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Vollständige Version anzeigen : Schwimmanalyse - Wo sind die Fehler?


holly79
28.01.2008, 22:12
Langsam demotiviert mich meine Schwimmleistung, eigentlich kann man nicht mal von Leistung sprechen. :Traurig:

Gestern war ich bei einem Wettkampf, wo ich 1500m geschwommen bin. Ich habe für die genannte Strecke 30:11min gebraucht. :Weinen: Das kann doch nicht wahr sein! :Nee: Ich trainiere und trainiere und trainiere und nix kommt bei raus.

Ich war jetzt seit Anfang November regelmäßig 3-4 mal schwimmen.


2x Schwimmverein ca. 2 km
2x Tria-Verein ca. 3 km


Das schlimme an der ganzen Sache ist, dass das ganze Training nichts gebracht hat. Ich werd einfach nicht besser. Subjektiv hatte ich das Gefühl, es wird besser. Wasserlage,Wassergefühl, Technik usw. Manchmal waren die Zeiten auch ganz gut und ich dachte jetzt kommen die Verbesserungen, aber der WK gestern hat mich ziemlich dolle und schmerzhaft wieder auf den Boden der Tatsachen geholt.

Ich hab mal ein paar Videos auf YouTube hochgeladen. Eventuell ist jemand so nett und würde mir meine Fehler aufzeigen und mir eventuell auch ein paar Tipps zu Übungen geben.


Unterwasser (http://de.youtube.com/watch?v=xgD2aYuzcDQ)
Unterwasser (http://de.youtube.com/watch?v=4qpyfIL9VTM)
Unterwasser (http://de.youtube.com/watch?v=zJhhGuQeUeM)
Unterwasser (http://de.youtube.com/watch?v=Acd4rcauvec)


Überwasser seitlich (http://de.youtube.com/watch?v=7h2-PM3bUMM)
Überwasser seitlich (http://de.youtube.com/watch?v=pRp0r3_QdpI)


Überwasser von vorne/hinten (http://de.youtube.com/watch?v=1G1HGS_lHEE)
Überwasser von vorne/hinten (http://de.youtube.com/watch?v=MZuIw7CNrII)
Überwasser von hinten (http://de.youtube.com/watch?v=Jgv2jQ_VDUk)
Überwasser von vorne (http://de.youtube.com/watch?v=7BxO6wRrhug)


:Danke:

Holly

RibaldCorello
28.01.2008, 22:39
Also bin zwar auch ein schlechter Schwimmer, aber was ich so gesehen habe:

Du liegst viel zu Unruhig im Wasser, also keine Rumpfstabilität, das führt zu schlängeln. Des weiteren ist m.E. dein Armzug viel zu hektisch und zu schnell, du hast überhaupt keine Gleitphase, dein Arm peitscht nach vorne und verschwindet sofort unter der Wasseroberfläche.

Du streckst dich auch nicht richtig, mir kommt es vor das deine Körperspannung zu wünschen lässt-

Insgesamt wirkt alles sehr hektisch und unruhig, sie dir mal Videos von Schwimmkönnern an, die liegen ruhig im Wasser
hier A. Popov und beachte mal wie lange er mit dem Arm nach vorne gleitet und dann vergleiche mal mit dir.


Auch der Begriff des hohen Ellbogens scheint dir fremd zu sein, deine Arme platschen einfach so ins wasser, vergleich mal wie hoch Popov seinen Ellbogen kriegt.

http://www.youtube.com/watch?v=CIzBaSiWdRA

d_mueck
28.01.2008, 23:03
Es wäre hilfreich zu wissen wie deine 400m/500m Testzeiten sind. Daraus könnte man dann ableiten ob dir die Ausdauer fehlt oder du prizipiell langsam schwimmst.
Ich gehe einmal davon aus, daß du über kürzere Distanzen auch langsam bist. Wahrscheinlich gehörst du zu der Gruppe von Leuten die nach Kilometern ihr Training abrechnen.
Ich empfehle dir erlerne eine ökonomische Schwimmtechnik. Frage einen Schwimmtrainer oder versuche es im Selbstudium (Total Immersion).
Schwimme kurze Strecken (10m ,25m ,50m, max 100m) im Winter. Lade dir die Trainingspläne von dieser Webseite herunter und richte dein Training danach (impliziert kürzere Schwimmstrecken).

holly79
28.01.2008, 23:08
Hier mal meine Bestzeiten:

50m: 34.11 sec
400m: 06:50 min

Das ich eine ökonomische Schwimmtechnik erlernen muss ist mir schon klar. Aber die Umsetzung ist halt nicht so einfach. Ich hab mir schon div. Videos bei Youtube usw, reingezogen, ein paar Bücher gelesen, aber gebracht hat es noch nix. Was für Übungen könnte man denn ausführen, um rühiger im Wasser zu schwimmen.

