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Vollständige Version anzeigen : Atopisches Ekzem oder einfach Neurodermitis


slo-down
03.02.2014, 19:56
Hallo Leute,

wie ist denn eure Erfahrung bei einer Neurodermitis. Bei meinem Sohn wurde eben Neurodermitis festgestellt. Der Zwerg ist jetzt 3 Monate alt, ich finds aktuell furchtbar schlimm. Wie ist denn eure Erfahrung damit, geht das wieder weg ?

Bin für jegliche Tipps sehr sehr dankbar.

PippiLangstrumpf
03.02.2014, 20:44
Hallo Leute,

wie ist denn eure Erfahrung bei einer Neurodermitis. Bei meinem Sohn wurde eben Neurodermitis festgestellt. Der Zwerg ist jetzt 3 Monate alt, ich finds aktuell furchtbar schlimm. Wie ist denn eure Erfahrung damit, geht das wieder weg ?

Bin für jegliche Tipps sehr sehr dankbar.

Bei mir ist es in der Pubertät von alleine weggegangen.
In meiner Kindheit ist alles, was der Markt so hergibt, auf mich drauf geschmiert worden - leider hat nur Cortisonsalbe ein bißchen geholfen. Angeblich ist die aber wegen der äußerlichen Anwendung nicht so schlimm wie eingenommenes Cortison. Bei der ekligen Teersalbe bin ich sogar dankbar gewesen, daß sie nichts gebracht hat ;)
Bei manchen Neurodermitikern gibt es Lebensmittel oder auch äußere Einflüsse, die die Stärke der Beschwerden beeinflussen. Bei mir ist nicht so wirklich was gefunden worden, aber ich würde schon versuchen, rauszufinden, ob es bei Euern Sohn einen Auslöser gibt.

tierunernscht
03.02.2014, 20:55
Meiner ist nun 6 und hat gerade ein "flare up". Aber ich hoffe auch immer noch, dass es weg geht.
Wir kämpfen immer wieder mit offenen Stellen. Das ist für mich das Schlimmste zusammen mit dem Wissen, dass er sich nicht bewusst kratzt.
Schmieren, schmieren, schmieren. Eine Feuchtigkeitscreme finden die euch passt und für euch angenehm ist zum Schmieren und dann 2x täglich eincremen. Wenn ich Stellen sehe, kommt Kortison creme zum Zuge, und dann Feuchtigkeiscreme drüber.
Es wurde mir oft Vaseline empfohlen, aber ich finde Vaseline nicht sehr angenehm, darum habe ich ihn nie gesalbt. Ein Schweizer Kinderarzt hat mich dann auf die Mandelöl Lotion von Anti Dry hingewiesen. Und mit dem schmiere ich viel lieber und viel regelmässiger ...

slo-down
03.02.2014, 21:10
Aktuell haben wir es mit Eubos Trockene Kinderhaut so weit hinbekommen, dass die großen Flächen immer heller geworden sind.

Der Dermatologe meinte heute, wir sollen die nächsten 2 Wochen 1x tgl mit der Corisonsalbe arbeiten, damit wir das ganze in den Griff bekommen, danach gern wieder mit der Eubos.

jumaka
04.02.2014, 10:30
Ich bin selbst zum Glück nur leicht betroffen.
Bei mir kommts durch wenn ich Stress hab oder zu lange nicht auf meine Ernährung achte...
Was bei mir seit dem ersten Auftreten in der Pubertät immer gut geholfen hat, war Calendumed (hab ich damals vom Arzt verschrieben bekommen). Ist eine Ringelblumensalbe von der DHU, die du rezeptfrei in der Apotheke bekommst.
Mit der letzten Hormonsalbe hab ich riesige Probleme gehabt, die hat es eher schlimmer als besser gemacht...
Ich bin froh, dass ich mit der homöopathischen Lösung gut klar komme (war mir als Jugendliche nicht bewusst, da hab ich einfach genommen was der Arzt gesagt hat und das hat funktioniert ich würde also Placebo hier ausschließen ;) )

Noiram
04.02.2014, 12:52
Ich weiß zwar nicht ob das vergleichbar ist, aber ich hatte auch eine Zeit lang eine periorale Dermatitis, vermutlich durch Stress oder die Kortisonspritzen vom Orthopäden.

Kortison macht es meist super rasch besser, dann kommt es aber in doppelter Intensität zurück.
Gute Erfahrungen habe ich mit Urea-Cremes gemacht. Beim Aldi gibt es eine "Fußcreme" mit 10%, die ist echt gut.
Für den Körper ist 1-2x pro Woche ein Peeling aus Olivenöl und Meersalz super, hinterher nur abtrocknen und nicht eincremen.
Fühlt sich gut an und heilt.

Bloß keine Vaseline, das verstopft die Poren.

