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Vollständige Version anzeigen : Mehr Kohle für Physios


Arrakis
16.10.2014, 22:20
http://www.physiotherapie-ist-mehr-wert.de/

Da ich selbst Physio bin, weiss ich, wie besch...eiden wir bezahlt werden. Ich denke hier im Forum gibt es viele, die die Dienste eines Physiotherapeuten schon mal kennen und schätzen gelernt haben. Dies sollte auch anständig entlohnt werden. Also Link anklicken und unterzeichnen!!! :liebe053:

NBer
16.10.2014, 22:41
da würde mich zuerst mal interessieren, was physios denn so verdienen. wie sieht denn die bisherige unanständige entlohnung aus?
und 38,7% gehaltserhöhung ist ja mal n hammer. wie kommt man denn auf diese zahl, bzw woran orientiert die sich?

kupferle
16.10.2014, 23:11
da würde mich zuerst mal interessieren, was physios denn so verdienen. wie sieht denn die bisherige unanständige entlohnung aus?
und 38,7% gehaltserhöhung ist ja mal n hammer. wie kommt man denn auf diese zahl, bzw woran orientiert die sich?

Von meinem weiss ich, dass er mit Ca 2100 brutto angestellt war...jetzt ist er selbständig...keine Ahnung was da rausspringt....aber den ganzen Tag am schaffen

rennrob
16.10.2014, 23:24
Die, die mich behandeln durften sind auch alle selbstständig. Verstehe also auch nicht ganz worum es hier geht. Oder sind es die K-Kasse Sätze die angehoben werden sollten. Möge mich jemand aufklären.

TriSG
16.10.2014, 23:38
Ich weiß auch nur, dass ein Bekannter von mir in einem Angestelltenverhältnis in einer größeren Physiopraxis um die 1.200€ raus hat. Was man auch wissen sollte, dass einige Kosten der Ausbildung zu tragen sind. In der Ausbildung gibt es gar keine Vergütung. Meines Wissens handelt es sich allein bei der Ausbildung um Kosten von knapp 10.000€ wo dann noch keine Lebenshaltungskosten berücksichtigt sind.
http://www.ecolea.de/berufliche-schule/physiotherapie/kosten.html
Ich denke das Problem ist teilweise wie bei Fitnesstrainern, dass ein gewisses Überangebot besteht und wenn man keinen sehr guten Namen hat im Sportlerbereich schwierig ist gut Geld zu verdienen.

Arrakis
17.10.2014, 07:13
Es geht um die Vergütung der Krankenkassen, also das, was die Kassen für eine Behandlung bezahlen. Damit natürlich auch darum, was eine Praxis ihren Therapeuten zahlen kann. Die meisten angestellten Physios verdienen zwischen 9 € und 13 € pro Stunde. Und das finde ich für einen Beruf mit sehr umfangreicher Ausbildung und häufiger Fortbildung (natürlich auf eigene Kosten) schon etwas dürftig. Für das Geld steht kein Handwerker morgens auf.

Arrakis
17.10.2014, 07:18
Ich denke das Problem ist teilweise wie bei Fitnesstrainern, dass ein gewisses Überangebot besteht und wenn man keinen sehr guten Namen hat im Sportlerbereich schwierig ist gut Geld zu verdienen.

Ich denke nicht, dass da das Problem liegt. Durch die schlechten Bedingungen gibt es sogar eher ein Nachwuchsproblem. Die Kassen sind nur einfach nicht bereit, Physiotherapie angemessen zu vergüten, obwohl das nachweislich insgesamt Kosten senkt. Die Zahlen lieber teure Operationen und Medikamente.

TriSG
17.10.2014, 07:33
Ich denke nicht, dass da das Problem liegt. Durch die schlechten Bedingungen gibt es sogar eher ein Nachwuchsproblem. Die Kassen sind nur einfach nicht bereit, Physiotherapie angemessen zu vergüten, obwohl das nachweislich insgesamt Kosten senkt. Die Zahlen lieber teure Operationen und Medikamente.

Das eine schließt das andere nicht aus.
Es gibt ja auch Behandlungen die nicht unbedingt durch eine Kasse abgedeckt werden (sollen). Und bei diesen Behandlungen sucht sich der zu therapierende, solange er noch keine Referenzen hat, das für ihn günstigste Angebot und wenn viele Physios oder andere die diese Massnahmen ergreifen können in der Umgebung sind beginnt auch ein gewisser Preiskampf.
Ich kann halt nur berichten, was mein Bekannter momentan erfährt: Und zwar das viel potentielle Kundschaft schnell auf schlechter ausgebildete Masseure ausweichen, die versprechen durch die richtige Praktiken das gleiche zu bewirken bei nur der Hälfte des Preises.
Es ist leider so, dass solange es "vielversprechende" Lösungsvorschläge zu günstigeren Preisen gibt, diese meist erst einmal probiert werden.
In der Fitnessbranche ist es ja auch so: Es werden unmengen an professionellen Fitnessfachwirten etc ausgebildet. Teilweise oder vielfach wird hier auch studiert.
Das Gehalt nachher liegt dann bei knapp 1200€ weil die Trainer im Studio auch, für Außenstehende genauso gut, durch Trainer die nur eine B-Lizenz haben ausgetauscht werden können.

Stefan
17.10.2014, 07:35
Für das Geld steht kein Handwerker morgens auf.
Dann frag mal Deinen Bäcker und Deinen Friseur.
Und frag bitte die Leute im Forum auch, ob sie bereit sind, dafür höhere KK-Beiträge zu zahlen - ich bin es nicht.

TriSG
17.10.2014, 07:35
Es geht um die Vergütung der Krankenkassen, also das, was die Kassen für eine Behandlung bezahlen. Damit natürlich auch darum, was eine Praxis ihren Therapeuten zahlen kann. Die meisten angestellten Physios verdienen zwischen 9 € und 13 € pro Stunde. Und das finde ich für einen Beruf mit sehr umfangreicher Ausbildung und häufiger Fortbildung (natürlich auf eigene Kosten) schon etwas dürftig. Für das Geld steht kein Handwerker morgens auf.

Den Post hatte ich eben noch überlesen.
Die Bezahlung durch die Kassen steht natürlich für mich außer Frage: Muss besser werden.

Trotz allem sollte auch beachtet werden, dass nicht nur hier Geld eingenommen werden sollte und an der anderen Schraube evtl. durch bessere Aufklärung die Alleinstellungsmerkmale eines Physios im Gegensatz zu Masseuren herausgestellt werden sollten.

Arrakis
17.10.2014, 07:43
Dann frag mal Deinen Bäcker und Deinen Friseur.

Dass Friseure viel zu schlecht bezahlt werden, ist kein Geheimnis und da stimme ich uneingeschränkt zu. Beim Bäcker hab ich keinen Einblick. Die haben halt das Problem der freien Marktwirtschaft.

Und frag bitte die Leute im Forum auch, ob sie bereit sind, dafür höhere KK-Beiträge zu zahlen - ich bin es nicht.

Vor dem Hintergrund von Milliardenüberschüssen der Kassen und der Tatsache, dass Physiotherapie im Vergleich zu anderen Behandlungsmethoden (operationen,...) dem Gesundheitssystem Geld einspart (und insgesamt wahrscheinlich auch eher einen verschwindend kleinen Teil ausmacht), wäre das wohl auch nicht nötig.

Arrakis
17.10.2014, 07:47
Ich kann halt nur berichten, was mein Bekannter momentan erfährt: Und zwar das viel potentielle Kundschaft schnell auf schlechter ausgebildete Masseure ausweichen, die versprechen durch die richtige Praktiken das gleiche zu bewirken bei nur der Hälfte des Preises.


Das stimmt natürlich. Aber von meinem persönlichen Arbeitsumfeld kann ich sagen, dass diese privat bezahlten Leistungen allenfalls ein kleines Zubrot von Physiopraxen darstellt. Der Hauptteil liegt dann schon bei den ärztlich verordneten Leistungen.

Thorsten
17.10.2014, 08:00
Als Selbständiger oder Freiberuflicher mit Privatpatienten wird Physiotherapie ordentlich bezahlt. Als Angestellter und auch durch die Sätze der gesetzlichen Krankenkassen gebe ich dir recht.

Geht den Ärzten aber nicht anders (wenn auch eine Stufe höher). Ohne die Privatpatienten wären sie arme Schlucker.

