Vollständige Version anzeigen : Antidoping Gesetz
LidlRacer
29.09.2014, 21:42
Sieht so aus, als gäbe nun gute Chancen, dass wir in Deutschland endlich ein Antidopinggesetz bekommen, das den Namen verdient:
Berliner Zeitung: Gesetz gegen Doping - Bis zu drei Jahre Haft für Doper (http://www.berliner-zeitung.de/politik/gesetz-gegen-doping-bis-zu-drei-jahre-haft-fuer-doper,10808018,28548908.html)
Gut, bis jetzt ist es nur ein Gesetzentwurf ...
speedskater
29.09.2014, 22:09
Es geht vorwärts.:)
Dann müssen wir nur noch sportintern
die anderen Betrüger (Windschatten)
in den Griff bekommen.:dresche
Was sagt eigentlich der Konamaker aus NYC :Huhu:
zu der Windschattenfarce
bzw. viel wichtiger zu konstruktiven Vorschlägen,
sie in den Griff zu bekommen?
brandiruns
30.09.2014, 08:26
Die SZ hat auch was, ich sehe da allerdings auch Probleme:
"Auch Preisgelder sollen künftig eingezogen werden können, wenn auch nur der Verdacht besteht, dass Doping im Spiel gewesen ist."
Verdacht ist dabei wahrscheinlich wieder total exakt definiert... Wir ziehen einfach mal auf Verdacht die Lebensgrundlage eines Sportlers ein, soll er doch gucken wie er ohne Geld leben kann... Mit Rechtsstaat hat das doch wenig zu tun?
Aber was klar ist: Wir brauchen so Gesetze, nicht nur in Deutschland.
Viele Grüße,
der Brandi
captain hook
30.09.2014, 08:37
Die SZ hat auch was, ich sehe da allerdings auch Probleme:
"Auch Preisgelder sollen künftig eingezogen werden können, wenn auch nur der Verdacht besteht, dass Doping im Spiel gewesen ist."
Verdacht ist dabei wahrscheinlich wieder total exakt definiert... Wir ziehen einfach mal auf Verdacht die Lebensgrundlage eines Sportlers ein, soll er doch gucken wie er ohne Geld leben kann... Mit Rechtsstaat hat das doch wenig zu tun?
Aber was klar ist: Wir brauchen so Gesetze, nicht nur in Deutschland.
Viele Grüße,
der Brandi
http://www.zeit.de/news/2014-09/28/sport-allgemein-italien-dopingfall-schwazer-zieht-weitere-kreise-28093603
Gibts zum Beispiel in Italien. Wirkung: siehe Text.
brandiruns
30.09.2014, 08:44
Wir wissen doch alle wie toll und regelmäßig die Kontrollen der NADA sind ;) :Lachanfall:
Viele Grüße,
der Brandi
Thorsten
30.09.2014, 09:10
Die SZ hat auch was, ich sehe da allerdings auch Probleme:
"Auch Preisgelder sollen künftig eingezogen werden können, wenn auch nur der Verdacht besteht, dass Doping im Spiel gewesen ist."
Verdacht ist dabei wahrscheinlich wieder total exakt definiert... Wir ziehen einfach mal auf Verdacht die Lebensgrundlage eines Sportlers ein, soll er doch gucken wie er ohne Geld leben kann... Mit Rechtsstaat hat das doch wenig zu tun?
Aber was klar ist: Wir brauchen so Gesetze, nicht nur in Deutschland.
Viele Grüße,
der Brandi
Ach komm, macht ein einer Auktionsplattform angegliederter Bezahldienst das bei seinen Geschäftskunden großartig anders ;)? Da sind auch schon Existenzen den Bach runtergegangen und trotzdem benutzt es jede Sau (mich mittlerweile eingeschlossen, wenn ich was sehr schnell brauche) weiterhin.
brandiruns
30.09.2014, 09:40
Ach komm, macht ein einer Auktionsplattform angegliederter Bezahldienst das bei seinen Geschäftskunden großartig anders ;)? Da sind auch schon Existenzen den Bach runtergegangen und trotzdem benutzt es jede Sau (mich mittlerweile eingeschlossen, wenn ich was sehr schnell brauche) weiterhin.
Stimmt, gibt da aber einen großen Unterschied:
Es zwingt dich niemand Paypal zu benutzen, Gesetze sind aber verbindlich ;)
Viele Grüße,
der Brandi
captain hook
30.09.2014, 09:45
Wir wissen doch alle wie toll und regelmäßig die Kontrollen der NADA sind ;) :Lachanfall:
Viele Grüße,
der Brandi
Echt, Informationen aus allererster Hand?! Lass mal hören... Ich hab hier mal nach Infos zu diesem Thema gefragt, da gab es nur sehr wenige die persönlich Erfahrungen damit hatten.