Einen Tipp von jemanden war: 3er Atmung machen

Pascal
28.01.2008, 23:22
Die Armstreckung kann viel viel länger sein; dadurch gleitest Du auch verhältnissmäßig wenig; denke Dir immer eine Linie von den Schultern bis zu den Fingerspitzen.

Schwimme kleine Strecken a 25 Meter und achte bei jeder Bahn auf eine Kleinigkeit, z.B. volle Armstreckung, Beinarbeit.

Schwimme ruhig und bewusst langsam.

P.S. gibt nicht auf, ich bin auch keinen Deut besser und gebe auch die Hoffnung nicht auf das es irgendwann PENG macht!!

LUK
28.01.2008, 23:25
Hey,

meiner Meinung nach schwimmst du viel zu hecktisch. Das du vorwärts kommst hat nicht besonders viel mit deiner Technik zu tun, sondern eher mit deiner Kraft.
Versuch dich im Wasser zu strecken, besonders die Arme. Tauch die Arme gestreckt parallel auf höhe deiner Schultern ein, nicht vor deinem Kopf, geh weiter mit gestreckten Fingern bis ca. 5 cm unter die Wasseroberfläche, bilde kleine Schaufeln mit deiner Hand und achte darauf, dass deine Finger zusammen bleiben, ziehe die Hand ganz knapp unter deinem Körper entlang, dass S kommt dann automatisch. Strecke die Arme auf keinen Fall so tief ins Wasser, dadurch verdrängst du viel zu viel Wasser und es kostet unnötig Kraft.
Versuch eine Dreieratmung zu machen, schlag nicht zu unkontrolliert mit den Beinen und strecke die Füße.
Stell dir am besten vor: Du musst durch das Wasser gleiten und dich nicht durch das Wasser kämpfen.

Ne super Übung ist mit dem Daumen beim Durchziehen des Arms die Seite zu streifen. Dadurch bekommst du ein Gefühl wie tief du den Arm im Wasser führen musst.
Ich denke deine Kraft und deine Ausdauer sind gut, sonst könntest du mit der Technik keine 1500m schwimmen. Aber streck dich und halte deine Körperspannung. und gleite............gleite im Wasser :-))
Gut ist auch Atmung, Beinschlag und Armbewegung getrennt voneinander zu üben.

chick
28.01.2008, 23:30
Schon die 400er Zeit steht in einem krassen Missverhältnis zur hochgerechneten 100er. Bist halt ein kraftvoller Schwimmer ;)
Bei der Qualität der Videos kann man schlecht was sagen. Hast du nicht die Möglichkeit, dir deine Videos in Einzelbildern anzeigen zu lassen? Da sieht man dann Sachen, die möchte man gar nicht sehen! Kannste am besten dann mit einem Kollegen analysieren - man kommt auch schon selbst drauf, ist aber besser, wenn jemand anderes nochmal drüberschaut.

Ausdauerjunkie
28.01.2008, 23:32
Hi, bin eigentl. auch kein guter Schwimmer, aber Du mußt ruhiger werden, m e h r strecken, langsamere dafür kräftige, gestreckte Züge. Bei deinen erreichten Zeiten, wirst Du deine IM Wunschzeit kräftig, Richtung 1:15 nach oben korrigieren müssen. Mit Schwimmtrainer / guten Schwimmer zum Training (mind. 1 x Woche m. Trainer)
Umfang, usw. sollten dicke ausreichen! Und: nicht aufgegben, dran bleiben! Viel Erfolg!!!:)