Wieviel von den 38,7% höherer Vergütung durch die Krankenkassen würden denn bei den Angestellten ankommen?

TriSG
17.10.2014, 08:17
Ich würde in eurer Situation vielleicht versuchen zB in große Betriebe zu kommen, nicht als Angestellte, sondernevtl als Vertrag für präventive Maßnahmen für das Personal. Ihr seid fachlich ausgebildet und dem Arbeitgeber wird es immer wichtiger das seine Leute gesund und fit bleiben und sind teilweise dazu bereit wesentlich höhere Summen in akut werdenden Fällen zu zahlen als Kassen oder Bedienstete selber.

Road_Runner
17.10.2014, 09:49
Bei uns kommt ein Physio 2x wöchentl. zum AG. Dieser verlangt €1 pro Minute + 5€. Also 30min = 35€. Bin wöchentlicher Gast und hab seitdem wesentlich weniger Probleme.
Denk damit kann er gut Leben und ich sowieso.

popolski
17.10.2014, 12:51
Und frag bitte die Leute im Forum auch, ob sie bereit sind, dafür höhere KK-Beiträge zu zahlen - ich bin es nicht.

Was soll das denn?
Was glaubst du für was du jetzt schon bezahlst?

Für was für einen Schwachsinn ein Haufen Kohle rausgeorgelt wird?
Es ist genug Geld dafür da einen Wahnsinnszirkus zu veranstalten wenn es darum geht Kinderlose zu beglücken, Spezialequipment für fette Patienten zu beschaffen (oder meinst du so ein Nilpferd kannst du auf einen normal grossen OP Tisch legen?) an viel zu kleinen Frühchen rumzufrickeln , 92-jährige mit Herzstillstand zu reanimieren damit sie noch ein paar Wochen lang in einer Intensivstation vor sich hingammeln können, wo sie dann jämmerlich an einer Infektion versterben.

Und das ist nur eine Schneeflocke auf dem Eisberg

Dagegen sind die Kosten die eine angemessene Entlohnung von Physiotherapeuten verursachen würde überhaupt nicht relevant.

Lucy89
17.10.2014, 13:23
Dann frag mal Deinen Bäcker und Deinen Friseur.
Und frag bitte die Leute im Forum auch, ob sie bereit sind, dafür höhere KK-Beiträge zu zahlen - ich bin es nicht.

Find ich schon etwas daneben, einen Physio jetzt mit einem Bäcker und einem Friseur gleichzustellen. Das ist schon noch was anderes.

Physios verdienen viel zu wenig. Das ist körperlich Schwerstarbeit, die Ausbildung ist teuer und dann so ein Gehalt...

TriSG
17.10.2014, 13:32
Find ich schon etwas daneben, einen Physio jetzt mit einem Bäcker und einem Friseur gleichzustellen. Das ist schon noch was anderes.

Physios verdienen viel zu wenig. Das ist körperlich Schwerstarbeit, die Ausbildung ist teuer und dann so ein Gehalt...

Das man diese Berufe nicht vergleichen kann ist denke ich klar, aber körperliche Schwerstarbeit würde ich in dem Vergleich nicht anbringen, denn die ist es auch bei den anderen verglichenen Berufen.

Maris
17.10.2014, 13:41
Und frag bitte die Leute im Forum auch, ob sie bereit sind, dafür höhere KK-Beiträge zu zahlen - ich bin es nicht.

So funktioniert das Gesundheitswesen aber nicht. Überzogene Anspruchshaltung und nichts bezahlen wollen ... :Nee:

Medizin wird immer teurer, immer fortschrittlicher. Forschung kostet Geld, die medizinische Ausbildung in allen Bereichen wird immer hochwertiger und besser. Heute lernt jeder Krankenpflege- und Physio-Schüler Dinge, die ein Medizinstudent in seinem Studium pauken muss - um Arzt zu werden.
Jedes Jahr kommen neue und bessere Geräte auf den Markt, werden neue Medikamente entwickelt. Glaubst Du, das kostet alles kein Geld? Denkst Du, dass die Angestellten und Selbständigen im Gesundheitswesen "´n Appel und ´n Ei" verdienen sollen?

Kleiner Vergleich: Ein VW Gold hat vor 20 Jahren umgerechnet vielleicht 8.000 Euro gekostet. Heute kostet der Golf mal locker 20.000 Euro. Weshalb? Natürlich Inflation! Aber der Golf ist immer besser geworden, heute ist ein Golf besser ausgestattet, als ein Mercedes vor 20 Jahren! Da meckert niemand über den Preisanstieg!
Nur in der Medizin - da soll alles billig bleiben! Sollen doch andere den Fortschritt bezahlen.

Die Löhne im Gesundheitssektor sind ein Witz! Schon heute sind etliche Pflegestellen nicht mehr besetzt, weil für die paar Euro keiner mehr arbeiten will. Bei den Physios ist´s noch nicht ganz so schlimm. Physiotherapie hat einen "guten Ruf", gilt als "cooler und interessanter Job", weil´s halt mit Sport und Bewegung verknüpft wird.

Hafu
17.10.2014, 13:47
...
Dagegen sind die Kosten die eine angemessene Entlohnung von Physiotherapeuten verursachen würde überhaupt nicht relevant.

Die gesetzlichen Kassen zahlen pro Therapieeinheit rund 16,-€.

Die meisten ambulanten Therapeuten behandeln gesetzliche Patienten ca. 15 Minuten (manche auch nur 10 Minuten), und private Patienten i.d.R. 20 Minuten.
Dementsprechend liegt der Stundenlohn je nach Praxisorganisation und Patientenstruktur zwischen 45 und 60,-€ brutto, auch wenn man die Rüstzeiten zwischen Therapieeinheiten mitberücksichtigt.

Dass der Lohn für angestellte Physiotherapeuten deutlich niedriger liegt ist eine Frage des Verhandlungsgeschicks und hängt von der Anzahl der Bewerber auf freie Stellen ab. Eine höhere Vergütung duch die Kassen wird sicher nichts an den Löhnen für praxisangestellte Physios ändern, sondern allenfalls die Gewinnmarge des Praxisbetreibers verbessern bzw. selbstständigen Physios helfen.

Fast alle Therapeuten, die ich kenne arbeiten ergänzend auch ohne Rezept gegen direkte Bezahlung durch Patienten und da hängt die Höhe des Entgeltes nur davon ab, was der Therapeut kann beziehungsweise was der Patient zu zahlen bereit oder in der Lage ist. Ich kenne Fälle im Selbstzahlerbereich mit 90,-€ für 30 Minuten Osteopathie.

thunderbee
17.10.2014, 13:47
Find ich schon etwas daneben, einen Physio jetzt mit einem Bäcker und einem Friseur gleichzustellen. Das ist schon noch was anderes.

Physios verdienen viel zu wenig. Das ist körperlich Schwerstarbeit, die Ausbildung ist teuer und dann so ein Gehalt...

Frag mal einen Bäcker, was er inverstieren muss, um sich selbstständig zu machen. Da sieht es bei einem Physio etwas anders aus.

Die Arbeitsbedingungen eines Bäcker sind erstmal schlechter einzustufen als beim Physio.

Mein Physio ist auch Osteopath und bekommt 60 EUR die Stunde, nicht gerade so wenig.

Arrakis
17.10.2014, 18:58
Die [B]
Dementsprechend liegt der Stundenlohn je nach Praxisorganisation und Patientenstruktur zwischen 45 und 60,-€ brutto, auch wenn man die Rüstzeiten zwischen Therapieeinheiten mitberücksichtigt.


Dir ist schon bewusst, dass davon dann auch noch die Praxisräume und ggf. Tresenkräfte finanziert werden müssen!?

Arrakis
17.10.2014, 19:00
Mein Physio ist auch Osteopath und bekommt 60 EUR die Stunde, nicht gerade so wenig.

Ist ja dann auch ein anderer Beruf und mal eben weitere 6 Jahre Ausbildung und zig tausend Euro. Hier gehts um Physiotherapeuten und die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen, und die machen halt nach wie vor den Haupteil des Einkommens einer typishen Physiopraxis aus.

Arrakis
17.10.2014, 19:03
Frag mal einen Bäcker, was er inverstieren muss, um sich selbstständig zu machen. Da sieht es bei einem Physio etwas anders aus.


