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Vollständige Version anzeigen : Gewicht/Cholesterin trotz Sport


clara226
15.07.2014, 17:55
Hi,

trotz ca. 15 h Sport pro Woche (habe gerade meine 6. LD gefinisht) ist es mir im letzten Jahr praktisch nicht gelungen abzunehmen (BMI ca. 23). Insgesamt ist das Thema Gewicht schon lange sehr mühselig. Außerdem habe ich beim letzten Blutbild im Mai einen Cholesterinwert von 199 gehabt, nachdem der in den Jahren davor eher zwischen 110 und 150 schwankte. Da war ich zwar gerade erkältet, aber das sollte den Cholesterinwert ja nicht beeinflussen. Ich bemühe mich um gesunde Ernährung (was ich scheinbar nicht so doll hinbekomme). Die anderen Blutwerte bewegen sich im normalen Bereich.

Was könnte da im Argen liegen? Eigentlich sollte das viele Training doch die Fettreserven abbauen und den Cholesterinwert niedrig halten.

Danke für eure Anregungen!

Joerg aus Hattingen
15.07.2014, 18:02
Hallo Clara,

Gewicht iat ja nicht das allein Entscheidende, Muskeln wiegen mehr als Fett, insofern kannst Du bei Deinem BMI durchaus eher muskulös statt 'fett' sein. Das kann man aber aus Deinen Angaben nicht erkennen.
Grundsätzlich haben Frauen einen höheren Fettanteil als Männer. Zumindest bei Diäten wird Frauen empfohlen, zusätzlich ein Krafttraining durchzuführen.
Wenn Du also mit Deinem Fettanteil nicht zufrieden bist , resp ihn als zu hoch erachtest, könntest Du durch ein Krafttraining (an Geräten) zusätzliche Muskulatur aufbauen und dadurch auch in Ruhe ein größere Menge freier Fettsäuren verbrennen.

clara226
15.07.2014, 18:05
Hi Jörg, ich habe sichtbar überschüssige Fettreserven (ausgerechnet an Bauch und Taille ...), die mich ziemlich stören. Krafttraining im Fitnessstudio mache ich seit ca. 2 Jahren.

cfexistenz
15.07.2014, 18:14
Bei 15 Stunden Sport pro Woche wirst du kaum noch was draufpacken können am Verbrauch, so blöd wies klingt: weniger kcal zu dir nehmen!
Angenommen du verbrauchst vorsichtig geschätzt 400-500 kcal pro Stunde Sport sind das 1000 kcal EXTRA pro Tag, die du auf deinen Grundumsatz (kommt aufs Gewicht an, aber hier auch mind. wohl 1200 kcal) draufschlägst. Selbst mit 2000 kcal pro Tag kann man sich (wenn man nich grad Nougatcreme oder Hasselnussbutter pur isst) echt schon viel futtern.

Einfachste Umstellung für den Anfang: alle Arten von Softdrinks mit Wasser ersetzen, Vollkorn anstatt Weissbrot, kein Alkohol, keine Nahrungsergänzungsmittel zum Sport mitnehmen (v.a. Kohlenhydratpulver, Gels oder Riegel), viel mehr fällt mir dazu nich ein. Du wirst dabei kurzfristig natürlich auch einen gewissen Teil deiner Form verlieren, da einfach weniger Energie bereit steht als üblich.

Weiterhin kannst du auch mal deine Schilddrüsenfunktion testen lassen, vielleicht ergibt sich da was.

Joerg aus Hattingen
15.07.2014, 18:16
Wenn Du überschüssige Fettreserven hast (hast Du eigentlich mal Deinen Fettanteil messen lassen?) isst Du entweder zuviel oder Du trainierst evtl verkehrt.
Andererseits habe ich jetzt gerade mal nachgerechnet, ich habe einen BMI von 22,8 und meine Ex-Freundin behauptet, ich wäre absolut hager (An mir wäre nix dran :-) ).
Ersteres kannst Du durch ein Ernährungsprotokoll erfahren, dazu könntest Du grob abschätzen, wieviel Energie Du durch Dein tägliches Training verbrauchst. Für den Anfang würde eine grobe Abschätzung reichen.

Antracis
15.07.2014, 18:18
Man kann halt auch über 20h die Woche trainieren und dennoch Gewicht zunehmen. Du gehörst halt wahrscheinlich nicht zu dem Athletentypus, der bei viel Training gleich katabol wird, also Gewicht verliert. Irgendwann klappt das auch bei Dir, das Energiedefizit muss halt einfach sehr groß sein. Das ist dann Diätmäßig eine Herausforderung, weil für das Training ja auch ein Kalorienminimum und vor allem auch eine Versorgung mit vielen Nährstoffen wichtig ist. Da musst Du halt gut überlegen, ob es halt wirklich notwendig ist.

Wie ist denn Dein BMI, ist der wirklich viel zu hoch ?[EDIT, hatte den wert überlesen..) Es gibt auch ausgeprägte Stammfettttypen, wo halt der Waschbärbauch dem Waschbrett aber wirklich als allerletztes weicht, obwohl der Körperfettgehalt gar nicht so hoch ist.

Bei mir ist das auch so ähnlich. Auf den Armen sieht man jede Ader, aber 1-3 Kilo zuviel sind praktisch nur auf Bauch und Hüfte und fällt da gleich extrem auf. Das bekomme ich zwar weg, aber es ist extrem schwierig.

Und kein Vergleich mit einer Freundin, die sich immer bei mir beklagt, dass sie kaum aufs Laufband gehen kann, weil sie dann schon wieder so dünne iss.

Und aufs Cholesterin würde ich sehr wenig geben. Der Gesamtwert hat kaum eine Aussage, wichtig sind die Werte für HDL/LDL, das Verhältnis und die Triglyceride. Wenn da die Werte o.K. sind, würde ich keinen Gedanken daran verschwenden. Sollten die Blutfettwerte durch die Bank schlecht sein und Du Dich nach den Trainingseinheiten nicht nur von Pommes und Mayonaise ernähren, würde eine genauere Beratung beim Arzt sinnvoll sein, weil tatsächlich LD-Ausdauertraining in der Regel die Fettwerte sehr gut beeinflusst und wenn man dennoch sehr schlechte Werte hat, für die man wenig tut, sollte eine erbliche Stoffwechselstörung ausgeschlossen werden.

marlaskate
15.07.2014, 18:42
Mal Schilddrüsen-Funktion überprüfen. Vielleicht liegt da eine Unterfunktion vor?

Otbest
15.07.2014, 23:32
Was isst du denn? Wie sieht gesunde Ernährung bei dir aus?

Grüße

MattF
15.07.2014, 23:52
Ich glaube man hat hier falsche Erwartung aufgrund medial aufbereiteter Vorbilder.

Neueste Erkenntnis ist meines Wissens, dass am "gesündesten" ein BMI zwischen 25 und 30 gilt. Also keinesfalls der Hagere dünne. Ein paar Pölsterchen auf den Rippen sind keineswegs ungesund.

15h und mehr Training sind im übrigen auch nicht mehr direkt als gesund zu werten. Also bevor jetzt alle aufschreien, unbedingt ungesund ist es auch noch nicht, aber um allgem gesund zu bleiben muss man keine 15h Training in die Woche packen.

Also jemand der z.b. 5 mal die Woche 30-45min Sport macht und einen BMI von 27 hat,der dazu noch recht stressfrei lebt und sich gesund ernährt, der dürfte den gesündest möglichen Lebensstil haben.
Sicher kein Triathlet mit 20h Training und nem Job mit 40h und Überstunden und einem BMI unter 20.

Wie hier schon gesagt wurde es gibt unterschiedliche Typen Menschen. Als ich knapp über 70 kg gewogen haben (vor 25 Jahren :-) ), mit 1.78m hatte ich auch keine Sixpack, sondern einen deutlich sichtbaren Bauch (wenn ich mich von der Seite anschauen, aber welcher Mann würde auf die Idee kommen sich von der Seite im Spiegel zu betrachten?:Lachanfall: ). Heute wieg ich 15 kg mehr.

Nur mal so zum Nachdenken ob man vielleicht einem Phantom nachläuft.

Joerg aus Hattingen
16.07.2014, 08:25
... Als ich knapp über 70 kg gewogen haben (vor 25 Jahren :-) ), mit 1.78m hatte ich auch keine Sixpack, sondern einen deutlich sichtbaren Bauch (wenn ich mich von der Seite anschauen, aber welcher Mann würde auf die Idee kommen sich von der Seite im Spiegel zu betrachten?:Lachanfall: )...

Den 'Bauch' hattest Du wahrscheinlich eher aufgrund einer Holhkreuzhaltung als aufgrund von zuviel Bauchfett.
Aber grundsätzlich hast Du recht, ein BMI von 23 ist absolut kein Grund, um mit einer Diät anzufangen.
Überlegungen, ob man sich 'gut' ernährt, sollte man sich vielleicht immer machen.

clara226
16.07.2014, 12:15
Vielen Dank für euer Feedback und eure Gedanken.

Wie es aussieht, hilft wohl wirklich nur der sehr mühsame Weg der Reduzierung der aufgenommenen Kalorien. Vor 2 Jahren habe ich mal für einige Monate ein Ernährungstagebuch geführt (via FDDB), mit konsequentem Vermeiden von Kalorienfallen habe ich ein bisschen Gewicht verloren (ca. 3 kg in 3 Monaten oder so). Als ich das nach dem IM Lanza wieder beginnen wollte, war sehr interessant, dass mein Hungergefühl deutlich über dem errechneten Bedarf lag (für die ersten 2 Wochen nach dem IM fand ich es ja ok, aber dann nicht mehr ...). Auf Dauer ist es halt schon hart.

Es gibt im Wesentlichen zwei Gründe für mich, Gewicht verlieren zu wollen. Nr. 1 ist die Optik, das Fett ist deutlich zu sehen und stört mich. Nr. 2 sind die sportlichen Ergebnisse, mit ein paar kg weniger wäre ich schneller. Ich bin in den 6 Jahren Ausdauersport recht ambitioniert geworden (PB 10 km 40 min, HM 1:31 h, LD 10:16 h etc.), und um besser zu werden, möchte ich an den verfügbaren Schrauben drehen. Das Gewicht ist definitiv ein Faktor.

Die Schilddrüsenwerte sollten stimmen - "TSH" ist der Laborwert dafür, oder? Der schwankte in den letzten Jahren zwischen 0,9 und 1,8.

Als gesundes Essen bezeichne ich: Viel frisches Obst und Gemüse - gern saisonal, Salat, wenig Weißmehl, nur selten zuckerhaltige Getränke, viel selbst und frisch kochen, praktisch kein Fastfood, kein Alkohol, eiweißbetont (v.a. nach hartem Training und Wettkämpfen), Kohlehydrate mal mehr mal weniger (je nach Trainingsumfängen). Ich möchte nicht hungern (Hunger ist für mich ein Signal des Körpers, dass er was braucht). Ich ernähre mich nicht bio, vegetarisch etc., nur bei Laktose habe ich Probleme, davon vertrage ich nur kleine Mengen.

Wenn man drüber nachdenkt, fällt einem natürlich ein, wo überall z.B. Zucker drinsteckt usw. - aber man ist ja nicht perfekt ... mit Enährungsprotokoll wäre das wohl der Ansatz, um sinnvoll die Energiezufuhr im Griff zu behalten.

clara226
16.07.2014, 12:17
Achso, als Gesundheitssport geht Langdistanz(-Training) sicher nicht durch, aber das ist auch nicht meine primäre Motivation ;)

MattF
16.07.2014, 13:13
GEwicht verlieren geht nur über weniger Essen als Verbrauchen.

ScottZhang
16.07.2014, 14:09
GEwicht verlieren geht nur über weniger Essen als Verbrauchen.

Was du da beschreibst heißt Verhungern, ganz sicher möchte niemand so Gewicht verlieren.

MattF
16.07.2014, 14:33
Was du da beschreibst heißt Verhungern,


Ach, hätte ich dazu sagen müssen, dass man vor dem Verhungern mit der Diät aufhört. Sind die Leute schon so doof?

clara226
16.07.2014, 14:34
Ach, hätte ich dazu sagen müssen, dass man vor dem Verhungern mit der Diät aufhört. Sind die Leute schon so doof?
YMMD! :Lachanfall:

Antracis
16.07.2014, 21:35
Was du da beschreibst heißt Verhungern, ganz sicher möchte niemand so Gewicht verlieren.

Ich möchte tatsächlich lieber an Gewicht verlieren, indem ich mehr esse, als ich verbrauche - ich hab aber irgendwie den Dreh noch nicht raus. :Cheese:

Lui
17.07.2014, 00:54
Wenn man drüber nachdenkt, fällt einem natürlich ein, wo überall z.B. Zucker drinsteckt usw. - aber man ist ja nicht perfekt ... mit Enährungsprotokoll wäre das wohl der Ansatz, um sinnvoll die Energiezufuhr im Griff zu behalten.

