Vollständige Version anzeigen : Ohne Meniskus im linken Knie – trotzdem Laufen?
Hallo Gemeinde,
jetzt muss ich doch noch mal nachfragen.
Ich hatte ja schon bzgl. meines 2. Meniskusrisses und der damit verbundenen OP erzählt.
Damals wurde der Meniskus im linken Knie nahezu vollständig entfernt und die Knorpel im Knie geglättet.
Die Aussage meines Arztes lautet seit dem das Laufen am besten bleiben zu lassen.
Gibts hier auch Leute die solche Erfahrungen gemacht haben und trotzdem ohne Meniskus weiter laufen?
Hinzu kommt das ich mit 95 Kg nicht unbedingt ein Leichtgewicht unter den Läufern bin.
Hab hier nochmal einige ältere Beiträge in Sachen Meniskusschäden durchgeblättert aber nicht wirklich Antworten gefunden.
Wäre super wenn ihr einige Erfahrungen berichten könntet.
Danke schonmal im voraus.
vg
Marc
bellamartha
04.05.2014, 23:30
Ich glaub', mein Liebster läuft ohne Meniskus, bin mir aber nicht ganz sicher. Ich frage ihn mal und sage dir dann noch mal Bescheid.
Gruß, J.
Disclaimer: Ich will keine Diskussion über die Vor- oder Nachteile des Vorfußlaufens anstoßen, sondern lediglich meine persönliche Erfahrung wiedergeben. :Blumen:
Mir fehlt im linken Knie zwar nur ein Teil des Meniskus, aber das schon seit mittlerweile 20 Jahren; und es ist nur noch noch ein Kreuzband drin. Gewichtsmäßig bin ich auch in Deiner Liga.
Als ich vor 7 Jahren angefangen habe, zu laufen, war das streckenweise sehr unangenehm und das Knie neigte schon nach kurzen Läufen (20 bis 30 Minuten) zur Flüssigkeitseinlagerung. Ich habe mir dann Gegenmaßnahmen ergoogelt und ausgehend davon diverse Bücher zum Thema Lauftechnik gelesen, u.a. Chi Running und Pose Running.
Die von der "Pose Method of Running" propagierte Entlastung des Knies durch Aufsetzen auf dem Ballen und Erhöhung der Schrittfrequenz schien für meinen Zweck Sinn zu machen. Es gab zufällig gerade zu der Zeit auch ein Wochenendseminar mit Nicholas Romanov, dem Autor, das zwei Autostunden entfernt stattfand. Die Investition war gerade noch an der Schmerzgrenze und ich bin hin.
Auch wenn ich im Nachgang die dringlichst geforderten - und auf Wochen und Monate ausgelegten - Drills so gut wie nie gemacht habe, sondern mich darauf beschränkt habe, beim Laufen auf die Kernpunkte zu achten, so hat das Knie mittlerweile 7 (wenn auch sehr langsame) Marathons und viele kürzere Wettkämpfe klaglos mitgemacht. So weit, so gut.
Aber: Keine Rose ohne Dornen. In meinem Fall ist der Umstieg auf den Vorfußlauf nicht ganz ohne negative Folgen geblieben: Ich hatte nach ca. 3 Jahren einen Mittelfußknochen-Ermüdungsbruch. Die Ursachen sehe ich in meinem Gewicht und einer zu schnellen Steigerung der Umfänge.
Ein Faktor ist wohl auch, dass die Kräfte, die nicht auf das Knie wirken, sich irgendwo anders Luft verschaffen müssen. Die Achillessehne, der Fußknöchel und die dünneren Knochen im Fuß sind wohl am gefährdetsten. Und die Wade merkt man natürlich auch. Umsteiger klagen oft über Plantarfasziitis.
Da ich aber aber die Technikumstellung nicht mit dem gebotenen religiösem Eifer betrieben und mir letztendlich nur das rausgesucht habe, wonach mir der Sinn stand, kann ich natürlich nicht Pose dafür verantwortlich machen.
