apropos 1. Mai: Ja, hier in Berlin hat schon wieder (zumindest) ein Auto gebrannt, aber was genau hat das mit einem geplanten Anschlag zu tun?

Mein Punkt ist, dass die konkrete Gefahr sich mit dem Auffinden der Bombe an einen anderen Punkt verschoben hat. Wir sind nicht im Film, wo sich die Attentäter möglichst gut bewachte Ziele aussuchen, auf die die Polizei ein ganz besonderes Augenmerk hat.
Maximaler Schock und Panik entstehen nur, wenn alle ahnungslos sind. Ansonsten würde jeder nennenswerte Anschlag vorher prahlerisch angekündigt.


Apropos 1. Mai: Ja, hier in Berlin hat schon wieder (zumindest) ein Auto gebrannt, aber was genau hat das mit einem geplanten Anschlag zu tun?

Das liegt doch auf der Hand. Die Polizei ist nicht in der Lage, uns vor jährlich stattfindenden Gewaltorgien an denselben Orten zu schützen. Was veranlasst uns, zu glauben, die Performance der Behörden sei besser bei Attentätern, die versuchen ihr nächstes Ziel optimal zu verschleiern?

Matthias75
01.05.2015, 06:05
Da sagt ja schon der Name, in welche Richtung im Zweifel entschieden wird.
Würde ich als Sicherheitskraft ja auch so machen, deswegen sollte eine neutrale Instanz diese Abwägung machen.

Und wie sollte eine solche Instanz aussehen? Wer ist vollkommen neutral?

Ich halte die Sicherheitskräfte durchaus für die richtige Instanz. Zum einen haben sie sicherlich einen besseren Überblick über die tatsächliche Faktenlagen und können diese beurteilen. Ich nehme nicht an, dass man leichtfertig wegen eines sehr wagen Verdachts Terrorangst schüren wird. Zum anderen haben sie keinerlei wirtschaftliches Interesse, sind also der Veranstaltung gegenüber auch eher neutral eingestellt. Ein Radrennen zählt vermutlich auch nicht als Hochrisikoveranstaltung, bei denen mit Krawallen zu rechnen ist, und die den Sicherheitskräften sowieso ein Dorn im Auge sind.

M.

Nobodyknows
01.05.2015, 06:31
1) Keiner wird dafür die Verantwortung tragen wollen.

2) Die Sicherheit ist wichtiger als Radrennen.

Die Freiheit ist wichtiger als die Sicherheit...aber das war's jetzt wohl mit der Freiheit.

Gruß
N. :Huhu:

sbechtel
01.05.2015, 07:12
"Wer wesentliche Freiheit aufgeben kann um eine geringfügige bloß jeweilige Sicherheit zu bewirken, verdient weder Freiheit, noch Sicherheit."

Benjamin Franklin -

Die Freiheit ist wichtiger als die Sicherheit...aber das war's jetzt wohl mit der Freiheit.

Aber nicht um jeden Preis. Hier sind zwei Terroristen festgenommen worden, die vermutlich einen Anschlag auf das Rennen vor hatten und es ist noch nichts geklärt worden und es kann absolut nicht ausgeschlossen werden, dass es Komplizen gibt (es würde ja auch bekannt gegeben, dass die Personen Kontakte in gewisse Kreise pflegten). Die Gefahr ist einfach zu groß, es gibt tausende Radrennen jedes Jahr, da muss es möglich sein, in einer solchen Lage eins zu verschmerzen, ohne gleich seine Freiheit den Bach runtergehen zu sehen.

Campeon
01.05.2015, 08:03
Letztes Jahr sind ~70000Menschen in Deutschland durch Alkohol gestorben und heuer werdens wohl genauso viele sein.
Was wird deswegen abgesagt?

Karneval!!!

Die Freiheit ist wichtiger als die Sicherheit...aber das war's jetzt wohl mit der Freiheit.

Gruß
N. :Huhu:

Nee, auf garkeinen Fall.
Ist doch immer wieder beeindruckend wie leicht man die Menschen verängstigen kann.

Ich finde es total bescheuert solch eine Veranstaltung NUR wegen wager Mutmaßungen abzusagen.

Cruiser
01.05.2015, 08:19
Aber nicht um jeden Preis. Hier sind zwei Terroristen festgenommen worden, die vermutlich einen Anschlag auf das Rennen vor hatten und es ist noch nichts geklärt worden und es kann absolut nicht ausgeschlossen werden, dass es Komplizen gibt (es würde ja auch bekannt gegeben, dass die Personen Kontakte in gewisse Kreise pflegten). Die Gefahr ist einfach zu groß, es gibt tausende Radrennen jedes Jahr, da muss es möglich sein, in einer solchen Lage eins zu verschmerzen, ohne gleich seine Freiheit den Bach runtergehen zu sehen.

Ich bin bei dir sbechtel, teile deine Meinung.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Polizei eben Hinweise hatte, dass es noch weitere Täter geben könnte oder es zumindest nicht ausschliessen konnte.
Wäre beim Rennen etwas passiert, hätten die Verantwortlichen aber sowas vom am Pranger gestanden. Und mit was? Mit Recht.

Hier kann ich den Testosteronschub einiger "FreiheitsverfechterInnen" nicht nachvollziehen :Cheese:

schnodo
01.05.2015, 11:06
Hier kann ich den Testosteronschub einiger "FreiheitsverfechterInnen" nicht nachvollziehen :Cheese:

Ich kann nicht nachvollziehen, wie man so einen Unfug daherlabern kann. Was genau hat das mit Testosteronschub zu tun?
Wenn es den gibt, dann ja wohl nur bei den Fans von "Sicherheit als Supergrundrecht".

Wenn die ständige massive Einschränkung persönlicher Freiheit tatsächlich Sicherheit brächte, dann könnte man ja darüber diskutieren. Tut sie aber nicht. Der Aktionismus beim Thema Terrorismus ist irrsinnig übertrieben im Vergleich zur Behandlung anderer Lebensrisiken die Dinge wie Straßenverkehr, Alkoholismus, Tabakkonsum, Luftverschmutzung oder Sport mit sich bringen, um nur einige zu nennen.

Fakt ist auch, dass trotz immenser Einschränkung unser aller Rechte weiterhin Anschläge erfolgreich verübt werden, von Leuten, die die Behörden teilweise schon seit Jahren auf dem Radar haben.

Vielleicht sagen wir einfach mal präventiv jede Veranstaltung, jeden Flug, jedes Fest, jedes Fußballspiel, jeden Triathlon ab. Es könnte ja einer einen Anschlag verüben wollen...

Klugschnacker
01.05.2015, 11:27
Die Freiheit ist wichtiger als die Sicherheit...