Wir wissen doch alle wie toll und regelmäßig die Kontrollen der NADA sind ;) :Lachanfall:
Viele Grüße,
der Brandi
Das Kontrollsystem in Deutschland ist gut, wichtig und es wird auch weiterhin benötigt und es wird auch seine Berechtigung behalten.
(und ich rede aus persönlicher Erfahrung, da wir seit über 10 Jahren regelmäßig mehrmals jährlich die NADA bei uns zu Hause zu Besuch haben; zuletzt erst vor 5 Wochen).
Aber mit Kontrollen schreckt man eher allgemein ab, erwischt aber unter den Doopern nur die kleineren Fische. Damit man an professionell Doper rankommt braucht man ein Antidopinggesetz, weil damit auch die Möglichkeit besteht polizeiliche Ermittlungsmethoden wie Telefonüberwachung, Durchsuchungen etc. in begründeten Fällen zu nutzen.
brandiruns
30.09.2014, 10:32
Echt, Informationen aus allererster Hand?! Lass mal hören... Ich hab hier mal nach Infos zu diesem Thema gefragt, da gab es nur sehr wenige die persönlich Erfahrungen damit hatten.
Aus dem Jahresbericht der NADA 2013:
Triathlon:
665 Trainingskontrollen, davon 445 Urin, 220 Blut.
367 Wettkampfkontrollen, 166 Urin, 201 Blut.
Diese Zahlen finde ich nicht besonders hoch.
Dabei hat die NADA 2013 u.a. bei der Challenge Roth,
dem IRONMAN 70.3 Wiesbaden und IRONMAN Frankfurt kontrolliert.
Leider ist nirgendwo dokumentiert, wie viele Athleten sich im Testpool NADA im Bereich der DTU befinden, habs aber mal per Mail angefragt.
Viele Grüße,
der Brandi
captain hook
30.09.2014, 10:50
Aus dem Jahresbericht der NADA 2013:
Triathlon:
665 Trainingskontrollen, davon 445 Urin, 220 Blut.
367 Wettkampfkontrollen, 166 Urin, 201 Blut.
Diese Zahlen finde ich nicht besonders hoch.
Dabei hat die NADA 2013 u.a. bei der Challenge Roth,
dem IRONMAN 70.3 Wiesbaden und IRONMAN Frankfurt kontrolliert.
Leider ist nirgendwo dokumentiert, wie viele Athleten sich im Testpool NADA im Bereich der DTU befinden, habs aber mal per Mail angefragt.
Viele Grüße,
der Brandi
Also keine persönlichen Erfahrungen...
Überleg mal, auf wie wenig Profis sich diese Trainingskontrollen verteilen. Die ganzen Aushilfsleute wie mich, die im allgemeinen Testpool sind, haben 1-2 Kontrollen im Jahr, die fallen kaum ins Gewicht. Die wenigen Spitzenleute haben ganz sicher regelmäßig Besuch.
Natürlich erwischt man damit nur die "Dummen". Die die wissen wie es geht bekommt man damit sicher nicht drann. Außer sie machen nen Fehler.
brandiruns
30.09.2014, 10:55
Also keine persönlichen Erfahrungen...
Überleg mal, auf wie wenig Profis sich diese Trainingskontrollen verteilen. Die ganzen Aushilfsleute wie mich, die im allgemeinen Testpool sind, haben 1-2 Kontrollen im Jahr, die fallen kaum ins Gewicht. Die wenigen Spitzenleute haben ganz sicher regelmäßig Besuch.
Natürlich erwischt man damit nur die "Dummen". Die die wissen wie es geht bekommt man damit sicher nicht drann. Außer sie machen nen Fehler.
Nein, (noch ;-) )keine persönlichen Erfahrungen.
Deswegen habe ich ich ja mal die Testpoolzahlen angefragt, daraus lässt sich das vielleicht besser ableiten. Deutschland ist was Trainingskontrollen angeht schon gut, bei WKs sieht das noch anders auch. Da würde ich z.B. optimalerweise erwarten, dass aus jeder 1./2. BL-Mannschaft min. 2 Starter pro WK gestestet wird.
Ganz nach dem Motto: (Ver)Besser(n) geht immer ;)
Viele Grüße,
der Brandi
Im Gesamttestpool sind alle Triathleten mit Profi-Lizenz sowie alle Kader-Athleten (D, D/C, C- und B-Kader) sowie die ST-Kader-Athleten.
