Vollständige Version anzeigen : Regelmäßig ins Übertraining
Ironbert
20.06.2014, 19:39
Servus Zusammen,
ich falle jedes Jahr ins Übertraining nach vergleichsweise geringem Umfang 10h und bei ausschließlich GA1-Intensitäten. Dazu kommt ein stressfreies sowie ausgeglichenes Privatleben.
Das bedeutet jedes Mal eine Pause zwischen 4-6 Wochen komplett ohne Sport. Erst danach kann ich wieder beginnen zu trainieren.
Die Symptome bei mir sind schlaflosigkeit, Kraftlosigkeit, Unruhe, erhöhter Ruhe- sowie Belastungspuls, Schmerzen im Brustkorb und intensiver Herzschlag.
Das Ganz kommt von heute auf morgen, ohne Ankündigung.
Kardiologen, Sportwissenschaftler sowie Profiathleten mit denen ich bereits ausführlich gesprochen habe und behandelt wurde, sind Ahnungslos.
Hat jemand von Euch Gleiches oder Ähnliches erlebt oder kennt jemanden?
Danke und Gruß,
Robert
coffeecup
20.06.2014, 20:09
das muss was anderes sein als übertraining.
hast dich schon auf diverse virus erkrankungen checken lassen...
Übertraining ist so ein inflationärer Modebegriff, wie Burn-Out.
Ich will nicht sagen, dass es das nicht gibt, aber nicht jeder, der sich mal schlapp fühlt, hat Burn-Out oder ist im Übertraining, und in deinem Fall bezweifle ich das.
Kann ja tausend andere Gründe haben, die nur ein Arzt feststellen kann.
Thorsten
20.06.2014, 20:32
Übertraining ist so ein inflationärer Modebegriff, wie Burn-Out.
+1
"Jedes Jahr" klingt ja nicht nach gerade erst angefangen und dann sind 10 h ruhiges Training bei stressfreiem, ausgeglichenem Umfeld nicht wenig, aber auch nicht viel.
Ich glaube die Duafüxin hatte sowas in der Signatur wie "wer Vollzeit arbeitet, kann nicht ins Übertraining kommen" ;) .
+1
"Jedes Jahr" klingt ja nicht nach gerade erst angefangen und dann sind 10 h ruhiges Training bei stressfreiem, ausgeglichenem Umfeld nicht wenig, aber auch nicht viel.
Ich glaube die Duafüxin hatte sowas in der Signatur wie "wer Vollzeit arbeitet, kann nicht ins Übertraining kommen" ;) .
Klingt immer toll, ist aber leider Käse ... :Lachen2:
"Übertraining" findet dann statt, wenn man mehr macht als man regenerieren kann.
Damit ist es relativ und kann inter- wie intraindividuell bei höchst unterschiedlichen Belastungen auftreten !
Daß der Begriff dabei inflationär verwendet wird, ändert auch nichts an den Mechanismen.
Ich selbst habe im Laufe der Zeit am eigenen Leib äußerst unterschiedliche Phasen von Belastbarkeit und Regenerationsfähigkeit erfahren dürfen.
Die Gründe, warum man gerade nicht sonderlich belastbar ist und/oder vergleichsweise schlecht regeneriert, können dabei recht vielfältig sein.
Was wir hier aber als Übertraining bezeichnen ist in Wirklichkeit Overreaching und nicht Overtraining. Wäre es Overtraining würde eine Auszeit von ein paar Wochen oder Monaten nicht reichen sondern benötigt anscheinend Jahre. Übrigens braucht es auch ewig diesen Zustand zu erreichen. Also 1 Woche oder 5 Wochen zu viel Training führt nicht zu Overtraining sondern zu Overreaching!
Dein Zustand hört sich aber sehr eigenartig an. Wie trainierst du sonst, wie sieht deine sportliche Vergangenheit aus?
Thorsten
20.06.2014, 21:06
Daß der Begriff dabei inflationär verwendet wird, ändert auch nichts an den Mechanismen.
Stimmt, aber vielleicht an der Existenz im konkreten Einzelfall (wobei ich mir keine Expertenmeinung anmaßen kann, aber die sind ja hier anscheinend auch nur rat-/ahnungslos).
Wer früher einen Anschiss kriegte, wird heute gemobbt.
Wer früher mal Stress hatte, leidet heute unter Burn-Out.
Wer früher mal platt war, ist heute im Übertraining.
...
Wenn man Sport oberhalb einer für triathletische Maßstäbe mittleren Dosis nicht verträgt und solche Symptome auftreten, ist das natürlich blöd, aber gleich Übertraining?
Was wir hier aber als Übertraining bezeichnen ist in Wirklichkeit Overreaching und nicht Overtraining. Wäre es Overtraining würde eine Auszeit von ein paar Wochen oder Monaten nicht reichen sondern benötigt anscheinend Jahre. Übrigens braucht es auch ewig diesen Zustand zu erreichen. Also 1 Woche oder 5 Wochen zu viel Training führt nicht zu Overtraining sondern zu Overreaching!
Auch das ist relativ und eine Frage der Begriffsdefinition.
Vom "Übertraining" kann man auch nochmal das "Übertrainingssyndrom" unterscheiden.
1-5 Woche überziehen halte ich allerdings auch für zu wenig, um ernsthaft "in dem Zustand stecken zu bleiben".
Als "Daumen"regel wurde mal in den Raum gestellt :
"Die Dauer, die man brauchte, um sich hineinzuarbeiten, ist auch nötig, um wieder herauszukommen"
Sprich : 3 Monate durchgehend überzogen -> 3 Monate konsequente Erholung
Was immer diese Regel in der Praxis auch wert sein mag ... ;)
Ich habe halt mal die Definition irgendwo gelesen (weiß leider nicht mehr wo) und der Autor meinte eigentlich das wirkliches Overtraining noch nicht diagnostiziert wurde und eher ein theoretischer Zustand ist. Overreaching ist natürlich durchaus real, aber auch von Zeit zu Zeit erwünscht!
Stimmt, aber vielleicht an der Existenz im konkreten Einzelfall (wobei ich mir keine Expertenmeinung anmaßen kann, aber die sind ja hier anscheinend auch nur rat-/ahnungslos).
Was heißt "Existenz" ?
Wie gesagt, ich sehe es relativ, Verständnis des Mechanismus ist entscheidend, wann man nun im Einzelfall "Übertraining JA/NEIN" sagt, ist eher eine Frage der Definition oder gegebenenfalls entscheidend für Rechtfertigungen/Mitleiderhaschung/Profilierung etc.
Man könnte natürlich auch nach einer bestimmten Schwelle suchen, ab der die Regeneration überproportional lange dauert, und alles jenseits dieser Schwelle als "Überwasauchimmer©" definieren.
Wer früher einen Anschiss kriegte, wird heute gemobbt.
Wer früher mal Stress hatte, leidet heute unter Burn-Out.
Wer früher mal platt war, ist heute im Übertraining.
...
Ja, damit sprichst du wieder speziell die Begriffsinflation an ...
Wenn man Sport oberhalb einer für triathletische Maßstäbe mittleren Dosis nicht verträgt und solche Symptome auftreten, ist das natürlich blöd, aber gleich Übertraining?
Diese "mittlere" Dosis ist eben höchst variabel ! Das ist ein wichtiger Punkt.
Und dann eben das Gleichgewicht BELASTUNG <-> REGENERATION
Wenn das mal auf Dauer verschoben ist, bleibt man eben "im Jenseits" hängen ... :Lachen2:
Der Rest ist Begriffsdefinition.
So, muß jetzt mal schnell ein profilaktisches Regenerationsbier trinken gehen, damit ich den Midsummer Challenge (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=33019) morgen gut überstehe ... Prost ... :Huhu:
niksfiadi
20.06.2014, 21:22
Die Symptome bei mir sind schlaflosigkeit, Kraftlosigkeit, Unruhe, erhöhter Ruhe- sowie Belastungspuls, Schmerzen im Brustkorb und intensiver Herzschlag.
Es hört sich komisch an. Bei Übertraining geht der Puls eher in den Keller und kommt da nimma raus, auch Schlaflosigkeit und die anderen Symptome sprechen für das von Necon angesprochene Overreaching oder auch sympatische Übertraining. Das ist ganz normal und Teil der Trainingsanpassung.
Versuchs mit Hopfentee und Baldrian, mit Entspannungstechniken wie Yoga und mach dir keinen Kopf. Des weiteren würde ich einen Physio aufsuchen, der sich die BWS wegen der Schmerzen im Brustkorb anschaut. Ein verklemmter Wirbel kann dir den Puls durcheinanderbringen. Ausserdem würde ich sicherheitshalber ein NEM, ich empfehle Frubiase auf Grund des hohen Kaliumanteils, über einen Zeitraum von 1 Monat einnehmen. Ich weiß, da scheiden sich die Geister, aber ich bin überzeugt, dass es hilft und blöd wäre ich, würde ich mir das ausreden lassen ;)
Dann würde ich Periodisieren, dh 3 Wochen trainieren und 1 Woche Pause machen und auch wenn ich mich bescheiden fühle würde ich weiter trainieren. Die wenigsten Anfänger (bist du Anfänger?) können physiologisch länger als 3 Wochen vernünftig trainieren und selbst den Fortgeschrittenen schadet die Pausenwoche NIE.
Dann solltest Du auch noch einen scharfen Blick auf deine Nahrungsaufnahme und damit auch auf den Verdauungsapparat werfen.
Und wenn das alles nix hilft, dann denk dir einfach: Musst ja sowieso aufstehen in der Früh, kannst laufen gehen auch gleich. ;)
Lg Nik
Thorsten
20.06.2014, 21:33
Was heißt "Existenz" ?
Ich meinte damit die konkrete Instanziierung beim Threadersteller.
So, muß jetzt mal schnell ein profilaktisches Regenerationsbier trinken gehen, damit ich den Midsummer Challenge (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=33019) morgen gut überstehe ... Prost ... :Huhu:
Da hast du ja Niks Empfehlung schon vorweggenommen :Lachen2: :Prost: :
Versuchs mit Hopfentee
Keksi2012
22.06.2014, 06:28
Das bedeutet jedes Mal eine Pause zwischen 4-6 Wochen komplett ohne Sport. Erst danach kann ich wieder beginnen zu trainieren.
Hallo Robert,
hast Du mal versucht, in der Zeit einen Ausgleichs"sport" zu machen? Also irgendwas anderes, was Dir auch Spaß macht - Inliner, Wandern, was auch immer...
So könntest Du "im Schwung" bleiben, auch wenn Du nicht spezifisch trainierst?
Wie ist das denn - ist es normal dass die Symptome für Übertraining "plötzlich" entstehen? Ich dachte immer, das sei so ein schleichender Prozess und dass man sich vorher schon schlapp fühlt etc.
Ich drück Dir die Daumen, dass Du eine Erklärung & die passende Lösung findest!
Keksi
Moin.
"Das Ganze kommt von heute auf morgen." Das passt nicht zum Übertraining, wenn ich den Begriff auch mal nutzen darf. Das klingt in Verbindung mit dem Anstieg der Herzfrequenz eher nach einer Virusinfektion. Da solltest du mal die Klassiker prüfen lassen.
Es vielleicht auch hilfreich wenn du dein GA1-Training mal genauer erläuterst. Auch beim GA1 kann man nicht einfach machen was man will, sondern muss gewisse Regeln einhalten. Aber auch hier gilt, von heute auf morgen gibt es höchstens akute Verletzungen.
Gruß
Edit: bei Schmerzen im Brustkrob sollte auf jeden Fall ein Fachmann mal mit dem Ultraschallgerät das Herz kontrollieren und ein Belastungs-EKG gemacht werden.
Troedelliese
22.06.2014, 09:32
Evtl. solltest Du mal zum Endokrinologen gehen und einen kompletten Hormonstatus machen lassen.
Da kommen manchmal total spannende Sachen ans Tageslicht, von denen einige auch Deinen Zustand erklären können.
Ich denke nicht, dass es sich dabei um Übertraining handelt.
Gibt es in deiner Familie Auto-Immun-Krankheiten? Vielleicht solltest du dich mal in die Richtung orientieren. Der Tipp von Troedelliese ist gut, kann auf jeden Fall durch Hormone bedingt sein (wie sehr viele Probleme).
Außerdem den Tipp von Nik befolgen - mich plagen momentan die gleichen Probleme mit den Brustkorb Schmerzen. Ich hab nun ein paar Termine bei einem Physio bekommen, der auch eine Osteopathen Ausbildung hat. Hoffentlich hilft es was.
Kann mir auch seh gut vorstellen, dass irgendein Virus oder eine Entzündung deinen Körper schwächt. Ich war den ganzen Winter (über drei Monate) "krank" mit erkältungsähnlichen Symptomen und extremer Müdigkeit. Kein Arzt hatso richtig rausgefunden was es war. Vor vier Wochen hatte ich dann eine Blinddarm Entzündung. Dieser war wohl schon seit Wochen oder Monaten entzündet. Seit er nun raus ist fühle ich mich viel viel besser. Solche Sachen können den Körper extrem belasten und schwächen aber man kommt nicht drauf, was es ist...
longtrousers
24.06.2014, 09:48
Kann mir auch seh gut vorstellen, dass irgendein Virus oder eine Entzündung deinen Körper schwächt. Ich war den ganzen Winter (über drei Monate) "krank" mit erkältungsähnlichen Symptomen und extremer Müdigkeit.
Bei mir waren es die Zähne: zwei Infektionsherde unterhalb unvollständiger Wurzelbehandlungen. Waren da laut (neuem) Zahnarzt schon Jahre. Seit der Behandlung letztes Jahres habe ich dieses Jahr wesentlich weniger Virusinfektionen und unfitte Perioden, und ist mein Herzfrequenz generell 5 Schläge niedriger.
Bei mir waren es die Zähne: zwei Infektionsherde unterhalb unvollständiger Wurzelbehandlungen. Waren da laut (neuem) Zahnarzt schon Jahre. Seit der Behandlung letztes Jahres habe ich dieses Jahr wesentlich weniger Virusinfektionen und unfitte Perioden, und ist mein Herzfrequenz generell 5 Schläge niedriger.
Das wollte ich auch noch dazu schreiben, das kam nämlich bei mir auch noch dazu: Zahnfleischentzündung und laut der Zahnärztin Anfang von Paradontitis. Wird jetzt in den nächsten Wochen behandelt. So langsam fügt sich somut das Puzzle zusammen von dieser vielen Symptomen, die niemand so wirklich zuordnen konnte...
Da der OP sich nicht mehr meldet ist er entweder ein Troll oder von den Infos erschlagen.
:Cheese:
longtrousers
24.06.2014, 14:48
Da der OP sich nicht mehr meldet ist er entweder ein Troll oder von den Infos erschlagen.
:Cheese:
Wahrscheinlich ist er gerade beim Zahnarzt
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