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Vollständige Version anzeigen : Disc-Brake beim Rennrad


vi-kinga
12.12.2014, 13:42
Hallo Technik-Gemeinde!
Welche Gründe sprechen für Scheibenbremsen beim Rennrad (nicht TT!)?
Mir ist dabei schon klar, dass ich mit Scheibenbremsen meine teuren LR nicht mehr als Bremsfläche verschleiße . . . aber davon mal abgesehen: gibt es tatsächlich einen Vorteil, z.Bsp.: beim Bergabfahren im Regen? Ich stelle mir vor, dass die dünnen Slicks das Plus an Bremskraft gar nicht auf den Asphalt bringen können

muntila
12.12.2014, 14:18
Wurde hier kürzlich diskutiert:

http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=34324


Des Weiteren kosten Scheibenbremsen 8 Sekunden auf 40km. Also überleg es dir gut, ob du dir die Performance damit kaputt machen willst, nur wegen ein bisschen Sicherheit im Regen!

https://www.youtube.com/watch?v=HXQuSnKkS-I

Matthias75
12.12.2014, 14:21
Des Weiteren kosten Scheibenbremsen 8 Sekunden auf 40km.

Un wieviel gegenüber einer verkleideten Bremse:Cheese: .

M.

Nepumuk
12.12.2014, 15:44
: beim Bergabfahren im Regen? Ich stelle mir vor, dass die dünnen Slicks das Plus an Bremskraft gar nicht auf den Asphalt bringen können

Du hast kein MTB mit richtigen Scheibenbremsen, oder? Dann würdest du diese Frage nicht stellen. Als ich nur Rennrad gefahren bin, dachte ich auch, dass die Bremsen gut sind. Seit ich den Vergleich mit den MTB-Bremsen habe, weiß ich dass das nicht stimmt. Die normalen RR-Bremsen taugen einfach nichts.

Matthias75
12.12.2014, 15:59
Prinzipiell sicher ganz nett. Problem: Jedes Laufrad brauch eine Bremsscheibe. Der Laufradtausch ist also nicht ganz so einfach. Zudem würde ich warten, bis die ersten Erfahrungen mit den Rahmen vorliegen. Die Belastung, insbesondere auf die Gabel, dürfte doch extremer sein als bei einer Felgenbremse. Da würde ich erstmal abwarten, ob die Rahmenbauer ihre Hausaufgaben gemacht haben.

Matthias

JENS-KLEVE
12.12.2014, 16:23
Gabel? Sind nicht eher die Speichen gefährdet?

Matthias75
12.12.2014, 16:37
Gabel? Sind nicht eher die Speichen gefährdet?

Stimmt, die hatte ich erstmal nicht auf der Rechnung. Radiale Einspeichung ist dann erstmal nicht mehr.

Ich schätze aber auch die Hebelkräfte als wesentlich höher ein, weil die Bremse komplett am Gabelende positioniert ist, während die Felgenbremse ja näher am Lenkkopf angreift. Auch beim Hinterrad dürfte eine andere Dimensionierung der Strebe, an der die Bremse angreift, erforderlich sein. Passt nicht so ganz mit dem aktuellen Leichtbautrend.

Matthias

Loretta
12.12.2014, 16:49
Hallo,
aufgrund der Erfahrungen beim Cyclocross (die Belastungen beim Triathlon sind nicht wirklich höher) sind keine Probleme zu erwarten.
Zudem entfällt die kritische Carbonflanke (siehe Tour- Test Carbonlaufräder)als Bremsmedium. Natürlich kann man argumentieren, dass im Test Passabfahrten simuliert wurden, die beim Triathlon so nicht vorkommen, aber dann entfällt dieses Argument dann auch bei der Scheibenbremse beim Tri-Rad.
8 Sekunden auf 40km sind auch kein wirkliches Argument gegen die Scheibenbremse, die zudem meist verwendeten Sapim CX-Ray Speichen sind deutlich zugfester als normale Rundspeichen und werden aufgrund der höheren Belastungen bei der Scheibe auch benötigt.
Ja, jedes Laufrad braucht dann eine Bremsscheibe, so wie jetzt noch jedes Laufrad eine Bremsflanke benötigt. Somit können erstmal ältere Laufräder nicht genutzt werden. Da fallen neue Kosten an. Ist wie bei jeder Systemumstellung, etwa von 9-fach auf 10-fach auf 11-fach bei Schaltungsteilen, Ketten, Ritzel, etc.
Im Moment noch schwer vorstellbar, aber in einigen Jahren wird die Scheibe auch hier schon klare Marktanteile haben und der Felgenbremse- die einfach systembedingt klare Nachteile bietet- den Rang ablaufen. Diese Entwicklung sieht man momentan schon bei Cyclocross- Rädern für die Masse und diese Entwicklung wird in den technisch innovativen Bereich Triathlon ebenso Einzug halten. Und jeder Mechaniker, der schon mal die Seilzüge im Inneren eines Zeitfahrrades wechseln durfte wird glücklich sein...

Gruß,
Loretta

Loretta
12.12.2014, 16:58
Stimmt, die hatte ich erstmal nicht auf der Rechnung. Radiale Einspeichung ist dann erstmal nicht mehr.

Ich schätze aber auch die Hebelkräfte als wesentlich höher ein, weil die Bremse komplett am Gabelende positioniert ist, während die Felgenbremse ja näher am Lenkkopf angreift. Auch beim Hinterrad dürfte eine andere Dimensionierung der Strebe, an der die Bremse angreift, erforderlich sein. Passt nicht so ganz mit dem aktuellen Leichtbautrend.

