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Vollständige Version anzeigen : Lohnt sich eine Photovoltaik Anlage noch?


Oscar0508
08.03.2014, 11:37
Aufgrund der steigenden Energiekosten überlegen wir, uns eine Anlage aufs Dach zu setzen, um uns selber zu versorgen und Überschüsse ggf. einzuspeisen. Wir verbrauchen ca 5 000 kWh und leben im schönen Münsterland... Wir hatten einen sehr guten Verkäufer in der Küche sitzen, der uns viele schönen Grafiken gezeigt hat und viele gute Argumente brachte.
Lohnen sich heutzutage überhaupt noch Anlagen? Warum bricht da gerade kein neuer Boom aus? Wer hat eine Anlage auf dem Dach und würde das wieder tun?

tomerswayler
08.03.2014, 11:54
Hat er dir neben guten Argumenten auch eine (Überschlags-)Rechnung für deinen Standort präsentiert?

sybenwurz
08.03.2014, 12:02
Die eine Frage iss, wasses kostet, wer wieviel davon übernimmt/bezuschusst und wasses bringt. Also für dich/euch.
Die andere, obs abseits von Quer-Subventionen und Schönrechnerei bei der Anschaffung und dem Unterhalt mittlerweile zuverlässig möglich iss, den Dingern mehr Energie zu entlocken, als ihre Herstellung (und später Entsorgung) verschlingt.

Stefan
08.03.2014, 12:36
Lohnen sich heutzutage überhaupt noch Anlagen?

Das hängt u.a. von der geogr. Lage, der Dachausrichtung, der Dachschräge, evtl. Dachfenster, der Verschattung, der Stabilität des Daches..... ab.

Oscar0508
08.03.2014, 13:26
Hat er dir neben guten Argumenten auch eine (Überschlags-)Rechnung für deinen Standort präsentiert?
Natürlich, das war (erwartungsgemäß) wunderbar. Einmal bei aktuellem Strompreis und einmal bei einem angenommenem steigendem Strompreis, was natürlich wenig Aussagekraft hat. Aber der Preis wird ja kaum fallen im Laufe der nächsten 20 Jahre....

Unser Dach geht nach Süden, ist relativ steil und ohne Schatten....

tomerswayler
08.03.2014, 15:17
Die Dachausrichtung scheint ja schonmal zu passen, jetzt musst du halt alle Annahmen überprüfen, die der Berater gemacht hat.

Wie viel musst du investieren (€/kW), damit die Anlage betriebsbereit auf deinem Dach steht?
Mit welchem Ertrag pro Jahr (kwh/kW) kannst du dann rechnen?
Wie viel Leistung verliert die Anlage pro Jahr?
Verbrauchst du deinen Strom komplett selbst oder nicht?

Vielleicht findest du ja hier http://www.photovoltaikforum.com/angebote-f41/ ein vergleichbares Angebot und kannst damit die Aussagen des Beraters überprüfen.

Edit: Hast du mal geschaut, wie viel Standby Verbrauch du im ganzen Haus hast und was der an Einsparung bedeuten würde?

Mike1
08.03.2014, 16:23
Ich müsste mal Papa fragen, wie viel der mit seiner Anlage jetzt eigentlich wirklich eingespart hat. Ohne Bufferung (und die kostet wieder haufenweise Geld) bringt es meiner Meinung nach nicht viel bzw. man ist stark von den Einspeißtarifen abhängig.
Unter Tags ist man schließlich arbeiten, radfahren usw. Da kann man bestenfalls die Waschmaschine gezielt einschalten oder am Wochenende pünktlich zum Sonnenschein staubsaugen.
Computer, Warmwasser, Haartrockner, E-Herd, Kaffeemaschine usw. verwendet man blöderweise alles hauptsächlich morgens bzw. abends.

Oscar0508
08.03.2014, 17:02
Mir geht es primär eigentlich um die Selbernutzung.... die Energie speichern und sich vom Strompreis unabhängig machen.

Campeon
08.03.2014, 17:04
Gefriertruhe oder Kühlschrank sind aber auch echte Stromfresser und die laufen tagsüber!

Ich wollte meine Photovoltaikanlage (5 kW) nicht mehr missen, aber eine gehörige Portion Enthusiasmus gehört halt einfach dazu.
Bei mir ging es erst in 2. Linie um "ob es sich lohnt", ich wollte ein Stück weit unabhängig von den Stromgiganten sein und der ökologische Aspekt, das ich mit meiner Anlage sauberen Strom erzeuge, war mir wichtig.

gollrich
08.03.2014, 18:40
Gefriertruhe oder Kühlschrank sind aber auch echte Stromfresser und die laufen tagsüber!