D-Kader und ST-Kader-Athleten (Sonderkader Trainingskontrollen= Athleten, die an internationalen Meisterschaften teilnehmen wollen ohne offiziellen Kaderstatus) werden natürlich ( weil die NADA nur einen begrenzten Etat hat) seltener kontrolliert als z.B. C-Kader- und B-Athleten.
Allerdings macht die NADA seit einigen Jahren keine Kontrollen mehr nach dem Gießkannen- und Zufallsprinzip (früher wurde meine Frau auch schon mal mitten in der Saisonpause, 5 Monate vor dem nächsten geplanten Wettkampf getestet), sondern schaut sich den persönlichen Wettkampfplan des Athleten genau an, um dann zu kontrollieren wenn das "Dopingrisiko" am höchsten sind (z.B. zwei bis drei Wochen vor dem Saisonhöhepunkt) und wenn der Athleten oder dessen jüngste Leistungsentwicklung verdächtig ist, dann kommt es auch schonmal zu Kontrollserien, z.B. Kontrolle am einen Tag und dann am nächsten Tag oder zwei Tage danach gleich nochmal.
Natürlich geht besser immer, aber irgendjemand muss die Kontrollen auch bezahlen. Bei "normalen" Wettkämpfen wäre das der Veranstalter, der dafür die Startgelder entsprechend anhebt, bei nationalen Meisterschaften ist es die DTU, die aber auch letzten Endes unser aller Geld, nämlich das zuerst über Startpassgebühren und Abgaben eingesammeelte Geld ausgibt.
Bei Bayerischen Meisterschaften gibt es seit 2013 auf den unterschiedlichen Distanzen erstmalig Kontrollen (eingeführt mit entsprechender Etatzuweisung durch das neu gewählte Präsidium).
LidlRacer
30.09.2014, 15:11
Die SZ hat auch was, ich sehe da allerdings auch Probleme:
"Auch Preisgelder sollen künftig eingezogen werden können, wenn auch nur der Verdacht besteht, dass Doping im Spiel gewesen ist."
Nach dieser Formulierung könnte man meinen, dass schon bei Dopingverdacht Preisgelder eingezogen werden.
Das halte ich für kaum vorstellbar.
In der Berliner Zeitung ist der Satz ein wenig anders und wahrscheinlich näher an der Sache:
"Auch Preisgelder können künftig eingezogen werden, wenn auch nur der Verdacht besteht, dass sie durch Doping erlangt wurden."
Den exakten Gesetzentwurf kenne ich zwar auch nicht, aber ich gehe davon aus, dass es so gemeint ist:
Wenn jemand des Dopings überführt ist, können seine Preisgelder eingezogen werden, ohne dass bewiesen werden muss, dass er sie aufgrund des Dopings gewonnen hat. Dieser Beweis dürfte nämlich so gut wie unmöglich sein.
Was sagt eigentlich der Konamaker aus NYC :Huhu:
zu der Windschattenfarce
bzw. viel wichtiger zu konstruktiven Vorschlägen,
sie in den Griff zu bekommen?
Ich sag' seit mittlerweile einer Dekade: freigeben! Im Hobbybereich ist Ironman kein Sport mehr sondern nur noch Ringelpiez mit Anfassen.
speedskater
02.10.2014, 08:58
Müssen Doper ins Gefängnis?
Einige Antworten der FAZ.
Lesenswert.
http://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/doping/antworten-zum-anti-doping-gesetz-muessen-doper-ins-gefaengnis-13182682.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
LidlRacer
12.11.2014, 13:51
Entwurf des Anti-Doping Gesetzes vorgelegt (http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2014/11/entwurf-des-anti-doping-gesetzes-vorgelegt.html;jsessionid=3CD43F39158BA6D0C10703AD FCCB71D0.2_cid364)
Und der Gesetzentwurf zum Downloaden. (http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Nachrichten/Kurzmeldungen/anti-doping-gesetz.pdf?__blob=publicationFile)
LidlRacer
19.11.2014, 22:45
Ich möchte gerne mal wieder einem Rennradler oder gar dreien glauben:
Kittel, Degenkolb und Martin begrüßen das kommende Antidopinggesetz (http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/sport/detail/-/specific/Neue-Helden-Thueringer-Rad-Stars-bei-Kino-Premiere-gefeiert-1903868641)nicht nur notgedrungen,
Doping ist kriminell wie Autoklau oder ein Banküberfall
sondern haben sowas schon lange gefordert. (http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/suche/detail/-/specific/Thueringer-Antidoping-Gipfel-Sportler-fordern-haertere-Strafen-2044756513)
Ich glaube nicht, dass Armstrong das getan hätte.