holly79
28.01.2008, 23:49
eine 1:12 in Roth hatte ich 2007 mit nur 1-2x die woche Training erreicht , da dachte ich mit mehr Training im Winter und einem Schwimmverein wird ein 1:05 klappen, aber das wird wohl nix :-(

chick
28.01.2008, 23:54
Also ich finde es nicht passend uns Hobbyschwimmer mit der Technik von Weltklasseschwimmern zu verlgeichen bzw. uns die zu eigen zu machen.
Die Jungens und Mädels machen tagein, tagaus nix anderes, sind extrem beweglich in Schulter- und Fußgelenken...und können dafür weder schnell laufen noch radfahren :Cheese:
Das du über die Distanz so "abkackst" hat garantiert einen Grund. Ohne eine vernünftige Analyse (die youtube videos taugen dafür nicht) kannste das vergessen.
Könnte sein, daß dein linker Armzug zu weit außerhalb der Körpermitte ist (im Vergleich zum rechten) und damit eine Unsymmetrie in die Gesamtlage kommt. Was dein Beinschlag währenddessen macht, kann man nicht erkennen und wie der Armzug im Detail aussieht auch nicht. Vielleicht machst du irgendeine Ausweichbewegung mit der Hand während der entscheidenden Druckphase - sieht man nur in Einzelbildauflösung.

RibaldCorello
28.01.2008, 23:55
Also, wenn ich mal zusammenfasse, haben die meisten doch übereinstimmend deine Fehler gesehen:

Zu hektisch

keine Gleitphase

kein hoher Ellbogen

keine Körperspannung

keine Streckung


Wieso arbeitest du nicht daran ?

RibaldCorello
28.01.2008, 23:59
Also ich finde es nicht passend uns Hobbyschwimmer mit der Technik von Weltklasseschwimmern zu verlgeichen bzw. uns die zu eigen zu machen.


Das finde ich schon passend, den er will ja besser werden, und besser werden kann man wenn man die Technik der besten sich anschaut. Es ist ja Sonnenklar das wir nie die Technik ei´nes Popov erreichen werden, aber um zu demonstrieren wie eine perfekte Technik aussieht ist das m. E. allemal gut.

chick
29.01.2008, 00:02
Also, wenn ich mal zusammenfasse, haben die meisten doch übereinstimmend deine Fehler gesehen:
...
Wieso arbeitest du nicht daran ?

Jetzt, um diese Zeit? :Lachanfall: ;)

holly79
29.01.2008, 00:09
Wieso arbeitest du nicht daran ?


Das werde ich auch tun, aber das ist halt alles nicht so einfach.

Was haltet ihr von den folgenden Übungen ?

Zu hektisch
Abschlagsschwimmen

keine Gleitphase
Abschlagsschwimmen
vllt auch Einarmschwimmen?

kein hoher Ellbogen
Achselfassen oder wie das heisst
Hände/Handoberfläche durchs wasser ziehen

keine Streckung
Abschlagsschwimmen

keine Körperspannung
keine Ahnung was es da gibt

Was haltet ihr von Schwimmen mit Pullbouy oder Flossen?

Oli.F.
29.01.2008, 00:16
hi,
hier ein paar tipps die mir ein guter schwimmer gegeben hat:

1.) Wasserlage: Liege ich Flach im Wasser? Sind die Beine und das Becken oben? Schauen die Pobacken aus dem Wasser? Im Extremfall: Habe ich das Gefühl, sogar "bergab" zu schwimmen?
2.) Nach dem Zurückführen des Arms: Bin ich gestreckt, ganz gestreckt? Bin ich so lang, wie ich mich nur lang machen kann? So, wie wenn ich die gegenüberliegende Wand schon berühren wollte?
3.) Bleibt der Arm in der Gleitphase ausgestreckt? Fange ich den Armzug erst an, wenn die zurückholende Hand (fast) ins Wasser sticht? Im Extremfall: Stell Dir vor, Du trägst einen extrem weiten Handschuh. Wenn Du den Arm zurückholst und ins Wasser steckst, streckst Du die Hand in diesen Handschuh hinein. Die andere Hand ziehst Du erst danach aus dem (gedachten) Handschuh heraus. So ist der Handschuh immer auf der Hand des nach vorne ausgestreckten Arms und wechselt diesen mit jedem Zug.
4.) Gleitphase: Lass' nach jedem Zug die Hand am Oberschenkel liegen und warte eine halbe Sekunde, bevor Du ihn nach vorne zurückholst. Der andere Arm ist dabei nach vorne ausgestreckt. Mach' Dich dabei so lang, wie Du eben sein kannst und geniesse das Gleiten im Wasser. Probier' aus, was Du machen musst, um in dieser übertrieben langen Gleitphase möglichst wenig Geschwindigkeit zu verlieren.

good luck oli

RibaldCorello
29.01.2008, 00:27
Das werde ich auch tun, aber das ist halt alles nicht so einfach.

