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Vollständige Version anzeigen : Wandel im Radsport?


LidlRacer
03.12.2012, 12:42
Lance Armstrongs Explosion hat im Radsport einiges in Bewegung gebracht.

U.a. beachtenswert ist diese Initiative:
Change Cycling Now (http://www.changecyclingnow.org/?lang=de)

Das Beste:
Greg Lemond will als UCI-Präsident kandidieren!
Greg LeMond : "Je suis prêt à être candidat à la présidence de l'UCI" (http://www.lemonde.fr/sport/article/2012/12/03/greg-lemond-je-suis-pret-a-etre-candidat-a-la-presidence-de-l-uci_1798995_3242.html)
(Hab ich ihm vor 6 Wochen vorgeschlagen! :) )

captain hook
03.12.2012, 13:09
Lance Armstrongs Explosion hat im Radsport einiges in Bewegung gebracht.

U.a. beachtenswert ist diese Initiative:
Change Cycling Now (http://www.changecyclingnow.org/?lang=de)

Das Beste:
Greg Lemond will als UCI-Präsident kandidieren!
Greg LeMond : "Je suis prêt à être candidat à la présidence de l'UCI" (http://www.lemonde.fr/sport/article/2012/12/03/greg-lemond-je-suis-pret-a-etre-candidat-a-la-presidence-de-l-uci_1798995_3242.html)
(Hab ich ihm vor 6 Wochen vorgeschlagen! :) )

Was macht es nun besser wenn Lemond Präsident wird? Man holt nur einen weiteren, in diesem System sozialisierten Ex-Stoffer ins Boot.

3-rad
03.12.2012, 13:12
Was macht es nun besser wenn Lemond Präsident wird? Man holt nur einen weiteren, in diesem System sozialisierten Ex-Stoffer ins Boot.

Lemond war immer sauber.

NBer
03.12.2012, 13:27
Lemond war immer sauber.

war armstrong bis sommer offiziell auch.

captain hook
03.12.2012, 13:37
:Lachanfall: Lemond war immer sauber.

:Lachanfall:

3-rad
03.12.2012, 13:37
war armstrong bis sommer offiziell auch.

Schade, ich hatte gehofft auch ohne die Verwendung von Smileys verstanden zu werden.

LidlRacer
03.12.2012, 13:41
Was soll immer diese beschissene Schwarzmalerei?
Lemond ist in Antidopingkreisen ein Held! Und das nicht ohne Grund.

titansvente
03.12.2012, 13:44
Was soll immer diese beschissene Schwarzmalerei?
Lemond ist in Antidopingkreisen ein Held! Und das nicht ohne Grund.

+1 :Huhu:

Er hat in jedem Fall ne echte Chance verdient!

the grip
03.12.2012, 13:46
Was soll immer diese beschissene Schwarzmalerei?
Lemond ist in Antidopingkreisen ein Held! Und das nicht ohne Grund.

Die Spanier gehen hier mit Vorbildfunktion voran:
Contadors "Fleischlieferant" neuer spanischer Radsport-Chef
http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_78895.htm

LidlRacer
03.12.2012, 15:02
Mein Französisch ist ja auch nicht so doll, darum jetzt auf Englisch:
LeMond to run for UCI Presidency (http://www.cyclingnews.com/news/lemond-to-run-for-uci-presidency)


If Pat McQuaid really loves cycling, as he claims, he would have resigned. He could say, 'Okay, I made mistakes, but now I quit to find a new leader for the UCI'

LidlRacer
03.12.2012, 15:21
Festinagirl berichtet live aus der Pressekonferenz von Change Cycling Now:
https://twitter.com/festinagirl

CP60
03.12.2012, 15:50
Was macht es nun besser wenn Lemond Präsident wird? Man holt nur einen weiteren, in diesem System sozialisierten Ex-Stoffer ins Boot.

Informier dich mal, bevor du sowas schreibst. LeMond wurde von Armstrong mit zig Klagen überzogen, weil er seit Jahren (als einer der einzigen) Missstände offen anspricht. Man hörte nur zwischenzeitlich nicht mehr so viel von ihm, weil er durch eine außergerichtliche Einigung mit Armstrong einen Maulkorb bekommen hatte.

captain hook
03.12.2012, 16:30
Informier dich mal, bevor du sowas schreibst. LeMond wurde von Armstrong mit zig Klagen überzogen, weil er seit Jahren (als einer der einzigen) Missstände offen anspricht. Man hörte nur zwischenzeitlich nicht mehr so viel von ihm, weil er durch eine außergerichtliche Einigung mit Armstrong einen Maulkorb bekommen hatte.

Ich gönne jedem seinen Optimismus. Ich teile diesen nicht.

Das mit dem "Stoffer" nehm ich nach einiger Überlegung zurück. Ich möchte nicht behaupten, dass er gedopt hat, weil ich nicht danebengestanden habe, als er irgendwas nahm, was er nicht hätte nehmen dürfen.

ElWise
03.12.2012, 17:10
Naja die Spanier haben schon den Vogel abgeschossen, wobei es doch irgendwie auch lustig ist.

Das mit LeMond finde ich gut da er auch weiß was im Radsport abgeht und da vielleicht auch nen bissl was ändern kann.

kullerich
03.12.2012, 17:26
Was macht es nun besser wenn Lemond Präsident wird? Man holt nur einen weiteren, in diesem System sozialisierten Ex-Stoffer ins Boot.

Man nimmt sich jemanden ins Boot, der womöglich in den 80er Jahren auch nicht immer sauber war, aber seine Karriere war vorbei, bevor das "große Rad" gedreht wurde. Er hat schon vor Jahren die richtigen Vorwürfe gegen Armstrong erhoben, d.h. er kommt eher "von der richtigen Seite" zu UCI... Und da selbst der heilige Franziskus nicht aus einem solchen Saustall wie der UCI in Nullzeit ein Nonnenkloster machen könnte, ist jemand wie Lemond eine ziemlich gute Wahl, denke ich. Mal gucken, ob man ihn ranlässt....

Chmiel2015
03.12.2012, 20:28
Alle, die jetzt gegen Lemond rebellieren, oder sich darüber aufregen. Wer soll es denn sonst machen? Florian Silbereisen?
Jeder Ex-Rennfahrer würde doch hier als rollendes Chemiefass "geoutet" werden.

LidlRacer
03.12.2012, 20:47
Alle, die jetzt gegen Lemond rebellieren, oder sich darüber aufregen. Wer soll es denn sonst machen? Florian Silbereisen?
Jeder Ex-Rennfahrer würde doch hier als rollendes Chemiefass "geoutet" werden.

Lemond hält sich selbst gar nicht für den allerbesten Kandidaten und strebt das nicht als Dauerjob an. Er meint, (Anti-)Blutdoping-Experte Michael Ashenden, der auch Mitglied der Iniative ist, wäre eigentlich besser qualifiziert.

LidlRacer
03.12.2012, 22:30
Wer soll es denn sonst machen? Florian Silbereisen?

Wäre vielleicht besser als einer, der möglicherweise wirklich kandidiert:
Igor Makarov, Russischer Radsportpräsident und Chef des Rennstalls Katusha.
http://inrng.com/2012/09/how-to-replace-pat-mcquaid

Erster Treffer in meinem Google ist auf Mafialand.de (http://www.mafialand.de/Members/roth/muenchen-liechtenstein-und-der-oligarch-igor-makarov) !!!

Chmiel2015
04.12.2012, 16:19
Wäre vielleicht besser als einer, der möglicherweise wirklich kandidiert:
Igor Makarov, Russischer Radsportpräsident und Chef des Rennstalls Katusha.
http://inrng.com/2012/09/how-to-replace-pat-mcquaid

Erster Treffer in meinem Google ist auf Mafialand.de (http://www.mafialand.de/Members/roth/muenchen-liechtenstein-und-der-oligarch-igor-makarov) !!!

....oh shit......

LidlRacer
05.12.2012, 20:48
Oh, wider Erwarten macht Makarov doch produktive Vorschläge:
www.cyclismas.com/2012/12/communication-from-comrade-makarov

keko
05.12.2012, 21:16
Was soll immer diese beschissene Schwarzmalerei?
Lemond ist in Antidopingkreisen ein Held! Und das nicht ohne Grund.

Warum?

LidlRacer
05.12.2012, 22:21
Warum?

http://en.wikipedia.org/wiki/Greg_Lemond#Anti-doping_stance_and_controversy

U.a. hat er als einer der ersten Armstrong öffentlich angegriffen und als Resultat daraus massive finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Trek hat wohl auf Druck Armstrongs Lemonds Fahrradmarke gekillt.

flaix
05.12.2012, 22:29
ich bewundere Lemond endlos für 89 und alles was er erreicht hat. aber Politik ist mit Sicherheit nicht seine Stärke und ich verstehe diesen Vorstoss nicht so richtig. Nur als Überganspräsident zu kandidieren bis ein Besserer gefunden ist, ist mE kein ausreichendes Programm.

dude
06.12.2012, 00:36
Man nimmt sich jemanden ins Boot, der womöglich in den 80er Jahren auch nicht immer sauber war, aber seine Karriere war vorbei, bevor das "große Rad" gedreht wurde. Er hat schon vor Jahren die richtigen Vorwürfe gegen Armstrong erhoben, d.h. er kommt eher "von der richtigen Seite" zu UCI... Und da selbst der heilige Franziskus nicht aus einem solchen Saustall wie der UCI in Nullzeit ein Nonnenkloster machen könnte, ist jemand wie Lemond eine ziemlich gute Wahl, denke ich. Mal gucken, ob man ihn ranlässt....