Ich finde es grundsätzlich nicht angebracht einen (gelernten) Beruf über den anderen zu stellen. Jeder soll anständig verdienen. Darum gehts ja auch bei der Sache nicht.

MarionR
17.10.2014, 19:09
Mein Physio ist auch Osteopath und bekommt 60 EUR die Stunde, nicht gerade so wenig.

Aber vor Abzug von Mieten, Material, evtl. Personal, Steuern etc. pp.

diddi
17.10.2014, 19:33
Was soll das denn?

an viel zu kleinen Frühchen rumzufrickeln ,

Bin ich dereinzige, der das hier gelesen hat?? Krass, wenn das wirklich deine Meinung ist!!

JENS-KLEVE
17.10.2014, 19:34
Betrachten wir doch mal die Ausbildung:

Privatschulen = teuer
Studium in NL = teuer

Meine Frau hat studiert, dafür ist das Gehalt natürlich mies. Andererseits hat sie es ja vorher gewusst und als Zweitgehalt ist es ok. Aber für einen eigenen Haushalt ist es nciht so der Hammer.

rennrob
17.10.2014, 20:27
Bin ich dereinzige, der das hier gelesen hat?? Krass, wenn das wirklich deine Meinung ist!!

Ich hab's auch gelesen und finde alle Punkte krass. Unglaublich...

TriSG
17.10.2014, 20:30
Bin ich dereinzige, der das hier gelesen hat?? Krass, wenn das wirklich deine Meinung ist!!

Solch menschenverachtende Kommentare sind nicht kommentierungswürdig! :Huhu:

Rostreste
17.10.2014, 22:01
hab mich eben noch vorgestellt oben damit ich hier auch mal meinen Senf dazu geben kann....

nur Fakten.....

16.000 Euro Ausbildung
1.200 Euro Lymphdrainage (wenn man clever ist bezahlt das das AMT)
2.500-5.000 Euro manuelle Therapie Fortbildung (1Euro mehr brutto je nach Chef)

1200 netto kommt schon hin, wenn die Praxis läuft. In Berlin als single echt knapp

PS ich geh gern zur Arbeit....über die Selbstausbeutung gibts auch Bücher.

Gruss Rostreste

schumi_nr1
17.10.2014, 23:15
Die gesetzlichen Kassen zahlen pro Therapieeinheit rund 16,-€.

Die meisten ambulanten Therapeuten behandeln gesetzliche Patienten ca. 15 Minuten (manche auch nur 10 Minuten), und private Patienten i.d.R. 20 Minuten.
Dementsprechend liegt der Stundenlohn je nach Praxisorganisation und Patientenstruktur zwischen 45 und 60,-€ brutto, auch wenn man die Rüstzeiten zwischen Therapieeinheiten mitberücksichtigt.

Dass der Lohn für angestellte Physiotherapeuten deutlich niedriger liegt ist eine Frage des Verhandlungsgeschicks und hängt von der Anzahl der Bewerber auf freie Stellen ab. Eine höhere Vergütung duch die Kassen wird sicher nichts an den Löhnen für praxisangestellte Physios ändern, sondern allenfalls die Gewinnmarge des Praxisbetreibers verbessern bzw. selbstständigen Physios helfen.

Fast alle Therapeuten, die ich kenne arbeiten ergänzend auch ohne Rezept gegen direkte Bezahlung durch Patienten und da hängt die Höhe des Entgeltes nur davon ab, was der Therapeut kann beziehungsweise was der Patient zu zahlen bereit oder in der Lage ist. Ich kenne Fälle im Selbstzahlerbereich mit 90,-€ für 30 Minuten Osteopathie.

Ich weiß ja nicht wo du zur Therapie gehst aber überall wo ich bis her im Praktikum war waren 20-30 Min normal, weniger Behandlungzeit bringt auch nix . Zum Thema Arbeiten ohne Rezept sag ich nur " das ist in Dland verboten !

Wenn ich hier lese das Physios mit Bäckern/Friseure verglichen werden dann kann ich nur schmunzeln ( und das als gelernter Koch) denn allein die Menge des Stoffs in Anatomie überschreitet den Stoff in ner Bäcker Ausbildung um ein vielfaches. Vom anatomischen Wissen unterscheidet sich ein guter Physio nicht wirklich von Ärzten und das ist nicht meine Meinung sondern das habe ich in den letzten Jahren von mehreren Ärzten während der Ausbildung gehört, nicht umsonst ist es möglich als Physio mit einem Abschluss und Berufserfahrungen ohne Abitur zum Medizin Studium zugelassen zu werden.
Was das Thema Gehalt angeht kann ich nur sagen das man in Berlin und Umland nach der Ausbildung mit max. 1100€ Netto nach Hause geht und selbst mit Berufserfahrung und Weiterbildungen( die mal eben 500€-5000€ kosten ) nicht wirklich über 1500€ kommt.

schumi_nr1
17.10.2014, 23:23
Bei den Physios ist´s noch nicht ganz so schlimm. Physiotherapie hat einen "guten Ruf", gilt als "cooler und interessanter Job", weil´s halt mit Sport und Bewegung verknüpft wird.


Naja in Dland ist man als Physio für viele ne Masseur , klar sind wir das auch aber wir können ja noch viel mehr . In Europa gibt es Länder wie z.B. Schweiz, Schweden , Norwegen da ist Physio ein hoch angesehener Beruf der dementsprechend auch gut bezahlt wird.

alex1
17.10.2014, 23:28
(...) . Zum Thema Arbeiten ohne Rezept sag ich nur " das ist in Dland verboten ! (...)


??? Warum sollte das verboten sein? Ich "darf" doch wohl zum Physio meines Vertrauens gehen und mich als Selbstzahler behandeln lassen? Ich bin doch wohl nicht auf die "Gunst" und die Meinung eines Arztes angewiesen? Das wäre in meinen Augen ein seeehr schlechter Witz, zumal ich die Kasse so nichts koste.

Ich kenne bei Physios verschiedene Preise.
In einem großen Zentrum zahle ich 1€/Minute (Massagen, Übungen,...). Mein Lieblingsphysio (- er behandelt auch Olympiateilnehmer Triathlon / Laufen - )verlangt 19€/halbe Stunde. Ich habe ihm schon mehrfach gesagt, dass er viel zu günstig ist.

Rostreste
17.10.2014, 23:37
Es ist nicht verboten ...mit der Einschränkung auf MT (manuelle Therapie) gibts Versicherungprobleme.

schumi_nr1
18.10.2014, 00:15
Es ist nicht verboten ...mit der Einschränkung auf MT (manuelle Therapie) gibts Versicherungprobleme.

naja als reiner Physio schon;)

das Bundesverwaltungsgericht hat den Erstkontakt bei Physios VERBOTEN !! Es stellt ein Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz dar. Das heißt, dass der Physio entweder den SEKTORALEN HEILPRAKTIKER IN DER PHYSIOTHERPIE oder den normalen Heilpraktiker gemacht haben muss. Also eine Behandlung ohne Heilmittelverordnung ist eine "SCHWERE STRAFTAT".


guck hier (http://www.praxis-manumed.de/informationen/physiotherapie-ohne-rezept/)

Im Grunde hast du aber recht ich hatte mich vertan . Und ganz ehrlich wenn ich mir oftmals die Diagnosen der Ärzte angucke und dann von den Patienten höre wie viel Zeit sich der Arzt genommen hat frag ich mich oft ob es nicht besser wäre wenn wir auch bei Kassenrezepten die Diagnose gleich selbst stellen würden. Beste Beispiel ist die eine Facharzt Praxis hier bei uns, bei jedem Patienten der von da mit Rückenproblemen kommt steht das gleiche drauf , nämlich HWS,BWS, LWS Schmerz Syndrom mit Blockade ISG bis Kopfgelenke.