Zu später Stunde gab es gestern im DLF-Sportgespräch ein äußerst interessantes Interview mit Werner Franke zu hören.
Demnach ist der vorliegende denkbar unprofessionelle Gesetzesentwurf (http://www.deutschlandfunk.de/antidoping-gesetz-ein-denkbar-unprofessioneller.892.de.html?dram:article_id=3238 94) völlig lächerlich und wird in dieser Fassung leider gar nichts zur Aufklärung oder Abschreckung von Dopingfällen in Deutschland beitragen. Franke sieht in dem Gesetzesentwurf sogar einen Freibrief für das Doping nach bewährter Manier.
Solange in Deutschland die "Götter in Weiß" sich hinter ihrer ärztlichen Schweigepflicht verstecken können werden die schwarzen Schafe unter ihnen weiterhin ihre Geschäfte machen.
Deutschland bleibt beim Thema Antidopingkampf leider nur auf dem Niveau eines Balkan-Staates stehen und es ist kein breiter Wille zum Fortschritt in Sicht.
sybenwurz
30.06.2015, 23:01
Pechstein, wer sonst? (http://www.handelsblatt.com/allgemein-sportpolitik-medien-pechstein-zieht-gegen-anti-doping-gesetz-vor-verfassungsgericht/11992718.html)
merlinnord
10.07.2015, 14:24
Ich finde das Gesetz gar nicht schlecht, nur so kann glaubwürdig gegen Doping vorgegangen werden.
Das Antidopingesetz ist nun beschlossen und wird am 1.Januar 2016 in Kraft treten.
Erste kritische Einschätzungen sind hier (http://www.deutschlandfunk.de/anti-doping-gesetz-der-staat-muss-sportlern-auf-die-finger.720.de.html?dram:article_id=336827) und hier (http://www.zeit.de/sport/2015-11/leistungssport-anti-doping-gesetz-bundestag) zu finden.
Aber was soll sich damit nun groß ändern? Viel Hoffnung auf bessere Zustände sehe ich nicht.
...denkbar unprofessionelle Gesetzesentwurf (http://www.deutschlandfunk.de/antidoping-gesetz-ein-denkbar-unprofessioneller.892.de.html?dram:article_id=3238 94) ..
Mir scheint nach wie vor hat Franke recht.
Das Dopingzeugs besitzt der Gott im weißen Kittel, der Doper lässt sich von ihm was verabreichen, mit der Absicht nicht genau zu wissen was es ist und der Dok versteckt sich hinter der Schweigepflicht.
Keiner der was weiß ,muss jemals unter Eid aussagen und keiner besitzt was und die Kontrollen finden eh nix von dem neuen Stoff.
Nur in verunglückten Fällen kommt was ans Licht...so wie bisher.
Die Ärzte bleiben sauber, der Spitzensportler kann nachträglich schon noch erwischt werden, wenn die Laborproben lange genug aufgehoben werden (und keiner im Labor mal russisch aufräumt), aber wie lautet dann die Strafe für jemanden der nicht mal genau weiß was er verabreicht bekam ?
..
Das Dopingzeugs besitzt der Gott im weißen Kittel, der Doper lässt sich von ihm was verabreichen, mit der Absicht nicht genau zu wissen was es ist und der Dok versteckt sich hinter der Schweigepflicht.
Warum so negativ und pessimistisch?
Die Schweigepflicht gilt nicht bei begründetem Verdacht auf Vorliegen einer Strafttat, insbesondere wenn die Gefahr besteht, dass der Beschuldigt auch künftig Straftaten begehen wird (Gefahrenabwehr). Doping ist jetzt mit dem neuen Gesetz eine Straftat und somit kann sich ein evt. betroffener Arzt auch nicht mehr dahinter verstecken. Man muss erstmal die zukünftige Rechtspraxis abwarten, wie mit der Schweigepflicht im Einzelfall umgegangen wird.
..Keiner der was weiß ,muss jemals unter Eid aussagen und keiner besitzt was und die Kontrollen finden eh nix von dem neuen Stoff.
Nur in verunglückten Fällen kommt was ans Licht...so wie bisher.?
Wo steht das in dem Gesetz, dass niemand jemals etwas unter Eid aussagen muss?