Ich wollte meine Photovoltaikanlage (5 kW) nicht mehr missen, aber eine gehörige Portion Enthusiasmus gehört halt einfach dazu.
Bei mir ging es erst in 2. Linie um "ob es sich lohnt", ich wollte ein Stück weit unabhängig von den Stromgiganten sein und der ökologische Aspekt, das ich mit meiner Anlage sauberen Strom erzeuge, war mir wichtig.

Das der ÜNB, also der Stromgigant der ist der dir dein Geld für die Förderung überweißt, hast du natürlich auch beachtet und nimmst das Geld nicht an ... und natürlich ist deine Anlage die erste aus reinem Wasser und bedarf keiner schädlichen Chemischen Stoffe in der Produktion :Lachanfall:

Zum Topic... wenn deine Anlage durch örtliche Gegebenheiten nicht in Ihrer Funktion beeinträchtigt ist.... zu erwarten ist das du Qulitätsprodukte verwendest die auch in Jahren noch Ihre Nennleistugng liefern, bist du mit der aktuellen EEG Förderung noch im positven Bereich.... zwar nicht mehr so groß wie vor Jahren....

Prüfe auch evtl. gibt es ja auch noch eine örtliche Förderung, Kommunen Bundesländer gegeben gelegentlich noch weitere Gelder bzw. Kostenlose Darlehen....
damit lohnt sich die Anschaffung noch mehr

MattF
08.03.2014, 20:34
Wichtig wie gesagt ist zu eruieren wie viel du überhaupt tagsüber verbrauchst. Wir sind Werktags praktisch den ganzen Tag nicht daheim. Wir haben so nen intelligenten Stromzähler auf dem man sehen was dann noch verbraucht wird

Das liegt bei ~50-300 W. Je nachdem was geraden an ist. Wir haben auch Tiefkühlschrank, Kühlschrank, Heizung (da verbraucht die Umwälzpumpe ganz gut) usw..

Das ist aber viel zu wenig um z.b. eine 5kW Anlage auszunutzen.
Wir würden also das meiste letztlich einspeisen.


Du kannst natürlich z.b. die Waschmaschine so rogrammieren, dass sie um 12.00 läuft (wenn Sonne erwartet wird) aber da wird auch nicht mehr als 30-40 min geheizt je nach Programm. Den Rest des Tages speist du wieder ein und soviel kann man ja garnicht waschen, dass man das ausnutzt.

Speichern in Akkus ist so teuer, dass es sich nicht lohnt.

E-Auto wäre noch was, das müsste aber auch über Tag daheim stehen, wo man ja eher damit auf der Arbeit ist.


Ergo:
Wenn man viel Eigenverbrauch generieren will, muss man die Anlage relativ klein machen.

Campeon
09.03.2014, 09:07
Das der ÜNB, also der Stromgigant der ist der dir dein Geld für die Förderung überweißt, hast du natürlich auch beachtet und nimmst das Geld nicht an ... und natürlich ist deine Anlage die erste aus reinem Wasser und bedarf keiner schädlichen Chemischen Stoffe in der Produktion :Lachanfall:


Ich liefere an einen Ökostromanbieter!:Blumen:
Natürlich wurden die Solarzellen nicht umweltfreundlich hergestellt, aber wo willst du da anfangen und wo aufhören.
Dann wäre es am besten, man setzt sich wie der alte Yogi in ein Erdloch und ernährt sich nur von Tau und Heuschrecken.

Apropos Wasser, ich bin an keine öffentliche Zuleitung angeschlossen. Ich habe eine riesige Zisterne und dieses Wasser nutze ich zu 100% für unseren Haushalt, einschließlich Trinkwasser!
Noch Fragen?

Ach ja, und die Anschaffung eines E-Autos habe ich auch noch im Hinterkopf.

Stefan
09.03.2014, 09:33
Aus ökologischer Sicht sehe ich keinen Vorteil darin, dass Du nicht am öffentlichen Wassernetz hängst.

Die meisten Investitionen in PV wurden/werden nicht aus ökologischen Gründen gemacht, sondern wegen der Rendite.

Blöd nur, dass "der kleine Mann" die PV-Förderung über die Stromrechnung zahlt und Grossinvestoren sich die Taschen vollmachen.

und wenn dann noch sowas kommt:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/eu-generalanwalt-will-oekofoerderung-auch-fuer-importstrom-a-957654.html#ref=rss

Pippo
09.03.2014, 10:51
Ich liefere an einen Ökostromanbieter!:Blumen:


Wer betreibt das Ortsnetz / Verteilnetz, in das Du Deinen überschüssigen Strom einspeist? Versteht mich nicht falsch, ich stehe voll zu den Erneuerbaren. Allerdings ist das Autarkieargument nur dann zulässig, wenn man seinen Strom speichert und nur für sich selbst verbraucht. Und da wird's dann richtig schwierig!

gollrich
09.03.2014, 12:02
Ich liefere an einen Ökostromanbieter!

nein machst du nicht :Huhu: du lieferst an den ÜNB der dann über Ausgleich von deinem Anbieter sich das Geld wiederholt, abzüglich natürlich der Netzentgelder ;)

Campeon
09.03.2014, 14:55
nein machst du nicht :Huhu: du lieferst an den ÜNB............

Doch, mach ich. Du weißt nämlich nicht wo ich wohne!:Cheese:

Campeon
09.03.2014, 14:59
Aus ökologischer Sicht sehe ich keinen Vorteil darin, dass Du nicht am öffentlichen Wassernetz hängst.


So, das ist deine Meinung.
Ich nutze ausschließlich Regenwasser und das muss nirgendwo aufbereitet werden.
Und obendrein kostet es KEINEN Cent!

D.h. egal ob die Sonne scheint oder es regnet, ich verdiene immer daran.

silbermond
09.03.2014, 15:39
So, das ist deine Meinung.
Ich nutze ausschließlich Regenwasser und das muss nirgendwo aufbereitet werden.
Und obendrein kostet es KEINEN Cent!

D.h. egal ob die Sonne scheint oder es regnet, ich verdiene immer daran.

Moin Moin!

Da hab ich mal ne Frage zu.

Es gibt ja die sogenannte Regenwasser-/Oberflächenwasserabgabe.

In einigen Gemeinden berechnet die sich nach dem Verbrauch, so wie bei mir, in anderen nach Grundstücksgröße.

Musst Du die auch zahlen?

Heinrich

Campeon
09.03.2014, 16:39
Nein.

Stefan
09.03.2014, 17:27
Nein.

Das hier ist ein Forum. Meinst Du nicht, Du trägst mehr zur Qualität des Forums bei, wenn Du ausführlicher antwortest?

Hafu
09.03.2014, 17:42
Nein.

D.h., du hängst auch nicht am Abwasserkanal, sondern betreibst eine eigene Sickergrube/ Hausklärwerk?

Dann musst du allerdings irgendwo abseits von üblicher Bebauung wohnen, denn während der Anschluss ans Trinkwassernetz durchaus freiwillig ist, gehört der Anschluss ans Abwassernetz (und die daraus resultierende Abwasserabgabe) aus nachvollziehbaren Gründen zu den Pflichtanschlüssen in normalen Bebauungsgebieten.

silbermond
09.03.2014, 17:58
Das hier ist ein Forum. Meinst Du nicht, Du trägst mehr zur Qualität des Forums bei, wenn Du ausführlicher antwortest?

Moin Moin!

Wie hätte er meine konkrete Frage ausführlicher beantworten sollen?

Heinrich

Stefan
09.03.2014, 18:40
Moin Moin!

Wie hätte er meine konkrete Frage ausführlicher beantworten sollen?

Heinrich

Er hätte erklären können, wie es zu dem "Nein" kommt.

Gruss
Stefan

Tilly
10.03.2014, 07:16
Hallo,
wie weit ist die Speicher Möglichkeit denn?
Bekomme ich schon entsprechende Akkus zu einem annehmbaren Preis?

Matthias

Campeon
10.03.2014, 08:41
D.h., du hängst auch nicht am Abwasserkanal, sondern betreibst eine eigene Sickergrube/ Hausklärwerk?

Dann musst du allerdings irgendwo abseits von üblicher Bebauung wohnen, denn während der Anschluss ans Trinkwassernetz durchaus freiwillig ist, gehört der Anschluss ans Abwassernetz (und die daraus resultierende Abwasserabgabe) aus nachvollziehbaren Gründen zu den Pflichtanschlüssen in normalen Bebauungsgebieten.

Richtig, ich habe eine Sickergrube und da ich außerhalb wohne ist das gar kein Problem.

Bzw da wo ich wohne gibt es im Moment noch keine Möglichkeit an das öffentliche Wasser- und Abwassernetz angeschlossen zu werden.

Campeon
10.03.2014, 08:42
Das hier ist ein Forum. Meinst Du nicht, Du trägst mehr zur Qualität des Forums bei, wenn Du ausführlicher antwortest?

Hääää, ich habe die Frage eindeutig beantwortet, muß ich da unbedingt noch platzfüllende Bemerkungen dazu geben?

runningElsch
10.03.2014, 09:11
Für eine hilfreiche Antwort wären genauere Angaben zu deinem Wohnort schon nicht schlecht...
Nordnorwegen ist schlechter geeignet als Süditalien. Aber selbst innerhalb der Bunten Republik ist das nicht ganz so einfach.

Dann wäre es gut zu wissen wie steil dein Dach ist. Für Solarenergie ist nämlich etwas flacher gar nicht schlecht aber für Solarthermie Heizungs( /-unterstützung) ist etwas steiler ganz gut.
Wobei etwas halt relativ ist und wieder vom Wohnort abhängt...

Man könnte zum Speichern ja auch eine elektrische Warmwasserheizung einsetzen.

MattF
10.03.2014, 10:08
Man könnte zum Speichern ja auch eine elektrische Warmwasserheizung einsetzen.


Können kann man alles aber teuer erzeugten Solarstrom direkt wieder in Wärme zu verheizen. Dann vielleicht doch lieber einspeisen und vom Nachbar nutzen lassen. :Nee:

la_gune
10.03.2014, 10:44
Aktuells Angebot bei mir (Dachausrichtung nach Süden):

4,95kWp (18 Panels)
Kosten all incl. ca 8500,-€
Rendite nach 20 Jahren (abzüglich Wartung, Rücklagen und Versicherung) bei 30% Selbstnutzung und 70% Einspeisung unter Berücksichtigung der Strompreisentwicklung (pessimistisch!) und Einspeisevergütung von ca 13Cent/kWh: ca 14000€.
Nicht viel, aber besser als nix.

Wenn Du in der Nähe von Heilbronn bist, könnte ich Dir eine Firma nennen, die einen sehr vertrauenswürdigen Eindruck macht und schon ca 9500 Anlagen gebaut hat. :Huhu:

Wir wollen es machen, weil das Haus komplett auf Strom läuft, also auch die Heizung.
Idee ist, evtl. die Speicherheizungen mit dem Solarstrom zu "füttern". Frage ist, ob die EnBW da mit macht und uns dann nicht den Nachtstrom kappt. :(

Schwarzfahrer
11.03.2014, 18:43
Hallo,
wie weit ist die Speicher Möglichkeit denn?
Bekomme ich schon entsprechende Akkus zu einem annehmbaren Preis?

Matthias

Ich habe zuletzt auf einer Messe den Preis für einen Speicher erfragt. Nach etwas herumdrucksen kam eine recht hohe Summe für die kleinste Batterie; ich weiß die Zahl nicht mehr, aber eine schnelle Rechnung ergab, daß die aus dem Speicher gezogene Kilowattstunde ein vielfaches kostet von dem aus dem Netz. Das ist nicht gerade wirtschaftlich, und wohl nur für den interessant, der ganz ohne Netz auskommen muß.

Schwarzfahrer
11.03.2014, 18:52
Lohnen sich heutzutage überhaupt noch Anlagen? Warum bricht da gerade kein neuer Boom aus? Wer hat eine Anlage auf dem Dach und würde das wieder tun?

Wir werden demnächst eine Anlage aufs neue Scheunendach setzen. Nicht, weil es als Geldanlage rentabel ist, aber wir haben umgebaut, und haben ein tolles Süddach, das sich dafür anbietet. Natürlich ist der Eigenverbrauch als Strom nur ein geringer Anteil, da wir tagsüber nicht da sind. Um auf etwas mehr Eigenverbrauch zu kommen, werden wir mit dem Strom tagsüber noch eine Wärmepumpe im Heizungskeller betreiben, die Warmwasser macht. (Für Solarthermie ist der Abstand Dach zu Heizungskeller zu groß). Damit brauche ich im Sommer kein Gas mehr, habe im Winter ggf. sogar etwas Heizungsunterstützung und nutze im Winter auch noch die Abwärme der Gastherme.
Wir hoffen, daß wir so die beim Umbau zusätzlich gewonnenen Wohnflächen mit der alten, ansonsten etwas zu kleinen Heizung noch ausreichend versorgen können, und keine neue, größere Heizung brauchen. Und wir erfüllen die beim Umbau fällige Forderung nach xx % regenerativer Energieversorgung.

Wenn alles gut geht, rechnet es sich; reich werden wir damit sicher nicht. Schließlich geht es um weniger als 700 € jährlicher Stromkosten (ca. 2500 kWh pro Jahr), von denen ein Teil gespart werden kann - das ist kein großes beeinflußbares Kostenvolumen.