Wie sieht es mit Süßigkeiten und Snacks aus? Oft überschätzen Leute ihren Snack-Konsum, der mal eben mehr Kalorien hat als eine ganze Mahlzeit.
Ich snacke, bzw esse im grunde fast nie Süßigkeiten.

Eber
17.07.2014, 01:09
Hallo clara226,
sehr offen wie du das Thema angehst. Respekt!
So Kalorien-Hinweise wie "weniger Kalorien Essen als verbrauchen" sind nicht zielführend.
Ihnen liegt auch ein Irrtum zu Grunde, auch wenn sie ich auf ein Naturgesetz (Energie-Erhaltung) beziehen:
der Mensch ist kein einfacher Verbrennungsofen, sondern eine vom Gehirn-gesteuerte Maschine, die in der Lage ist die eigene Struktur zu verändern, Muskeln zu bilden, Knochen, Haare sowie die Körpertemperatur zu regeln und ein weiterer Unterschied zum Ofen, es wird die zugeführte Nahrung, je nachdem was du isst, weder komplett verbrannt, noch komplett verwendet, sondern Teile auch einfach (unverdaut, oder von den Darmbakterien umgewandelt) einfach ausgeschieden ...
Das was dein Körper mit der in den Blutkreislauf zugeführten Nahrung anstellt ist zu einem beträchtlichen Teil gesteuert vom Gehirn und von deinen Zellen, die ja Signale senden und empfangen.
Jeder Mensch hat sicherlich unterschiedlich sensitive Signalwege, so wie es auch unterschiedliche Verteilungen an Fettzellen im Menschen gibt und ich glaube auch dass sich die Menschen zellulär stark von einander unterscheiden.
Hier gibt es diverse noch nicht vollständig verstandene Signalwege.
Prominent sind das Leptin-Signal und eben Insulin.
Entsprechende Störungen sind u.a. Insulin-Resistenz und auch Leptinresistenz.
Die Leute können dir nun viel vorschlagen und du wirst vielleicht meinen, es läge an deiner Diziplin, wie gut du durchhältst.
Das ist aber einfach nicht richtig, dem einen fällt es leicht dem anderen nicht.
Dem einen macht das Gehirn schneller einen Strich durch die Rechnung, indem es Hunger produziert oder die Temperatur runteregelt und auch den inneren Antrieb auf Bewegung drosselt...
Manch einem mögen vielleicht auch diverse Mikronährstoffe mangneln weshalb der Körper gewisse Eiweisse und andere strukturelle Bausteine (z.B Hormone) nicht in ausreichendem Maße herstellen kann..

Ich will dich nicht demotivieren, wollte nur schon mal sagen: glaub nicht den ganzen Mist, der so geredet wird.

Ich arbeite selbst auch permanent an meiner "Gewichtsfront", habe seit Jahren relativ stabiles Gewicht 69 und 74kg (nach Carboloading), an 300 Tagen im Jahr schätze ich so zw. 70 und 72 kg, bei 180 cm Körpergröße (und unathletischer Erscheinung).

Ich weiss nun nicht wie ich noch definierter werden könnte, bei rund 9 kg Fettmasse, hätte ich auch noch einige Stellen zu beackern.
Ich kann aber für mich klar sagen, wie ich fetter werden kann:
Wieder Nudeln, Vollkornbrot, Reis, Kartoffeln .. zu essen.
Dazu Bier und süßes Obst, und Energy Drinks, Cola, usw ..
und möglichst nährstoffarm ...
Ne, das leere Kalorien Mistzeugs lass ich möglichst weg - nur in Ausnahmefällen.

Ich hatte dieses Jahr erstmalig über 300 Gesamtcholesterin - da der Wert 0 Aussagekraft hat ob ich mal später ne koronare Herzkrankheit kriege, bin ich dem erst gar nicht nachgegangen - mag sein dass ich das Essen über Nacht nicht verdaut hatte, mag auch nicht so sein, der Wert war bisher immer so bei gut 200.

Von BMI und Kalorien - Diskusionen halte ich mich lieber raus - da ist mir viel zu grob.

Viel Erfolg,wenn du zu dünn wirst, wirst du das sicher im Training merken,
Eber

alex1
17.07.2014, 01:42
Hallo.
Ich meine mal gehört zu haben, dass man auch zunehmen kann, wenn man insgesamt sehr / zu wenig isst, weil der Körper dann zugeführte Energie gerne als Fett speichert, für schlechte Zeiten.

Eine Freundin von mir hat gute Erfahrungen mit Weight Watchers gemacht. Mir ist schon klar, dass Du mit einem BMI von 23 im grünen Bereich bist, aber ich fand bei WW das Punktesystem gut, woraus man klar ablesen konnte, welche Lebensmittel wie reichhaltig sind. Außerdem gab es dort gute und sehr leckere Rezepte.


Ich kann Deine "Problematik" sehr gut nachvollziehen, aber vielleicht steckt dahinter auch ein übertriebener Perfektionismus?
Das kenne ich auch von mir, nach zehn Jahren "Pumpen" konnte man mich objektiv sicherlich als sehr gut durchtrainiert bezeichnen, ich selbst war aber noch nicht richtig zufrieden, weil ich in meinen Augen noch nicht "perfekt" war.

Vor längere Zeit habe ich mal einen Text / Blog (?) von einer (Profi-?) Läuferin gelesen, die sowohl Werbefotos von sich mit Sixpack, als auch normale Fotos von sich mit "Bäuchlein" gezeigt hat. Sie hatte sich dazu entschieden, weil sie bei diesem Perfektionismus nicht mehr mitmachen wollte. Auf diese Fotos gab es eine große Resonanz. Leider finde ich gerade keinen Link dazu...

sbechtel
17.07.2014, 09:27
Guter Beitrag von Eber! Wenn deine Cholesterinwerte wirklich schlecht sind (dann kommt es aber, wie schon angemerkt, auf LDL/HDL und Trig. an), dann hilft nur mehr (gesättigtes) Fett essen (ja, richtig gehört). Falls dich sowohl die Cholesterinproblematik als auch Ebers Ausführungen weiter interessieren, kann ich das Buch "Good Calories, Bad Calories" von Gary Taubes (im Ganzen ein hervorragendes Buch) sehr empfehlen.

Läuftnix
17.07.2014, 09:34
Ich habe meine Cholesterin-Werte gut durch vegane Ernährung ins Lot gebracht. Meine Ärztin war über die Verbesserung in drei Monaten extrem erstaunt.

HollyX
17.07.2014, 09:56
Hi Leute,

@Eber
@Sebastian

+1 !

Die input-output-Theorie ist eben nur eine Theorie. Eine andere bezieht sich darauf, dass Fetteinlagerungen nix mit Energie-Überschuss sondern mit dem in unserer Kultur dauerhaft zu hohen Insulin zu tun haben.

Dieses berühmte Youtube-Video ist da wirklich erleuchtend:
"Sugar - the bitter truth"
https://www.youtube.com/watch?v=dBnniua6-oM

Also einfach mal über low-carb-high-fat informieren. Ausprobieren solltest du das mal. Einfach KH weglassen und mit gutem Fett sattessen.

An dieser Stelle Danke an Sebastian: Dein Beitrag war für mich die Initialzündung :Blumen:

Grüße
Holger

shoki
17.07.2014, 10:33
Die ernährungshinweise bezüglich des hdl/ldl sind richtig (vegetarisch,Vegan, nicht rauchen etc) bringen nur leider nix wenn es genetisch veranlagt ist.
Da sollte evtl dein Arzt mal genau über die Werte gucken und dich beraten was zu tun ist.

ScottZhang
17.07.2014, 11:12
Ach, hätte ich dazu sagen müssen, dass man vor dem Verhungern mit der Diät aufhört. Sind die Leute schon so doof?

Tschuldige, ich ging davon aus, dass sie es sind. Anders können solche Weisheiten nicht zustande kommen.

GEwicht verlieren geht nur über weniger Essen als Verbrauchen.

wie kommt darauf? Welche Theorie lässt dich solch einen Schluss ziehen?

ScottZhang
17.07.2014, 11:21
Ich möchte tatsächlich lieber an Gewicht verlieren, indem ich mehr esse, als ich verbrauche - ich hab aber irgendwie den Dreh noch nicht raus. :Cheese:

Ach und anders rum klappts, ja? Komisch das es immer noch immer wieder neue Diäten auf dem markt gibt und überhaupt ist es schon ein großen Thema in der modernen westlichen Welt. Aber hey, du musst ja nur weniger Essen als man verbraucht (was auch immer das heißen soll).

ScottZhang
17.07.2014, 11:33
Die Input-output-Theorie ist eben nur eine Theorie.r

Was soll das heißen "nur eine Theorie"?

Die Input-Output Theorie ist kompletter Bullshit und eine Fehlinterpretation des ersten Hauptsatz der Thermodynamik, ein Werbegag.

Der erste Hauptsatz notwendig aber nicht hinreichend. Und das ist auch der Kackpunkt, es lässt sich nichts daraus ableiten.

Wenn das Wasserfass voller wird geht Wasser rein, geschenkt, trivial. Aber wie das Wasser da rein kommt, lässt sich nicht aus dem ersten Hauptsatz ableiten.
(Oder anders für alle die nicht mit den Begriffen "hinreichend" und "notwendig" klar kommen: läuft Wasser ins Fass muss es nicht zwangsläufig voller werden, wenn es zB. ein offenes System darstellt)

Was in unserem Körper passiert bestimmen Hormone und Enzyme und NICHT der erste Hauptsatz der Thermodynamik. Ich raff einfach nicht wie man auf so einen Bllödsinn kommt. Da hat doch irgendwer in der Schule nicht aufgepasst.

Aber gut geht und zählt weiter eure Kalorien mit einem Messfehler von hier bis Kasachstan ...

clara226
17.07.2014, 11:57
Scott, was ist dein Ansatz?

(Du musst hier bitte niemanden beleidigen.)

Eber
17.07.2014, 12:31
Hi Leute,
Dieses berühmte Youtube-Video ist da wirklich erleuchtend:
"Sugar - the bitter truth"
https://www.youtube.com/watch?v=dBnniua6-oM
..
Dieser Prof. hat auch ein Buch geschrieben, leider ist es etwas dick :Cheese:
Hier erfährt man an extremen Beispielen, wie sehr der Hypothalamus das Gewicht, Bewegungstrieb, Hunger, usw steuert und hat Gelegeneheit Verständnis und Mitleid mit den "Superdicken" zu entwickeln, bei welchen die Steuerung irreversibel defekt ist ...

TrInfected
17.07.2014, 12:35
Hallo.
Ich meine mal gehört zu haben, dass man auch zunehmen kann, wenn man insgesamt sehr / zu wenig isst, weil der Körper dann zugeführte Energie gerne als Fett speichert, für schlechte Zeiten.


Sowas in der Art habe ich auch schon gehört und mache in letzter Zeit auch Erfahrungen, die dazu passen. Esse ich weniger als meinen Grundumsatz, bleibt quasi alles direkt auf den Hüften. :Cheese: Ich wiege mich 1x in der Woche, denn je nach Trainingsumfang/ Ernährung (wenige oder viele KH) und auch Zyklus schwankt das Gewicht ja.

Wer fddb kennt, kennt vielleicht auch schon den Beitrag über die Zauberformel (http://fddb.info/db/de/fragen/die_zauberformel_zum_abnehmen_21279/index.html). Für mich klingt das plausibel.

Ach ja, der BMI hat bei Sportlern wohl keine so große Aussagekraft. Meiner ist (noch) zu hoch, trotzdem trage ich Kleidergröße 40/42...

SwimAlex
17.07.2014, 12:57
Man sagt ja, man ruiniert sich seinen Fettstoffwechsel, wenn man ständig zu- und abnimmt und unregelmäßig bzw. wenig isst. Demnach kann es sein, dass man trotz max. 1.500 Kalorien am Tag zunimmt, bzw. nicht abnimmt, da sich der Körper daran gewöhnt hat.

Sagen zumindest diverse Artikel, Bücher, etc. zu dem Thema. Was daran ist, kann ich nicht sagen. Für mich klang das bisher immer schlüssig.

Kleidergröße 40/42 entspricht doch einem an der Schwelle liegenden oder leicht erhöhten BMI.
Ich habe einen BMI von 22 und Kleidergröße 36. Und ich bin sicher gar nicht hager, sondern eher muskulös, mit ein wenig Fett vor allem an den Beinen.

ScottZhang
17.07.2014, 14:14
Scott, was ist dein Ansatz?

(Du musst hier bitte niemanden beleidigen.)

Oh, hab ich jemanden beleidigt? Das wollt ich nicht!

Ich reagiere vllt manchmal etwas gereizt bei dem Thema, nix für ungut.

TrInfected
17.07.2014, 14:44
Kleidergröße 40/42 entspricht doch einem an der Schwelle liegenden oder leicht erhöhten BMI.
Ich habe einen BMI von 22 und Kleidergröße 36. Und ich bin sicher gar nicht hager, sondern eher muskulös, mit ein wenig Fett vor allem an den Beinen.

