Vollständige Version anzeigen : Zahlen sich Bio-Produkte aus?
Hallo!
Nach dem ich gerade 21€ bei „meinem“ Bio-Hofladen gelassen habe, frage ich mich mal wieder, wie viel Aufpreis einem das Bio-Zertifikat eigentlich wert sein darf. Beim Bio-Hofladen zweifle ich nicht an der Qualität der Produkte. Wenn da die Ziegen draußen auf der Weide herumlaufen, das Rinderfleisch vom Berg gegenüber kommt und die Eier morgens mit dem Fahrrad vom „Nachbarn“ abgeholt werden, dann kann da nicht viel im Argen sein.
Aber wie sieht das zum Beispiel beim Joghurt im Supermarkt aus? Ist das Bio-Joghurt tatsächlich so gut, bzw. das klassische Joghurt so schlecht, dass es die 20 Cent Aufpreis wert ist?
Meine Mama ist ein ziemlicher Verfechter von Bio- und Fairtrade-Produkten, was mich so sehr geprägt hat, dass ich jetzt als Selbstversorger schon fast automatisch nach dem Zeug greife.
Kurz gesagt: Wie sinnvoll sind die Bio-Richtlinien, wie brav werden sie eingehalten und wie böse sind herkömliche Produkte?
Liebe Grüße
Michael
Bei Bio Produkten geht es nicht nur um die Qualität der Produkte selber sondern was ich noch viel wichtiger finde auch oft um eine humane Haltung der Tiere. Z.B. größerer Käfige oder Freilandhaltung u.s.w.
Nur dafür lohnt es schon etwas mehr für die Produkte auszugeben.
Henry
Läuftnix
09.11.2012, 16:58
Ich finde, es lohnt sich, vor allen Dingen lokal einzukaufen. So ein Biohof ist schon was tolles. Ob es immer das Discounter Bio-Siegel sein muss, ist was anderes. Ich glaube, dass bringt im Endeffekt nicht mehr als ein gutes Gefühl.
Bei Bio Produkten geht es nicht nur um die Qualität der Produkte selber sondern was ich noch viel wichtiger finde auch oft um eine humane Haltung der Tiere. Z.B. größerer Käfige oder Freilandhaltung u.s.w.
Dies ist ja in vielen Fällen leider nicht so, vor allem wenn es um die angesprochenen Discounter-Bio-Siegel geht.
Wenn es hier gerade aber angesprochen wurde: echtes FAIRTRADE lohnt sich übrigens auch. Man muss ja nicht gleich alles kaufen, aber z.B. im Bereich der Schokolade wird noch soviel schlimmes (z.B. Kindersklaverei) gemacht, da sollte man wirklich die paar Cent mehr investieren.
Rotwild treiber
09.11.2012, 20:02
Der direkte kauf beim Erzeuger um die Ecke ist wohl am risikoärmsten.
http://www.taz.de/!82846/ (http://www.taz.de/!83274/)
http://www.taz.de/!83274/ (http://www.taz.de/!82846/)
http://www.welt.de/finanzen/verbraucher/article13756974/Gefaelschte-Bio-Produkte-nach-Deutschland-geliefert.html (http://www.welt.de/finanzen/verbraucher/article13756974/Gefaelschte-Bio-Produkte-nach-Deutschland-geliefert.html)
Wenn da die Ziegen draußen auf der Weide herumlaufen, das Rinderfleisch vom Berg gegenüber kommt und die Eier morgens mit dem Fahrrad vom „Nachbarn“ abgeholt werden, dann kann da nicht viel im Argen sein.
Hast du dir bei "deinem" Bio-Hofladen mal die Tierhaltung angeschaut? Wenn ja, bist du einer der wenigen die dies machen. Viele meinen immer beim Bio-Laden ihres Vertrauen kaufen sie ganz tolles Fleisch und Gemüse, aber die wenigsten schauen sich wirklich z.B. die Tierhaltung an oder Fragen danach. Einen guten Bericht gab es mal auf ARD und jetzt bei Youtube: Wie billig kann Bio sein? (http://www.youtube.com/watch?v=Nx1f5pq6Ddk)
Bei Läden wie Alnatura oder Tegut wird es natürlich schwieriger sich es anzuschauen, aber Fragen nach der Herkunft kann man ja trotzdem. ;-)
Kurz gesagt: Wie sinnvoll sind die Bio-Richtlinien, wie brav werden sie eingehalten und wie böse sind herkömmliche Produkte?