Matthias

Die Hebelkräfte werden/sind aufgrund der Hydraulik nicht höher auch die Dosierungsmöglichkeit gerade bei den oft suboptimal verlegten Züge bei ZFR sind eher besser.
Schau Dir doch einfach mal die Bremsaufnahmen an. Die Dimensionierung geht nicht simultan mit Gewicht, siehe Oversizing. Welcher Leichtbautrend bei Triathlonrädern? Da sehe ich nur Systemintegration und Aerodynamik momentan als wirklichen Trend. Welche Marke wirbt denn mit dem Titel "Leichtestes Triathlonrad"?
Gruß,
Loretta

Matthias75
12.12.2014, 17:12
Die Hebelkräfte werden/sind aufgrund der Hydraulik nicht höher auch die Dosierungsmöglichkeit gerade bei den oft suboptimal verlegten Züge bei ZFR sind eher besser.
Schau Dir doch einfach mal die Bremsaufnahmen an. Die Dimensionierung geht nicht simultan mit Gewicht, siehe Oversizing. Welcher Leichtbautrend bei Triathlonrädern? Da sehe ich nur Systemintegration und Aerodynamik momentan als wirklichen Trend. Welche Marke wirbt denn mit dem Titel "Leichtestes Triathlonrad"?
Gruß,
Loretta

Ich meine nicht die Bedienkräfte, sondern die Momente, die auf die den Rahmen bzw. die Gabel wirken. Bei einer Felgenbremse hast du bei einer Vollbremsung zwei Fixpunkte: die Nabe und die Felgenbremse, die an der Felge angreift und diese blockiert.

Bei einer Scheibenbremse ist die Bremse wesentlich näher an der Nabe. Die auf den Gabelschaft und die Gabelscheiden wirkende Moment dürften also wesentlich höher sein, so dass hier eine andere Dimensionierung erforderlich ist.

Auch die Kettenstrebe bzw. die Sattelstrebe am Hinterrad ist üblicherweise nicht so dimensioniert, dass eine Kraft quer auf diese wirkt, wie das bei einer Scheibenbremsaufnahme erfolgt.

Klar hat man aus dem Cross- und MTB-Bereich Erfahrungen. Ich rechne aber trotzdem damit, dass gerade zu Beginn einige Radhersteller Probleme mit der richtigen Balance zwischen ausreichender Dimensionierung und Leichtbau haben. Irgendwann werden die meisten den Dreh raus haben. Bis dahin würde ich aber noch abwarten.

Matthias

Loretta
12.12.2014, 17:14
Ahh, ich sehe gerade, dass es ja um RR geht (ich bin dieser Geschichte mit der verkleideten Bremse aufgesessen und daher von ZFR ausgegangen), sorry.
Dann zum Gewicht: wir sprechen hier von je nach System 300- 500 Gramm Nachteil gegenüber der Felgenbremse.
Aber gerade beim RR werden die Vorteile durch den täglichen Gebrauch noch größer sein:
keine Hitzeprobleme bei den Felgenflanken
bessere Notlaufeigenschaften bei 8tern im Laufrad, da man nicht die Bremse öffnen muss um das eiernde Rad noch durch die Beläge zu bekommen (und weiter gute Bremseigenschaften!)
gute und kalkulierbare Bremseigenschaften bei schlechten Wetterbedingungen
kein Verschleiß der Felgenflanken
wartungsarmut durch fehlende Züge

Nachteile gibt es natürlich auch:
Wartung- abgesehen von Belagswechsel- besser nur vom Fachmann
höheres Systemgewicht...
ansonsten fällt mir da nichts ein, dass Radiale Einspeichung dadurch angeblich entfällt sehe ich nicht als besonders schlimme Eigenschaft an...

Gruß,
Loretta

JENS-KLEVE
12.12.2014, 17:39
Mein Vater fährt jetzt Scheibenbremsen und findet das super. Ich finde es nicht so super, da es sehr umständlich ist, Räder rauszunehmen um das Fahrrad im Auto zu verstauen.

Bei niedrigen Geschwindigkeiten werden auch keine großen Kräfte die Speichen belasten, aber wie sieht es aus bei mehrfachen starken Bremsungen bei hohen Geschwindigkeiten? Und das auf lange Sicht?

300-500g Mehrgewicht betrachte ich als Katastrophe, wo willst du die denn an anderer Stelle einsparen? Gegenüber meinen Leichtbaubremsen wird es vermutlich noch mehr sein, und wenn dann noch verstärkte Speichen dazukommen...

Optisch gefällt es mir auch nicht.

Thorsten
12.12.2014, 19:47
Mein Vater fährt jetzt Scheibenbremsen und findet das super. Ich finde es nicht so super, da es sehr umständlich ist, Räder rauszunehmen um das Fahrrad im Auto zu verstauen.
Häää? Spanner aufmachen, rausfallen lassen und den bei Magura beispielsweise mitgelieferten gelben Transportkeil reinstecken (wenn man Angst hat, das der Bremsgriff während des Transports versehentlich gezogen wird). Der Mehraufwand des Keil-Reinsteckens ist auch nicht höher als das Öffnen des Bremszugs, um das Rad ohne Luft abzulassen bei Felgenbremsen rauszubekommen. Wobei Bremse öffnen bei einem 35 mm Crossreifen auf RR-Felge nicht reicht.
300-500g Mehrgewicht betrachte ich als Katastrophe, wo willst du die denn an anderer Stelle einsparen?
Die bei Triathleten gern mitgeführte fünfte Trinkflasche weglassen oder am Bauch einsparen :Lachen2:.

popolski
12.12.2014, 21:17
Du hast kein MTB mit richtigen Scheibenbremsen, oder? Dann würdest du diese Frage nicht stellen. Als ich nur Rennrad gefahren bin, dachte ich auch, dass die Bremsen gut sind. Seit ich den Vergleich mit den MTB-Bremsen habe, weiß ich dass das nicht stimmt. Die normalen RR-Bremsen taugen einfach nichts.

