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Vollständige Version anzeigen : Schulterluxation - falsche Behandlung?


sbechtel
23.09.2012, 22:22
Hallo,

vor zwei Wochen bin ich im Wettkampf mit dem Rad gestürzt. Dabei habe ich eine Schulterluxation erlitten. Das war eine Erstluxation. Auf der Fahrt ins Krankenhaus hat sich die Schulter spontan reponiert. Ich wurde geröntgt ohne Auffälligkeit. Nach einer Nacht unter Beobachtung wurde ich dann entlassen. Ich sollte eine Woche einen Gilchrist-Verband tragen und danach selbstständig mobilisieren (keine Übungen gezeigt bekommen und auch keine Krankengymnastik o.ä.). Einen MRT-Termin habe ich in ein paar Wochen. Ich bin außerdem erst 19.

Die Beweglichkeit verbessert sich mit der Zeit, aber ich habe noch eine sehr ausgeprägte Schwellung unter dem Schlüsselbein, die doch stark einschränkt.

Jetzt habe ich heute ein wenig gegoogelt (medizinische Seiten und Dokumente) und habe das Gefühl, meine "Behandlung" ist so schlecht wie nur möglich gewählt. Bei traumatischer Schultererstluxation eines sportlich aktiven unter 25 Jahren wird durchgängig zur Operation geraten. Sofern konservativ steht überall, dass es eine Strategie zur Prävention und Nachbehandlung geben muss.

Und für meine Risikogruppe (sportliche Belastung dabei noch ausgeklammert) wird die Rezidivrate größer 50% angegeben bei konservativer Behandlung und in etwa 10% bei Operation. Ich komme mir echt verpfuscht vor!!!!

Kann da jemand was zu sagen?

Gruß Sebastian

deirflu
23.09.2012, 22:31
Ich komme mir echt verpfuscht vor!!

Erst mal gute Besserung.

Wenn dem so ist, geh zu einem anderen Arzt und hol dir eine zweite Meinung ein. Ein Ferndiagnose ist unmöglich da solche Verletzungen sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können. Daher such dir einen Spezialisten, der kann dir am besten weiter helfen und du gehst kein unnötiges Risiko ein. Wärst nicht der erste der sein Leben lang durch eine solche Verletzung eingeschränkt ist.

Gruß

Fornix
23.09.2012, 23:30
Hallo,

vor zwei Wochen bin ich im Wettkampf mit dem Rad gestürzt. Dabei habe ich eine Schulterluxation erlitten. Das war eine Erstluxation. Auf der Fahrt ins Krankenhaus hat sich die Schulter spontan reponiert. Ich wurde geröntgt ohne Auffälligkeit. Nach einer Nacht unter Beobachtung wurde ich dann entlassen. Ich sollte eine Woche einen Gilchrist-Verband tragen und danach selbstständig mobilisieren (keine Übungen gezeigt bekommen und auch keine Krankengymnastik o.ä.). Einen MRT-Termin habe ich in ein paar Wochen. Ich bin außerdem erst 19.

Die Beweglichkeit verbessert sich mit der Zeit, aber ich habe noch eine sehr ausgeprägte Schwellung unter dem Schlüsselbein, die doch stark einschränkt.

Jetzt habe ich heute ein wenig gegoogelt (medizinische Seiten und Dokumente) und habe das Gefühl, meine "Behandlung" ist so schlecht wie nur möglich gewählt. Bei traumatischer Schultererstluxation eines sportlich aktiven unter 25 Jahren wird durchgängig zur Operation geraten. Sofern konservativ steht überall, dass es eine Strategie zur Prävention und Nachbehandlung geben muss.

Und für meine Risikogruppe (sportliche Belastung dabei noch ausgeklammert) wird die Rezidivrate größer 50% angegeben bei konservativer Behandlung und in etwa 10% bei Operation. Ich komme mir echt verpfuscht vor!!!!

Kann da jemand was zu sagen?

Gruß Sebastian


Was genau willst Du operieren wenn die Schulter wieder eingerenkt ist? Noch dazu ist sie ja wieder von selber reingesprungen (in relativ kurzer Zeit), bei unauffälligem Rö.
Zur Behandlung: Soweit mir das bekannt ist, ist der Gilchrist & Schonen 1. Wahl wenn keine knöchernen bzw. knorpeligen Verletzungszeichen (siehe Rö). Das MR haben sie wohl nur gemacht um auf Nr. sicher zu gehen, weil Du recht jung bist. Ebenso die Aufnahme im KH zur "Beobachtung". Bei einer tramatischen Gelenksverletzung mit Krankengymnastik zu beginnen ist daher wohl auch der falsche Weg, ausserdem kontraprokutiv wenn man die Schulter mittels Gilchrist ruhig stellen will. Einen gebrochenen Fuss therapierst Du schliesslich auch nicht sofort mit einbeinigen Kniebeugen sondern mit einem Gips. Du solltest einen Nachkontroll-Termin bekommen haben, bei dem der MR Befund besprochen wird und das weitere Vorgehen, also zB Physiotherapie o.ä.. Bei der Gelegenheit kannst Du auch Prävention ansprechen.
Bzgl. Deiner Risikogruppe: Ich nehme stark an, dass in Deiner Quelle die Du anführst Spontan-Luxationen gemeint sind, und nicht solche aufgrund von Unfällen.
Google ist zwar eine riesengrosse Informationsquelle v.a. was medizinische Dinge betrifft, schafft aber gerade deswegen grosse Unsicherheiten, weil man natürlich diese "anonymisierten" Dinge die irgendjemand (dessen Qualifikation man nicht prüfen kann) ins Internet stellt liest und deren Wahrheitsgehalt (ohne entsprechendes Hintergrundwissen) oft nicht erkennen kann und somit einfach glauben muss ... oder eben nicht.

pinkpoison
24.09.2012, 07:35
Unabhängig davon, was die Quellen schreiben, die Du gelesen hast:

1. Wenn diese Quellen, die Du zitierst von Chirurgen stammen, dann ist es nicht verwunderlich, dass zu einer OP geraten wird. ("Wenn man nur einen Hammer besitzt, sieht jedes Problem irgendwann wie ein Nagel aus...")
2. Jeder operative Eingriff in Körperstrukturen schafft irreversible strukturelle Fakten. Das sollstest Du bedenken.
3. Mehrere Meinungen einholen ist in so einem Fall m.E. Pflicht.
4. Ein Rezept für Physiotherapie solltest Du einem Hausarzt eigentlich in Deinem Fall problemlos aus den Rippen leiern können. Das würde ich in jedem Fall machen.
5. Wenn Dir/Deinen Eltern Deine Gesundheit ein wenig eigenes Geld wert sein sollte, dann würde ich auch den Besuch bei einem Osteopathen zur Diagnose und Therapie einer OP gegenüber vorziehen. OP sollte m.E. ultima ratio sein, wenn alle konservativen Methode nicht zum Erfolg führen.

Gute Besserung!

Robert

NBer
24.09.2012, 09:16
Hallo......Schulterluxation......Erstluxation..... .... spontan reponiert......... Gilchrist-Verband.......... selbstständig mobilisieren.........Einen MRT-Termin........ traumatischer Schultererstluxation.......... Rezidivrate größer 50%..........konservativer Behandlung.....

ich liebe solche anfragen an jedermann, die für jedermann auf anhieb verständlich sind. man sollte vll unterschieden zwischen einem fachforum (in diesem fall ärtzeforum) und einem fachfernen forum und seine posting dementsprechend gestalten.....
was dein "verpfuschtes" behandlungsgefühl angeht kann ich nur sagen.......willkommen in der realität der überlasteten ärzte, angeblich chronisch knapper krankenversicherungskassen usw.
als normaler gesetzlich versicherter wirst du nie mehr als die grundbehandlung bekommen. schulter drin? alles ok! so siehts leider aus......

sbechtel
24.09.2012, 09:35
ich liebe solche anfragen an jedermann, die für jedermann auf anhieb verständlich sind. man sollte vll unterschieden zwischen einem fachforum (in diesem fall ärtzeforum) und einem fachfernen forum und seine posting dementsprechend gestalten.....
was dein "verpfuschtes" behandlungsgefühl angeht kann ich nur sagen.......willkommen in der realität der überlasteten ärzte, angeblich chronisch knapper krankenversicherungskassen usw.
als normaler gesetzlich versicherter wirst du nie mehr als die grundbehandlung bekommen. schulter drin? alles ok! so siehts leider aus......

Hi,

ist mir schon klar, dass das nicht allgemeinverständlich war, muss es ja auch nicht. Ich habe es hier gepostet, weil ich 1) weiß, dass hier auch einige Ärzte unterwegs sind und 2) Betroffene hier näher an meiner Situation sind, also ebenfalls wieder sehr intensiv nach so einer Verletztung Sport treiben (und da wohl vor allem gefährlich: schwimmen) wollen.

Zum Thema Grundbehandlung: Klar wollen die Ärzte sparen, nur bei mehrfachem Vorkommen müssen sie ja dann auf jeden Fall Operieren und wenn die Chance eines Rückfalls >50% ist, dann ist es imho doch wirtschaftlicher, es direkt richtig zu machen.

Zum Thema was ich gelesen habe: Zu erst natürlich sehr allgemeine Sachen in Foren und Informationsseiten für den Patienten, wo man in der Tat wenig drauf geben sollte im Vergleich zur Aussage eines behandelnden Arztes, aber danach habe ich tiefer gegraben und, ich nenne sie mal Studien (ohne zu Wissen, ob sie diesem Anspruch genügen), gelesen, die von Kliniken o.ä. publiziert wurden, wo die entsprechenden Rezidivraten genannt wurden. Diese Dokumente werde ich heute Nachmittag ein wenig aufbereiten und dann Auszüge und Links hier mal reinstellen.

Am 8.10 habe ich jetzt höchstwahrscheinlich einen MRT-Termin und falls dabei nicht sich noch eine andere Lage ergibt, werde ich mit dem Patientenbrief und dem MRT-Befund einen dritten Arzt aufsuchen.

Gruß Sebastian

NBer
24.09.2012, 09:37
.....und wenn die Chance eines Rückfalls >50% ist, dann ist es imho doch wirtschaftlicher, es direkt richtig zu machen.....

für die krankenkassen ja, für die ärzte nein. die ärzte verdienen an dir mit jeder behandlung, jeder untersuchung, ja mit jedem gespräch. je öfter du wiederkommst, desto besser.
was allerdings nicht heisst, das ärzte absichtlich falsch behandeln, nur damit die leute wiederkommen. mein hausarzt ist zb zu 150% ausgebucht. der hat auch so eigentlich zuviel zu tun.....

werner
24.09.2012, 09:55
Bin zwar kein Arzt habe aber jahrelange Erfahrung mit Schulterproblemen.
Du hast doch einen MRT Termin. Danach wird man sehen, was in Deinem Schultergelenk los ist. Wenn der Gelenkpfannenrand abgerissen ist, hilft wohl nur eine OP.

Fornix
24.09.2012, 10:03
werde ich mit dem Patientenbrief und dem MRT-Befund einen dritten Arzt aufsuchen.


Was hat denn der 2. gesagt?
Sonst: Wie lange willst Du immer weitere Meinungen einholen? Bis endlich einmal eine mit dem was Du in Google gelesen hast überinstimmt (so wirkt das nämlich)?
Und ausserdem: Würdest Du Dich von einem Arzt behandeln lassen, der frei nach Dr. Google behandelt und diagnostiziert oder der das aufgrund seiner Erfahrung und Ausbildung tut?

sbechtel
24.09.2012, 14:33
Was hat denn der 2. gesagt?
Sonst: Wie lange willst Du immer weitere Meinungen einholen? Bis endlich einmal eine mit dem was Du in Google gelesen hast überinstimmt (so wirkt das nämlich)?
Und ausserdem: Würdest Du Dich von einem Arzt behandeln lassen, der frei nach Dr. Google behandelt und diagnostiziert oder der das aufgrund seiner Erfahrung und Ausbildung tut?

Der zweite Arzt war ja mein Hausarzt und der hat eigentlich nicht sonderlich viel gesagt, außer, dass ich mir überlegen solle, ob ich wirklich ein MRT machen möchte, weil dabei in der Regel sowieso nichts rauskommen würde.

Und das Krankenhaus hat sich in der Vergangenheit auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert, bei einem Bekannten haben sie den Arm als angeblich gebrochen eingegipst, obwohl der Arm dann von einem anderen Arzt nach einer Woche als vollkommen gesund eingestuft wurde (und das war auch der Fall) und ein anderer Freund hat sich den Unterarm angebrochen, sie haben geröntgt, ihn Heimgeschickt und als es nach vier Tagen nicht besser wurde ist er noch mal hin, wo dann doch festgestellt wurde, dass der Arm angebrochen ist.

Nun weiter mit dem Material, dass ich dazu gefunden habe:

Je jünger der Patient, desto höher sein Rezidivrisiko. Als Faustregel gilt, dass bis zum 25. Lebensjahr das Risiko ein Rezidiv zu erleiden größer ist, als die Chance, dass das Gelenk stabil ausheilt. Neben dem Alter hat die sportliche Aktivität des Patienten, insbesondere bei Teilnahme an Risikosportarten einen wesentlichen Einfluû auf die Rezidivhäufigkeit.
Nach rein konservativer Behandlung liegt die Rezidivquote beim risikogefährdeten Alter bis 25 Jahre knapp über der 50 %-Marke, ist aber mit einer hohen Anzahl von inkompletten Ausheilungsergebnissen, wie Restinstabilität, Apprehension-Symptomatik sowie niedrigerem Sportniveau vergesellschaftet. Eine Ausheilung mit restitutio ad integrum reduziert sich somit auf eine Gröûe von 25 %. Wird nach einer Erstluxation eine diagnostische Arthroskopie mit Lavage durchgeführt, so hat dies eine kurative Wirkung mit Reduktion der Rezidivrate auf 20 %.Durch sportliche Aktivität, insbesondere bei Kontaktsportarten, bei Überkopf- und Wurfsportarten (...) erhöht sich das Rezidivrisiko. Henry [13] beziffert die Rezidivrate im Sport mit 88 %, Wheeler [62] mit 92 %. Bei einem Vergleich von Jugendlichen mit und ohne sportliche Aktivität fand sich eine Rezidivquote von 80 % bei den Sportlern, aber nur von 30 % bei den
Nichtaktiven (Simonet).Qelle (http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=18&ved=0CFQQFjAHOAo&url=http%3A%2F%2Fwww.schulterchirurgie.de%2Fmedia% 2Finfo-download%2Fpublikationen%2Fvordschulterlux.pdf&ei=yU1gULKEOMjatAasooHYCw&usg=AFQjCNHVgmJBTDQyD8a5TqKewgOq0GrHjw&sig2=atTt8gkgLFfYyIRQUrKpog&cad=rja)

Hier auch sehr interessante Zahlen (http://www.schulterchirurgie.de/media/info-download/publikationen/kons_instab.pdf)

Fornix
24.09.2012, 16:37
Das sind keine Studien sondern Überblicksarbeiten über Originalstudien. Noch dazu ist die eine 8, die andere 14 Jahre alt. In der Medizin sind das Welten. Du beschreibst Deine Verletzung zuwenig (wahrschleinlich auch weil Du es nicht genau weisst) um aus diesen beiden Arbeiten Schlüsse auf die Behandlung ziehen zu können.
Ich würde Dir einfach mal empfehlen, das was Du gefunden hast und von dem Du glaubst, dass es auf Dich zutrifft, auszudrucken und damit bei Deinem behandelnden Arzt (UnfallChirurg? Orthopäde?) nochmal vorstellig zu werden, um zu klären warum nicht operiert wurde. Das wird Dir Dein behandelnder Arzt am besten erklären können, weil er Dich ja kennt und diese Entscheidung getroffen hat.

dasgehtschneller
24.09.2012, 17:27
Ich hab meine Schulter mit 19 Jahren auch operieren lassen nachdem ich sie 3x ausgekugelt hatte.

Die Schulter wurde seither zwar nie mehr luxiert, ich habe aber regelmässig mehr oder weniger starke Schmerzen und die Bewegung ist so eingeschränkt dass ich mich kaum mehr am Rücken kratzen kann.

Ich würde mir die Operation deshalb sehr genau überlegen und das sicher nicht vor dem zweiten oder dritten Mal machen.

Operieren kann man aber sowieso erst wenn die Schulter verheilt ist und du das MRT gemacht hast. Falls du das trotzdem machen willst kannst du auch schon mal damit rechnen 3 Monate lang auf das Triathlon Training zu verzichten

Etwas Kräftigung der Schulter wär bei konservativer Behandlung aber sicher nicht schlecht und die Chance einer Wiederholung zu minimieren.

Am besten mal zu einem guten Schulterspezialisten und mit dem darüber reden.

Hafu
24.09.2012, 18:17
So ganz unrecht hat sbechtel mit seinen ergoogelten Weisheiten nicht (auch wenn ich auch gelegentlich meine Probleme mit Patienten haben, die dem Internet in dem auch unglaublicher Schmarrn steht, mehr vertrauen als ihrem behandelten Arzt).

Früher, d.h. vor 10Jahren und mehr hat man bei einer traumatischen Erstluxation tatsächlich erstmal das Gelenk (nach Reposition) ruhig gestellt und nur dann später operiert, wenn es immer wieder zu erneuten Luxationen gab. So habe ich e auch ursprünglich in der Unfallchirurgie gelernt.

Heute ist die gültige Lehrmeinung aber eine andere. Wenn bei einem jungen Sportler die Schulter luxiert kommt es sehr oft dabei zu einem Abrisss der vorderen Kapsel mit knorpeligen Pfannenanteilen (=anteriorer Labrum-Abriss) und wenn dies der Fall ist, kann man die frisch verletzte Struktur arthroskopisch mit speziellen Fadenankern wieder refixieren.

Das ist in der Hand eines Schulterspezialisten ein kleiner risikoarmer Eingriff, mit dem man die natürliche von der Natur vorgesehene Anatomie wiederherstellt. Wenn man erst ein halbes Jahr später (oder noch später) tätig wird, ist das abgerissene Labrum teildegeneriert und dann müsste man bei einer OP andere Verfahren anwenden (Kapselraffung, Kapselshrinking o.ähnl.), die zwar u.U. auch funktionieren, aber eben gelegentlich auch einen Funktionsdefekt hinterlassen.

In der Klinik, die die Erstversorgung erledigt hat, würde ich aber natürlich nicht zur OP hingehen, denn wenn diese dir nicht zur OP geraten haben oder wenigstens an einen Spezialisten weiter verwiesen haben, kannst du davon ausgehen, dass sie die dafür notwendige Expertise auch nicht haben.

Im Münchner Raum könnte ich dir zwei erstklassige Adressen mit Schulterspezialisten nennen, in Bruchköbel kenne ich mich leider nicht aus.

sbechtel
24.09.2012, 18:26
Moin Hafu,

ich wusste doch, bei TS bin ich richtig aufgehoben. :Cheese:

Dieser anteriore Labrum-Abriss ist wahrscheinlich, muss aber nicht sein, wenn ich dich richtig verstanden habe? Diesen würde man ja dann beim MRT, sofern vorhanden, feststellen. Und wenn dem so ist, würdest du mir raten, einen Schulterspezialisten zu suchen und das behandeln zu lassen? Das MRT ist ja dann ein guter Monat nach der Luxation, d.h. wenn ich direkt einen Spezialisten finde, wäre die Verletzung noch relativ frisch - in meinen Augen (zumindest in Bezug zu einer Degeneration). Morgen ziehe ich nach Darmstadt um, vielleicht kennt ja dort jemand in der Nähe einen Spezialisten?

Und sollte ich Glück haben und das ist nicht der Fall, weiterhin konservativ und wenn die Heilung weit genug fortgeschritten ist, die Schulter z.B. mit Theraband o.ä. trainieren und glücklich weiter sporteln?

Gruß Sebastian

DasOe
24.09.2012, 18:31
Kann ich aus eigener Erfahrung sehr empfehlen: Gelenkzentrum Rhein-Main (http://www.gelenkzentrum-rheinmain.de/)

Ein paar Informationen rund um das Schultergelenk und die spezialisierten Ärzte. (http://www.gelenkzentrum-rheinmain.de/app/download/5785054470/Brosch%C3%BCre%2BSchultergelenk.pdf)

Hafu
24.09.2012, 18:58
Moin Hafu,

ich wusste doch, bei TS bin ich richtig aufgehoben. :Cheese:

Dieser anteriore Labrum-Abriss ist wahrscheinlich, muss aber nicht sein, wenn ich dich richtig verstanden habe? Diesen würde man ja dann beim MRT, sofern vorhanden, feststellen. Und wenn dem so ist, würdest du mir raten, einen Schulterspezialisten zu suchen und das behandeln zu lassen? Das MRT ist ja dann ein guter Monat nach der Luxation, d.h. wenn ich direkt einen Spezialisten finde, wäre die Verletzung noch relativ frisch - in meinen Augen (zumindest in Bezug zu einer Degeneration). Morgen ziehe ich nach Darmstadt um, vielleicht kennt ja dort jemand in der Nähe einen Spezialisten?

Und sollte ich Glück haben und das ist nicht der Fall, weiterhin konservativ und wenn die Heilung weit genug fortgeschritten ist, die Schulter z.B. mit Theraband o.ä. trainieren und glücklich weiter sporteln?

Gruß Sebastian

Den Labrum-Abriss sieht man in einem MRT (wenn es eine "zeitgemäße" Auflösung hat, also nicht aus der 1. Generation, sprich nicht älter als sechs bis sieben Jahre ist). Ich würde aber keine 4 Wochen bis zur Diagnosestellung warten, wenn es meine Schulter wäre. Wenn sich da herausstellt, dass eine OP notwendig ist, hast du dann vermutlich wieder eine Wartezeit bis zum OP-Termin und danach ist sowieso eine erneute Ruhigstellung der Schulter notwendig. Da wäre viel zu viel verlorene Zeit dabei und eine längere Ruhigstellung der schulter ist sowieso immer ein Problem, weil die muskuläre Stabilität/Koordination verloren geht, die Kapsel in Bereichen verklebt, wo man es gar nicht brauchen kann usw.

Wenn der jetzige MRT-Termin sich nicht vorverlegen lässt, telefonier einfach andere radiologische Praxen ab, ob diese keinen früheren Termin haben.

Und besorg dir gleichzeitig einen Termin beim Schulterspezialisten (z.B. bei der von DasOe genannten Adresse), mach auch dort bei der Sprehstundenhilfe auf dringend. Evt. können die Ärzte dort auch, wenn sie deinen Fall kennen und ein MRT wollen, den Termin beschleunigen. Wenn ein Arzt beim (oft ohnehin befreundeten)Radiologen anruft, hat das natürlich immer einen anderen Effektm als wenn ein Patient bettelt.
Mann kann einen Labrumabriss mit entsprechender ERfahrung aber auch in der sonografie (Ultraschall) darstellen, so dass ein MRT nicht zwingend erforderlich ist.

sbechtel
24.09.2012, 19:18
Ich würde aber keine 4 Wochen bis zur Diagnosestellung warten, wenn es meine Schulter wäre.

Da habe ich mich vielleicht unglücklich ausgedrückt, der Unfall war vor zwei Wochen und der MRT-Termin ist ebenfalls heute in zwei Wochen. Erfahrungsgemäß bekommt man hier im Rhein-Main-Gebiet nichts früheres (den Termin hat meine Mutter vor 3 Wochen eigentlich für sich ausgemacht, da sie aber noch in einer anderen Praxis einen etwas später zweiten Termin ausgemacht hat, überlässt sie mir den frühen).

Ich würde dann morgen mal in Wiesbaden anrufen (da sitzt ja der Schulterspezialist von diesem Zentrum) und dann für die selbe Woche versuchen, auch da noch einen Termin zu bekommen.

Meinst du das wäre ein guter Plan?

Zum Thema MRT: Kann ich dir nicht sagen, wie neu das Gerät ist. Vielleicht weiß ja jemand sonst etwas dazu, der Termin ist in Offenbach in der Klinik.

Gruß Sebastian und vielen Dank schon mal für deinen Rat!

magicman
24.09.2012, 19:26
auch ich hatte im Jahre 2004
eine Schulterluxation
inkl Axilaris Läsion , abriss Suparspinatussehne ,
auch der Plexus ist etwas lädiert.

Aufgrund der Nervenschäden wurde die OP der Suparspinatussehne über 3 Monate hinausgezogen , warum und weshalb kann ich bis heute nicht Nachvollziehen.

weshalb ich mich zu dem Thema eigentlich äussere ,
schnellstmöglich eine genaue Diagnose erstellen , leider ist ja die Terminierung immer mit langen Wartezeiten verbunden, wenn man in Ambulanter Behandlung ist.
Vertstehe nicht das man dich nicht nach der Beobachtungsnacht noch genauer untersucht hat.

Wenn du Startpassinhaber bist und dieser wie in Bayern eine Versicherung beinhaltet , dieses sofort melden.
Rechtschutz , Unfallsversicherung ist hier mit eingeschloßen.

Hafu
24.09.2012, 19:37
Da habe ich mich vielleicht unglücklich ausgedrückt, der Unfall war vor zwei Wochen und der MRT-Termin ist ebenfalls heute in zwei Wochen. Erfahrungsgemäß bekommt man hier im Rhein-Main-Gebiet nichts früheres (den Termin hat meine Mutter vor 3 Wochen eigentlich für sich ausgemacht, da sie aber noch in einer anderen Praxis einen etwas später zweiten Termin ausgemacht hat, überlässt sie mir den frühen).

Ich würde dann morgen mal in Wiesbaden anrufen (da sitzt ja der Schulterspezialist von diesem Zentrum) und dann für die selbe Woche versuchen, auch da noch einen Termin zu bekommen.

Meinst du das wäre ein guter Plan?!
Ja, so kannst du es schon machen. Zwei Wochen sind etwas anderes als vier wochen (vermutlich habe ich auch zu oberflächlich gelesen)



Zum Thema MRT: Kann ich dir nicht sagen, wie neu das Gerät ist. Vielleicht weiß ja jemand sonst etwas dazu, der Termin ist in Offenbach in der Klinik.

Gruß Sebastian und vielen Dank schon mal für deinen Rat!
Geräte, die in öffentlichen kliniken stehen, entsprechen aktuellen Qualitätsstandard, also darfst du da unbesorgt sein

sbechtel
24.09.2012, 19:43
Wenn du Startpassinhaber bist und dieser wie in Bayern eine Versicherung beinhaltet , dieses sofort melden.
Rechtschutz , Unfallsversicherung ist hier mit eingeschloßen.

Ich bin Startpassinhaber in Hessen, inwiefern kann ich da vom Startpass profitieren?

magicman
24.09.2012, 19:51
wie es in Hessen gehandhabt wird kann ich leider nicht sagen.
In Bayern war es bis in diesen Jahr so , das ein Teil der Startpassgebühr für eine Versicherung ist.
Diese Versichert im Training wie auch im WK
sprich Unfallversicherung , Rechtschutz usw,


spreche mal deinen Vorstand/Abteilungsleiter an.

sbechtel
24.09.2012, 20:18
spreche mal deinen Vorstand/Abteilungsleiter an.

Das kann ich mir sparen, sitze selber drin (Leiter Schwimmen - welche Ironie des Schicksals) und in der letzten Vorstandssitzung haben wir darüber gegrübelt, was diese Versicherung eigentlich bringt und keiner wusste irgendetwas. :Cheese:

Back to topic: Habe die Broschüre vom Rhein-Main-Gelenkzentrum mal durchforstet, die DasOe gepostet hat, und da steht das Selbe drin, dass auch Hafu gesagt hat und außerdem das sie generell bei allen Personen unter 35 Jahren Operieren (also das jede Schulterinstabilität operiert wird, um hier nicht den Verdacht des OP-Wahns aufkommen zu lassen, gehe ich mal davon aus, dass mit Schulterinstabilität dann die Luxation mit entsprechender Begleitverletzung gemeint ist).

Zum Thema Sportausfall: Da steht drin, dass nach der OP der Arm Tag und Nacht mit einem Kissen für 4 Wochen ruhig gestellt wird, danach noch 2 Wochen in der Nacht das Selbe und nach 4 Monaten die Sportfähigkeit komplett wieder hergestellt ist (dabei steht Überkopfsportarten, dass sollte gleichwertig mit Schwimmen sein und bestimmt darf ich nach 2 Monaten auch schon wieder was machen, mindestens auf die Rolle und bestimmt auch schon früher als 4 Monate wieder joggen, aber dass müsste ich dann mit dem Arzt klären. Auf jeden Fall geht eine nachhaltige Gesundheit vor). Lange Rede kurzer Sinn: Es ist erst September und wenn alles schnell über die Bühne geht, geht bestimmt auch in der Saison 2013 noch was :Huhu:

DeRosa_ITA
24.09.2012, 20:23
tapfere Worte sbechtel!
Du bist cool!
Ich wünsch dir alles beste!

holly79
24.09.2012, 20:24
wie es in Hessen gehandhabt wird kann ich leider nicht sagen.
In Bayern war es bis in diesen Jahr so , das ein Teil der Startpassgebühr für eine Versicherung ist.
Diese Versichert im Training wie auch im WK
sprich Unfallversicherung , Rechtschutz usw,


spreche mal deinen Vorstand/Abteilungsleiter an.

Da der Startpass ja von der DTU ausgestellt wird, sollte auch die Versicherung für alle Startpassinhaber, egal welches Bundesland, gelten. Und hier gibts auch die Infos dazu:

http://www.dtu-info.de/startpassversicherung.html

Dort gibt es auch detaillierte Infos zu den Landesverbänden.