Kann man das so sagen? (Handlungs-)Freiheit kann sich doch nur in einem einigermaßen sicheren Umfeld entfalten. In München kann sich eine Frau nachts freier bewegen als in Neu Delhi. Oder: Ich kann von meinem frechen Mundwerk in Deutschland freier Gebrauch machen als in Abu Dhabi, weil ich mich hier unter dem Schutz der Meinungsfreiheit befinde, der mir Sicherheit gibt.

Das Bedürfnis nach Sicherheit kann die Freiheit aufheben. Gleichzeitig ist Sicherheit IMO eine Voraussetzung für Freiheit.

Ich finde die Absage nach jetzigem Kenntnisstand richtig. Wir haben in unserer Gesellschaft genügend Möglichkeiten für Sport und Amüsement. Da lohnt es sich nicht, wegen eines Radrennens ein Risiko einzugehen.

Grüße,
Arne

schnodo
01.05.2015, 11:54
Gleichzeitig ist Sicherheit IMO eine Voraussetzung für Freiheit.

Und weil diese in meinen Augen ungültige Prämisse flächendeckend akzeptiert wird, können die Sicherheitsbehörden schalten und walten wie sie wollen. Selbst schwerste Rechtsbrüche werden schulterzuckend akzeptiert, wenn man nur behauptet sie dienten der Sicherheit und somit der Freiheit aller.

Bis alle feststellen, dass die versprochene Sicherheit niemand gewährleisten kann, haben wir dafür schon elementare Grundrechte geopfert. Die kommen dann nicht einfach so wieder zurück.

Lutz
01.05.2015, 12:31
Es ist eine ganz einfache Rechnung, die zur Absage führt. Jeder der dort bei der Durchführung verantwortlich ist, kann sich einen Strick nehmen, wenn es trotz Verhaftung der zwei Verdächtigen, zu einem Zwischenfall kommt, da sie einer einhelligen Verurteilung anheim fallen würden.

Niemand riskiert so ein Risiko. Auf einem anderen Blatt steht, was moralisch richtig wäre. Natürlich wäre ein Durchführung trotz Bedrohung ein Zeichen einer freihen stolzen Gesellschaft. Aber es wäre keine Zeichen der Souveränität, die vor Ort Verantwortlichen in eine solches Dilemma zu stürzen. Weshalb die Absage folgerichtig ist.

Symbole sind wichtig, aber man soll den Leuten schon selbst überlassen, wofür sie Karrieren, Ansehen oder Gesundheit riskieren.

keko
01.05.2015, 12:33
Die Freiheit ist wichtiger als die Sicherheit...aber das war's jetzt wohl mit der Freiheit.

Gruß
N. :Huhu:

Es wird nur ein Radrennen abgesagt. Das ist ägerlich für viele Teilnehmer und Beteiligte, hat aber meiner Meinung nach nichts mit Reduzierung "echter Freiheit" zu tun.

Flow
01.05.2015, 12:37
2) Die Sicherheit ist wichtiger als Radrennen.
Wenn dem so wäre, könnten wir nicht mehr trainieren ...

Das Gefahr, im Trainingsalltag von einem Auto oder Laster umgemäht zu werden ist wohl um ein mehrstelliges Vielfaches größer als bei einem Rennen weggebombt zu werden ...
Auch (oder gerade), wenn vorher schon Material sichergestellt und Menschen in Gewahrsam genommen wurden.

Wenn du deinen Satz :
2) Die Sicherheit ist wichtiger als Radrennen.
... also ernst meinst, solltest du konsequenterweise nur noch auf der Rolle trainieren, und erst im nächsten Schritt der Risikominimierung Rennen meiden/absagen ...

Grüße ... :Huhu:

aequitas
01.05.2015, 12:43
Es wird nur ein Radrennen abgesagt. Das ist ägerlich für viele Teilnehmer und Beteiligte, hat aber meiner Meinung nach nichts mit Reduzierung "echter Freiheit" zu tun.

Eben, vor allen Dingen aus Sicher der Organisatoren die einzig mögliche Entscheidung. Dafür wurde eben eine "Protestfahrt" angekündigt, was sicher kein unbedeutendes Zeichen ist.

Schussel
01.05.2015, 13:18
Mal ne doofe Frage an alle "Freiheitsverfechter": Nehmen wir mal an, dass Rennen hätte heute doch statt gefunden. Wäret ihr mit einem guten Gefühl mitgefahren? Hättet ihr ein gutes Gefühl, wenn eure Frau und eure Kinder heute irgendwo an einem der Zuschauermagneten wie am Mammolshainer Berg stehen würden um euch und die Profis anzufeuern?
Also ich, hätte definitiv kein gutes Gefühl! Daher finde ich die Absage vollkommen ok. Und kommt jetzt nicht damit, dass man dann ja zu gar keiner Veranstaltung mit seiner Familie mehr gehen kann. Es geht um heute und um das Radrennen!

drullse
01.05.2015, 13:32
Ich finde es total bescheuert solch eine Veranstaltung NUR wegen wager Mutmaßungen abzusagen.

FÄnde ich auch - nur wissen wir nicht, ob es nur vage Mutmaßungen sind.

Ich vermute (;) ): sind es nicht.

Cruiser
01.05.2015, 14:46
Vielleicht sagen wir einfach mal präventiv jede Veranstaltung, jeden Flug, jedes Fest, jedes Fußballspiel, jeden Triathlon ab. Es könnte ja einer einen Anschlag verüben wollen...

Aber genau das macht doch niemand. Hier gab es ja konkrete Gründe...

Also mal über den eigenen (Interessens-) Tellerrand schauen!

Nobodyknows
01.05.2015, 15:05
Ich bin bei dir sbechtel, teile deine Meinung.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Polizei eben Hinweise hatte, dass es noch weitere Täter geben könnte oder es zumindest nicht ausschliessen konnte.
Wäre beim Rennen etwas passiert, hätten die Verantwortlichen aber sowas vom am Pranger gestanden. Und mit was? Mit Recht.

Hier kann ich den Testosteronschub einiger "FreiheitsverfechterInnen" nicht nachvollziehen :Cheese:

Das hat wenig mit Testosteron zu tun. Sondern mit dem individuellen Ver- bzw. Mißtrauen in die Fähigkeiten des Staates, mit der Akzeptanz von einem Nanny-Staat gesagt zu bekommen was man zu tun und zu lassen hat, mit der Bereitschaft Verantwortung für das eigene handeln und auch die daraus resultierenden Folgen zu übernehmen. Und da liegt die Schwelle bei jedem anders. Ist so ähnlich wie beim Fleischverzehr... ;)

Mir hätte es z. B. ausgereicht wenn die Behörden gesagt hätten "Wer starten will kann das tun aber wir können keine hundertprozentige Sicherheit garantieren." (das können Behörden nie! :Lachen2: )

Gruß
N. :Huhu:

opirat
01.05.2015, 15:09
Aber genau das macht doch niemand. Hier gab es ja konkrete Gründe...

Also mal über den eigenen (Interessens-) Tellerrand schauen!

Wir wissen nicht, ob es derart konkrete Gründe gibt. Es wird uns allerdings suggeriert. Man kann letztendlich nur hoffen, dass die Sicherheitsbehörden verantwortungsvoll (in alle Richtungen) handeln.

Die Bedrohungslage scheint jedoch nicht so groß zu sein, dass man 1.000 Jedermänner an einer Fahrt auf der Strecke hindern müsste. Ich finde das gut, es wirft aber trotzdem weitere Fragen auf.

Nobodyknows
01.05.2015, 15:14
...Und kommt jetzt nicht damit, dass man dann ja zu gar keiner Veranstaltung mit seiner Familie mehr gehen kann. Es geht um heute und um das Radrennen!

Und als nächstes geht um Bundesliga-Fußballspiele, um den JP-Morgan-Dingens-Lauf, um den Frankfurt Ironman um den Frankfurt Marathon...

Gruß
N. :Huhu:

Cruiser
01.05.2015, 15:43
Die Bedrohungslage scheint jedoch nicht so groß zu sein, dass man 1.000 Jedermänner an einer Fahrt auf der Strecke hindern müsste. Ich finde das gut, es wirft aber trotzdem weitere Fragen auf.

Sie können schlecht eine private Ausfahrt von Radlern verbieten.
Hätten sie das versucht, wären wohl andere Probleme (größere Teilgruppen unterwegs etc) entstanden.
So hat man die Kröte besser geschluckt, glaube ich.

Und als nächstes geht um Bundesliga-Fußballspiele, um den JP-Morgan-Dingens-Lauf, um den Frankfurt Ironman um den Frankfurt Marathon...

Gruß
N. :Huhu:

Könnte bei ähnlicher Gefahrenlage zukünftig durchaus passieren.
Bei Bombendrohungen wäre das ähnlich, passiert zum Glück aber nicht in der Art...bei solchen Veranstaltungen.



Mir hätte es z. B. ausgereicht wenn die Behörden gesagt hätten "Wer starten will kann das tun aber wir können keine hundertprozentige Sicherheit garantieren." (das können Behörden nie! :Lachen2: )

Gruß
N. :Huhu:

Sicherheitsbehörden stehen wohl auch in der Pflicht Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung dafür zu übernehmen.
Sonst bräuchten wir diese doch nicht ;)

noam
01.05.2015, 16:07
Ist halt ne klassische Loose- Loose Situation.

Findet das Rennen statt und es passiert was, ists Mist. Sagst de das Rennen ab, ists auch Mist.

Da die Behörde immer die Priorität auf größtmögliche Sicherheit zu legen hat, wird die Veranstaltung halt abgesagt. Ist zwar blöde aber nunja. Es war bzw ist ja nur eine Frage der Zeit, bis es bei uns mal knallen wird und es ist eine Illusion, dass wir mit unseren Möglichkeiten auch nur annähernd Sicherheit gewährleisten können.


Es ist wie bei allem ein Kompromiss. Will ich Datenschutz nehme ich natürlich in Kauf, dass auch potentielle Täter geschützt werden. Jede Medaille hat nunmal zwei Seiten

Mikala
01.05.2015, 16:18
Der Pirat ist nicht zu übersehen. :Lachen2:

http://www.hr-online.de/website/rubriken/sport/mediaplayer.jsp?mkey=55277815&rubrik=24068


Es war vernünftig das Rennen heute abzusagen.
Der Bombenfund und die Haftungen waren erst am Donnerstag.
Das LKA hat nicht ausreichend Zeit um alle Fakten und Verknüpfungen zu überprüfen.
Wenn ich in einer Wohnung Munition finde, die nicht zur Waffe passen, kann das LKA andere Terroristen nicht ausschließen.
Man hätte die Sicherheit der vielen Zuschauer ( sie sind meistens Ziel solche Anschläge) nicht sicherstellen können.

Die Radaktion heute fand ich toll !
Ein starkes Zeichen.

Und noch was.......ein riesen Dank an die Person, die den Verkauf des Wasserstoffperoxids gemeldet hat.
:Danke:

Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was hätte passieren können.

:Huhu:
Mikala,
Frankfurterin und mit Rund um den Henniger Turm groß geworden.

Adept
01.05.2015, 17:54
Ich finde es nicht gut, dass es abgesagt wurde. Denn ich finde folgenden Ansatz überlegenswert:

Warum sollte man es nicht stattfinden lassen und jeder selbst kann entscheiden, ob er hin-/mitfährt oder nicht?

Dazu hätten LKA und Veranstalter über den derzeitigen Informationsstand berichten sollen. Wir sind alt genug, um selbst du entscheiden. Und damit hätte auch weder die Regierung/Polizei noch der Veranstalter die volle Verantwortung.

Rälph
01.05.2015, 18:04
Dazu hätten LKA und Veranstalter über den derzeitigen Informationsstand berichten sollen. Wir sind alt genug, um selbst du entscheiden. Und damit hätte auch weder die Regierung/Polizei noch der Veranstalter die volle Verantwortung.

Du glaubst aber nicht im Ernst, dass die Polizei dir sämtliche Infos zur Verfügung stellt, um das ganze Geschehen überhaupt zu beurteilen?

Tzwaen
01.05.2015, 18:15
Ich finde es nicht gut, dass es abgesagt wurde. Denn ich finde folgenden Ansatz überlegenswert:

Warum sollte man es nicht stattfinden lassen und jeder selbst kann entscheiden, ob er hin-/mitfährt oder nicht?

Dazu hätten LKA und Veranstalter über den derzeitigen Informationsstand berichten sollen. Wir sind alt genug, um selbst du entscheiden. Und damit hätte auch weder die Regierung/Polizei noch der Veranstalter die volle Verantwortung.

Ihr seid echt alle völlig bekloppt im Kopf.
Jetzt stellt Euch mal vor, die Veranstaltung hätte stattgefunden. Du hättest deine Familie, Kinder, Frau, Freunde etc. bei einem möglichen Anschlag verloren.
Glaubst du wirklich, dass du immer noch deinen Ansatz gut gefunden hättest? Du würdest dann zuhause sitzen und sagen "Ja blöd gelaufen. Selbst schuld"

Nie und nimmer. Dann hättest du die Schuld bei der Polizei / LKA gesucht und die hinterfragt wieso die den Anschlag nicht verhindern konnten.