Stimmt, ich schrieb ja auch, dass mein BMI zur Zeit noch zu hoch ist. Laut einem BMI-Rechner müsste ich jedenfalls zwischen 6 und 24 Kilo abnehmen. :Lachen2: Ich arbeite jedenfalls dran.

Wobei Kleidergröße 40/42 ja Medium ist - also eigentlich dem Durchschnitt entsprechen sollte. Weil die größte Hose, die ich je besessen und getragen habe, Größe 54 ist, fühlt sich die aktuelle Größe aber schon ziemlich gut an. ;)

MarionR
17.07.2014, 19:18
Kleidergröße 40/42 entspricht doch einem an der Schwelle liegenden oder leicht erhöhten BMI.
Ich habe einen BMI von 22 und Kleidergröße 36.

Hängt doch auch ein bisschen von der Körpergröße ab... Im Moment sowieso keine Chance, aber auch mit BMI 22-23 hätte ich nie in Gr. 36 gepasst...

SwimAlex
17.07.2014, 19:28
Klar, wobei ich 176 bin. War auch gar keine Kritik.
Mit große 36 haben die meisten kleinen Mädels wahrscheinlich einen BMI von 20 oder so. Daher passt das dann schon als Sportler.

MarionR
17.07.2014, 19:32
Klar, wobei ich 176 bin. War auch gar keine Kritik. ..

Ok, bin etwas kleiner.
War auch gar nicht als Kritik gemeint. :Huhu:

TrInfected
17.07.2014, 22:38
Hängt doch auch ein bisschen von der Körpergröße ab... Im Moment sowieso keine Chance, aber auch mit BMI 22-23 hätte ich nie in Gr. 36 gepasst...

Klar, wobei ich 176 bin. War auch gar keine Kritik.
Mit große 36 haben die meisten kleinen Mädels wahrscheinlich einen BMI von 20 oder so. Daher passt das dann schon als Sportler.

Ich bin 1,78... Hab's auch nicht als Kritik aufgefasst, alles gut. :Blumen:

Lui
17.07.2014, 23:08
Oh, hab ich jemanden beleidigt? Das wollt ich nicht!

Ich reagiere vllt manchmal etwas gereizt bei dem Thema, nix für ungut.

Die Frage was dein Ansatz ist, hast du aber immer noch nicht beantwortet.

Bei mir hat die "BS Theorie" Calories in vs. Calories out allerdings immer ziemlich hingehauen.
Ich sehe in meinem unmittelbaren Umfeld oft, dass unheimlich viele Leute viel mehr essen als ich. Ich
denke viele überschätzen ihren Verbrauch.
Die Schlanken, die ich kenne, essen auch weniger. Von der BBC gabs auch mal ne Sendung,
wo man das untersucht hat.

Mike1
18.07.2014, 10:01
Was soll das heißen "nur eine Theorie"?

Die Input-Output Theorie ist kompletter Bullshit und eine Fehlinterpretation des ersten Hauptsatz der Thermodynamik, ein Werbegag.

Der erste Hauptsatz notwendig aber nicht hinreichend. Und das ist auch der Kackpunkt, es lässt sich nichts daraus ableiten.

Wenn das Wasserfass voller wird geht Wasser rein, geschenkt, trivial. Aber wie das Wasser da rein kommt, lässt sich nicht aus dem ersten Hauptsatz ableiten.
(Oder anders für alle die nicht mit den Begriffen "hinreichend" und "notwendig" klar kommen: läuft Wasser ins Fass muss es nicht zwangsläufig voller werden, wenn es zB. ein offenes System darstellt)

Was in unserem Körper passiert bestimmen Hormone und Enzyme und NICHT der erste Hauptsatz der Thermodynamik. Ich raff einfach nicht wie man auf so einen Bllödsinn kommt. Da hat doch irgendwer in der Schule nicht aufgepasst.
Hö? Dass es physikalisch unmöglich ist, mehr Energie rauszuholen als man reingesteckt hat und diese Differenz durch Fettreserven gedeckt werden muss, ist doch kein Blödsinn?


Aber gut geht und zählt weiter eure Kalorien mit einem Messfehler von hier bis Kasachstan ...
Da hast du allerdings recht. Und bringt auch nichts, wenn man sich vor Hunger im Kreis dreht und dann mit Ausreden für ein zweites oder drittes Abendessen anfängt.

HollyX
18.07.2014, 10:02
Lui,

wenn du oder die Personen, die du da beobachtest, sich "ausgewogen" ernähren - d.h. mit einem starken Prozentsatz Kohlenhydrate/Zucker, wird "viel essen" eben auch "viel KH" bedeuten. Ergo nehmen die zu, die viel essen.

Ich möchte nicht dauernd mit meiner eigenen Erfahrung nerven (ich bin instinktiv deiner Meinung), aber seit ich KH extrem einschränke (mittlerweile fast völlig vermeide), hab ich ca. 7kg abgenommen -und mäste mich dabei förmlich.

Grüße
Holger

runningmaus
18.07.2014, 10:45
....aber seit ich KH extrem einschränke (mittlerweile fast völlig vermeide), hab ich ca. 7kg abgenommen -....

hi,
das wäre auch mein Tipp an Clara226:

Sobald Du saisonbedingt nicht mehr so hart trainierst/trainieren musst,
stell mal die Ernährung auf LowCarb um, ... vor allem baut sich dabei (bei mir zumindest ;) ) erstaunlicherweis' rel. viel an Bauch und Hüfte ab...

Viel Glück :Huhu:

tomilla
18.07.2014, 13:59
Ich bin auch ein Freund aus der KH reduzierten Ecke. KH sind für mich eine Waffe. Ich nehme sie nur auf wenn ich sie auch brauche (>GA1). Clara, solltest du der Meinung sein, dass du ohne KH nicht den Tag überstehst, dann könntest du an dem Timing arbeiten. Alle Carbs nach dem Training. Das Training abwechslungsreich gestalten (Stichwort Cortisol und Ausdauersport). Viel Erfolg.

Lui
18.07.2014, 19:12
wenn du oder die Personen, die du da beobachtest, sich "ausgewogen" ernähren - d.h. mit einem starken Prozentsatz Kohlenhydrate/Zucker, wird "viel essen" eben auch "viel KH" bedeuten. Ergo nehmen die zu, die viel essen.

Ich möchte nicht dauernd mit meiner eigenen Erfahrung nerven (ich bin instinktiv deiner Meinung), aber seit ich KH extrem einschränke (mittlerweile fast völlig vermeide), hab ich ca. 7kg abgenommen -und mäste mich dabei förmlich.


Das hat man untersucht, da Wissenschaftler einfach nicht erklären konnten wieso man sich mit Low Carb angeblich mästen kann und trotzdem abnimmt. Man hat genaue Proben(urin usw) genommen um zu sehen wie viele Kalorien jemand mit welcher Ernährungsform verbraucht und stellte fest, es war ziemlich identisch.
Im Endeefekt essen Leute, die sich Low Carb ernähren ganz einfach weniger Kalorien, da Eiweiß länger satt macht.
Zu sehen in dieser BBC Doku: https://www.youtube.com/watch?v=epxp_Viq484

Zusätzlich achtet einer auf Low Carb einfach mehr auf was er isst und schiebt sich nicht noch massig Süßigkeiten und Backwaren unbewusst rein, was massig Kalorien hat.

Ich bin jemand, der nicht gerne snackt, keine Süßigkeiten mag und auch nicht eine zweite Portion isst. Das heißt ich esse von Natur aus ziemlich die Mengen, die ich auch verbrauche. Das erklärt warum ich bei einer reinen Low Carb Ernährung(was ich öfters getestet habe) nicht ein Gramm mehr abnehme, da ich immer die gleichen Mengen esse, egal ob ich Low oder High Carb esse.

Antracis
18.07.2014, 19:32
Ach und anders rum klappts, ja?

Das ist leider bei manchen Dingen im Leben so. Wenn man Ein Gewicht in der Hand hält und loslässt, fällt es runter. Wenn man dann aber die Hand wieder schließt, kommt das Gewicht nicht wieder hoch. Einfach ausprobieren!


Komisch das es immer noch immer wieder neue Diäten auf dem markt gibt und überhaupt ist es schon ein großen Thema in der modernen westlichen Welt.

Genau, deshalb ist es in den Teilen der Welt, wo man nicht mehr essen kann, als man verbraucht, sondern meist weniger essen muss, als man bräuchte, auch kein Thema.


Aber hey, du musst ja nur weniger Essen als man verbraucht (was auch immer das heißen soll).

Genau. Wenn Du reich werden willst, musst Du auch nur langfristig mehr einnehmen, als Du ausgibst. Auch das ist in der westlichen Welt ein zentrales Thema.

:Blumen:

Antracis
18.07.2014, 19:54
Hi Leute,

@Eber
@Sebastian

+1 !

Die input-output-Theorie ist eben nur eine Theorie. Eine andere bezieht sich darauf, dass Fetteinlagerungen nix mit Energie-Überschuss sondern mit dem in unserer Kultur dauerhaft zu hohen Insulin zu tun haben.



Die Theorie wird dann recht praktisch, wenn Du Dich z.B. 2 Monate mit sagen wir < 1000Kcal pro Tag ernährst und danach ein paar Monate mit > 5000 bei gleichem Verbrauch.

Nebenbei ist es vermutlich so, dass die Menschen in den meisten Hungergebieten in Afrika deshalb so hohe Fettanteile haben, weil sie sich hauptsächlich von Reis mit hohem glykämischen Index ernähren müssen. Das wäre dann ein praktisches Beispiel für Deine alternativ angeführte Theorie :Nee:

Die Überlegungen hier hinken daran, dass Ernährungsphysiologie natürlich keiner genauen mathematischen Modellrechnung folgt. Das liegt aber praktisch nur daran, dass man nicht alle Variablen kennt. Insofern spielen natürlich genauso wie der Insulinspiegel auch genetische Faktoren eine Rolle, aber insgesamt hat das ganze schon eine physikalische Grundlage und dahingehend ist der Körper dann doch wieder am Ende ein, wenn auch komplexer, Verbrennungsofen.

Das wirkliche Problem bei Sportlern und Ihrem Gewicht ist schlicht meist das nicht immer offensichtliche Missverhältniss zwischen dem überschätzen Kalorienverbrauch und der nicht geringen Substitution. Beispielsweise muss man schon ziemlich schnell eine Stunde laufen, um sein Körpergewicht x 10 in Kcal zu verbrennen. Hingegen reicht dann schon eine große Schokomilch, um das wieder reinzuholen.

HollyX
18.07.2014, 21:48
Hi Leute

Lui hat geschrieben:
Im Endeefekt essen Leute, die sich Low Carb ernähren ganz einfach weniger Kalorien, da Eiweiß länger satt macht.
Zu sehen in dieser BBC Doku: https://www.youtube.com/watch?v=epxp_Viq484

Ich kenn den Film. Allerdings gehts da um die Atkins-Diät, die eine low-carb-high-protein-Ernährung ist. Ich bezieh mich auf die low-carb-high-fat-Ernährung.

Ich bin kein Physiologe (obwohl ich mal ne Ausbildung in dem Bereich hatte) - von da aus weiß ich nicht, ob die These, dass Insulin die Fettverbrennung stoppt und zum Aufbau zum Fettgewebe führt, nur nur haltlose These ist, oder nicht gesicherter Fakt. Ich vermute letzteres. Von da aus ist es ein ganz klarer Mechanismus, dass low-carb den Insulin-Stoffwechsel stabilisiert, keine Spitzen erzeugt und somit erleichtert, mehr Energie aus Fetten zu ziehen und eben kein Fettgewebe aufzubauen.

Eine Sonderstellung nimmt hier Fruktose ein (https://www.youtube.com/watch?v=dBnniua6-oM), die im Gegensatz zu Glucose NUR in der Leber verstoffwechselt wird und dort, wenn sie kumuliert, Schäden anrichtet (Achtung - ich zitiere nur!). Das ist v.a. eine Fettleber. Das ist v.a. deshalb problematisch, weil in nahezu jedem Lebensmittel Fruktose ist (als Teil des Haushaltszuckers).

Ein Vorreiter in der low-carb-high-Fat-"Bewegung" ist übrigens Timothy Noakes, Autor von "lore of running" und Erfinder der central governour Theorie. Kein Spinner, sondern ein Profunder - und das ist am wichtigsten - unabhängiger Wissenschaftler.

Hier sind ein paar kurze interessante Filmchen mit ihm:
https://www.youtube.com/watch?v=9zPevyLJrmg
https://www.youtube.com/watch?v=QjQDFVE5exI
Der ist etwas länger:
https://www.youtube.com/watch?v=D0GSSSE4l8U

Das ist keine Religion - ich finds einfach sehr plausibel. Und meine eigenen Erfahrungen damit blasen mich jeden Tag aufs neue weg :Blumen:

Grüße
Holger

HollyX
18.07.2014, 22:08
Hi Antarctis,


Die Theorie wird dann recht praktisch, wenn Du Dich z.B. 2 Monate mit sagen wir < 1000Kcal pro Tag ernährst und danach ein paar Monate mit > 5000 bei gleichem Verbrauch.