Was haltet ihr von den folgenden Übungen ?

Zu hektisch
Abschlagsschwimmen

keine Gleitphase
Abschlagsschwimmen
vllt auch Einarmschwimmen?

kein hoher Ellbogen
Achselfassen oder wie das heisst
Hände/Handoberfläche durchs wasser ziehen

keine Streckung
Abschlagsschwimmen

keine Körperspannung
keine Ahnung was es da gibt

Was haltet ihr von Schwimmen mit Pullbouy oder Flossen?

Vom Pullbouy halte ich nix, Flossen sind gut.

Deine Trainingsübungen passen m. E. gut , aber dann schwimm halt mal statt 3 km lieber 2 km mit Betonung auf diesen Techniken.

Zu Körperspannung, ich mache zum erstenmal seit 3 Monaten einmal intensives Rumpftraining, und plötzlich geht es bei mir z. B. beim Rückenschwimmen relativ gut ab. Also versuch mal deine Rumpfmuskulatur zu stärken.

Scotti
29.01.2008, 00:28
Hallo holly79,
kennst du die Seite schon?

http://www.svl.ch/svl_swim_like_a_fish.html

Hugo
29.01.2008, 00:47
für die körperspannung is lagenschwimmen allgemein ganz gut, oder?

ich hasse es, aber nicht mehr so sehr wie noch vor 2 oder 3 monaten...hat man sich erstma damit abgefunden dass es sein muss und is bereit es zu lernen gehts eigentlich. Positiver nebeneffekt...man kann sich etwas ausruhen nach schnellen bahnen.
wegen streckung...versuch ma unterwasserkraul.
Und ganz wichtig...wenn du im verein schwimmst....lass dir vom trainier feedback geben.....der sieht in echtzeit was sache ist und kann dir sagen was du zu machen hast...sind zwar meistens "nur kleinigkeiten" aber in der summe machen die schon n unterschied.

paddles und poolbouy find ich persöhnlich gar nich so schlecht, aber eher für jemandem wie mich der n eichhörnchen-Kreuz hat und dems eindeutig an kraft fehlt

Scotti
29.01.2008, 01:07
Beim Trainer muss man aber extrem Glück haben, da nach meiner Erfahrung viele doch eher einen kraftzehrenden "KurzsteckenSchnellSchwimmStil" lehren, der auf langen Strecken IMO meist kontraproduktiv ist.

Hab sogar mal erlebt, dass ein Triathlon(!)-Schwimm-Trainer mich genau in die entgegengestzte Richtung korrigiert hat, als jemand von der Sporthochschule Köln nach einer Videoanalyse. Was soll ich sagen ... heute mach ich das was der Typ aus Köln gesagt hat. Das entspricht etwa dem was man auf dem Link, den ich oben angegeben hab, nachlesen kann.

Hugo
29.01.2008, 01:15
naja...im triathlonverein sollte das eigentlich nich passiern.

und was korrekturen angeht...da brauch ich blos an das triathlon-szene.de video von letzter woche denken.
das war im großen und ganz ziemlich das gegenteil von dem was ich bis jetzt über schwimmen gelesen habe, gerade in bezug auf langstreckenschwimmerei und auch das gegenteil von dem was wir im verein machen(tri-verein)(stichworte währen front-quadrant, rotation)

da hat halt jeder seine eigenen vorstellungen...letztlich muss jeder seinen stil schwimmen