Für mich hat sich die Umstellung trotzdem gelohnt. Ohne könnte ich vermutlich überhaupt nicht rennen.
So muss ich lediglich darauf achten, dass ich alles unterhalb des Knies nicht überlaste. Durch den Ermüdungsbruch vorsichtig geworden, bin ich deswegen weitestgehend beschwerdenfrei. Wenn es dann doch mal zwickt, dann meist weil ich ein fauler Hund bin und nicht konstant trainiere, sondern immer mal wieder längere Trainingspausen einlege und dann, noch übergewichtiger als sonst, zu heftig wieder einsteige weil irgendein Wettkampf binnen Wochenfrist ansteht. ;)
Also ich habe zwar noch Teile meines Meniskus drinnen, aber Laufen bereitet mir seit Jahren zumindest in diesem Bereich keine Probleme. Was auf jeden Fall hilft ist eine gut ausgebildete Beinmuskulatur die das Knie stützt. Also vorsichtig beginnen aufzubauen. Beinpresse und ähnliches wenn es stabil genug ist, übergehen zu Kniebeugen.
Also wenn der Meniskus wirklich komplett entfernt ist, würde ich auf das Laufen verzichten, bzw. es seeeehr stark einschränken. Vor allem auch bei einem schon vorhandenen Knorpelschaden.
Das ist in keinster Weise vergleichbar mit einer Teilentfernung eines Meniskus, dort ist in der Regel noch genügend Puffer fürs Knie vorhanden.
Hey,
bei mir wurde in einem Knie auch fast der gesamte Meniskus entfernt.
Ich hatte 3 Kreuzband O.P.´s und zusätzlich 2 mal Meniskus.
Ich Laufe, fahre Rad, fahre Motocross und mach Kampfsport. Alles ohne Probleme.
So, bin jetzt 33 Jahre, wie es allerdings in 20 Jahren aussieht, mag ich noch nicht dran denken.
Ich denke eine gute Stabilität im Knie ist enorm wichtig und die Umfänge beim Laufen sollten nur langsam gesteigert werden.
Ich Laufe, fahre Rad, fahre Motocross und mach Kampfsport. Alles ohne Probleme.
Davon ist, so lange du beim Motocross keinen Unfall baust, das Laufen das schädlichste fürs Knie.
So, bin jetzt 33 Jahre, wie es allerdings in 20 Jahren aussieht, mag ich noch nicht dran denken...
Das ist das Problem, auch aus der Sicht des Arztes. Die jungen Leute wollen natürlich auch ihren Spaß haben und man will sie dabei so wenig wie möglich einschränken. Aber es gibt natürlich auch die Horrorszenarien, von wegen mit 45 Jahren Sportinvalide, mit 50 wg. kaputtem Knie berufsunfähig, mit 65 die 2. Prothese usw. Und in die Zukunft schauen, bei wem alles gut geht und wer solche Szenarien erlebt ist leider (noch) nicht möglich.
Ganz bestimmt macht aber auch hier die Dosis das Gift, mit kurzen Läufen beginnen, langsam und nur bei problemlosem Verlauf steigern. Und wenn du nicht (über) 195cm groß bist, das Gewicht optimieren, das hilft dem Knie langfristig sehr viel.
Ich hatte letztes Jahr auch eine Verletzung (wohl Überlastung) und musste einen Teil vom Meniskus entfernen. Hab daher mit Triathlon angefangen um mich etwas vielseitiger zu bewegen. Der Kniespezialist hat mir natürlich geraten mit dem Laufen äusserst vorsichtig umzugehen, aber ich brauch das Laufen einfach. Manchmal merke ich schon wie das Knie etwas gereizt ist, dann lauf ich halt mal ein Tag nicht. ich habe einfach angst, dass wieder eine Verletzung kommt.