JENS-KLEVE
01.05.2015, 18:18
Mag sein, dass du richtig liegst, aber deswegen sind hier nicht alle bekloppt im Kopf. Wir leben jeden tag mit dem Risiko, wir wägen jeden Tag ab. Manchmal vertun wir uns, das ist dann tragisch, manchmal war es auch leichtsinnig. Die Protestfahrt fand ich gut.

Adept
01.05.2015, 18:32
Ihr seid echt alle völlig bekloppt im Kopf.
Jetzt stellt Euch mal vor, die Veranstaltung hätte stattgefunden. Du hättest deine Familie, Kinder, Frau, Freunde etc. bei einem möglichen Anschlag verloren.
Glaubst du wirklich, dass du immer noch deinen Ansatz gut gefunden hättest? Du würdest dann zuhause sitzen und sagen "Ja blöd gelaufen. Selbst schuld"

Nie und nimmer. Dann hättest du die Schuld bei der Polizei / LKA gesucht und die hinterfragt wieso die den Anschlag nicht verhindern konnten.

Auf so ein Niveau lasse ich mich gar nicht ein. Daher kommentiere ich auch diese Ausführungen nicht.

Zum Thema:

Ich glaube, die Kernfrage hier ist: Wieviel Freiheit jeder bereit ist für seine Sicherheit zu opfern. Und da scheint jeder eine individuelle Antwort drauf zu haben. Der Überwachungsstaat wird genau durch die diese Sicherheit begründet.

Auch in diesem Fall entscheidet der Staat oder eine Staatsmacht über das Handeln des Einzelnen, um ihn schützen zu wollen. Aber was ist, wenn der Einzelne die Gefahrenlage anders bewertet?

Das ist dann eine Einschränkung seiner Freiheit. Obwohl er nichts unrechtes getan hat. Und das finde ich mindestens diskussionswürdig!

noam
01.05.2015, 18:39
Aber was ist, wenn der Einzelne die Gefahrenlage anders bewerten?


Problem an der Sache ist, dass man systembedingt dem normalen Bürger ja gar nicht alle vorhandenen Informationen zugänglich machen kann, ohne die potentielle Terrorgefahr eklatant zu erhöhen, da Ermittlungswege, Informationsquellen, etc bekannt werden.

Daher kann der normale Bürger die Gefahrenlage ja gar nicht sinnvoll beurteilen.


Und sobald "der Deutsche" selber betroffen ist, sucht er einen Schuldigen, der dafür zahlen muss. Schon oft genug im kleinen Maßtab erlebt, wo aus einfach blöd gelaufen eine Schuldfrage und Zahlungspflicht entstehen sollte

sbechtel
01.05.2015, 18:44
Der Überwachungsstaat wird genau durch die diese Sicherheit begründet.

Und jetzt erklärst du bitte noch, was den Genehmigungsentzug einer Veranstaltung bei konkreter Terrorgefahr mit Überwachungsstaat zu tun hat.

Adept
01.05.2015, 18:49
Und jetzt erklärst du bitte noch, was den Genehmigungsentzug einer Veranstaltung bei konkreter Terrorgefahr mit Überwachungsstaat zu tun hat.

Ich habe den Überwachungsstaat als ein Beispiel für eine (für mich) negative Auswirkung genannt, wenn Sicherheit sukzessive höher als Freiheit bewertet wird.

Die gleiche Bewertung gilt ja auch bei der Absage des Radrennens. Sicherheit geht vor Freiheit des einzelnen.

Adept
01.05.2015, 19:01
Ich kann nicht nachvollziehen, wie man so einen Unfug daherlabern kann. Was genau hat das mit Testosteronschub zu tun?
Wenn es den gibt, dann ja wohl nur bei den Fans von "Sicherheit als Supergrundrecht".

Wenn die ständige massive Einschränkung persönlicher Freiheit tatsächlich Sicherheit brächte, dann könnte man ja darüber diskutieren. Tut sie aber nicht. Der Aktionismus beim Thema Terrorismus ist irrsinnig übertrieben im Vergleich zur Behandlung anderer Lebensrisiken die Dinge wie Straßenverkehr, Alkoholismus, Tabakkonsum, Luftverschmutzung oder Sport mit sich bringen, um nur einige zu nennen.

Fakt ist auch, dass trotz immenser Einschränkung unser aller Rechte weiterhin Anschläge erfolgreich verübt werden, von Leuten, die die Behörden teilweise schon seit Jahren auf dem Radar haben.

Vielleicht sagen wir einfach mal präventiv jede Veranstaltung, jeden Flug, jedes Fest, jedes Fußballspiel, jeden Triathlon ab. Es könnte ja einer einen Anschlag verüben wollen...

Und weil diese in meinen Augen ungültige Prämisse flächendeckend akzeptiert wird, können die Sicherheitsbehörden schalten und walten wie sie wollen. Selbst schwerste Rechtsbrüche werden schulterzuckend akzeptiert, wenn man nur behauptet sie dienten der Sicherheit und somit der Freiheit aller.

Bis alle feststellen, dass die versprochene Sicherheit niemand gewährleisten kann, haben wir dafür schon elementare Grundrechte geopfert. Die kommen dann nicht einfach so wieder zurück.

Ich kann deine Bedenken gut nachvollziehen!

Pmueller69
01.05.2015, 21:03
Ihr seid echt alle völlig bekloppt im Kopf.

Ich möchte mich hier überhaupt nicht in die Diskussion einmischen. Aber könntest Du bitte solche agressiven Äußerungen hier unterlassen. Der Ton passt hier nichts ins Forum.

dude
01.05.2015, 23:00
Naja, jetzt ist es auch in Deutschland endgueltig so weit, dass Spuerhunde, BKA und co. bei Ausdauersportveranstaltungen am Start sind.

Fuer Veranstalter wie mich ist das eine richtige Scheisse. Wir sind seit Boston 2013 mit FBI und Antiterroreinheiten am Start fuer unser Rennen. Das kostet einen Haufen Zeit und Geld, womit der Sportler am Ende der Verlierer ist. Demnaechst wird vor dem Start gefilzt wie am Flughafen. Beim NYC Halbmarathon war das schon der Fall.

Viel Spass! :)

Tetze
01.05.2015, 23:33
Es wird nur ein Radrennen abgesagt. Das ist ägerlich für viele Teilnehmer und Beteiligte, hat aber meiner Meinung nach nichts mit Reduzierung "echter Freiheit" zu tun.

Ganz meine Meinung, kurz und präzise formuliert, genauso sehr ich es auch.!
Wir leben nun mal in einer Gesellschaft, einer Gemeinschaft vieler Menschen, da werden natürlich Freiheiten in gewissem Maße eingeschränkt, u.a. zur eigenen Sicherheit und zur Sicherheit anderer.
Einfachstes Beispiel: der Straßenverkehr und die zugehörige StVO. Schränkt natürlich die Entscheidungsfreiheit ein, ich darf zB glatt nur auf einer Seite der Straße fahren...

Schaut doch einfach mal das oben benannte Zitat von Benjamin Franklin an:
Wer WESENTLICHE Freiheit aufgeben kann um eine GERINGFÜGIGE bloß jeweilige Sicherheit zu bewirken, verdient weder Freiheit, noch Sicherheit.

Natürlich kann das jeder für sich unterschiedlich bewerten, aber Leben und Gesundheit von Hunderten Menschen sind für mich keine geringfügige Sache und demgegenüber ist eine Sportveranstaltung keine wesentliche Sache.
Und liebe Verschwörungstheoretiker, was jetzt der Begriff 'Überwachungsstaat' wieder damit zu tun? :confused:

stevo
01.05.2015, 23:41
Naja, jetzt ist es auch in Deutschland endgueltig so weit, dass Spuerhunde, BKA und co. bei Ausdauersportveranstaltungen am Start sind.
...

Man müsste jetzt nur noch auf die Idee kommen die Spürnasen der Hunde und der BKA-Leute zusätzlich mit auf den Antidopingkampf abzurichten und hätte dadurch wenigstens noch einen positiven Nebeneffekt.

dude
01.05.2015, 23:43
Man müsste jetzt nur noch auf die Idee kommen die Spürnasen der Hunde und der BKA-Leute zusätzlich mit auf den Antidopingkampf abzurichten und hätte dadurch wenigstens noch einen positiven Nebeneffekt.

Ausgezeichneter Denkansatz

Kido
02.05.2015, 00:12
Ich habe den Überwachungsstaat als ein Beispiel für eine (für mich) negative Auswirkung genannt, wenn Sicherheit sukzessive höher als Freiheit bewertet wird.

Die gleiche Bewertung gilt ja auch bei der Absage des Radrennens. Sicherheit geht vor Freiheit des einzelnen.

genau so ist es. Sbechtel hat leider nicht verstanden was du sagen wolltest. Wir bekommen doch in den Medien garnicht die Wahrheit erzählt. Wer kann den schon objektiv beurteilen was die Wahrheit ist. Niemand, nur die jenigen die die Strippen ziehen. Und das ist garantiert nicht der Mündige Bürger der seine Info aus den Medien bekommt und sich darüber seine Meinung bildet.
Angst in der breiten Masse erzeugt Kontrolle wenn die jenIgen da oben suggerieren sie könnten dafür Sorgen, dass wir keine Angst haben brauchen.

Nur rein Hypothetisch, es hätte gar keine Terrorgefahr bestanden. Wer will das anzweifeln wenn es doch in den Medien anders erzählt wird. Das was die erzählen muss ja stimmen weil sie ja unabhängig sind und deshalb übernehmen wir es als die Wahrheit.

Es wird immer erzählt die Welt sei Böse, vielleicht liegt das Böse aber auch bei dem jenigen der diese Dinge verbreitet.

Tzwaen
02.05.2015, 00:43
Ich möchte mich hier überhaupt nicht in die Diskussion einmischen. Aber könntest Du bitte solche agressiven Äußerungen hier unterlassen. Der Ton passt hier nichts ins Forum.

Sorry das tut mir leid. War irgendwie blöd daher geschrieben.
Der Satz war extrem blöd gewählt.

Zum Rest meines Beitrags stehe ich weiterhin. Denn ich fände es grob fahrlässig bei entsprechenden Verdacht auf solch einen Anschlag es jeden selbst zu überlassen bei der Veranstaltung teilzunehmen oder nicht.
Was wäre wenn es doch zu einem Anschlag gekommen wäre? Stellen wir uns rein theoretisch sogar mal vor, dass bei diesem Rennen ausschließlich "freiwillige" teilgenommen hätten, die alle komplett mit allen vorliegenden Informationen aufgeklärt worden wären.

Da kann man sich doch nicht ernstes gewisses hinstellen und dann behaupten "Mist war mein eigenes Pech" und was ist mit den ganzen "unbeteiligten" (Fußgänger, Zuschauer......) die genauso von einem Anschlag betroffen gewesen wären?

Nobodyknows
02.05.2015, 08:20
Sicherheitsbehörden stehen wohl auch in der Pflicht Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung dafür zu übernehmen.
Sonst bräuchten wir diese doch nicht ;)

Und warum handeln dann (Verkehrs)Sicherheitsbehörden nicht bei Schlaglöchern so groß wie Klodeckel und bei einer Verkehrsführung die mich als Radfahrer ständig gefährdet? Da wird dann an meine Eigenverantwortung appelliert... :Cheese:


Gruß
N. :Huhu:

Stefan
02.05.2015, 09:36
Und warum handeln dann (Verkehrs)Sicherheitsbehörden nicht bei Schlaglöchern so groß wie Klodeckel und bei einer Verkehrsführung die mich als Radfahrer ständig gefährdet? Da wird dann an meine Eigenverantwortung appelliert...

Ein Schlagloch bringt vielleicht mal einen einzelnen Radler um und wenn dann die Angehörigen klagen wirds heissen, dass es in der Eigenverantwortung liegt, wenn man ein Schlagloch übersieht.

Wie sieht es aber aus, wenn das Rennen trotz Terrorwarnungen gestartet worden wäre und es hätte 50 Sportler das Leben gekostet?

Es wird X Klagen von Angehörigen geben, die behaupten werden, dass die Toten nicht ausreichend gewarnt wurden und sich des Risikos bewusst sein konnten und dass man die Veranstaltung auf jeden Fall hätte absagen müssen.

Franco13
02.05.2015, 10:17
Und es wurde trotzdem gefahren:

http://forum.helmuts-fahrrad-seiten.de/viewtopic.php?t=9304

Cruiser
02.05.2015, 12:32
Und es wurde trotzdem gefahren:

http://forum.helmuts-fahrrad-seiten.de/viewtopic.php?t=9304

Das eine schließt das andere ja nicht aus.
Toll, dass so viele gefahren sind :Blumen:

triduma
02.05.2015, 13:22
Wie sieht es aber aus, wenn das Rennen trotz Terrorwarnungen gestartet worden wäre und es hätte 50 Sportler das Leben gekostet?

Es wird X Klagen von Angehörigen geben, die behaupten werden, dass die Toten nicht ausreichend gewarnt wurden und sich des Risikos bewusst sein konnten und dass man die Veranstaltung auf jeden Fall hätte absagen müssen.

Es wäre doch auch möglich jeden Teilnehmer schriftlich auf das Risiko hinzuweisen und eine Verzichtserklärung für den Fall dass tatsächlich ein Terroranschlag auf das Rennen ist unterschreiben lassen.
Oder sehe ich das falsch?

