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Vollständige Version anzeigen : wieder mal bemerkenswertes Statement von Faris


Hafu
27.02.2008, 06:53
Al Sultan fordert Strafrecht gegen Doping (http://www.szon.de/news/sport/nachrichtenueberblick/200802240178.html)

Neben der Wiederholung bekannter Thesen (zu geringe Kontrolldichte, Ruf nach Strafrecht), die aber gleichwohl immer wieder ins allgemeine Bewusstsein gerufen werden müssen ("Et ceterum censeo Carthaginem esse delendam"), geht Faris auch auf die mögliche Motivlage der Verbände zur halbherzigen Dopingbekämpfung ein:

"Wenn wir zu viel machen, haben wir plötzlich keine Medaillen mehr, keine Förderung, und das schadet den Verbänden», ergänzte der Triathlet." ...

Dieses Zitat, finde ich inbesondere interessant, wenn man zwischen den Zeilen liest und an die jüngsten Erfolge der DTU denkt...

Von der Kernaussage her hat er genau meine Denke, auch im hinsichtlich des Verweises auf den Profiradsport und der Angst vor ähnlichen Entwicklungen.

Raimund
27.02.2008, 07:11
Hmm, er sagt damit quasi auch, dass die Verbände fast davon überzeugt sind, dass ohne Doping keine Medaillen mehr zu holen sind.

Aber warum soll das auf der Langdistanz anders sein,... Faris?

Finde es gut, dass er so offensiv damit umgeht, aber das haben andere auch schon gemacht...

sybenwurz
27.02.2008, 07:23
"Wenn wir zu viel machen, haben wir plötzlich keine Medaillen mehr, keine Förderung, und das schadet den Verbänden», ergänzte der Triathlet." ...

hafu,du solltest für die Nichtartikelleser dazuschreiben, dass dies Faris´ Ausspruch zur Haltung der Verbände/... ist und nicht seine Meinung.

Hafu
27.02.2008, 08:58
hafu,du solltest für die Nichtartikelleser dazuschreiben, dass dies Faris´ Ausspruch zur Haltung der Verbände/... ist und nicht seine Meinung.

Ja, klar. Aber diese notwendige Ergänzung hast ja du damit schon erledigt.

Ich fand das Zitat besonders bemerkenswert, da ja die DTU durchaus in letzter Zeit einige schön glänzende Medaillen einheimsen konnte, deren Zustandekommen im Falle eines konsequenteren Testregimes von Faris indirekt in Frage gestellt wurde.:confused:

dude
27.02.2008, 09:59
Ja, klar. Aber diese notwendige Ergänzung hast ja du damit schon erledigt.

Ich fand das Zitat besonders bemerkenswert, da ja die DTU durchaus in letzter Zeit einige schön glänzende Medaillen einheimsen konnte, deren Zustandekommen im Falle eines konsequenteren Testregimes von Faris indirekt in Frage gestellt wurde.:confused:

Eine Aenderung des Ausgangspostings faende ich auch vorteilhaft. Ohne den Zusatz ist es missverstaendlich.

Zudem waere ich vorsichtig Faris irgendwas in den Mund zu legen. Vielleicht galt sein Hinweis ja auch nur den Radlern, die er im ersten Satz erwaehnte. Sich damit die Finger ohne Grundlage zu verbrennen, hat er nicht noetig und wuerde es mE auch nicht tun.

Der Ruf nach dem Strafrecht ist ja nun nicht neu, das wird seit den 90ern von einigen Seiten gefordert. Man koennte einstweilen die gegebenen Mittel nutzen und das Arzneimittelgesetz gepaart mit vereidigten Aussagen verstaerkt einsetzen.

Corki
27.02.2008, 10:53
Hmm, er sagt damit quasi auch, dass die Verbände fast davon überzeugt sind, dass ohne Doping keine Medaillen mehr zu holen sind.

Aber warum soll das auf der Langdistanz anders sein,... Faris?
weil die LD nicht olympisch ist, nicht mit öffentlichen Mitteln gefördert wird und somit der Verband auch kein/wenig Interesse an Erfolgen hat
Finde es gut, dass er so offensiv damit umgeht, aber das haben andere auch schon gemacht...
Fällt mir aber spontan keiner ein. Wenn jemand eine Aussage dazu macht ist es entweder das übliche blabla ("Ich wurde noch nie positiv gestest." BR) oder der laute Schrei nach völlig unrealistischen Maßnahmen ("GPS-Implantate")

dude
27.02.2008, 11:09
oder der laute Schrei nach völlig unrealistischen Maßnahmen ("GPS-Implantate")

Ich finde eine gewisse Skepsis gegenueber Ueberwachungsmassnahmen durch staatliche Organe durchaus angebracht (Stichwort cctv, Datensammlungen etc.).