Kann durchaus sein. Ich hab keine Ahnung, ob die Kalorien - Theorie Unsinn ist.


Nebenbei ist es vermutlich so, dass die Menschen in den meisten Hungergebieten in Afrika deshalb so hohe Fettanteile haben, weil sie sich hauptsächlich von Reis mit hohem glykämischen Index ernähren müssen. Das wäre dann ein praktisches Beispiel für Deine alternativ angeführte Theorie


Ich weiß nichts über die Ernährungsgewohnheiten in Afrika. Aber zum Beispiel ist in China der Verkauf von zuckerhaltigen Getränken in den letzten Jahren massiv angestiegen - und parallel dazu die Diatbetes - Rate, die zu den größten in der Welt gehört.

Nach Noakes (https://www.youtube.com/watch?v=Bsx72V4IpJY
) hat sich unsere Ernährung in den 70er Jahren schlagartig geändert, als per politischem Ratgeber eine "vollwertige Ernährung" mit viel KH und wenig Fett empfohlen wurde. Seitdem steigen die Zivilsationskrankheiten an. Dazu scheitern alle Interventionsstudien, die auf Sport oder Kalorienreduktion abzielen.


Die Überlegungen hier hinken daran, dass Ernährungsphysiologie natürlich keiner genauen mathematischen Modellrechnung folgt. Das liegt aber praktisch nur daran, dass man nicht alle Variablen kennt. Insofern spielen natürlich genauso wie der Insulinspiegel auch genetische Faktoren eine Rolle, aber insgesamt hat das ganze schon eine physikalische Grundlage und dahingehend ist der Körper dann doch wieder am Ende ein, wenn auch komplexer, Verbrennungsofen


Diesen Teil versteh ich nicht ganz. Es ging lediglich um die kausale Kette Zucker --> Insulin --> Aufbau des Fettgewebes.

Was hier hinkt, versteh ich nicht. Außerdem lässt sich jeder kausale Effekt in einer Gleichung repräsentieren. Die Tatsache, dass es "omitted factors" gibt, ändert daran nix, weil diese Faktoren im stochastischen Fehlerterm repräsentiert sind.

Von da aus ändert dein korrektes Argument, dass auch die Genetik ne Rolle spielt, doch nix daran, dass Zucker negative Wirkungen hat. Allerdings - und da hast du Recht, dürfte der Effekt von der Genetik abgängen - nämlich dadurch, dass (laut Noakes) viele Menschen insulinresistent sind und somit die Insulinausschüttung nicht dazu führt, dass der Zucker aus dem Blut entfernt wird. Laut Noakes ist beides (der hohe Insulinspiegel und die Glucose) eine Wirkung von Arteriosklerose, weil es die Arterien irritiert und schädigt. Als Folge lagern sich LDL-Partikel in die geschädigten Stellen ein, was zur Plaquebildung führt.

Bitte beachte, dass ich versuche, einen Weg durch diesen Dschungel zu bahnen und nur das wiederkeue, was ich von anderen (die ich glaubwürdig finde, wie Noakes) wiedergebe.

Grüße
Holger

Lui
18.07.2014, 22:17
Ich kenn den Film. Allerdings gehts da um die Atkins-Diät, die eine low-carb-high-protein-Ernährung ist. Ich bezieh mich auf die low-carb-high-fat-Ernährung.



Gerade Atkins ist im Gegensatz zu anderen Low Carb Diets HIGH FAT.

Wenn du damit klar kommst, kein Thema. Alle Diäten funktionieren, wenn man sich dran hält, weil sie einen zwingen die Kalorienmenge zu reduzieren. Viele Menschen kommen mit KH nicht klar, weil sie dann direkt 3000 Kcal pro Tag alleine an süße Backwaren, Kuchen und Schokozeug essen, also die FALSCHEN KH.

Ich esse KH in Form von Gemüse, Obst, Reis, Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Getreide, aber keine Fertigprodukte und kaum/nie zuckerhaltige Produkte.

Peyrer
19.07.2014, 08:57
Ich versuche mich an ein paar Dinge bei meiner Ernährung zu halten.
1. Im Alltag halte ich mich an 3 Mahlzeiten pro Tag
2. Umso unverarbeiteter desto besser
3. versuche eineige Lebensmittel wie z.B. Weizen zu meiden
4. versuche einige Lebensmittel bewusst einzubauen z.B. Leinöl
Damit komme ich sehr gut zurecht, und ich denke egal welche Diät und wie diese alle heißen, bringen langfristig nix wenn man seine Gewohnheiten nicht ändert.
Ich denke wenn die Ernährung halbwegs stimmt und die Kalorien nährwertreich sind, also nicht gerade aus Fastfood oder Fertigpizza kommen, auch die Rechnung Kalorienverbrauch/Kalorienaufnahme durch das eigene Hungerfefühl erledigt wird.

ironshaky
19.07.2014, 10:29
Hier noch einmal ein paar Daten:
der Grundumsatz eines Mannes wird mit 900 kcal plus 10 kcal pro Kilogramm Körpergewicht veranschlagt. Für den 70 kg Athleten würde dies 900 + 700 = 1600 kcal bedeuten (auch wenn die Kalorie seit 1978 nicht mehr verwendet wird).
Dieser Wert gilt nur bei völliger körperlicher Ruhe und hat mit dem Alltag wohl nur wenig zu tun.

Unabhängig von der Frage, ob KH oder Fett, high-Protein oder sonst was, möchte ich noch mal eine einfache Rechnung aufstellen:

1kg Körperfett bzw. Fettgewebe (besteht ja nicht nur aus Fett) enthält 6 bis 7 kcal pro Gramm, d.h. 6000 bis 7000 kcal. Zur Veratmung von Fetten ist ca. 16% mehr Sauerstoff notwendig, als für die Veratmung von KH und das spart sich der Körper eben gerne mal ein, solange KH vorhanden sind. Bei einem Lauf über 10 km in zügigem Tempo (sagen wir mal 5 Min./km im Training) werde ca. 600 kcal zur Leistung benötigt. Bei einem gut trainierten Triathleten kann evtl. die Hälfte davon aus den Fetten rekrutiert werden, d.h. ca. 300 kcal. Für den Verlust von 1 kg Fettgewebe entspräche das nach dieser kurzen Berechnung ca. 250 Lauf-km und die muss man erst mal laufen.
Abnehmen, wenn man das möchte oder muss, geht im Prinzip nicht anders, als die Menge und Zusammensetzung der Nahrungsmittel zu kontrollieren und die notwendige Zeit sinnvoll zu planen.

~anna~
19.07.2014, 10:58
Hier noch einmal ein paar Daten:
der Grundumsatz eines Mannes wird mit 900 kcal plus 10 kcal pro Kilogramm Körpergewicht veranschlagt. Für den 70 kg Athleten würde dies 900 + 700 = 1600 kcal bedeuten (auch wenn die Kalorie seit 1978 nicht mehr verwendet wird).
Dieser Wert gilt nur bei völliger körperlicher Ruhe und hat mit dem Alltag wohl nur wenig zu tun.

Unabhängig von der Frage, ob KH oder Fett, high-Protein oder sonst was, möchte ich noch mal eine einfache Rechnung aufstellen:

1kg Körperfett bzw. Fettgewebe (besteht ja nicht nur aus Fett) enthält 6 bis 7 kcal pro Gramm, d.h. 6000 bis 7000 kcal. Zur Veratmung von Fetten ist ca. 16% mehr Sauerstoff notwendig, als für die Veratmung von KH und das spart sich der Körper eben gerne mal ein, solange KH vorhanden sind. Bei einem Lauf über 10 km in zügigem Tempo (sagen wir mal 5 Min./km im Training) werde ca. 600 kcal zur Leistung benötigt. Bei einem gut trainierten Triathleten kann evtl. die Hälfte davon aus den Fetten rekrutiert werden, d.h. ca. 300 kcal. Für den Verlust von 1 kg Fettgewebe entspräche das nach dieser kurzen Berechnung ca. 250 Lauf-km und die muss man erst mal laufen.
Abnehmen, wenn man das möchte oder muss, geht im Prinzip nicht anders, als die Menge und Zusammensetzung der Nahrungsmittel zu kontrollieren und die notwendige Zeit sinnvoll zu planen.

Naja, beim Laufen kriegt man halt nicht so viel Trainingsvolumen zusammen, aber am Radl kommen bei jeder längeren halbwegs intensiven Fahrt einige Tausend kcal Verbrauch zusammen (lässt sich ziemlich genau mit Leistungsmesser und angeommener Effizienz der Leistungsproduktion (Faktor 4) abschätzen) - und das selbst bei meinem vergleichsweise niedrigen Körpergewicht. Ich persönlich unterschätze eher den Verbrauch... Hinzu kommt noch der extra Bedarf durch die physiologischen Anpassungen nach dem Training (Reparatur, Aufbau). Das frisst gerade bei nicht alltäglichen Belastungen enorm (zB Wettkämpfe, ungewohnt harte oder lange Einheit, Krafttraining bei Anfängern).

HollyX
19.07.2014, 12:28
Hi

Peyrer hatte geschrieben
Damit komme ich sehr gut zurecht, und ich denke egal welche Diät und wie diese alle heißen, bringen langfristig nix wenn man seine Gewohnheiten nicht ändert.

+1

Ich würde noch hinzufügen, dass man die Gewohnheiten nur ändern kann, wenn man emtional nicht reinbuttern (haha Sprachwitz) muss. Wenn man die ganze Zeit ein Verlangen unterdrücken muss und zumindest etwas leidet, wird das einfach nix.

Das ist meiner Erfahrung nach eben auch ein Vorteil von low-carb-high-fat (LCHF). Nach einiger Zeit hat man wirklich keinerlei Verlangen mehr nach Süßem. Und sag ich bewusst als ehermaliger Zucker-junky.

Nach jeder Radausfahrt war für mich ein übliches Ritual:
- eine Flasche Kirschsaft
- Teller Pasta
- Tafel Schokolade.

Jetzt fahr ich 180km mit richtig Druck, nur mit Wasser - und danach hab ich für 2-3h immer noch keinen Hunger.....

Das einzige was nervt ist, hmm, ab und zu mal ein Käffchen mit Kuchen und der Zucker im Kaffee. Kriege sowohl bei Milch oder Stevia echt die Krise :)

Und das alles ist eben ein Nachteil aller Abnehm-Versuche, die auf Kalorien-Reduzierung abzielen: Der Körper strebt nach Homöostase: Erhöht man den Output durch Sport oder reduziert den Input durch Diät, reagiert der Körper mit Hunger und man holt sich die Kalorieren langfristig doch wieder, die man insgeheim braucht...

Und eine Anm. noch zu Lui: Bei LCHF reduziert man eben nicht die Kalorien, weil man die Energie, die man normalerweise durch KH bekommt, durch Fett ersetzt (ca. 5%KH, 25%Protein, 70%Fett).

Es kann sogar sein, dass dadurch, dass Fett mehr Energie enthält, unterm Strich MEHR Kalorien zu sich nimmt.

Und noch eine Anm. zu dem Beispiel von Antarctis bzgl. der Ernährung in Afrika. Das ist schon ein Strohmann, mein Lieber. Niemand bestreitet doch, wenn du hungerst (also Kalorien quasi zwanghaft reduzierst), dass der Körper dann durch den Energiemangel auch abnimmt. :Blumen:


Grüße
Holger

ScottZhang
19.07.2014, 13:24
Hö? Dass es physikalisch unmöglich ist, mehr Energie rauszuholen als man reingesteckt hat und diese Differenz durch Fettreserven gedeckt werden muss, ist doch kein Blödsinn?


Warum Fett?


Da hast du allerdings recht. Und bringt auch nichts, wenn man sich vor Hunger im Kreis dreht und dann mit Ausreden für ein zweites oder drittes Abendessen anfängt.

Nochmal für alle: Der 1.HS (erste Hauptsatz der Thermodynamik) steht, er muss immer erfüllt. Er ist hinreichend.

Eins ist Fakt, wirst du schwerer hast du Masse aufgenommen, wirst du leichter hast Masse verloren.

Was ihr nun alle versucht, ist davon ausgehend auf den Prozess zu schließen der das steuert. Da gibt es aber ein Problem, denn der 1. HS ist nicht notwendig, es gilt keine Äquivalenz, der 1. HS IST NICHT DER PROZESS. Z.B. ein sehr erfolgreicher aber nicht so beliebter Weg Gewicht zu verlieren unter Einhaltung des 1.HS ist es sich den Arm ab zu schneiden.

Da geht es nun los mit, dass ihr alle nur hoffen können dass das ach so verhasste Fett abgebaut wird und nicht z.B. die so nützliche Hirnmasse (oder wie es meist wirklich ist Muskelmasse, siehe unten). Das ist das eine.

