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Vollständige Version anzeigen : Legalize steroids?


dude
14.02.2008, 14:58
Julian Savulescu, professor of practical ethics at the University of Oxford:

"To say that we should reduce drugs in sport or eliminate them because they increase performance, is simply like saying that we should eliminate alcohol from parties because it increases sociability."

Dagegen steht Dick Pound mit seinem altbewaehrten Spruch:

"I don't want my kids, or your kids, or anybody's kids to have to turn themselves into chemical stockpiles just because there are cheaters [frueher sagte er immer "is a bunch of psychopaths out there"] who don't care what they promised when they started to participate."

http://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=18299098

Danksta
14.02.2008, 15:04
Oh Mann.

Das verblödete Bodybuilder-Argument aus dem Munde eies Akademikers...
Wenn ich mir das Fachgebiet angucke halte ich zwei Dinge für möglich:
a) er will provozieren
b) er hat von den gesundheitlichen Auswirkungen und vom Sport keine Ahnung.

OK, man kann sich auch zu Tode saufen. Aber man hat auf ner Party auch ohne Alkohol Chancen auf Erfolg und betrügt nicht die anderen.

Danksta, hatte nüchtern Erfolg :Cheese:

FuXX
14.02.2008, 15:09
Oh Mann.

Das verblödete Bodybuilder-Argument aus dem Munde eies Akademikers...Mehr muss man dazu gar nicht sagen, das beschreibt es treffend.

FuXX

mauna_kea
14.02.2008, 15:10
sehe ich auch so. wo ist die grenze ?
radfahrer mit drei beinen, hochspringer mit 2,50m größe.
und frauen mit vollbart ?

mauna_kea - hätte auch mit stroiden keinen erfolg :Cheese:

SuperBee
14.02.2008, 16:00
a) er will provozieren
b) er hat von den gesundheitlichen Auswirkungen und vom Sport keine Ahnung.


Ich glaube b)!!!


OK, man kann sich auch zu Tode saufen. Aber man hat auf ner Party auch ohne Alkohol Chancen auf Erfolg und betrügt nicht die anderen.

Danksta, hatte nüchtern Erfolg :Cheese:

Man hat auf einer Party nüchtern sehr viel mehr Erfolg...

SuperBee, hatte auch nüchtern Erfolg :Cheese: :Cheese:

drullse
14.02.2008, 16:05
Über die Freigabe von Doping wurde ja schon oft nachgedacht. Meine Meinung mittlerweile: macht mal. Es wird eh flächendeckend gedopt, die Wettkampfresultate sind nur noch mit äußerster Vorsicht zu genießen, also warum nicht. Der momentane Weg führt ja auch zu keinem Ergebnis.

Nebeneffekt: ich muss mir keine Gedanken über Saisonplanung mehr machen - Wettkämpfe fänden in Zukunft dann ohne mich statt.

FuXX
14.02.2008, 16:23
@Drullse: Waere es nicht etwas schade den Wettkampfsport kampflos jenen zu ueberlassen, die ungeachtet jeglicher Gesundheitsschaedigung alles in sich reinpumpen was geht?

Never give up, never surrender!

drullse
14.02.2008, 16:31
@Drullse: Waere es nicht etwas schade den Wettkampfsport kampflos jenen zu ueberlassen, die ungeachtet jeglicher Gesundheitsschaedigung alles in sich reinpumpen was geht?

Never give up, never surrender!

So ist doch der Stand heute. Ich weiß schon - Du bist nicht ganz meiner Meinung, was die Quantität der Einzelfälle angeht aber ich nehme ja schon heute keine Wettkampfergebnisse mehr ernst.

Für mich wäre endlich der Schritt zur Ehrlichkeit. Nicht mehr.

Hafu
14.02.2008, 16:50
Nein, das wäre kein Schritt zu mehr Ehrlichkeit, sondern nur eine Kapitulation vor den Betrügern.

Wir wollen ja auch nicht das Windschattenfahren auf der Langdistanz legalisieren, nur weil es haufenweise Athleten gibt, die sich nicht daran halten.

Diese Legalisierungsdiskussionen sind was für Leute, die zu faul sind, über Problemlösungen nachzudenken.

By the way, wie sollte das praktisch mit der Dopingfreigabe funktionieren, wenn man bedenkt, dass Profi-Sport ja immer auch einen breiten Unterbau hat. Werden PID's dann auch in den Jugendklassen legalisiert??und wenn nein, wie soll man das dann einem 20jährigem immerhin ja volljahrigem Junior erklären, dass er (noch) nicht einwerfen darf, was sein 21jähriger Spezi in aller Öffentlichkeit darf?
Und bei 16jährigen Olympioniken im Schwimmen oder Turnen müssen dann die Eltern als Erziehungsberechtigte unterschreiben, dass der Trainer ihre Kids straflos mit Anabolika füttern darf? Von einem Universitätsprofessor für Ethik hätte ich erwartet, dass er gerade solche Fragen auch mal stellt und zu Ende denkt, bevor er sich mit den von Dude geposteten Zitaten in die Öffentlichkeit drängelt.

dude
14.02.2008, 16:56
@HaFu: "practical ethics" - wohl ein agent provocateur - das hat Danksta scharfsinnig erkannt.

drullse
14.02.2008, 17:00
Nein, das wäre kein Schritt zu mehr Ehrlichkeit, sondern nur eine Kapitulation vor den Betrügern.

Momentan ist es ein Kampf gegen Windmühlen, verbunden mit der permanenten Frage, ob man denn da wirklich eine reelle Leistung sieht. Und eine Lösung ist nicht in Sicht.

Wir wollen ja auch nicht das Windschattenfahren auf der Langdistanz legalisieren, nur weil es haufenweise Athleten gibt, die sich nicht daran halten.

Keine Sorge - auch daran wird jemand arbeiten. Letztlich passiert es doch schon mit der Verkürzung der Windschattenboxen, weil man vor dem Kommerz kapituliert hat.

Diese Legalisierungsdiskussionen sind was für Leute, die zu faul sind, über Problemlösungen nachzudenken.

Nachgedacht haben da schon viele. Wie lange geht der Kampf gegen Doping jetzt? Und wie groß sind die Erfolge?

By the way, wie sollte das praktisch mit der Dopingfreigabe funktionieren, wenn man bedenkt, dass Profi-Sport ja immer auch einen breiten Unterbau hat. Werden PID's dann auch in den Jugendklassen legalisiert??und wenn nein, wie soll man das dann einem 20jährigem immerhin ja volljahrigem Junior erklären, dass er (noch) nicht einwerfen darf, was sein 21jähriger Spezi in aller Öffentlichkeit darf?
Und bei 16jährigen Olympioniken im Schwimmen oder Turnen müssen dann die Eltern als Erziehungsberechtigte unterschreiben, dass der Trainer ihre Kids straflos mit Anabolika füttern darf? Von einem Universitätsprofessor für Ethik hätte ich erwartet, dass er gerade solche Fragen auch mal stellt und zu Ende denkt, bevor er sich mit den von Dude geposteten Zitaten in die Öffentlichkeit drängelt.

Freigabe ist Freigabe. Ich weiß schon, was Du sagen willst aber wenn, dann komplette Freigabe. Dann braucht man auch keine Unterschriften mehr.

Wie - der Sport geht dann vor die Hunde? Glaube ich nicht. Ist er bisher auch nicht.

Hafu
14.02.2008, 19:27
Geb' dir recht Drullse, dass es manchmal und in manchen Sportarten ein Kampf gegen Windmühlen ist, aber solange es noch saubere Spitzensportler gibt (und die gibt es zum Glück noch in jeder Sportart) lohnt sich der Kampf, schon des Schutzes dieser Sportler wegen (und seien sie noch so wenige).

Und ich halte den Kampf auch nicht für so uneffektiv. In der Leichtathletik werden z.B. bei den Frauen schon seit mehr als 10
jahren praktisch keine Weltrekorde mehr in den Lauf- und in den Wurfdisziplinen aufgestellt. Das ist für mich kein Beweis, dass alle sauber sind, aber doch ein deutliches Zeichen dass nicht mehr so ungehemmt geschluckt wird wie in den 80ern und 90ern.

Oder beim Radsport: die Tatsache, dass das blutdoping so eine (unerfreuliche) Renaissance erlebt hat ist doch auch ein deutlicher Beleg für die Wirksamkeit und den Abschreckungseffekt der Epo-Tests.

Ich bin von Natur aus eher Optimist und für mich ist beim Antidopingkampf das Glas eher halb voll

Hafu
14.02.2008, 19:35
Freigabe ist Freigabe. Ich weiß schon, was Du sagen willst aber wenn, dann komplette Freigabe. Dann braucht man auch keine Unterschriften mehr.


Freigabe des Dopings auch für Minderjährige,dafür wird sich in unserer Gesellschaft Gott sei Dank niemals ein Konsens finden lassen.

Doping von Minderjährigen ist ja wegen der Nebenwirkungen der Dopingmittel Körperverletzung und fällt unters Strafrecht

Allein der Gedanke, dass irgendein dahergelaufener Trainer meine Kids nach dem Training mit Hormonpillen füttern könnte...gruselig.

drullse
14.02.2008, 19:43
Doping von Minderjährigen ist ja wegen der Nebenwirkungen der Dopingmittel Körperverletzung und fällt unters Strafrecht

Wenn's nicht mehr verboten ist, ist es ja keine Straftat mehr...

;)

bjhe
14.02.2008, 19:59
Bei der Freigabe von Doping würde meiner Meinung nach die geringste Hoffung jedes ehrlichen Sportlers im Keim erstickt.
Ich denke ab dem Zeitpunkt würde ehrlicher Sport selbst im Amateuerbereich seltenheitswert haben. Bin also 100 % dagegen

drullse
14.02.2008, 20:25
Bei der Freigabe von Doping würde meiner Meinung nach die geringste Hoffung jedes ehrlichen Sportlers im Keim erstickt.

Vermutlich. Meine Einstellung liegt zum großen Teil am Verlust der von Dir beschriebenen Hoffnung.

Ich denke ab dem Zeitpunkt würde ehrlicher Sport selbst im Amateuerbereich seltenheitswert haben. Bin also 100 % dagegen

Momentan spekulieren wir - dann haben wir Gewissheit.

bjhe
14.02.2008, 20:48
Momentan spekulieren wir - dann haben wir Gewissheit.

Bin immer noch der Meinung, dass vor allem im Altersklassenbereich die meisten Sportler sauber sind! Außerdem finde ich, dass es wichtig ist die fairen und sauberen Sportler (die es auch im Profi-Bereich noch gibt) zu unterstützen statt den Dopern einen Freifahrtschein zu geben.

Dann wäre jeglicher Grundgedanke des Sports verloren.
Mag sein das ich einfach zu blauäugig bin und irgenwann bitter enttäuscht werde aber momentan glaub ich noch an das Gute

Hugo
14.02.2008, 21:14
ich würd ja gern ma wissen wie viele doper wir unter uns haben...ob wir die kritische masse schon überschritten haben:confused:
und saubere ak-ler...klar sin die in der mehrheit...die mehrheit hat ja auch keine ambitionen

ich sehs wie drullse....entweder freigeben oder den ganzen "leistungssport" umkrempeln....gibts keine millionen mehr zu verdienen wirds einfach uninteressant sich den krahm einzuschmeißen, aber so lange wir über GEZ gebühren oder sonstige abgaben den betrug auch noch fördern brauchen wir nicht so tun als hätte der saubere sport wirklich ne chance im höchstleistungsbereich.

ich bin ma gespannt was als nächster schritt kommt...genetische manipulation schon im mutterleib?
angeblich würden spitzensportler in china teilweise zwangsverheiratet werden um entsprechenden nachwuchs zu zeugen...vielleicht nur n gerücht, vielleicht is aber auch was wahres dran...wer weiß das schon?