Wer aber nichts zu verbergen hat, sollten diesen mit einer pragmatischen Furchtlosigkeit gegenueberstehen.
MaW: Vetraeglichkeit vorausgesetzt (ich bezweifle das), wuerde ich mir als Profisportler im ureigenen Interesse solch ein Implantant einpflanzen lassen. Gesichert sein muesste jedoch, dass der Zugriff auf die Daten nur durch mein Zutun (Passwort) moeglich ist und fuer einen Zugriff konkrete Verdachtsmomente bestehen muessen (bestaetigt durch ein Sportgericht im Schnellverfahren). Wer dann den Zugriff verweigert, sollte gesperrt werden.

Aber ich bin... :offtopic:

Raimund
27.02.2008, 12:31
Zu sagen "warum solle man es nicht machen, wenn man nix zu verbergen hat", halte ich für den falschen Ansatz.

Aus diesem Grund will Herr Schäuble ja auch in meinen Computer gucken (wenn der wüsste;) ...)

Die Argumentation funxt vielleicht im Kommunismus...

Vielmehr sollte das Interesse daran, auch weiterhin Geld mit diesem Beruf zu verdienen, genug Motivation sein. Da wird es, so leit es mir für die Athleten tut, keine andere Möglichkeit geben...

Trotzdem weiß der Verband, dass auf der LD auch Medaillen durch Doping geholt werden... Und sicher noch mehr Qualiplätze...

DasOe
27.02.2008, 12:51
Die Aussage von FaS liest sich am Stück doch anders, als wenn herauszitiert wird.

«Ich hatte noch nie eine Blutkontrolle, noch nicht eine einzige bis zum heutigen Tag. Egal wo du bist, egal zu welchem, Zeitpunkt. Du kannst immer kontrolliert werden. Aber diese Botschaft gibt es noch nicht», sagte der 30-jährige Münchner in einem Interview der «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung». Der WM-Sieger von 2005 hoffe, dass «sich das in diesem Jahr ändert».Na das wird sich durch seinen Start in Frankfurt/Wiesbaden in diesem Jahr ändern.

- Über das jeweilige Wettkampfjahr werden in einem Zeitraum von Februar bis August umfassende Doping-Kontrollen bei diesen Profi-Sportlern durchgeführt, weltweit, falls erforderlich.

- Es werden bei jedem Sportler Blutwerte bestimmt und ein Test auf Epo und anabole Steroide (Urin) durchgeführt. Dies kann an allen Aufenthaltsorten der bei den IRONMAN Rennen in Deutschland unter Vertrag stehenden Profi-Sportlern geschehen. Die Kontrollen für die jeweiligen Profis können bis zu ein bis zweimal pro Monat erfolgen.

Corki
27.02.2008, 12:52
Trotzdem weiß der Verband, dass auf der LD auch Medaillen durch Doping geholt werden... Und sicher noch mehr Qualiplätze...

Das mag so sein - aber dem Verband ist das egal!
Da wird nicht gefördert oder gar kontrolliert ("pre-competition tests").

"Wenn wir zu viel machen, haben wir plötzlich keine Medaillen mehr, keine Förderung, und das schadet den Verbänden», ergänzte der Triathlet." ... (FaS)

Wieviel will man wirklich wissen?

Raimund
27.02.2008, 12:55
Das mag so sein - aber dem Verband ist das egal!
Da wird nicht gefördert oder gar kontrolliert ("pre-competition tests").

"Wenn wir zu viel machen, haben wir plötzlich keine Medaillen mehr, keine Förderung, und das schadet den Verbänden», ergänzte der Triathlet." ... (FaS)

Wieviel will man wirklich wissen?

Das ist das Problem: MAN WEISS ES BEREITS!:(

Corki
27.02.2008, 13:02
Das ist das Problem: MAN WEISS ES BEREITS!:(
etwa so:
496

Klugschnacker
27.02.2008, 14:11
Das ist das Problem: MAN WEISS ES BEREITS!:(Was willst Du damit sagen? Das hört sich an wie eine Anspielung auf einen gedopten Medaillengewinner.

*JO*
27.02.2008, 16:33
Ich finde was Raimund gesagt hat ist nicht mehr oder weniger anspielung wie das war Faris gesagt hat was der Verband (gesagt oder Gedacht) hat....

Genrell denke ich das keine veband ernsthaft an der Aufdeckung von Dopingskandalen interesiert ist.
Fuentes -> Polizei duchsuchung
Wien ->Polizeit
Festina -> Polizei
Langdistanz-> Xdream Sports....ok der Versuch war da :P auch wenn NOCH leicht verunglückt, aber sowas passiert denen kein 2tes mal...

daher KANN eigendlich nur ein Gesetz helfen.....

weil was hätte ein Verband davon wenn jmd. Positiv getestet würde
ich bitte darum mir EINEN Vorteil zu nennen :)

kuestentanne
27.02.2008, 19:25
Ein Vorteil?
Na, ab und zu braucht man ein Vorzeige-schwarzes-Schaf um behaupten zu können, dass die Dopingkontrollen wirken und alles getan wird, um Doping zu verhindern ;)

Oder wenn ein Athlet bei den Oberen in Ungnade gefallen ist, kann man ihn ja mal ...

chick
27.02.2008, 19:42
Die Aussage von FaS liest sich am Stück doch anders, als wenn herauszitiert wird.

Na das wird sich durch seinen Start in Frankfurt/Wiesbaden in diesem Jahr ändern.

Wäre ja schön. Dann würden sich auch die von ihm höchstwahrscheinlich investierten 250,-- Euro für den "Elitepass" "lohnen", auch wenn beide (ET und EP) nix miteinander zu tun haben :Lachen2:

T1T2
27.02.2008, 22:45
Dass man im bestehenden Strafrecht durchaus eine gute materiell-rechtliche Handhabung zur Sanktionierung des Dopings hat, ist wohl ein juristischer Gemeinplatz (für die Schweiz hat Martin Schubarth im letzten Jahr - oder war es schon 2006? - die Sache in recht sehr souverän dargestellt).
Das andere Problem ist: wer soll verfolgen bzw. untersuchen und auch hier würde mit dem Strafprozessrecht wohl einiges in Stellung gebracht werden können - wenn da nicht einfach die selbstherrlichen bzw. selbstverliebten Sportverbände sind, die darauf pochen (weniger Staat? meine Fresse.....), das Problem selber zu lösen.....
m.

Raimund
27.02.2008, 23:31
Was willst Du damit sagen? Das hört sich an wie eine Anspielung auf einen gedopten Medaillengewinner.

Hoffentlich ist's nur einer....:(

Wer sich heute dazu entschließt mit Leistungssport sein Geld zu verdienen, muss entweder bereits viel Geld haben, um mit ausgeklügeltem Training und sonst was mit gedopten Athleten mithalten zu können oder einfach mit auf den Wagen aufspringen.

Unrechtbewußtsein schwindet schnell, wenn man sieht, die anderen tun es auch und dann nach hinten blickt, wo die Frau und die Kinder auf Kohle vom Papa warten.

Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass einige Athleten fest davon überzeugt sind gar nix Unerlaubtes zu nehmen, obwohl sie voll bis obenhin sind. Da findet so eine Art Verdrängung des Bewußtseins statt...

Ich bin auch davon überzeugt, dass selbst hier im Forum einige Leute schon einmal Unerlaubtes genommen haben oder immer noch nehmen.

Es tut mir leid, wenn ich das sagen muss, aber ich würde für niemanden meine Hand ins Feuer legen.

drullse
27.02.2008, 23:49
Ich bin auch davon überzeugt, dass selbst hier im Forum einige Leute schon einmal Unerlaubtes genommen haben oder immer noch nehmen.

Statistisch gesehen mit Sicherheit...

Es tut mir leid, wenn ich das sagen muss, aber ich würde für niemanden meine Hand ins Feuer legen.

Sehr weise Entscheidung (gilt für meine Hände selbstredend genauso).

*JO*
27.02.2008, 23:51
Es tut mir leid, wenn ich das sagen muss, aber ich würde für niemanden meine Hand ins Feuer legen.

den spuch hast du von mir.... genau das gleiche sag ich auch immer aber wirklich für NIEMAND und eigendlich bin ich eher optimist...:(

dude
27.02.2008, 23:54
den spuch hast du von mir.... genau das gleiche sag ich auch immer aber wirklich für NIEMAND und eigendlich bin ich eher optimist...:(

dieser "spruch" ist selbst in diesem zusammenhang aelter als du. :Lachen2:

*JO*
28.02.2008, 00:10
kann ja sein aber es ist trotzdem sehr sehr traurig ...wenigstens habe ich so das Gefühl das es im LD bereicht noch oder wieder relativ "fair" zugeht...

drullse
28.02.2008, 00:12
kann ja sein aber es ist trotzdem sehr sehr traurig ...wenigstens habe ich so das Gefühl das es im LD bereicht noch oder wieder relativ "fair" zugeht...

Woraus schließt Du das denn und wie paßt das mit der Hand im Feuer zusammen :confused:

*JO*
28.02.2008, 00:18
ich würde für nchts und niemand meine Hand ins Feuer legen aber für einen ....Sebastian Dehmer eher wie für einen Javier Gomez.....

ich glaube es deshalb weil die der Streckenrekord in Roth seit über 10 Jahren nicht verbessert wurde....und das trotz besserer Trainingsmethoden Material UND GELD.....

Raimund
28.02.2008, 00:23
ich würde für nchts und niemand meine Hand ins Feuer legen aber für einen ....Sebastian Dehmer eher wie für einen Javier Gomez.....

ich glaube es deshalb weil die der Streckenrekord in Roth seit über 10 Jahren nicht verbessert wurde....und das trotz besserer Trainingsmethoden Material UND GELD.....

oder an was anderem...;)

der erste Absatz ist ein meisterwerk;)

drullse
28.02.2008, 00:29
ich würde für nchts und niemand meine Hand ins Feuer legen aber für einen ....Sebastian Dehmer eher wie für einen Javier Gomez.....

Und wie sieht's mit Unger aus?

Wo wir schon dabei sind...

;)

*JO*
28.02.2008, 00:34
Ich würde selbst meine hand mehr für unger wie für Gomez ins Feuer legen... Warum ? Rational Unger war 1x Stark is ok....Gomez is das ganze jahr stark....

drullse
28.02.2008, 01:06
Ich würde selbst meine hand mehr für unger wie für Gomez ins Feuer legen... Warum ? Rational Unger war 1x Stark is ok....Gomez is das ganze jahr stark....

Das kann man aber auch genau entgegengesetzt werten... ;)

*JO*
28.02.2008, 01:08
Nein ! keine Trainings Methode der Welt macht dich das Ganze Jahr gut.....

Fruehschwimmer
28.02.2008, 02:15
Das kann man aber auch genau entgegengesetzt werten... ;)

naja, lieber einmal dopen als immer :Lachen2:

so gesehen ist wohl die geringste doping wahrscheinlichkeit beim dauer-mittelfeld anzusehen.

Raimund
28.02.2008, 10:28
(...)

so gesehen ist wohl die geringste doping wahrscheinlichkeit beim dauer-mittelfeld anzusehen.

Warum...?

dude
28.02.2008, 10:44
Warum sollte man sich auch die Finger verbrennen? Das ist doch eine muessige Diskussion. Der eine oder andere kennt so manchen der Elitetriathleten und kann sich ein etwas besseres Bild machen. Aber Doping laesst sich bekanntermassen sogar vor der Ehefrau verstecken.

Unterschaetzt wird in diesem Zusammenhang immernoch Talent. In einer Sportart wie Triathlon, in der Doping zuallermeist eine persoenlich Sache ist, kann man davon ausgehen, dass von sauber bis total zugedroehnt alles am Start ist. Und gerade die Kombination aus drei Disziplinen laesst einem besonders talentierten Athleten die Moeglichkeit auch sauber zu gewinnen.

Ich kenne Spitenztriathleten, die sind faule Hunde und ernaehren sich schlecht. Ihr krasses Bewegungstalent macht dies aber locker wett, waehrend andere moenchisch Leben und dennoch hinterhereiern. Letztere haben mE das groesste Potential zum Doper zu werden.

Man hoert zwar immer, dass "Stil" keine grosse Rolle in Ausdauersportarten spiele. Es ist aber auffallend selten, dass man Athleten, die einen "goettlichen" Bewegungsablauf zeigen, im hinteren Feld findet.

Und um fuer's Forumsvolk Butter bei die Fische zu geben: Bevan Docherty ist sauber.

Raimund
28.02.2008, 11:04
(...)
Und um fuer's Forumsvolk Butter bei die Fische zu geben: Bevan Docherty ist sauber.

Und jetzt mal was von einem mit nem göttlichen Bewegungstalent:

Wetten nich!;)

dude
28.02.2008, 11:07
Und jetzt mal was von einem mit nem göttlichen Bewegungstalent:

Wetten nich!;)

Entweder Du stellst hier ein Video rein oder ich glaub's Dir nicht.

Raimund
28.02.2008, 11:10
Entweder Du stellst hier ein Video rein oder ich glaub's Dir nicht.

Das würde mir ermöglichen MEINE Behauptung zu beweisen, wo hingegen DU nie für DEIN Statement einen Beweis liefern könntest.

Verstehst du, was ich damit sagen will...?

Edit: Alleine dein Auspruch zeigt, dass du nicht keine Zweifel hast...

dude
28.02.2008, 11:17
Natuerlich habe ich keine Beweise, hab' ich ja nie gesagt.
Ich behaupte aber mal ganz frech, dass es nicht halb so athletisch und "effortless" aussieht wenn Du S/R/L, wie es bei manchen Topathelten der Fall ist.

FinP
28.02.2008, 11:17
Warum sollte man sich auch die Finger verbrennen? Das ist doch eine muessige Diskussion. Der eine oder andere kennt so manchen der Elitetriathleten und kann sich ein etwas besseres Bild machen. Aber Doping laesst sich bekanntermassen sogar vor der Ehefrau verstecken.
Glaubst Du das wirklich? Wenn ein AKler sich was reinpfeift, dann hast Du wohl recht, wenn die völlig uninteressierte Ehefrau nichs mitbekommt. Wenn einer eines Profiehepaares (nur als Beispiel für das andere Extrem) sich ordentlich was reinladen "würde", dann glaube ich nicht an die Unkenntnis.
Unterschaetzt wird in diesem Zusammenhang immernoch Talent. In einer Sportart wie Triathlon, in der Doping zuallermeist eine persoenlich Sache ist, kann man davon ausgehen, dass von sauber bis total zugedroehnt alles am Start ist.
Sicherlich.
Und gerade die Kombination aus drei Disziplinen laesst einem besonders talentierten Athleten die Moeglichkeit auch sauber zu gewinnen.
Der Vorteil des besonders talentierten Athleten endet dort, wo er auf einen ähnlich talentierten trifft, der nachhilft. Natürlich kann er auch mal vor dem anderen sein (z.B. im Draftathlon ist ja viel davon abhängig, ob man die richtige Gruppe erwischt), im Großen und ganzen wird der nur talentierte dann aber das nachsehen haben.

Ich kenne Spitenztriathleten, die sind faule Hunde und ernaehren sich schlecht. Ihr krasses Bewegungstalent macht dies aber locker wett, waehrend andere moenchisch Leben und dennoch hinterhereiern. Letztere haben mE das groesste Potential zum Doper zu werden.
Klassisches Gegenbeispiel: Ulle
Eigentlich gebe ich Dir hier zwar recht, es handelt sich hier aber um absolutes Glaskugellesen und um Bauchgefühl. Natürlich bräuchte das Übertalent, das auch alle Gedopten schlägt, nicht nachhelfen. Aber sind nicht alle in der absoluten Spitzen leidlich talentiert?

Man hoert zwar immer, dass "Stil" keine grosse Rolle in Ausdauersportarten spiele. Es ist aber auffallend selten, dass man Athleten, die einen "goettlichen" Bewegungsablauf zeigen, im hinteren Feld findet.
Klar, Talent ist wohl besser als Doping, aber Talent + Doping vielleicht ja noch "besserer"?

Und um fuer's Forumsvolk Butter bei die Fische zu geben: Bevan Docherty ist sauber.
no comment :Cheese:

dude
28.02.2008, 11:21
Klassisches Gegenbeispiel: Ulle


Nein, er ist ja genau ein Beispiel dafuer! Lebt schlecht und ist trotzdem schnell. Drogen nehmen doch alle Profiradsportler.

Und bezueglich des Bewegungsablaufes ist Radfahren weit weniger komplex als alle drei Disziplinen zusammen. Das hatte ich ja auch erwaehnt.

dude
28.02.2008, 11:25
Als Ergaenzung vielleicht noch: ich habe mit Spitzensportlern trainiert, die Bewegungstalent haben und mit solchen, die es nicht haben. Der Unterschied ist frappierend. Die talentfreien sind oft verbissene Rackerer, die mit roher Gewalt fehlendes Bewegungstalent versuchen wettzumachen.

Zur Zeit laufe ich mit dem Irischen Meister ueber 3.000 Hindernis. Der ist schlicht zum Mittelstreckler geboren. Absoluter Wahnsinn, das sieht dermassen genial aus, wie der laeuft. Er schwebt ueber die Bahn, waehrend andere darueberwalzen.

FinP
28.02.2008, 11:34
Nein, er ist ja genau ein Beispiel dafuer! Lebt schlecht und ist trotzdem schnell. Drogen nehmen doch alle Profiradsportler.

Und bezueglich des Bewegungsablaufes ist Radfahren weit weniger komplex als alle drei Disziplinen zusammen. Das hatte ich ja auch erwaehnt.

Kein Gegenbeispiel? Die Frage ist ja einfach: Wo wäre Ulle gelandet, wenn er nicht nachgeholfen hätte? Leider unklärbar.
Man weiß, wo Sinkewitz gelandet ist, der nachgeholfen hat. Ihm wurde auch ein riesiges Talent nachgesagt. Anderen ähnlich. Vielleicht nicht ganz so groß wie bei Ulle, aber who knows

Zum zweiten Absatz: Ich denke, reines Schwimmen ist komplexer vom Bewegungsablauf als Triathlon (einfache Rechnung:
Triathlon:
x Schwimmen sehr komplex
x Laufen komplex
x Radfahren wenig komplex
---------------------------------
Durchschnitt: komplex
Schwimmen:
x Schwimmen sehr komplex
---------------------------------
Durchschnitt sehr komplex :Cheese: )

Dennoch ist meines Erachtens der Schwimmsport ähnlich betroffen wie der Radsport. Ebenso ist Fußball sehr komplex, dennoch verseucht. Langlauf komplex und verseucht.

Das einzige Argument, dass für den Triathlon spricht ist, sind die fehlenden Strukturen und das geringe "Teambewußtsein". An dem "Mangel" wird aber ja ausreichend von allen Seiten (Kader, Mannschaften,...) gearbeitet.

Raimund
28.02.2008, 11:38
(...)
Ich behaupte aber mal ganz frech, dass es nicht halb so athletisch und "effortless" aussieht wenn Du S/R/L, wie es bei manchen Topathelten der Fall ist.


:Weinen: :Weinen: :Weinen: ;)

dude
28.02.2008, 11:40
Kein Gegenbeispiel? Die Frage ist ja einfach: Wo wäre Ulle gelandet, wenn er nicht nachgeholfen hätte? Leider unklärbar.

es ist kein gegenbeispiel, weil im profiradsport auf pro-tour (gott hab sie seelig) niveau waffengleichheit herrscht.

er ist fett&faul und gleichzeitig der absolute ueberflieger.

Hafu
28.02.2008, 11:43
Aber sind nicht alle in der absoluten Spitzen leidlich talentiert?

no comment :Cheese:

Ganz sicher nicht! Schau Dir nur mal den Schwimmstil der Topten eines beliebigen Ironmans an (egal ob Männer oder Frauen, Namen nenne ich lieber mal nicht). Da finden sich auch in der 52-Minuten-Gruppe Athleten, die ziehen ähnlich unsauber durchs Wasser wie der durchschnittliche 70-Minuten-Schwimmer, kompensieren aber das technische Defizit eben durch Kraft und evt. Frequenz. Gut, die müssen deswegen nicht gleich gedopt sein, sondern sind vielleicht nur motorisch unbegabt, haben dafür aber u. U. überragende angeborene aerobe Mobilisationsfähigkeit, aber man kann an diesen Beispiel erkennen welch großen Wettbewerbsvorteil ein Triathlet mit motorischem Talent und gleichzeitig überdurchschnittlichem genetischem Potential hinsichtlich der aeroben Kapazität haben muss.

Das Ausmaß des individuellen Talents erkennt man m.E. andeutungsweise an der individuellen Leistungsentwicklung. Da gibt es auch in der Weltspitze Athleten, die haben ihre ersten Langdistanzen im 11h-Bereich (Frauen) oder 10h-Bereich (Männer) abgeliefert (ohne gravierende Einbrüche im Wettkampf), während die genetischen Überflieger nahezu immer auch im Jugendbereich schon von sich reden machten und bei ihrer ersten ernsthaften Langdistanz selten langsamer als spätere persönliche Bestzeit + ca. 45 Minuten waren. Talent zeigt sich nicht erst nach 5 Trainingsjahren, darum sind mir gravierende Leistungssprünge im höheren (Trainings-)Alter per se unsympathisch.

Raimund
28.02.2008, 11:50
Sagen wir es mal so:

Reduziert man das multifaktorielle Gebilde auf drei Komponenten und liefert jeder dieser Teile einen Wert zwischen 0 und 10, so kann man auch nur mit zweien auf den Wert 20 kommen...

