Vollständige Version anzeigen : Trinkgeld für den Paketboten?
Ich habe Montag Hart aber Fair geguckt, es ging um die Stellung des Internethandelns, die Ausbeutung der Mitarbeiter bei Amazon und Paketdiensten usw.
Wallraff und Co meinten, dass es für sie selbstverständlich sei, Paketboten ein Trinkgeld zu geben.
Ehrlich gesagt - bisher habe ich das nicht getan außer mal was zu Weihnachten. Aber mir vorgenommen, das zukünftig zu ändern.
Wie handhabt ihr das?
Wenn mir jemand sagt, wie´s geht, dann könnte man auch mal ne Umfrage dranhängen...
Matthias75
11.12.2014, 09:48
Bei mir läuft 90% über die Packstation. Der Rest wird beim Nachbarn abgegeben. Kann dir also keine praktischen Tipps geben.
In dem Zusammenhang fällt mir aber ein Artikel ein, der vor ein paar Jahren in der Süddeutschen (http://www.sueddeutsche.de/muenchen/bares-an-weihnachten-verboten-kein-trinkgeld-fuer-muellmaenner-1.365438) war. Ging darum, dass die Stadt ihren Mitarbeiter von der Müllabfuhr verboten hat, Trinkgeld anzunehmen. Ging wohl um die Gleichbehandlung, weil Mitarbeiter der Stadtwerke, die nicht im "Außendienst" arbeiten, nichts davon haben und es als Korruption aufgefasst werden könnte. IMHO lächerlich, is' aber so.
Vorher also vielleicht klären, ob man den Mitarbeiter damit in Schwierigkeiten bringen könnte. Wie gesagt, das Korruptionsdings halte ich für lächerlich, aber vermutlich kann dann rechtlich irgendwas draus gestrickt werden, dass der Mitarbeiter gegen Zahlung zuerst dein Paket ausgeliefert hat...
Matthias
Duafüxin
11.12.2014, 10:03
Also früher als alles besser war, kannte man noch die Müllfahrer, Briefträger, Zeitungszusteller persönlich und die haben bei uns auch alle was bekommen.
Neulich hab ich auch mal überlegt, ob nicht jemand mal was bekommen sollte. Muss ja kein Geld sein, ne Tüte selbstgebackene Kekse oder so.
dasgehtschneller
11.12.2014, 10:12
Da der immer dann kommt wenn normale Leute bei der Arbeit sind, habe ich noch nie einen Paketboten zu Gesicht bekommen ;)
Meinetwegen könnten sie das Paket auch direkt auf der Post behalten denn wenn ich Abends nach Hause komme, einen Ahholschein im Briefkasten finde und das Paket auf der Post abholen will, dann heisst es oft dass der Paketbote noch mit dem Paket unterwegs ist.
Wenn ich mal was Grösseres geliefert kriege und der Lieferant hilft mir beim rauftragen oder so, dann geb ich für gewöhnlich ein Trinkgeld
Trimichi
11.12.2014, 10:45
Die Fahrer sind sehr nett hier in der Gegend schwätze gerne mit denen. Würd ich denen mit Trinkgeld kommen könnt ich den Gedankenaustausch abhaken.
Ironmanfranky63
11.12.2014, 12:15
Also früher als alles besser war, kannte man noch die Müllfahrer, Briefträger, Zeitungszusteller persönlich und die haben bei uns auch alle was bekommen.
Neulich hab ich auch mal überlegt, ob nicht jemand mal was bekommen sollte. Muss ja kein Geld sein, ne Tüte selbstgebackene Kekse oder so.
Richtig- jetzt in der Weihnachtszeit gibt es immer die selbst gebackenen Kekse meiner Frau zumindestens für unsere Briefträgerin und den DHL Fahrer, die seit Jahren gleich sind.
Bei anderen Zustellern eher nicht, da kommt jedes mal ein anderer und meine Sprache sprechen sie auch nicht.
Also früher als alles besser war, kannte man noch die Müllfahrer, Briefträger, Zeitungszusteller persönlich und die haben bei uns auch alle was bekommen.
Neulich hab ich auch mal überlegt, ob nicht jemand mal was bekommen sollte. Muss ja kein Geld sein, ne Tüte selbstgebackene Kekse oder so.
Seh ich genau so.
Wenn ich persönlich da bin (zu 70%): bitte, danke, lächeln.
Wenns im Sommer sehr heiß ist schon mal einen Eistee/kaffee angeboten sowie das Angebot das der Hauptpaketzusteller selbstverständlich bei mir auch aufs Klo gehen kann ...
Zu Weihnachten gibts selbstgebackene Kekse.
Meine nette Art bekam ich auch schon zurück.
