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Vollständige Version anzeigen : Mentaltraining!


BunteSocke
28.03.2014, 16:14
Hallo Allerseits :Huhu:
der Threadtitel sagt bereits, worum es geht: Mentaltraining.

Angeblich hat ja jeder Manager, der was auf sich hält, einen Mentaltrainer, Sportler sowieso und zunehmend erfreut sich das Thema sogar wachsender Beliebtheit bei Kindern, Jugendlichen und sonstigen Otto-Normal-Verbrauchern...

Seit einer Weile beschäftige ich mich recht intensiv mit Mentaltraining. Nicht nur, aber natürlich auch im Zusammenhang mit Sport und insbesondere Triathlon :Blumen:

Was haltet Ihr von Mentaltraining - super Sache? Alles Quatsch - weil in der Zeit, die man dafür investieren müsste, kann man ebenso einen ordentlichen Tempolauf machen und hat viel mehr davon? Hat jemand bereits Erfahrungen mit dem Thema gemacht oder arbeitet möglicherweise sogar mit einem Mentaltrainer zusammen - egal ob um sportliche Leistungen zu verbessern oder aus anderen Gründen?

Ich bin gespannt :cool:

Viele Grüße

BunteSocke

NBer
28.03.2014, 16:33
ich halte mentaltraining bzw das ausarbeiten von psychologischen strategien da für sinnvoll, wo ein mentales problem besteht. nicht grundsätzlich. viele sachen auf die ein mentaltraining abzielt machen viele athleten automatisch bzw von sich aus richtig. fuhrwerkt man da nur aus prinzip dran rum, schafft man eventuelle probleme, wo vorher keine waren.

anneliese
28.03.2014, 20:51
Was verstehst du unter Mentaltraining?

BunteSocke
29.03.2014, 07:51
Was verstehst du unter Mentaltraining?
Mentaltraining (http://de.wikipedia.org/wiki/Mentales_Training)
Der erste Absatz hier trifft es schon ganz gut. Mentaltraining ist ein weites Thema, das sich wohl nicht mal eben in zwei Sätzen beschreiben lässt. Ich meinte schon Mentaltraining allgemein, mit unterschiedlichsten Methoden und Techniken.

Mich sprechen hier sicher nicht alle Techniken an: Mit NLP und Visualisierungen kann ich zum Beispiel eine ganze Menge anfangen, Sachen, wie Kinesiologie und (Klopf-) Akkupressur sowie einige Entspannungsverfahren interessieren mich, sind aber irgendwie nicht so meins... ;)

Hier muss aber natürlich jeder eigene Erfahrungen machen - nicht zuletzt deswegen ja auch meine Frage :Cheese:

Was NBer schreibt, finde ich interessant: Dass viele Athleten Sachen automatisch bzw. von sich aus richtig machen, das habe ich auch bei mir erstaunt festgestellt. Das war einer der Gründe, weshalb ich mich mal etwas mehr mit dem Thema beschäftigen wollte.

Aber das: ...fuhrwerkt man da nur aus prinzip dran rum, schafft man eventuelle probleme, wo vorher keine waren.
...ist das wirklich so:confused:

Claudi_tries
29.03.2014, 08:13
Ich habe diese Sportmental (http://claudigivesitatri.blogspot.de/2014/01/der-weg-nach-oben.html) Trainings-DVD (http://www.1x1sport.de/sportmentaltraining/) daheim und muß sagen, mein Eindruck ist durchwachsen... ;) Ob das was "nützt"?

qbz
29.03.2014, 09:02
Wendet man diese Definition aus dem Wiki an:
"Das eigentliche mentale Training in der Sportpsychologie ist das wiederholte Sich-Vorstellen eines sportlichen Handlungsablaufes:"
würde ich meinen, dass diese Anforderungen beim Triathlon im Vergleich zu anderen Sportarten sehr gering sind und man im Regelfall keine dafür spezialisierten Trainer braucht. Wofür sollte man Mentalspezialisten brauchen? Integrieren diese Aufgaben nicht die Triathlontrainer in die alltägliche Trainingsarbeit und sind erstere nicht auch Bestandteil der üblichen Trainerausbildung?

Ganz anders sehe ich einen spezialisierten mentalen Trainingsbedarf für einen Skislalom z.B., wo der Athlet nach 1 Besichtigung anschliessend einen Kurs von ca. 65 Toren im Gelände im Kopf vor dem Torlauf durchfahren können sollte. (im Vergleich dazu der Weg in der Wechselzone ;-) ).

occam
29.03.2014, 09:47
Zu dem Thema gibt es auch ein Buch:
Mentales Training für Triathleten (http://www.amazon.de/Mentales-Training-Triathleten-alle-Ausdauersportler/dp/3981142802).

