Hefeweizen
08.01.2013, 19:59
Moin zusammen,
nach vielen Monaten des stillen und heimlichen Mitlesen möchte ich endlich mal die Gelegenheit nutzen, mich bei euch vorstellen und mich bei euch zu bedanken. Vielen Dank für die vielen tollen Beiträge! Es existieren fantastische Threads in diesem Forum, die mir sehr geholfen haben bzw. einfach manchmal die Augen geöffnet haben.
Und nein, der Name ist nicht Programm. Ich war jung und brauchte einen Nickname, da fiel mein Blick auf mein Getränk und schon war es geschehen. Da ich keine Werbung machen will/ wollte, ist es bei dem Oberbegriff geblieben. Als typisches Gewohnheitstier habe ich diesen beibehalten ohne groß darüber nachzudenken.
Weiter unten findet ihre eine Zusammenfassung, falls ihr nicht den ganzen langweiligen Mist lesen wollt. Weil ich schon so lange still mitlese und einiges über euch erfahren habe, habe ich das Bedürfnis mich ausführlich vorzustellen und deshalb wird der Text wohl etwas länger.
Nun zu mir, ich heiße Gerrit, bin 31 Jahre alt und wohne in Husum an der Nordsee. Gebürtig komme ich aus der Region Göttingen, dorthin möchte ich in den nächsten Jahren zurückkehren. Seit letztem Jahr bin ich verheiratet. Ich arbeite in der Windenergie, aber nicht auf den Windmühlen, sondern unten auf dem Boden in der Hallen-Inbetriebnahme, hab nämlich Höhenangst. Nebenbei versuche ich mehr oder weniger erfolgreich zu studieren. Insgesamt bin ich ein ruhiger und abwartender Mensch, der aber böse aus sich herauskommen kann, wenn er erst mal Vertrauen gefasst hat. Also erwartet von mir keinen Blog oder Hunderte von Beiträgen.
Als Jugendlicher habe ich Fußball gespielt und bin Anfang der 90er durch einen SportBild Artikel über Miguel Indurain auf den Radsport aufmerksam geworden. Irgendwann gab es dann aber ein MTB und ich bin mit meinen Freunden durch die Wälder geheizt. Als Schüler habe ich sonntags die Werbezeitung in meinem Heimatdorf verteilt, was dazuführte, dass ich mit dem Fußball aufgehört habe und mehr MTB gefahren bin. Da Zeitungen mit Werbeprospekten ordentlich Gewicht haben können, wenn man den Fahrradanhänger damit überlädt, habe ich jeden Sonntag eine 1A Kraftausdauereinheit auf dem Rad hingelegt, obwohl ich es gar nicht wusste. Im Toskana Urlaub habe ich an wundervollen, geführten Touren durch die Maremma teilgenommen und war endgültig vom MTB Virus gefangen. Also immer schön Fahrrad fahren, ohne Sinn und Verstand, nebenbei am Rad rumschrauben und das Abitur bauen. In Frammersbach den Marathon ausprobiert und total begeistert gewesen. Der Anstieg am Grabig, so hieß er, wenn ich mich nicht täusche, die Menschenmenge und die Lautstärke waren einfach geil. Dann mal mit Freunden beim Bike Festival in Willingen gewesen, den Marathon leider gar nicht genießen können, weil wir den Abend davor ewig lange im Rock Inn waren und mir gings sauschlecht...
Neben Wehrdienst, Ausbildung und Arbeit schlief der Sport immer mehr ein...