Scotti
29.01.2008, 01:31
...
und was korrekturen angeht...da brauch ich blos an das triathlon-szene.de video von letzter woche denken.
das war im großen und ganz ziemlich das gegenteil von dem was ich bis jetzt über schwimmen gelesen habe, gerade in bezug auf langstreckenschwimmerei und auch das gegenteil von dem was wir im verein machen(tri-verein)(stichworte währen front-quadrant, rotation)

da hat halt jeder seine eigenen vorstellungen...letztlich muss jeder seinen stil schwimmen

Jetzt machst du mich neugierig ... was ist denn hier im video empfohlen worden? Frontquadrat und Rotation?

berti
29.01.2008, 08:13
1. die svl-seite ist meiner meinung nach das beste, was derzeit im netz zu finden ist. angefangen vom hacket/thorpe-vergleich bis hin zu den tipps zur gestaltung von technischen übungen, die du nach dem einschwimmen in jedes zweite training einbauen solltest (vorher nocheinmal einen blick auf die frames werfen und dir ein, zwei schwerpunkte heraussuchen, auf die du besonders achten möchtest).

2. solltest du m.e. bei 3-4 einheiten in der woche zusehen, nur noch max die hälfte deines trainings in der kraullage zu absolvieren. für kraft/kraftausdauer solltest du besser auf brust umsteigen, gerne auch exzessive armzugserien (mit und ohne paddles). ist effektiver, da es im ermüdeten zustand keinen negativen einfluss auf die kraultechnik nimmt, du umgekehrt aber relativ schnell einen kraftzuwachs erzielst. lass den pullbouy weg (und führe mit den beinen einen leichten delphinkick aus), sollte der rücken schmerzen.

3. könntest du die wasserlage neben den "svl"-übungen recht leicht auch über konsequentes beintraining (insb. delle und kraul/rücken) verbessern; und zwar ohne brett, auf der seite, auf dem bauch und auf dem rücken)

4. sollten die länge und intensitäten der kraulstrecken so gewählt werden, dass du annähernd die gesamte distanz technisch korrekt absolvieren kannst.

das wichtigste scheint bei dir gegeben zu sein: schwimmtrainingszeiten und wille.

hau rein & grüße
berti

AndreasW
29.01.2008, 09:44
Hallo..
Es wurde ja schon viel hier geschrieben, aber ich gebe jetzt vielleicht auch mal meinen Senf dazu. Nicht, weil ich besonders gut schwimme, aber weil ich noch den gleichen Fehler mache wie du.
Dein arm geht nach dem eintauchen fast gestreckt nach unten.
Das heisst kein Vortrieb, dafür ein "Aufrichten" und ein erhöhter Wasserwiederstand.
Ergebnis: unruhige Wasserlage, hoher Kraftaufwand
Mir wurden folgende Übungen geraten:
- Abschlagschwimmen mit einem bewussen sehr frühen
"Wasserfassen" und unter Wasser (!) den Ellenbogen hoch.
- 1 Bahn mit min Anzahl von Armzügen (Also jeden Armzug mit einer
maximalen Streckung nach vorne).
Dabei achten, dass die Zugbewegung von der Hand ausgeht. Hand abklappen, Wasser fassen, Armzug nach Hinten mit hohem Ellenbogen.
Das zumindest hat mir ein Schwimmtrainier geraten und ich darf auch noch fleissig dran arbeiten.
nur nicht aufgeben. Andere haben die gleichen Sorgen.

Phlip
29.01.2008, 10:09
Denke mit den Übungen solltest du einiges verbessern können:


keine Gleitphase
http://www.brightcove.tv/title.jsp?title=1200235997&channel=5957401&lineup=1201989992
http://www.brightcove.tv/title.jsp?title=1203074630&channel=5957401&lineup=1201016542
http://www.brightcove.tv/title.jsp?title=1213810579&channel=5957401&lineup=1214062978
http://www.brightcove.tv/title.jsp?title=1298356631&channel=5957401

kein hoher Ellbogen
http://www.brightcove.tv/title.jsp?title=1370845149
http://www.brightcove.tv/title.jsp?title=1213867574&channel=5957401&lineup=1214037924

keine Streckung
http://www.brightcove.tv/title.jsp?title=1203074630&channel=5957401&lineup=1201016542

keine Körperspannung
Meiner Meinung nach reine Konzentration. Behalte das Bild des Profischwimmers im Kopf und schwimm lieber weniger, aber dafür richtig und konzentriert.