kaiserswerther kenianer
18.10.2014, 00:34
Als beruflich betroffener habe ich den Thread mit großem Interesse verfolgt und bin dabei auf den einen oder anderen Post gestossen, zu dem ich meinen unbedeutenden Senf dazugeben wollte.
1. Die Berufsverbände der Krankengymnasten versuchen gerade die Vergütungssätze für die gesetzlich Versicherten anzuheben. Das ist das "Brot und Butter" Geschäft der Therapeuten und macht sicher den Hauptteil der Einkünfte aus. Darum geht es in der etwas plakativen (und wie ich finde zwar berechtigten, aber etwas unglücklich formulierten Forderung nach der 38% Erhöhung)
2. Momentan bekommt ein Physiotherapeut für eine Verordnung Krankengymnastik ca. 15,90 €, für klassische Massage knappe 10 €, für Manuelle Therapie ca 18 € und Krankengymnastik auf neurophysiologischer Basis um die 22 € von den gesetzlichen Krankenversicherungen (das ist nicht ganz einheitlich. Der Osten bekommt -glaube ich- immer noch weniger, und die Sätze variieren geringfügig zwischen den Kassen).
3. Die Behandlungszeiten sind nicht klar geregelt. Im Rahmenvertrag finden sich "Richtzeiten". Tatsächlich kenne ich keinen Therapeuten, der weniger als 20 min für Krankengymnastik einplant, auch wenn das rechtens wäre. Die Regel ist eher, dass länger behandelt wird.
4. Die Ausbildung dauert im Regelfall an privaten Schulen ( die Ausbildung ist momentan etwas im Umbruch, da es den Trend zur Akademisierung gibt) drei Jahre. Es gibt nur ganz wenige kostenfreie Schulen. Die meisten Therapeuten (wahlweise deren Eltern) zahlen für die Ausbildung Summen von 15 Tsd Euro und mehr.
5. Privatpatienten (und vor allem Beihilfepatienten) laufen den meisten Therapeuten davon, wenn Sie viel mehr zahlen sollen als bei den gesetzlich versicherten, da Ihnen dann häufig von Ihren Kassen die Sätze gekürzt werden. Will sagen, dass ein Beihilfepatient, der bei seiner Kasse eine Rechnung von 25 € für Krankengymnastik einreichen würde, nur weniger erstattet bekäme. Er hat jetzt die Möglichkeit, mit seiner Kasse zu streiten oder einen anderen Therapeuten zu suchen (was dann für viele Versicherte der einfachere Weg ist).
6. Reine Privatzahler ohne Rezept gibt es immer wieder (machen aber nur einen geringen Anteil am Tagesgeschäft aus), aber da bewegt sich der Therapeut rechtliche auf dünnem Eis. Tatsächlich sind Therapeuten "Heilmittelerbringer", die nur auf ärztliche Anordnung (wie Apotheker bei rezeptpflichtigen Medikamenten auch) ihre Leistungen abgeben dürfen. Also ohne Rezept keine Behandlung (auch wenn dass schwer zu verstehen ist.)
Offiziell darf das jetzt ein Physio, der gleichzeitig auch Heilpraktiker ist, weil er sich die Rezepte selber ausstellen darf.
Oder aber es wird als sogenannte "Wellnesbehandlung" deklariert, was neben den inhaltlichen Bedenken auch steuerliche Probleme beinhaltet für den Therapeuten (solche Behandlungen sind im Gegensatz zu medizinischen Leistungen nicht umsatzsteuerbefreit).
7. Osteopathie ist eine komplett eigene Sache (zusätzlich fünfjährige berufsbegleitende Ausbildung). Es gibt Physios, die gleichzeitig Osteopathen (wie auch Heilpraktiker, Ärzte...) sind, aber das hat mit der Diskussion um Gebührenerhöhungen für KG nichts zu tun. IM übrigen wird Osteopathie nicht bezahlt, weil sich der Nutzen wissenschaftlich nicht belegen lässt.
8.Betriebswirtschaftlich gesehen sind Stundenumsätze von 40 € extrem niedrig und rechtfertigen durchaus Bruttolöhne von 1800€ im Monat der Angestellten (bin selber KEIN Praxisinhaber).
Die Forderung nach Erhöhung der Sätze halte ich für absolut legitim. Ich jammere nicht über meinen Beruf. Der ist schön und hat für mich eine Menge persönlicher Befriedigung am Ende des Tages parat. Aber wenn ich bedenke, dass Stundenumsätze von 30-45 € weit unter denen schlechter ausgebildeter Wellnesstherapeuten liegen, dann läuft da etwas schief.
Das Problem sehe ich darin, dass die Berufsvebände der Krankengymnasten (und Ergotherapeuten und Logopäden) einfach nur ganz kleine Lichter sind im Pool der ganzen Lobbyisten (Pharmaindustrie, Krankenhäuser, Ärzte), die um den Kuchen des Gesundheitswesen streiten.

poldi
18.10.2014, 05:31
:Huhu: Vielen Dank k. k.

klasse Informationen.


Zur Info wie es in Österreich ist kann ich nur sagen, das wir v.a. staatliche Ausbildungsstätten haben und der Kollektivlohn als Angestellte*r bei rund 22000 Euro netto im Jahr beginnt.

Arrakis
18.10.2014, 05:52
Als beruflich betroffener habe ich den Thread mit großem Interesse verfolgt und bin dabei auf den einen oder anderen Post gestossen, zu dem ich meinen unbedeutenden Senf dazugeben wollte.
1. Die Berufsverbände der Krankengymnasten versuchen gerade die Vergütungssätze für die gesetzlich Versicherten anzuheben. Das ist das "Brot und Butter" Geschäft der Therapeuten und macht sicher den Hauptteil der Einkünfte aus. Darum geht es in der etwas plakativen (und wie ich finde zwar berechtigten, aber etwas unglücklich formulierten Forderung nach der 38% Erhöhung)
2. Momentan bekommt ein Physiotherapeut für eine Verordnung Krankengymnastik ca. 15,90 €, für klassische Massage knappe 10 €, für Manuelle Therapie ca 18 € und Krankengymnastik auf neurophysiologischer Basis um die 22 € von den gesetzlichen Krankenversicherungen (das ist nicht ganz einheitlich. Der Osten bekommt -glaube ich- immer noch weniger, und die Sätze variieren geringfügig zwischen den Kassen).
3. Die Behandlungszeiten sind nicht klar geregelt. Im Rahmenvertrag finden sich "Richtzeiten". Tatsächlich kenne ich keinen Therapeuten, der weniger als 20 min für Krankengymnastik einplant, auch wenn das rechtens wäre. Die Regel ist eher, dass länger behandelt wird.
4. Die Ausbildung dauert im Regelfall an privaten Schulen ( die Ausbildung ist momentan etwas im Umbruch, da es den Trend zur Akademisierung gibt) drei Jahre. Es gibt nur ganz wenige kostenfreie Schulen. Die meisten Therapeuten (wahlweise deren Eltern) zahlen für die Ausbildung Summen von 15 Tsd Euro und mehr.
5. Privatpatienten (und vor allem Beihilfepatienten) laufen den meisten Therapeuten davon, wenn Sie viel mehr zahlen sollen als bei den gesetzlich versicherten, da Ihnen dann häufig von Ihren Kassen die Sätze gekürzt werden. Will sagen, dass ein Beihilfepatient, der bei seiner Kasse eine Rechnung von 25 € für Krankengymnastik einreichen würde, nur weniger erstattet bekäme. Er hat jetzt die Möglichkeit, mit seiner Kasse zu streiten oder einen anderen Therapeuten zu suchen (was dann für viele Versicherte der einfachere Weg ist).
6. Reine Privatzahler ohne Rezept gibt es immer wieder (machen aber nur einen geringen Anteil am Tagesgeschäft aus), aber da bewegt sich der Therapeut rechtliche auf dünnem Eis. Tatsächlich sind Therapeuten "Heilmittelerbringer", die nur auf ärztliche Anordnung (wie Apotheker bei rezeptpflichtigen Medikamenten auch) ihre Leistungen abgeben dürfen. Also ohne Rezept keine Behandlung (auch wenn dass schwer zu verstehen ist.)
Offiziell darf das jetzt ein Physio, der gleichzeitig auch Heilpraktiker ist, weil er sich die Rezepte selber ausstellen darf.
Oder aber es wird als sogenannte "Wellnesbehandlung" deklariert, was neben den inhaltlichen Bedenken auch steuerliche Probleme beinhaltet für den Therapeuten (solche Behandlungen sind im Gegensatz zu medizinischen Leistungen nicht umsatzsteuerbefreit).
7. Osteopathie ist eine komplett eigene Sache (zusätzlich fünfjährige berufsbegleitende Ausbildung). Es gibt Physios, die gleichzeitig Osteopathen (wie auch Heilpraktiker, Ärzte...) sind, aber das hat mit der Diskussion um Gebührenerhöhungen für KG nichts zu tun. IM übrigen wird Osteopathie nicht bezahlt, weil sich der Nutzen wissenschaftlich nicht belegen lässt.
8.Betriebswirtschaftlich gesehen sind Stundenumsätze von 40 € extrem niedrig und rechtfertigen durchaus Bruttolöhne von 1800€ im Monat der Angestellten (bin selber KEIN Praxisinhaber).
Die Forderung nach Erhöhung der Sätze halte ich für absolut legitim. Ich jammere nicht über meinen Beruf. Der ist schön und hat für mich eine Menge persönlicher Befriedigung am Ende des Tages parat. Aber wenn ich bedenke, dass Stundenumsätze von 30-45 € weit unter denen schlechter ausgebildeter Wellnesstherapeuten liegen, dann läuft da etwas schief.
Das Problem sehe ich darin, dass die Berufsvebände der Krankengymnasten (und Ergotherapeuten und Logopäden) einfach nur ganz kleine Lichter sind im Pool der ganzen Lobbyisten (Pharmaindustrie, Krankenhäuser, Ärzte), die um den Kuchen des Gesundheitswesen streiten.