Richtig.

Es wird aber nix draus, da die UCI ein geschlossener Club ist. Lemodn muesste den Weg ueber USAC gehen, die aber zur Bande dazugehoeren.

LidlRacer
06.12.2012, 19:24
Anscheinend gibt es auch noch in Radsportmedien Leute von gestern.
Der Journalist Daniel McMahon ist nach eigenen Angaben (https://twitter.com/cyclingreporter/status/276472170379608065) aufgrund seines Interview-Artikels mit Doping- und UCI-Gegner Paul Kimmage (http://www.bicycling.com/news/pro-cycling/paul-kimmage-and-long-crusade) beim Bicycling Magazine rausgeflogen. Komisch allerdings, dass der Artikel trotzdem noch online ist.

dude
07.12.2012, 07:42
Die Redaktion entscheidet den Beitrag zu bringen und schmeisst den Autor 24h spaeter wegen des Beitrags raus.

Kokolores.

keko
08.12.2012, 08:15
http://en.wikipedia.org/wiki/Greg_Lemond#Anti-doping_stance_and_controversy

U.a. hat er als einer der ersten Armstrong öffentlich angegriffen und als Resultat daraus massive finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Trek hat wohl auf Druck Armstrongs Lemonds Fahrradmarke gekillt.

"Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche." :Lachen2:

Keine Ahnung, was in antreibt. Aber zu glauben, dass es früher besser war - und so lange sind seine Siege ja nicht her - ist in meinen Augen (wohlwollend ausgedrückt) blind.

LidlRacer
08.12.2012, 10:47
"Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche." :Lachen2:

Keine Ahnung, was in antreibt. Aber zu glauben, dass es früher besser war - und so lange sind seine Siege ja nicht her - ist in meinen Augen (wohlwollend ausgedrückt) blind.

Ich finde es immer wieder furchtbar, dass selbst Leute, bei denen der begründete "Verdacht" besteht, dass sie sauber sind / waren, mit den Dopern in einen Sack gesteckt werden. Man trifft eben nicht immer den richtigen, wenn man dann mit dem Knüppel draufhaut.

Einer, der Lemond besser kennt als wir, spricht:
I know LeMond very well. He is passionate and one of the most naturally talented cyclists I have ever known.
While I was busting my arse, LeMond didn’t have to do much work – his raw talent was enough. Unlike Armstrong, he was not a ruthless team leader; he did not have to be.
ANDERSON: UCI needs new leadership (http://www.theroar.com.au/2012/12/06/anderson-big-changes-required-at-the-uci)

LidlRacer
24.01.2013, 00:12
Neuer Stoff für die LeMond-Kritiker:

Heute kam raus, dass 1988 fast das gesamte Tour-de-France-Team von PDM gedopt war:
Report: seven out of eight PDM riders doped at 1988 Tour de France (http://www.cyclingnews.com/news/report-seven-out-of-eight-pdm-riders-doped-at-1988-tour-de-france)

LeMond war in dem Jahr bei PDM, konnte aber nicht fahren, jedenfalls nicht die Tour.
Er hat dann seinen Vertrag vorzeitig beendet und sein Anwalt nannte damals schon öffentlich als Grund dafür, dass er dort zum Gebrauch von Testosteron gedrängt werden sollte:
"I had discussions with them myself, in which I explained to them that we were not interested in using chemicals to improve performances. That is Greg's position, 100%."
Drug Use Said to Concern LeMond : Attorney Claims Dutch Team Wanted Cyclist to Try Testosterone (http://articles.latimes.com/1989-07-25/sports/sp-95_1_greg-lemond)

Tobstar23
25.01.2013, 13:19
Der Artikel der LA Times könnte auch aus unserer Zeit sein. Wenn man das so ließt, müßte man ja nur ein paar Namen austauschen.
War also schon immer so, wird auch immer so bleiben, oder????

Hanoi Hustler
25.01.2013, 14:12
Interessant ist es auch sich generell die Rolle von Trek zu betrachten in der Beziehung Armstrong-Lemond.

LidlRacer
25.01.2013, 23:36
Und sie bewegt sich doch:
UCI to seek to establish a Truth and Reconciliation Commission with WADA (http://www.uci.ch/Modules/ENews/ENewsDetails2011.asp?id=OTAwOQ)

Oder für die Freunde der deutschen Sprache:
UCI stimmt Wahrheitskommission und Amnestie zu (http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_79538.htm)

McQuaid will wohl dieses Wochenende mit WADA Chef Fahey sprechen, nachdem sie vorher mit gegenseitigen Schuldzuweisungen per Pressemitteilung beschäftigt waren.

LidlRacer
28.01.2013, 23:31
Überraschung:
Die UCI schafft die "unabhängige" Kommission wieder ab (oder versucht es wenigstens), die ihr eigenes (der UCI) Fehlverhalten im Armstrongfall bzw. im Kampf gegen Doping insgesamt untersuchen sollte.
Stattdessen setzt sie jetzt ganz auf den "Truth and Reconciliation Process", obwohl dabei noch jede Menge unklar ist und keiner weiß, ob und wann die Sache wirklich in Gang kommt ...
www.uci.ch/Modules/ENews/ENewsDetails2011.asp?id=OTAxNQ&MenuId=MTYzMDQ

speiche
29.01.2013, 07:51
Sind eigentlich Reaktionen Lemonds auf Fignons Buch bekannt?

LidlRacer
29.01.2013, 08:48
Sind eigentlich Reaktionen Lemonds auf Fignons Buch bekannt?

Hab's nicht gelesen. Worauf konkret hättest Du gern eine Reaktion?

LidlRacer
29.01.2013, 13:47
Change Cycling Now verurteilt die Abschaffung der "unabhängigen" Untersuchungskommission durch die UCI mit scharfen Worten und ruft zum Sturz der UCI-Spitze auf!
:Duell:
www.changecyclingnow.org/wp-content/uploads/2013/01/CCN_Press_Release_290113.pdf

LidlRacer
29.01.2013, 16:28
Das Chaos ist perfekt.
Die WADA ist entsetzt über das Verhalten der UCI:
WADA is dismayed by the press release issued by UCI yesterday, both in terms of its content and its deceit (http://playtrue.wada-ama.org/news/statement-from-wada-president-john-fahey-in-response-to-uci-press-release-of-january-28-2013)
und die aufgelöste Kommission ist besorgt:
http://www.uciic.org/press-release-29-january-2013

captain hook
29.01.2013, 16:46
Bist Du eigentlich immer noch so optimistisch bzgl. der nun folgenden Nach-Armstrongs-Beiche- Ära?

captain hook
29.01.2013, 17:51
http://www.rad-net.de/nachrichten/wada-kommt-nicht-an-fuentes-beweise-computer-tabu;n_28643.html

Die spanischen Gerichte wollen auf jeden Fall nur sehr beschränkt Dinge aus den Ermittlungen gegen Fuentes an die WADA herausgeben.

Meiner Meinung nach wird immer offensichtlicher, dass überhaupt kein Interesse daran besteht Doping wirklich nachhaltig zu bekämpfen.

LidlRacer
29.01.2013, 21:53
Das öffentliche Aufeinandereinprügeln per Presseerklärung geht weiter:
UCI releases Fahey letters in response to WADA’s ‘blatant and aggressive’ untruths (http://www.uci.ch/Modules/ENews/ENewsDetails.asp?id=OTAxNg&MenuId=MTI2Mjg)

Bist Du eigentlich immer noch so optimistisch bzgl. der nun folgenden Nach-Armstrongs-Beiche- Ära?

Ich weiß noch nicht.
Aber ich denke, dieses katastrophale Krisenmanagement der UCI-Spitze müsste eigentlich den internen und externen Druck hin zu u.a. personellen Veränderungen erhöhen ...

captain hook
30.01.2013, 10:19
Das öffentliche Aufeinandereinprügeln per Presseerklärung geht weiter:
UCI releases Fahey letters in response to WADA’s ‘blatant and aggressive’ untruths (http://www.uci.ch/Modules/ENews/ENewsDetails.asp?id=OTAxNg&MenuId=MTI2Mjg)



Ich weiß noch nicht.
Aber ich denke, dieses katastrophale Krisenmanagement der UCI-Spitze müsste eigentlich den internen und externen Druck hin zu u.a. personellen Veränderungen erhöhen ...

Ja, das denkt man immer. Hat man nach Festina gedacht, nach Telekom, nach Blutbank in Wien... Meine Vermutung ist, dass die Unverschämtheit einiger kaum noch zu beschreiben ist und dass diese (siehe die Aussage des Gerichts zur Überstellung von Unterlagen an die WADA) auch noch ausreichend gedeckt werden.