Du hast das Problem nicht verstanden. Die Scheibenbremse kann bremsen so viel sie will, die Frage ist wieviel davon auf der Straße ankommt bei 23 mm Reifen und glaub mir so ein 23 er Leichtreifen ist so was von schnell durchgebremst, falls das Rad beginnt zu blockieren

Des Weiteren konnte ich mich seit 1992 (Damals habe ich meinem damaligen Rennrad neu 105 Bremsen spendiert) nicht mehr über mangelnde Bremskraft beschweren. Mir bremsen alle mir bekannten Felgenbremsen gut genug (zumindest auf Alu) und mein Revier ist der Schwarzwald.

vi-kinga
12.12.2014, 23:05
Danke popolski, das war hilfreich!

Nepumuk, du vergleichst Äpfel mit Birnen!
Ich fahr ca. 2000 km auf dem MTB im Winter und bei schlechtem Wetter (Asphalt und leichtes bis mittelschweres Gelände), da hab ich aber ein Profil und gaaaanz breite Reifen - auf dem RR eben nicht. Deshalb war meine Frage auch: was kommt von der Bremspower der Disc unter den beschriebenen Bedingungen tatsächlich auf den Asphalt? Und dazu find ich bislang nichts; keine Tests, keine Erfahrungsberichte, etc.

Loretta
13.12.2014, 00:06
Mein Vater fährt jetzt Scheibenbremsen und findet das super. Ich finde es nicht so super, da es sehr umständlich ist, Räder rauszunehmen um das Fahrrad im Auto zu verstauen.

Bei niedrigen Geschwindigkeiten werden auch keine großen Kräfte die Speichen belasten, aber wie sieht es aus bei mehrfachen starken Bremsungen bei hohen Geschwindigkeiten? Und das auf lange Sicht?

300-500g Mehrgewicht betrachte ich als Katastrophe, wo willst du die denn an anderer Stelle einsparen? Gegenüber meinen Leichtbaubremsen wird es vermutlich noch mehr sein, und wenn dann noch verstärkte Speichen dazukommen...

Optisch gefällt es mir auch nicht.

Über optische Dinge sollte man nicht diskutieren, das ist sinnlos. Was daran so schwer ist den Schnellspanner bei einem Rad mit Scheibenbremse zu öffnen im Vergleich zu einem Schnellspanner bei einem Rad mit Felgenbremse erschließt sich mir gerade nicht...
300- 500 Gramm Mehrgewicht sind eine Katastrophe??? Ich finde, dass die Bremsergebnisse bei leichten Carbon- Laufrädern eine Katastrophe sind, wo delaminierte Felgen dann unweigerlich das Ende der Fahrt bedeuten. Soviel zu mehrfachen starken Bremsungen.
Ob für Deine Leistungsstärke 300- 500 Gramm weniger siegentscheidend sind wirst Du selber am Besten wissen. Dass aber eine durchgeknallte Carbonfelge lebensentscheidend sein kann ist Dir sicher bewusst. Bezüglich der Speichen: da ändert sich nichts bei Messerspeichen: die haben die höchsten Werte bei der Zugfestigkeit, viel höher etwa als 2,3mm Speichen. Nur mit denen kann man deshalb auch Laufräder mit 16 Speichen konstruieren die einigermaße halten.
Gruß,
Loretta

Loretta
13.12.2014, 00:15
Danke popolski, das war hilfreich!

Nepumuk, du vergleichst Äpfel mit Birnen!
Ich fahr ca. 2000 km auf dem MTB im Winter und bei schlechtem Wetter (Asphalt und leichtes bis mittelschweres Gelände), da hab ich aber ein Profil und gaaaanz breite Reifen - auf dem RR eben nicht. Deshalb war meine Frage auch: was kommt von der Bremspower der Disc unter den beschriebenen Bedingungen tatsächlich auf den Asphalt? Und dazu find ich bislang nichts; keine Tests, keine Erfahrungsberichte, etc.

Die reine Bremspower bei optimalen Bedingungen ist nicht das Entscheidende. Entscheidend ist doch, wie gut das System bei schlechten bedingungen funktioniert, wie gut es zu dosieren ist und was diese neue Tchnik für Vorteile bei der Laufradgestaltung bei den so beliebten Carbonlaufrädern bietet.
Eine normale Alu- Felge will mittlerweile ja kaum einer mehr fahren, flach ist die zwar leicht, aber aerodynamisch suboptimal, hoch ist die aerodynamisch besser, dann wird sie aber wirklich schwer- zumal rotierende Masse. Somit kommen Carbon- Laufräder ins Spiel und da wird es dann mit der Bremsleistung schon schlechter. Von den Problemen bei höheren Belastungen ganz zu schweigen. Oder von der Bremsleistung bei Nässe (soll es ja auch beim WK geben) und dem "Verbrauch" an Bremsbelägen. Das sind die Einsatzgebiete der Scheibenbremsen.
Jemand, der aber auf Alufelgen undi nur bei guten Bedingungen fährt und wenig HM tagtäglich vernichtet wird keine Scheibe benötigen, da reicht die Felgenbremse aus um das Rad zum blockieren zu bringen.
Gruß,
Loretta

popolski
13.12.2014, 00:39
Die Hersteller versuchen natürlich immer wieder neue Begehrlichkeiten in uns zu erwecken (was natürlich ihr gutes Recht und auch verständlich ist).

Mir für meinen Teil gehen diese Bemühungen teilweise aber schwer auf die Nerven. Ich sag nur mal "Twenty-Nine" als Stichwort. Da wurden die abenteuerlichsten Theorien aus dem Ärmel geschüttelt und letztlich ist es nichts als heisse Luft gewesen. Das Schlimme ist in dem Fall nur, dass man nicht reumütig zu 26" zurück ist, sondern nun festgestellt haben will, dass die Wahrheit in der Mitte bei 27,5" liegt. Nee Freunde. Mit mir nicht!!! Ich habe 3 gute 26" MTBs (Familie) im Schuppen stehen und werde einen Teufel tun da irgend etwas Anders dazwischen zu stellen, wo die anderen Laufräder nicht passen.

(Das gab es bei den Triathleten schon mal als 26" - was technisch betrachtet auch nicht mehr als Zielgruppen orientiertes Marketinggefasel war - sah zudem ein Fahrern über 170 cm Grösse auch noch übel behindert aus :-) und was ist davon übrig geblieben?)

Ich halte Scheibenbremsen auf dem Rennrad (ebenso wie Hydraulik Felgenbremsen) für so unnötig wenn nicht gar schädlich, wie einen Pickel am Gesäß. Da mag einer jetzt einstreuen, dass ja zumindest für Grossräder ja Scheibenbremsen das Nonplusultra und einen Fortschritt darstellen mögen. Nicht einmal da bin mir so sicher. Denn wer sein Crossrad für Crossrennen benutzt und nicht nur zum posen, der benutzt seine Bremse höchst ungern und selten. Grossstrecken sind in der Regel flach (jaja die Wellen, aber da ist das Hochkommen mehr das Problem als das Runterkommen)

Was mich schon schrecken würde bei Scheiben am RR oder TT ist das relative Gefummel beim schnellen Laufradwechsel (Da finde ich nach hinten offene Ausfallenden schon grenzwertig - Viel rumfummeln mit zweifelhaftem Nutzen ). Die Neigung zu Schleifgeräuschen (Stell dir 180 einsame Kilometer vor mit zingzingzing...). Der Verlust an Kompatibilität. (Scheibendurchmesser, Scheibenstärke und und und)

Also warum sollte ich mir ein potentielles Problem ins Haus holen wo ich bisher kein Problem habe???

Nicht falsch verstehen! Ich fahre auch MTB und da wollte ich nichts anders als Scheibenbremsen mehr haben. Aber da habe ich auch eine andere Problemstellung.

Überhaupt die Materialdebatte... (Warnung! Jetzt weiche ich vom Thema ab... )
I am tired of it!
Die Räder werden immer teurer und verheissungsvoller. Aber die Radsplits werden nicht wesentlich schneller dadurch.
Ja so was??? Der Motor sitzt halt oben drauf. PUNKT! Und der besitzt leider auch noch den grösste Fläche am ganzen System. Da nützt das tollste Aerodingsbums nichts, wenn es der Fahrer nicht schafft sich fürchterlich zusammen zu falten und dabei nicht all zu sehr zu leiden (Rumpfstabi ist gefragt) und selbst dann ist er immer noch die bestimmende Grösse im System.

Und es gibt eben Fahrer die können einen Hobel für weissichwas unter dem Hintern haben und die überhole ich halt auf dem Bonanzarad und dann könnte ich wiederum so ein Superrad fahren und es gibt dann doch wieder Kollegen die fahren an mir mit einem Vorkriegsmodell lässig vorbei. So what...
Klar ich möchte auch ein feines Rad fahren. Das macht ja auch Spass. Ich darf halt nicht erwarten, dass mich das leistungsmässig irgendwie wahnsinnig nach vorne katapultiert.

Das Fahrrad ist insofern eine tolle Sache, als dass sie im Wesentlichen seit mindestens 60 Jahren unverändert geblieben ist.
Diamantrahmen, Freilauf (Fixie gehört auf die Bahn!!!), Kettenschaltung, Hohlkammerfelgen. Das waren doch die wichtigsten Schritte in der Radevolution.
Seit dem hat sich nichts wirklich wesentliches verändert.
Die Räder sind leichter und zuverlässiger und erschwinglicher (wenn man nicht zu spinnen anfängt) geworden.

Gute Nacht

popolski
13.12.2014, 00:52
Jemand, der aber auf Alufelgen undi nur bei guten Bedingungen fährt und wenig HM tagtäglich vernichtet wird keine Scheibe benötigen, da reicht die Felgenbremse aus um das Rad zum blockieren zu bringen.


Hallo Loretta ich wohne im Schwarzwald und fahre VIELE Höhenmeter und zwar ganzjährig bei fast jedem Wetter. Sowohl hoch als auch runter. Und da rate ich von Carbon schon mal total ab. Und zwar weniger wegen dem Bremsen, sondern weil ein Hochprofil LRS den Berg hoch nichts nutzt und den Berg runter für lustige Akrobatiknummern sorgen kann, wenn du z.b. mit 70 km/h aus dem Schutz des Waldes hinaus auf eine windoffene Flanke gesaust kommst... Ich kann dir sagen, das ist nicht wirklich lustig.

Und ausserdem sollte ein gekonnter Bremsvorgang alles tun, bloss das Rad nicht zum blockieren bringen.

Nepumuk
13.12.2014, 07:03
Danke popolski, das war hilfreich!

Nepumuk, du vergleichst Äpfel mit Birnen!
Ich fahr ca. 2000 km auf dem MTB im Winter und bei schlechtem Wetter (Asphalt und leichtes bis mittelschweres Gelände), da hab ich aber ein Profil und gaaaanz breite Reifen - auf dem RR eben nicht. Deshalb war meine Frage auch: was kommt von der Bremspower der Disc unter den beschriebenen Bedingungen tatsächlich auf den Asphalt? Und dazu find ich bislang nichts; keine Tests, keine Erfahrungsberichte, etc.

Ok, dann verstehe ich deine Frage wirklich nicht. Dann weißt du doch, wie geil richtige Bremsen sind. Was soll denn da am RR anders sein. Du kannst leicht und gut dosierbar bis an die Blockiergrenze der Reifen ran bremsen. Du kannst nicht mehr bremsen als Reifen und Asphalt her geben, aber das ist auch bei MTB Reifen nicht anders.

tandem65
13.12.2014, 10:06
Und ausserdem sollte ein gekonnter Bremsvorgang alles tun, bloss das Rad nicht zum blockieren bringen.

Das ist schon richtig, nur die Bremse sollte locker in der Lage dazu sein. Und sie sollte gut dosierbar sein, um möglichst nah an den Punkt des Blocḱierens ranzukommen.

sybenwurz
13.12.2014, 12:56
Die Belastung, insbesondere auf die Gabel, dürfte doch extremer sein als bei einer Felgenbremse. Da würde ich erstmal abwarten, ob die Rahmenbauer ihre Hausaufgaben gemacht haben.

Gabel? Sind nicht eher die Speichen gefährdet?
Ich bin sicher, dasss weder das Eine noch das Andere ausschlaggebend oder limitierend ist.
Ich will nicht mal 29er MTBs als Massstab hernehmen, aber es gibt haufenweise sehr gute und sehr gut funktionierende Trekkingräder mit Scheibenbremsen und Nicht-Federgabel, wo die Belastungen ähnlich oder gar höher als beim Rennrad sein dürften.
Ich würde eher, wie wahrscheinlich im andern Fred bereits geschrieben, erstmal abwarten, auf welchen Achsstandard sich die Hersteller einschiessen, ehe ich mir 3 neue Laufradsätze für ein Rennrad in den Hangar stelle, die dann ggf. auf die sich durchsetzende Steckachs-Variante nicht umrüstbar ist...


Zudem entfällt die kritische Carbonflanke (siehe Tour- Test Carbonlaufräder)als Bremsmedium. Natürlich kann man argumentieren, dass im Test Passabfahrten simuliert wurden, ...
Erstens: bin ich auch hier wiedermal der Meinung, dass man den Test, auf den du Bezug nimmst, in der Pfeife rauchen kann (du erwähntest schon "simuliert", hinzu kommt dass ich meine, der Test bildet nicht die Wirklichkeit ab.Wenn die defekten Räder real genauso versagten wie aufm Prüfstand, hätten wir davon mit Sicherheit bereits erfahren...)
Zweitens: hat die Tour in nem früheren Test auch die Rennradscheibenbremse bereits gekillt, ohne dass ich Shimano seither mitm Rücken an der Wand sähe.
Nochmals wie oben erwähnt: mitm Trekkingrad und Gepäck ne Passstrasse runter wird andere Belastungen zeigen als an nem Rennrad und aus dieser Ecke hören wir auch keine haufenweisen Schadens(Versagens!)-fälle...


(Das gab es bei den Triathleten schon mal als 26" - was technisch betrachtet auch nicht mehr als Zielgruppen orientiertes Marketinggefasel war - sah zudem ein Fahrern über 170 cm Grösse auch noch übel behindert aus :-) und was ist davon übrig geblieben?)

Was du hier schreibst, zeigt, dass du Henne und Ei verwechselst.
Ich beantworte daher nur die abschliessende, zitierte Frage, was geblieben ist: nämlich das von dir erwähnte Marketinggeschwafel.
26" hatte nämlich durchaus seine Berechtigung in Bezug auf ne optimale Geometrie, nur ist es eben dem Marketing (aber als Folge des kaufmänischen Bereichs) zum Opfer gefallen.
Ob mans für jemanden mit 1,80m oder so brauchte, lass ich offen, Fakt ist aber, dasses dem Rotstift zum Opfer fiel unds Marketing dies erklären musste, nicht umgekehrt.

Kommt aber wieder, verlass dich drauf...;)


Abschliessend zur eigentlichen Frage: auch am Rennrad gehört der Scheibenbremse die Zukunft und hat absolut ihre Daseinsberechtigung. Frage, die jede/r sich stellen muss ist nur, ob er/sie bereit ist, dies in dem aktuellen, frühen Stadium zu finanzieren.
Wenn sich eindeutig eine Achsvariante etabliert hat und die Auswahl etwas breiter geworden ist (man kann eben nicht wie am MTB ne beliebige Schaltung mit ner beliebigen Scheibenbremse kombinieren, sondern ist auf ne einheitliche Lösung von aktuell Shimano und Sram angewiesen), wirds relativ schnell nix anderes mehr geben...

(nicht im Sinne der Auswahl an sich, Felgenbremsen wird es sicherlich auch weiterhin geben, ich meine aber, dasses unsinnig sein wird, über was anderes als ne Disc nachzudenken, wenn sichergestellt ist, dasses nicht jedes Jahr nen anderen Standard geben wird, der die bis dahin dann angeschafften Laufräder wertlos macht)

Loretta
13.12.2014, 21:49
Hallo Syberwurz,
ich hatte vor einigen Jahren einen 50kg schweren Kunden, der damals schon delaminierte Felgen nach einem WE im Schwarzwald hatte. Dass DT damals sich geweigert hat diese kulant zu ersetzen ist da noch die andere Sache.
Diese Laufräder werden recht selten und häufig doch noch von erfahrenen Fahrern im bergigen Gegenden gefahren und die bremsen eher seltener und anders als die Leute, die eher übervorsichtig dann das Ding zum Durchschmelzen bringen. Tatsache ist die thermische Belastung und das für die Belastung einfach nicht optimale Material Carbon- von den Bremseigenschaften ganz zu schweigen.
Tatsache ist aber auch, dass zuviele Leute auf Material unterwegs sind was nicht ihren Fähigkeiten entspricht.

Gruß,
Loretta

Microsash
14.12.2014, 11:00
Moin !

Also ich wohne auch im Schwarzwald und bin dort mit RR,TT und MTB unterwegs.......und die Topspeeds bergab halte ich immer noch mit dem MTB.
Warum ist klar, mit der Disc hab ich einfach mehr Sicherheit bzw besseres Bauchgefühl mich näher an die Grenzen heanzutasten. Bin auch schon mehr fach mit den Carbonfelgen unterwegsgewesen ( Magura RT 8) selbst da ist es einfach eine andere Welt.
Daher bin ich schon stark am überlegen ein reines Trainingsrad aufzubauen , das einfach sicher und stabil läuft....d.h. keine Leichtbauteile, dafür klassische Laufräder mit Disc, bergtaugliche Schaltung und am liebsten noch n Stahlrahmen....evtl sogar als Flatbar.
Mahl sehen, wenn man keine Topteile kauft, sollte das günstig aufzubauen sein.

Gruß

Sash

Triabolo82
14.12.2014, 14:18
Also cih weiß ja nicht. Ich fahre mit meinen Carbonfelgen (nur die billigen Planet X) in der Eifel, dem SChwarzwald und dem Harz, und das schon seit Jahren. Da bremse ich nichts durch. Auch finde ich die Bremsleistung bei Nässe bei weitem nicht so schlecht, wie es verschiedene Foren immer wieder glaubend machen wollen.

Es gibt einfach, physikalisch berechenbar, eine maximale Energiemenge die ich über eine 23mm Reifen zum Bremsen benutzen kann, und die erreichen ich mit einer herkömmlichen RR Bremsen und auch am TT immer. Bedeutet, ich bekomme das Rad immer zum Blockieren. Dafür brauche, ich für meine Person, keine Scheibenbremse am RR oder TT. Ich für meine Teil halte das für Geldmacherei, denn die Vorteile respektive die Nachteile die andere Bremsen haben sollen, kann ich bei meine RR Bremsen nicht feststellen. Besonders wenn ich dann wieder daran denke, wie sehr Scheibenbremsen auch gerne mal quietschen, und beim Wiegetritt schleifen und das auch bei extrem guten Rahmen und Gabeln sowie Bremsanlagen. dann brauch ich den Kram nicht an meinem RR oder TT wo ich ja auch mal zig Stunden am Stück, anders als bei meinen Winter MTB Ausfahrten, unterwegs bin.

Kurzum
Nette Spielerei, ohne wirklichen Mehrwert.

triduma
14.12.2014, 15:26
Der einzige Grund für ne Disc-Brake am Renner o. TT wäre für mich das man nach einer Regenfahrt keinen Bremsabrieb mehr auf den Laufrädern hat.
Bei einem Crosser würde eine Disc-Brake schon ehr Sinn machen wegen dem Durchbremsen der Bremsflanken.

sybenwurz
14.12.2014, 17:15
Also cih weiß ja nicht. Ich fahre mit meinen Carbonfelgen (nur die billigen Planet X) in der Eifel, dem SChwarzwald und dem Harz, und das schon seit Jahren. Da bremse ich nichts durch.


Keine Ahnung, ob du dich jetzt auf den oben erwähnten Tour-Test beziehst, aber da ging es nicht ums Durchbremsen.


Auch finde ich die Bremsleistung bei Nässe bei weitem nicht so schlecht, wie es verschiedene Foren immer wieder glaubend machen wollen.

Es gibt einfach, physikalisch berechenbar, eine maximale Energiemenge die ich über eine 23mm Reifen zum Bremsen benutzen kann, und die erreichen ich mit einer herkömmlichen RR Bremsen und auch am TT immer. Bedeutet, ich bekomme das Rad immer zum Blockieren. Dafür brauche, ich für meine Person, keine Scheibenbremse am RR oder TT.

Das mag alles richtig sein, aber auch darum geht es nicht.

Bei vielen Komponenten strebt man ne Systemintegration an, hier genau das Gegenteil. Die Felge soll den Reifen sicher halten und rund laufen, nicht aber noch Bestandteil des Bremssystems sein.

Triabolo82
14.12.2014, 17:34
Ich beziehe mich nicht auf den Tour Test, die sind immer so Hersteller-Honig-ums-Maul-Schmierend, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Zu deinem letzten Absatz: Du bist, so denke ich, vom Fach. Ich kann nur aus Anwendersicht sprechen. Und da kann ich berichten:

4000 Km mit Carbonfelgen auf allen Steigungen und Gefällen, keine Probleme.
15000km mit dem Fulcrum Zero (und 25000 mit dem Fulcrum 7) auf allen Gefällen, und auch keine Abnutzung die einen Wechsel jetzt zwingend machen würden. Die Felge hält den Reifen sicher und bremst hervorragend. Es spricht also nichts dagegen beides zu kombinieren. In meinem Anwenderleben, wenn ich jetzt alle 10 Jahre mal eine neue Felge brauche, so what. Vorher kaufe ich wahrscheinlich eh was neues.

Und genau darum geht es in meinem Verständnis. Man will hier die Scheibentechnik als besser, verschleißärmer usw darstellen.

Auf meinem MTB habe ich in nicht einmal 10000km einmal die Scheiben und dreimal die Beläge gewechselt, entweder sie verglasen oder quitschen sonst wie.

Ich sehe keinen einzigen Vorteil für mich:
Keine Längere Lebenszeit (aus meiner Erfahurng mit Scheibenbremsen), keine höhere Bremsleistung (das Maximum der Physik erreiche ich auch so, höhere Kosten bei Ersatzteilen (Bremsbeläge z.b), Schleifen,Quietschen usw.

MAcht wohl nur eine Fraktion wirklich glücklich, die Händler.

Beim MTB, wo die AUfstandsfläche des Reifen größer ist und die Schmutzeinwirkung auf die Felge enorm ist, sieht das zweifelsohne ganz anders aus, was ja zumindest für den zweiten Fakt auf für den Crosser gilt.

Warum soll ich mir 500gr mehr ans Rad bauen?

noam
14.12.2014, 18:56
Wie Fahrt ihr denn bitte MTB wenn ihr ständig verglaste Beläge oder runtergerittene Scheiben habt?

Bremsbeläge verglasen nur durch falsches Bremsen und der Verschleiß ist halt abhängig Und bei mir halten die Scheiben sogar am Downhiller locker 5 paar Beläge.


Ich finde hydraulische Scheibenbremsen einfach überlegen. Vor allem das Verhältnis aus eingesetzter Handkraft und resultierender Bremskraft ist überragend.

Immer wenn ich lange Zeit kein RR gefahren bin und viel mit den MTBs unterwegs war, wird's an manchen Kreuzungen schon verdächtig eng mitm Bremsen. Vor allem wenn ich vom Enduro (203/180er Scheiben mit Shinano Zee) oder vom Demo (203/203er Scheiben mit Shimano Saint) umsteige. Ich glaube auch nicht dass sich die Haftreibung zwischen RR Reifen auf der Straße mit dem von MTB Reifen im Gelände groß unterscheiden. Vergleicht man nämlich nun mal die Bremsleistung von einer Scheibenbremse und einer Felgenbremse bei wideren Bedingungen, muss man zu dem Schluss kommen, dass bei einer Bremsung gerade im Grenzbereich die Hydraulische Scheibenbremse deutlich leichter und vor allem mit weniger Handkraft an die Blockiergrenze heranzuführen ist als die Felgenbremse. Zum Blockieren bekommt man mit Sicherheit beide, nur ist es schon ein großes Plus an Sicherheit wenn man dazu nur wenig Kraft eines Fingers braucht, gerade auf einer langen kräfte- und konzentrationszehrenden Tour. Bei jeder Bergetappe der Tour sieht man doch auch immer wieder Bremsfehler oder halt zu wenig Straße für einen zu langen Bremsweg und die Jungs können in der Regel Radfahren. So kann es dem Hobbyradler doch nur recht sein hier ein Plus an einfacher Handhabung und damit auch an allgemeiner Sicherheit zu haben

Loretta
14.12.2014, 19:04
Hallo Triabolo,
Ich kann Deine Argumentationsweise nicht ganz nachvollziehen:
auf der einen Seite beklagst Du den Verschleiß von Scheibenbremsbelägen, bzw. Quietschgeräusche und sprichst von keinem für Dich erkennbaren nennenswerten Vorteil beim RR bei Scheibenbremsen. Andererseits gibtst Du zu, dass die Belastung durch Schmutz die Beläge beim MTB deutlich schneller verschleißen lässt. Wenn Du einmal weiterdenken würdest müsstest Du auf das Argument kommen, dass die Beläge der Scheibenbremse beim RR aufgrund der nicht so extremen Schmutzeinflüsse eine deutlich höhere Lebensdauer haben.
Niedrigere Verschleißkosten hat man in Zukunft vor allem bei Carbonlaufrädern, da kostet ein Satz BB um die 25- 40 Euro und ist doch recht schnell fertig, auf jeden Fall deutlich schneller als Scheibenbremsbeläge.
Das erwähnte Schleifen der Scheibenbremse bezieht sich zudem auf eine Federgabel, die bauartbedingt einfach einen viel größeren Flex hat als eine Carbon- Starrgabel. Das kann man so nicht vergleichen.
Wie schön Carbonflanken quietschen/pfeifen kann man bei jedem Kriterium hören, beim Cross sowieso. Auch die tollen Exalith Beschichtungen der mavic Laufräder sind nicht unbedingt als Leisetreter bekannt.
Ich denke mal, jeder hat da so seine Erfahrungen mit dem Material gemacht...
Vielleicht solltest Du mal selber einen Test machen wie lang der Bremsweg bei Nässe mit Carbonfegen ist und wie lang dazu im Vergleich bei einer Scheibenbremse. Man kann ja Slicks aufs MTB montieren, bei 29ern RR- Reifen.
Gruß,
Loretta

noam
14.12.2014, 19:19
Hallo Triabolo,
Ich kann Deine Argumentationsweise nicht ganz nachvollziehen:
auf der einen Seite beklagst Du den Verschleiß von Scheibenbremsbelägen, bzw. Quietschgeräusche und sprichst von keinem für Dich erkennbaren nennenswerten Vorteil beim RR bei Scheibenbremsen. Andererseits gibtst Du zu, dass die Belastung durch Schmutz die Beläge beim MTB deutlich schneller verschleißen lässt. Wenn Du einmal weiterdenken würdest müsstest Du auf das Argument kommen, dass die Beläge der Scheibenbremse beim RR aufgrund der nicht so extremen Schmutzeinflüsse eine deutlich höhere Lebensdauer haben.
Niedrigere Verschleißkosten hat man in Zukunft vor allem bei Carbonlaufrädern, da kostet ein Satz BB um die 25- 40 Euro und ist doch recht schnell fertig, auf jeden Fall deutlich schneller als Scheibenbremsbeläge.
Das erwähnte Schleifen der Scheibenbremse bezieht sich zudem auf eine Federgabel, die bauartbedingt einfach einen viel größeren Flex hat als eine Carbon- Starrgabel. Das kann man so nicht vergleichen.
Wie schön Carbonflanken quietschen/pfeifen kann man bei jedem Kriterium hören, beim Cross sowieso. Auch die tollen Exalith Beschichtungen der mavic Laufräder sind nicht unbedingt als Leisetreter bekannt.
Ich denke mal, jeder hat da so seine Erfahrungen mit dem Material gemacht...
Vielleicht solltest Du mal selber einen Test machen wie lang der Bremsweg bei Nässe mit Carbonfegen ist und wie lang dazu im Vergleich bei einer Scheibenbremse. Man kann ja Slicks aufs MTB montieren, bei 29ern RR- Reifen.
Gruß,
Loretta

Achso, wir haben hier 5 MTBs im Haushalt. Da schleift nicht eine Bremse

magicman
14.12.2014, 20:04
mal abgesehn das Scheibenbremsen am Rennrad aussehen
wie sch....mit Hut :Lachen2:
sehe ich nicht den Sinn das dies ein Rennrad haben sollte.
Wer in flachen Gefilde seine Jahreskilometer runterspult wird sie wohl nicht benötigen , wer sich nur oder viel auf Pässen bewegt sieht dies anders aus.

Am Crosser MTB hat diese Bremsenform seine daseins Berechtigung.

an TT Bikes werden die Bremsen immer besser versteckt , kann mir momentan nicht vorstellen das dieses Bremszeug auch dort Einzug halten wird

Triabolo82
15.12.2014, 09:38
Hallo Triabolo,
Ich kann Deine Argumentationsweise nicht ganz nachvollziehen:
auf der einen Seite beklagst Du den Verschleiß von Scheibenbremsbelägen, bzw. Quietschgeräusche und sprichst von keinem für Dich erkennbaren nennenswerten Vorteil beim RR bei Scheibenbremsen. Andererseits gibtst Du zu, dass die Belastung durch Schmutz die Beläge beim MTB deutlich schneller verschleißen lässt. Wenn Du einmal weiterdenken würdest müsstest Du auf das Argument kommen, dass die Beläge der Scheibenbremse beim RR aufgrund der nicht so extremen Schmutzeinflüsse eine deutlich höhere Lebensdauer haben.
Niedrigere Verschleißkosten hat man in Zukunft vor allem bei Carbonlaufrädern, da kostet ein Satz BB um die 25- 40 Euro und ist doch recht schnell fertig, auf jeden Fall deutlich schneller als Scheibenbremsbeläge.
Das erwähnte Schleifen der Scheibenbremse bezieht sich zudem auf eine Federgabel, die bauartbedingt einfach einen viel größeren Flex hat als eine Carbon- Starrgabel. Das kann man so nicht vergleichen.
Wie schön Carbonflanken quietschen/pfeifen kann man bei jedem Kriterium hören, beim Cross sowieso. Auch die tollen Exalith Beschichtungen der mavic Laufräder sind nicht unbedingt als Leisetreter bekannt.
Ich denke mal, jeder hat da so seine Erfahrungen mit dem Material gemacht...
Vielleicht solltest Du mal selber einen Test machen wie lang der Bremsweg bei Nässe mit Carbonfegen ist und wie lang dazu im Vergleich bei einer Scheibenbremse. Man kann ja Slicks aufs MTB montieren, bei 29ern RR- Reifen.
Gruß,
Loretta


Hallo Loretta,

ich finde meine Argumentationsweise bzw meinen Gedanken durchaus schlüssig, vielleicht aber unglücklich ausgedrückt.

Also in Kürze noch einmal

Scheibenbremsen machen im Dreck durchaus Sinn (Crosser MTB)
beim RR oder TT machen sie dies in meinen Augen nicht
1. Bringen sie kein Plus an Bremsleistung, die maximale Bremsleistung ist bei diesen Rädern durch die Reifen nicht durch die Bremse bzw Art der Bremse begrenzt. Kann man mit ein paar Physikgrundkenntnissen ganz einfach nachrechnen. (Aufstandflächen ud Reibungskoeffizienten bzw maximale Energieaufnahme findet man im Internet)
2. Bremse ich, nach meiner Erfahrung, im Lebenzeitraum der Felge, weder Carbon noch Aluminium Felgen soweit herunter, dass man sie auswechseln müsste (auch ich fahre auf auf bergigen Strecken).
3. sind sie deutlich schwerer
4. Kosten sie sowohl in der Anschaffung mehr wie auch (nach meiner Erfahrung) in der Instandhaltung.

Kurz zu den Fahrfehlern und Stürzen auf den Abfahrten der Tour de France usw. Diese passieren nicht, weil die Bremse versagt, sondern weil der kalkulierte Bremsweg zu kurz ist. Die Reifen geben nicht mehr her. Sieht man auch bei der MotoGp ganz oft, wenn die Jungs in die Kurve reinbremsen und das Vorderrad wegrutscht. Dann war nämlich nur der Bremsdruck zu hoch und der Reifen konnte die Bremskraft und die aufkommende Seitenführungskraft nicht aufnehmen.

coffeecup
15.12.2014, 09:43
Ich habe MTB und Trainingsrad mit Scheibe
Und RR mit Ultegra Bremsen

Ehrlich gesagt, man braucht es nicht, Scheibe ist teurer, komplizierter, aufwendiger in der Wartung.
Die Ultegra (2013) verzögert genauso wie die Scheibe und wann bremst man sich mit dem RR so ans Limit, dass man den theoretischen Vorteil der Scheibe nutzt.

sybenwurz
22.12.2014, 11:57
Ich würde eher, wie wahrscheinlich im andern Fred bereits geschrieben, erstmal abwarten, auf welchen Achsstandard sich die Hersteller einschiessen, ehe ich mir 3 neue Laufradsätze für ein Rennrad in den Hangar stelle, die dann ggf. auf die sich durchsetzende Steckachs-Variante nicht umrüstbar ist...

Noch nichtmal zwo Wochen alt, der Beitrag, und schon rückt Trek mit den Plänen zu BOOST 148 (http://www.bikerumor.com/2014/12/19/2016-axle-standards-part-1-rear-148mm-thru-axle-coming-fast-its-about-more-than-just-better-wheels/#more-91008) raus.

Auch wenn ich mich den Pro-Argumenten nicht wirklich verschliessen kann, kekst mich diese "wenns eh schon 1407 'Standards gibt, denken wir uns halt auch noch einen aus"-Haltung etwas an.
Allmählich wird das Spielfeld zu gross, um wirklich Querkompatibilität auszutesten.
Das wird irgendwann damit enden, das man mit dem, was irgendwer anbietet, steht oder fällt, frisst oder stirbt, es nimmt oder es halt lässt.

Mehr Verwirrung wäre neben der aktuellen Tretlagervielfalt und den Hinterachssystemen durch noch ein paar Freilauf'standards' zu erzeugen, ein paar mehr Lochkreisdurchmesser an den Kurbeln könnt ich mir vorstellen und speziell für Rennrad/Crosser, dass die derzeit etablierten 28" aka 622mm eigentlich unmöglich das Nonplusultra für sämtliche Einsatzzwecke unter allen Fahrertypen sein können...