Super zusammengefasst!

tandem65
18.10.2014, 06:59
Das Problem sehe ich darin, dass die Berufsvebände der Krankengymnasten (und Ergotherapeuten und Logopäden) einfach nur ganz kleine Lichter sind im Pool der ganzen Lobbyisten (Pharmaindustrie, Krankenhäuser, Ärzte), die um den Kuchen des Gesundheitswesen streiten.

Bei Logopäden kann ich für Frau Tandem Schreiben daß es für Logopäden seit 2003 im Schnitt ca. 6% Weniger vergütet wird. Seit 1998 im kaum Erhöhung der Vergütungsätze. Die KK vergüten hier durchaus unterschiedlich und dann auch in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Qualifikation und Störungsbild spielen bei der Vergütung keine Rolle.

Thorsten
18.10.2014, 07:48
Zur Info wie es in Österreich ist kann ich nur sagen, das wir v.a. staatliche Ausbildungsstätten haben und der Kollektivlohn als Angestellte*r bei rund 22000 Euro netto im Jahr beginnt.
In Österreich ist das Angestelltengehalt auch eher mau. Meine Schwester hat nach ihrem Umzug erstmal in einer Ordination als schlecht bezahlte Angestellte angefangen. Als Freiberuflerin in der gleichen Ordination war es dann ok. Die Bereitschaft der Patienten zum Selber-zuzahlen auf die von den Krankenkassen erstattungsfähige Summe ist in Österreich viel größer als in Deutschland.

be fast
18.10.2014, 08:16
.....Qualifikation und Störungsbild spielen bei der Verhütung keine Rolle.

Seh ich auch so. Ob promoviert oder Handwerker. Ungewollte Schwangerschaften sollten vermieden werden.

Rostreste
18.10.2014, 08:18
naja als reiner Physio schon;)



guck hier (http://www.praxis-manumed.de/informationen/physiotherapie-ohne-rezept/)

Im Grunde hast du aber recht ich hatte mich vertan . Und ganz ehrlich wenn ich mir oftmals die Diagnosen der Ärzte angucke und dann von den Patienten höre wie viel Zeit sich der Arzt genommen hat frag ich mich oft ob es nicht besser wäre wenn wir auch bei Kassenrezepten die Diagnose gleich selbst stellen würden. Beste Beispiel ist die eine Facharzt Praxis hier bei uns, bei jedem Patienten der von da mit Rückenproblemen kommt steht das gleiche drauf , nämlich HWS,BWS, LWS Schmerz Syndrom mit Blockade ISG bis Kopfgelenke.

Grundlegend sind Physiotherapeuten in Deutschland weisungsgebunden (Verordnung vom Arzt).

Aber es gab schon 2006 von einem Oberverwaltungsgericht ein wegweisendes Urteil:

Voraussetzungen für die Behandlung ohne Verordnung

Das Gericht sagt: Die Ausübung der Heilkunde darf keine Gefahr für die Volksgesundheit darstellen! Die staatliche Prüfung zum Physiotherapeuten genüge diesem Anspruch völlig. Zudem weist das Gericht darauf hin, dass in der Ausbildung auch diagnostische Verfahren zur Befunderhebung vermittelt werden. Damit würden die Therapeuten befähigt, Behandlungsindikationen selbstständig zu erkennen, ebenso wie Kontraindikationen. Ferner werde durch die Ausbildung sichergestellt, dass Physiotherapeuten ihre Befunde und Diagnosen selbstständig erbringen können. Dies sei nicht zuletzt deshalb erforderlich, da der verordnende Arzt meist nur das Leitsymptom angebe.


zurück zum Thema: Wir sind unterbezahlt!

tandem65
18.10.2014, 09:39
Die Bereitschaft der Patienten zum Selber-zuzahlen auf die von den Krankenkassen erstattungsfähige Summe ist in Österreich viel größer als in Deutschland.

Zuzahlen können aber auch nur Privatversicherte.;)

tandem65
18.10.2014, 09:40
Seh ich auch so. Ob promoviert oder Handwerker. Ungewollte Schwangerschaften sollten vermieden werden.

Der frühe Vogel fängt mal wieder den fickfehler.:Lachen2:

poldi
18.10.2014, 09:42
Zuzahlen können aber auch nur Privatversicherte.;)

In Österreich darf jeder/jede zuzahlen. :)

Mikala
18.10.2014, 10:36
In Österreich ist das Angestelltengehalt auch eher mau. Meine Schwester hat nach ihrem Umzug erstmal in einer Ordination als schlecht bezahlte Angestellte angefangen. Als Freiberuflerin in der gleichen Ordination war es dann ok. Die Bereitschaft der Patienten zum Selber-zuzahlen auf die von den Krankenkassen erstattungsfähige Summe ist in Österreich viel größer als in Deutschland.

Wenn zum Physio meines Vertrauens(:-)(-: Wasserträger ) gehe, bezahle ich das immer aus der eigenen Tasche.
Nach einer größeren Fensterputzaktion ging auf der linken Schulterseite nichts mehr.
Nach 30 min bei WT war alles wieder im grünen Bereich.
Der Spaß hat mich 25€ gekostet.Mehr durften sie nicht abrechnen, davon wird nicht nur WT bezahlt, nein, auch die Miete für den Laden Steuern und die nette Dame am Empfang.
Als er mir sagte, dass sie noch weniger bekommen, wenn es die Krankenkasse bezahlt, war ich sprachlos.

Für mich wäre nicht in Frage gekommen, vorher zum Arzt zu rennen, um mir die Behandlung rauszuschreiben zu lassen.
Da zahlt die Krankenkasse noch den Arzt.

Wasserträger hat bei FB auf die Aktion aufmerksam gemacht und ich unterstütze ihn gerne. :Blumen:

Mathias arbeitet im Köhler Therapiezentrum in Bad Vibel.
Er ist der Beste !!

Ich finde die Äusserung auch daneben, dass die Kassenbeiträge erhöht werden könnten, wenn man die gut ausgebildeten Leute besser bezahlt.

Wenn ich hier oft lese, dass die Leute gleich ein MRT wollen, weil das überlastete Knie schmerzt oder man sich etwas schlapp fühlt vom vielen Training und gleich mal ein Blutbild machen läßt, glaube ich, dass dort die richtigen Kosten verursacht werden.
:Huhu:

Hafu
18.10.2014, 12:12
...
Wenn ich hier oft lese, dass die Leute gleich ein MRT wollen, weil das überlastete Knie schmerzt oder man sich etwas schlapp fühlt vom vielen Training und gleich mal ein Blutbild machen läßt, glaube ich, dass dort die richtigen Kosten verursacht werden.
:Huhu:

Weder/ noch oder sowohl/ als auch.

Im ambulanten Bereich werden -auf die Gesamtzehl der erbrachten GEsundheiitsleistungen sowohl eine Menge Geld für Wellness-ähnliche Maßnahmen wie Massagen oder streichelnde Physiotherapie verschwendet als auch viel Geld für objektive unnötige äruztliche Konsultationen und überflüssige diagnostische Maßnahmen wie MRTs.

Der ambulante Sektor insgesamt spielt aber bei den Gsamtkosten im Gesundheitswesen nur eine untergeordnete Rolle.


Betrachtet man aber die gesamten Gesundheitskosten in Deutschland (rund 300 Milliarden Euro pro Jahr) und die Kosten, die jeder von uns im Laufe seines Lebens für die Karnkenversicherung verursacht und insbesondere in welcher Phase seines Lebens er diese Kosten verursacht, fällt vor allem auf, dass 80% -90% der Krankheitskosten (je nach Statistik)im Laufe eines normalen Lebens im letzten Jahr vor dem Lebensende anfallen.

Und zwar umso mehr, je jünger der Patient stirbt!

Wenn man also nenneswert Geld sparen will im Gesundheitswesen, damit die Kassen mehr Geld haben zur Behandlung von Befindlichkeitsstörungen, dann müsste man die horrenden Behandlungskosten für z.B. onkologische Behandlungen, Schlaganfallversorgung, gefäßchirurgische interventionen in den 12 Monaten vor dem Lebensende (das man zum Zeitpunkt der Leistungserbringung ja noch nicht kennt) substanziell begrenzen und landet damit ja zwangsläufig in einem gehörigen moralischen Dilemma.

photonenfänger
18.10.2014, 12:16
+1!

Hypochonder sind ein großes Problem, hier und in anderen Foren gibt es ja genug Leute, die schon ungefähr alles hatten was man bei Dr. House mitbekommt. Jedenfalls den Verdacht. Gleichzeitig gibt es aber auch Leute die zu wenig zum Arzt gehen, z.B. zu sinnvollen Vorsorgeuntersuchungen. Aber in beiden Fällen denke ich: Was soll der Arzt denn machen? Klar will er Geld verdienen, gleichzeitig muss er den Patienten ja erstmal ernst nehmen, auch wenn sich der Verdacht auf Hirntumor als Kater entpuppt.
Um eine bessere Bezahlung für Physiotherapeuten zu erreichen sollten imho Ärzte und Physios mehr Freiheiten bekommen was den Umgang mit Rezepten angeht. Bsp: Ich habe mal ein 18er Rezept für manuelle Therapie bekommen, mit dem Auftrag den Physio zu überreden, daraus 5-10 Sitzungen in sinnvoller Länge zu machen, weil das sonst nix bringt. Laut meinem Physio darf der das aber gar nicht. Darum haben wir das dann natürlich nicht gemacht;)

Wasserträger
18.10.2014, 13:31
Servus miteinander,
Johannes hat mich grad auf diesen Thread aufmerksam gemacht, find's ne interessante Diskussion, muss mich aber auch wundern wie viel Unwissenheit mit dabei ist.

Daher für die Interessierten erst einmal ein Link, welcher die Situation, in der sich die Physiotherapie momentan befindet, verdeutlicht:
http://www.zeit.de/karriere/beruf/2013-03/weiterbildungen-physiotherapeuten-arbeitsmarkt


Der Widerstand, der sich momentan von Seiten der Physiotherapeuten regt, hat eine etwas längere Geschichte, es wurde in den letzten Jahren einfach (durch fehlende Verbände/Verbandsarbeit) versäumt eine normale Wertsteigerung der Physiotherapie zu erzielen. Ich finde es immer wieder bemerkenswert von berufsälteren zu erfahren, wie es mal möglich war als Physio ne Familie ernähren zu können - wäre für mich momentan undenkbar.
In den letzten Dekaden (mein Chef sprach von Anfang der 90er) gabs es von den Kassen im Schnitt irgendwas um die 0,5% Steigerung der Vergütung von Kassenrezepten (Achtung, nicht Lohn! Gegenbeispiel Honorarerhöhung niedergelassener Ärzte 2007 auf 2011: 17%*) und die 38,7% sind, wie im Link aus dem ersten Post auch gut erklärt (man muss es nur lesen), dienen dazu...
...die Inflation der letzten Jahrzehnte auszugleichen,
...den Lohn der Physios in den freien Praxen, dem der Physios in den Kliniken anzugleichen,
...den Praxisinhabern Rücklagen zu ermöglichen, die momentan selbst mit 60h/Woche nur schwer möglich sind, um davon Banalitäten wie die eigene Altersvorsorge, aber auch wichtige Fortbildungen für die Angestellten etc pp bezahlen zu können (ich weiß, geht anderen Berufszweigen ähnlich).

Momentan der einzige Weg diesem Dilemma zu entgehen, ist sich als Privatpraxis zu etablieren und mit einer Heilpraktikerausbildung dem Gesundheitssystem komplett zu entgehen. Dadurch wird eine Behandlung eines Physios mehr und mehr zu einem Luxusgut, aber eben mit solchen Protestaktionen wie o.g. möchte man das eben doch vermeiden...

Man könnte da noch Ewigkeiten zu weiterschreiben, vieles wurde auch schon gesagt, hier nochmal ein lesenswerter Link über ein gut funktionierendes Gesundheitssystem in Australien:
http://athletespotential.com/3-ways-the-aussies-use-physical-therapists-the-right-way/


-------
* Physiotherapeuten setzen sich momentan sogar gg. die Budgetierung und damit Regresspflicht von niedergelassenen Ärzten ein, mir selber ist ein Arzt bekannt, der auf Grund notwendiger Behandlungen seine Existenz "verspielt" hat. Das kann eigtl. auch nicht sein. Weiterführend dazu: www.bund-vereinter-therapeuten.de

Campeon
18.10.2014, 14:21
Was soll das denn?
Was glaubst du für was du jetzt schon bezahlst?

Für was für einen Schwachsinn ein Haufen Kohle rausgeorgelt wird?
Es ist genug Geld dafür da einen Wahnsinnszirkus zu veranstalten wenn es darum geht Kinderlose zu beglücken, Spezialequipment für fette Patienten zu beschaffen (oder meinst du so ein Nilpferd kannst du auf einen normal grossen OP Tisch legen?) an viel zu kleinen Frühchen rumzufrickeln , 92-jährige mit Herzstillstand zu reanimieren damit sie noch ein paar Wochen lang in einer Intensivstation vor sich hingammeln können, wo sie dann jämmerlich an einer Infektion versterben.


100% Zustimmung!!!


Mein Physio ist auch Osteopath und bekommt 60 EUR die Stunde, nicht gerade so wenig.

Ähnlich sind die Kosten wenn dein kaputter PKW repariert wird.

Was ist wichtiger?

Mikala
18.10.2014, 15:42
Was soll das denn?
Was glaubst du für was du jetzt schon bezahlst?

Für was für einen Schwachsinn ein Haufen Kohle rausgeorgelt wird?
Es ist genug Geld dafür da einen Wahnsinnszirkus zu veranstalten wenn es darum geht Kinderlose zu beglücken, Spezialequipment für fette Patienten zu beschaffen (oder meinst du so ein Nilpferd kannst du auf einen normal grossen OP Tisch legen?) an viel zu kleinen Frühchen rumzufrickeln , 92-jährige mit Herzstillstand zu reanimieren damit sie noch ein paar Wochen lang in einer Intensivstation vor sich hingammeln können, wo sie dann jämmerlich an einer Infektion versterben.

Und das ist nur eine Schneeflocke auf dem Eisberg

Dagegen sind die Kosten die eine angemessene Entlohnung von Physiotherapeuten verursachen würde überhaupt nicht relevant.

Deine menschenverachtende Wortwahl schockiert mich.

Mirko
18.10.2014, 17:07
Find ich schon etwas daneben, einen Physio jetzt mit einem Bäcker und einem Friseur gleichzustellen. Das ist schon noch was anderes.

Physios verdienen viel zu wenig. Das ist körperlich Schwerstarbeit, die Ausbildung ist teuer und dann so ein Gehalt...

Ich finde es genauso daneben, wie du hier das Bäcker- und Frisör-Handwerk schlecht redest.
Wieso ist ein Physio etwas besseres?

Stefan
18.10.2014, 19:50
@Lucy, Du hast mein Zitat in Deinem Post (17) aus dem Zusammenhang gerissen. Ich habe dagegengehalten, weil Arrakis gesagt hat, dass für das Einkommen eines Physios morgens kein Handwerker aufsteht.
Arrakis: "Für das Geld steht kein Handwerker morgens auf."
Stefan: "Dann frag mal Deinen Bäcker und Deinen Friseur."
Lucy89: "Find ich schon etwas daneben, einen Physio jetzt mit einem Bäcker und einem Friseur gleichzustellen. Das ist schon noch was anderes."