LidlRacer
30.01.2013, 19:12
Greg Lemond hat sich bei einem Autounfall eine Rückenverletzung ("Kompressionsfraktur") zugezogen. Soll wohl alles wieder gut werden, aber zumindest kurzfristig dürfte er damit nicht als Ersatz-UCI-Präsident zur Verfügung stehen.
http://www.velonation.com/News/ID/13822/Greg-LeMond-recovering-in-hospital-after-car-accident.aspx

Chmiel2015
30.01.2013, 19:16
Greg Lemond hat sich bei einem Autounfall eine Rückenverletzung ("Kompressionsfraktur") zugezogen. Soll wohl alles wieder gut werden, aber zumindest kurzfristig dürfte er damit nicht als Ersatz-UCI-Präsident zur Verfügung stehen.
http://www.velonation.com/News/ID/13822/Greg-LeMond-recovering-in-hospital-after-car-accident.aspx

...den Jagdunfall hatte er doch auch gut weggesteckt. Sorry, war OT :Cheese:

LidlRacer
30.01.2013, 22:55
Auch Gaeme Obree (Stundenweltrekordler auf Eigenbaurad 1993 & 94) hat ne Meinung:
Exclusive – Obree says UCI not fit for purpose (http://wearefreeagents.net/2013/01/30/exclusive-obree-says-uci-not-fit-for-purpose/)

Im Gegensatz zu vielen anderen hält er die Aufarbeitung der Vergangenheit für überflüssig, da ohnehin jeder wisse, dass ohne Ende gedopt wurde.
Dagegen gibt er sich aber überzeugt, dass tatsächlich schon ein deutlicher Wandel stattgefunden hat und dass die aktuelle Fahrergeneration sehr viel sauberer unterwegs ist, was er u.a. mit Leistungswerten belegt.

LidlRacer
31.01.2013, 15:32
Mitte Dezember hat die USADA bereits einen recht konkreten Plan vorgelegt, wie das mit der Truth and Reconciliation Commission und der Amnestie funktionieren soll:
Inside USADA's draft for a Truth and Reconciliation Commission (http://www.cyclingnews.com/features/inside-usadas-draft-for-a-truth-and-reconciliation-commission)

Vinoman
31.01.2013, 16:39
According to Obree cycling is far from the only sport plagued by use of performance enhancing drugs: “I got invited on a drugs camp with track and field athletes. I think if there’s money in sport, and there’s money for winning, and it’s a sport where not tiring out makes a big difference, then you’re talking about a business, and if an undetectable substance is going to get you that money, why would every single human being turn away from it?

Wie sieht das jetzt mit Triathlon aus?:Gruebeln:

...if there's money in sport..... Check!
...it's a sport where not tiring out makes a big difference.... Check!
...if an undetectable substance is going to get you that money... Check! :Huhu:

Naja, no news, aber die Fragen muß man sich halt schon stellen...

LidlRacer
31.01.2013, 18:27
Wie sieht das jetzt mit Triathlon aus?:Gruebeln:

...if there's money in sport..... Check!


Peanuts.

Vinoman
31.01.2013, 18:55
Peanuts.

Vorsicht! Das hat doch schon mal jemand gesagt ;)

PS: Es sind schon für deutlich kleinere Peanüsse größer Dummheiten gemacht worden....

LidlRacer
31.01.2013, 19:32
Ups, Change Cycling Now ist in Auflösung!

Zuerst hat heute Michael Ashenden die Gruppe verlassen (http://www.cyclingnews.com/news/ashenden-quits-the-change-cycling-now-group), weil Antoine Vayer den Kontakt zu Armstrong sucht (Vayer defends reaching out to Lance Armstrong).

Jetzt folt Jonathan Vaughters mit einer recht originellen Begründung auf Twitter:

I too am resigning from CCN. Antoine Vayer kinda looks like Krusty the clown and I'm really afraid of clowns.... There is no turning back.

:Lachanfall:

LidlRacer
31.01.2013, 22:09
Nochmal ups!
War'n Scherz von Vaughters.

Immerhin bin ich nicht als einziger drauf reingefallen.

LidlRacer
09.02.2013, 16:28
Nochmal Vaughters. Sehr guter Artikel
Opinion: It's not all about Lance Armstrong, and here's how we can fight doping (http://www.cyclingnews.com/blogs/jonathan-vaughters/opinion-its-not-all-about-lance-armstrong-and-heres-how-we-can-fight-doping),
der viel Zustimmung findet - u.a. von Gerard Vroomen (http://gerard.cc/2013/02/09/vaughters-3).

LidlRacer
28.02.2013, 22:54
Hier gibt's gerade ne Live-Diskussion mit Tygart, Landis und Vaughters zum Doping im Radsport:
http://new.livestream.com/yalelaw/SpinningOurWheels

LidlRacer
26.09.2013, 22:43
Morgen wird's spannend bei der UCI. Präsidentenwahl McQuaid gegen Cookson.
Ein paar Hintergrundinfos hier:
The UCI Presidential Election Explained (http://www.cyclingnews.com/features/the-uci-presidential-election-explained)

Oder was Deutsches:
Radsport vor wegweisender Wahl (http://de.eurosport.yahoo.com/news/radsport-radsport-wegweisender-wahl-120459223--spt.html)

LidlRacer
27.09.2013, 10:32
Live-Infos zur UCI-Wahl:
https://twitter.com/Cyclingnewsfeed

LidlRacer
27.09.2013, 14:23
Pat McQuaid ist Geschichte.
Brian Cookson hat überraschend deutlich mit 24:18 Stimmen gewonnen!

JENS-KLEVE
27.09.2013, 14:51
sogar der Spiegel berichtet groß

http://www.spiegel.de/sport/sonst/radsport-cookson-loest-mcquaid-bei-uci-ab-a-924947.html

Oscar0508
27.09.2013, 17:11
Ob es hilft, ich bezweifele das. Betrug ist in unserer Gesellschaft zu stark verwurzelt.

LidlRacer
27.09.2013, 17:28
USADA-Chef Tygart zeigt sich extrem optimistisch bzgl. Cookson:
http://www.usada.org/media/statement-ucielection92713

LidlRacer
16.12.2013, 23:49
Die neue unabhängige Kommission, die die Doping-Vergangenheit im Radsport untersuchen soll, steht kurz vor ihrem Einsatz:
Cookson: UCI independent commission set for early 2014 (http://www.cyclingnews.com/news/cookson-uci-independent-commission-set-for-early-2014)

titansvente
29.01.2014, 15:00
Wandel im Radsport - ich finde, dieser Artikel (http://www.faz.net/aktuell/radsportgenerationen-im-gespraech-dopen-gehoerte-zum-beruf-12769608.html) aus der FAZ passt sehr gut zu dem Titel :Huhu:

Zwischen 1970 und heute hat sich einiges gewandelt :)

Ironhans
21.02.2014, 09:19
Sauberen Radsport wird es meiner Meinung nach nicht geben, es wird immer wieder gesagt jetzt sind die die Profis sauber (meist sind es einfach nur neue Dopingverfahren die nicht nachgewießen werden können). Es wird auch nicht wirklich was dagegen getan, schau dir mal die Winterolimpiade an, was ist am wichtigsten? Der Medallienspiegel, meint Ihr wirklich dass Doping immer nur vom Sportler ausgeht? Denke teilweise werden Sportler direkt dazu gedrängt (im Radsport eher nicht).
Wenn jemand Fußball hernimmt: die Schwalbe gehört mittlerweile dazu obwohl es im Prinzip das selbe ist wie Doping da man sich auf unerlaubte Weise einen Vorteil gegenüber anderen rausholt.

Was Lemond eingeht hatte ich persönlich immer den Eindruck daß er auf Armstrong einfach eifersüchtig war da er in den USA nicht die Anerkennung bekam die Armstrong erhielt.

Pantani sagte mal aus einem Esel machst du kein Rennpferd, mit Doping wird einer nicht einfach zum Überflieger ein Talent um mitzufahren muss jeder von Grund auf mitbringen, umgekehrt glaube ich nicht dass jemand der sauber ist mit den gedopten Toptalenten mitfahren kann.

LidlRacer
09.03.2015, 08:58
Die neue unabhängige Kommission, die die Doping-Vergangenheit im Radsport untersuchen soll, steht kurz vor ihrem Einsatz:
Cookson: UCI independent commission set for early 2014 (http://www.cyclingnews.com/news/cookson-uci-independent-commission-set-for-early-2014)

Der umfangreiche Bericht der Kommission ist fertig und veröffentlicht:
The UCI publishes Cycling Independent Reform Commission report (http://www.uci.ch/pressreleases/the-uci-publishes-cycling-independent-reform-commission-report/)

Hafu
09.03.2015, 09:14
Der umfangreiche Bericht der Kommission ist fertig und veröffentlicht:
The UCI publishes Cycling Independent Reform Commission report (http://www.uci.ch/pressreleases/the-uci-publishes-cycling-independent-reform-commission-report/)

Ohhh...228 Seiten...