Nobodyknows
02.05.2015, 13:32
Ein Schlagloch bringt vielleicht mal einen einzelnen Radler um und wenn dann die Angehörigen klagen wirds heissen, dass es in der Eigenverantwortung liegt, wenn man ein Schlagloch übersieht.

Wie sieht es aber aus, wenn das Rennen trotz Terrorwarnungen gestartet worden wäre und es hätte 50 Sportler das Leben gekostet?

Es wird X Klagen von Angehörigen geben, die behaupten werden, dass die Toten nicht ausreichend gewarnt wurden und sich des Risikos bewusst sein konnten und dass man die Veranstaltung auf jeden Fall hätte absagen müssen.

O.k. mehr als ein Toter durch ein amtlich bekanntes aber nicht repariertes Schlagloch ist -vielleicht- schlimmer als 50 Tote bei einem Attentat...aber wie ist das mit der Verantwortung der Behörden bei >50 Toten...
http://www.springermedizin.de/klinikhygieniker-schlagen-keim-alarm/5033380.html

Gruß
N. :Huhu:

DasOe
02.05.2015, 13:43
Und weil diese in meinen Augen ungültige Prämisse flächendeckend akzeptiert wird, können die Sicherheitsbehörden schalten und walten wie sie wollen. Selbst schwerste Rechtsbrüche werden schulterzuckend akzeptiert, wenn man nur behauptet sie dienten der Sicherheit und somit der Freiheit aller.

Bis alle feststellen, dass die versprochene Sicherheit niemand gewährleisten kann, haben wir dafür schon elementare Grundrechte geopfert. Die kommen dann nicht einfach so wieder zurück.

Da bin ich einer Meinung mit Dir.

Ich nehme für mich die Freiheit in Anspruch selbst zu entscheiden, ob ich auf Grund der Situation am Rennen teilnehme oder nicht.

Mir geht die Absage entschieden zu weit.

Campeon
02.05.2015, 16:22
Es wäre doch auch möglich jeden Teilnehmer schriftlich auf das Risiko hinzuweisen und eine Verzichtserklärung für den Fall dass tatsächlich ein Terroranschlag auf das Rennen ist unterschreiben lassen.
Oder sehe ich das falsch?

Das wäre dann aber sehr deutsch!
Verzichtserklärung muß man doch sowieso immer unterschreiben. Wird doch eigentlich schon bei der Anmeldung mit eingebunden.

Kann man ja in Zukunft bei jeder Sportveranstaltung schriftlich schon vorab mit einfügen.;)

Tzwaen
02.05.2015, 17:21
Es wäre doch auch möglich jeden Teilnehmer schriftlich auf das Risiko hinzuweisen und eine Verzichtserklärung für den Fall dass tatsächlich ein Terroranschlag auf das Rennen ist unterschreiben lassen.
Oder sehe ich das falsch?

Und was wäre wenn mehrere unbeteiligte Menschen (fussgänger, zuschauer) auch bei dem Anschlag ums Leben kommen würden?

wäre es dann im Nachhinein doch besser gewesen die Veranstaltung abzusagen?

triconer
02.05.2015, 19:32
Es wäre doch auch möglich jeden Teilnehmer schriftlich auf das Risiko hinzuweisen und eine Verzichtserklärung für den Fall dass tatsächlich ein Terroranschlag auf das Rennen ist unterschreiben lassen.
Oder sehe ich das falsch?

Das gilt halt nur für die Teilnehmer.
Ich denke bei den ganzen Veranstaltungen und den Argumenten für eine Durchführung trotz Terrorgefahr, an die ganzen Helfer. Das sind oftmals Abteilungen von Vereinen oder Feuerwehr, wo Jugendliche oder Kinder helfen.

tandem65
02.05.2015, 20:12
Das gilt halt nur für die Teilnehmer.
Ich denke bei den ganzen Veranstaltungen und den Argumenten für eine Durchführung trotz Terrorgefahr, an die ganzen Helfer. Das sind oftmals Abteilungen von Vereinen oder Feuerwehr, wo Jugendliche oder Kinder helfen.

Aha, und dann war jetzt Gestern die ganze Strecke abgesperrt, daß sich niemand dorthin verirrt!?
Nein, war eben nicht und so waren Gestern an der ganzen geplanten Strecke Menschen in Gefahr.:Huhu:
Auch die Helfer können sicherlich selbst entscheiden was sie machen und was nicht. So wie der Wirt in Ober Ursel sich entschieden hat als Helfer aufzutreten und sich sehr kostengünstig zu promoten. Ein Schlitzohr. ;)

LidlRacer
02.05.2015, 20:30
Die Freiheitsfetischisten hier würden dann wohl auch Genehmigungsverfahren für Loveparade etc. abschaffen und die potenziellen Besucher selbst entscheiden lassen, ob dort eine Gefahr besteht, totgetrampelt zu werden und ob sie dieses Risiko eingehen wollen.

triconer
02.05.2015, 20:32
Aha, und dann war jetzt Gestern die ganze Strecke abgesperrt, daß sich niemand dorthin verirrt!?
Nein, war eben nicht und so waren Gestern an der ganzen geplanten Strecke Menschen in Gefahr.:Huhu:
Auch die Helfer können sicherlich selbst entscheiden was sie machen und was nicht. So wie der Wirt in Ober Ursel sich entschieden hat als Helfer aufzutreten und sich sehr kostengünstig zu promoten. Ein Schlitzohr. ;)

Es wurde gestern doch eine andere Strecke gefahren oder? Menschen aber die selbst hingehen tragen die gleiche Eigenverantwortung wie Teilnehmer, die dennoch starten. Wenn aber eine Strecke genehmigt wird und somit durchaus auch Sperrungen enthalten, dann wird das schon anders mit den Helfern.

Aber ich bin voll bei Dir. Letztlich ist es notwendig, wie die Absagen von Karneval und auch bei Pegida(von denen ich sicherlich kein Freund bin) zeigten, daß es eine gesellschaftliche Diskussion bedarf, ob wir uns dem Terror beugen oder nicht.
Für solche Events aber wie gestern muß man dann auch sehen, daß es unter Umständen "nur" zu einer solchen Trotzaktion reichen wird, weil nicht alle Auflagen eingehalten werden können.

Ich fand das gestern eine saugeile Aktion!

tandem65
02.05.2015, 20:57
Die Freiheitsfetischisten hier würden dann wohl auch Genehmigungsverfahren für Loveparade etc. abschaffen und die potenziellen Besucher selbst entscheiden lassen, ob dort eine Gefahr besteht, totgetrampelt zu werden und ob sie dieses Risiko eingehen wollen.