@Maris, Deine Unterstellung ist unter aller Kanone. Dein Smiley hättest Du Dir sparen können.
Erstens braucht man mir das deutsche Gesundheitssystem nicht zu erklären und zweitens bin ich weit weg von einer "Überzogenen Anspruchshaltung".
Ich habe in den letzten 40 Jahren keine Physio oder Massage auf Kosten der Krankenkasse in Anspruch genommen und zumindest in den letzten 10 Jahren alle Besuche bei Arzt und Zahnarzt aus meinem Geldbeutel bezahlt.
STefan: "Und frag bitte die Leute im Forum auch, ob sie bereit sind, dafür höhere KK-Beiträge zu zahlen - ich bin es nicht."
Maris: "So funktioniert das Gesundheitswesen aber nicht. Überzogene Anspruchshaltung und nichts bezahlen wollen ..."

@Popolski, Deine Einstellung ist einfach unterste Schublade.


@de Dommschwätzerr: Ich habe überhaupt kein Auto, aber wenn ich eins hätte, dann wäre es mir genauso wichtig, dass der KFZ-Mechaniker einen guten Job macht. Wenn er einen Fehler an den Bremsen macht, kann es mich mein Leben kosten.
Aus diesem Grund ist es mir die Arbeit des Physios nicht wichtiger und nicht mehr Geld wert.
Eine KFZ-, Bäcker-, oder Friseurmeisterausbildung kostet übrigens auch Geld und Zeit.
de Dommschwätzerr: "Ähnlich sind die Kosten wenn dein kaputter PKW repariert wird. Was ist wichtiger?"

oko_wolf
18.10.2014, 19:53
100% Zustimmung!!!...

:( Du machst Deinem Namen alle Ehre

Wasserträger
18.10.2014, 21:15
@de Dommschwätzerr: Ich habe überhaupt kein Auto, aber wenn ich eins hätte, dann wäre es mir genauso wichtig, dass der KFZ-Mechaniker einen guten Job macht. Wenn er einen Fehler an den Bremsen macht, kann es mich mein Leben kosten.
Aus diesem Grund ist es mir die Arbeit des Physios nicht wichtiger und nicht mehr Geld wert.
Eine KFZ-, Bäcker-, oder Friseurmeisterausbildung kostet übrigens auch Geld und Zeit.
de Dommschwätzerr: "Ähnlich sind die Kosten wenn dein kaputter PKW repariert wird. Was ist wichtiger?"
Du kennst den Unterschied zwischen Ausbildungsvergütung und kostender Ausbildung?! Berufe wie Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie kosten im Schnitt 450€/Monat - gibt's soweit ich weiß auch nicht überall ;)

Thorsten
19.10.2014, 19:13
Er schrieb Meister-Ausbildung, dafür bekommt man keine Ausbildungsvergütung.

Lucy89
19.10.2014, 22:48
Ich finde es genauso daneben, wie du hier das Bäcker- und Frisör-Handwerk schlecht redest.
Wieso ist ein Physio etwas besseres?

Das hat damit gar nichts zu tun, es geht nicht ums schlechtreden. Aber als Physio hat man doch eine größere Verantwortung als als Bäcker oder Frisör. Klar kann man die Haare krumm und schief schneiden , aber als Physio kann man mehr kaputt machen.

Campeon
20.10.2014, 08:49
Ich habe überhaupt kein Auto, aber wenn ich eins hätte, dann wäre es mir genauso wichtig, dass der KFZ-Mechaniker einen guten Job macht. Wenn er einen Fehler an den Bremsen macht, kann es mich mein Leben kosten.
Aus diesem Grund ist es mir die Arbeit des Physios nicht wichtiger und nicht mehr Geld wert.
Eine KFZ-, Bäcker-, oder Friseurmeisterausbildung kostet übrigens auch Geld und Zeit.


Dann kannst du dich ja glücklich schätzen und das gesparte Geld in die Gesunderhaltung deines Körpers investieren.
Denn dafür ist der Physio-Therapeut ja nun ausgebildet.

Und mit einer Meisterausbildung kenne ich mich aus, mußt du mir nichts erzählen, zwar nicht unmittelbar bei mir, aber in meinem direkten Umfeld.

Und wenn ich meinem PKW zur Reparatur abgebe, erwarte ich fürs gezahlte Geld, entsprechend gute Leistung.

Campeon
20.10.2014, 08:51
Das hat damit gar nichts zu tun, es geht nicht ums schlechtreden. Aber als Physio hat man doch eine größere Verantwortung als als Bäcker oder Frisör. Klar kann man die Haare krumm und schief schneiden ..........

Ohhhhhhhhhh, da habe ich aber schon anderes erlebt, da war die verhunzte Frisur mindestens so schlimm, wie ein Kunstfehler bei einer OP!!!!

marc74
20.10.2014, 09:06
Frag mal einen Bäcker, was er inverstieren muss, um sich selbstständig zu machen.

Mein Physio ist auch Osteopath und bekommt 60 EUR die Stunde, nicht gerade so wenig.

Frag mal Deinen Physio, was von den 60 € übrig bleibt. Du hast ja selbst schon einen Hinweis zur Investition gegeben.
Jede ordentliche Behandlungsliege kostet schon mind. 1500 € , zusätzlich noch alle andren Nebenkosten. Wenn man dann noch Angestellte hat, ist man mit 60 € pro Stunde nicht auf Rosen gebettet. Ich könnte meine Praxis morgen dicht machen, wenn ich 60 € pro Stunde bekommen würde. Dann könnte ich mir neben der Miete keine Arzthelferin mehr leisten.

Außerdem kann man diese Diskussion auch ausweiten auf Altenpflege, Krankenschwestern und Rettungsassistenten.
Ich selber habe ein paar Jahre als Notarzt im Rettungsdienst unter anderem in Timmendorfer Strand an der Ostsee gearbeitet. Ich habe dort 17,90 € brutto bekommen. War ein wenig Idealismus dabei.

Ein Großteil des Geldes was in das Gesundheitswesen gepumpt wird,versickert irgendwo. Wenn es mal wieder ein paar Millionen mehr gibt, landen die leider nicht bei denen, die es gut brauchen könnten. Nicht in den hautärztlichen Praxen, nicht bei den Physios, nicht bei Krankenschwestern, nicht bei Altenpflegern und auch nicht bei den Rettungsassistenten.

Grüße,
Marc

thunderbee
20.10.2014, 13:32
Frag mal Deinen Physio, was von den 60 € übrig bleibt. Du hast ja selbst schon einen Hinweis zur Investition gegeben.
Jede ordentliche Behandlungsliege kostet schon mind. 1500 € , zusätzlich noch alle andren Nebenkosten. Wenn man dann noch Angestellte hat, ist man mit 60 € pro Stunde nicht auf Rosen gebettet. Ich könnte meine Praxis morgen dicht machen, wenn ich 60 € pro Stunde bekommen würde. Dann könnte ich mir neben der Miete keine Arzthelferin mehr leisten....

LOL, das sind natürlich immense Investitionen!:Lachanfall: ....da muss der Bäcker doch einiges mehr investieren.

Mein Physio / Osteopath arbeitet alleine, die "Stunde" ist nur 45 Minuten lang, die Miete ist ebenfalls nicht hoch, der selbstaufgebaute Lifestyle lässt zumindest auf ein gutes Einkommen schliessen.

Hafu
20.10.2014, 13:42
...Nicht in den hautärztlichen Praxen, ...

Vermutlich Schreibfehler?

Notleidende Dermatologen sind mir bislang noch nicht untergekommen.:Huhu: ;)


(Allerdings muss ich aus persönlicher Anschauung auch sagen, dass die Hausärzte hier in Südbayern auch mittlerweile ein gutes Auskommen haben; das mag aber, wenn man manchen Berichten in der Presse glauben darf, in anderen Teilen Deutschlands (z.B. neue Bundesländer, ländliche Teile Norddeutschlands) mit niedrigem Privatpatientenanteil im Praxiskollektiv auch anders aussehen.)

marc74
21.10.2014, 09:29
LOL, das sind natürlich immense Investitionen!:Lachanfall: ....da muss der Bäcker doch einiges mehr investieren.

Mein Physio / Osteopath arbeitet alleine, die "Stunde" ist nur 45 Minuten lang, die Miete ist ebenfalls nicht hoch, der selbstaufgebaute Lifestyle lässt zumindest auf ein gutes Einkommen schliessen.