Das andere ist, in In und Out sind keine unabhängige Größen (das sagt ja unter anderen gerade auc der 1. HS). Ich kann sie also gar nicht unabhängig Steuern. Wenn ich weniger In mach und hoffe meine Körper baut Fett ab (und wieder,warum eigentlich Fett?) kann der (oder muss) der Körper einfach nur Out zurücknehmen.
Das gefährlich ist nun das man euch erzählt man könne seine Kalorien zählen, das ist lächerlich. An das Out komm ich garnicht ran, und das In messe ich wahrscheinlich mit einer Fehlertoleranz die den Werte nur noch das Prädikat "Phantasie" zu kommen lassen können.

Und ich möchte auch noch einen dritten Punkt darlegen, der häufig vergessen wird: Die Hauptaufagbe des Körper ist seine Kerntemperatur zu halten, dafür geht die meiste Energie drauf. Kann er die Kerntemperatur nicht halten stirbt der Organismus (in besondere das Gehirn mag es schön kuschelig). Wenn ich In nun zurückfahre geht im Hirn die rote Lampe an, wenn In nicht reicht um die Kerntemperatur zu halten. Nun ist es so das Fett ein Wärmeisolator ist, er hilft also PASSIV den Körper auf Kerntemperatur zu halten (im Gegensatz zur Muskulatur). D.h. Fett kann den Körper "wärmen" ohne Out erhöhen zu müssen. Nun wünche ich viel Spass jedem der hofft der Körper würde Fett großzügig loswerden wenn er in eine Energiekrise gerät.

(PS: ich behaupte nicht das es nicht Leute gibt für die das funktioniert. Fett ist nunmal der Vorratsspeicher und im normalen Maße dafür da um über längere essensfreie Zeit hinweg zu kommen. Ich selber bin der Gegenbeweis das Fett-auf/ab-bau nichts mit dem
Eessverhalten zu tun hat.
Was mich nur wirklich nervt, ist die Verallgemeinerungen und diese "Theorien" die rumgeistern. Noch dazu, wenn sie so offensichtlich falsch sind. Ihr müsst immer im Hinterkopf haben, dass das ein riesen Markt ist mit den Diäten und Mittelchen, da wird gelogen und vereinfacht was das Zeug hält. Und solche Pseudo-plausibilät hilft nun mal, weil Otto-Normal Verbraucher denkt er würde etwas verstehen, was aber nicht der Fall ist. (auch hier, ich will wirklich niemanden beleidigen!))

Antracis
19.07.2014, 14:10
Hi Antarctis,

Hi Holger,

Please no joke with names, auch unabsichtlich - vor allem, wenn ich nach nem Tempodauerlauf bei 30 Grad, wie gerade jetzt, eher überlege, mich Sahara zu nennen. :Cheese:

Das Wesentliche zu Deinen Anmerkungen passt auch zu meiner Meinung zu dem folgenden, insofern siehe bitte dort. ;)


Nun ist es so das Fett ein Wärmeisolator ist, er hilft also PASSIV den Körper auf Kerntemperatur zu halten (im Gegensatz zur Muskulatur). D.h. Fett kann den Körper "wärmen" ohne In zu erhöhen. Nun wünche ich viel Spass jedem der hofft der Körper würde Fett großzügig loswerden wenn er in eine Energiekrise gerät.


Diese These ist aus meiner Sicht kokmplett absurd.

Die Fettisolation ist zwar für Pottwale im Polarmeer bedeutsam - und beispielsweise auch für einen Ärmelkanalschwimmer - ,aber beim Durchschnittsmitteleuropäer ist die Isolation in der Auswirkung für die Energiebilanz vernachlässigbar.

Eher sind die Verhältnisse umgekehrt: Mit steigendem Körperfettanteil sinkt der Grundumsatz als Folge des erhöhten passiven Gewebeanteils, mit erhöhten Anteil an Muskulatur steigt er. (Muss man mir nicht glauben, kann man aber in jedem Physiologielehrbuch nachlesen). Das hilft dann sogar beim Abnehmen. D.h., entgegen Deiner These isoliert Muskulatur zwar nicht, aber sie hilft Energie zu verbrauchen und ist insofern nützlich, das Körpergewicht zu halten oder sogar zu verringern.

Es ist eine allgemeine Tendenz in der populärwissenschaftlichen Presse und vor allem auch in Internetforen, wahre Fakten durch unzulässige Integration in einen Kontext zu verfälschen.

So auch das mit dem Insulin. Natürlich spielt Insulin als Speicherhormon eine Rolle, aber man darf doch mal darüber nachdenken, ob der Körper wirklich in großen Mengen seine Fettspeicher auffüllen wird, wenn er gerade in Energienot ist. Oder anders herum, ob das Insulin nicht doch auch Energiesubstanz im Überschuss braucht, um sie in die Fettspeicher einzubauen.

Low-Carb ist meistens zum Abnehmen hilfreich. Das liegt aber nicht nur am direkten hormonellen Einfluss auf die Fetteinlagerung. Auch eine wesentliche Rolle spielt, das durch das Vermeiden von Blutglukosespitzen Heißhungerattacken vermieden werden. Weiterhin ist der Sättigungseffekt von Eiweißen deutlicher höher als der von KH und die Eiweiße sind als primäre Baustoffe auch keine optimalen Energielieferanten. IE, das zur energetischeh Verwertung ziemlich viel Energie investiert werden muss. Meint, die selbe physikalische Energiemenge in einem 1g Eiweiß und in einem g KH ist netto für den Körper unterschiedlich, bei Eiweißen ist sie geringer. Auch das zielt wieder auf die Energiebilanz ab.

Die Verminderte Einlagerung von Fettreserven bzw. die fehlende Blockade des Fettstoffwechsels spielt auch eine Rolle. Aber sie wird umso bedeutsamer, je größer das Energiedefizit ist und ist vernachlässigbar, wenn der Energieüberschuß eine gewisse Größe erreicht.

Bischi hat hier mal einen Beitrag gedreht, wo es sinngemäß darum ging, das einfache richtig zu machen. Da ging es ums Training und um das eigentliche Fleisch auf dem Teller. Triathleten neigen dazu, sich eher um die subtilen Gewürze in der Soße zu kümmern.

Das ist nicht unwichtig, aber so wie das Gericht ohne die Hauptzutat nichts wird, bearbeitet man meist auch andere Probleme suboptimal, wenn man sich nicht auf das Wesentliche fokussiert. Und das ist beim Thema Körpergewicht halt die zugeführte und auch die verbrauchte Energiemenge. Deren Bedeutung varriiert in Abhängigkeit von der genetischen Veranlagung und kann durch die Nahrungszusammensetzung beeinflusst werden. Aber wichtig bleibt sie immer.

Das "Diät-Problem", wenn man es so nennen will, ist ein ganz anderes. Unser Körper ist halt zum Energiesparen und Energiespeichern optimiert, höchstwahrscheinlich ein Selektionsvorteil aus vergangener Zeit. Und Hunger ist ein verdammt übles Gefühl, während fettes süßes Essen zu den schönsten Sachen überhaupt gehören kann. Wenn man einen Hebel sucht, hat man Ihn hier...

Lui
19.07.2014, 18:22
Und sag ich bewusst als ehermaliger Zucker-junky.

Nach jeder Radausfahrt war für mich ein übliches Ritual:
- eine Flasche Kirschsaft
- Teller Pasta
- Tafel Schokolade.

Und eine Anm. noch zu Lui: Bei LCHF reduziert man eben nicht die Kalorien, weil man die Energie, die man normalerweise durch KH bekommt, durch Fett ersetzt (ca. 5%KH, 25%Protein, 70%Fett).




Darum sage ich es ist individuell. Ich war noch nie Zuckerjunkie. Auf die Idee nach dem Training ne Tafel Schokolade zu essen, würde ich gar nicht erst kommen. Der Gedanke bereitet mir schon Würgereiz. Kaffee trinke ich schwarz(ohne alles) und Zuckerprodukte, wie gesagt, selten bis garnicht. Riesige Teller Pasta esse ich auch nicht.

Von Basmatireis zum Hähnchencurry mit Gemüse, bekomme ich keine Hungerflashs, wonach man den Kühlschrank leerräumt. Auch nicht von Pellkartoffeln zum Steak.

Darum sage ich, dass KH nicht das Problem sind, sondern falsche KH.
Kann sein, dass Zuckerjunkies und Junkfoodesser(Junkfood ist für mich alle Industrienahrung, zB auch Fischstäbchen oder Stulle mit Marmelade) mit deiner Ernährungsweise besser zurecht kommen, um von ihren schlechten Ernährungsgewohnheiten wegzukommen.

Hat die TE je erwähnt, was und wieviel sie in etwa pro Tag isst?

Flusslaeufer
19.07.2014, 20:04
Wenn du damit klar kommst, kein Thema. Alle Diäten funktionieren, wenn man sich dran hält, weil sie einen zwingen die Kalorienmenge zu reduzieren. Viele Menschen kommen mit KH nicht klar, weil sie dann direkt 3000 Kcal pro Tag alleine an süße Backwaren, Kuchen und Schokozeug essen, also die FALSCHEN KH.


Das wäre ja dann alles mit viel Fett...
Ich denke nicht, dass man zunimmt, wenn man KH-reich isst. Natürlich nur solange man die richtigen Sachen (also z.B. viel Obst und Gemüse) bevorzugt.

Zu den Afrikaner: Klar, wenn man die hungernden in beispielsweise Somalia anschaut, kann man da wenig aussagekräftige Schlüsse bzgl. ihrer Ernährung ziehen. Aber nicht jeder in Afrika hungert. In Kenia lebende Läufer z.B. ernähren sich hauptsächlich von KH und sind jetzt nicht wirklich fett :Huhu:

Lui
19.07.2014, 20:11
Das wäre ja dann alles mit viel Fett...


Allerdings argumentieren Low Carber, dass die Kombo KH + Fett zu Übergewicht führt.

Mir fällt oft auf, dass Leute, die auf Ernährungsformen wie Low Carb High Fat schwören oft vorher vollkommen falsch gegessen haben.

Das wäre so als wenn einer auf den Schwimmstil Total Immersion(vergleichbar mit Low Car High Fat) schwört, und sagt, "ich habe vorher jahrelang trainert und nie Fortschritte gemacht. Ich kann immer noch keine Bahn kraulen". Dann fragt man wie derjenige geschwommen ist und er antwortet: Hausfrauenbruststil(vergleichbar mit Junkfood).

Klar, wird man dann nicht zum Star-Schwimmer, aber das heißt nicht nur Total Immersion führt zum Ziel. Es gibt massig Leute, die vernünftig in Vereinen trainiert haben(vergleichbar mit ausgewogene gesunde Ernährung) und ohne Total Immersion super schwimmen.

anna.runner
20.07.2014, 00:44
Lui könntest du mal einen Beispieltag deiner Ernährung posten? :)

Ich glaube, der Threaderstellerin würden konkrete Tipps bzw. Beispielernährungspläne, die bereits auf erfolglreich getestet/eingesetzt werden eher helfen als die Neuauflage der ewigen Low Carb/Fat - Diskussion.

Lui
20.07.2014, 03:26
Wobei es weniger interessant ist, was ich esse, als was die TE isst und zwar detailliert.

Wenn einer schreibt, er macht beim Schwimmen keine Fortschritte, wird eigentlich immer gefragt, wie trainierst du und wie oft, machst du Intervalltraining usw. teilweise werden vom TE Vids gepostet oder von anderen erfragt.

DerQ
20.07.2014, 07:55
Guten Morgen,

Auch ich tu mich trotz mit unter sehr hoher sportumfänge schwer mit dem Gewicht auf einen zufriedenstellenden Nenner zu kommen.
Bei 1,78m wiege ich in der Regel zwischen 73-74kg - und dieses scheint auch mein so genanntes Plateau zu sein...

Soll heißen , damit ich etwas weniger wiege (70-71) muss ich mich wirklich extrem disziplinieren und gleichzeitig sehr hohe Umfänge trainieren (Marathontraining/MD/IM).
Was mich allerdings irre Macht ist der Umstand dass der Körper bei der kleinsten Disziplinlosigkeit (mal eine Pizza, oder auch mal was süßes) sofort alles einbunkert als gäbe es kein morgen mehr.. Sollten sogar mal zwei bis drei Tage am Stück etwas sportlos oder ungesünder sein, so sind am Ende der Woche schnell 1,5-2kg wieder drauf.

Finde das ganze schon sehr seltsam.. Wenn ich mich in meinem Umfeld umschaue machen wenige Leute Sport und bei der Ernährung Halte ich mich obendrein eher noch denen gegenüber Zurück ... Ergebnis ist, was ich oben schreibe. Dicker werden die anderen aber nicht, die meisten sind sogar gut schlank dabei..

Habe zum einen auch das Gefühl, dass sich mein Körper durch diese hohen Sportumfänge immer in einer kleinen "Krise" befindet, und somit aus der Ernährung alles zieht und bunkert was es gibt.
Zum anderen scheint dieser kalorienverbrauch beim Sport nach jahrelangem Ausdauersport wirklich überschätzt.

Letztendlich mag es wohl leider auch damit zusammenhängen dass ich früher als jugendlicher übergewichtig war (ca 102kg) und leider diese leeren Fettzellen besitze die nicht weggehen. Somit werden diese auch schnell gefüllt, sobald ein Überschuss an Nahrung entsteht. Dieses Problem scheinen "immer schlanke" nicht zu haben.

Dies alles zu akzeptiere fällt mir manchmal ganz schön schwer und stellt mich mental oft vor größere Schwierigkeiten als so mancher Wettkampf ;)

ScottZhang
20.07.2014, 11:07
Diese These ist aus meiner Sicht kokmplett absurd.

Die Fettisolation ist zwar für Pottwale im Polarmeer bedeutsam - und beispielsweise auch für einen Ärmelkanalschwimmer - ,aber beim Durchschnittsmitteleuropäer ist die Isolation in der Auswirkung für die Energiebilanz vernachlässigbar.


*facepalm*

Die Energiebilanz hat nix mit extremen zu tun, die gibs immer. Die spielt auch nicht mal ne Rolle und mal nicht. Der größte Teil unseres Energieverbrauchs geht für den Ausgleich der Körperkerntemperatur drauf (soweit ich weis) also spielt es eine Rolle. Und es ist völlig wurst ob es zu warm oder kalt ist, man muss auch Energie aufwenden um zu kühlen.
Ist ja nett die Vorstellung, aber man kann physikalische Gesetze nicht einfach an und ausschalten wie es einem passt, geht leider nicht.

Eher sind die Verhältnisse umgekehrt: Mit steigendem Körperfettanteil sinkt der Grundumsatz als Folge des erhöhten passiven Gewebeanteils, mit erhöhten Anteil an Muskulatur steigt er. (Muss man mir nicht glauben, kann man aber in jedem Physiologielehrbuch nachlesen). Das hilft dann sogar beim Abnehmen. D.h., entgegen Deiner These isoliert Muskulatur zwar nicht, aber sie hilft Energie zu verbrauchen und ist insofern nützlich, das Körpergewicht zu halten oder sogar zu verringern.


Hier steckt ein wahrer Kern. Aber dafür darf man keinen Organismus sein der in einer Energiekrise steckt, sondern einen Sportler der sich am Tag 6000kcal reinschüppt (Übertreibung).

HollyX
20.07.2014, 18:09
Hi Anna.runner,

Ich glaube, der Threaderstellerin würden konkrete Tipps bzw. Beispielernährungspläne, die bereits auf erfolglreich getestet/eingesetzt werden eher helfen als die Neuauflage der ewigen Low Carb/Fat - Diskussion.


Ich denke, dass die Vor- und Nachteile diverser Ansichten für die TE durchaus hilfreich sind zu entscheiden, wie sie vorgehen soll.

Außerdem seh ich nicht, wo es eine "ewige low carb/fat"-Diskussion gab. Hier im Forum? Hab keine gefunden.....

Allgemein geht LHCF auf die Erfahrungen von William Banting im Jahre 1862 zurück. Diese wird zur Zeit recycelt und ist damit eigentlich ne ziemlich neue Idee (lass mich aber gern überzeugen).
Wenn du auf Atkins anspielst: zum hundersten mal: Atkins ist eine high-protein diät - LCHF eine high fat diät...

Ich möchte Clara zustimmen, die in einem früheren posting sagte: In der Saison gar nix rumexperimentieren.

In der off-season würd ich ihr einfach mal raten, es zumindest zu probieren:

Phase 1: Schoko-Kram und verarbeitete Lebensmittel weglassen
Phase 2: Weizen weglassen
Phase 3: Beilagen (Reis, Nudeln, Kartoffeln) halbieren; dabei gesunde Fette erhöhen (Leinöl, Kokosöl, Olivenöl; keine Pflanzenöle)
Phase 4: Die noch verbliebenen Beilagen durch Gemüse ersetzen. Falls man hungrig ist, Fett erhöhen.

Das ganze 3 Monate durchziehen und beurteilen (Leistung, Wohlbefinden, craving nach Süßem etc.)

Wer das alles doof findet, muss es nicht machen. In Schweden wurde LCHF zur offiziellen Ernährungsdoktrin erklärt (http://healthimpactnews.com/2013/sweden-becomes-first-western-nation-to-reject-low-fat-diet-dogma-in-favor-of-low-carb-high-fat-nutrition/). In Südafrika wurde Noakes et al's Buch "the real meal revoluation" so oft verkauft, dass es einen großen Druck auf Restaurants und die Ernährungsindustrie ausgewirkt hat.

Ich seh mich selbst in der Experimentierphase. Was sagen die Blutwerte? Werd ich nicht doch einknicken und Süßes haben wollen? Work in progress :Blumen:

Grüße
Holger

Antracis
20.07.2014, 18:14
Ist ja nett die Vorstellung, aber man kann physikalische Gesetze nicht einfach an und ausschalten wie es einem passt, geht leider nicht.



Deine These ist doch die, falls ich sie richtig verstanden habe: Das menschliche Körperfett dient nicht primär als Energiespeicher, sondern als Isolator. Der Körper greift in Energiekrisen nicht primär darauf zurück, weil er seine Körpertemperatur aufrecht erhalten muss und sich deshalb nicht seines Isolator berauben will.

Klingt alles sehr nett und ich rate dringend zur Veröffentlichung, zumindest in dem Teil der Physiologie, den ich überschaue, hat sich das nämlich noch niemand getraut.

Lui
20.07.2014, 19:24
Phase 1: Schoko-Kram und verarbeitete Lebensmittel weglassen
Phase 2: Weizen weglassen
Phase 3: Beilagen (Reis, Nudeln, Kartoffeln) halbieren; dabei gesunde Fette erhöhen (Leinöl, Kokosöl, Olivenöl; keine Pflanzenöle)
Phase 4: Die noch verbliebenen Beilagen durch Gemüse ersetzen. Falls man hungrig ist, Fett erhöhen.



Das habe ich bestimmt schon 3-4 mal über die Jahre getestet. Ich persönlich habe weder ein Gramm mehr durch diese Ernährungsweise abgenommen, noch war meine Leistung besser als bei meiner normalen Ernährung.

Der Grund ist, dass ich mich sowieso im Grunde so ernähre, aber MIT Reis, Kartoffeln, Weizen, aber ohne Zuckerprodukte/verarbeitete Lebensmittel.
Die Leute, die einen Unterschied bemerken, sind Leute, die vorher massig Kalorien durch Kuchen und co. zugeführt haben und durch das Weglassen dann weniger Kalorien konsumieren. Das hat mit Reis oder nicht Reis nichts zu tun.

Letztendlich kann man aber auch mit einer reinen Junkfoodernährung schlank sein, wenn man nicht mehr isst als man verbraucht.
Ob es gesund ist, steht auf einem anderen Blatt.

Ich wiege normal 65-68kg bei 177cm. Wenn ich durch diversen Gründen(Sportpause, mehr als sonst essen usw) auf 75kg hochgehe und wieder auf 68kg will, reduziere ich meine Menge um ca. 15%(nach Gefühl).

clara226
21.07.2014, 09:53
Vielen Dank für die zahlreichen Anregungen und die Diskussion. Ich denke, dass ich in letzter Zeit nachlässiger geworden bin mit der Ernährung und z.T. einfach zu viele KHs, zu viel nebenbei und auch insgesamt zu große Portionen gegessen habe.

Jetzt ist Saisonpause (hey, schon wieder 2 Wochen um seit dem IM Frankfurt *g*), und ich möchte Low Carb eine echte Chance geben. Darauf werde ich bewusst stärker achten.

MattF
21.07.2014, 14:02
Ich hab jetzt nicht alles gelesen aber mal eine Anmerkung zu Kalorien zählen bringt nichts und weniger essen als verbrauchen ist zu einfach:

Wenn man wie viele hier vorgeschlagen hat low carb macht, dann mancht man aber genau das: Man reduziert die Zufuhr.

Wenn man einfach quasie alle Kohlenhydrate die man am Tag isst, von Brötchen / Brot über Kartoffeln, Nudeln, Kuchen, Softdrinks weg lässt. Kann man vom Rest gar nicht so viel ausgleichen.

Dann müsste man z.b. x Putenschnitzel, x Eier, Wurst usw usw, essen, was man instinktiv und auch weil man es garnicht rein bekommt, nicht macht.
Man isst automatisch mehr Salat, Obst, usw was alles relativ wenig Kalorien hat.

Man müsste dann schon z.b. bewusst Olivenöl löffelweise essen o.ae..


Das ist im übrigen der "Trick" der ganzen " ich lass was weg Diäten" oder auch der Trennkost.


Wenn man das weiß ist es ja auch nicht unbedingt schlimm, dann kann man das ja bewusst nutzen.

MfG
Matthias

HollyX
21.07.2014, 14:11
Hi MattF,

sorry, so direkt zu sein, aber das ist falsch.

Man ersetzt bei LCHF die Kohlenhydrate durch Fett. Da Fett mehr Kalorien/g hat als KH, kommt es u.U. sogar zu einer Erhöhung der Kalorien.

Der Abnehmeffekt geht nicht über die Kalorienreduzierung, sondern über die Stabilisierung und Senkung des Insulinstoffwechsels.

Die Studien, die eine low-carb-Ernährung mit einer low-fat-Ernährung verglichen (experimentel, randomized trials) fanden, dass die low-carber bis zu 2-3x soviel abnahmen wie die low-fat-Gruppe - und das obwohl bei nahezu allen Experimenten die low-fat-Gruppe WENIGER Kalorien zu sich genommen hatte.

Hier eine Übersichtsseite dazu mit Verlinkung zu den Studien (am Ende der Seite gibt der Autor eine Zusammenfassung, von der ich das entnommen habe).
http://authoritynutrition.com/23-studies-on-low-carb-and-low-fat-diets/

Ich find das sind gute Nachrichten.

Kalorienreduktion führt zu Hunger und der wiederum langfristig zum Ausgleich der Kalorien. Also hilft sich quälen nix, weil der Körper sich langfristig holt was er will.

Viele Grüße
Holger

MarionR
21.07.2014, 16:39
Der Abnehmeffekt geht nicht über die Kalorienreduzierung, sondern über die Stabilisierung und Senkung des Insulinstoffwechsels.
Dann dürften Gesunde, die sich nicht überwiegend von Weißbrot und Zuckerkram ernähren, eigentlich gar nicht abnehmen...

Die Studien, die eine low-carb-Ernährung mit einer low-fat-Ernährung verglichen (experimentel, randomized trials) fanden, dass die low-carber bis zu 2-3x soviel abnahmen wie die low-fat-Gruppe - und das obwohl bei nahezu allen Experimenten die low-fat-Gruppe WENIGER Kalorien zu sich genommen hatte.
Die Studien, die die low-carb-Ernährung nicht nur über einen eng begrenzten Zeitraum sondern über 5 Jahre mit gesunder Mischkost verglichen haben, kamen zu den Schlüssen, dass es kaum jemand durchhält, dass diejenigen, die es durchhalten nach den 5 Jahren nicht signifikant weniger wiegen wie die Mischköstler (etwas weniger als am Anfang) aber schlechtere Blutwerte haben (Cholesterin, Triglyceride, Leberwerte, Harnsäure).
Der letzte Pukt mag auf ungesunde low-carb-Ernärung und einen Überschuss an tierischen Fetten zurück zu führen sein. Alle 3 Punkte zusammen suggerieren aber, dass es sich zwar um eine effektive Diät handelt, die man ein paar Wochen oder vll. auch Monate macht und damit auch spektakulär viel abnehmen kann bei wenig Langfrist-Tauglichkeit.

HollyX
21.07.2014, 17:19
Hi Marion,

Dann dürften Gesunde, die sich nicht überwiegend von Weißbrot und Zuckerkram ernähren, eigentlich gar nicht abnehmen...


Ein guter Punkt. Aber gibt so Leute häufig? Keine Ahnung. Aber auch wenn: Es gibt natürlich Dutzende Moderatoren, genetische Unterschiede in hormonellen Prozessen etc.

Kausaltheoretisch lässt sich das immer leicht lösen, wenn man einen "Effekt" als "durchschnittlichen" Effekt bzw. das Resultat als "bedingten Erwartungswert gegeben X=x" interpretiert *hust*


Die Studien, die die low-carb-Ernährung nicht nur über einen eng begrenzten Zeitraum sondern über 5 Jahre mit gesunder Mischkost verglichen haben, kamen zu den Schlüssen, dass es kaum jemand durchhält, dass diejenigen, die es durchhalten nach den 5 Jahren nicht signifikant weniger wiegen wie die Mischköstler (etwas weniger als am Anfang) aber schlechtere Blutwerte haben (Cholesterin, Triglyceride, Leberwerte, Harnsäure).
Der letzte Pukt mag auf ungesunde low-carb-Ernärung und einen Überschuss an tierischen Fetten zurück zu führen sein. Alle 3 Punkte zusammen suggerieren aber, dass es sich zwar um eine effektive Diät handelt, die man ein paar Wochen oder vll. auch Monate macht und damit auch spektakulär viel abnehmen kann bei wenig Langfrist-Tauglichkeit.


Ja, das ist in der Tat ein Punkt. Einige Studien, die ich verlinkt habe, zeigen auch, dass einige Leute wieder einknicken.
Das sieht wie ein compliance - Problem aus. Anstatt das jetzt als ein Gegenargument zu sehen, würde mich eher interessieren, wie genau die Diät bei denen aussah und warum sie eingeknickt sind. Allerdings sind die compliance - Raten bei low-carbern in jedem Fall zumindest höher als bei den low-fat-Leuten, weils einfach besser schmeckt und richtig satt macht. :)

Wie gesagt, das craving hört *in der Regel* auf, sobald sich der Insulinspiegel und auch die Konditionierung des Gehirns normalisiert hat. Aber gerade letzteres wird bei vielen wohl nie ganz aufhören (hmmm, Kuchen.....:) ).

Die Studie, aber die für die, die es durchhalten, keine Unterschiede nach einigen Jahren mehr zeigt, irritiert mich etwas. Die würde ich dann doch gern mal anschauen.

Grüße
Holger

~anna~
21.07.2014, 18:09
Wie gut man low-carb verträgt, hängt stark von der Person ab. Gerade bei Frauen, die zudem sportlicht aktiv sind, würde ich das nie einfach so empfehlen. Was nicht heißt, dass man sich von Zuckerwasser ernähren soll. Aber halt vernünftig, mit (u.U. kh-reichem) Gemüse und sonstigen Lebensmitteln, die in Summe ein ausgeglichenes Makro- und Mikronährstoffprofil liefern...

Für mich ist ein leichtes kontrolliertes Hungergefühl immer ein gutes Zeichen, dass ich am Abnehmen bin ;) . Ausgewogene Ernährung vorausgesetzt.

MarionR
21.07.2014, 20:40
Ein guter Punkt. Aber gibt so Leute häufig? Keine Ahnung.
Ich hoffe, dass es noch Leute gibt, die einfach normal essen. Viel Obst und Gemüse, bisschen Milch(Produkte), wenig Fleisch und Fisch, ein bisschen Brot/Getreide und Sonntags Nachmittags Kuchen zum Kaffee. Unterm Strich von allem etwas, aber alles in Maßen.


gesagt, das craving hört *in der Regel* auf, sobald sich der Insulinspiegel und auch die Konditionierung des Gehirns normalisiert hat. Aber gerade letzteres wird bei vielen wohl nie ganz aufhören (hmmm, Kuchen.....:) ).

Die Konditionierung auf süß saugen wir halt im wahrsten Sinne des Wortes schon mit der Muttermilch ein. Muttermilch = süßlich, Stillen = Zufriedenheit, Geborgenheit und jede Menge andere positive Emotionen und schon ist das Gehirn schon im frühsten Kindesalter konditioniert...

Studien bzw. Reviews z.B.:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23587198
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22510792
wobei ich exakt die Studie, die ich gemeint habe noch suche...

HollyX
21.07.2014, 21:06
Hi Marion.

Bzgl. der geposteten reviews bin ich etwas verwirrt...Da gehts doch gar nicht um low carb.....? Die erste untersucht den Unterschied zweier low-fat-Diäten, die sich im Protein-Gehalt unterscheiden("...effects of low-fat diets either low or high in protein...") und die zweite die einfachen Unterschiede zwischen high - und low protein....

Man muss auch bei den low-carb-Diäten aufpassen. Für die niedrige compliance könnte relevant sein, ob es eine simple low-carb war (low carb ist ja ein sehr breiter Begriff). Hier /mir gehts um low-carb-HIGH FAT. Das Argument dahinter ist einfach, dass unser negatives Verständnis von Fett durch politische Propaganda und Lobby-Arbeit der Ernährungsmittelindustrie verursacht wurde - Fett in Wirklichkeit aber essentiell ist.

Ein zweiter möglicher Grund für die niedrige compliance könnte an der Natur aller randomized trial - Studien liegen, dass man ja durch die Randomisierung Leute einer Form zwangsweise zuweist. Das könnte auch dazu führen, dass die Leute die Form bald nach dem Experiment aufgeben...Wenn jemand sich freiwillig dafür entscheidet, ist die Motivation immer höher.

Grüße
Holger

Antracis
21.07.2014, 21:50
Das Argument dahinter ist einfach, dass unser negatives Verständnis von Fett durch politische Propaganda und Lobby-Arbeit der Ernährungsmittelindustrie verursacht wurde - Fett in Wirklichkeit aber essentiell ist.


Das ist mir auch zu stark vereinfacht. Es unterschlägt in absurder Weise den hohen Energiegehalt von Fett, das halt pro Nahrungsmenge einfach mal schnell die doppelte Energiemenge beeinhaltet und den nachgewiesen schädlichen einfluss gehärteter Fette gegenüber mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Das man durch massenhaften Konsum von Fritierfett krank wird, ist keine Erfindung der Werbung.

Und low-carb für Sportler ist so einfach nicht umzusetzen, da KH für die Leistungsfähigkeit und die Regeneration eine nicht geringe Rolle spielen. Und ja, ich kenne das Video zum Ketose-IM-Performer, aber die meisten Weltmeister und Olympiasieger ernähren sich nicht so...

MarionR
21.07.2014, 22:10
Sorry, die Links oben sind echt nicht optimal.

Die Studie bzw. der Vortrag auf den ich mich bezogen hatte war der hier (http://www.bdem.de/tagungen/tagung5/studienkhdiaeten.pdf).
Offensichtlich hatte sich der Unterschied zwischen low carb und low fat schon nach 1 Jahr, nicht erst nach 5 Jahren relativiert.

Und im Prinzip steht das auch in den Leitlinien zur Therapie der Adipositas (http://www.adipositas-gesellschaft.de/fileadmin/PDF/Leitlinien/S3_Adipositas_Praevention_Therapie_2014.pdf) ab S. 44 und insbesondere auch Zitat Nr. 229, wobei die Zitate 223-231 Input zum Thema liefern.

HollyX
21.07.2014, 22:34
Hi Antracis (sorry nochmal wegen des typos - war wirklich keine Absicht )


Das ist mir auch zu stark vereinfacht. Es unterschlägt in absurder Weise den hohen Energiegehalt von Fett, das halt pro Nahrungsmenge einfach mal schnell die doppelte Energiemenge beeinhaltet und den nachgewiesen schädlichen einfluss gehärteter Fette gegenüber mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Das man durch massenhaften Konsum von Fritierfett krank wird, ist keine Erfindung der Werbung.

Der erste Punkt ist dann richtig, wenn der Kaloriengehalt für die Gewichtszunahme irrelevant ist. Aber das wurde jetzt genug diskutiert :)

Zum Fritierfett: Ohne dessen Bestandteile zu kennen, nehm ich aber mal an, dass dies nicht die gesündesten Fette sind. Die Low-carber raten zu Kokosöl, Olivenöl und Leinöl. Die sollen gesund sein.

Es geht also nicht darum, sich jedes beliebige Fett reinzupfeifen, sondern die guten zu wählen.


Und low-carb für Sportler ist so einfach nicht umzusetzen, da KH für die Leistungsfähigkeit und die Regeneration eine nicht geringe Rolle spielen. Und ja, ich kenne das Video zum Ketose-IM-Performer, aber die meisten Weltmeister und Olympiasieger ernähren sich nicht so..

Du meinst Bevon McKinnon? Das Video kenn ich gar nicht (kannste das mal posten?). Ich kenn nur diesen Bericht hier: http://profgrant.com/2013/04/06/how-to-become-a-fat-burning-machine-lessons-from-athletes/

Dazu kann ich unbedingt dieses nette Buch hier empfehlen:
http://www.amazon.de/The-Art-Science-Carbohydrate-Performance/dp/0983490716/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1405974531&sr=8-1&keywords=volek+phinney

Die Autoren Jeff Volek und Stephen Phinney sind die zentralen low carb-Forscher und berichten in dem Buch ne Menge Studien u.a. an Radfahrern, die ihre performance (nicht nur GA1-Geeier) verbessern konnten.

Was meine eigene unmaßgebliche Erfahrung anbelangt: Ich mach wirklich alles - von HIT, freeletics, 5x5all out-Intervallen bis hin zu - für meine Begriffe - sehr langen Fahrten oberes GA1 - ohne jegliche KH-Zufuhr und ohne Einschränkung der Leistung.

Gerade gestern hab ich meine Dauer-Schallmauer durchbrochen und bin 8h lang / 216km gefahren - nur mit Wasser. Auch 3h später hatte ich noch keinen Hunger. Bin zwar kein schneller Radfahrer, aber es war genauso schnell wie vor ein paar Monaten noch die Hälfte der Strecke.

Das viele das nicht machen, ist m.E. kein Argument. Sie kennens halt nicht anders :)

Grüße
Holger

HollyX
21.07.2014, 22:48
Hi Marion,

danke für den link. Er sagt aber selbst, dass die Aussage sich auf nur eine Studie bezieht. Und wie gesagt, man müsste wissen, was und warum das passiert ist.

Dies hier ist eine Meta-Analyse, die anscheinend optimistischer ist:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23651522

Aber auch hier müsste man mal genauer nachschauen, ob es LCHF war.

Grüße
Holger

Lui
22.07.2014, 00:35
Ich finds ja ok, wenn du dich LCHF ernährst, aber wenn du sagst Calories in vs Calories out sei Blödsinn, stimmt das nicht, genauso wenig wie die Aussage, dass man von KH fett wird. Man kann sogar täglich bei Burger King essen und unter 10% KF haben, wenn man die Kalorien verbrennt.

HollyX
22.07.2014, 09:18
Lui,

ich habe erstens immer betont, dass ich selbst zu wenig Ahnung habe, um mich festzulegen. Auch sagte ich nicht, dass Kalorie in vs. out Quatsch ist - nur dass ich die Ansicht der Low carber, dass der Insulin-Prozess der Ausschlaggebende ist, überzeugt. Strengenommen kann es durchaus sein, dass an beiden was dran ist. Bei der Kalorienreduktion kommt halt die Störung der Homöostase und folglich Hunger/craving dazu, warum man sich unbewusst oder bewusst doch wieder alles reinschaufelt.

Auch denke ich nicht, dass man von KH fett wird (außer man isst viel Zucker, v.a. Fruktose).
Allerdings postuliert Noakes eine zentrale genetische Disposition, nämlich "Insulinresistenz" - d.h. der Körper schüttet zwar Insulin aus (mit allen negativen Folgen) - allerdings führt dies nicht dazu, dass die Glucose aus dem Blut entfernt werden. Man wüsste zwar nicht, wieiviel % der Menschen inulininrestent seien - allerdings vermutet er a) einen sehr hohen Grad und b) dass dies hinter dem metabolischen Syndrom steht. Für diese Menschen sind Kohlenhydrate sehr schädlich.

Grüße
Holger

Eber
22.07.2014, 13:42
..
Gerade gestern hab ich meine Dauer-Schallmauer durchbrochen und bin 8h lang / 216km gefahren - nur mit Wasser. Auch 3h später hatte ich noch keinen Hunger.
Erstklassig. Und langsam ist das auch nicht.

Antracis
22.07.2014, 18:58
@Holger:

Wir werden da nicht zusammenkommen, müssen wir aber auch nicht. :Blumen:

Finde den Austausch dennoch spannend. Ich werte halt die Low-Carb-These als krassen Außenseiter, was sowohl Studienlage als auch Fachliteraturmeinungsbild betrifft. Auch bei den Weltklasseathleten ist es sicher noch ein Außenseiterphänomen. Dennoch finde ich das ein spannendes Thema.

Dennoch, insgesamt gibt es wirklich sehr wenig leistungssteigernde Stoffe, wo das wissenschaftlich klar nachgewiesen ist, und die nicht auf der Dopingliste stehen. Und dazu gehören die KH.

Aber jeder Jeck iss anders...schön, wenn Du wenig bis keine brauchst, ist für die LD sicher nicht unpraktisch.

Betreff Video: Ich meinte einen sehr interessanten Beitrag von Sbechtel im Filmarchiv, den er über Low-carb/Ketose gemacht hat.

Gruß
Sascha

Lui
22.07.2014, 21:01
Auch sagte ich nicht, dass Kalorie in vs. out Quatsch ist

Sorry, mein Fehler. Ich hatte in Erinnerung, dass du geschrieben hattest, Calories in vs Calories out sei Zitat:"kompletter Bullshit".
Ich sah gerade, das schrieb ein anderer.

HollyX
22.07.2014, 22:39
Hi Sascha,

kann allem nur zustimmen.

Ich finds ein interessantes Experiment. Mal schauen, wo es hinführt.

Ich fand die Diskussion (mit allen) auch sehr interessant und vor allem immer sehr sachlich und entspannt, was ja bei Ernährungsthemen nicht immer der Fall ist :cool:

Viele Grüße
Holger

DerQ
24.07.2014, 19:17
Wie schaut es denn bei euch mit einem Wohlfühl- bzw. Leistungsgewicht aus?

Ich wie bei 1,79m immer zwischen 73 und 75kg, je nach Trainingsintensität und Umfang.
Ich weiß bzw. Denke, dass ich ggf. mit ein bis zwei Kilo weniger (weniger passiver Masse) noch etwas mehr zeitlich herausholen könnte vor allem beim laufen.
Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass mein Körper nach kurzer Zeit immer wieder auf dieses Gewicht zwischen 73 und 75kg springt. Er signalisiert mir dann (wenn ich nur zwischen 71 und 72 wiege) durch mehr Hunger, dass ich wieder mehr zuführen soll und schon bin ich wieder auf meinem Plateau angekommen :(

Kann es sein, dass der Organismus bei einer bestimmten Gewichtszone am Leistungsfähigsten bzw. Robustesten ist und deswegen immer wieder dahin zurück will?

Frage, weil es schon seltsam ist, dass der Körper sich da immer wieder hinpendelt, egal ob ich in einer Marathon oder LD Vorbereitung bin, oder auch mal zwei Wochen fast Sportpause habe..

MattF
24.07.2014, 19:58
Kann es sein, dass der Organismus bei einer bestimmten Gewichtszone am Leistungsfähigsten bzw. Robustesten ist und deswegen immer wieder dahin zurück will?

Frage, weil es schon seltsam ist, dass der Körper sich da immer wieder hinpendelt, egal ob ich in einer Marathon oder LD Vorbereitung bin, oder auch mal zwei Wochen fast Sportpause habe..

De Körper, bzw. das Gewicht bewegt sich dahin wo es für die Arterhaltung am sinnvollsten ist, nicht dahin wo es für Triathlonergebnisse am sinnvollsten ist.

Und das ist ein Kompromiss aus Leistungsfähigkeit und Reserven für schlechte Zeiten. Ein Hungerhaken mit 5% Fettreserven, der zwar 100 km weit laufen kann (mit Verpflegungsstellen) aber nach 3 Tagen ohne Essen tot ist, bringt der Arterhaltung nix.

ScottZhang
28.07.2014, 10:56
Deine These ist doch die, falls ich sie richtig verstanden habe: Das menschliche Körperfett dient nicht primär als Energiespeicher, sondern als Isolator. Der Körper greift in Energiekrisen nicht primär darauf zurück, weil er seine Körpertemperatur aufrecht erhalten muss und sich deshalb nicht seines Isolator berauben will.

Klingt alles sehr nett und ich rate dringend zur Veröffentlichung, zumindest in dem Teil der Physiologie, den ich überschaue, hat sich das nämlich noch niemand getraut.

Ja, so ungefähr - bis auf das "primär", davon hab ich eigentlich nix gesagt. Bedenke, es geht um den Organismus in der Energiekrise, nicht um einen ordentlich ernährten Menschen. Es kann auch ganz anders sein. Das ist doch mein Hauptpunkt, man kann nicht von der Bilanz auf die Effizienz des Mechanismus schließen, der diese auszugleichen versucht.

Ist auch nur ein Denkanstoß und nix neues. Die Idee das Fetteinlagerungen auch eine Wärmeisolationsprogramm darstellen, dass sich dem Stoffwechsel der verschiedenen Lebensabschnitte anpasst (man wird fetter im Alter), ist alt.

ScottZhang
28.07.2014, 11:08
De Körper, bzw. das Gewicht bewegt sich dahin wo es für die Arterhaltung am sinnvollsten ist, nicht dahin wo es für Triathlonergebnisse am sinnvollsten ist.

Und das ist ein Kompromiss aus Leistungsfähigkeit und Reserven für schlechte Zeiten. Ein Hungerhaken mit 5% Fettreserven, der zwar 100 km weit laufen kann (mit Verpflegungsstellen) aber nach 3 Tagen ohne Essen tot ist, bringt der Arterhaltung nix.

Hmmm, wenn der Hungerhaken ein Fleischfresser ist kann er, mit seinem 100km und wenig Fett aus gestatten, eine typische Hetzjagt* unternehmen, und womöglich in 3 Tagen was zu Essen erjagen und das mit seinen fetten Höhlenkollegen teilen.

*: Der mit der meisten Ausdauer und besten Kühlsytsem gewinnt, weil der andere - auch wenn dieser schneller ist - einfach irgendwann überhitz umkippt. Der Mensch ist ein hervoragender Hetzjäger, darum ist Ausdauersport auch so populär.

Fuzzel
28.07.2014, 12:12
Nachdem ich alles mal überflogen hab, klinke ich mich auch mal ein.

Ich kann aus eigenen Erfahrungen berichten, dass LCHF super erfolge erzielt. Ich habe einige Leute beim Abnehmen im Fitnessstudio betreut, die erfolgreich waren. Und es war immer die Kombination aus einer LCHF Ernährung+ Kraft und Ausdauer.

Es gibt einige Mechanismen, dir hier zusammenwirken:

1. Mehr Muskulatur verbrennt mehr im Ruhezustand.

2. Durch die Ernährung und das Training wird der Fettstoffwechsel trainiert. Folglich ist die Mobilisierung des Körperfetts für den Körper einfacher.

3. Der wahrscheinlich wichtigste Grund:
Die aktuelle Forschung hat gezeigt, dass bei dicken Menschen eine bestimmte Baktieriensorte im Darm häufiger Vorhanden ist als bei dünnen Menschen. Diese ist Experte darin auch die letzten KH aufzuspalten und dem Körper zur Verfügung zu stellen.

4. Isst man zu wenig schläft der Stoffwechsel ein. Der Körper hamstert, wegen unserer genetischen Veranlagung, für schlechte Zeiten.
(Ich hab schon einmal eine Kundin heimgeschickt und gesagt sie soll mehr essen. Sie hat eine Mahlzeiten durch einen Shake ersetzt und noch auch wenig gegessen+trainiert
=> sie hat abgenommen und konnte es kaum glauben)

5. (Theorie:) Durch viel Gemüse + Obst bekommen wir viele Mineralien+Spurenelemente+Vitamine. Dadurch "verlangt" der Körper nicht nach weiterem Essen, um seinen Bedarf an solchen zu decken. Kommen aber weiter "leere KH"(Nudeln,Brot, ...) nach geht die Spirale weiter und wir haben einen Kalorienüberschuss.

Natürlich spielen noch weitere Dinge, wie ein hoher Insulinspiegel etc. eine Rolle, aber ich denke mit diesen 5 Punken kommt man einer Erklärungen ganz nah.


Wichtig beim High Fat sind die "guten" Fette. Frische Eier, Öle, Nüsse...
Hier ist denke ich der Dr. Feil-Ansatz relativ einleuchtend.
Klar kommen schlechte Werte raus, wenn man täglich ein abgepacktes Steak ausm Supermarke reinhaut. Einmal den Kopf einschalten beim Einkaufen und Essen.

Wichtig ist auch nicht zu wenig zu essen. Das wird auch aus der Studie (Archiv Arne+Caro Rauscher) deutlich, die besagt nicht weniger als 1000kcal Defizit zu haben. Sonst baut der Körper eigene Substanzen ab. Und das ist bei einer Triathletin, die 15h trainiert am Tag sehr viel!!

Mike1
28.07.2014, 20:01
Wichtig beim High Fat sind die "guten" Fette. Frische Eier, Öle, Nüsse...
Waren wir uns im Paleo-Faden nicht schon einig, dass Nüsse wegen Omega-6-Fettsäuren böse sind? Und das bei den Ölen eigentlich auch nur gutes Olivenöl und Kokosöl/fett gut sind?

Fuzzel
29.07.2014, 14:33
Hab wie gesagt nur alles überflogen.

Ich würde bei den Ölen noch Leinöl duzu nehmen und die Nüsse drin lassen.
Nüsse haben auch gute ein- und mehrfach ungesättige Fettsäuren - da überwiegt das positive. Außerdem kommt noch ne Ladung Eiweiß oben drauf.

rundeer
29.07.2014, 15:55
Aber nicht übertreiben mit dem Leinöl. Hab schon gelesen zu viel davon habe negative Effekte, (und zwar für die Augen, so wie mir ist).

Aber eben: Man dürfte wohl gar nichts mehr Essen wenn man jeder noch so kleinen Studie Beachtung schenken würde. Abwechslung ist meiner Meinung nach das Beste.

poldi
29.07.2014, 16:18
Aber nicht übertreiben mit dem Leinöl. Hab schon gelesen zu viel davon habe negative Effekte, (und zwar für die Augen, so wie mir ist).

Aber eben: Man dürfte wohl gar nichts mehr Essen wenn man jeder noch so kleinen Studie Beachtung schenken würde. Abwechslung ist meiner Meinung nach das Beste.

Post des Tages :Blumen:

von allem ein bisschen, wenig verarbeitet und wenn mann/frau Glück hat liebevoll und frisch gekocht.

Mit Bedacht ohne Ablenkung sitzend essen und genießen.

Ich krieg schon wieder Hunger! ;)

DerQ
10.08.2014, 09:27
Normal heißt es ja, weniger Gewicht bedeutet fast automatisch bessere Zeiten, vor allem beim laufen..

Wie sind da eure Erfahrungen? Ich bin da aufgrund eigener Erfahrungen dieses Jahr etwas skeptisch..
Bin im Mai den HH Marathon gelaufen und hab im Winter / Frühjahr sehr viel Laufkilometer abgespult (über 1500km bis Mai). Entsprechend ist auch mein Gewicht runter gegangen (ca 72kg bei 1,78m).

Angefangen mit Tria Training habe ich Anfang Juni, und im Juli vor allem viele Schwimm und Rad KM zurückgelegt.
Mein Gewicht ist seitdem deutlich angestiegene (75kg, manchmal sogar 76). Habe aber das gefühl, dass ich bei diesem Gewicht leistungsfähiger bin. Habe auf Krampf mal auf 72/73 wieder reduziert und hatte dann nicht das Gefühl, das Training / die WK so abspülen zu können.
Erst jetzt am Mittwoch bin ich, trotz dem höheren Gewicht, eine neue 10k PB gelaufen und kann jetzt am we schon wieder voll durchtrainieren.

runningmaus
10.08.2014, 10:29
Meine Erfahrung zeigt, 3kg lassen sich gut mit besserem Training, einem ordentlichen Dickkopf und oft sogar mit Tagesform-Schwankungen ausgleichen :)
Die automatisch besseren Laufzeiten, nahezu unabhängig vom Trainingszustand ;) ... tja-ja.... ;) wir träumen alle...

OK, bei 10 kg Unterschied stellen sich diese "automatisch" ein...

:Huhu:

DerQ
17.08.2014, 08:27
Scheint wohl wirklich so zu sein.. Durch Tria Training (3x swim + 3x Rad pro Woche) ist das Gewicht um zwei bis drei Kilo angestiegen gegenüber reinem Lauftraining... Die Laufzeiten sind aber (bis 10km) trotzdem noch besser geworden..

Trotzdem geht ein gemischtes Gefühl mit dem Gewicht einher.. Muss man sich einfach einbilden durch Rad und schwimmen deutlich mehr Muskelmasse am Körper zu haben als beim reinen Lauftraining ;)

Eber
17.08.2014, 22:48
DerQ, durchs Radtraining spannen meine Hosen am Oberschenkel, welche definitiv dicker wurden und nicht fetter...

DerQ
14.09.2014, 08:07
Ist schon eine Farce mit dem blöden Gewicht ;)

Hab jetzt im September eine vier wöchige Saisonpause, in der nur nach Lust und Laune trainiert wird und schon geht das Gewicht wieder um 2-3 KG innerhalb kürzester Zeit hoch.
Gemein, dass sich der Stoffwechsel anscheinend an dieses hohe Trainingspensum anpasst und in Zeiten weniger Sports sofort zuschlägt und das Bunkern anfängt. Aktuell verzeiht mein Körper da nix, und jeder Schokoriegel und Burger landet direkt dort wo es nicht hinsoll :(

Muddy
15.09.2014, 10:40
Also ich bin knapp ein Jahr täglich gelaufen. Mal 5, mal 10, am Wochenende gerne mal 25KM. Der Körper gewöhnt sich an diesen Zustand und irgendwann verbrennt er nicht mehr sonderlich beim laufen, so war es zumindest bei mir, ich hab auch irgendwann zugenommen obwohl ich gelaufen bin wie ein verrückter.
Jetzt achte ich viel mehr auf Variationen, gehe nur noch 2-3 mal die Woche laufen, mal auf lange Distanz, mal nur schnelle 5KM, mal Intervall, mal ganz gemütlich - hauptsache den Körper gar nicht erst in eine Gewöhnungsphase bringen.

Zum Thema Cholesterin Wert, damit hatte ich als Teenie so meine Probleme, ich war damals übergewichtigt, mir hat damals das Ernährungsbuch "GU Cholesterin senken" geholfen, kannst du dir bspw. hier (http://www.medipolis.de/gu-cholesterin-senken-1-st-06812495.html) bestellen. Hab mich eine zeitlang sehr strikt an die Kombinationsdiät gehalten und es hat wirklich geholfen. Jetzt achte ich nur noch in dem Maße auf meine Ernährung, wie man es eben als Sportler so macht :Prost: