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Vollständige Version anzeigen : Laktat vs Ausdauer


LanceBeinstrong
06.02.2008, 10:58
ich hab mich ja abgefunden daß ich viele lange einheiten für mein langdistanztraining machen muß. in einem film von euch heißt es: kein anearobes training. laktat würde die ausdauermuskulatur zerstören. und es ist nur was für profis.
was haben die profis da für ein geheimnis daß es doch gehen sollte?!

mauna_kea
06.02.2008, 11:29
mehr erfahrung, mehr umfang, bessere ernährung, mehr regeneration, bessere trainingsbetreuung, besseres umfeld usw.

friedrichvontelramund
06.02.2008, 16:07
kein anearobes training. laktat würde die ausdauermuskulatur zerstören.

Ist das wirklich so? :confused: Und wenn ja, ab wann? Scvhon beim ersten mal oder nur wenn ich permanent solche Einheiten mache??

Klugschnacker
06.02.2008, 18:21
Ab einer gewissen Laktatkonzentration werden Mitochondrien (Zellkraftwerke) zerstört. Also wenn anaerobes Training, dann so, dass diese Konzentrationen nicht erreicht werden (ca. 6 mmol). Das kann man dadurch erreichen, dass man nur knapp über der IANS trainiert und für ausreichend lange Intervallpausen sorgt, in denen das Laktat wieder abgebaut werden kann. Beispiel: Tausender mit 3-4 Minuten Pause dazwischen.

Darüber hinaus haben anaerobe Einheiten sehr lange Regenerationszeiten. Für Profis, die in den Bereichen Ausdauer und Kraftausdauer bereits voll austrainiert sind, ist diese Trainingsform für den Feinschliff eine Option. Man kann dadurch die IANS auf ein etwas höheres Niveau bringen, die Laktattoleranz steigern und die Energierückgewinnung aus dem Laktat verbessern.

Dennoch vermeiden Profis in Langdistanzrennen jede Form der Laktatbildung, wenn man vom Schwimmstart einmal absieht. Denn Laktat im Blut stoppt die Fettverbrennung. Wer volles Rohr über einen Hügel ballert, fährt die nächsten Kilometer im Kohlehydratspeicher, auch wenn der Hügel längst vorbei ist. Die Kohlehydratspeicher sind aber schnell verbraucht, und auch die Neugewinnung von Kohlehydraten aus der Nahrung hat enge Grenzen.

Grüße,
Arne

diddi
06.02.2008, 19:52
Energierückgewinnung aus dem Laktat



Wie funktioniert das denn???

mauna_kea
06.02.2008, 20:08
wärst du beim workshop dabeigewesen, wüßtest du das ;)
hier ein wenig zu lesen:
http://www.sport.uni-karlsruhe.de/ifss/rd_download/4._Stunde_-_Laktatdiagnostik_(allgemeine_Grundlagen).pdf

diddi
06.02.2008, 20:13
Danke, bin Sportwissenschaftler.
Aber eine Antwort auf meine Frage finde ich da nicht, oder bin ich blind?
Danke
D.

Klugschnacker
06.02.2008, 20:30
Der Prozess heißt Gluconeogenese und findet in der Leber statt. Dabei wird Lactat in Glucose umgewandelt.

A.

mauna_kea
06.02.2008, 20:47
die grafik: laktatumbau während belastung ziemlich am ende.

diddi
06.02.2008, 20:48
interessant, muss ich bei gelegenheit mal nachlesen.
danke.#d

friedrichvontelramund
07.02.2008, 08:36
Ab einer gewissen Laktatkonzentration werden Mitochondrien (Zellkraftwerke) zerstört. Also wenn anaerobes Training, dann so, dass diese Konzentrationen nicht erreicht werden (ca. 6 mmol). Das kann man dadurch erreichen, dass man nur knapp über der IANS trainiert und für ausreichend lange Intervallpausen sorgt, in denen das Laktat wieder abgebaut werden kann. Beispiel: Tausender mit 3-4 Minuten Pause dazwischen.

Darüber hinaus haben anaerobe Einheiten sehr lange Regenerationszeiten. Für Profis, die in den Bereichen Ausdauer und Kraftausdauer bereits voll austrainiert sind, ist diese Trainingsform für den Feinschliff eine Option. Man kann dadurch die IANS auf ein etwas höheres Niveau bringen, die Laktattoleranz steigern und die Energierückgewinnung aus dem Laktat verbessern.

Dennoch vermeiden Profis in Langdistanzrennen jede Form der Laktatbildung, wenn man vom Schwimmstart einmal absieht. Denn Laktat im Blut stoppt die Fettverbrennung. Wer volles Rohr über einen Hügel ballert, fährt die nächsten Kilometer im Kohlehydratspeicher, auch wenn der Hügel längst vorbei ist. Die Kohlehydratspeicher sind aber schnell verbraucht, und auch die Neugewinnung von Kohlehydraten aus der Nahrung hat enge Grenzen.

Grüße,
Arne


Ok, vielen Dank. Ich glaube, das habe ich kapiert.
D.h. wenn ich Tempo trainiere, dann eher über Tempodauerläufe. Und wenn ich schon Intervalle laufe, dann mit genug Pause dazwischen.