Talent + Fleiss + Doping=Erfolg/Mißerfolg

Armstrong war sicher überall bei 9,9-10,0...

FinP
28.02.2008, 11:53
Bewegungstalent ist doch auf der Langdistanz weniger bedeutend als das Talent, einen großen "Motor" zu haben. Diesen Motor kann man mit Doping tunen.

Es hilft alles nichts: Man weiß nicht wieviel Bewegungstalent ein bißchen Doping kompensiert. Man kann es einfach nicht hin und her rechnen.
Für mich ist klar: Vergleichbare Talente, von denen einer dopt, erzielen verschiedene Ergebnisse.
Jeder Triathlet, der vorne mit dabei ist, hat Talent. Motorik, Kraft, Ausdauer, Leidensfähigkeit etc sind alles davon Komponenten.

Auch in Sportarten, die viel von Technik leben, wird gedopt was das Zeug hält. Im Triathlon, das hauptsächlich von der "Motorgröße" abhängt, soll das anders sein?

Wenn es im Triathlon sein sollte, dann sicherlich nicht wegen der Komplexität des Bewegungsablaufs.

dude
28.02.2008, 11:57
Ich zielte ja insbesondere auf die Motorik ab.

Mich erstaunt halt folgendes:
Da sieht man vorne walzende Athleten mit definierten Muskelbergen neben eher normal gebauten Motorikgoettern.
Natuerlich "sieht" man EPO nicht, aber HGH und Steroide sind ja auch viel beliebter in unserem Sport.

FinP
28.02.2008, 11:57
es ist kein gegenbeispiel, weil im profiradsport auf pro-tour (gott hab sie seelig) niveau waffengleichheit herrscht.

er ist fett&faul und gleichzeitig der absolute ueberflieger.

Du hast mein Gegenbeispiel nicht verstanden. Ja, er erfüllt Deine Kriterien, hat aber wohl dennoch nachgeholfen.

Deine Vermutung, faul und talentiert ist weniger anfällig als konsequent und untalentiert , ist, wenn überhaupt ein Bauchgefühl.

Raimund
28.02.2008, 11:58
Je weiter man nach vorne will, desto mehr spielt alles eine Rolle.

Oder was meint ihr warum Ben Johnson vor Seoul ein Höhentrainingslager gemacht hat...

dude
28.02.2008, 11:59
Du hast mein Gegenbeispiel nicht verstanden. Ja, er erfüllt Deine Kriterien, hat aber wohl dennoch nachgeholfen.

Deine Vermutung, faul und talentiert ist weniger anfällig als konsequent und untalentiert , ist, wenn überhaupt ein Bauchgefühl.

Klar laesst sich das nicht belegen und bleibt ein Bauchgefuehl, das aber - man muss es zugeben - oftmals nicht das Schlechteste ist.

Aber Ulle passt aufgrund der Waffengleichheit auf mein Beispiel und nicht als Gegenbeispiel.

dude
28.02.2008, 12:00
Oder was meint ihr warum Ben Johnson vor Seoul ein Höhentrainingslager gemacht hat...

Weil dort der Luftwiderstand geringer ist und er somit seinen Koerper auf schnellere Bewegunsgablaeufe trainieren konnte?

Flow
28.02.2008, 12:03
Drogen nehmen doch alle Profiradsportler.


Auch wenn das so sein mag, so denke ich, daß auch der pharmazeutische Aufbau eine Wissenschaft für sich ist, aus dem man, je nach Kenntnis und Kompetenz des Betreuers oder Versorgungslage etc., sehr unterschiedlichen Vor- (vielleicht sogar auch sofortigen Nach-) teil ziehen kann ...

es ist kein gegenbeispiel, weil im profiradsport auf pro-tour (gott hab sie seelig) niveau waffengleichheit herrscht.

Denke ich in dem Sinne eben nicht unbedingt ... vielleicht sind sie alle bewaffnet, die Waffensysteme jedoch unterschiedlich ...

Hinzu kommt, daß der Einzelne vielleicht nochmal individuell sehr unterschiedlich auf verschiedene Dopingregime anspricht ...

Raimund
28.02.2008, 12:11
Weil dort der Luftwiderstand geringer ist und er somit seinen Koerper auf schnellere Bewegunsgablaeufe trainieren konnte?

Und warum hat er sich dann nachher wieder Eigenblut geben lassen?

dude
28.02.2008, 12:23
Und warum hat er sich dann nachher wieder Eigenblut geben lassen?