Ich muss heute auch noch was arbeiten;) .

Hast du schon darüber gesehen, Lidlracer?
Steht was drin, z.B. bezüglich der Verstrickung der UCI bei der Vertuschung von Lance Armstrongs positiver Probe von der Tour de Suisse, was wir nicht ohnehin schon wissen?

MattF
09.03.2015, 09:21
Pressereaktionen gibt es auch schon, z.b.:

http://www.sueddeutsche.de/sport/doping-des-tour-gewinners-radsport-weltverband-schuetzte-armstrong-1.2384352

LidlRacer
09.03.2015, 10:54
Das Wichtigste gibt's z.B. hier in komprimierter Form:
http://velonews.competitor.com
Ist aber immer noch recht viel.

Enthüllungen über konkrete Fahrer gibt's wohl nicht.

Generell werden für die letzten Jahre wesentliche Fortschritte im Kampf gegen Doping bescheinigt, aber die Schätzungen von Fahrern, wie viele noch dopen, gehen sehr weit auseinander:
20 - 90 %.
U.a.werden TUEs massiv missbraucht und der Blutpass hat die Nebenwirkung, dass er beim Dopen helfen kann, da Fahrer und Ärzte die ermittelten Werte kennen und sich darauf einstellen können.

dude
09.03.2015, 13:56
Ich hab's gestern quergelesen:

www.twitter.com/ulif

Hafu
09.03.2015, 15:30
Ich hab's gestern quergelesen:

www.twitter.com/ulif

Gratuliere, Uli!

Endlich von Lance Armstrong höchspersönlich geblockt worde. Das ist doch für jemanden, der zum Thema Antidoping den Mund aufmacht, quasi der "Ritterschlag";)

Ich glaub', ich muss mich auch öfter mal auf twitter zu Wort melden. vielleicht schaffe ich das auch noch.

dude
09.03.2015, 17:29
Ich glaub', ich muss mich auch öfter mal auf twitter zu Wort melden. vielleicht schaffe ich das auch noch.

Ist nicht schwierig. Hat im zweiten Anlauf geklappt.

LidlRacer
04.12.2015, 23:50
Mal so nebenbei - ich hab jetzt mein eigenes Rad-Team:
http://www.etixx-quickstep.com/images/gallery/album_1360/800X600/8c2d5fa85cafd69f9a27a46698102f82.jpg
http://www.etixx-quickstep.com/en/news/show/etixx-quick-step-reveals-2016-jersey/2480
:Lachen2:

phonofreund
05.12.2015, 06:52
Mal so nebenbei - ich hab jetzt mein eigenes Rad-Team:
http://www.etixx-quickstep.com/images/gallery/album_1360/800X600/8c2d5fa85cafd69f9a27a46698102f82.jpg
http://www.etixx-quickstep.com/en/news/show/etixx-quick-step-reveals-2016-jersey/2480
:Lachen2:
das heißt jetzt LIDL ist für´n Arsch?:)

JENS-KLEVE
06.12.2015, 16:56
sieht doch gut aus und man wird nicht übersehen:)

Hafu
14.12.2015, 13:30
Bis zum echten "Wandel im Radsport" scheint es noch ein weiter, steiniger Weg zu sein:

Britischer Juniorenzeitfahrmeister gesteht Doping mit Epo. (http://www.theguardian.com/sport/2015/dec/10/teenage-junior-time-trial-champion-gabriel-evans-epo-cycling)

Erwischt wurde er in diesem Fall nicht durch einen positiven Test, sondern, weil der Vater eines Teamgefährten im Trainingslager eine Epo-Ampulle bei ihm fand und daraufhin das einzig Richtige tat und dies an die Britische NADA meldete (die Möglichkeit, derartige Beobachtungen zu melden bietet ja seit einem Jahr auch die Deutsche NADA9.

Da ich selbst einen aktiv Leistungssport treibenden Sohn im selben Alter habe, macht mich dieser Dopingfall etwas betroffener und nachdenklicher, als die vielen positiven Fälle bei älteren Radprofis, an die man sich längst gewöhnt hat und die nur noch Kurzmeldungen im kleingedruckten Sportteil der Tageszeitungen hervorrufen.
Bin gespannt, ob hier noch Hintergründe ans Tageslicht kommen. Kein normaler 18-jähriger, weiß wie er Epo anwenden muss, dass es die einerseits die Leistung beeinflusst und andererseits bei Kontrollen nicht auffällt, geschweige denn, mit welcher Technik es injiziert werden muss, so dass hier garantiert im Umfeld des erwischten Betrügers etwas katastrophal im Argen liegen muss...:(

lifty
14.12.2015, 14:55
Aber mit der Kenntnis der DDR-Sportgeschichte und dem Wissen um dort betriebenes systematisches Doping nicht allzu sehr verwunderlich, oder?

Hafu
14.12.2015, 15:33
Aber mit der Kenntnis der DDR-Sportgeschichte und dem Wissen um dort betriebenes systematisches Doping nicht allzu sehr verwunderlich, oder?

Nicht verwunderlich ist es, wenn man innerlich davon ausgeht, dass sich in den letzten 20 bis 30 Jahren nichts verändert hat im Radsport (oder auch im Sport allgemein).

ich persönlich sehe das allerdings nicht so pessimistisch und wäre froh, wenn ich da nicht immer wieder mal widerlegt werde.

Des wegen habe ich es ja auch hier in den "Wandel"-Thread geschrieben.

Die Jugendlichen, die in der DDR systematische gedopt wurden, waren zweifellos weitaus eher Opfer als Täter. Den verlinkten 18 Jahre alten Briten, der sich Epo-Ampullen mit ins Trainingslager genommen hat, würde ich -ungeachtet der nicht näher bekannten Hintergründe- nicht a priori die Opferrolle zugestehen.

Gozzy
14.12.2015, 15:53
Nicht verwunderlich ist es, wenn man innerlich davon ausgeht, dass sich in den letzten 20 bis 30 Jahren nichts verändert hat im Radsport (oder auch im Sport allgemein).

ich persönlich sehe das allerdings nicht so pessimistisch und wäre froh, wenn ich da nicht immer wieder mal widerlegt werde.

Des wegen habe ich es ja auch hier in den "Wandel"-Thread geschrieben.

Die Jugendlichen, die in der DDR systematische gedopt wurden, waren zweifellos weitaus eher Opfer als Täter. Den verlinkten 18 Jahre alten Briten, der sich Epo-Ampullen mit ins Trainingslager genommen hat, würde ich -ungeachtet der nicht näher bekannten Hintergründe- nicht a priori die Opferrolle zugestehen.

Dem stimme ich absolut zu. Einem 18 jährigen Radsportler in der heutigen Zeit hat definitiv ein anderes Verständnis von Doping/Epo als ein Jugendsportler vor 35 Jahren.



Aber mit der Kenntnis der DDR-Sportgeschichte und dem Wissen um dort betriebenes systematisches Doping nicht allzu sehr verwunderlich, oder?

Was ich nur schade finde ist, dass immer das "Jugenddoping" in der DDR so angemahnt wird. Keine Frage wurde da zum Teil vorsätzliche Körperverletzung betrieben wurde (daher stimme ich der Bezeichnung dieser Sportler als Opfer zu 100% zu). Aber gedopt haben in diesem Zeitraum auch andere Länder und damit meine ich nicht nur die UDSSR. Daher finde ich das DDR-Dopingsystem als Pauschalbegründung ungeeignet.

dude
14.12.2015, 15:56
Kein normaler 18-jähriger, weiß wie er Epo anwenden muss, dass es die einerseits die Leistung beeinflusst und andererseits bei Kontrollen nicht auffällt, geschweige denn, mit welcher Technik es injiziert werden muss, so dass hier garantiert im Umfeld des erwischten Betrügers etwas katastrophal im Argen liegen muss...:(

Ich bitte Dich. Kann man alles im Internet nachlesen.

18-jaehrige duerfen in unserer Gesellschaft in den Krieg ziehen und moderne Waffen bedienen, aber zum Epoinjizieren (oder als Pille schlucken) sind sie zu doof.

Hafu
14.12.2015, 16:40
Ich bitte Dich. Kann man alles im Internet nachlesen.

18-jaehrige duerfen in unserer Gesellschaft in den Krieg ziehen und moderne Waffen bedienen, aber zum Epoinjizieren (oder als Pille schlucken) sind sie zu doof.

Ich wollte ihn nicht verteidigen.
Dass Gabriel Evans als 18-jähriger strafmündig ist und voraussichtlich für vier Jahre aus dem Verkehr gezogen wird steht ja außer Frage, aber trotzdem würden mich gerade in solch einem Fall und vor dem Hintergrund, dass in vielen Bereichen des Radsportes immer noch dieselben Trainer, sportliche Leiter und "Soigneure" aktiv sind und mit jungen Radsportlern zu tun haben, wie vor 10 oder 20 Jahren das Umfeld interessieren, in dem so ein Dopingfall passiert ist.

In dem verlinkten Text, stand, dass er "das Epo" einfach gekauft hat: ich kann mir nicht vorstellen, dass man in England (anders als vielleicht Griechenland, Türkei oder Russland) Epo einfach in der Apotheke kaufen kann. Also bleibt hier schonmal nur der Schwarzmarkt oder sehr dunkle Ecken des Internets.

Und hinsichtlich der Dosierung: für Anabolika findet man in Bodybuilding-Foren sicher ziemlich einfach Dosierungsanleitungen, aber für Epo? Ist mir bisher noch nicht untergekommen.
Und bei dem Fall geht es ja nicht um irgendeinen x-belibeigen Amateur, sondern um den britischen Juniorenmeister, der also offensichtlich in einer Dosierung gedopt hat, dass das Zeug einerseits gut wirkt und andererseits aber im Wettkampf und bei den Trainingkontrollen (die es in GB hoffentlich auf diesem Niveau so gibt, wie sie auch in D üblich sind) nicht nachweisbar war.

dude
14.12.2015, 19:18
Und hinsichtlich der Dosierung: für Anabolika findet man in Bodybuilding-Foren sicher ziemlich einfach Dosierungsanleitungen, aber für Epo? Ist mir bisher noch nicht untergekommen.

Erster Treffer: http://reference.medscape.com/drug/epogen-procrit-epoetin-alfa-342151

hanse987
14.12.2015, 23:46
In dem verlinkten Text, stand, dass er "das Epo" einfach gekauft hat: ich kann mir nicht vorstellen, dass man in England (anders als vielleicht Griechenland, Türkei oder Russland) Epo einfach in der Apotheke kaufen kann. Also bleibt hier schonmal nur der Schwarzmarkt oder sehr dunkle Ecken des Internets.

Ich könnte mir auch eher den Bezug über den Schwarzmarkt vorstellen. Ich denke dann wird der Dealer gleich eine Anwendungsanleitung mitliefern, denn der will ja auch nicht auffliegen. Nennt sich dann wahrscheinlich Service am Kunden!

Ich weiß zwar nicht ob EPO subkutan oder intravenös verabreicht wird, aber beides ist kein Hexenwerk. Man muss halt die Injektionsstellen variieren um keine auffälligen Stellen zu bekommen.

Hafu
15.12.2015, 07:24
Erster Treffer: http://reference.medscape.com/drug/epogen-procrit-epoetin-alfa-342151

Die allgemeinen Dosierungsempfehlungen bei Nierenerkrankungen oder Anämie vor Operationen mit erwartbarem exzessivem Blutverlust stehen auch in der Packungsbeilage oder in Nephrologie-Lehrbüchern, aber dort steht nicht, wann man Epo absetzen muss, um in einem Antidopingtest negativ zu sein bzw. wie man es nutzen muss, um keine Auffälligkeiten in der Retikulozytenzahl zu erzeugen. Da braucht es dann schon Spezialwissen.

Weil derartiges Wissen durchaus nicht trivial und allgemein verfügbar ist, haben die Epo-Test bei GFNY-Rennen hinsichtlich dopender Amateure exzellente Erfolgsaussichten, wie du aus Erfahrung weißt, während bei Profis kaum noch jemand mit positiven Wettkampftests den Fahndern ins Netz geht.

Natürlich gibt es genügend Jugendliche, die gedankenlos mit Drogen experimentieren, ohne sich über Folgen Gedanken zu machen und vielleicht hat der Kerl einfach nur Glück gehabt bei bisherigen Dopingtests (falls diese überhaupt statt gefunden haben). Immerhin war er ja doof genug, eine Epo-Ampulle im Trainingslager offen rumliegen zu lassen, so dass sie der Vater eines Teamgefährten gefunden hat- sonst wäre er ja nicht aufgeflogen.

Andererseits kennst du die allgemeinen Strukturen im Radsport besser als ich, Uli: Für wie wahrscheinlich hältst du selbst bei einem 18-jährigen Jungprofi eine reine Einzeltäterhypothese?

LidlRacer
14.05.2017, 23:48
Gerade läuft auf NDR:
Sportclub Story: Wie sauber ist der Radsport?
Hinter den Kulissen mit Tony Martin

Hier auch online:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/sportclub/Hinter-Kulissen-mit-Tony-Martin,sendung643300.html

Hab recht spät reingeschaltet, kann daher noch nix drüber sagen.

ThomasG
15.05.2017, 07:42
So rein vom Bauchgefühl her traue ich Tony Martin.
Ich werte die Aktion von seinem Rennteam aber in erster Linie als Promotion.
Es ist aber schon mal eine gute Sache eine hohe Bereitschaft zu demonstrieren für Offenheit.
Ein bisschen widersprüchlich fand ich seine Aussage im Bezug auf das umstrittene Schmerzmittel.
Da meinte er abschließend sinngemäß etwa sein Team hätte das nicht nötig.
Das passt nicht zu der Aussage, dass Schmerzmittel prophylaktisch eingenommen werden.
Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie bewusst vorbeugend Schmerzmittel eingenommen.
Im Rahmen von Operationen u.ä. natürlich indirekt schon, aber das hat dann ein Arzt gemacht und sozusagen auch für mich entschieden (wenn man so will).
Ist ja unter bestimmten, besonderen, aber eben normalerweise doch Ausnahmebedingungen ja auch in Ordnung.
Es geht im Profiradsport immer noch um sehr viel Geld.
Die Mentalität so ziemlich alles zu nehmen, was nicht auf der Dopingliste steht und im Training oder Rennen Vorteile bringt oder die Wahrscheinlichkeit oder der Glaube zumindest entstprechend sind, dürfte weit verbreitet sein im Profiradsport.

aequitas
15.05.2017, 17:03
Ein bisschen widersprüchlich fand ich seine Aussage im Bezug auf das umstrittene Schmerzmittel.
Da meinte er abschließend sinngemäß etwa sein Team hätte das nicht nötig.
Das passt nicht zu der Aussage, dass Schmerzmittel prophylaktisch eingenommen werden.
Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie bewusst vorbeugend Schmerzmittel eingenommen..

Ich muss zugeben, dass ich schon einmal nach einem guten Umtrunk eine Schmerztablette vor dem Schlafengehen genommen habe, wenn ich wusste, dass der nächste Tag eigentlich produktiv sein sollte. Das beschränkt sich allerdings auf ein- oder zweimal und hat auch ein ungutes Gefühl hinterlassen. Dennoch kenne ich durchaus auch andere Menschen, die mal prophylaktisch eine Schmerztablette genommen haben. Im Rahmen von Klassikerrennen überrascht mich das ehrlich gesagt nicht. Es hinterlässt hinsichtlich sonstiger Einnahmen dennoch ein ungutes Gefühl.

captain hook
15.05.2017, 17:59
Zur moralischen Einschätzung, ob etwas, was lt. Reglement nicht verboten ist eingenommen werden kann und sollte und (eurer Meinung nach:) "darf" würde ich mich mal in die Situation eines Radprofis begeben und mir anschließend ein Urteil erlauben. Da die Schmerzmittelindustrie enorme Umsätze macht und die paar Radprofis weltweit davon vermutlich den geringsten Anteil ausmachen wird ein ganz großer Teil der Gesellschaft es als völlig normal erachten wegen wesentlich geringerer Schmerzen als das, was ein Radprofi im Tagesgeschäft erlebt, zu Medikamenten zu greifen. Auch zu noch ganz anderen Dingen als ein übliches, zugelassenes Schmerzmittel. Aber da ists ja wie mit Helene Fischer und der Lindenstraße... Millionenumsätze und keiner wars gewesen.

Aber wenn man halt selbst die Grenze beim Thema Doping neu definiert, kann man auch irgendwem immer versuchen ins schlechte Licht zu rücken.

Bei dem Betreuerstab und der Historie bei Katusha würde ich mir über zugelassende Schmerzmitteln allerdings die geringsten Sorgen machen...

captainbeefheart
15.05.2017, 18:32
Zur moralischen Einschätzung, ...

ein ganz großer Teil der Gesellschaft es als völlig normal erachten wegen wesentlich geringerer Schmerzen als das, was ein Radprofi im Tagesgeschäft erlebt, zu Medikamenten zu greifen. Auch zu noch ganz anderen Dingen als ein übliches, zugelassenes Schmerzmittel. ...



Deinen Punkt kann ich nachvollziehen. Nicht nur das Leistungsportsystem weist eine gewisse "Verkommenheit" bzgl. dieser Fragen auf, das gilt letztlich für viele Systeme.

Kinder, die prophylaktisch ruhig gestellt werden, Schüler und Studenten die bei der Konzentration nachhelfen, Arbeiter und Manager, die auch einen kleinen Anschub brauchen usw. usw. Insofern brauchen wir nicht unbedingt mit dem Finger auf die jeweils anderen zu zeigen, denn die Realität wird nicht besser, wenn wir ein durchseuchtes System mit einem anderen relativieren ...

Loretta
15.05.2017, 19:08
Ich hakte die Aussagen von TM für nict glaubwürdig.
98% sollen sauber sein? Da hat er von den Teilnehmern des Giro mit den bisherigen 2 Dopingfällen gleich das Kontingent fast schon ausgeschöpft:Lachanfall: .
Vielleicht meint er aber,, dass 98% nicht erwischt werden können unter "nomalen" Umständen, etwa weil die Mittel noch nicht nachweisbar sind, eine schnelle Abbauzeit haben, die Kontrolleure bewusst umgangen werden (siehe Lizzy Armitstaedt)und dann glücklicherweise bei den missed tests alles passend gedreht wird.
Von 98% Dopern zu 98% Saubermännern? Das ist eine reine Werbeaussage und er versucht mal wieder das Publikum für dumm zu verkaufen.
Und notfalls stellt man sich dann dumm wenn es wieder Sperren hagelt, siehe einen der größten Dummschwätzer in der Szene: Jens Voigt
Dummdreist, das ist kaum anders zu sagen:
https://www.youtube.com/watch?v=mflgWxJAR0w

Und wer regelmäßig einen Überblick über die zahlreichen Fälle im bezahlten Radsport haben möchte muss mal hier reinschauen:
https://www.facebook.com/epochal.misterboo.de/

Und letztendlich: die ganze Schmierenkomödie beim Team Sky ist doch nur bizarr, da läuft sogar schon eine staatliche Untersuchung.

Gruß,
Loretta

Loretta
15.05.2017, 19:18
Zur moralischen Einschätzung, ob etwas, was lt. Reglement nicht verboten ist eingenommen werden kann und sollte und (eurer Meinung nach:) "darf" würde ich mich mal in die Situation eines Radprofis begeben und mir anschließend ein Urteil erlauben. Da die Schmerzmittelindustrie enorme Umsätze macht und die paar Radprofis weltweit davon vermutlich den geringsten Anteil ausmachen wird ein ganz großer Teil der Gesellschaft es als völlig normal erachten wegen wesentlich geringerer Schmerzen als das, was ein Radprofi im Tagesgeschäft erlebt, zu Medikamenten zu greifen. Auch zu noch ganz anderen Dingen als ein übliches, zugelassenes Schmerzmittel. Aber da ists ja wie mit Helene Fischer und der Lindenstraße... Millionenumsätze und keiner wars gewesen.

Aber wenn man halt selbst die Grenze beim Thema Doping neu definiert, kann man auch irgendwem immer versuchen ins schlechte Licht zu rücken.

Bei dem Betreuerstab und der Historie bei Katusha würde ich mir über zugelassende Schmerzmitteln allerdings die geringsten Sorgen machen...

Tja, das sehe ich etwas anders. Vielleicht solltest Du Dich mal über die Konsequenzen eines regelmäßigen Scmerzmittelgebrauchs informieren, das ist nicht so harmlos wie Du es darstellst: Und: die Sitation des Radprofis ist die, dass er nur bei medizinischer Indikation zu den entsprechenden Mittel über einen sehr begrenzten Zeitraum greifen darf. Wer die Schmerzen nicht erträgt die der Radsport mit sich bringen kann, dem steht ein Berufswechsel frei. Leider wurden und werden diese Mittel viel zu oft ohne eine entsprechende Medikationsgrundlage "verschreben" und genommen um sich einen Vorteil zu erschleichen. "Marginal gains":Cheese: :Lachen2:
Gruß,
Loretta

captain hook
15.05.2017, 19:25
Tja, das sehe ich etwas anders. Vielleicht solltest Du Dich mal über die Konsequenzen eines regelmäßigen Scmerzmittelgebrauchs informieren, das ist nicht so harmlos wie Du es darstellst: Und: die Sitation des Radprofis ist die, dass er nur bei medizinischer Indikation zu den entsprechenden Mittel über einen sehr begrenzten Zeitraum greifen darf. Wer die Schmerzen nicht erträgt die der Radsport mit sich bringen kann, dem steht ein Berufswechsel frei. Leider wurden und werden diese Mittel viel zu oft ohne eine entsprechende Medikationsgrundlage "verschreben" und genommen um sich einen Vorteil zu erschleichen. "Marginal gains":Cheese: :Lachen2:
Gruß,
Loretta

Ich verharmlose es nicht. Ich werfe der Gesellschaft vor falsch zu sein. Während sich die "normale" Bevölkerung tonnenweise von dem Zeug reinhaut (ne, schon klar, es werden zwar Milliarden damit umgesetzt, aber natürlich würde das nie jemand tun) wird dem Radprofi genau dieses vorgehalten. Und ich wette, die Schmerzen eines Radprofis würden viele derer die da schreien bereits im ersten Anlauf mittels Schmerzmitteln beheben. Von einigen Nichtsportlern kenne ich reihenweise Geschichten, wo sich aus der Türkei oder den USA Pillen mitgebracht werden, die in D nich frei erhältlich sind und die es total OK finden sich nach dem Saufen oder bei Kopfweh oder was weiß ich noch alles reichlich davon reinzuziehen.

Loretta
15.05.2017, 19:41
Der Unterschied liegt darin, dass es in der "normalen Gesellschaft" erlaubt ist, weil es keine rechtliche Grundlage gibt es zu verhindern und es da meistens wirklich darum geht die Gesundheit wieder herzustellen, bzw. die Menschen wenig Leidensfähigkeit mitbringen. Zudem wird in der Werbung alles versprochen um das Produkt attraktiv zu gestalten. Im Radsport ist es aber so, dass es eine Anti- Doping Bestimmung gibt um gerade dem Missbrauch entgegenzuschreiten.
Der Thread heißt ja auch: Wandel im Radsport" und nicht "Wandel in der Gesellschaft". Natürlich gibt es viele, die bei jedem Wehwehchen etwas einwerfen.
Außerdem: natürlich ist Radsport eine körperlich und psychisch "harte" Sportart, wer aber mal tagein- tagaus auf dem Bau, als Handwerker, im Straßenverkehr, etc. arbeiten muss hat es nicht leichter...und verdient deutlich weniger Geld. Das ist dann bei den Profis jammern auf hohem Niveau, weil sie- wie es alle von mir Befragten- als ein Prrivileg empfinden ihrer Passion nachzugehen.
Also: Respekt ja, Mitleid nein.

captain hook
15.05.2017, 19:46
Der Unterschied liegt darin, dass es in der "normalen Gesellschaft" erlaubt ist, weil es keine rechtliche Grundlage gibt es zu verhindern und es da meistens wirklich darum geht die Gesundheit wieder herzustellen, bzw. die Menschen wenig Leidensfähigkeit mitbringen. Zudem wird in der Werbung alles versprochen um das Produkt attraktiv zu gestalten. Im Radsport ist es aber so, dass es eine Anti- Doping Bestimmung gibt um gerade dem Missbrauch entgegenzuschreiten.
Der Thread heißt ja auch: Wandel im Radsport" und nicht "Wandel in der Gesellschaft". Natürlich gibt es viele, die bei jedem Wehwehchen etwas einwerfen.
Außerdem: natürlich ist Radsport eine körperlich und psychisch "harte" Sportart, wer aber mal tagein- tagaus auf dem Bau, als Handwerker, im Straßenverkehr, etc. arbeiten muss hat es nicht leichter...und verdient deutlich weniger Geld. Das ist dann bei den Profis jammern auf hohem Niveau, weil sie- wie es alle von mir Befragten- als ein Prrivileg empfinden ihrer Passion nachzugehen.
Also: Respekt ja, Mitleid nein.

Es gibt auch für Sportler Schmerzmittel, die genommen werden dürfen. Ohne Verschreibung, Attest und alles andere. Wie im normalen Leben.

Welche das sind lässt sich leicht bei Nadamed herausfinden.

ThomasG
15.05.2017, 19:48
Der letzte Satz meines Beitrags ist vielleicht etwas zu heftig ausgefallen bzw. ich habe die Worte nicht lange genüg abgewägt.
Stimmt schon - ich sehe es auch so, dass überall in der Gesellschaft die Bereitschaft sich künstlich zu pushen, Schmerzen zu unterdrücken oder sich einfach in eine gute Grundstimmung zu versetzen durch Medikamenten-, Drogen- oder Alkoholmissbrauch u.ä. ziemlich erschreckend verbreitet sein dürfte.
Menschen neigen halt oft dazu zu verdrängen und was halt akut rasch helfen könnte oder wirklich hilft, ist halt eine sehr starke Verlockung oft.
Werden gewisse Barrieren erstmals überwunden, dann sind die nachfolgenden Schritte häufig mit weniger Skrupeln verbunden.
Von daher ist es oft äußerst ratsam erst gar nicht bestimmte Schwellen zu überschreiten.
Für mich gehört mit zur sportlichen Leistung dazu, dass man mehr ertragen oder aushalten kann oder will oder sich dazu aus eigener Kraft motivieren kann als andere.
Wenn ich da Schmerzen vermindere oder ausschalte, dann ist das für mich nicht mehr die gleiche sportliche Leistung, auch wenn es schwer sein sollte genau abzuschätzen, was das überhaupt alles in allem ausgemacht hat.
Außerdem setzt man damit evt. auch Signale an andere, die eben mitbekommen, dass da manche medikamentös nachhelfen und die fangen dann unter Umständen an nachzudenken, ob sie es nicht auch so machen sollten.
In meinen ersten Jahren als Läufer bzw. Ausdauersportler habe ich manche Dummheit gemacht.
Ich weiß auch, was es bedeuten kann Schmerzen zu haben.
Zwei-, dreimal habe ich mich beispielsweise im Fersen- bzw. Achillessehnehbereich völlig aufgerieben.
Da bin ich ohne Socken gelaufen und die Laufschuhe in den 1980ern waren vergleichssweise zu den heutigen ziemlich aufreibend.
Nicht nur bei dem betreffenden Lauf (nach 5 km gemerkt, da reibt was ziemlich, aber dann trotzdem 24 km oder so voll gemacht), sondern vor allem in den Tagen danach.
An denen bin ich dann nämlich auch gelaufen und so hat es sich hingezogen bis das endlich eingermaßen verheilt war.
Für mich fängt "Doping" rein moralisch viel früher an als nach einer Einnahme von irgendwelchen Mitteln, die auf einer Liste mit verbotenen Medikamenten stehen.
Obwohl das so ist und ich weiß, dass auch ich ein Mensch mit Schwächen und Fehlern bin, sollte das nicht so aufgefasst werden, als hielte ich mich da irgendwie für molralisch oder sonstwie großartige überlegen, weil ich halt so gut wie keine Schmerzmittel nehme.
Ein Tony Martin reißt sich den Hintern oder sonstwas für Millionen auf wahrscheinlich.
Andere reißen ihn sich ähnlich auf (davon bin ich wenigstens überzeugt) und die kriegen jährlich 50 000 € dafür (die ich sehr gerne hätte ;-)).
Faris meinte öfter mal sinngemäß etwa wir (Triathleten) bereiten uns selbst und anderen gegenseitig Schmerzen und wer am Ende die größte Toleranz dagegen hat, der gewinnt.
Ganz wörtlich wollte er das bestimmt nicht verstanden wissen, aber es gehört dazu zur herausragenden sportlichen Leistung.

Loretta
15.05.2017, 19:57
Es gibt auch für Sportler Schmerzmittel, die genommen werden dürfen. Ohne Verschreibung, Attest und alles andere. Wie im normalen Leben.

Welche das sind lässt sich leicht bei Nadamed herausfinden.

Korrekt.
Eine Frage zu Deiner persönlichen Einschätzung: nimmst Du Tony Martin die 98% sauberen Fahrer ab?

captain hook
15.05.2017, 20:03
Korrekt.
Eine Frage zu Deiner persönlichen Einschätzung: nimmst Du Tony Martin die 98% sauberen Fahrer ab?

Wie ich schrieb: ich glaube, dass ein paar Schmerzmittel da das geringste Problem sind.

Wissen tut hier eh keiner was. Wenns um "glauben" geht: Ich glaube da keinem garnix.

Aber nicht nur im Radsport. bzw da keinem mehr oder weniger als in anderen Sportarten. Bzw glaube ich inzwischen, dass es in anderen Sportarten noch schlimmer ist.

Alteisen
16.05.2017, 17:48
Jetzt, wo Jan Ullrich zurückkehrt oder Zabel Junior im Radsport auftaucht, glaubt man sofort an einen Wandel. :Lachanfall:

Harke
16.05.2017, 20:04
Die Anspielung mit Zabeljunior finde ich fies. Aber egal was die auch machen, es wird immer diese Wadenbisse geben. Ist auch superbillig.

ThomasG
16.05.2017, 22:08
... falls es tatsächlich vertraglich juristisch wasserdicht festgelegt sein sollte (wovon ich jetzt erst einmal ausgehen würde), dann sollte man immerhin festhalten, dass ein des Dopings überführter Fahrer u.a. einen Geldstrafe in Höhe eines doppelten Jahresgehaltes erwarten würde.
Die Hälfte davon für sein Radteam.
Die andere Hälfte an den Weltverband..
So hört man es zumindest hier (ab. ca. 22:30 min Spielzeit): http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/sportclub/Hinter-Kulissen-mit-Tony-Martin,sendung643300.html

plastex7
16.05.2017, 22:09
Jetzt, wo Jan Ullrich zurückkehrt oder Zabel Junior im Radsport auftaucht, glaubt man sofort an einen Wandel. :Lachanfall:

Was kann Zabel Junior für die Verfehlungen seines Vaters?

Gozzy
17.05.2017, 09:42
Was kann Zabel Junior für die Verfehlungen seines Vaters?

Der Apfel fällt nicht weit vom Pferd...


Mal im Ernst. Sicherlich ist ein Pauschalverdacht nur auf der Vergangenheit seines Vaters unfair. Allerdings glaube ich eher an die schauspielerische Leistung von Erik Zabel als an aufrichtige Reue. Das Thema Tränen im TV erinnerte mich etwas an Tic Tac Toe :Lachanfall:

Alteisen
17.05.2017, 10:50
Was kann Zabel Junior für die Verfehlungen seines Vaters?

Wenn sich Zabel Junior für massive Haftstrafen für überführte Dopingsünder einsetzt, dann können wir nochmals über die Frage diskutieren. Einen Wandel kann ich als Außenstehender jedenfalls nicht erkennen, solange die Personen immer noch im Dunstkreis der Radsports aktiv sind, die die Sportart derart in Verruf gebracht haben.

beckenrandschwimmer
17.05.2017, 10:51
Früher fuhren sie im Zeitfahren > 50 er Schnitte, jetzt mit 200 Höhenmeter netto Berg hoch und starkem Gegenwind nur 47... da kann man schon von einem Wandel sprechen: Aus grosser Distanz sieht es sauberer aus.

Gibt's irgendwo Wattwerte vom Gestrigen Zeitfahren am Giro d'italia? Würde mich schon interessieren was Dumoulin so getreten hat und wie sich das von Armstrong, Indurain, Ulle & co. unterscheidet.

captain hook
17.05.2017, 11:14
Zum Blockhaus Dumo und NQ mit rd. 6,3W/kg über 45min.

LidlRacer
17.05.2017, 11:19
Früher fuhren sie im Zeitfahren > 50 er Schnitte, jetzt mit 200 Höhenmeter netto Berg hoch und starkem Gegenwind nur 47... da kann man schon von einem Wandel sprechen: Aus grosser Distanz sieht es sauberer aus.

Gibt's irgendwo Wattwerte vom Gestrigen Zeitfahren am Giro d'italia? Würde mich schon interessieren was Dumoulin so getreten hat und wie sich das von Armstrong, Indurain, Ulle & co. unterscheidet.

Weiß nicht, wie zuverlässig diese Info ist, aber wenn's nur halbwegs stimmt, sähe das schon recht deutlich nach Wandel aus:
"Still talking watts,today Dumoulin probably won with 400-410W
25y ago Indurain had no powermeter but his lab values for one hour were 510W 😨"
https://twitter.com/oufeh/status/864583211275386881

Darauf hat noch jemand geantwortet, dass Indurain ca. 10 kg schwerer war - sonst wäre der Watt-Unterschied aber auch unplausibel groß.

captain hook
17.05.2017, 12:44
Weiß nicht, wie zuverlässig diese Info ist, aber wenn's nur halbwegs stimmt, sähe das schon recht deutlich nach Wandel aus:
"Still talking watts,today Dumoulin probably won with 400-410W
25y ago Indurain had no powermeter but his lab values for one hour were 510W 😨"
https://twitter.com/oufeh/status/864583211275386881

Darauf hat noch jemand geantwortet, dass Indurain ca. 10 kg schwerer war - sonst wäre der Watt-Unterschied aber auch unplausibel groß.

Das Indirain aber massive TT Werte treten musste für seine Ergebnisse ist schon aus den StundenWR Versuchen bekannt. Dumo als Perfektionist in diesem Bereich dürfte eher mit einem Boardman zu vergleichen sein.

Bei 80kg für Indurain wären 510W übrigens 6,5W/kg und damit in dem Bereich, was Dumo zum Blockhaus getreten hat. Alleine daraus würde ich garnix ableiten.

plastex7
17.05.2017, 13:21
Wenn sich Zabel Junior für massive Haftstrafen für überführte Dopingsünder einsetzt, dann können wir nochmals über die Frage diskutieren. Einen Wandel kann ich als Außenstehender jedenfalls nicht erkennen, solange die Personen immer noch im Dunstkreis der Radsports aktiv sind, die die Sportart derart in Verruf gebracht haben.

Für die Handlungen seines Vaters ist er wohl kaum verantwortlich.
Sollten deiner Meinung nach dann alle Kinder von ehemaligen Dopingsündern keinen Hochleistungssport mehr treiben?

Gozzy
17.05.2017, 13:47
Ich finde die Angabe W/kg immer ziemlich spannend. Gerade Dank der, in der Literatur zu findenden, Einstufung kann man sich da selbst ziemlich gut einordnen.