LG Marion

Tor 5
04.02.2014, 16:27
Ja, bin 31 und hab es immer noch und zwar am Hals, in Arm- und Kniebeugen. Es lässt sich von vielen Faktoren beeinflussen: Ernährung, Allergien, Stress, Jahreszeit. Wenn dein Sohn Glück hat, geht es im Laufe der Jugend wieder weg. Bei mir geht es nicht mehr weg und ist besonders im Winter sehr heftig.

Gerade im Winter sollte man drauf achten, dass die Haut gut eingecremt ist und vor trockener Luft, wie z.B. Heizungsluft geschützt ist (also langärmlige Kleidung). An Cremes verwende ich Linola Fett oder, was wirklich gut hilft, Kaufmanns Kindercreme. Ob Linola Fett für Babys geeignet ist, weiß ich nicht. Solange die Haut an den betroffenen Stellen bedeckt ist und warm (aber nicht feucht) gehalten wird, trocknet sie nicht aus. Trockene Haut reißt schneller und Bakterien nisten sich schneller ein. Die Fingernägel sollten geschnitten sein. Nach dem Duschen sollten die empfindlichen Stellen getrocknet und schnell eingecremt werden. Was besonders gut hilft, ist ein Bad mit "Totes-Meer-Salz", aber Vorsicht: bei offenen Wunden brennt es. Leider weiß ich auch nicht, ob es für Babys geeignet ist - würde es aber erstmal nicht empfehlen. Es gibt von vielen Marken Urea-haltige Cremes, aber die bringen rein gar nichts, wenn die Hersteller zusätzlich eine Menge an Parfums etc reinmischen, gegen die man auch allergisch ist. Wichtig ist, dass die Cremes fetthaltig sind, weil die Haut schnell austrocknet.

Im Frühling, wenn alles blüht, nehme ich, sobald ich in Wald und Wiesen Sport mache, Cetirizin gegen Pollen (aber eher nichts für Babys). Im Sommer sollte man die direkte Sonnenenstrahlung meiden. In Frühling, Sommer und Herbst ist es bei mir am Besten und verschwindet fast, außer die äußeren Umstände (großer Stress, hohe Allergiebelastung,...) rufen es wieder hervor.

Ich habe auch mal Hydrocortison-Salbe verwendet, aber ich bin kein Fan von Cortison. Das bekämpft zwar die Schäden, aber nicht die Ursache.

Wenn du irgendwelche speziellen Fragen hast, kannst du mir gerne eine Nachricht schicken.

slo-down
04.02.2014, 17:52
Hallo Leute,

vielen Dank dafür.

Heute sieht es schon etwas besser aus, ist heute der dritte Tag mit Cortisonsalbe, wir werden jetzt noch 2 - 3 Tage weitermachen und dann die Dosis von 1x Tgl. auf alle 2 Tage verlängern. Einfach mal Langsam zurückfahren.

Des Weiteren, habe ich heute Wasserschalen aufgestellt, damit ich die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung erhöhen kann. Mal schauen was ich da Kaufen.

Auch wurde die Temperatur im Zimmer etwas nach unten angepasst. Das der Zwerg nicht Schwitzt.

Ansonsten werden wir sehen.
Zum Thema Allergie und Ernährung. Aktuell wird er ja voll gestillt, meine Frau hat auch keine Lebensmittelallergie.

Wir sind mal gespannt.

rennrob
04.02.2014, 21:33
...Zum Thema Allergie und Ernährung. Aktuell wird er ja voll gestillt, meine Frau hat auch keine Lebensmittelallergie...

Dann kann man die Lebensmittel eigentlich als Ursache ausklammern.

Wichtig ist IMHO auch welche Wasch- und Pflegemittel benutzt werden. Unser Zwerg ist zwar von Allergien verschont worden. Wir passen aber immer auf, dass er nicht mit zu viel Chemie in Berührung kommt. Zum Baden z.B. nur Parfümfreie Mittel z.B. Penaten. In die Waschmaschine kommen keine Weichspüler, Calgonit oder sonstige unnötige Dinger herein. Eifach nur Waschmittel + Extra Spülprogramm und gut ist (früher hat man die Sachen einfach nur gekocht). Babytücher nur ohne Alkohol, Parfüm, Öle usw. Wir nehmen z.B. die babylove sensitive von DM, Da sind nur pflanzliche Mittel und Panthenol als Zusatz. Als unser Sohn mal in der KiTa mit anderen Tüchern in Berührung kam, gab's sofort einen Ausschlag.

Ich hoffe, dass eurem Zwerg bald besser geht. Die Kleinen können sich leider nicht mal beschweren. Da ist man oft ganz hilflos.

slo-down
05.02.2014, 07:56
Wir nehmen auch die Tücher von DM.