Vor einem Jahr hatte ich ein Rad im Karton für einen Freund übernommen, doch die Farbe war falsch. Als ich meinen Paketboten fragte ob ich dieses Rad bei der nächsten Poststelle aufgeben könnte blickte er nur kurz auf den Karton und sagte dann: ich kanns Ihnen mitnehmen und stecke morgen den Aufgabeschein in ihr Postfach.
Gesagt, getan. :liebe053:
Duafüxin
11.12.2014, 12:34
... und meine Sprache sprechen sie auch nicht.
gerade dann könnte man doch erst recht oder?
Antonius
11.12.2014, 12:40
meine Sprache sprechen sie auch nicht.
Bayern in der Hansestadt?
gerade dann könnte man doch erst recht oder?
wozu sollte man Leute belohnen wenn Sie nicht gewillt sind die Landesprache zu erlernen ?
Ok, ein Niedersachse in Bayern hat es da schwerer als umgekehrt.
Kalle Anka
11.12.2014, 12:41
Über das für und wider Trinkgeld ist ja alles schon gesagt, aber das hier kann ich mir nicht verkneifen:
https://www.youtube.com/watch?v=ZKKxfeNl4uk
Ironmanfranky63
11.12.2014, 12:47
gerade dann könnte man doch erst recht oder?
Aber nicht wenn man nicht mal in der Lage ist ein Klingelschild zu lesen und das Paket dann zurück geht obwohl ich zu Hause war.
Mehr als einmal passiert.
Duafüxin
11.12.2014, 12:49
wozu sollte man Leute belohnen wenn Sie nicht gewillt sind die Landesprache zu erlernen ?
Meinste jetzt die Bayern? Haben die nicht schon deutsch als 1. Fremdsprache?
gerade dann könnte man doch erst recht oder?
:Blumen:
maifelder
11.12.2014, 13:24
Weihnachtsgeschenke, Toilette, Getränke, Essen gibt es für die, die uns beliefern und die bei uns abholen.
Privat würde ich nix geben.
Hängt aber massiv von der Arbeitsleistung ab.
Duafüxin
11.12.2014, 13:34
Aber nicht wenn man nicht mal in der Lage ist ein Klingelschild zu lesen und das Paket dann zurück geht obwohl ich zu Hause war.
Mehr als einmal passiert.
Klingelschild lesen hat ja nix mit Landessprache sprechen zu tun ;)
http://www.daserste.de/information/talk/hart-aber-fair/videosextern/suesser-die-kunden-nie-klicken-zu-viel-macht-fuer-amazon-und-co-100.html
Hier übrigens der link zur Sendung.
Ironmanfranky63
11.12.2014, 13:42
Klingelschild lesen hat ja nix mit Landessprache sprechen zu tun ;)
Da haste natürlich Recht, aber jeder weis sicher wie ich das meine.
holger801
11.12.2014, 13:59
Wenn sich ein Dienstleister (Paketbote, Briefträger Zeitungszusteller, die Orangen aka Müllabfuhr,...) auch unter Stress bemüht freundlich zu sein, dann hat er das selbe mit Bitte und Danke verdient. Ob er jetzt perfekt die Landessprache spricht oder nur gebrochen spielt dabei keine Rolle.
Wenn es immer die selben sind haben sie sich an Weihnachten oder Ostern eine Extra-Freundlichkeit verdient. Ob die dann in Form von Trinkgeld, einem heißen Kaffee, Weihnachtsgebäck oder ähnlichem gezeigt wird darf sich jeder selbst überlegen.
Da ich selbst gerne und viel backe aber aus Rücksicht auf meine Gewichtsklasse nur wenig selbst vertilgen darf wird mein freundliches Umfeld damit "gestraft" :Blumen:
Ich bin da durchaus im Zwiespalt.
Ein regelmäßiges Trinkgeld wird sicher von den tollen Arbeitgebern DHL &Co. zum Anlass genommen, die Gehälter auf unterem Niveau zu halten.
Aber meine Zustellerin, die uns seit Jahren anfährt, erhält schon zu Weihnachten eine Kleinigkeit, aber kein Bargeld.
Der Großteil erreicht mich via Packstation. Alles andere was nicht in die Packstation geht (Kühlware, Sperrgut, etc..) kommt mehr oder minder gut an.
Freundlich sein? Klar! Trinkgeld? Nein.
Die Frage ist welchem Dienstleister, Handwerker u.s.w. gibt man was?
Wenn mein PC-Fachmann hier ist, der Heizungsreparateur (gerade aktuell hier gewesen) oder Handwerkern die z.Bsp. draußen zu tun haben, dann kriegen die von mir selbstverständlich Kaffee/Tee und einen Snack zur Pause und ggf. ein Trinkgeld. Auch für die Eiligen in der Thermoskanne für draußen nebenbei...
Paketleute meist nicht. Seit meinem Ablagevertrag probiert niemand ob ich überhaupt zu Hause bin, sondern meist stellen die einfach schnell ab.
Vor Jahren hatte ich mal einen supernetten kleinen älteren Herren von DPD, der mir sogar das Paket ins Schaufenster getragen hat wenn er mich später irgendwo in der Stadt beim Dekorieren sah.
Den mochte ich gern und der hätte -wenn er nicht plötzlich die Route geändert hätte auch was gekriegt.
Wenn ich so an "alte Zeiten" zurückdenke, da habe ich von meinen Kunden auch Weihnachtspräsente bekommen.
Vom Trachtenladen gabs mal ein Parfüm, vom Bettengeschäft einen Strauß Lilien, ansonsten Schoki, Pralinen oder auch mal Sekt.
Das ist jetzt über 10 Jahre her und heutzutage bin ich froh wenn ich bei einigen Kunden noch n'Kaffee kriege. Ist auch nicht mehr überall üblich.
Meine Kunden bekommen Weihnachtskarten, manchmal Kalender - aktuell auch mal eine "Merci-Tafel" dazu.
Dazu gesagt: ich bin ein minikleines Einzelunternehmen (was sich immer gerade so über Wasser hält) und da hält sich der Aufwand in Grenzen.
Ansonsten sind meine Weihnachsgaben außerhalb der Familie auf "hundleben-retten.de" (die haben mir meinen Hund aus Mallorca rüber geholt) und Tasso beschränkt. Dafür spende ich gern.
Frohe Adventszeit!
Liebe Grüße
Marion
habe gerade mal den thread überflogen, aber es nirgendwo gefunden......was bekommt denn ein postbote so netto im monat?
Trimichi
12.12.2014, 20:00
11,50 EUR brutto am Anfang circa (DHL). Zum Vergleich: der Bruttostundenlohn eines Leiharbeiters in der Fabrik beträgt hingegen hier vor Ort 9,96 EUR.
Ironmanfranky63
12.12.2014, 21:45
11,50 EUR brutto am Anfang circa (DHL). Zum Vergleich: der Bruttostundenlohn eines Leiharbeiters in der Fabrik beträgt hingegen hier vor Ort 9,96 EUR.
Da gibt es auch noch krasse Unterschiede. Es gibt auch noch "ältere" Postbooten mit "Altvertrag" aus den guten alten Postzeiten. Ich meine wo die Posteler noch Beamte wurden und so.
Die verdienen ganz ordentlich , weis ich genau meine Cousine macht so was.
Bei Hart aber Fair sagte Wallraff, dass die Unterschiede in der Bezahlung zwischen den Paketdiensten sehr groß seien. Bei DHL ist die Welt wohl noch am ehesten in Ordnung. Im Gegensatz zu z.B. Hermes.
Bei DHL direkt mag die Welt vielleicht noch in Ordnung sein, mir fehlt da der Einblick und kann das nicht beurteilen. Es gibt aber auch viele Zusteller, die sehen nur so aus, als wenn sie direkt von DHL kämen. Der entscheidende Unterschied ist aber, dass bei denen auf dem Rücken 'Service-Partner von DHL' o. ä. steht. Sie machen die gleiche Arbeit wie die Mitarbeiter, die direkt bei DHL arbeiten, sehen fast gleich aus, bekommen aber wesentlich weniger und haben längere Arbeitszeiten. Da gab es vor zwei - drei Jahren auch mal eine Dokumentation im Fernsehen zu.
Ansonsten nutze ich die Paketstation oder hole es direkt bei der Post ab, wenn es umgeleitet wird. Unsere(n) Briefträger(in) habe ich in über drei Jahren maximal fünf Mal gesehen (wenn überhaupt) und das dann auch nur aus der Entfernung. Da habe ich mit der netten Dame von der Schwimmbadkasse mehr zu tun, aber ich bin ehrlich gesagt noch nicht auf die Idee gekommen, ihr etwas zu schenken....
sybenwurz
13.12.2014, 13:11
Also, knapp übern Löffel gebrochen: mit wessen Leistung ich zufrieden bin, der kriegt auch Trinkgeld (oder ne sonstige Zuwendung in irgendner Form).
Das gilt für die Bedienung im Restaurant ebenso wie für den Handwerker, Friseur oder eben Paketzusteller.
Bei uns im Laden kommen von DHL und UPS seit Jahren die gleichen Leute, von denen kriegen wir was und sie von uns.
Der Rest ist dumm wie Brot und liefert zwar ab und zu auch mal was richtig ab, verursacht aber im Grossen und Ganzen ständig Ärger, Hinterhergetelefoniere und schlimmere Schäden. Da werf ich nicht noch gutes Geld schlechtem hinterher.
vBulletin v3.6.1, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.