Ich sehe es ähnlich wie andere hier: aus den Werten kann nichts abgeleitet werden. Die Veröffentlichung von Profis bezüglich der Wattwerte ist alles schön und gut. Die absoluten Zahlen sind auch bedingt interpretierbar aber abhängig vom Gewicht. Und gerade beim Gewicht fällt es mir schwer die Aussagen zu glauben. Subjektiv gesehen sieht ein Froome für mich zum Beispiel 3-5 kg leichter aus als immer mal angegeben. Cancellara soll Rio mit 80kg gewonnen haben. Da das nun nicht gerade topfeben war finde ich auch das spannend. Das soll keine Dopingvermutung sein, nur eine Infragestellung der angegebenen Gewichte.

Ich fahre mit 80kg xx min 500 Watt. Dann macht das 6,25 W/kg. Bei 75kg wären das schon 6,67 W/kg. Das würde ich schon als signifikant bezeichnen.

Dieses Thema soll Zwift ja auch schon bekannt sein.

Alteisen
17.05.2017, 13:58
Für die Handlungen seines Vaters ist er wohl kaum verantwortlich.
Sollten deiner Meinung nach dann alle Kinder von ehemaligen Dopingsündern keinen Hochleistungssport mehr treiben?

Wir reden hier über einen Wandel im Radsport.
Wenn Erik Zabel ordentlich verklagt worden wäre, alle über Jahre erzielte Preisgelder usw. hätte abgeben müssen, dann wäre sein Sohn jetzt nicht Rennradfahrer.

Da die Botschaft aber eine andere ist "bescheisse und habe ein gutes Leben vom Ertrag" wird er diese Hypothek mitnehmen müssen. Das wäre in jedem anderen Beruf übrigens auch so.
Es kann sich ja der Sohn eines Bankräubers mal auf eine Filialleiterposition bei der Bank bewerben. Da hat er sicherlich gute Karten.

LidlRacer
17.05.2017, 14:08
Wir reden hier über einen Wandel im Radsport.
Wenn Erik Zabel ordentlich verklagt worden wäre, alle über Jahre erzielte Preisgelder usw. hätte abgeben müssen, dann wäre sein Sohn jetzt nicht Rennradfahrer.

Warum nicht?

Jedenfalls macht er hier
"Meine Schuld wird mich immer begleiten" (http://www.sueddeutsche.de/sport/erik-zabel-im-sz-interview-meine-schuld-wird-mich-immer-begleiten-1.1733882)
nicht den Eindruck, als hielte er seine eigene Dopingvergangenheit für in irgendeiner Weise nachahmungswürdig.

Alteisen
17.05.2017, 14:22
Warum nicht?

Jedenfalls macht er hier
"Meine Schuld wird mich immer begleiten" (http://www.sueddeutsche.de/sport/erik-zabel-im-sz-interview-meine-schuld-wird-mich-immer-begleiten-1.1733882)
nicht den Eindruck, als hielte er seine eigene Dopingvergangenheit für in irgendeiner Weise nachahmungswürdig.

Weil man gescheiterte Karrieren der Eltern selten nachahmt.

Wenn ich übrigens den Artikel lese, dass sein Sohn toll auf sein zweites Dopinggeständnis reagiert hat, dann läßt das doch auch tief blicken.
Entsetzen wäre die richtige Reaktion.

Hafu
17.05.2017, 14:36
...Wenn ich übrigens den Artikel lese, dass sein Sohn toll auf sein zweites Dopinggeständnis reagiert hat, dann läßt das doch auch tief blicken.
Entsetzen wäre die richtige Reaktion.

Immerhin hat Erik Zabel mit dem zweiten Geständnis über Dinge geredet, die jeder geahnt hat, die ihm gleichwohl aber nicht gerichtsfest nachgewiesen worden waren und über die er genauso hätte schweigen können, wie es viele seiner Kollegen bis heute tun (z.B. Jens Voigt, Jan Ullrich um nur einige aus dem deutschsprachigen raum zu nennen)

Wenn sein Sohn tatsächlich mit Entsetzen auf das zweite Geständnis reagiert hätte, dann würde ich daraus auf eine schwer gestörte Kommunikation zwischen Vater und Sohn schließen, denn wenn es normal läuft in dessen Familie, dann kam intern schon viel früher alles auf den Tisch, was Doping beim Senior betrifft als in der Kommunikation mit der Öffentlichkeit.

Edit: jetzt habe ich gerade erst, nach dem Verfassen des Posts das Interview mit Zabel aus der SZ gelesen, in dem steht, dass er tatsächlich erst jetzt vor kurzem Rick Zabel die ganze Wahrheit erzählt hat...hmmm, seltsam.:(

... und in der DDR hattte er noch nicht gedopt, weil ihn sein Trainer davor beschützt hat und weil er damals noch Amateur war. Was für ein Bullshit. Als ob in der DDR Amateure nicht gedopt worden wären. Radsport war olympisch. Radprofis gab es in der DDR noch nicht. Selsbtverständlich wurden dort auch Amateure in das Staatsdoping mit einbezogen. Und natürlich gab es auch im BDR in den 90ern verbandsunterstütztes Doping bei den Olympiastartern. Das ist doch längst Allgemeinwissen.
Erik Zabel scheint schon wieder nur das zuzugeben, was ihm nahezu nachgewiesen ist.

LidlRacer
17.05.2017, 14:56
Wenn sein Sohn tatsächlich mit Entsetzen auf das zweite Geständnis reagiert hätte, dann würde ich daraus auf eine schwer gestörte Kommunikation zwischen Vater und Sohn schließen, denn wenn es normal läuft in dessen Familie, dann kam intern schon viel früher alles auf den Tisch, was Doping beim Senior betrifft als in der Kommunikation mit der Öffentlichkeit.

Wäre das intern schon früher auf den Tisch gekommen, hätte er in dem Interview gelogen:

Wenn wir mal zusammen Rad gefahren sind, hatte ich schon da in jeder einzelnen Sekunde den Wunsch, ihm meine Geschichte zu erzählen: "Rick, da ist was, da ist noch mehr, das steht eigentlich immer noch zwischen uns, und das ist eine Last für mich und ich würde es gerne versuchen, dir zu erklären." Ihm das zu sagen, hätte jeden Tag klappen können! Aber ich habe immer einen Grund gefunden, es nicht zu tun - selbst in den vergangenen fünf Wochen. Ich fand immer einen Weg, vor dem Schritt zu flüchten.

Und ob er seinem Sohn einen Gefallen damit getan hätte, ihm ein dunkles Geheimnis anzuvertrauen, das nach außen weiter geheim bleiben soll, glaube ich auch nicht so recht.

captain hook
17.05.2017, 15:49
Warum nicht?

Jedenfalls macht er hier
"Meine Schuld wird mich immer begleiten" (http://www.sueddeutsche.de/sport/erik-zabel-im-sz-interview-meine-schuld-wird-mich-immer-begleiten-1.1733882)
nicht den Eindruck, als hielte er seine eigene Dopingvergangenheit für in irgendeiner Weise nachahmungswürdig.

Um drei Ecken und unbekannterweise hörte ich mal, dass jemand mit dem Zabel zu der Zeit gefahren ist mal geäußert hätte, er wäre bei dem Geständnis vor Lachen fast zusammengebrochen.

Alles was man in diesem Zusammenhang sieht und hört ist doch das Papier nicht wert. Jeder versucht seinen Arsch ins Trockene zu bringen und fertig.

Alteisen
17.05.2017, 15:55
Um drei Ecken und unbekannterweise hörte ich mal, dass jemand mit dem Zabel zu der Zeit gefahren ist hat mal geäußert, er wäre bei dem Geständnis vor Lachen fast zusammengebrochen.

Alles was man in diesem Zusammenhang sieht und hört ist doch das Papier nicht wert. Jeder versucht seinen Arsch ins Trockene zu bringen und fertig.

Das kann man ja auch nachvollziehen. Aber dann muß doch aus den Radsportverbänden, den Unternehmen rund um den Radsport nun der Druck kommen, dass man diese Gesichter nicht mehr in der Nähe eines Rennradfahrers oder Rennens sehen will und auch nicht im geringsten an ihrem Erfahrungsschatz interessiert ist, den sie weitergeben könnten.

LidlRacer
17.05.2017, 16:11
Um drei Ecken und unbekannterweise hörte ich mal, dass jemand mit dem Zabel zu der Zeit gefahren ist mal geäußert hätte, er wäre bei dem Geständnis vor Lachen fast zusammengebrochen.

Alles was man in diesem Zusammenhang sieht und hört ist doch das Papier nicht wert. Jeder versucht seinen Arsch ins Trockene zu bringen und fertig.

Und Du meinst, etwas "um drei Ecken und unbekannterweise" gehörtes wäre glaubwürdiger als alles andere?

Kann mir zwar vorstellen, dass er es rückblickend partiell komisch fand, dass ihm sein Mini-Geständnis weitgehend abgenommen wurde, die Geständnis-Situation selbst kann ich mir aber beim besten Willen nicht lustig vorstellen.

captain hook
17.05.2017, 16:18
Und Du meinst, etwas "um drei Ecken und unbekannterweise" gehörtes wäre glaubwürdiger als alles andere?

.

ja ;)

flaix
17.05.2017, 18:55
Ete war sauber, so schlecht wie der war
https://www.youtube.com/watch?v=D8RpCoB_PUQ