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Vollständige Version anzeigen : Kurzfristige Streckenänderung - was würdet Ihr machen?


drullse
15.09.2014, 14:31
Hallo Forum, ich brauche mal Meinungen...

Letzten Samstag fand der Rostocker Triathlon statt. Nachdem das Rennen seit Jahren auf meiner ToDo-Liste stand aber terminlich nicht passte, wollte ich dieses Jahr endlich hin. Vor ein paar Wochen gemeldet (50,- - kein Schnäppchen aber auch nicht vollkommen überzogen auf den ersten Blick) und ja - den Passus mit den Vorbehalten etwaiger Genehmigungen gelesen und unterschrieben.

Am Montag - also 5 Tage vor der Veranstaltung kam dann die Mail mit den letzten Informationen zum Rennen, darin eine Zeile "Achtung, bitte die geänderten Strecken beachten (siehe Anhang)".

Ok, Laufstrecke statt 4 Runden 4x Wendepunktstrecke, nicht toll aber ok. Die Radstrecke allerdings... Statt wie in all den Jahren 20 Km raus und wieder zurück zu fahren sollten nun 2,5 Km aus der Stadt und dann 7x 2,5km hin / 2,5 Km zurück gefahren werden. Nach dem sich auch beim dritten Hinsehen nichts an der Karte änderte, stand für mich fest: die spinnen. Wie soll denn da ein regelkonformes Rennen stattfinden?

Also höfliche Mail an den Veranstalter, dass wir nicht starten werden, da wir mit solchen Kursen ausschließlich schlechte Erfahrungen gemacht haben (die Teilnehmerliste zeigte zu dem Zeitpunkt 125 Leute). Ebenso höfliche Antwort, dass man schon seit einiger Zeit nach einer anderen Radstrecke suche, weil die jetzige zu befahren sei und man Angst vor Unfällen hat, die Polizei würde wohl auch die jetzige Strecke nicht mehr genehmigen wollen etc.. So blieb nur die Änderung oder eine Absage, was aber "sicher nicht im Sinne der Teilnehmer gewesen wäre". Das kann man sicher diskutieren. Auf die Problematik wurde jedenfalls in der Ausschreibung nicht hingewiesen.

Auf meine Antwort, dass wir trotzdem definitiv nicht starten werden, schon aus Gründen der Windschattenfahrerei und des zu erwartenden Chaos auf der Strecke und um eine kulante Rückzahlung der Startgelder minus eines Betrages wie bei regulärer Abmeldung (wäre bis 01.08. gegangen) wurde nicht mehr reagiert.

Nun habe ich zwei Fragen an die versammelte Gemeinde:

1. was würdet Ihr machen, Geld wurde per Lastschrift bezahlt, kann also zurückgebucht werden. Die Möglichkeiten habe ich als Umfrage angehängt, so ganz sicher, was ich jetzt tun werde, bin ich mir noch nicht.

2. gilt die Genehmigung seitens der DTU für einen Wettkampf eigentlich auch noch, wenn solche massiven Eingriffe in die Strecken vorgenommen werden? Zusatzfrage: ist eine solche Strecke in Euren Augen überhaupt genehmigungsfähig?

Besten Dank für ein paar Antworten... :Huhu:

Edit: noch ein paar Stimmen aus der offiziellen Ergebnisliste:

"leider 8 runden gefahren"

"Insgesamt ein guter Wettkampf, die Radstrecke war leider ein unübersichtliches Ausscheidungsrennen."

"Ergebnis bitte löschen - Ich bin wohl nur 6 Radrunden gefahren, da ich mich auf meinen Radcomputer verlassen habe."

"nicht alle sind eine Runde zu wenig gefahren. Bitte vorsichtig mit Beschimpfungen sein. Das hat dann nämlich auch nichts mit Fairness zu tun. Eine bessere Organisation der Radstrecke hätte dieses Desaster mit Sicherheit verhindern können!"

floehaner
15.09.2014, 16:02
Blöde Sache. Ich hatte bei der Beschreibung: ... 7 runden... schon gedacht: "wer zählt die?". Da hätte ich auch nicht teilgenommen. Mit dem Geld ist schwer zu sagen. Der Veranstalter hat mit oder ohne deiner Teilnahme den gleichen Aufwand. Alternative Strecke muss ja auch sein Grund gehabt haben. Rechtlich schwer, eine Gegenforderung aufzumachen. Ein kostenlose/verbilligte Teilnahme nächstes Jahr wäre wohl die geschmeidigste Lösung für beide Seiten.

Road_Runner
15.09.2014, 16:08
Lastschrift kannst Du max. 6 Wochen zurückbuchen lassen. Damit dürfte diese Option bei Anmeldung vor dem 01.08. ausfallen.

Carlos85
15.09.2014, 16:16
Lastschrift kannst Du max. 6 Wochen zurückbuchen lassen. Damit dürfte diese Option bei Anmeldung vor dem 01.08. ausfallen.

8 Wochen :Huhu:

Ich würd da wohl auf Konfrontation (= Geld zurückbuchen) gehen, denke kaum, dass Sie da was machen werden.

drullse
15.09.2014, 16:17
Lastschrift kannst Du max. 6 Wochen zurückbuchen lassen. Damit dürfte diese Option bei Anmeldung vor dem 01.08. ausfallen.

Gemeldet habe ich ja erst vor zwei Wochen (03.09.). Insofern: doch, würde gehen.

Lux
15.09.2014, 16:20
Ich kann Dich verstehen, dass du verärgert bist.
Auf eine Veranstaltung, die Windschattenfahren provoziert, hätte ich auch keine Lust!

Ich würde trotzdem davon ausgehen, dass der Veranstalter das Beste versucht hat.

Wahrscheinlich hat der Veranstalter so viel Ärger durch die Streckenführung, dass ich ihm den finanziellen Schaden nicht auch noch aufbürden würde.

la_gune
15.09.2014, 16:23
Geld komplett zurück buchen wenn es geht und auf Reaktion warten. Wenn dann auch keine Reaktion kommt, haben Sie wohl damit gerechnet. Wenn Reaktion kommt, kann man ja immer noch "verhandeln".

Brazzo
15.09.2014, 16:27
Die Änderung ist ja so krass, da würde ich das Geld zurückholen und nur nen kleinen Betrag überweisen.

Thorsten
15.09.2014, 16:30
Lastschriften kann man zwar zurückbuchen, aber das setzt einen nicht automatisch ins Recht. Wenn der Anspruch besteht, kann der Veranstalter den Betrag zurückfordern. Ob er das tut, ist eine andere Sache. Wir haben deshalb als Veranstalter niemals das Startgeld per Lastschrift eingezogen. Viel zu viel Risiko, dass Athleten aus den verschiedensten für sie triftigen Gründen (schlechtes Wetter, Hamster hat Bauchweh, ...) nicht starten und sich das Geld einfach wieder nehmen. Und für uns viel zu viel Mühe, jedem Einzelfall nachzugehen.

Etwas unfair ist es von Veranstalterseite, eine Strecke vorzugaukeln, von der er die Nicht-Genehmigbarkeit eigentlich schon weiß und dann kurzfristig in so eine "Kasperle-Strecke" zu ändern.

BunterHund
15.09.2014, 16:59
Immer mehr Genehmigungsbehörden weichen von der gewohnten Genehmigung der Triathlonveranstaltungen bei fließendem Verkehr ab und lassen nur noch komplett gesperrte Strecken, diese dann meist auf sehr kurzen, mehrfach zu fahrenden Rund- oder Pendelkursen, zu.
Begründet wird das in Niedersachsen durch begleitende Aus- und Durchführungsbestimmungen der Behörden, nach denen neben bestimmten absicherungs- und versicherungspflichtigen Auflagen auch aussagen darüber getroffen werden, das Triathlonveranstaltungen den üblichen Radsportveranstaltungen gleichgestellt werden und daher ausschließlich bei Vollsperrung genehmigt werden dürfen.
Das ist in Niedersachsen z.B. bei Veranstaltungen im Raum Osnabrück seit Jahren so, im Stadtbereich Hannover, in Nordhorn aber auch in NRW gibt es dafür Beispiele wie auch Bayern.

Die Problematik des Draftings interessiert die Behörden dabei nicht, ach ja: Ein Hintergrund ist auch der, dass bei einigen Veranstaltungen die eigentlich als vereinzelt fahrenden Triathleten bei fließenden Verkehr doch in Gruppen und auch verkehrsgefährend unterwegs waren - die Berichte davon erreichen dann auch Genehmigungsbehörden und so wird dann die spätere Forderung nach Streckensperrung begründet.

unter den zur Abstimmung bereit gestellten Möglichkeiten fehlt: ich erkundige mich nach den Gründen für die Änderung und finde mit dem Ausrichter eine für beide Seiten tragbare Lösung bzgl. Startgeld und Auslagen des Ausrichters

tri-top1
15.09.2014, 17:14
So was ähnliches gab es gestern auch in Barmstedt.

Normalerweise wird auf einer 20km Runde gefahren. Dieses Jahr war es, aufgrund einer Baustelle, eine 5km Runde, die dann 4 / 8 mal gefahren werden musste. Auch hier wurde die Streckenänderung ziemlich spät bekanntgegeben. Als ich dieses gehört habe, war auch ich ziemlich angefressen.

In der Veranstalterordnung der SHTU habe ich dann folgendes gefunden:
"§ 11.1 Die Radstrecke soll so gewählt werden, dass Windschattenfahren und Pulkbildung durch Teilnehmer nicht begünstigt wird (breite Straßen, anspruchsvolle Topographie, Teil- oder Vollsperrung der Strecke). Werden mehrere Runden gefahren, so soll eine Runde 10 km lang sein. Wird das Windschattenfahrverbot aufgehoben, ist das in der Ausschreibung bekannt zugeben und für wen das zutrifft."

Auf Anfrage sagte die SHTU aber, dass die 10Km kein muss ist.

Wie zu erwarten war, gab es auf der Radstrecke, vor allem der VD mit ca. 200 Startern, ziemlich viele Pulks.

Ironmanfranky63
15.09.2014, 20:05
Etwas unfair ist es von Veranstalterseite, eine Strecke vorzugaukeln, von der er die Nicht-Genehmigbarkeit eigentlich schon weiß und dann kurzfristig in so eine "Kasperle-Strecke" zu ändern.

Seh ich ganz genau so , deshalb hab ich für 3 gestimmt. Hört sich auch so an als man bei der Ausschreibung schon wusste das die Strecke kaum Chancen auf Genehmigung hat.

drullse
15.09.2014, 21:07
unter den zur Abstimmung bereit gestellten Möglichkeiten fehlt: ich erkundige mich nach den Gründen für die Änderung und finde mit dem Ausrichter eine für beide Seiten tragbare Lösung bzgl. Startgeld und Auslagen des Ausrichters
Hab ich doch oben geschrieben: ich habe den Veranstalter angeschrieben, dessen Erklärung findet sich auch oben.

Meine Bitte um eine teilweise Rückzahlung wurde nicht mehr beantwortet. Deswegen meine Umfrage hier. Deine Möglichkeit ist also beachtet worden. ;)

photonenfänger
15.09.2014, 21:19
Tja, Drullse, deine Signatur ist halt leider oft zutreffend:(

Matthias75
15.09.2014, 22:20
Schwierige Frage. Prinzipiell würde ich - als juristischer Laie - sagen, wenn die Strecken in der Ausschreibung stehen, ist das eine Änderung des Vertrages, den du mit der Anmeldung mit dem Veranstalter geschlossen hast. Ich hab' mir aber gerade mal die Ausschreibung angeschaut. weder im PDF noch in der Online-ausschreibung steht etwas zu den Strecken drin. Insofern frage ich mich, ob die Strecken, auch wenn sie auf der Homepage an anderer Stelle auftauchen, Teil der Ausschreibung sind.

Unabhängig davon frage ich mich, was die verbandliche Genehmigung wert ist, wenn der Veranstalter nach Erteilung der Genehmigung noch solch gravierende Änderungen machen kann/darf.

Matthias

Thorsten
15.09.2014, 22:38
Bei uns sind Streckenführungen zumindest Teil der zur Genehmigung beim HTV einzureichenden Unterlagen. Ob wir sie denn auch bei der Anmeldung veröffentlichen müssen oder es gestattet ist, Katzen in Säcken zu verkaufen, weiß ich auch nicht.

NBer
15.09.2014, 23:16
1. was würdet Ihr machen, Geld wurde per Lastschrift bezahlt, kann also zurückgebucht werden. Die Möglichkeiten habe ich als Umfrage angehängt, so ganz sicher, was ich jetzt tun werde, bin ich mir noch nicht.

ich würde noch eine möglichkeit vorschlagen.....dem veranstalter das angebot machen auf eine rückbuchung zu verzichten, wenn du mit dem jetzt eingezahlten geld quasi schon deinen start für das nächste jahr bezahlen kannst. eine verrechnung sozusagen. oder anders: ein freistart nächstes jahr.

2. gilt die Genehmigung seitens der DTU für einen Wettkampf eigentlich auch noch, wenn solche massiven Eingriffe in die Strecken vorgenommen werden? Zusatzfrage: ist eine solche Strecke in Euren Augen überhaupt genehmigungsfähig?

2 mal ja. bei 125 startern hat auf einer 5km runde theoretisch jeder starter 40m platz. bei einem ironman auf einer 90km runde und 2500 startern sind es nur 36m. es ist also nicht ungewöhnlich. wenn auch nicht wünschenswert.

ps: es gab auf der radstrecke übrigens das von dir prognostizierte chaos, da dort wohl auch busse und feuerwehren unterwegs waren.
der rostocker ist der älteste triathlon in ostdeutschland und einer der ältesten in ganz deustchland. mit der austragung dieses jahr haben die sich sicherlich keinen gefallen getan, wollten aber sicherlich ihren status wahren. 2 mal hintereinander werden sie sowas sicher nicht abliefern....

esbeo
16.09.2014, 09:10
2 mal ja. bei 125 startern hat auf einer 5km runde theoretisch jeder starter 40m platz. bei einem ironman auf einer 90km runde und 2500 startern sind es nur 36m. es ist also nicht ungewöhnlich. wenn auch nicht wünschenswert.

Stimmt nicht ganz. Nach ca. 20min kamen noch die Starter der Sprintdistanz auf die Strecke. Der Abstand reduziert sich somit auf ca. 20m. Es war eng, an den Wenden soll es sogar "Warteschlangen" gegeben haben. Gibt es die beim Ironman auch?



ps: es gab auf der radstrecke übrigens das von dir prognostizierte chaos, da dort wohl auch busse und feuerwehren unterwegs waren.


Nicht nur Busse und Feuerwehren waren unterwegs, sondern auch Fußgänger und PKW's. Einen PKW habe ich beobachtet, als er zwischen 4 Sportlern (Überholmanöver auf beiden Straßenseite) hindurchgerast ist. Radschiebende Fußgänger gingen über die Straße und brachten eine vor mir fahrende Sportlerin zu Fall.

Interressant fand ich, daß der Streckenbereich der traditionell der ruhigere war, aus dem Rennen genommen wurde, und die Strecke, auf der schon immer Trubel war, um das 10-fache belastet wurde.

Da muß jemand richtig geschlafen haben.

NBer
16.09.2014, 10:01
..... Es war eng, an den Wenden soll es sogar "Warteschlangen" gegeben haben. Gibt es die beim Ironman auch?.....

aber hallo. zumindest dort, wo es wendepunkte gibt. "middle of the pack" kommt in hawi niemand ohne anstellen um den wendepunkt :-)

aber letztendlich zeigt dein posting nur, was ich auch gehört habe. das wird sicherlich alles auszuwerten sein, aber ich gehe davon aus, dass selbst die rostocker den wettkampf so nicht mehr austragen würden.

esbeo
16.09.2014, 11:30
O.K. Dann ziehe ich diesen Punkt zurück:)

drullse
16.09.2014, 11:49
ich würde noch eine möglichkeit vorschlagen.....dem veranstalter das angebot machen auf eine rückbuchung zu verzichten, wenn du mit dem jetzt eingezahlten geld quasi schon deinen start für das nächste jahr bezahlen kannst. eine verrechnung sozusagen. oder anders: ein freistart nächstes jahr.

Das Angebot hätte ich dann eher vom Veranstalter erwartet - nur wer sagt mir, dass es im nächsten Jahr nicht genauso aussieht? Oder der Wettkampf vielleicht überhaupt nicht mehr stattfindet?

ps: es gab auf der radstrecke übrigens das von dir prognostizierte chaos, da dort wohl auch busse und feuerwehren unterwegs waren.
der rostocker ist der älteste triathlon in ostdeutschland und einer der ältesten in ganz deustchland. mit der austragung dieses jahr haben die sich sicherlich keinen gefallen getan, wollten aber sicherlich ihren status wahren. 2 mal hintereinander werden sie sowas sicher nicht abliefern....
Eben drum. Nur wenn die Polizei auch die Genehmigung nicht mehr erteilen möchte, dann wird es schwierig...


Nicht nur Busse und Feuerwehren waren unterwegs, sondern auch Fußgänger und PKW's. Einen PKW habe ich beobachtet, als er zwischen 4 Sportlern (Überholmanöver auf beiden Straßenseite) hindurchgerast ist. Radschiebende Fußgänger gingen über die Straße und brachten eine vor mir fahrende Sportlerin zu Fall.

Interressant fand ich, daß der Streckenbereich der traditionell der ruhigere war, aus dem Rennen genommen wurde, und die Strecke, auf der schon immer Trubel war, um das 10-fache belastet wurde.

Da muß jemand richtig geschlafen haben.
Danke für die Info. In der Mail des Veranstalters wurde extra geschrieben, dass die Strecke zwar nicht so toll wäre aber dafür bis auf den ersten Teil in Warnemünde verkehrsfrei. Das war also auch nicht der Fall.

esbeo
16.09.2014, 12:48
@Drullse
Zu Deinem ersten Anliegen: Auf den Seiten des Veranstalters sind zwei Telefonnummern angegeben. Ein Telefonat bringt oft mehr als 20 eMails:)

Nepumuk
16.09.2014, 17:16
1. was würdet Ihr machen, ....

Ich würde trotzdem starten! Die Änderung der Radstrecke ist sicher nicht toll, aber deswegen nicht zu starten halte ich für albern. Dieses ewig Gejammer wegen unfairer Bedingungen/Windschattenfahren nervt ziemlich. Die Bedingungen sind für alle gleich. Das ist halt so, genauso wie schlechtes Wetter etc.