BunteSocke
29.03.2014, 10:20
Zu dem Thema gibt es auch ein Buch:
Mentales Training für Triathleten (http://www.amazon.de/Mentales-Training-Triathleten-alle-Ausdauersportler/dp/3981142802).
Kennst Du das Buch?

Necon
29.03.2014, 10:26
Also ich habe mal einen Tag mit einem Mentaltrainer "genossen" (war bei einem Uni Sportkurs dabei). Und ich fands ziemlich sinnlos, vor allem da man sich über die Jahre ohnehin die meisten Dinge intuitiv angeeignet hat. Jeder hat irgendwelche "Rituale" mit denen er sich beruhigt oder pusht, hat Wege entwickelt wie er etwaige Schmerzen im Wettkampf ignoriert oder nach hinten drängt oder wie man ein hartes Training durchbeißt!
Im Leistungssport mag diesem Thema wieder mehr Aufmerksamkeit zukommen, wenn Leistungsdruck und sonstiges hinzu kommt. Für uns Hobbyathelten reicht die eigene Vorgehensweise absolut aus. War auch der Grundtenor des Trainers an diesem Tag.

BunteSocke
29.03.2014, 10:59
... War auch der Grundtenor des Trainers an diesem Tag.

Interessant... nicht nur Deine, auch die anderen Meinungen dazu :Blumen:

Aber wie sieht es den zum Beispiel bei Menschen mit stressigen Berufen aus? Managern o.ä.?

Mentaltraining bietet auch einige Ansätze für Kinder/Jugendliche (alles auch mal ausserhalb des Sports ;) ), die ich in einigen Situationen als sinnvoll erachten würde :confused:
Wie sieht es damit aus???

... und um nochmal auf uns Sporler zurückzukommen - ist es nicht so, dass jeder, spätestens, wenn er an einem WK teilnimmt, mit einem Ziel (welches auch immer - und wenn es "nur" das Finishen einer SD ist!) dort teilnimmt? Egal ob Leistungs- oder Hobbysportler! Ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass ein gezieltes Mentaltraining die Ergebnisse positiv beeinflussen kann ohne das "physische Training" zu verändern.
Finde ich ist auch für Hobbysportler interessant, denn gut sein wollen wir doch alle irgendwie - spätestens im WK :confused:

NBer
29.03.2014, 11:28
.......

Aber das:
.
.
.
...ist das wirklich so:confused:

mal ein beispiel: du hast einen athleten, der normal schwimmt. und auf einmal fängst du an, mit dem psychologische strategien einzustudieren um phobien zu bekämpfen. also zb gegen angst vor unterwasserpflanzen, vor tiefem wasser oder ähnlichem.
da kommt der beim nächsten schwimmen auf gedanken, die er vorher nie hatte. so etwas meinte ich. wo kein problem ist, da ist auch kein eingreifen nötig.

......Mentaltraining bietet auch einige Ansätze für Kinder/Jugendliche (alles auch mal ausserhalb des Sports ;) ), die ich in einigen Situationen als sinnvoll erachten würde :confused:
Wie sieht es damit aus???

dazu müsstest du die ansätze mal erläutern :-)

Kampfschwein
29.03.2014, 11:44
Ich denke in gewisser Weise macht jeder vor einem Wettkampf automatisch sein eigenes kurzes Mentaltraining: Wettkampfsituation vorstellen, überlegen was passieren könnte, wenn man seine Soll-Pace deutlich über- oder unterschreitet, überlegen wie man in der Situation reagieren muss, evtl. mit passender Musik vorm Start entspannen, sich selbst zureden "ich will die und die Zeit schaffen!", etc.
Es geht eben um das Bewusstmachen, worauf man hinarbeitet (sowohl kurzfristig vor und im Wettkampf sowie langfristig in der Trainingsphase). Das wiederholte Bewusstmachen, dass man ein gesetztes Ziel erreichen will und viel dafür investiert (Trainingszeit und Fleiß), erhöht zusätzlich die Motivation, maximale Leistung zu bringen - im Training wie im Wettkampf.
Ich denke, einmal pro Woche dafür ein wenig Zeit zu investieren - auch wenn es nur 15min sind - ist durchaus sinnvoll.
Ich selbst finde dieses Gedankengänge durchspielen in Kombination mit einer vorangehenden kurzen Meditation bei ruhiger entspannender Musik sehr toll (mache ich aber leider viel zu selten - dies wäre mal ein Anlass, das regelmäßig in meine Woche einzubauen).
Ich hab das jetz auf Sport bezogen, hilft natürlich auch allgemein für den Alltag, die Arbeit, Familie.

BunteSocke
29.03.2014, 12:00
mal ein beispiel: du hast einen athleten, der normal schwimmt. und auf einmal fängst du an, mit dem psychologische strategien einzustudieren um phobien zu bekämpfen. also zb gegen angst vor unterwasserpflanzen, vor tiefem wasser oder ähnlichem.
da kommt der beim nächsten schwimmen auf gedanken, die er vorher nie hatte. so etwas meinte ich. wo kein problem ist, da ist auch kein eingreifen nötig. :Lachanfall: Nee, da hast Du natürlich Recht. Sinn des Ganzen ist natürlich nicht, irgendjemanden mit irgendwelchen Dingen verrückt zu machen, die ihn vorher nicht interessiert zu haben.
Aber deinen "normalen" Schwimmer könnte man zum Beispiel mit Mentaltraining versuchen dahingehend zu "verändern", dass sein Bewegungsablauf besser und effektiver wird oder er auf den letzten 500 m besser durchhält ;)



dazu müsstest du die ansätze mal erläutern :-) Klar :Huhu:
Es gibt viele Situationen, in denen Mentaltraining bei Kindern und Jugendlichen angewendet wird - mit unterschiedlichen Techniken kann bei besagter Zielgruppe zum Beispiel das Selbstvertrauen und die Persönlickeit gestärkt werden, außerdem können den Kindern und Jugendlichen gezielt Methoden zum besseren und vor allem effektiverem Lernen vermittelt werden, bei Aufmerksamkeits- oder Konzentrationsschwierigkeiten ist Mentaltraining ein gängiges "Mittel".
Mentale Stärke ist zudem auch wichtig für langfristige Erfolge (Schule, Sport ;) ) persönliches Wohlbefinden und für Abrufen optimaler Leistungen am Tag X ... und der kann eben gezielt (und spielerisch - ohne Stress und Zwang) auf die Sprünge geholfen werden.
Buchtipp: Hier (http://www.amazon.de/Mein-Kind-kanns-Mentaltraining-Freizeit/dp/3613507161/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1396090453&sr=1-1&keywords=mein+kind+kanns) :Cheese:

qbz
29.03.2014, 12:46
Aber deinen "normalen" Schwimmer könnte man zum Beispiel mit Mentaltraining versuchen dahingehend zu "verändern", dass sein Bewegungsablauf besser und effektiver wird oder er auf den letzten 500 m besser durchhält ;)

ich finde, beides sollte zu den originären Aufgaben eines Schwimm(tria)trainers / -coaches gehören. Erst wenn er keine Trainingsrezepte mehr finden sollte für das Letztere (Durchhaltevermögen) und Sportler wie Trainer den Eindruck haben, es liegt dabei an der "Psyche" des Athleten, wäre vielleicht die Anwendung von psychotechnischen Methoden durch einen Spezialisten sinnvoll.


Klar :Huhu:
Es gibt Situationen, in denen Mentaltraining bei Kindern und Jugendlichen angewendet wird - mit unterschiedlichen Techniken kann bei besagter Zielgruppe zum Beispiel das Selbstvertrauen und die Persönlickeit gestärkt werden, außerdem können den Kindern und Jugendlichen gezielt Methoden zum besseren und vor allem effektiverem Lernen vermittelt werden, bei Aufmerksamkeits- oder Konzentrationsschwierigkeiten ist Mentaltraining ein gängiges "Mittel".
Mentale Stärke ist zudem auch wichtig für langfristige Erfolge (Schule, Sport ;) ) persönliches Wohlbefinden und für Abrufen optimaler Leistungen am Tag X ... und der kann eben gezielt (und spielerisch - ohne Stress und Zwang) auf die Sprünge geholfen werden.
Buchtipp: Hier (http://www.amazon.de/Mein-Kind-kanns-Mentaltraining-Freizeit/dp/3613507161/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1396090453&sr=1-1&keywords=mein+kind+kanns) :Cheese:

Bei Kindern / Jugendlichen stellen sich IMHO die Fragen:

1. Woran liegen die von Dir benannten Probleme der Kinder, welche Ursachen gibt es dafür, seit wann bestehen sie? Lassen sich diese Ursachen direkt beheben oder behandelt man "kompensatorisch" mit oft wenig nachhaltigem Erfolg wegen des Fortbestehens der eigentlichen familiären und/oder schulischen Gründe?

2. Inwiefern werden Eigenschaften wie Selbstvertrauen aus einem Bereich übertragen auf alle anderen leistungsorientierten Tätigkeiten? Z.B. inwiefern beeinflusst sportlicher Erfolg im Fussballspielen auch die Erwartungshaltung auf schulischen Erfolg bei einem in der Schule versagenden Kind? Oder noch enger bezogen auf schulische Fähigkeiten: Selbstvertrauen beim Lesen / Schreiben u. Versagensängste in Mathematik kommen oft parallel vor (wie umgekehrt).

Leider werden gerade spezielle mentale Trainingsmethoden (Psychotechniken) oft als "Allheilmittel" beworben und das Feld der Anwendung viel zu weit gesteckt. Nach meiner Meinung hängt die erfolgreiche Wirkung vor allem von der sehr engen, gut abgeklärten Indikation für die Anwendung einer speziellen Psychomethode ab.