PDA

Vollständige Version anzeigen : Diagnose Hinteres Kreuzband gerissen und Außenbanddehnung


Susa2903
04.03.2008, 23:02
Hallo,

nun möchte ich auch mal mein leid klagen! :Traurig:

Es passiert immer bei Aktivitäten, bei denen man eigentlich denkt, es kann nichts passieren.
Ende Dezember war ich mit einem Bekannten Schlittschuhlaufen, dabei bin ich dann zweimal gestürzt, aber nicht so wie jeder normale Mensch stürzt. Jaja wenn man es nicht kann sollte man es lassen, ich bin genau auf meine Knie gestürzt...also quasi auf das Eis gehockt....und immer mit dem ganzen Gewicht auf die Knie ...aua....
ja Ende vom Lied war dann das ich am nächsten Tag gar nicht laufen konnte und mir beim Laufen vor Schmerz schon die Tränen gekommen sind ....
so nur wo treibt man einen Tag vor Silvester dann nen Arzt auf...gar nicht....oder man fährt in eine Notaufnahme ins Krankenhaus....
...aber man denkt ...so schlimm wir es nicht sein....

also erst nach Silvester dann zum Hausarzt und .....nichts schlimmes vermutet...nach 3 Wochen waren die Schmerzen, die dann nur sporadisch bei bestimmten Bewegungen auftraten noch nicht weg....ja da bin ich dann zum Chirurgen....Verdacht auf Meniskusriss....also ab zum MRT....auf den Termin musste ich dann 6 Wochen warten...und nun ist das Ergebnis vom MRT da....Hinteres Kreuzband gerissen und dann noch eine Außenbanddehnung.

Und nun am 18.3 zur Ortopädischen Ambulanz....und da wird dann entschieden wie es weiter geht.

Seit dem "Unfall" habe ich mein Training also quasi reduziert Laufen ging gar nicht mehr....Schwimmtraining nur noch Kraulen, kein Brustschwimmen mehr....und Radfahren ging eigentlich auch ganz gut....wenn man nicht zuviel Kraft ins Knie legt!

Was haltet ihr davon, sollte ich trotzdem dezent weiter Trainieren (natürlich nur so lange es nicht Schmerzt) oder sollte man es lassen?

Hat vllt irgendjemand Erfahrungen mit OP´s am Hinteren Kreuzband?

Würde mich über einige Antworten freuen! ;-)

Lg susan

oldrunner
05.03.2008, 08:31
Hallo,

meine Frau hat sich letztes Jahr beim Skifahren an beiden Knien die Kreuzbänder gerissen, d. h. sie sind noch nicht ganz durch aber es ist wohl abzusehen, dass sie irgendwann bei entsprechender Belastung reißen werden. Anfangs war an Sport gar nicht zu denken, aber inzwischen kann sie bis auf Skifahren wieder alles normal mitmachen. Was ich damit sagen will ist, dass leichter Sport wohl geht, solange es nicht schmerzt. Einfach mal probieren was geht. Aber die Geschichte wird sich wohl noch einige Zeit hinziehen.

Gruss

Alex

backy
05.03.2008, 09:16
Ui, da schrei ich mal ganz laut hier! *HIER* HIER* HIER*

Ich hab mir Mitte Januar beim Skifahren das vordere Kreuzband abgefetzt - direkt und sauber am Knochen. Menisken sind alle OK.

OP war Ende Januar, das aber nur aufgrund einer günstigen Diagnose und kaum vorhandener Schwellung am Knie (plus Privatpatienten-Bonus)

Verweildauer im Krankenaus = 2 Tage.
OP durchgeführt von einer Knie-Experten der schon viele bekannte Pros operiert hat.

Die erste Nacht und das aufstehen danach ist das schlimmste.
Drainage ziehen ist auch witzig, danach wirds schmerztechnisch Kinderkram.

Dumm sind der extrem schnelle Muskelabbau und die Bewegungseinschränkung.

Gehen (oder wie man das eben so nennt) ohne Krücken geht bei mir seit 2 Wochen wieder, wobei der Doc meinte da sei ich ein "schneller".

Radeln probiere ich am WE das erste Mal richtig, allerdings alles ohne Druck.

Kraft 3 Monate nur an die Beinpresse, kein "offenes System"
Sprich Beincurls oder ähnliches.

Mit dem Laufen wieder anfangen darf ich voraussichtlich wieder im Juni/juli.


Also aus meiner Sicht: Die OP ist ein Witz, die sportliche Aufallzeit ein Grund sich vor den Zug zu werfen..

Sofern Du interesse an der Adresse meines Operateurs hast melde Dich

Hafu
05.03.2008, 09:37
Risse des hinteren Kreuzbandes sind ziemlich selten, im Vergleich zu vorderen Kreuzbandrisssen ungefähr im verhältnis 1:10.
Dementsprechend werden sie auch wesentlich seltener operiert. Und beim Operieren gilt die Devise: was man nicht häufig macht, da ist dann auch die Fehlerquote deutlich höher.

Von daher würde ich (mit der gebotenen Zurückhaltung bei Ferndiagnosen) dir erstmal zu einem konservativen Vorgehen raten (Ruhigstellung mit einer Orthese (=bewegliche äußere Schiene), Physiotherapie, MTT (medizinisch kontrolliertes Krafttraining) und dosierter Belastungsaufbau. Und dann erst mal schauen, welche Probleme du mittelfristig überhaupt noch behältst.

Bei der MRT-Diagnose verstehe ich den Begriff "Außenbanddehnung" nicht. Bänder sind nicht aus Gummi und können auch nicht dehnen, sondern nur reißen. Entweder sie reißen komplett oder eben nur einige Fasern davon (dann würde man korrekterweise von einer Partialruptur sprechen).

Gute Besserung

Susa2903
10.03.2008, 22:11
ich habe hier mal ein mrt bild von meinem Knie angehängt...falls es sich mal wer angucken möchte ;-)


da ich ja auch neugierig war, hier mal der Befund vom Arzt:

"Befund und Beurteilung:
-Unauffälliges Signalverhalten der knöchernen Strukturen
-Kreuzbänder:deutliche Signalhebungdes HKB das insgesamt inhomogen ist, einzelne Fasern sind nicht mehr eindeutig durchgehend dargestellt, wobei der Kreuzbandschlau noch erhalten scheint.Der Befund spricht für eine zumindestens subtotale Ruptur, auch eine Komplettruptur erscheint möglich
-VKB: Unauffälliges Signalverhalten; regelrechte Banddarstellung
-Innenmeniskus: Zentrale Läsion im Hinterhorn im Sinne einer Meniskopathie Grad II
-Kollateralbänder: Am Ansatz des lateralen Kolleteralbandes an der lateralen Femurkondyle Signalvermehrung mit Bandverbreitung, der Befund spricht hier für eine ältere Distorsion fraglich mit Partialläsion. Das mediale Kollateralband stallt sich unauffällig dar.
-Regelrechte Stellung der Patella, retropatellarer Erguss der auch im Recessus suprapatellaris ausgedehnt ist, unauffällige Darstellung der Knorpelgelänke retropatellar und im Femorc-Tribalgelänk
-keine Läsion in der Quadriceps- und Parteliarsehne"

die ältere "Distorsion" stammt von inem Skiunfall 2005, nur bin ich damal nicht zum Arzt gegangen.

Also am 18.3. habe ich in Vogelsang einen Arztermin....Krankenhaus mit einem sehr guten Ruf für Sportmedizin, mal sehen was da dann rauskommt!

lg susan

aussunda
11.03.2008, 12:46
Grundsätzlich kann ich Hafu zustimmen,

ich habe selbst einen Kreuzbandehnung der hinteren Kreuzbänder (ich habs selbst gesehen bei der Athroskopie) und ein anderer Arzt hat es bestätigt ebenfalls aufgrund einer Athroskopie (er wollte dem ersten Arzt nicht glauben).

Das ganze ist jetzt ca. 10 Jahre her.

Nach ca. 3-4 Monaten hatte ich ab und zu wieder Fußball gespielt, bis ich irgendwann vom Spielfeld gegangen bin und nicht mehr joggen oder irgendwas machen konnte (Entzündung? ich hab es nicht abklären lassenn).

Ich bin dann ca. 3-4 Jahr nur Rad gefahren und habe mir dann einen Compex gekauft. Das war scheinbar der Gewinner, seitdem kann ich wieder laufen, vorher hat es sich irgendwie komisch angefühlt.

Eine Aussage von einem Arzt war, daß eine medizinische Indikation für eine OP dann vorliegt wenn die Schublade für ihn fühlbar bzw. meßbar ist und Du selbst ein instabiles Gefühl hast.

Generell ist die Anzahl der Orthopäden, laut Aussage eines Orthopäden, bei ca 5-10 die einen hinteren Kreuzbandriß operieren können. Also wirklich können.

Hör Dich mal um, wo es in Deiner Gegend wirklich Asse auf diesem Gebiet gibt. Und frag kritisch nach, falls einer operieren will, ober er es wirklich beherrscht. Viele Orthopäden haben das bei mir verneint, aus Mangel an Erfahrung war die Begründung.

Hafu
11.03.2008, 14:43
Eine Aussage von einem Arzt war, daß eine medizinische Indikation für eine OP dann vorliegt wenn die Schublade für ihn fühlbar bzw. meßbar ist und Du selbst ein instabiles Gefühl hast.



Die Aussage würde ich aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen (und auch den in der Fachliteratur publizierten follow-up Studien) im Prinzip so bestätigen.

Bei so einem Wahleingriff sollte sich in erster Linie der Patient für oder gegen eine OP entscheiden und nicht ein Arzt (natürlich nachdem sich der Pat. vorher informiert hat und unterschiedliche Meinungen mehrerer Ärzte eingeholt hat= second opinion-Prinzip).

Man darf als Patient auch nie vergessen, dass Ärzte oftmals einem Interessenkonflikt unterworfen sind. Krankenhausbetten wollen gefüllt sein und OP-Kapazitäten müssen stets ausgelastet werden und außerdem macht es deutlich mehr Spaß, junge motivierte Sportler/Sportlerinnen zu behandeln bzw. zu operieren, als das übliche orthopädische Klientel in der Altersgruppe 70+x und mit einem Bodymass-Index jenseits der 30...

Auf dem NMR-Bild sieht man nur den Verlauf des vorderen Kreuzbandes (läuft von "hinten, oben, außen nach unten, innen, vorne), das hintere Kreuzband, lässt sich auf dieser Schicht nicht beurteilen. Wenn der Synvialschlauch noch steht, wie im Befund beschrieben, müsste er in den anderen Schnittbildern zur Darstellung kommen.
Falls du noch Schmerzen hast, kommen die ohnehin nicht vom Kreuzband (das hat keine eigene Versorgung mit Schmerznerven), sondern von der bei einem solchen Sturz unvermeidlichen Knorpelprellung oder/ und Kapselverletzung.

Weiterhin alles Gute (und halt's mit Shakespeare: "Nimm Rat von Allen, aber spar dein Urteil." Umso mehr, da's ja dein Knie ist!)