Ich sollte vielleicht etwas mehr Kraft aufbauen, was einfach nicht zu funktionieren scheint. Trotz Krafttraining bin ich n rechter Sprenzel.
Ich hatte 2011 (mit 49) eine Meniskus-OP mit Teilentfernung und Glättung des Knorpels im Knie. Befund war u.A. Knorpelschaden 2/3. Grades.
Der Rat des Orthopäden (selbst nach eigener Aussage sportverrückt): Machen Sie Triathlon statt Laufen.
Das tat ich natürlich schon aber seither verzichte ich auf Marathonläufe, halte die Laufumfänge eher knapp und schone bewußt meine Knie (keine Bergabläufe, keine Beinpresse, im Zweifelsfall mit Knielingen radeln). Ob ich nochmal eine Langdistanz mache, ist nicht sicher.
Bisher "hält" das Knie. Gelegentlich gibt es Flüssigkeitsansammlungen (Druck in der Kniekehle), dann pausiere ich. Aber ewig wirds wohl nicht gehen...
Das tat ich natürlich schon aber seither verzichte ich auf Marathonläufe, halte die Laufumfänge eher knapp und schone bewußt meine Knie (keine Bergabläufe, keine Beinpresse, im Zweifelsfall mit Knielingen radeln). Ob ich nochmal eine Langdistanz mache, ist nicht sicher.
Ich hatte auch 2 OP`s und habe einige Jahre danach (glaube es waren 6 Jahre) eigentlich erst richtig mit IM-Training angefangen und habe damit 5 IM gefinisht.
Ganz ohne Probleme.
Beim Training halte ich es so wie du, wenig laufen, viel radeln und schwimmen. Reicht zwar nicht für Hawaii, aber das ist mir sowieso viiiiiiel zu weit weg.
Klappergestell
06.05.2014, 19:11
Ich glaub das einzige was noch so einigermaßen heil in meinen Knien ist, ist der besagte Meniskus.
Gerissene Sehnen, angerissene Bänder, Knorpelschäden und ein Knorpelabriss ließen mich dann umsteigen zum Dreisport, auch wenn ich schon zuvor ebenso auf dem Rad und im Wasser unterwegs war. Auch bei mir kam der Wink mit dem Zaunpfahl vom Operateur: "Laufen Sie nicht mehr so viel, steigen sie auf Triathlon um. Ein Marathon im Jahr ist aber drin". Das können auch nur die Jungs von der Sport-Ortho von sich geben :Lachanfall: .
Bedingt durch die OP's hat sich mein Laufstiehl automatisch auf Mittelfuß/Vorfuß umgestellt. In den Schuhen in denen ich zuvor noch einen Marathon gelaufen war konnte ich anschließend keinen Schritt mehr machen.
Das alles ist aber nur möglich mit einer gestärkten Beinmuskulatur. Daher hat das Krafttraining bei mir im Plan einen hohen Stellenwert.
Bis ich aber wieder so belastungsfähig war wie jetzt, hat es eine ganze Zeit gedauert. Es war ein behutsamer Aufbau.
Trotzdem fallen meine Laufumfänge sehr gering aus, ich muss es ja nicht gerade herausfordern, und die Grundlagen werden auf dem Rad gelegt.
Selbst in der Vorbereitung für meine erste LD maulen die Knie nicht, eher viel anderes im altem Gebälk ;)
Es ist wohl wirklich eine ganz individuelle Entscheidung und man kann die eine "Geschichte" nicht mit der anderen vergleichen. Ich denke aber das es ganz wichtig ist dabei auch Doc. und Physio ins Boot zu holen. Die Hauptarbeit liegt trotzdem noch immer bei einem selber, ebenso die Entscheidung ob es einem Wert ist.
triconer
06.05.2014, 21:34
Es ist wohl wirklich eine ganz individuelle Entscheidung und man kann die eine "Geschichte" nicht mit der anderen vergleichen. Ich denke aber das es ganz wichtig ist dabei auch Doc. und Physio ins Boot zu holen. Die Hauptarbeit liegt trotzdem noch immer bei einem selber, ebenso die Entscheidung ob es einem Wert ist.