Mit 28 Jahren auf dem Buckel bin ich im Oktober 2010 auf der Waage beim Anblick auf Bauch und Digitalanzeige aufgewacht:Gruebeln: und habe mit Schrecken feststellen müssen, dass ich mittlerweile gute 81 kg auf den Hüften mit mir rumschleppe. So gehts es nicht weiter, dachte ich mir und überlegte, was ich machen kann, um mein Gewicht zu reduzieren. Essen umstellen, ist klar. Sport? Rad fahren, hatte ich irgendwie keine Lust. Der Wind hier oben kann es einem echt verleiden. Aber ich hatte mal gehört, dass man überall und immer laufen kann. Also los ging es. Ein Paar Turnschuhe lagen im Schuhregal, dick zu gestaubt ganz weit hinten, doch sie hatten keine Chance zu entkommen und durften gleich mal die nassen Wege in der Marsch kennenlernen. Nach einer knappen 5km Runde kam ich zufrieden zurück und beschloss das Laufen beizubehalten. Nach mehreren Läufen über die Runde hinaus merkte ich, dass es mir zwar Spaß macht, aber das ich irgendwie ein Ziel brauche:quaeldich: , um dauerhaft am Ball zu bleiben. Naiv und in einem Anflug von Größenwahn meldete ich mich umgehend Mitte Oktober für den HH Marathon 2011 an. Ist ja noch weit weg... Naja, das Laufen klappte mehr oder weniger nicht gut. Die Panik vor dem Marathon wuchs und ich verfluchte mich, nicht konstanter trainiert zu haben. Im Grunde genommen kannte ich alle Fehler des Marathon Anfängers und habe sie ganz genüsslich und stilvoll umgesetzt. Lange Läufe sind wichtig, ja, ich mache trotzdem keinen Lauf über 30km... Insgesamt waren es bis dahin im Jahr 2011 ca. 220km. Der 22.5.2011 kam schneller als erwartet und so stand ich mit vielen anderen Läufern bei sehr warmem und schwülem Wetter an der Startlinie, naja, sehr weit hinter der Startlinie. Ich ließ mich natürlich als Anfänger von der Masse mitreißen und bin die Reeperbahn lang gewetzt als gebe es keine weiteren Kilometer zu laufen... An der Binnenalster war ich so dankbar über die künstliche Bewässerung und die Verpflegung, dass hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausgemalt. Ab Kilometer 20 war es ein langsames Sterben und gleichzeitiges Erholen von der viel zu hohen Anfangsgeschwindigkeit. Aber ich bin fast durchgelaufen, nur an den Verpflegungsständen bin ich gegangen, und habe nach 4 Stunden und 3 Minuten meinen ersten Marathon beendet.
Die Erfahrungen in Hamburg haben mich dazu veranlasst nicht lange nachzudenken, sondern gleich für Oktober 2011 in Lübeck zu melden. In Lübeck habe ich beim Aufstehen schon gemerkt, dass es dieses Mal besser wird. Am Start stand ich auch nicht ganz so weit hinter der Startlinie und ich zwang mich, stur auf den Puls zu achten und dies funktionierte erstaunlich gut. Ich ging den Lauf locker an, freut mich an dem strahlendblauen Himmel und der Unterstützung an den Stimmungsnestern. Nach der Wendemarke in Travemünde bemerkte ich, dass ich den 3:45h- Läufer vor mir hatte und konnte es nicht so recht glauben. Aber sei es drum, an der Traube um ihn herum vorbeigedrückt und dann bloß nicht nachlassen. Ging super auf und ich erreicht mit einer, hohoho welch Wunder, neuen persönlichen Bestleistung von 3:41h den Rathausplatz in Lübeck.
Während des Sommers kehrte auch die Lust am Radfahren zurück und ich erkundete mit meinem Rennrad die Umgebung. So fiel es mir nicht schwer neue Pläne für 2012 auszuhecken. Ach ja, kurz vor meinem 30. Geburtstag habe ich meiner damaligen Noch-Freundin, jetzt Frau, einen Heiratsantrag gemacht- ums Fegen bin ich aber nicht mehr drum herum gekommen. Damit stand ein Termin schon sehr fest im Raum und ich beließ es vorerst bei einer Anmeldung zum HH Marathon.
In Hamburg wollte ich mich natürlich verbessern und dann mal schauen. Ich habe mich ein wenig gewissenhafter vorbereitet, mit langen Läufen und so, bin aber nicht erfolgreich gewesen. Ich habe auf den ersten Kilometern schon gemerkt, dass die Beine sich leer anfühlten. Merke, keine Sightseeing und Shopping und Umhergewatschl am Tag vor dem Marathon. Ich bin dann ganz genüsslich gelaufen, habe die vielen Zuschauer eingesogen und den verschiedenen Musik- und Tanzgruppen begeistert gelauscht. Den Marathon beendete ich in 3:44h. Hmm, war ein schönes Wochenende, aber so richtig begeistert war ich nicht.
Ende Juni war ich für den Volkstriathlon und Halbmarathon in St. Peter Ording angemeldet. Die Vorbereitung verlief so naja, Schwimmen war ich im gesamten Jahr noch gar nicht und Rest so lala, nichts spezielles, wofür auch. Ich wollte Triathlon kennenlernen, mein Bestes geben und Spaß haben. Da kann ich 3 Haken hinter machen, lief super. Aber der Reihe nach. Vorm Schwimmen hatte ich gehörig Respekt, nicht wegen der 500m, die Länge sollte ich schaffen, aber die vielen Menschen um einen herum, die offene See und dann noch die Hundekälte. Als erstes richtete ich aber meine Wechselzone nach den Vorschlägen von triathlon-szene und euren Tipps ein. Von dort ging es dann, umringt von vielen Menschen in komischen, enganliegenden schwarzen Gewändern, zum Auto. Dort zog ich meinen Pullover, mein T-Shirt und meine Shorts aus. So stand ich im Wind und zog mir fix mein T-Shirt wieder an, das kann ich kurz vorm Start meiner Bald-Frau geben, ging es mir durch den Kopf. Wir eilten nun zum Start, umgeben von immer mehr schwarzgekleideten Menschen mit gelben Hauben und bunten Brillen... So langsam wurde es ernst und ich entledigte mich meines T-Shirts und stand in einer Radlerhose am Strand. Gelbe Kappe auf m Kopp, Schwimmbrille in der Schnauze und keinen Plan. Der Startschuss fiel und die Meute setzte sich in Bewegung. Ich ordnete mich möglichst weit hinten und rechts außen ein. Verdammt, das Wasser war kalt und dann lag noch die gesamte Strecke vor einem. Wie sollte ich das nur schaffen? Nun aber erst mal vorsichtig an die Wassertemperatur gewöhnen und mit jedem Schritt ins tiefere Wasser wuchs der Kleine mehr und mehr nach innen. So kalt wars^^. Brustschwimmenderweise bewegte ich mich Meter um Meter vorwärts, umringt von Kraulschwimmern, die keinen Meter vorankamen. Ich war überrascht, wie es auch bei so einer beschaulichen Veranstaltung im Wasser zu geht. :Duell: Ein Hauen, Ziehen und Stechen, schlimmer als auf unseren Autobahnen. Ich paddelte durch die Fluten und merkte wie die Kälte immer tiefer in die Glieder kroch. Der Ausstieg nährte sich und ich freute mich auf mein warmes Trikot und warme Socken. Der Wechsel war eine interessante, aber nicht weiter nennenswerte, Erfahrung. Als vorgezogenes Fazit bleibt festzuhalten, dass ich insgesamt zu langsam bin. Völlig Banane, ob Schwimmen, Wechseln, Rad fahren oder Laufen. Aber darum ging es nicht. Die Radwendestrecke ging ich sehr vorsichtig an und stellte mein Rad nach guten 40min wieder in der Wechselzone ab und schnürte meine Laufschuhe. Ich lief einfach los und war berauscht von den bisherigen Erlebnissen. Ohne große Gedanken nach Zeit und Kilometerschnitt lief ich die Runde in ca. 23 min und kam glücklich nach insgesamt 1h 22min im Ziel an. Im Anschluss habe ich noch ein wenig bei den Teilnehmern der olympischen Distanz zu geschaut und gestaunt, was da für Räder rumfahren, unglaublich. Da war es also passiert. Ich habe meinen ersten Triathlon absolviert und es war eine Freude. Dann gings erst mal nach Hause, denn man nächsten Tag stand ja noch ein Halbmarathon an. Lief ganz gut in 1:41h.
Als nächstes standen die Hochzeit und die Flitterwochen auf dem Programm. In der Zeit wurde nicht trainiert, sondern, seien wir ehrlich, es wurde gefressen, gesoffen und faul in der Gegend rumgelegen… :Lachen2:
Ab August begann die Vorbereitung für den Lübeck Marathon, den ich ganz ordentlich mit 3:33h beendet habe, aber da war ich mal richtig im Arsch. Danach habe ich nach Lust, Laune und Wetter Sport getrieben. V.a. habe ich versucht das Kraul schwimmen zu erlernen. Es klappt nicht gut, aber es klappt. Konnte ich anfangs kaum eine ganze 25m Bahn durch kraulen, so schaffe ich mittlerweile 500m in 9,5 Minuten. Nun aber genug des Geschreibsels, ich muss los, der Spätschwimmertarif lockt.
Zusammenfassung:
Name: Gerrit
Alter: 31
Sport: Fußball (nicht mehr aktiv, nur noch Kicken mit Kumpels), Squash (nach Lust und Laune), Yoga, Rest ist wohl klar und nimmt auch den größten Teil ein, Swim- Bike- Run
verheiratet
Marathondebüt: 2011 HH Marathon in 4:02h
Triathlondebüt: 2012 St. Peter Ording VD 1:22h
PB: Marathon 3:33h 2012 in Lübeck
HM 1:41h 2012 in St. Peter Ording
Ziele: In erster Linie Spaß haben! Egal ob Training, Wettkampf oder oder oder und Abschalten vom Alltag.
Wettkampferlebnis- Planung 2013:
März
Husum Wintermarathon optional
HM auf Föhr
April
HH Marathon
Mai
Husum RTF
Juni
Herrenkoog VD
Juli
HH OD
August
St. Peter Ording OD und/oder HM
HH Cyclassics
Oktober
München Oktoberfest (mit Frau und Freunden)
Lübeck Marathon
Zwischendurch nach Zeit, Lust und Laune dieses und jenes oder nichts. Von weiteren RTF im Rahmen des Nordcup, über Volksläufe oder Triathlon Veranstaltungen.
Jetzt habe ich aber ganz schön die Hosen runtergelassen. Verzeiht mir und ich hoffe, dass ich euch nicht zu sehr gelangweilt habe.
PS: Ich trinke natürlich sehr gerne Hefeweizen :Prost:
nach vielen Monaten des stillen und heimlichen Mitlesen möchte ich endlich mal die Gelegenheit nutzen, mich bei euch vorstellen und mich bei euch zu bedanken. Vielen Dank für die vielen tollen Beiträge! Es existieren fantastische Threads in diesem Forum, die mir sehr geholfen haben bzw. einfach manchmal die Augen geöffnet haben.
Und nein, der Name ist nicht Programm. Ich war jung und brauchte einen Nickname, da fiel mein Blick auf mein Getränk und schon war es geschehen. Da ich keine Werbung machen will/ wollte, ist es bei dem Oberbegriff geblieben. Als typisches Gewohnheitstier habe ich diesen beibehalten ohne groß darüber nachzudenken.
Weiter unten findet ihre eine Zusammenfassung, falls ihr nicht den ganzen langweiligen Mist lesen wollt. Weil ich schon so lange still mitlese und einiges über euch erfahren habe, habe ich das Bedürfnis mich ausführlich vorzustellen und deshalb wird der Text wohl etwas länger.
Nun zu mir, ich heiße Gerrit, bin 31 Jahre alt und wohne in Husum an der Nordsee. Gebürtig komme ich aus der Region Göttingen, dorthin möchte ich in den nächsten Jahren zurückkehren. Seit letztem Jahr bin ich verheiratet. Ich arbeite in der Windenergie, aber nicht auf den Windmühlen, sondern unten auf dem Boden in der Hallen-Inbetriebnahme, hab nämlich Höhenangst. Nebenbei versuche ich mehr oder weniger erfolgreich zu studieren. Insgesamt bin ich ein ruhiger und abwartender Mensch, der aber böse aus sich herauskommen kann, wenn er erst mal Vertrauen gefasst hat. Also erwartet von mir keinen Blog oder Hunderte von Beiträgen.
Als Jugendlicher habe ich Fußball gespielt und bin Anfang der 90er durch einen SportBild Artikel über Miguel Indurain auf den Radsport aufmerksam geworden. Irgendwann gab es dann aber ein MTB und ich bin mit meinen Freunden durch die Wälder geheizt. Als Schüler habe ich sonntags die Werbezeitung in meinem Heimatdorf verteilt, was dazuführte, dass ich mit dem Fußball aufgehört habe und mehr MTB gefahren bin. Da Zeitungen mit Werbeprospekten ordentlich Gewicht haben können, wenn man den Fahrradanhänger damit überlädt, habe ich jeden Sonntag eine 1A Kraftausdauereinheit auf dem Rad hingelegt, obwohl ich es gar nicht wusste. Im Toskana Urlaub habe ich an wundervollen, geführten Touren durch die Maremma teilgenommen und war endgültig vom MTB Virus gefangen. Also immer schön Fahrrad fahren, ohne Sinn und Verstand, nebenbei am Rad rumschrauben und das Abitur bauen. In Frammersbach den Marathon ausprobiert und total begeistert gewesen. Der Anstieg am Grabig, so hieß er, wenn ich mich nicht täusche, die Menschenmenge und die Lautstärke waren einfach geil. Dann mal mit Freunden beim Bike Festival in Willingen gewesen, den Marathon leider gar nicht genießen können, weil wir den Abend davor ewig lange im Rock Inn waren und mir gings sauschlecht...
Neben Wehrdienst, Ausbildung und Arbeit schlief der Sport immer mehr ein...
Mit 28 Jahren auf dem Buckel bin ich im Oktober 2010 auf der Waage beim Anblick auf Bauch und Digitalanzeige aufgewacht:Gruebeln: und habe mit Schrecken feststellen müssen, dass ich mittlerweile gute 81 kg auf den Hüften mit mir rumschleppe. So gehts es nicht weiter, dachte ich mir und überlegte, was ich machen kann, um mein Gewicht zu reduzieren. Essen umstellen, ist klar. Sport? Rad fahren, hatte ich irgendwie keine Lust. Der Wind hier oben kann es einem echt verleiden. Aber ich hatte mal gehört, dass man überall und immer laufen kann. Also los ging es. Ein Paar Turnschuhe lagen im Schuhregal, dick zu gestaubt ganz weit hinten, doch sie hatten keine Chance zu entkommen und durften gleich mal die nassen Wege in der Marsch kennenlernen. Nach einer knappen 5km Runde kam ich zufrieden zurück und beschloss das Laufen beizubehalten. Nach mehreren Läufen über die Runde hinaus merkte ich, dass es mir zwar Spaß macht, aber das ich irgendwie ein Ziel brauche:quaeldich: , um dauerhaft am Ball zu bleiben. Naiv und in einem Anflug von Größenwahn meldete ich mich umgehend Mitte Oktober für den HH Marathon 2011 an. Ist ja noch weit weg... Naja, das Laufen klappte mehr oder weniger nicht gut. Die Panik vor dem Marathon wuchs und ich verfluchte mich, nicht konstanter trainiert zu haben. Im Grunde genommen kannte ich alle Fehler des Marathon Anfängers und habe sie ganz genüsslich und stilvoll umgesetzt. Lange Läufe sind wichtig, ja, ich mache trotzdem keinen Lauf über 30km... Insgesamt waren es bis dahin im Jahr 2011 ca. 220km. Der 22.5.2011 kam schneller als erwartet und so stand ich mit vielen anderen Läufern bei sehr warmem und schwülem Wetter an der Startlinie, naja, sehr weit hinter der Startlinie. Ich ließ mich natürlich als Anfänger von der Masse mitreißen und bin die Reeperbahn lang gewetzt als gebe es keine weiteren Kilometer zu laufen... An der Binnenalster war ich so dankbar über die künstliche Bewässerung und die Verpflegung, dass hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausgemalt. Ab Kilometer 20 war es ein langsames Sterben und gleichzeitiges Erholen von der viel zu hohen Anfangsgeschwindigkeit. Aber ich bin fast durchgelaufen, nur an den Verpflegungsständen bin ich gegangen, und habe nach 4 Stunden und 3 Minuten meinen ersten Marathon beendet.
Die Erfahrungen in Hamburg haben mich dazu veranlasst nicht lange nachzudenken, sondern gleich für Oktober 2011 in Lübeck zu melden. In Lübeck habe ich beim Aufstehen schon gemerkt, dass es dieses Mal besser wird. Am Start stand ich auch nicht ganz so weit hinter der Startlinie und ich zwang mich, stur auf den Puls zu achten und dies funktionierte erstaunlich gut. Ich ging den Lauf locker an, freut mich an dem strahlendblauen Himmel und der Unterstützung an den Stimmungsnestern. Nach der Wendemarke in Travemünde bemerkte ich, dass ich den 3:45h- Läufer vor mir hatte und konnte es nicht so recht glauben. Aber sei es drum, an der Traube um ihn herum vorbeigedrückt und dann bloß nicht nachlassen. Ging super auf und ich erreicht mit einer, hohoho welch Wunder, neuen persönlichen Bestleistung von 3:41h den Rathausplatz in Lübeck.
Während des Sommers kehrte auch die Lust am Radfahren zurück und ich erkundete mit meinem Rennrad die Umgebung. So fiel es mir nicht schwer neue Pläne für 2012 auszuhecken. Ach ja, kurz vor meinem 30. Geburtstag habe ich meiner damaligen Noch-Freundin, jetzt Frau, einen Heiratsantrag gemacht- ums Fegen bin ich aber nicht mehr drum herum gekommen. Damit stand ein Termin schon sehr fest im Raum und ich beließ es vorerst bei einer Anmeldung zum HH Marathon.
In Hamburg wollte ich mich natürlich verbessern und dann mal schauen. Ich habe mich ein wenig gewissenhafter vorbereitet, mit langen Läufen und so, bin aber nicht erfolgreich gewesen. Ich habe auf den ersten Kilometern schon gemerkt, dass die Beine sich leer anfühlten. Merke, keine Sightseeing und Shopping und Umhergewatschl am Tag vor dem Marathon. Ich bin dann ganz genüsslich gelaufen, habe die vielen Zuschauer eingesogen und den verschiedenen Musik- und Tanzgruppen begeistert gelauscht. Den Marathon beendete ich in 3:44h. Hmm, war ein schönes Wochenende, aber so richtig begeistert war ich nicht.
Ende Juni war ich für den Volkstriathlon und Halbmarathon in St. Peter Ording angemeldet. Die Vorbereitung verlief so naja, Schwimmen war ich im gesamten Jahr noch gar nicht und Rest so lala, nichts spezielles, wofür auch. Ich wollte Triathlon kennenlernen, mein Bestes geben und Spaß haben. Da kann ich 3 Haken hinter machen, lief super. Aber der Reihe nach. Vorm Schwimmen hatte ich gehörig Respekt, nicht wegen der 500m, die Länge sollte ich schaffen, aber die vielen Menschen um einen herum, die offene See und dann noch die Hundekälte. Als erstes richtete ich aber meine Wechselzone nach den Vorschlägen von triathlon-szene und euren Tipps ein. Von dort ging es dann, umringt von vielen Menschen in komischen, enganliegenden schwarzen Gewändern, zum Auto. Dort zog ich meinen Pullover, mein T-Shirt und meine Shorts aus. So stand ich im Wind und zog mir fix mein T-Shirt wieder an, das kann ich kurz vorm Start meiner Bald-Frau geben, ging es mir durch den Kopf. Wir eilten nun zum Start, umgeben von immer mehr schwarzgekleideten Menschen mit gelben Hauben und bunten Brillen... So langsam wurde es ernst und ich entledigte mich meines T-Shirts und stand in einer Radlerhose am Strand. Gelbe Kappe auf m Kopp, Schwimmbrille in der Schnauze und keinen Plan. Der Startschuss fiel und die Meute setzte sich in Bewegung. Ich ordnete mich möglichst weit hinten und rechts außen ein. Verdammt, das Wasser war kalt und dann lag noch die gesamte Strecke vor einem. Wie sollte ich das nur schaffen? Nun aber erst mal vorsichtig an die Wassertemperatur gewöhnen und mit jedem Schritt ins tiefere Wasser wuchs der Kleine mehr und mehr nach innen. So kalt wars^^. Brustschwimmenderweise bewegte ich mich Meter um Meter vorwärts, umringt von Kraulschwimmern, die keinen Meter vorankamen. Ich war überrascht, wie es auch bei so einer beschaulichen Veranstaltung im Wasser zu geht. :Duell: Ein Hauen, Ziehen und Stechen, schlimmer als auf unseren Autobahnen. Ich paddelte durch die Fluten und merkte wie die Kälte immer tiefer in die Glieder kroch. Der Ausstieg nährte sich und ich freute mich auf mein warmes Trikot und warme Socken. Der Wechsel war eine interessante, aber nicht weiter nennenswerte, Erfahrung. Als vorgezogenes Fazit bleibt festzuhalten, dass ich insgesamt zu langsam bin. Völlig Banane, ob Schwimmen, Wechseln, Rad fahren oder Laufen. Aber darum ging es nicht. Die Radwendestrecke ging ich sehr vorsichtig an und stellte mein Rad nach guten 40min wieder in der Wechselzone ab und schnürte meine Laufschuhe. Ich lief einfach los und war berauscht von den bisherigen Erlebnissen. Ohne große Gedanken nach Zeit und Kilometerschnitt lief ich die Runde in ca. 23 min und kam glücklich nach insgesamt 1h 22min im Ziel an. Im Anschluss habe ich noch ein wenig bei den Teilnehmern der olympischen Distanz zu geschaut und gestaunt, was da für Räder rumfahren, unglaublich. Da war es also passiert. Ich habe meinen ersten Triathlon absolviert und es war eine Freude. Dann gings erst mal nach Hause, denn man nächsten Tag stand ja noch ein Halbmarathon an. Lief ganz gut in 1:41h.
Als nächstes standen die Hochzeit und die Flitterwochen auf dem Programm. In der Zeit wurde nicht trainiert, sondern, seien wir ehrlich, es wurde gefressen, gesoffen und faul in der Gegend rumgelegen… :Lachen2:
Ab August begann die Vorbereitung für den Lübeck Marathon, den ich ganz ordentlich mit 3:33h beendet habe, aber da war ich mal richtig im Arsch. Danach habe ich nach Lust, Laune und Wetter Sport getrieben. V.a. habe ich versucht das Kraul schwimmen zu erlernen. Es klappt nicht gut, aber es klappt. Konnte ich anfangs kaum eine ganze 25m Bahn durch kraulen, so schaffe ich mittlerweile 500m in 9,5 Minuten. Nun aber genug des Geschreibsels, ich muss los, der Spätschwimmertarif lockt.
Zusammenfassung:
Name: Gerrit
Alter: 31
Sport: Fußball (nicht mehr aktiv, nur noch Kicken mit Kumpels), Squash (nach Lust und Laune), Yoga, Rest ist wohl klar und nimmt auch den größten Teil ein, Swim- Bike- Run
verheiratet
Marathondebüt: 2011 HH Marathon in 4:02h
Triathlondebüt: 2012 St. Peter Ording VD 1:22h
PB: Marathon 3:33h 2012 in Lübeck
HM 1:41h 2012 in St. Peter Ording
Ziele: In erster Linie Spaß haben! Egal ob Training, Wettkampf oder oder oder und Abschalten vom Alltag.
Wettkampferlebnis- Planung 2013:
März
Husum Wintermarathon optional
HM auf Föhr
April
HH Marathon
Mai
Husum RTF
Juni
Herrenkoog VD
Juli
HH OD
August
St. Peter Ording OD und/oder HM
HH Cyclassics
Oktober
München Oktoberfest (mit Frau und Freunden)
Lübeck Marathon
Zwischendurch nach Zeit, Lust und Laune dieses und jenes oder nichts. Von weiteren RTF im Rahmen des Nordcup, über Volksläufe oder Triathlon Veranstaltungen.
Jetzt habe ich aber ganz schön die Hosen runtergelassen. Verzeiht mir und ich hoffe, dass ich euch nicht zu sehr gelangweilt habe.
PS: Ich trinke natürlich sehr gerne Hefeweizen :Prost: