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Vollständige Version anzeigen : Nicht alle Studenten haben unbegrenzt Zeit!


Necon
05.05.2013, 08:49
Da ich leider beim Suchen nicht fündig geworden bin und nicht genau wusste mit welchen Begriffen ich suchen soll, kann mir vielleicht jemand sagen ob es dazu schon den Einen oder Anderen Thread gibt (vermutlich gibt es eh schon 1000 davon).

Da sich mein Studium langsam aber sich dem Ende neigt und ich zumindest ab nächstem Semester nicht mehr so viel Zeit haben werde wie jetzt, würde ich gerne ab dann neue Trainingswege einschlagen die frage ist nur wie sollen diese Aussehen, wie ist dann das Grundlagentraining zu gestalten, wie bringt man Krafttraining sinnvoll unter, kommt man ohne stundenlange ruhige Rad Ausfahrten aus usw usw.

Also es ist jetzt nicht so das ich absolut hoch motivierte Pläne habe und sofort nach Hawaii möchte, eigentlich sind die Ziele Recht einfach:
HM unter 1:30
Schwimmen verbessern
nächste Jahr meine MD Zeit von diesem Jahr unterbieten (wobei ich diese Zeit erst im Juli aufstellen werde, Plan wäre aber sub 5, allerdings ist die Radstrecke anspruchsvoll und ich weiß noch nicht wie sich das auswirken wird)

Mein Training sah bisher so aus das ich 3:1 trainiert habe. In den 3 Wochen hochgearbeitet von 10 - 15 Stunden dann 1 Woche mit ca 7-8. Das möchte ich auch (sofern mein Körper wieder belastbar ist) bis zur MD Ende Juli weiter verfolgen (und vielleicht dann auch noch bis zum Duathlon (Powerman Austria) im August sofern ich dort antrete)

So die 15 Stunden sind eigentlich kein Problem zumindest bisher, nächstes Semester wird aber hoffentlich etwas anstrengender und ich sollte auch meine Dipl Arbeit beginnen, außerdem arbeite ich nebenbei 8 Stunden pro Woche als studentischer Mitarbeiter, somit dürfte sich dann der Arbeitsaufwand für mein Studium pro Woche klar über 40 Stunden befinden und ich würde aber gerne nebenbei trotzdem noch meine Leistungen verbessern. Ich hoffe das sich so 10 - 12 Stunden pro Woche ausgehen werden (zwei Stunden Kraft inkludiert also bleiben 8-10 Stunden Ausdauer über), wie kann man sowas am schönsten gestalten mit Kurzeinheiten?

Also meine ideal Vorstellung wäre jeden Tag in der Früh (ab halb 6 ) eine Einheit (Rad oder Laufen kurz und knackig) und abends dann noch eine (Kraft, Schwimmen oder Rad) (so gegen 7 oder halb 8).

Muss ich mir diese Überlegungen gar nicht antun und kann / Soll einfach konventionell weiter trainieren oder gibt es da schöne Alternativen, an den Wochenende werden sich meistens auch keine längeren Einheiten ausgehen, weiß ich aus Erfahrung wenn es in meinem Studium rund geht, dann sind auch die Wochenende vollgestopft mit lernen.

niksfiadi
05.05.2013, 09:28
Ist doch schön, wenn das Studium ein Ende findet. Gratulation, erstmal.

Wie kann ich dir helfen - naja, ich hatte beim Lesen spontan zwei Gedanken:

1. Effizienter Arbeiten: Ich war als Schüler so der klassische Trödler. Schon in der Volksschule hat Mama immer geschimpft, weil ich vor der Hausübung alle 12 Bleistifte gespitzt habe, bevor ich begonnen habe. Ich glaube es gibt immer und überall Optimierungspotential. Was mich betrifft, so habe ich angefangen viel Denkarbeit während meiner GA-Einheiten zu erledigen. Wenn ich dann an die Arbeit gehe, weiß ich schon genau was zu tun ist und brauche erheblich kürzer und bin sehr effizient und schnell. Während Kollegen erstmal am Schreibtisch rumsitzen und nachdenken, ist das bei mir eben schon erledigt, wenn ich zum arbeiten anfange. Als Lehrer funktioniert das, als Student sicherlich auch. Meine Kollegen wundern sich oft, wie schnell ich beim Erledigen meiner Aufgaben bin - sie sehen nicht die Denkarbeit, die eben während GA-Einheiten abläuft. Zählt bei den meisten auch nicht als Arbeit und man wird einfach als "talentiert" abgekanzelt.

2. Mut zur Lücke. Es gilt Kompetenz darin zu entwickeln, Dinge, die nicht wirklich wichtig sind, bleiben zu lassen. Wie oft habe ich schon erlebt, dass ich mich in eine Sache vertieft habe, Stunden damit zugebracht habe und am Ende des Tages hat es keine Sau interessiert, keiner hats wahrgenommen, keiner hats gebraucht. Natürlich hat es noch keinem geschadet, sich auch mal mit Dingen zu beschäftigen, die sich nicht direkt in Dollars verwandeln lassen. Aber das ist halt für einen Triathleten eher Luxus.

Sonst gelten natürlich die üblichen Empfehlungen: Früh aufstehen, spät abends noch trainieren, kurz und schnell in der Mittagspause, etc. Ich kann dir aber o.g. Punkte echt ans Herz legen, weil wenns dann erstmal losgeht mit ninetofive arbeiten Beziehung und die ersten Kinderleins anrücken, dann bist du froh, wenn du diese Effizienz- und Lückenkompetenzen drauf hast.

Lg Nik

Necon
05.05.2013, 09:42
Danke erstmal für deine guten Tipps und da hast du natürlich Recht, hin und wieder tendiert man wirklich zu trödeln.
Aber ich hab das bei mir in den ersten 4 Semestern gesehen, täglich von 8 - 15 Uhr auf der Uni gewesen (Vorlesung, Übungen und Labors) dann abends die Übungen und Labors für die nächsten Tage vorbereitet und auf Prüfungen gelernt, hat dann ca bis 22 Uhr gedauert und das war mein Tag. In der früh hatten ich dann hin und wieder Zeit 1 Stunden Sport zu machen, war mir damals aber nicht so wichtig (Leider).

Ich erwarte nicht das die kommende Semester so stressig werden, aber es wird schon in die Richtung gehen, also Seminararbeiten (und das nicht zu wenige), versuche und Tests für die Dipl Arbeit und dann natürlich noch die Vorlesungen und Lernen, achja und ganz nebenbei möchte ich auch noch Zeit mit meiner Freundin verbringen. Also ich glaube von einem normalen Arbeitsalltag ist das nicht so weit entfernt, wenn es nicht vielleicht noch etwas schlimmer ist, denn in der Arbeit muss ich nicht noch nach der Uni lernen. Aber die Diskussion möchte ich hier nicht beginnen ob arbeiten oder studieren Zeitaufwändiger ist. Fakt ist leider mein Studium ist wohl eine der Ausnahmen in der man eben nicht unbegrenzt viel Zeit hat.

Die Ausdauereinheiten zum nachdenken und Probleme lösen verwenden mach ich bereits, hab ich mal unabsichtlich angefangen und bekomme es seitdem nicht mehr weg. ;)

Also das Zeitmanagement ist eigentlich ganz gut, natürlich optimierbar aber momentan bin ich zufrieden damit.

Also an den Einheiten würdest du nichts ändern? Also dachte an mehr HIT, Tabatas oder ähnliches? Einfach ganz normale Grundlageneinheiten und Intervalle, TDL´s und ähnliches machen? Die Frage ist halt für mich wie ich die ganz langen Sachen ersetzten kann und das koppeln, denn 3 Stunden Rad und dann noch 1 h laufen wird vermutlich nur sehr sehr selten möglich sein.

Hafu
05.05.2013, 10:29
Wenn du trotz begrenztem Zeitbudget ambitionierte Ziele hast, solltest du insbesondere darauf achten, dass du deine wöchentliche Trainingszeit auf viele Einheiten (mindestens 10, besser 12 Einheiten) verteilst.

10 Wochensunden (um nur ein Beispiel zu nennen) verteilt auf 12 Einheiten sind wesentlich effektiver als z.B. 3x 2h Training plus einmal 4h! Und dabei ist es nahezu egal, welche Trainingsstruktur du wählst.

Idealerweise sollte das Tempo natürlich auch bei den 12 TEs ein wenig variieren, aber wenn du gesund bist kannst du bei den genannten 10 Stunden durchaus in jeder Einheit nahezu Vollgas geben. Erst wenn du mehr Zeit investieren kannst, darf auch mal die ein oder andere lockere Einheit dabei sein kann.

Wenn du ganzjährig in der oben beschriebenen Weise trainierst und schon ein paar Trainingsjahre intus hast, kannst du die sogenannten "Grundlangenausdauertrainingseinheiten", also alle locker absolvierten Einheiten, die mehr als zwei Stunden dauern, für Wettkampfdistanzen bis Mitteldistanz durchaus auch komplett streichen, denn über die Vielzahl der Einheiten und die Gesamtzahl der schwimm-, Rad- und Laufkilometer ergibt sich eine vernünftige Grundlagenausdauer quasi von allein.

Necon
05.05.2013, 10:58
Wenn du trotz begrenztem Zeitbudget ambitionierte Ziele hast, solltest du insbesondere darauf achten, dass du deine wöchentliche Trainingszeit auf viele Einheiten (mindestens 10, besser 12 Einheiten) verteilst.

Wenn du ganzjährig in der oben beschriebenen Weise trainierst und schon ein paar Trainingsjahre intus hast.

Also wie schon weiter oben geschrieben, wird mir vermutlich meistens die Zeit fehlen längere Einheiten am Tag zu machen, darum hätte ich 12 Einheiten angepeilt und vielleicht einen Ruhetag, wenn sich mal eine lange ausgeht bin ich auch nicht böse und werde sicher kein Problem damit haben, dann mal eine schöne lange Rad Tour zu machen.

Das mit den Trainingsjahren wird aber ein Problem, ich trainiere erst seit ca 2007 und erst seit 2009 - 2010 konsequent und etwas ambitionierter allerdings nur 5-8 Stunden, seit letztem Jahr Mai stieg dann das Pensum auf ca 12 Stunden im Schnitt (kurz unterbrochen von 4 Wochen Pause, weil Knöchel gebrochen, bin leider von der Gehsteigkante gerutscht, hatte also nichts mit Überbelastung zu tun). Somit wären also genau die langen Grundlagensachen für mich Lebenswichtig oder?