Es freut mich, das Du dich so schön amüsierst. Du scheinst Dich ja echt auszukennen. :Cheese:
Ich weiß nicht, was die Einrichtung einer Backstube kostet aber für einen Physio ist es ja auch nicht damit getan, ne olle Liege irgendwo hinzustellen und fertig ist die Praxis.
Das sind etliche Tausend Euro, die man investieren muss....keinesfalls lächerlich.
Und bezüglich des Lebenstils Deines Osteopathen kann ich nichts sagen.....
Da gibt es zu viele Einflussgrössen wie z.B. familiär finanzieller Hintergrund, Leben über den Verhältnissen oder aber tatsächlich guter Verdienst......das kann aber nicht für alle gelten.

marc74
21.10.2014, 09:33
Vermutlich Schreibfehler?

Notleidende Dermatologen sind mir bislang noch nicht untergekommen.:Huhu: ;)


(Allerdings muss ich aus persönlicher Anschauung auch sagen, dass die Hausärzte hier in Südbayern auch mittlerweile ein gutes Auskommen haben; das mag aber, wenn man manchen Berichten in der Presse glauben darf, in anderen Teilen Deutschlands (z.B. neue Bundesländer, ländliche Teile Norddeutschlands) mit niedrigem Privatpatientenanteil im Praxiskollektiv auch anders aussehen.)

Jo, war ein Schreibfehler :Huhu:

Ich meinte Hausärzte......und bei denen kommt es natürlich darauf an, wo sich die Praxis befindet. Eine Landarztpraxis in Mecklenburg kann man kaum mit einer Praxis in München-Bogenhausen vergleichen

Starling
21.10.2014, 13:37
Mich würde jetzt mal interessieren, was für einen angestellten Physio so Netto als Stundenlohn rausspringt? Der davon "nur" seinen eigenen Lebensstil, Familie etc. finanzieren muss.

Thorsten
21.10.2014, 14:20
Das kann dir jeder Gehaltsrechner sagen, wenn du ihm die im Verlauf genannten 1.800 - 2.100 € eingibst :Huhu:.

2000 € brutto ergibt bei dem von mir zuerst gefundenem Rechner 1371,98 € netto als Ungläubiger ohne Kirchensteuer.

captain hook
21.10.2014, 15:01
Das mit der Verteilung der Kohle im Gesundheitssektor ist vermutlich ziemlich komplex. Grundsätzlich ist (wiederum vermutlich) eigentlich für alle genug Geld im Topf drinn. Allerdings wird dieses sehr seltsam verteilt.

Da kann man ganz oben anfangen bei den Kassen und Verbänden selber - wo Geld verschwendet wird, dass einem übel werden kann, über die sehr erfolgreichen Lobbybemühungen der Pharmabranche und interessante Preisgestaltungen für Medikamente. usw...

So gesehen finde ich, dass den Physiotherapeuten durchaus ein größerer Anteil an dem vorhandenen Geld zu stehen würde.

Vermutlich könnte man nämlich einen rel. großen Anteil an Patienten die zB mit Schmerzmitteln etc vollgepumpt werden (mit erheblichen Nebenwirkungen) durch einen Physio wesentlich sinnvoller, nebenwirkungsfreier und nachhaltiger behandeln.

Damit haben natürlich die, die daran verdienen dann ein Problem...

So gesehen glaube ich, dass die Bezahlung der Physios in erster Linie eine Frage der grundsätzlichen Einstellung und Aufstellung unseres Gesundheitssystems sind.

noam
21.10.2014, 15:44
Ich glaube so lange man lieber auf Verdacht ( bzw. Unwissen) einfach Cortison verschreibt und man die Menschen lieber mit Pillen versorgt, anstatt ihnen einen gesunden Lebensstil bei Fettleibigkeit bedingten Schmerzsymptome zu empfehlen, wird sich auch an der Physiotherapie nichts verändern.

Ich glaube in der breiten Masse werden Physios ähnlich wie Heilpraktiker belächelt, da uns über Jahre eingetrichtert wurde, dass der Gott in Weiß immer recht hat und für alles ein Mittel hat.

Der 0815 Hypochonder ist doch erst zufrieden, wenn er mit einem Rezept für was auch immer vom Arzt zur Apotheke rennen kann.

captain hook
21.10.2014, 15:57
Der 0815 Hypochonder ist doch erst zufrieden, wenn er mit einem Rezept für was auch immer vom Arzt zur Apotheke rennen kann.

Würde ich ergänzen um: eine Spritze bekommen hat.

Ich zahle liebend gerne eine ganze Reihe Physio-Behandlungen selbst bevor ich freiwillig einen Fuß in eine Arztpraxis setze.

Hab ich in den letzten Jahren auf Empfehlung eines Freundes einmal anders gemacht und wurde direkt bestätigt.

marc74
21.10.2014, 20:00
Dein Arzt - Dein Schicksal.....

Das ist allerdings problemlos auf alle anderen Berufsgruppen übertragbar - auch auf Physios.

Man muss halt zu einem Arzt gehen, der sich mit Sportverletzungen bzw Schmerzen am Bewegungsapparate auskennt. Natürlich gibt es sehr viele Ärzte, die wunderbar einen Diabetes einstellen können, sich bei Rückenschmerzen aber nur mit einer Spritze zu helfen wissen.

Allerdings haben auch Physios nicht nur goldene Hände....

Starling
22.10.2014, 22:19
2000 € brutto ergibt bei dem von mir zuerst gefundenem Rechner 1371,98 € netto als Ungläubiger ohne Kirchensteuer.Dann weiß ich aber immer noch nicht wieviele Stunden der grob arbeitet und damit dann übrig bleibt.
Und 38h oder 41h-Woche macht da schon einen immensen Unterschied.

Thorsten
22.10.2014, 23:25
Zwischen 1800 und 2100 ist ja noch ein größerer Unterschied und die Lage der Prais ist auch noch ein Faktor, der bestimmt, wieviel ein Praxisinhaber seinen Angestellten zahlen kann, was er an Fortbildungen bezahlt etc.

Meine Schwester hat damals in Stuttgart vor der Praxisgründung einfach mal in allen möglichen Stadtteilen in bestehenden Praxen angerufen und gefragt, wann sie einen Termin kriegen könnte. Antwort "sofort" hieß, dort keine Praxis aufzumachen, da mehr Angebot als Nachfrage herrscht. Antwort "in 4 Wochen" klang schon besser. Außerdem hat man in gehobenen Wohnlagen eine höhere Privatpatientenquote als in einem sozialen Brennpunkt.

Aussagen aus irgendwelchen Gehaltsreports wie "ein IT-Projektleiter verdient zwischen 50.000 und 90.000 €" geben aber noch viel weniger her.

maifelder
23.10.2014, 08:14
Aussagen aus irgendwelchen Gehaltsreports wie "ein IT-Projektleiter verdient zwischen 50.000 und 90.000 €" geben aber noch viel weniger her.

Damit kommt mein Chef auch immer, ITler und Techniker würden um die 35k verdienen, wenn man sich bei den Incentives unterhält, ist es doch mehr.

Ich glaube, nirgendwo wird mehr gelogen als beim Gehalt.

Arrakis
23.10.2014, 08:30
Dann weiß ich aber immer noch nicht wieviele Stunden der grob arbeitet und damit dann übrig bleibt.
Und 38h oder 41h-Woche macht da schon einen immensen Unterschied.

Geh einfach mal von einem Stundenlohn von 10-13€ Brutto aus.

Wasserträger
24.10.2014, 08:36
Also ich habe letztes Jahr die Praxis gewechselt um mich vom Fachlichen weiterzuentwickeln und einfach wieder was neueres zu sehen - also vom Speckgürtel Frankfurts (ca. 25km vom Stadtkern) in die Stadt... So zumindest der Plan, alle Jobangebote in der City waren hundsmieserabel, da die Miete anscheinend schon so viel vom Umsatz schluckt. Deswegen in Vilbel gelandet mit osteopathischer Ausrichtung der Praxis und einem hohen Anteil an Privatpatienten - in einer "normalen" Praxis wäre da mein Gehalt nicht drin und wie gesagt 10-13/14€ sind da dann die Regel. Osten weitaus weniger, da graust es mich wenn ich höre was da verdient wird...