Waschmittel aktuell Lenor Sensitiv. Weichspüler nehmen wir auch keinen.

Ich werde jetzt unsere Waschmaschine 2x leer auf höchster Stufe laufen lassen und das Ding gründlich Reinigen.

Scotti
05.02.2014, 08:16
Dann kann man die Lebensmittel eigentlich als Ursache ausklammern.
...

Bist du da wirklich sicher?

Ich habe von einer Mutter gehört, dass ihr gestillte Kind darauf reagiert hat, wenn sie Orangen gegessen hat. Mit irgendeinem Hautproblem.

Und zumindest wird immer erzählt, dass ein gestilltes Kind Blähungen bekommen kann, wenn die Mutter Kohl isst. Das weiß ich aber nicht aus erster Hand.

pinkpoison
05.02.2014, 08:48
Seh ich ähnlich wie Scotti - Lebensmittel deswegen ausklammern, weil keine Allergie nachgewiesen wurde ist vorschnell, denn es gibt eben auch Lebensmittelsensitivitäten, die mit Allergien nichts zu tun haben. So zb gegen Milchproteine, Gluten und Histamin - allesamt nicht über die üblichen Allergietests nachweisbar, sondern lediglich durch konsequente Auslaßdiät.

Ich würde Gluten und Milchprodukte mal mindestens 6 Wochen streichen und schauen was passiert. Idealerweise keinerlei industriellen Fertigfraß, da sich dort das Zeug in rauen Mengen findet und nicht einmal komplett deklariert werden muß.
Ändert das nichts, dann mal das Thema Histamin angehen.

Selbstverständlich gelten diese Hinweise für die Mutter, sofern der Kleine ausschließlich gestillt wird. Bekommt er "Fläschchen", dann sollten die Eltern ohnehin in der Hölle schmoren, falls die natürliche Variante eine gangbare Alternative ist aber aus welchen Gründen auch immer gemieden wird.

Skunkworks
05.02.2014, 09:46
Hallo Leute,

vielen Dank dafür.

Heute sieht es schon etwas besser aus, ist heute der dritte Tag mit Cortisonsalbe, wir werden jetzt noch 2 - 3 Tage weitermachen und dann die Dosis von 1x Tgl. auf alle 2 Tage verlängern. Einfach mal Langsam zurückfahren.

Des Weiteren, habe ich heute Wasserschalen aufgestellt, damit ich die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung erhöhen kann. Mal schauen was ich da Kaufen.

Auch wurde die Temperatur im Zimmer etwas nach unten angepasst. Das der Zwerg nicht Schwitzt.

Ansonsten werden wir sehen.
Zum Thema Allergie und Ernährung. Aktuell wird er ja voll gestillt, meine Frau hat auch keine Lebensmittelallergie.

Wir sind mal gespannt.


Hallo,

ich bin habe auch Neurodermitis und viele Dinge die hier aufgezählt wurden habe ich auch ausprobiert. Da ich aber scheinbar ein wenig anders bin weil ich diese Fettcremes hasse musste ich mir einen anderen Weg der Hautpflege suchen.

Doch zunächst zu Cortison: Das Schlimmste was du machen kannst, ist die Dosierung zu niedrig halten. Also zu wenig schmieren oder nur alle zwei Tage. Das ist die Erfahrung, die ich gemacht habe. Also zwei Wochen täglich schmieren, auch wenn es optisch besser ist wird oder schon weg ist und dann ganz absetzen. Selbst wenn es ein, zwei mal einen 4/2 Wochen Rhythmus geben muss, wird dadurch die Haut weniger geschädigt, als das man sich mit den Problemen der Neurodermitis quält.

Als Pflege habe ich immer die Dermatop Basis Salbe in der Krankenhauspackung gekauft (4x120g). Die gibt es aber leider nicht mehr und ich muss auf die Standardgröße 100g in der Apotheke ausweichen. Wie oben gesagt, die Fettcremes oder irgendwas mit Urea, selbst angemischtes aus der Apotheke hab ich nicht gut vertragen. Nur diese Basis Salbe (und ganz wichtig: nicht die Creme) hat scheinbar die richtige Balance zwischen Rückfetten und "nicht ölig" sein für meine Haut.

Ich bin schon seit Jahren in einem Stadium wo mich die N. kaum noch strapaziert. Nur bei Winter/Frühling und Herbst-Winterwechsel kann vermehrt mal eine rote Stelle auftreten. In der Regel werden die punktuell mir Cortison behandelt und die sind nach zwei, drei Tagen wieder weg.

Stress, wie jetzt der zweite Umzug in einem Jahr und die neue Wohnung, die trockener ist als die alte, kombiniert mit Schleifstaub hat diesmal etwas mehr gereizte Stellen hervorgebracht. Jetzt wende ich Cortison täglich an, bevor sich da eine schwerere N. einstellt.

Zuletzt möchte ich dringend noch mal darauf hinweisen, dass die zu geringe Dosierung von Cortison schlimmer ist als eine zu hohe (immer nur in Creme-/Salbenform).

Ales Gute für den Kleinen!

rennrob
05.02.2014, 12:13
Seh ich ähnlich wie Scotti - Lebensmittel deswegen ausklammern, weil keine Allergie nachgewiesen wurde ist vorschnell, denn es gibt eben auch Lebensmittelsensitivitäten, die mit Allergien nichts zu tun haben. So zb gegen Milchproteine, Gluten und Histamin - allesamt nicht über die üblichen Allergietests nachweisbar, sondern lediglich durch konsequente Auslaßdiät...

Ich meinte doch mit dem Ausklammern nur, dass das Kind keine andere Lebensmittel bekommt. Die Muttermilch und wie sich die Mutter ernährt ist natürlich auch wichtig, aber ne ganz andere Geschichte.


Ich würde Gluten und Milchprodukte mal mindestens 6 Wochen streichen und schauen was passiert...


Gluten streichen alleine reicht nicht. Ich habe keine Neurodermitis dafür aber andere massive Hautprobleme wenn ich Weizenprodukte (auch glutenfreie) esse. Weil ich neugierig war, habe ich vor zwei Monaten einen Glutenunverträglichkeit Test machen lassen. Alle 4 Werte sind bei mir im grünem Bereich. Am Gluten liegt also nicht. Ich vermute, dass die Ursache der stark erhöhte Blutzukerspiegel nach dem Weizenkonsum ist. Das würde erklären warum ich Vollkorn Sachen besser vertrage.

Ist aber, wie gesagt, eine Vermutung und ob über so was die Muttermilch beeinflusst werden könnte weiss ich nicht. Dafür reich mein Halbwissen leider nicht :Lachen2:

slo-down
05.02.2014, 12:19
Meine Frau will so lange wie es geht Stillen. AUf jedenfall die ersten 6 Monate.

Des Weiteren Ernähren wir uns sehr ausgewogen. Bei uns gibt es kein Fertiggericht. Backen mit Dinkelmehl. Des Weiteren verwenden wir Sojamilch und Firschmilch. Gemüse der Saison. Fisch und Fleisch. Wenig Wurst (rohes Fleisch ala Salami).

Kaum bis gar keinen Alkohol und Süßes / Salziges im Rahmen.
Im großen und ganzen würde ich sagen, ernähren wir uns besser als 95% der Menschen in Deutschland.

rennrob
05.02.2014, 12:36
Waschmittel aktuell Lenor Sensitiv. Weichspüler nehmen wir auch keinen.


Sind da keine Duftstoffe drin? Lenor kenne ich sonst nur als stark parfümieten Weichspüler. Unsere Ex-Nachbarn haben das immer in der Waschküche benutzt. Das ganze Haus roch dann wie ne Parfümerie :Kotz: .
Aber wie auch immer. Es würde nicht schaden mal was anderes zu testen.

pinkpoison
05.02.2014, 23:06
Meine Frau will so lange wie es geht Stillen. AUf jedenfall die ersten 6 Monate.

Des Weiteren Ernähren wir uns sehr ausgewogen. Bei uns gibt es kein Fertiggericht. Backen mit Dinkelmehl. Des Weiteren verwenden wir Sojamilch und Firschmilch. Gemüse der Saison. Fisch und Fleisch. Wenig Wurst (rohes Fleisch ala Salami).

Kaum bis gar keinen Alkohol und Süßes / Salziges im Rahmen.
Im großen und ganzen würde ich sagen, ernähren wir uns besser als 95% der Menschen in Deutschland.

Alleine die Tatsache, dass da Dinkelmehl und Soja sowie Milch auf dem Programm steht, drückt euch in die unteren Ränge.

Soja... Dinkel... da wundert es nicht, wenn die Gesundheit des Säuglings suboptimal ist... .

slo-down
10.02.2014, 08:21
Hallo PP,

meine Frau lässt nun Soja weg. Erklär mir doch bitte warum Dinkelmehl "schlecht" ist ?

Des Weiteren kann mir jemand evt. sagen wie es mit Tees aussieht, gibt hier auch Einschränkungen ?

Gibt es etwas zu beachten bei Chlorwasser ? Wahrscheinlich hilft da nur mal Testen ?

Die ND wir langsam auch besser, aber das wird wohl das Cortison sein.
Was mir allerdings aufgefallen ist, nach dem Baden sieht Junior lange nicht mehr so Feuerrot aus. Auch sein Kratzen ist merklich weniger geworden ?

Danke für die vielen P/Ns die mich erreicht haben, es hilft sehr.

Gruß