Lidl, so kenne ich Dich gar nicht. Bei der Loveparade sind die Leute ja nicht wegen eines Terroranschlages umgekommen.
Vielmehr sind sie ja wohl eher umgekommen wiel die Behörden die Lage völlig falsch eingeschätzt haben, oder auch völlig falsch informiert wurden.:Huhu:
Insofern ist das ein ganz schlechtes Beispiel für mich.;)

tandem65
02.05.2015, 21:03
Es wurde gestern doch eine andere Strecke gefahren oder?

Das ist für das was ich meine unerheblich. Für die geplanten Strecken konnte die Sicherheit nicht gewährleistet werden. Insofern wäre es doch konsequent die geplante Strecken für gestern zu sperren, damit niemand freiwillig oder unfreiwillig gefährdet wird. Einen Anschlag im öffentlichen Raum, der geplant ist kann mann auch durchziehen wenn die Veranstaltung die bedacht war abgesagt wird. Das gefährdet im Zweifelsfalle immer noch genügend.

LidlRacer
02.05.2015, 22:17
Lidl, so kenne ich Dich gar nicht. Bei der Loveparade sind die Leute ja nicht wegen eines Terroranschlages umgekommen.
Vielmehr sind sie ja wohl eher umgekommen wiel die Behörden die Lage völlig falsch eingeschätzt haben, oder auch völlig falsch informiert wurden.:Huhu:
Insofern ist das ein ganz schlechtes Beispiel für mich.;)

Ich fand es sinnvoll, mal etwas von dem sehr emotional besetzten Terror-Thema zu abstrahieren.
Die Aufgabe der zuständigen Behörden ist so oder so, für eine sichere Veranstaltung zu sorgen. Bei der Loveparade ist ihnen zu recht vorgeworfen, dass sie das nicht geschafft haben.

Und bei diesem Radrennen konnten sie anscheinend nicht ausschließen, dass es Komplizen mit einer 2. Bombe o.ä. gab, und als Konsequenz konnte das Rennen nicht genehmigt werden.
Dass man so quasi vor dem Terror zurückweichen musste, ist zwar bedauerlich, aber wer hätte die Verantwortung übernehmen sollen?
Alle die hier für die Durchführung des Rennens sind, tragen nicht die Verantwortung und haben leicht reden.

Dass etliche auf eigene Verantwortung (jeweils nur für sich selbst) trotzdem gefahren sind, finde ich auch gut - u.a. als Zeichen gegen denn Terror.
Im Gegensatz zum offiziellen Rennen scheint mir dabei das verbleibende Restrisiko auch deutlich geringer - insbesondere wenn wirklich eine andere Strecke gewählt wurde.

schnodo
02.05.2015, 22:50
Freiheitsfetischisten

Unwort des Jahres? Früher war Freiheit ganz normal.

LidlRacer
02.05.2015, 23:04
Unwort des Jahres? Früher war Freiheit ganz normal.

Ok, war etwas provokant. Sollte es auch sein.
Natürlich ist Freiheit wichtig - sehr sehr wichtig.
Aber nicht das einzig Wichtige.
Und im Sarg hast Du nicht mehr viel davon.

Nobodyknows
02.05.2015, 23:04
Unwort des Jahres? Früher war Freiheit ganz normal.

Ja...aber in einem Teil Deutschlands war das länger nicht so.
Lidl? Aus welchem Teil stammst du?

Gruß
N. :Huhu:

LidlRacer
02.05.2015, 23:06
Westen.

schnodo
02.05.2015, 23:41
Und im Sarg hast Du nicht mehr viel davon.

Da wir nun schon auf der sehr pathetischen Ebene sind: Viele haben viel geblutet und liegen im Sarg, weil für sie die Idee von "Freiheit für alle" drängender war als der Wunsch das eigene Leben zu erhalten. Und das waren eben nicht diejenigen, die sowieso nur ein unspektakuläres Leben zu erwarten hatten, sondern die, die ihre Epoche auch in anderen Bereichen befruchtet hätten.

Ein wenig Mut und ein minimales persönliches Risiko sind wir ihrem Opfer meiner Meinung nach schon schuldig: Die Nachwelt sind Du und ich.

Die Frage wird gern gestellt und deshalb will ich sie gerne definitiv beantworten: Ja, ich würde das Risiko eingehen, an einer Veranstaltung mit Terrorwarnung teilzunehmen. Eines der Zeichen, die ich setze, wird vielleicht das letzte sein. Und wenn es keiner bemerkt, dumm gelaufen. Das Resultat entspricht nicht immer dem Einsatz. Gemeint war es trotzdem so. I will not surrender. C'est la vie.

Die Statistik hilft mir dabei, meine durchaus vorhandene Angst im Zaum zu halten. Jeder Besoffene, der ins Auto steigt, riskiert mehr. Genauso wie der, der im Vertauen auf die Straßenverkehrsordnung vor dem Besoffenen die Straße bei Grün überquert...

LidlRacer
03.05.2015, 00:39
Mir scheint, hier werden zwei unterschiedliche Sachen vermischt:
Das allgemeine Risiko hierzulande durch einen Terroranschlag zu Schaden zu kommen ist tatsächlich verschwindend gering im Vergleich zu allen möglichen anderen Risiken, vor denen wir wenig bis keine Angst haben.
Da ist es nicht sinnvoll, für eine noch weitere Senkung des Terrorrisikos weitgehende Einschränkungen unser aller Freiheit in Kauf zu nehmen.

In dem Fall dieses Radrennens haben wir aber eine sehr konkrete Gefahr. So lange man nicht weiß, ob es weitere Komplizen mit Waffen und Bomben gibt, ist eine Genehmigung schlicht und einfach verantwortungslos.
Für den einzelnen Teilnehmer mag das Risiko noch akzeptabel sein, aber nicht für denjenigen, der für tausende Teilnehmer verantwortlich ist und anschließend strafrechtlich zur Verantwortung gezogen wird und womöglich viele Tote und Verstümmelte auf dem Gewissen hat.

Die Nichtteilnahme von ein paar Tausend Leuten an einem Radrennen ist Peanuts im Vergleich zur allumfassenden Überwachung unserer Kommunikation.

Cruiser
03.05.2015, 09:01
So lange man nicht weiß, ob es weitere Komplizen mit Waffen und Bomben gibt, ist eine Genehmigung schlicht und einfach verantwortungslos.
Für den einzelnen Teilnehmer mag das Risiko noch akzeptabel sein, aber nicht für denjenigen, der für tausende Teilnehmer verantwortlich ist und anschließend strafrechtlich zur Verantwortung gezogen wird und womöglich viele Tote und Verstümmelte auf dem Gewissen hat.


Ich halte das auch für Kernpunkte.
Man kann, und Veranstalter und Sicherheitsbehörden dürfen es schlicht nicht, die Problematik nicht nur aus der persönlichen Sicht des Einzelnen betrachten...

JENS-KLEVE
03.05.2015, 13:54
Wie lange bleibt man denn im Gefängnis, wenn man Kumpels in der Salafistenszene, einen Benzinkanister, eine Rohrbombe und eine Waffe ohne Schein hat? Mal angenommen der Knabe hat wirklich Mist gebaut und man kann ihm das auch nachweisen, vermutlich wird er dann trotzdem irgendwann wieder unter uns sein. Wird der dann dauerbewacht oder werden dann pauschal alle Radrennen abgesagt?

Klugschnacker
03.05.2015, 16:47
Für die Bombe meines Wissens nach bis zu 5 Jahre. Im Fall einer nachgewiesenen Mitgliedschaft einer terroristischen Vereinigung bis zu 10 Jahre.

LidlRacer
03.05.2015, 23:24
Für die "Sauerland-Gruppe (http://de.wikipedia.org/wiki/Sauerland-Gruppe)" gab es bis zu 12 Jahre (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/urteil-im-terrorprozess-gericht-verhaengt-hohe-haftstrafen-gegen-sauerland-gruppe-a-681633.html).
Die hatten wohl ne größere Bombe. Weiß nicht, ob das ne wesentliche Rolle spielt.

JENS-KLEVE
04.05.2015, 06:56
Ich frage mich nur, was man hinterher mit ihnen macht. Es ist ja eher unwahrscheinlich, dass sie nach einer Gefängnisstrafe weniger Aggressionen besitzen.

Hardy72
04.05.2015, 07:23
Gibt es da eigentlich schon ne Aussage wegen der Startgelder ?

Ich befürchte ja das kann ich abschreiben :dresche

Greetz Hardy

sbechtel
04.05.2015, 10:56
Denke ich auch, bzw. damit kann ich auch leben. Ich finde es eher blöd, dass ich so keine Möglichkeit hatte, meinen Startblock zu bestätigen, und ein anderes Rennen, das ich als Referenz nächstes Jahr heranziehen kann, wollte ich eigentlich nicht machen. Muss mal fragen, ob sie die Meldezeiten von diesem Jahr dann wenigstens aufs nächste transferieren können.

ercha
14.06.2015, 12:46
Wenn einmal der Damm gebrochen ist...

Jetzt reicht schon ein offensichtlich verwirrter Anrufer.

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/remscheid/remscheid-city-lauf-wegen-bombendrohung-abgesagt-aid-1.5162830

runningmaus
14.06.2015, 15:27
oh jeh... :(



immerhin findet Rund um Köln heute statt - bei genialem Wetter durchs Bergische Land und zurück in die City... :Huhu:

Campeon
14.06.2015, 17:09
Wenn einmal der Damm gebrochen ist...

Jetzt reicht schon ein offensichtlich verwirrter Anrufer.

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/remscheid/remscheid-city-lauf-wegen-bombendrohung-abgesagt-aid-1.5162830

Und noch eine Story mehr um die Menschen allzeit zu verängstigen!

ercha
26.08.2015, 16:01
Jetzt kommt langsam raus was los war:

http://www.tour-magazin.de/profisport/news/zweifel-an-anschlagsplaenen-auf-frankfurter-radrennen/a38513.html

In kurz: Alles nur Panikmache.

Thorsten
26.08.2015, 18:15
Aber wenn du an einer Rohrbombe krepiert wärst, hätte man genauso sagen können, dass die Zutaten auch super zur Schimmelbeseitigung getaugt hätte. Immer eine schwierige Abwägung, wenn man kein halbes Jahr Zeit hat :(.

Stefan
26.08.2015, 18:38
Jetzt kommt langsam raus was los war:
.........
In kurz: Alles nur Panikmache.

Ich sehe es wie Thorsten: Wir haben heute den 26. August, das Rennen hätte am 01.05. sein sollen. Damals musste schnell eine Entscheidung getroffen werden.

TriSG
26.08.2015, 18:52
Lieber einmal zu Vorsichtig, als einmal zu fahrlässig.

sbechtel
28.08.2015, 13:55
Eben, im Nachhinein kann jeder schlau reden...

noam
28.08.2015, 14:23
Ich glaube in Boston wären einige froh gewesen, wenn man aufgrund Verdachtsmomenten den Marathon abgesagt hätte.


Andersrum wird auch ein Schuh draus. Kommen da Menschen zu Schaden und hinterher stellt sich raus, dass es Verdachtsmomente gab, dass es einen Anschlag geben könnte, dann möchte ich nicht in der Haut des Entscheiders stecken.

Joerg aus Hattingen
28.08.2015, 17:32
Kommen da Menschen zu Schaden und hinterher stellt sich raus, dass es Verdachtsmomente gab, dass es einen Anschlag geben könnte, dann möchte ich nicht in der Haut des Entscheiders stecken.

Alles richtig und volle Zustimmung.
Lass uns aber einmal Theoretisieren. Was passierte, wenn solche Anrufe auf einmal konzertiert erfolgen, viele Veranstaltungen abgesagt werden. Dann erlahmt ein Großteil des sozialen und kulturellen Lebens. Wenn dann keiner mehr an eine Gefahr glaubt,...

Was ich damit sagen will ist, man kann dem nicht in letzter Konsequenz und mit 100%-iger Sicherheit ausweichen.

noam
28.08.2015, 17:40
Alles richtig und volle Zustimmung.
Lass uns aber einmal Theoretisieren. Was passierte, wenn solche Anrufe auf einmal konzertiert erfolgen, viele Veranstaltungen abgesagt werden. Dann erlahmt ein Großteil des sozialen und kulturellen Lebens. Wenn dann keiner mehr an eine Gefahr glaubt,...

Was ich damit sagen will ist, man kann dem nicht in letzter Konsequenz und mit 100%-iger Sicherheit ausweichen.

Na das ist ähnlich wie mit den Amokdrohungen an Schulen. Nach Winnenden und Erfurt musste man nur ne Schmiererei auf dem Klo finden und die Schule wurde geräumt. Davon sind wir aber auch schon wieder meilenweit entfernt.

Sicher muss man abwägen in wie fern, die Gefahr als realistisch einzuschätzen ist, nur muss man in einer gewissen Grauzone meines Erachtens eher auf Nummer sicher gehen, als davon auszugehen dass es schon gut gehen wird

MattF
28.08.2015, 17:48
Ich hab schon damals gedacht, die Leute sind doch fest genommen worden, was soll da noch passieren?

Es war natürlich richtig das zu publizieren und man hätte ja jedem frei stellen können zu starten oder sein Geld zurück zu bekommen und dann hätte jeder selber entschieden, was er macht. Viele sind die Strecke ja auch abgefahren, mit eigenem Risiko.