Shangri-La
24.09.2012, 21:10
... Erfahrungsgemäß bekommt man hier im Rhein-Main-Gebiet nichts früheres (den Termin hat meine Mutter vor 3 Wochen eigentlich für sich ausgemacht, da sie aber noch in einer anderen Praxis einen etwas später zweiten Termin ausgemacht hat, überlässt sie mir den frühen).


Bist du dir sicher, dass es keinen früheren Termin gibt?
Ich habe bei allen 3 MRT Terminen in Frankfurt nie länger als eine Woche warten müssen - und nein, ich bin nicht privat versichert.
Die letzten 2x war ich im Katharinen KH in Seckbach.

Ich würde einfach mal google anschmeissen und alle KH / Praxen mit MRTs anrufen. Würde mich sehr wundern, wenn man nicht schneller einen Termin bekommt...

trimuelli
24.09.2012, 21:24
Moin Hafu,

ich wusste doch, bei TS bin ich richtig aufgehoben. :Cheese:

Dieser anteriore Labrum-Abriss ist wahrscheinlich, muss aber nicht sein, wenn ich dich richtig verstanden habe? Diesen würde man ja dann beim MRT, sofern vorhanden, feststellen....


Ich habe mir auch einen Labrum-Abriss bei einer Luxation geholt. Beim MRT wurde allerdings nichts gesehen. Weil mein Orthopäde sich aber sehr sicher mit seiner Diagnose war, bestand ich auf das Einspritzen eines Kontrastmittels ins Gelenk.
Beim erneuten MRT konnte man den Abriss dann sehen.
Auf eine OP habe ich verzichtet und komme damit ganz gut zu recht.
Schwimmen geht trotzdem noch ganz gut ;)

Frieder
24.09.2012, 21:42
Hallo sbechtel,

ich habe meine Schulter nach der dritten Luxation diesen März operieren lassen.

Ich war in Wiesbaden am St. Josefshospital bei Dr. Specht und war dort vollauf zufrieden.
Ich hatte mir außerdem noch die Uniklinik Frankfurt angeschaut - hatte dort aber nicht so einen guten Eindruck.

Die OP selbst wurde arthroskopisch durchgeführt. Das Labrum wurde mit 4 Fadenankern fixiert. Der Klinikaufenthalt betrug 3 Tage - danach 6 Wochen Ruhigstellung mit Gilchrist-Verband.

Seit Mai mache ich wieder Muskelaufbau und habe zum Saisonabschluss noch zwei Sprintdistanzen finishen können.

Für die volle Wiederherstellung der Beweglichkeit wird mit ca. einem Jahr gerechnet.

Viele Grüße aus Darmstadt
Frieder

sbechtel
25.09.2012, 10:30
Ich hab jetzt einen eingeschobenen Termin fürs MRT am Freitag bekommen (Frankfurt am Zoo) und am 9.10 einen Termin in Wiesbaden (und dafür musste ich auch schon rumheulen).

sbechtel
28.09.2012, 16:17
War gerade beim MRT. Es wurde eine Fraktur festgestellt. Habe hier mal das Foto abfotografiert, bei dem ich glaube, dass es den relevanten Ausschnitt beinhaltet. Wenn nicht sagt mir Bescheid, ich meine er hätte mir den weißen Streifen gezeigt, aber ohne das entsprechende Wissen sehen solche Bilder ja doch für den Laien relativ gleich aus ;)

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"Lustige" Aussage von dem Arzt dort: "Das war wohl doch etwas heftiger"

Habe in Wiesbaden eben angerufen, doch wurde dann mit der Aussage, dass die Praxis bereits geschlossen sei, auf Montag vertröstet. Fragt mich nicht, warum dann jemand ans Telefon geht... Entsprechend werde ich Montag versuchen, meinen Termin nach vorne zu verlegen, vielleicht ist das ja akut genug. Am Dienstag soll dann auch der Befund beim HA sein, vielleicht steht da ja noch mehr brauchbares für mich drin.

VG Sebastian

sbechtel
02.10.2012, 20:28
Jetzt ist auch mein Befund per Post gekommen. Kann das jemand übersetzen? Will wissen wo ich dran bin, bis ich in einer Woche meinen Termin in Wiesbaden habe.

15535

Rotwild treiber
02.10.2012, 21:18
https://washabich.de/