+1
Ich(36) habe meine Menisken noch, dafür nen fiesen Knorpelschaden im kompletten linken Knie. Laufen halte ich ebenfalls sehr gering(ca.2-3Einheiten die Woche was ca. 20Wochenkm in der Summe sind). Empfehlung vom Doc war eindeutig: Weiter laufen, nicht mehr so viel, längster Lauf max. 20km. Mein Hausarzt(dieser schickte mich zum dem Doc und war sehr überzeugt von ihm) reagierte geschockt von der Aussage und meinte, ich solle das Laufen eher ganz lassen.
Daraufhin entschloss ich, wie Klappergestell auch schrieb, eine individuelle Entscheidung zu treffen und kräftigte die Beinmuskulatur, fing langsam mit Rad fahren an und pünktlich zum Ironman Hawaii(Die OP war im März) unternahm ich erste vorsichtige und kurze Laufversuche.
Für mich persönlich ist aber Marathon oder Langdistanz ausgeschlossen und bislang meide ich noch bei Mitteldistanzen die Laufstrecke und suche mir eher so was wie den Transvorarlberg oder eine olympische Distanz heraus oder starte in einer 2erStaffel, wo ich Schwimme und Rad fahre.
Dennoch ist das Damoklesschwert Arthrose allgegenwärtig, nur bringt es mir auch nichts, wenn ich deswegen gar nichts mache und Arthrose dennoch bekomme. Beste Vorraussetzungen habe ich ja so oder so dafür.
Ist halt eine Summe aus, was geht noch, was will man und was kann man für sich selbst verantworten.
Danke erstmal für die Beiträge.
Also ich bin jetzt auch seit 5 Monaten dabei u.a. die Beinmuskulatur zu stärken. Mit Beinpresse, Kniebeugen (allerdings recht vorsichtig und nicht mehr als 90°), Beinstrecker usw.
Und einmal die Woche eine halbe Stunde auf dem Laufband. Wobei ich da versuche diesen Vorfußlauf umzusetzen.
Was sich allerdings nach den ersten 5 Minuten als nicht so einfach erwies.
Aber da brauchts wohl ziemlich viel Geduld.
Aber so wie das Dr. Marquardt in der Laufbiebel beschreibt erhoff ich mir davon schon einiges.
Aber es ist halt schon ziemlich nervig, da ich quasi jedesmal schon darauf warte das es irgendwo zwickt und zwackt.
Dazu kommen bei mir dann noch die "Nebenschauplätze" wie Schonhaltungen, Muskelverhärtungen usw. Und das meistens im anderen Bein.
Also wird wohl alles noch ein wenig dauern bis es wieder rund läuft.
Ich hole den Faden noch einmal hoch.
Wie sind die Langzeiterfahrungen nach Meniskusteilentfernungen?
Lauft ihr noch und wie lange ist es her seit der OP?
Wieviel wurde entfernt?
Klappt alles wieder schmerzfrei?
Macht ihr was präventiv (Kräftigung, Dehnen, Ernährungsumstellun....)?
Ich frage da mir eine Zweit OP bevorsteht. Leider hat die Naht am Innenmeniskus nach 1,5 Jahren aufgegeben. Der Doc meinte jetzt kann nur noch geglättet werden und wies auf das erhöhte Arthroserisiko danach hin. Gilt dies eigentlich generell oder nur bzw. erhöht auf das Laufen?
Danke für eure Antworten im voraus.:Blumen:
Feuerrolli69
28.03.2021, 18:54
Glück Auf,
hier direkt eine positive Erfahrung.
Diagnose ,,Meniskushinterhorn eingerissen"
Das Stück wurde entfernt, der Knorpel geglättet. Nach 10 Wochen alles wieder Top .Inkl. Tempolauf und Bergfahrten mit dem Rad.
Im laufe der Zeit merkte ich aber das ich häufig eine Bakerzyste nach heftiger Belastung im betroffenen Knie hatte. Dadurch das 2020 meine Ziele durch die Wettkampfabsagen nicht statt fanden, habe ich noch mal 3 Monate aufs Laufen verzichtet (Radfahren usw. alles beibehalten) dann wieder langsam angefangen und nach insgesamt ca. 10-12 Monaten ist alles wie vorher, überhaupt keine Probleme.
Arthroserisiko ist vermutlich höher und das Risiko für Spätfolgen ist sicherlich ebenfalls erhöht, aber da scheiden sich die Gelehrten.
Gruß Rolli
Ach ja, bin 52 Jahre alt
Danke für deinen Bericht! Wie lange ist die OP her? Aber das macht auf jeden Fall Hoffnung.:liebe053:
Ich hole den Faden noch einmal hoch.
Wie sind die Langzeiterfahrungen nach Meniskusteilentfernungen?
Lauft ihr noch und wie lange ist es her seit der OP?
Wieviel wurde entfernt?
Klappt alles wieder schmerzfrei?
Macht ihr was präventiv (Kräftigung, Dehnen, Ernährungsumstellun....)?
...
Danke für eure Antworten im voraus.:Blumen:
Hallo mumuku,
ich möchte vorausschicken, dass ich gleich auf Holz klopfe, wenn ich das jetzt schreibe. Aber ich habe jetzt 21 Jahre Erfahrung mit einer Meniskus-Teilentfernung und habe (noch) keine nennenswerten Probleme, obwohl ich mein Knie in diesen 21 Jahren sportlich sehr belastet habe. Und zudem habe ich die Vermutung, dass ich insofern auch kein besonders gutes Beispiel bin, als bei mir nur ein sehr kleiner Teil des Meniskus entfernt wurde. Aber im Einzelnen:
Ich hab mir bei einer schnellen Drehung beim Basketballspielen Ende 1999 ein Stück vom Innenmeniskus im linken Knie abgerissen. Bei einer Arthroskopie im Frühjahr 2000 wurde die Hälfte des Hinterhorns des Innenmeniskus entfernt, also wenn man so will das hinterste Viertel des Innenmeniskus.
Bis dahin war ich (als Sportstudent) allgemein sportlich unterwegs, und habe auch schon erste Marathons bestritten. Für mich war diese Meniskusverletzung der Grund, mit dem sportlichen Allerlei (u.a. Basketball) aufzuhören und mich aufs Laufen zu konzentrieren, die Sportart, die mich schon immer am meisten fasziniert hat.
Nach der OP hab ich langsam begonnen, zunächst am Hometrainer mit möglichst hoch gestelltem Sattel, dann mit Radfahren draußen. Erst drei Monate nach der Arthroskopie hatte ich das Gefühl, dass mein Knie für erste Laufversuche bereit war. Und dann bin ich langsam ins Laufen eingestiegen. Im Frühjahr 2001 hab ich dann ernsthaft mit dem Lauftraining begonnen.
Um es kurz zu machen: in den folgenden zehn Jahren hab ich sehr leistungsorientiert Laufen trainiert und in meinen besten Jahren (ca. 7 bis 8 Jahre nach Beginn des regelmäßigen Lauftrainings) Jahresumfänge von 6.000 bis 7.000 km verkraftet. Als ich 2011 das Gefühl hatte, das Lauftraining ausgereizt zu haben, bin ich auf Triathlon umgestiegen, wo ich bei zehn Langdistanzen halte. Und abgesehen von gelegentlichem Patellaspitzensyndrom ist das Knie schmerzfrei.
Damit sind glaub ich Deine ersten vier Fragen beantwortet. Fehlt noch die Frage, was ich präventiv mache? Ich laufe sehr viel in kupiertem Gelände, und auf Wald und Wiesenboden. Und ich versuche, mit Wackelbrett oder Einbeinstand-Übungen (z.B. klassisch beim Zähneputzen ;) ) die Knie zu stabilisieren. Auch Radfahren tut meinen Knien gut.
Ich möchte auf keinen Fall den Eindruck erwecken, so eine Meniskus-Teilentfernung sei eine harmlose Angelegenheit. Die Auswirkungen sind halt sehr individuell.
Wie gesagt, mein Fall war sicher ein eher leichter und es war sicher auch viel Glück dabei, dass das bei mir bis jetzt gut gegangen ist. Ich war übrigens bei meiner OP im Jahr 2000 32 Jahre alt, heuer werde ich 53.
Ich wünsche Dir, dass bei Dir auch alles gut geht. Was ich Dir auf jeden Fall raten würde: starte danach sehr vorsichtig mit dem Sport. Die Heldengeschichten, bei denen Profisportler wenige Wochen nach einer Arthroskopie wieder auf dem Fußballplatz oder den Skipisten zu finden sind, halte ich für gefährliche Vorbilder - wenn Du tatsächlich längerfristig wieder unbeschwert Sport und Bewegung machen willst.
lg trithos
Da kann ich auch etwas beisteuern. Inzwischen vor gut 16 Jahren eine Arthroskopie gehabt, der ein zwei jähriger Leidensweg mit dem linken Knie vorausging (Verletzung entweder durch Judo oder Handball). Der Meniskus war ordentlich ausgefranst und die Entzündung lies sich auch durch Cortisolspritzen nicht wirklich eindämmen. (Ich kann dir leider nicht sagen was bei der OP alles entfernt wurde, hat mich damals nicht interessiert).
Der Arzt wollte mich damals nur ungerne operieren da ich erst 18-19 war, aber es ging eigentlich kaum mehr was. Ist mir zwar nicht aufgefallen da ich zu dem Zeitpunkt richtig faul war, aber beim Laufen in Schulsport war schon nach weniger als 2 km Dank Schmerzen Schluss und mein geliebtes Skifahren konnte ich kaum mehr ausführen.
Nach der Op durfte sollte ich schnell wieder belasten, aber wie erwähnt war eher faul und habe wenig gemacht, darum kann ich nicht sagen ob sich gleich danach etwas deutlich verbessert hat.
Mit 20 habe ich dann aber langsam mit Laufen begonnen und hatte anfangs noch Knieprobleme, war aber auch deutlich zu schwer (1,86 cm bei 105 kg). Also habe ich mit Krafttraining begonnen, Pumpen ist im dem Alter ohnehin geiler als Laufen :Maso: . Zum Glück waren von Anfang an Beinübungen dabei. Seitdem ich regelmäßig trainiere habe ich keine Knieprobleme mehr die ich auf den Meniskus zurück führen könnte.
Sportlich ist alles möglich Laufwochen bis zu 100 km (und ich bin noch immer kein ideal gebauter Läufer), Trainingsumfänge bis 18h (für mehr hatte ich noch nie Zeit) und alle Sportarten (Klettern, Triathlon, Skitouren, Traillaufen, Rugby) einzig Sportarten mit schnellen Richtungswechsel auf harten Belägen lasse ich weg (Squash, Tennis am Hartplatz, Hallenfußball).
Was ich persönlich absolut empfehlen kann und das wird niemanden wundern ist ein sinnvolles Krafttraining, aber das würde ich auch ohne anstehende OP empfehlen.
Vielen Dank für eure ausführlichen Berichte :Huhu: .
Ich bin wieder etwas optimistischer. Nun muss ich noch die Zweitmeinung abwarten.
Danke nochmal an alle die ihre Erfahrungen hier beschrieben haben.
Die Zweitmeinung empfahl auch eine OP. Die nun gestern war. Heute Schlauch raus.
Was wurde gemacht: 20% vom Meniskus entnommen und die Plicia beschnitten. Der sehr klare und erfahrene Orthopäde (https://tagesklinik-esplanade.de/die-klinik/news/dr-gunter-frenzel-sportarzt-des-jahres-2020)(den ich empfehlen kann) hat mir nahe gelegt die langen Sachen sein zu lassen. Wenn ich wirklich komplett schmerzfrei bin dann könne ich mich mal an einem Halbmarathon probieren, also Mitteldistanz ist in ein bis zwei Jahren nicht ausgeschlossen. Nach zwei Jahren des Herumplagens will ich dem Laufknie nun aber eine Auszeit geben. Das Radknie freut sich schon auf neue Herausforderungen.
Ich bin dankbar für fast 30 Jahre intensiven Triathlonsport und hoffe heimlich weiterhin auf eine Rückkehr.....
Pillemann
08.04.2021, 11:49
Danke nochmal an alle die ihre Erfahrungen hier beschrieben haben.
Die Zweitmeinung empfahl auch eine OP. Die nun gestern war. Heute Schlauch raus.
Was wurde gemacht: 20% vom Meniskus entnommen und die Plicia beschnitten. Der sehr klare und erfahrene Orthopäde (https://tagesklinik-esplanade.de/die-klinik/news/dr-gunter-frenzel-sportarzt-des-jahres-2020)(den ich empfehlen kann) hat mir nahe gelegt die langen Sachen sein zu lassen. Wenn ich wirklich komplett schmerzfrei bin dann könne ich mich mal an einem Halbmarathon probieren, also Mitteldistanz ist in ein bis zwei Jahren nicht ausgeschlossen. Nach zwei Jahren des Herumplagens will ich dem Laufknie nun aber eine Auszeit geben. Das Radknie freut sich schon auf neue Herausforderungen.
Ich bin dankbar für fast 30 Jahre intensiven Triathlonsport und hoffe heimlich weiterhin auf eine Rückkehr.....
Das ging dann ja jetzt doch schnell mit der OP. Gute Besserung erstmal.
Mir ist nach meiner 2. OP am linken Knie vor etlichen Jahren nahegelegt worden gar keinen Sport mehr zu betreiben. 50% Innenmeniskus und 60% Außenmeniskus entfernt, Arthrose 4. Grades.
Mittlerweile gehen aber auch wieder die HM Distanzen im Laufen (ok, ein paar Tage hab ich dann schon ein wenig damit zu kämpfen:Lachanfall: ) in einem für einen 89kg leichten Hobbyathleten mittleren Tempo.
Mir hat die muskuläre Kräftigung um das Knie herum enorm geholfen.
Hatte diesen einen Termin oder 3 Wochen später zur Wahl. Und irgendwie habe ich nach fast 5 Wochen kaum noch Hoffnung auf Spontanheilung gehabt.
Was mir auffällt ist, dass die Tendenz hier im Forum und im Bekanntenkreis eher die ist, dass nach einer Teilentfernung viele irgendwann wieder ins Laufen gekommen sind.
Inwiefern ein erhöhtes Arthroserisiko im Aufklärungsgespräch mit dem Arzt thematisiert wurde kann ich nicht beurteilen. Bei dir war es ja sogar so, dass Du kein Sport mehr machen solltest und nun doch wieder Halbmarathon läufst, wenn auch nicht vollständig beschwerdefrei.
Um doch wieder ins Laufen (trotz Meniskusteilentfernung) zu kommen gibt es einiges an Dingen die man beachten muss bzw. die sich positiv auswirken. Ich würde dies mal zusammentragen und hier (oder einem neuen Thread) reinschreiben. Wen jemand ergänzen will dann gern.
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