Ob jemand in einem Gerichtsverfahren vereidigt wird, entscheidet das Gericht und da das Antidopinggesetz die Voraussetzung schafft, dass Dopingfälle vor einem ordentlichen Gericht und nicht nur einer Antidopingkommsission landen können, besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit, dass Zeugen dort vereidigt werden, wenn der Richter es zur Wahrheitsfindung für erforderlich hält.
Im übrigen ist auch eine uneidliche Falschaussage strafbar, nur eben mit anderem Strafmaß als eine eidlich Falschaussage.
Es gibt sicherlich noch Verbesserungsmöglichkeiten bei dem beschlossenen Antidopinggesetz (insbesondere die Verwässerung der Strafbesitzbarkeit von Doping, durch den Zusatz, dass beim Sportler aufgefundene Dopingmittel nur strafbar sind, wenn sich der Sportler "damit einen Vorteil verschaffen wollte", öffnet (in meiner juristischer Laiensicht) Tür und Tor für faule Ausreden und Winkeladvokaten, aber letztlich ist ein verbesserungsfähiges Antidopinggesetz immer noch besser als gar kein Gesetz und Gesetze die es gibt, lassen sich in der Zukunft noch mit vergleichsweise wenig Aufwand ändern oder präzisieren.
Der entscheidende Fortschritt gegenüber der alten Regelung nach Sportrecht und Arzneimittelgesetz ist, dass nun bei Anfangsverdacht auf Doping mit ganz anderen staatlichen Ermittlungsmethoden an der Aufklärung gearbeitet werden kann, als dies der NADA möglich ist (bei der alten Rechtslage wären staatliche Ermittlungsmethoden, wie z.B. Überwachung von Telefon, emails, Hausdurchsuchungen, Zeugenvernehmungen usw. nur möglich gewesen beim Sonderfall Doping Minderjähriger oder begründetem Verdacht auf gewerbsmäßiges Doping im großen Stil, also gewissermaßen nie).
Man muss jetzt mal die Zukunft abwarten, wie sich das Gesetz in der Praxis bewährt. Einfach nur fatalistisch vor sich hin zu granteln, wie es Prof. Franke sehr gerne tut, hilft der Sache nur wenig.
Warum so negativ und pessimistisch?
Die Schweigepflicht gilt nicht bei begründetem Verdacht auf Vorliegen einer Strafttat, insbesondere wenn die Gefahr besteht, dass der Beschuldigt auch künftig Straftaten begehen wird (Gefahrenabwehr).
Da denkt der Gesetzgeber eigentlich mehr an Gewalt in der Familie oder so, also an Straftaten von Dritten, also z.B. nicht an solche die vom Hausarzt ausgeführt werden.
Besteht für eine Straftat des Patienten aber überhaupt ein begründeter Verdacht? Das war doch irgendein Arzt von vielen, die der Patient besucht hat...
Also auch keine Straftat vom Patienten.
Und darf man daraufhin alle dessen Ärzte verpflichten die Behandlung des Gedopten offenzulegen?
Doping ist jetzt mit dem neuen Gesetz eine Straftat und somit kann sich ein evt. betroffener Arzt auch nicht mehr dahinter verstecken.
Das wäre in der Tat positiv.
Man muss erstmal die zukünftige Rechtspraxis abwarten, wie mit der Schweigepflicht im Einzelfall umgegangen wird.
Hätte man das also nicht gleich mit ins Gesetz nehmen müssen?!
Wo steht das in dem Gesetz, dass niemand jemals etwas unter Eid aussagen muss?
Das steht so nirgends, also wortwörtlich genommen ist das falsch.
Ich meinte den Arzt, der einzige der bei dem "Protokoll nach Franke" wirklich was weiß. Kann der nicht locker einen Meineid schwören ohne dass ihm jemals jemand in die Patientenakten schauen kann?
... dass beim Sportler aufgefundene Dopingmittel nur strafbar sind ...
Beim Sportler wird man nach dem "Franke-Protokoll" quasi nie was finden.
Ausnahme: der unwahrscheinliche Fall während der Verabreichung, die womöglich auch noch meist in der Arztpraxis stattfindet. Also quasi nie.
.. Einfach nur fatalistisch vor sich hin zu granteln, wie es Prof. Franke sehr gerne tut, hilft der Sache nur wenig.
Einfach nur "granteln" wäre wenig hilfreich. Der Prof. begründet aber seine Argumente. Also, ich bin dem Prof. Franke sehr dankbar und glaube er hat der Sache schon sehr viel geholfen.
Und ich selbst?
Sollte mich mehr anstrengen :dresche
Ich hatte halt mal dem Franke" nachgegrantelt".:Lachen2:
Frage: wann könnte man eine Artpraxis polizeilich durchsuchen ?
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