Laut einem Beitrag von Leonardo auf WDR 5 (Manuskript als PDF (http://www.wdr5.de/fileadmin/user_upload/Sendungen/Leonardo/2012/06_Juni/Manuskripte/ms120618Bio_Ware.pdf) oder als Podcast) (http://medien.wdr.de/m/1340032623/radio/leonardo/wdr5_leonardo_20120618.mp3) ist Bio kaum mit Pestiziden etc. belastet (Ich glaub es war eine kontinuierliche Untersuchung über 10 Jahre). Außerdem geht es ja bei Bio nicht nur um die nicht Benutzung von Pestiziden etc. sondern auch um Nachhaltigkeit, Schutz der Natur usw. Und alleine dafür lohnt sich schon der Kauf von Bio, am besten aus der Region! Natürlich muss man sich ein Teil auf die Kontrollen und die Labels/Siegel verlassen können. Ich für meinen Teil versuche so viel wie möglich Bio zu kaufen, weil ich der Meinung bin etwas gutes für die Umwelt und für mich zu tun.
Ich habe mir schon angewöhnt mindestens Fleisch/Geflügel im Bio-Supermarkt zu holen. Ich habe schon das Gefühl, dass es besser schmeckt aber kann auch Einbildung sein. Ich finde aber gerade bei Geflügel den Gedanken an Massentierfabriken ein wenig :Kotz:
bummelexpress
09.11.2012, 21:58
Bei Bio Produkten geht es nicht nur um die Qualität der Produkte selber sondern was ich noch viel wichtiger finde auch oft um eine humane Haltung der Tiere. Z.B. größerer Käfige oder Freilandhaltung u.s.w.
Nur dafür lohnt es schon etwas mehr für die Produkte auszugeben.
Henry
wenn ich die ganzen Eier aus Freilandhaltung im Supermarkt sehe, frage ich mich immer wo die herkommen. Ich seh immer nur vereinzelt freilaufende Hühner, aber die Eier von denen reichen höchstens für den Eigengebrauch. Nun frag ich mich: "wo laufen sie denn?" in irgendeiner gegend müßte man sich doch vor freilaufenden Hühner nicht mehr retten können.
Rotwild treiber
09.11.2012, 22:01
wenn ich die ganzen Eier aus Freilandhaltung im Supermarkt sehe, frage ich mich immer wo die herkommen. Ich seh immer nur vereinzelt freilaufende Hühner, aber die Eier von denen reichen höchstens für den Eigengebrauch. Nun frag ich mich: "wo laufen sie denn?" in irgendeiner gegend müßte man sich doch vor freilaufenden Hühner nicht mehr retten können.
Tja, das ist wie mit Bio-strom. :Cheese:
Pumpspeicherkraftwerk heist das Zauberwort. Mit Atomstrom hochgepummpt rauscht das Wasser wieder runter und ist durch Zauber Ökostrom. :Blumen:
wenn ich die ganzen Eier aus Freilandhaltung im Supermarkt sehe, frage ich mich immer wo die herkommen. Ich seh immer nur vereinzelt freilaufende Hühner, aber die Eier von denen reichen höchstens für den Eigengebrauch. Nun frag ich mich: "wo laufen sie denn?" in irgendeiner gegend müßte man sich doch vor freilaufenden Hühner nicht mehr retten können.
Oftmals sind es Hühner in Bodenhaltung, also mehr Platz und Auslauf, meist auch ins Freie, aber große Hühnerfarmen, also auch die mit dem Bio-Siegel findet man eher in nicht so dicht besiedelten Gebieten.
Wer will schon neben einer Hühnerfarm wohnen?
Übrigens sind Eier aus Käfighaltung normalerweise in ganz Europa verboten und trotzdem gibt es noch Hühner die ihr Leben lang im Käfig sitzen.
Wer gute Eier will, der soll zum Bauern um die Ecke gehen oder sich mit mehreren Leuten zusammentun und gemeinsam ne große Hühnerschar halten!
Natürlich nur unter der Voraussetzung das genügend Platz vorhanden ist.
Ich habe davon ausreichend und 3 Hühner plus Hahn zur Selbstversorgung!
Ich für meinen Teil versuche möglichst viel selbst zu produzieren und den Rest kaufen wir in einer Bio-Finca und die verkaufen überwiegend eigen gezogenes Obst und Gemüse!
Bio, wenn es kein Betrug seitens des Verkäufers ist, lohnt sich immer!
sbechtel
10.11.2012, 09:26
Bio lohnt sich meiner Meinung nach schon, aber wenn man auf den Geldbeutel schauen muss, kann man meiner Meinung nach Bio Obst und Gemüse noch auf konventionelle Produkte zurück greifen aber bei tierischen Produkten sollte es schon Bio sein. Daher esse ich auch öfter Fisch als Fleisch, denn einen gescheiten Freiwasserfisch zu bekommen ist deutlich einfacher, als ein wirklich gutes Stück Fleisch.