;) ;)

kuestentanne
28.02.2008, 20:26
Waffengleichheit? Nö. Die Teams sind unterschiedlich gut mit Dopinginfrastruktur ausgestattet. Und dann ist da noch das ungestört dopen können, sprich rechtzeitig von geplanten Trainingskontrollen erfahren bzw. gar nicht erst kontrolliert werden. Lance war doch von Hein höchstpersönlich protektiert.

Und selbst wenn alle die gleiche Versorgung hätten, es sind keine Maschinen sondern Menschen und da reagiert jeder anders auf die Mittelchen. Es kommt also noch ein Talent dazu, man muss gut auf bestimmte Medikamente ansprechen.

Und es kann sein, dass die Malocher eher dopen als die Stilisten, aber letztere hätten doch theoretisch mehr davon.
Bildlich gesprochen ist der Malocher ein Sportwagen mit starkem Motor aber schlechten Fahrwerk und Reifen. So kommt die Leistung nicht optimal auf die Straße. Der Stilist hat vielleicht nen schwächeren Motor, dafür bringt er die Leistung verlustfrei auf die Straße. Nun tanken beide tollen Sprit. Der Malocher hatte seinen Motor ja schon nahe am Optimum und erreicht so z.B. 10 PS mehr Leistung, wovon nur 8 auf die Straße kommen. Der Stilist erreicht auch mindestens 10 PS mehr, wahrscheinlich sogar 15 PS, die er zu 100% umsetzt und schwupps zieht er locker am Malocher vorbei, die vorher noch gleich schnell waren.

FinP
29.02.2008, 10:37
Und es kann sein, dass die Malocher eher dopen als die Stilisten, aber letztere hätten doch theoretisch mehr davon.
Bildlich gesprochen ist der Malocher ein Sportwagen mit starkem Motor aber schlechten Fahrwerk und Reifen. So kommt die Leistung nicht optimal auf die Straße. Der Stilist hat vielleicht nen schwächeren Motor, dafür bringt er die Leistung verlustfrei auf die Straße. Nun tanken beide tollen Sprit. Der Malocher hatte seinen Motor ja schon nahe am Optimum und erreicht so z.B. 10 PS mehr Leistung, wovon nur 8 auf die Straße kommen. Der Stilist erreicht auch mindestens 10 PS mehr, wahrscheinlich sogar 15 PS, die er zu 100% umsetzt und schwupps zieht er locker am Malocher vorbei, die vorher noch gleich schnell waren.

Das ist mindestens genauso Glaskugelleserei wie alles andere.

dude
29.02.2008, 11:53
Das ist mindestens genauso Glaskugelleserei wie alles andere.

richtig. nur ich steh' dazu.
mein bauch ist zwar nicht rund (gott bewahre) und - ich checke kurz - nicht aus glas, aber das gefuehl sagt "koennte was dran sein".

FinP
29.02.2008, 13:30
Ehrlich gesagt, wäre ich vor die Wahl gestellt, aus dem Bauch heraus Dopingsünder zu benennen, würde ich auch eher zu den verbissenen Malochern tendieren.
Aber darum geht es ja nicht.

Man kann von außen einfach nicht sagen, welche Leistung wann wie dopingverdächtig und die gleiche Leistung eines anderen nicht.
Man kann argumentieren, dass der ehrgeizige zu ehrgeizig ist, dass der Faule so faul ist, nicht trainieren will und deshalb dopt, dass der untalentierte sein fehlendes Talent ausgleichen will, dass der Talentierte es nicht ertragen kann von weniger talentierten geschlagen zu werden...

Beim Langdistanztriathlon bedarf es für keine der Einzelleistungen ein grandiosen Bewegungstalent. HaFu brachte das Schwimmbeispiel, dass jemand ohne großartigen Stil in aussichtsreicher Position aus dem Wasser kommt. Du selbst sagst, dass Radfahren technisch nicht anspruchsvoll ist und für einen 2:50h Marathon muss man auch nicht Haile sein. Von daher ist das doch alles gehupft wie gesprungen.

dude
29.02.2008, 15:08
Ehrlich gesagt, wäre ich vor die Wahl gestellt, aus dem Bauch heraus Dopingsünder zu benennen, würde ich auch eher zu den verbissenen Malochern tendieren.
Aber darum geht es ja nicht.


Mir ging es aber mit meinem Posting nur um das. Mehr nicht.

Da laufen teilweise ausdefinierte Muskelberge durch die Landschaft, dass man glauben muss die sind nur noch im Studio und trinken nix mehr.

FinP
29.02.2008, 15:43
Dann sind wir uns ja einig :-)