Phlip
29.01.2008, 10:13
Jetzt machst du mich neugierig ... was ist denn hier im video empfohlen worden? Frontquadrat und Rotation?

Wohl eher Frontquadrant oder? Rotation ist bei Sprintstrecken sicher schneller, aber wir Triatlethen sind doch eher Langstreckler.

chick
29.01.2008, 10:38
Wohl eher Frontquadrant oder? Rotation ist bei Sprintstrecken sicher schneller, aber wir Triatlethen sind doch eher Langstreckler.
Soweit ich das noch weiß, wurde das Frontquadrant eh in den Bereich der Fabel verwiesen, weil das keiner schwimmen würde. Lediglich bei Thorpe könnte man das aber nur beim Armzug während der Atmung beobachten, sonst aber nicht!
Der Armzug wurde noch ausführlich erläutert und ein Schwimmvideo (von einem Leidensgenossen) analysiert.
War sehr interessant. Hat mir mehr gebracht, als sämtliche "Seminare" und Weblinks von angeblich so tollen Webseiten...
Ich jedenfalls sehe wieder ein (Schwimm-)Licht am Horizont - es ist noch nicht alles verloren :Cheese:

Phlip
29.01.2008, 10:49
Ja muss ich mir jetzt das Video kaufen oder wie? ;)

Heisst FQ nicht einfach, dass beide Arme zum Zeitpunkt des Eintauchens eines Armes im ersten Quadranten sind und somit längere Gleitphasen entstehen? (So wie in der Grafik)

http://www.svl.ch/images/front_quadrant.gif

Hugo
29.01.2008, 11:13
Ja muss ich mir jetzt das Video kaufen oder wie? ;)

Heisst FQ nicht einfach, dass beide Arme zum Zeitpunkt des Eintauchens eines Armes im ersten Quadranten sind und somit längere Gleitphasen entstehen? (So wie in der Grafik)

http://www.svl.ch/images/front_quadrant.gif

doch im wesentlichen schon....lange gleitphase is ja eigentlich erwünscht, kam im video aber nich so wirklich rüber...ich hatte eher den gegenteiligen eindruck

wegen rotation. Die is bei TI n zentraler Punkt, und TI is ja nicht (nur) für sprinter gemacht.
tatsächlich reduzierst du mit nem anständigen rotation gehörig den widerstand und kannst gleichzeitig die unbeweglichkeit in der schulter unter denen die meisten späteinsteiger leiden kompensiern.

chick
29.01.2008, 11:24
Ja muss ich mir jetzt das Video kaufen oder wie? ;)

Klar! ;)

Heisst FQ nicht einfach, dass beide Arme zum Zeitpunkt des Eintauchens eines Armes im ersten Quadranten sind und somit längere Gleitphasen entstehen? (So wie in der Grafik)

http://www.svl.ch/images/front_quadrant.gif
Nein, es müßte dann front half heißen ;)
FQ habe ich so verstanden, daß beide Arme bereits in der Zugphase sind, in dem vorderen Quadranten rechts unten, also Sekunden später, als in der Grafik dargestellt (ganz genau genommen).

Flossi
29.01.2008, 11:25
Wir haben in den vergangenen Sendungen das Thema Frontquadrat schon erwähnt. Als generelle Empfehlung halte ich diesen Schwimm-Rhythmus für schwierig. Ian Thorpe oder Grant Hackett nutzen das lange "Stehen" des einen Arms u.a., um einen Stütz für die Atmung zu finden. Dazu gehört natürlich ein recht hohes Tempo und eine gute Beinarbeit (Thorpe hat Schuhgröße 51 ;) ).
Es ist recht problematisch, den Stil eines Weltrekordlers als das einzig gültige Vorbild zu lehren. Thorpe ist als herausragendes Talent einfach in der Lage, eine besondere Technik zu schwimmen.

Ein guter Trainer klammert sich nicht an diese starren Vorgaben sondern erkennt die individuellen Möglichkeiten eines Schwimmers.

Michael Phelps z.B. bevorzugt einen anderen Rhythmus und ist eigentlich z.Z. die Benchmark im Schwimmsport. Müssen wir nun alle wie Michael Phelps schwimmen?

Somit gibt es DEN Stil nicht. Es ist alles eine sehr individuelle Ausprägung. Das Hauptaugenmerk sollte zunächst einfach nur auf einer ökonomischen Technik liegen. Und das bedeutet in erster Linie: Gleichmäßgkeit. Also der Versuch, die intrazyklischen Geschwindigkeitsschwankungen so gering wie möglich zu halten und das Unterwasser-Zugmuster progressiv zu gestalten.
Ich halte u.a. das Schwimmen mit Schnorchel (spezielle Schnorchel deren Luftrohr über die Stirn führt, also nicht der klassische Taucherschnorchel) für eine gute Möglichkeit, die Gleichmäßigkeit zu schulen und auch Selbstbeobachtung an der Technik durchführen zu können.

Und ganz wichtig: motiviert und hartnäckig bleiben! Der Erfolg kommt nicht von heute auf morgen.

Viele Grüße
Holger

Flossi
29.01.2008, 11:45
@holly79:
Das Zugmuster ist eigentlich nicht grob verkehrt. Die Wasserlage ist etwas instabil und die Streckung nach vorne könnte besser sein. Wie ja schon erwähnt.
Der Kardinalfehler liegt aber ganz am Ende des Zuges! Die Hand verläßt zu früh das Wasser. Du führst die Arme nicht bis zur Streckung in der Druckphase aus, sondern brichst den Zug zu früh ab. Doch gerade in dieser Phase erreicht man die höchsten Kraft-/Geschwindigkeitswerte (siehe auch unsere Sendung: Der perfekte Kraularmzug). Achte unbedingt auf ein langes Abdrücken (fast ein bißchen wie winken) am Ende der Druckphase. Hier liegt ein Riesenpotential für Dich!

Viel Erfolg!
Holger

Pascal
29.01.2008, 12:40
Denke mit den Übungen solltest du einiges verbessern können:


keine Gleitphase

http://www.brightcove.tv/title.jsp?title=1203074630&channel=5957401&lineup=1201016542


ein Frage zu diesem Video speziell: ist hier das Anstellen des Armes bzw. der Hand zum Wasser optimal? Oder geht die Hand zunächst nicht zu tief ins Wasser, d.h. in die vertikale Richtung? Würde mich einfach interessieren!

Flossi
29.01.2008, 13:45
ein Frage zu diesem Video speziell: ist hier das Anstellen des Armes bzw. der Hand zum Wasser optimal? Oder geht die Hand zunächst nicht zu tief ins Wasser, d.h. in die vertikale Richtung? !

Ich denke auch, dass der rechte Arm etwas zu tief fällt. Das erschwert dann auch die Beugung im Ellenbogengelenk im späteren Zugverlauf.

Das Beispiel für einen langen Zug: Bei Ian Thorpe sieht man sehr schön, wie er den Arm nach dem Eintauchen noch einmal vorschiebt, um den optimalen Wassergriff und einen langen Zug zu erzielen:

http://www.youtube.com/watch?v=C1AwgCVdjC4&feature=related

BLUE
29.01.2008, 15:28
Soweit ich das noch weiß, wurde das Frontquadrant eh in den Bereich der Fabel verwiesen, weil das keiner schwimmen würde. Lediglich bei Thorpe könnte man das aber nur beim Armzug während der Atmung beobachten, sonst aber nicht!


wo haste denn jetzt das her?! das stimmt sowas von nicht.

Phlip
29.01.2008, 15:59
Michael Phelps z.B. bevorzugt einen anderen Rhythmus und ist eigentlich z.Z. die Benchmark im Schwimmsport. Müssen wir nun alle wie Michael Phelps schwimmen?


Ich fand es vorteilhaft sich an den Stilen der Profis orientieren zu können. Sie vermitteln einem ein Bewegungsbild. Letztendlich schwimmt man natürlich seinen eigenen Stil.

Aber in meinem Falle war es so, dass ich versucht habe, den speziellen Rythmus eines sehr guten Schwimmers (Popov und Thorpe, da diese am besten dokumentiert sind) auszuprobieren und die Stilrichtung zu wählen, mit der ich mich am wohlsten fühle. Im Endeffekt beherrsche ich (Mehr schlecht als recht) 2 Stile/Rythmen, auch wenn ich nur eine Stilart schwimme. Is doch was ;)

neonhelm
29.01.2008, 17:00
Also, ich denke auch, jeder muss seinen Stil finden. Ich komme mit FQ ziemlich gut zurecht, da fühlt sich bei mir das Schwimmen richtig und ruhig und entspannt an. Rotation und hohe Frequenz fand ich ok auf die ganz kurzen Strecken, wo es einfach nur um Keulen ging. Ich weiss gar nicht, ob ich das noch kann...

Flossi
29.01.2008, 17:32
Ich fand es vorteilhaft sich an den Stilen der Profis orientieren zu können. Sie vermitteln einem ein Bewegungsbild. Letztendlich schwimmt man natürlich seinen eigenen Stil.


Bitte nicht mißverstehen! Es ist absolut empfehlenswert, sich an der Technik der Weltbesten zu orientieren.
Ich meinte nur, man solle einen Stil nicht als einzig gültiges Technikvorbild (siehe Frontquadrat) definieren. Auch wenn hinter jeder Idee natürlich immer viel Nützliches steckt. Letztlich gibt es so viele individuelle Einflussgrößen, da kann es DEN Stil nicht geben.

BLUE
29.01.2008, 17:59
wenn ihr sachen abguckt, was absolut richtig ist, dann guckt euch die effizienz und die ganzkörperfortbewegung ab und entwicklet ein verständnis für eure eigene bewegungsabläufe.

berti
29.01.2008, 18:20
@ BLUE: da kann ich dir nur beipflichten.

Dass es für die meisten schwierig sein wird, den Stil der Cracks zu kopieren, heißt doch nicht, dass man sich nicht mit deren Technik auseinandersetzen sollte. Visualisieren und Fokussieren bringt m.E. gerade im Schwimmen 'ne ganze Menge.

@ holly 79. Du hast es zuwar nicht geschrieben, aber ich gehe davon aus, dass dein Schwimmtraining für deine Fähigkeiten zu stark "kraullastig" geprägt ist. Mein Tipp:

KA und schwimmspezifische Ausdauder grundsätzlich über Nebenlagen einschl. Armarbeit.
Kraul insb. technikbetont, d.h. ausgeruht mit 'nem ordentlichen Zug und 'ner ordentlichen Wasserlage, daraus folgt ne ordentliche Geschwindigkeit. D.h. aber auch, zunächst (lediglich) überschaubare Kraulserien (warum nicht zunächst nur 2x8x50 o.ä.) mit ausreichenden Pausen! Schwinden Kraft und Stil, zu Brust- und/oder Rückenblocks in den KA-Bereich wechseln und erst gegen Ende nochmal 'nen Satz Kraulsprints (12,5er/25er).

Jimmi
01.02.2008, 10:58
Jetzt ich....:

Jedes Technikleitbild muss auch umgesetzt werden können. Das ist leichter gesagt, als getan:

Vielen (mir auch) fehlt ganz einfach die Bewegungsfreiheit im Schultergelenk, was zu Schlängelbewegungen führt. Nicht umsonst ist die Rotatorische Beweglichkeit im Schultergelenk Kriterium für die Aufnahme im Sportgym. Hier hilft IMHO Ausgleichstraining an Land, insbesondere Antagonisten- sprich Rückenmuskulaturtraining. Auch die Kraftübertragung auf die Beine soll mit Körperspannung erfolgen. Auch hier hilft Athletiktraining für die Bauchmuskulatur sehr gut.

Die Körperstreckung bzw. das Obenhalten der unter Wasser nach vorne gestreckten Hand erfordert Kraft aus dem Rücken, sonst lässt das ganz schnell nach und die Hand sinkt ab. Gute Schwimmer haben diese Kraft einfach und verlieren die auch nicht, schlechte Schwimmer müssten die IMHO an Land geziehlt aufbauen.

Trainiert immer nur einen Schwerpunkt auf einmal, wie schon weiter ober beschrieben.

Mache Dinge lassen sich nur schwer abstellen, besonders wenn keine optische Kontrolle erfolgen kann. Siehe Schere bei Brust Beine oder Eintauchort bei Rücken Arme.

Gruß vom Jimmi