Zum Thema Bio bei Obst/Gemüse noch als Ergänzung: In "Natural Eating" (Goeff Bond) wird auf der Thema ebenfalls eingegangen und er kommt zu dem Ergebnis, dass die Belastung bei gewaschenem konventionellen Erzeugnis nicht signifikant höher ist und an Nährstoffen, Vitaminen und Co. sich die Produkte auch nicht wirklich unterscheiden. Nun ist das Buch zwar schon etwas älter, aber ich denke der Trend dürfte geblieben sein...
MeditationRunner
10.11.2012, 10:00
Einen guten Bericht gab es mal auf ARD und jetzt bei Youtube: Wie billig kann Bio sein? (http://www.youtube.com/watch?v=Nx1f5pq6Ddk)
Danke für die Doku!
Übrigens ist im Magazin Schrot & Korn (gibt es bei mir immer in Bioläden) eine Art Stellungnahme dazu, die ich auch nachvollziehbar finde. Im Prinzip prangert die Dokumentation ja "Discounter Bio Ware" an. Das es nicht funktioniert, Produkte aus guter Herkunft für einen marginal höheren Aufpreis zu bekommen sollte eigentlich klar sein. Wie dem auch immer sei, es gibt wohl interne Strömungen im Bio Verband, die versuchen, die Richtlinien zu verschärfen.
Ob das in unseren bürokratischen Gefilden funktioniert, steht auf einem anderen Blatt (und wenn, dann ab 2020 oder so).
Lange Rede kurzer Sinn - es bleibt wie gehabt.
Wem die Herkunft seiner Produkte wichtig ist, der muss das ganze eigenverantwortlich nachvollziehen. Auf ein Siegel zu schauen nimmt einem diese Aufgabe - leider - nicht ab.
Ich selber bin auch Befürworter einer regionalen und saisonalen Küche. Mein Obst und Gemüse kaufe ich ausschließlich bei Selbsterzeugern auf dem Markt. Ob da dann Bio drauf steht oder nicht, ist mir egal. Oftmals können es sich die Bauern auch nicht leisten, die an Bio geknüpften Kontrollen zu bezahlen.
Was Fleisch angeht bin ich hier in Frankfurt noch auf der Suche nach einem guten Metzger, der seine Tiere artgerecht behandelt. Auch hier - bio ist mir eigentlich egal.
Bei Fisch achte ich eigentlich nur auf das MSC Siegel und kaufe eben keine Geschichten wie Aal, "echten" Thunfisch etc. Wenn es frischer Fisch sein soll setze ich auch hier auf Regionalität und hol mir auf dem Markt eine ganze Forelle o.Ä. aus Aquakultur oder hiesigen Flüssen.
Öfters hatte ich den Gedanken, ob die Diskussion nicht eine leichtere wäre, wenn die Gesellschaft noch was vom Essen verstehen würde. Allein beim geschmacklichen Vergleich merkt man doch Unterschiede zwischen konventionell und "nicht-konventionell". Eine Hähnchenbrust von W.Brandenburg beispielsweise schmeckt metallisch und wiederlich. Die Tomaten im Supermarkt schmecken nach gar nix. Die auf mager gezüchteten Steaks werden alle trocken. Aus rein egoistischen Gründen würde ich sowas nicht kaufen weil ich gerne Dinge esse, die gut schmecken.
tl;dr
Hallo!
Nach dem ich gerade 21€ bei „meinem“ Bio-Hofladen gelassen habe, frage ich mich mal wieder, wie viel Aufpreis einem das Bio-Zertifikat eigentlich wert sein darf. Beim Bio-Hofladen zweifle ich nicht an der Qualität der Produkte. Wenn da die Ziegen draußen auf der Weide herumlaufen, das Rinderfleisch vom Berg gegenüber kommt und die Eier morgens mit dem Fahrrad vom „Nachbarn“ abgeholt werden, dann kann da nicht viel im Argen sein.
Aber wie sieht das zum Beispiel beim Joghurt im Supermarkt aus? Ist das Bio-Joghurt tatsächlich so gut, bzw. das klassische Joghurt so schlecht, dass es die 20 Cent Aufpreis wert ist?
Meine Mama ist ein ziemlicher Verfechter von Bio- und Fairtrade-Produkten, was mich so sehr geprägt hat, dass ich jetzt als Selbstversorger schon fast automatisch nach dem Zeug greife.
Kurz gesagt: Wie sinnvoll sind die Bio-Richtlinien, wie brav werden sie eingehalten und wie böse sind herkömliche Produkte?
Liebe Grüße
Michael
Lieber Michael,
ich muß schon sagen, dass Deine Frage Deine Frage bei mir Unverständnis auslöst, da ich denke, dass Du sie Dir eigentlich selbst beantworten kannst.
Das fast identische Thema wurde vor kurzem bei Günter Jauch diskutiert und auch da denke ich die ganze Zeit "geht's noch"?
Wenn man sich mit dem Thema nur ein wenig beschäftigt, das heißt, wenn man sich anschaut wie unsere "Lebensmittel" heute produziert werden, sollte man eigentlich keine Fragen mehr haben. Das fängt schon damit an, dass man sich fragt, warum in einfachen Produkten so viele Sachen zur Konservierung und Geschmacksbeeinflußung drin sind, dass mir schon vom Lesen schlecht wird.
Genauso liegt es doch auf der Hand, dass Discounter Bio-Produkte genauso industriell hergestellt werden wie ihre konventionellen Gegenstücke und daher was Geschmack und Wertigkeit angeht sich daher kaum unterscheiden!
Was zB das Euro-Biosiegel bringt, ist dass im Rahmen der Vorschriften nicht zugelassene Mittel weitestgehend dann nicht genutzt werden. Ich wäre mir aber nicht sicher, dass die Vorschriften nicht so kreativ ausgelegt werden, dass das Endresultat nicht teilweise genauso abzulehnen ist, wie das konventionelle Produkt. Meiner Meinung nach sind Supermarkt Bio-Produkte reine Augenwischerei für Leute, die sich veralbern lassen wollen.
Wer authentische Bioprodukte kaufen will, muß sich etwas mehr Arbeit machen, wie Du es ja in der Regel tust und kommt nicht umhin, das auch entsprechend teurer zu bezahlen. Dafür bekommt er in der Regel dann aber auch ernährungstechnisch hochwertigere und meist auch schmackhaftere Produkte.
Ich sehe das bei meinen Weinen auch; ich nehme nur noch Erzeuger ins Sortiment, die keinen konventionellen Pflanzenschutz betreiben und auch im Keller den Wein nicht mit den verfügbaren diversen Helferchen manipulieren. Und man schmeckt es den Weinen an, sie schmecken einfach "entspannter" bzw. ungeschminkt und drücken die natürliche Umgebung aus, der sie entstammen. In der Regel sind solche Weine auch länger angebrochen trinkbar. Von der Nachhaltigkeit will ich gar nicht sprechen, die liegt auf der Hand.
Daher esse ich auch öfter Fisch als Fleisch, denn einen gescheiten Freiwasserfisch zu bekommen ist deutlich einfacher, als ein wirklich gutes Stück Fleisch....
Hoho, wenn du dich da mal nicht täuschst!
Nimm mal ne Dorade (Goldbrasse), oder einen Wolfsbarsch, beides Fische die man recht frisch und gut in Deutschland bekommt.
Was kostet da 1 kg?
Na so um die 8 € oder etwas mehr!
Der Fisch ist dann aus Aquakultur, also ein Käfig im Meerwasser, diese Fische werden mit Aufzuchtfutter, versetzt mit Antibiotika und was weiß ich noch alles großgefüttert!
Also reine Massenware!
Wenn du einen Wildfang-Dorade kaufen willst, zahlst du hier vor Ort im besten Fischgeschäft zwischen 24 und 28€/kg, das ist dann ein Freiwasserfisch, also Bio.
Mit Forellen oder ähnlichen Fischen aus Deutschland ist es auch nicht anderst!
Leider!
Mit Forellen oder ähnlichen Fischen aus Deutschland ist es auch nicht anderst!
Leider!
Muss das nicht anderster heißen?;)
SCNR
Ansonsten bin ich erstaunlicherweise durchaus deiner Meinung.:Lachen2:
ciao
Wenn man sich mit dem Thema nur ein wenig beschäftigt, das heißt, wenn man sich anschaut wie unsere "Lebensmittel" heute produziert werden,
Ein bisschen Realismus und man erkennt aber auch schnell dass es kaum anders geht. Wie viel Forellen bekommt man aus einem Fluss, wie viele Eier aus ein paar ha Hühnerfarm bei Freilandhaltung. Wie groß war noch gleich Deutschland und wie viele Menschen leben hier? 80Mio Forellen wenn nur jeder eine pro Jahr isst? Ohne Zucht? Wie viele Milliarden Eier?
Schöner als die extreme hier die Billigindustrieproduktion und da die Biofreilandhaltung wäre ein insgesamt vertretbarer Kompromiss für die gesamte Nahrungsmittelproduktion.
Unfug ist aber IMHO eh diese unverständliche Kennzeichnung auf Lebensmitteln. Da steht dann beispielsweise statt Kochsalz was jeder verstehen würde E-Irgenwas oder Natriumchlorid. Könnte ja jemand verstehen was da drin ist. :Nee:
Kurz gesagt: Wie sinnvoll sind die Bio-Richtlinien, wie brav werden sie eingehalten und wie böse sind herkömliche Produkte?
Hab diese Woche eine Doku über Ananas aus Costa Rica gesehen.
Da werden abends massiv Pestizide gespritzt und am nächsten Tag müssen die Arbeiter ohne Schutzausrüstung in die Felder. Das Grundwasser in den Anbaugebieten ist verseucht und die Bevölkerung erhält 2 x die Woche Trinkwasser von einem Lkw geliefert.
Das sind dann so Gründe, warum ich Bio kaufe. Allerdings kaufe ich z.B. auch lieber ein konventionelles deutsches Produkt als Bio-Weintrauben aus Argentinien, sowas lass ich grundsätzlich stehen.
Das sind dann so Gründe, warum ich Bio kaufe. Allerdings kaufe ich z.B. auch lieber ein konventionelles deutsches Produkt als Bio-Weintrauben aus Argentinien, sowas lass ich grundsätzlich stehen.
Die Herkunft der Produkte bringt mich, besonders im Winter, auch zum Verzweifeln. Salat und Tomaten aus Spanien, Paprika aus Italien, Knoblauch aus China usw.
Schmeckt dann meistens eh nicht sonderlich gut, ist aber trotzdem so verlockend!
Ich muss mir jetzt im Winter wirklich mal etwas mit Kraut, Erdäpfeln, Zwiebeln etc. einfallen lassen.
Besonders lächerlich finde ich aber den Knoblauch ganzjährig aus China oder – nicht ganz so schlimm – Ungarn. Den kann man doch auch wunderbar bei uns anbauen!
Bei Tiefkühlprodukten (Gemüse etc.) steht das Herkunftsland anscheinend meistens nichtmal drauf?
Naja, Spanien, Italien und Co. sind zumindest von der Entfernung ja noch überschaubar. Sehr vieles kommt ja schon von Übersee. Wenn man sich aber mal die Anbauprobleme gerade in Südspanien anguckt ... :(
Nur es ist eben auch klar dass mir regional und saisonal keine 80mio Menschen versorgt werden können wenn wir nicht trocken Brot essen wollen.
...Das sind dann so Gründe, warum ich Bio kaufe. Allerdings kaufe ich z.B. auch lieber ein konventionelles deutsches Produkt als Bio-Obst/Gemüse aus Übersee, sowas lass ich grundsätzlich stehen.
Tja, würde glaube ich jeder mitdenkende Mensch gerne. Aber irgendwie sind wir an Bananen, Reis, Kaffee, Schokolade, Zitrusfrüchte, Salat im Winter... schon so gewöhnt, dass es echt schwierig wäre, allein mit Kohl, Steckrüben, Feldsalat und Kürbis zu überwintern und sich die Genussmittel-Klassiker abzugewöhnen.
Da finde ich Bio und! fairtrade schon einen annehmbaren Kompromiss, auch wenn der noch weiter optimierbar ist.
Ich finde man sollte nur Fische aus Aquarien essen, denn die Weltmeere sind so überfischt und es immer unwahrscheinlicher wird, dass sie sich nochmal erholen!
Ich muss mir jetzt im Winter wirklich mal etwas mit Kraut, Erdäpfeln, Zwiebeln etc. einfallen lassen.
Klingt .....äh.....lecker
:Cheese:
Ich muss mir jetzt im Winter wirklich mal etwas mit Kraut, Erdäpfeln, Zwiebeln etc. einfallen lassen.
He, die Dinger sind nicht so fad wie sie klingen! Schön in einer Pfanne mit ordentlich Fett anrösten... Mit der Palette Kraut (in den verschiedensten Formen und Farben!), Zwiebel, Karotten, Pastianken, Steckrüben, Sellerie (weiß/schwarz), roten Rüben, sonstigem Wurzelgemüse lassen sich wirklich tolle Sachen machen.
ZB was letzten Winter eine meiner Lieblingsmahlzeiten war: In einer Gusseisenpfanne gebratene Pastinakenstreifen (mit Spiegeleiern). Oder Kohlsprossen! Ich liebe Kohlsprossen!
Ich weiß halt nicht, wie leicht sich das alles in Österreich/Deutschland finden lässt. Ich war letzten Winter in England, wo es in jedem Supermarkt recht viel Auswahl an Kraut- und Rübengemüse gab (allerdings nicht bio).
Und jetzt bin ich in Spanien. :Lachen2:
Ok, sorry, zur Bio-Diskussion habe ich jetzt eigentlich nichts beigetragen...
MeditationRunner
10.11.2012, 22:48
Und jetzt bin ich in Spanien. :Lachen2:
Hey - du bekommst den geilsten und frischesten Fisch überhaupt!
Ich lechze immer nach diesem Laden (http://www.laparadeta.com/) wenn ich an BCN denke. :Liebe: :Liebe:
Hey - du bekommst den geilsten und frischesten Fisch überhaupt!
Ich lechze immer nach diesem Laden (http://www.laparadeta.com/) wenn ich an BCN denke. :Liebe: :Liebe:
Hm, ja, zum Teil sicher qualitativer Fisch hier in Barcelona; andererseits scheren sich die Spanier nicht viel um irgendwelche Herkunftsangaben, und es kann genauso gut sein (und ist vermutlich zumindest im Supermarkt großteils so), dass das meiste eigentlich von irgendwo importiert wird. Weil so viel Fisch, wie wir Bewohner der Mittelmeerländer essen wollen, hat das Mittelmeer nicht... :(
PS: Aber lassen wir dieses OT hier. Ich mag nicht den Thread meines Bruders :bussi: kapern!
Pastinaken in einer Pfanne ausgiebig anbraten und dann Tomatensoße drüber, dazu Spiegeleier, schmeckt sehr lecker und ist sogar paleokonform :-)
Ich hab seit einiger Zeit eine Biokiste im Abo. Die wird von einem Biobauer in der Nähe einmal wöchentlich geliefert. Gefüllt mit Produkten der Jahreszeit und von ihm oder benachbarten Biobauern. Einige wenige Produkte bekommt er von italienischen Bauern geliefert.
Die Produkte sind der Jahreszeit angepasst, zur Zeit ist häufig Kürbis dabei, im Winter gibt es Rote Beete, Wirsing, Pastinaken, etc. Ich esse seitdem Gemüse, das ich vorher gar nicht kannte...
Außerdem kaufen wir uns jeden Herbst bei einer Gärtnerei Weiskraut und legen das als Sauerkraut ein. Äpfel gibt es aus dem eigenen Obstgarten (ebenso den Apfelsaft). Die Lageräpfel sind halt irgendwann nicht mehr so schön, aber da muss man halt drüber hinwegsehen.
Jetzt im Winter gibt es auch viel Kartoffel-Eintöpfe. Dazu musste ich mir aber erst einen Dampfdrucktopf zulegen. In 5-10 Min sind die Kartoffeln durch. Vorher hatte ich kaum mit Kartoffeln gekocht, weil mir das einfach zu lange gedauert hat. Grad unter der Woche nach Arbeit und Sport muss es ja schnell gehen.
pinkpoison
11.11.2012, 11:32
Die Produkte sind der Jahreszeit angepasst, zur Zeit ist häufig Kürbis dabei, im Winter gibt es Rote Beete, Wirsing, Pastinaken, etc. Ich esse seitdem Gemüse, das ich vorher gar nicht kannte...
Allein der Aspekt ist doch schon unheimlich viel wert! Je vielfältiger und abwechslungsreicher die Lebensmittelauswahl, desto höher die Chance alle lebenswichtigen Mikronährstoffe zu bekommen und gleichzeitig die Dosis evtl. in einem Lebensmittel enthaltenen, eher gesundheitsschädlichen Stoffe zu minimieren.
Und kulinarisch ist es auch spannend, immer wieder was Neues zu probieren.
Äpfel gibt es aus dem eigenen Obstgarten (ebenso den Apfelsaft). Die Lageräpfel sind halt irgendwann nicht mehr so schön, aber da muss man halt drüber hinwegsehen.
Wenn sie nicht mehr gar so schön ausschauen, kann man sie dennoch noch zu Kuchen verarbeiten. kurz zu Kompott dünsten oder noch schnell mit dem Pürierstab durchgehen und man hat Apfelmus. Alles besser als das gekaufte Zeugs.
dasgehtschneller
12.11.2012, 17:36
Bei Fleisch, Eiern und Milch ist mir Bio auch wichtig da es da um die Haltung der Tiere geht.
200 Meter von mir entfernt und damit näher als jeder Supermarkt haben wir einen Bio Bauern der Eier und etwas Gemüse verkauft. Die Hüher da haben so eine grosse Wiese als Auslauf dass ich noch nie eins gesehen habe das weiter als bis zur Mitte gegangen ist.
1-2 Mal im Jahr gibts da auch Fleisch von Rindern die ich ab und zu streichle wenn sie auf der Weide stehen. Das habe ich mich bisher aber noch nicht "getraut" da man nur jeweils "ein Viertel Kalb" oder so kaufen kann. Vielleicht mach ich das mal, dann muss ich vorher aber meinen Gefrierschrank ausräumen ;)
Beim Gemüse ist mir Bio weniger wichtig. Die paar Sachen die der benachbarte Bio-Bauer im Angebot hat kauf ich jeweils da, im Supermarkt greif ich dann aber oft doch lieber zu dem schönen, grossen Gemüse statt dem oft erbärmlich aussehenden Bio Gemüse zum doppelten Preis.
Beim Gemüse bin ich mir nicht so sicher ob Bio wirklich in jedem Fall besser ist.
Bio Gemüse ist z.B. öfters mal verkeimt da es mit Fäkalien gedüngt wird, während bei Nicht-Bio nur keimfreier Kunstdünger ran kommt :Lachen2:
Gut waschen muss man deshalb beides.
Beim Gemüse ist mir Bio weniger wichtig. Die paar Sachen die der benachbarte Bio-Bauer im Angebot hat kauf ich jeweils da, im Supermarkt greif ich dann aber oft doch lieber zu dem schönen, grossen Gemüse statt dem oft erbärmlich aussehenden Bio Gemüse zum doppelten Preis.
Beim Gemüse bin ich mir nicht so sicher ob Bio wirklich in jedem Fall besser ist.
Bio Gemüse ist z.B. öfters mal verkeimt da es mit Fäkalien gedüngt wird, während bei Nicht-Bio nur keimfreier Kunstdünger ran kommt :Lachen2:
Gut waschen muss man deshalb beides.
Hier ist es vor allem wichtig, dass man regionale und saisonale Produkte kauft, die einen relativ kurzen Transportweg haben und somit viel reifer geerntet werden können und nicht noch künstlich begast werden müssen. Schmeckt auf viel besser.
1-2 Mal im Jahr gibts da auch Fleisch von Rindern die ich ab und zu streichle wenn sie auf der Weide stehen.
Ich wette die Rinder wissen es dann zu schätzen, wenn du anschliessend in ihr "Rumpsteak" beisst:Lachanfall:
Nur'n Scherz:Blumen:
Beim Gemüse bin ich mir nicht so sicher ob Bio wirklich in jedem Fall besser ist.
Bio Gemüse ist z.B. öfters mal verkeimt da es mit Fäkalien gedüngt wird, während bei Nicht-Bio nur keimfreier Kunstdünger ran kommt
Das ist jetzt nicht Dein Ernst oder? (Immerhin ist ja ein Smiley dran...)
dasgehtschneller
13.11.2012, 08:55
Das ist jetzt nicht Dein Ernst oder? (Immerhin ist ja ein Smiley dran...)
Dass Bio Gemüse öfters verkeimt ist, ist leider erwiesen:
http://www.animal-health-online.de/lme/2012/09/05/gut-erhitzen-fakalkeime-auf-bio-gemuse/7610/
Ob nun "normales" Gemüse, bzw. Kunstdünger besser ist das weiss ich leider nicht. Fäkalkeime gibts im Kunstdünger aber keine.
Dass der Nährstoffgehalt bei Bio Gemüse höher ist, ist soweit ich weiss auch nicht erwiesen. Einzig bei den Pestiziden haben Bio Produkte die Nase vorn, allerdings relativiert sich das durch waschen oder schälen auch wieder.
Dass die Produkte frisch und möglichst aus der Nähe sind ist mir persönlich deshalb wichtiger als ein Bio Label
...
Beim Gemüse bin ich mir nicht so sicher ob Bio wirklich in jedem Fall besser ist.
Bio Gemüse ist z.B. öfters mal verkeimt da es mit Fäkalien gedüngt wird, während bei Nicht-Bio nur keimfreier Kunstdünger ran kommt :Lachen2:
Gut waschen muss man deshalb beides.
Na ja wenn ich sehe/mitkriege, dass die osteuropäischen Erntehelfer hier in die keimfreien Felder kacken, dann glaube ich nicht mehr, dass das klassische Gemüse fäkelienfrei daherkommt. :Cheese:
Bio Gemüse ist z.B. öfters mal verkeimt da es mit Fäkalien gedüngt wird...
Gründlich waschen sollte helfen, ggf. auch schälen...
Auch wenn ich Pestizide durch abwaschen entfernen kann -> sie schädigen die Umwelt (geraten evtl. in´s Trinkwasser) und gerade in Billig-Anbauländern auch die Erntearbeiter, die z.T. ohne Schutz arbeiten müssen.
Dass Bio-Gemüse nicht mehr Vitamine etc. hat ist für mich auch keine neue Erkenntnis, deshalb kann ich den Aufschrei nach der Studie neulich nicht verstehen. Gesünder ist es trotzdem, weil die schädlichen Dinge fehlen. Gerade bei ausländischem Billiggemüse besteht z.B. auch die Gefahr, dass viele verschiedene Pestizide gemischt werden, damit jedes Einzelne wieder unterm Grenzwert bleibt...
Dass Bio Gemüse öfters verkeimt ist, ist leider erwiesen:
http://www.animal-health-online.de/lme/2012/09/05/gut-erhitzen-fakalkeime-auf-bio-gemuse/7610/
Ob nun "normales" Gemüse, bzw. Kunstdünger besser ist das weiss ich leider nicht. Fäkalkeime gibts im Kunstdünger aber keine.
Wie hat der Landwirt jahrelang schon sein Feld gedüngt?
Na aus der Güllegrube. Da war alles drin was auf dem Hof kacken konnte!
Die ganze Übervorsicht wird völlig überbewertet!
Ständig soll man sich die Hände waschen und alles schön steril. So ein Quatsch, ne gehörige Portion Dreck bringt mehr, als später Antiallergietabletten fressen!
Auch wenn ich Pestizide durch abwaschen entfernen kann -> sie schädigen die Umwelt (geraten evtl. in´s Trinkwasser) und gerade in Billig-Anbauländern auch die Erntearbeiter, die z.T. ohne Schutz arbeiten müssen.
Dass Bio-Gemüse nicht mehr Vitamine etc. hat ist für mich auch keine neue Erkenntnis, deshalb kann ich den Aufschrei nach der Studie neulich nicht verstehen. Gesünder ist es trotzdem, weil die schädlichen Dinge fehlen. Gerade bei ausländischem Billiggemüse besteht z.B. auch die Gefahr, dass viele verschiedene Pestizide gemischt werden, damit jedes Einzelne wieder unterm Grenzwert bleibt...
Pestizide geraten auf jeden Fall in die Frucht, auf den Boden und später dann auch in die Pflanze.
Und da ist es Essig mit abwaschen!
Nur der völlige Verzicht bringt was, aber da ist der ertrage kleiner und die verschiedenen Produkte sehen halt auch nicht mehr so schön aus.
Das will aber auch keiner! Das Auge isst ja schließlich mit!
Ein Feld bzw. natürliche Erde ist sowieso nie keimfrei. Außerdem weiß niemand, wer das Gemüse schon angefasst hat (War der Erntearbeiter wirklich nach dem Klogang Hände waschen?) und wo es schon gelegen hat...
Das Gute ist, der Kram ist außen auf der Frucht/der Pflanze drauf und abwaschbar oder mit der Schale wegzuwerfen.
TheRunningNerd
13.11.2012, 15:33
Die Kaninchen auf der Wiese hier gegenüber waschen ihr Essen irgendwie überhaupt nicht, komisch.
Mal im Ernst, solang man nicht in den Tropen unterwegs ist sollte einmal unter fließend Wasser halten reichen. Man kann sich auch zutodesorgen.
Mal im Ernst, solang man nicht in den Tropen unterwegs ist sollte einmal unter fließend Wasser halten reichen. Man kann sich auch zutodesorgen.
Bei mir ist es eher umgekehrt: Wenn ich einen Apfel oder Salat vom Bauer neben an hätte, würde ich es nur kurz abspülen wie du schreibst. Wenn ich aber eine "saubere" Treibhaus-Tomate aus dem Supermarkt kaufe, wasche ich sie richtig ordentlich weil ich mir vorstelle wie im Laufe des Tages 1000 Leute sie angegrabscht haben.
TheRunningNerd
13.11.2012, 16:03
Bei mir ist es eher umgekehrt: Wenn ich einen Apfel oder Salat vom Bauer neben an hätte, würde ich es nur kurz abspülen wie du schreibst. Wenn ich aber eine "saubere" Treibhaus-Tomate aus dem Supermarkt kaufe, wasche ich sie richtig ordentlich weil ich mir vorstelle wie im Laufe des Tages 1000 Leute sie angegrabscht haben.
Klingt plausibel. Wenn man beim Spaziergang Brombeeren findet pflückt man sie ja auch ab und futtert sie, und macht sich keine grossen Sorgen. Ich jedenfalls - meine Schwiegermutter z.B. würde sie vermutlich einige Tage in Sagrotan einweichen. :Nee:
MeditationRunner
13.11.2012, 18:54
Man kann sich auch zutodesorgen.
Das ist der Punkt. In einer sterilen Welt kann unser Immunsystem nix.
Klingt plausibel. Wenn man beim Spaziergang Brombeeren findet pflückt man sie ja auch ab und futtert sie, und macht sich keine grossen Sorgen. Ich jedenfalls - meine Schwiegermutter z.B. würde sie vermutlich einige Tage in Sagrotan einweichen. :Nee:
:Lachanfall:
Dann wundern sich die Leute, wenn sie ständig Allergien haben mit ihren übertriebenen Sauberkeitswahn.
Allerdings esse ich nur die Brombeeren direkt vom Busch, die ich im Wald(ok, Kölner Stadtwald) pflücke. Bei mir an der Ecke war ein riesiger Busch mit reifen Brombeeren(ca. August), der mir ein wenig zuuu Innenstadtmässig war, neben einer Autowaschanlage, wo massig LKWS/Autos vorbei brettern. Irgendwie konnte ich die nicht essen...brrr.
vBulletin v3.6.1, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.