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Vollständige Version anzeigen : Generation "Hotel Mama"?


wandervogel
23.09.2012, 13:54
Prinzipiell kann ich Pauschalisierungen und Sprüche im Sinne von "früher war alles besser" nicht ab. Deshalb habe ich mich wenig um die Auffassung geschert, dass meine Generation (die der 20 bis 30-jährigen) gepampert, verweichlicht und verwöhnt sei.

Zwei Erlebnisse haben mir jetzt aber doch zu Denken gegeben: Einerseits tauchten in meiner Sprechstunde zur Studienberatung zwei Studenten mit einem bzw. beiden Elternteilen auf, andererseits wohnen relativ viele meiner gleichaltrigen Bekannten noch zu Hause.

Mich würden mal eure Beobachtungen und Meinungen interessieren.

Danksta
23.09.2012, 14:14
Ich lehne mich zurück und warte auf ein gepfeffertes Pamphlet von Powermanpapa ...

Necon
23.09.2012, 14:29
Bin die gleiche Generation und sehe das auch so, viele bleiben beim studieren in ihrer Heimatstadt und somit auch bei Mami, was natürlich die Selbständigkeit nicht steigert! Außerdem studieren Verhältnismäßig mehr Leute, was dazu führt das man länger finanziell Abhängig ist und somit einfach mehr Kontakt zu seinen Eltern haben muss.

Aber generell bin ich dagegen als Generation "Hotel Mama" bezeichnet zu werden. Das ist so gemein und keiner verteidigt uns nicht mal unsere Mamis! *HEUL*

amontecc
23.09.2012, 14:34
Was ist denn schlimm daran, während des Studiums bei seinen Eltern zu wohnen, wenn man in seiner Heimatstadt studiert?
Wirtschaftlich sinnvoll ist es allemal.

OK. Zur Studienberatung sollte man seine Eltern eher nicht mitbringen und zum Art auch nicht.

Aber eine Familie ist im Idealfall eine Einheit, die füreinander da ist und aushilft etc.

Danksta
23.09.2012, 14:43
Ein wichtiger Nebeneffekt des Studiums ist es, unabhängig zu werden. Das lernt man zu Hause nicht.
Wer zum Abi nichtauszieht, nivht seinen Kühlschrank selber füllt, ist ein Heimscheißer - mit allen Vor- und Nachteilen.

amontecc
23.09.2012, 14:53
Aha.

Necon
23.09.2012, 14:55
Genau das meinte ich!

Wer zu Hause bleibt, lernt nie wie es ist wenn man alles selber machen muss, Kochen, Putzen, Lernen, nebenbei vielleicht noch Arbeiten, Freunde, Freundin. Das alles führt zu einer ziemlichen Entwicklung die es nicht gibt wenn Mami alles für einen macht!

amontecc
23.09.2012, 15:00
Ich habe die erste Hälfte des Studiums "bei Mama" gewohnt, in der zweiten Hälfte bin ich dann ausgezogen. Nebenbei hab ich gearbeitet. Nach dem Auszug musste ich mehr arbeiten. Macht natürlich alles schwieriger, aber auch nicht unmöglich.
Es hängt auch etwas vom Elternhaus ab, ob man auch dort Selbstständigkeit lernt.
Ist es denn erlaubt, dass auswärtige Studenten am Wichenende Heimkehren und dann Einkaufstaschenweise die Lebensmittel zurück in die Studentenbude schleppen. Ist das eine Form der Selbstständigkeit?
Und Putzen in eine Studenten-WG? Wo hast du denn das gesehen?

FuXX
23.09.2012, 15:13
Was ist denn schlimm daran, während des Studiums bei seinen Eltern zu wohnen, wenn man in seiner Heimatstadt studiert?
Wirtschaftlich sinnvoll ist es allemal.

OK. Zur Studienberatung sollte man seine Eltern eher nicht mitbringen und zum Art auch nicht.

Aber eine Familie ist im Idealfall eine Einheit, die füreinander da ist und aushilft etc.
Falsche Frage - es ist "schlimm" in seiner Heimatstadt zu studieren, oder auch nur zu nah daran. Erwachsen wird man nur, wenn es einen Abnabelungsprozess gibt. Das heißt nicht, dass die Familie keine Einheit mehr sein darf, aber die Kids dürfen eben nicht immer von den Eltern umsorgt werden. Der Unterschied zwischen denen, die nach dem Abi wegziehen und sich selbst um ihr Leben kümmern (auch wenn sie während des Studiums finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen) und denen die ständig, oder auch nur sehr oft, zu Hause sind, ist gigantisch. Die behüteten bleiben in Teilen der Persönlichkeitsentwicklung einfach zurück. Das kann natürlich nachgeholt werden, auch keine Frage. Dennoch ist es selten zu früh die "Welt" abseits der Heimat zu entdecken.

Ich glaube aber nicht, dass das heute anders ist als vor 10, 20, oder 30 Jahre. Da gab es auch schon überbehütete Kinder.

amontecc
23.09.2012, 15:31
Was sollten Kids machen, die nach der Schule nicht studieren, sondern eine Ausbildung?

Campeon
23.09.2012, 15:58
Ich lehne mich zurück und warte auf ein gepfeffertes Pamphlet von Powermanpapa ...

Leider wird der hier garnichts mehr zum Besten geben, was sehr schade ist!

Was sollten Kids machen, die nach der Schule nicht studieren, sondern eine Ausbildung?

Die können ja auch zu Hause bleiben bis sie rausgeworfen werden!

Hotel Mama Verwöhnte gab es früher und gibt es heute!

Ich bin kurz vor meine Hochzeit ausgezogen, das war mit 24, mein Bruder hat es bis 30 ausgenutzt. Meiner Mutter persönlich war diese Zeit zu lange, aber hat erst was gesagt, als der Kleine auch weg war!

Generell kann man sagen, es liegt an den Eltern, machen sie es den Kindern zu leicht, bleiben sie natürlich schön bei Muttern.
Wer wills verdenken!

Ich war froh als ich in eine eigene Wohnung ziehen konnte!

Ob die Nesthocker nun verwöhnt sind oder nicht, tja, ich denke schon!

Necon
23.09.2012, 15:58
Meinst du damit Lehre, die finde ich sind meistens weiter. Wenn ich in meinem Freundeskreis so herum schaue, Studenten sind in meinem Alter mehr auf Spaß und Sonstiges aus, Leute mit Lehre denken dann schon meist an Kinder, Hausbauen usw usw

Campeon
23.09.2012, 16:06
Studenten = Spassgesellen:Lachanfall:

Danksta
23.09.2012, 16:17
@Campeon: Jetzt weiß ich, wo Deine Art herkommt :Cheese:

Was ist denn mit PMP?


Die Leute mit Lehre/Ausbildung sind früher für sich selbst verantwortlich, früher abgenabelt und damit auch früher "reif" - hab ich auch schon öfter gesehen.
Solange als Studi schön die Kohle reinkommt, hat man den Zwang halt nicht.

amontecc
23.09.2012, 16:56
Wovon redet ihr?
Während der Lehre kommt kaum genug Kohle ein, um damit selbstständig einen eigenen Haushalt zu führen. Meist bleiben die Leute während der Lehre in der Heimatstadt. In diesem sinne also wenig selbstständig.

Während des Studiums kannst und wirst du in den meisten Fällen nebenbei arbeiten gehen, um Geld zu verdienen, damit du
a) während du bei den Eltern wohnst alles ausser Miete selbstständig zu leisten, oder
b) alles inkklusive Miete selbst zu leisten.
Das ist wie in der Lehre, nur dass du dich um zwei Dinge selber kümmern must (dein Studium und nebenbei Geld verdienen)

Klar kannst du Bafög beantragen, damit reisst du aber deine Eltern normalerweise mit rein, da deren Gehalt für die Berechnung zugrunde gelegt wird. Von selbstständig ist da keine Rede.

Von zu Hause ausziehen und selbstständig sein sind zwei völlig verschiedene Dinge.

thunderlips
23.09.2012, 17:05
ehrlich gesagt finde ich es auch zu pauschal zu sagen: damals war es so, heute ist es wiederum so oder andersrum.

wie schon gesagt hängt das ganze einfach mit der familienentwicklung zusammen, sprich gab es einen abnabelungsprozess, gab es ihn früh/später oder eben nicht.

ich habe den ersten teil meines studiums in meiner heimatstadt studiert und bin trotzdem ausgezogen. nicht weil ich musste, sondern weil ich wollte. zum hauptstudium habe ich dann die uni sowie den ort gewechselt.

@campeon: bis zur hochzeit daheim gewohnt? nannte man bei uns früher immer: von der einen brust zur ander'n

Necon
23.09.2012, 17:09
Wir reden hier von Selbstständig nicht finanziell unabhängig! Das sind zwei verschiedene Dinge!

Das eine heißt sich selbst um die Sachen kümmern, sprich Beamtengänge, Waschen und alles was bisher so aufgezählt wurde, das andere heißt eben kein Geld von den Eltern zu brauchen!

Es gibt Leute die sind finanziell Unabhängig aber trotzdem nicht selbstständig! Da muss man finde ich ganz klar differenzieren!

Und es kommt immer auf die Lehre drauf an! Als Frisör wird es eher schwer, in der Gastronomie auch, aber z.Bsp bei den Metallern ist es relativ einfach!

Tri-Keks
23.09.2012, 17:12
Von zu Hause ausziehen und selbstständig sein sind zwei völlig verschiedene Dinge.

Da ist wohl klar wie Quellwasser!!!

Wenn man sich seine Komilitonen anschaut gibt es da einige, für die das Ausziehen nichts mit Selbstständigkeit zu tun hat.

Unter der Woche ist die Mensa die kulinarische Mama.
(Es gibt Leute die fahren extra abends in die Mensa um Currywurst zu essen?!?!?) Am Abend wird Party gemacht.

Am Wochenende packt man seine Wäsche ein und bringt sie zu Muttern und bekommt von ihr einen vollen Einkaufskorb.
Und wenn man mal lernen muss kommt Mama zur Not auch noch zum Putzen!!

Alles schon gehört!!
Ich weiß nicht wies früher war, aber mir ist auch schon aufgefallen, dass sich viele das Studienfach nicht nach Interesse auswählen, sondern danach obs das an der Uni um die Ecke gibt!!

Ich find es toll sein eigenes Ding zu machen, sich sein eigenes Leben aufzubauen. Nicht gleich um die Ecke zu studieren hat auch Nachteile, aber die Vorteile überwiegen.

Während einer Lehre zuhause zu wohnen finde ich allein schon wegen dem Alter, das man da hat, und dem Einkommen mehr als ok. Solche Lösungen im Haushalt, sowohl mit Arbeit, als auch finanziell, mitzuhelfen sind klasse.

amontecc
23.09.2012, 17:22
Wir reden hier von Selbstständig nicht finanziell unabhängig! Das sind zwei verschiedene Dinge!

Das ist richtig.
Nur wenn du schön fröhlich auswärts studieren gehst und so schön selbstständig deine Bude verwarzen lässt, müssen deine Eltern vom Hartz IV-Satz leben, weil alles darüber bei der Berechnung vom Bafög mit eingerechnet wird. Und das findest du fairer als zu Hause in einer Symbiose zu wohnen?

amontecc
23.09.2012, 17:24
Das eine heißt sich selbst um die Sachen kümmern, sprich Beamtengänge, Waschen und alles was bisher so aufgezählt wurde, das andere heißt eben kein Geld von den Eltern zu brauchen!

Und wenn du bei deinen Eltern wohnst, wäscht und kochst und trotzdem kein Geld von denen brauchst (ausser relativ mietfrei zu wohnen)? Bist du dann selbstständig?

Necon
23.09.2012, 17:28
Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung wovon du redest. Denn erstens Harzt IV gibts in Österreich nicht, zweitens was zur Hölle ist Bafög, drittens arbeite ich seit meinem 4 Semester, mindestens 8 Stunden pro Woche, das ganze Jahr durchgehend und in den Sommerferien arbeite ich Vollzeit durch. Das reicht zwar nicht für meine Miete, aber alles andere kann ich damit gut finanzieren. Also warum genau sollte dann meine Eltern nur noch von der Harzt IV Höhe leben können?
Und für alle die es sich in Österreich nicht leisten können, gibt es Stipendien und Zuschüsse damit auch die ganz gut über die Runden kommen (weiß ich denn die haben teilweise pro Monat mehr zur Verfügung als ich)!

Und was hat Fairness damit zu tun. Ich könnte nicht mal in meiner Heimatstadt studieren selbst wenn ich wollte, denn das Studium gibt es nur einmal in Österreich!

Necon
23.09.2012, 17:30
Wenn man das wirklich so durchzieht, und quasi zwei getrennte Haushalte führt ja, aber wer macht denn sowas?

Mandarine
23.09.2012, 17:45
Hotel Mama, pah - hier spricht eine gerade verlassene Mutter.

Hotel Mama fängt doch erst mit 35 Jahren an, mein Küken ist doch erst 20 Jahre alt ;) Und seit 3 Wochen flügge.

Meinem 18-jährigem habe ich erst letzte Woche den Vorschlag gemacht, mit zu einem Ausbildungsberatungsgespräch zu kommen.... Ich erntete ein total entsetztes MAMA

:Cheese: :Cheese: :Cheese:

Necon
23.09.2012, 17:47
Jaja auch die Mamas brauchen immer länger um sich abnabeln zu können! :Cheese:

Campeon
23.09.2012, 17:51
@Campeon: Jetzt weiß ich, wo Deine Art herkommt :Cheese:

Was ist denn mit PMP?


hihi, auch schon mitgekriegt!

der PMP hat sich vor dem IM Lanzarote hier verabschiedet, der hat sich bei der Vorbereitung dafür, wohl so richtig den Ekel geholt. Der macht jetzt nur noch Gesundheitssport!

Hotel Mama, pah - hier spricht eine gerade verlassene Mutter.

Hotel Mama fängt doch erst mit 35 Jahren an, mein Küken ist doch erst 20 Jahre alt ;) Und seit 3 Wochen flügge.

Meinem 18-jährigem habe ich erst letzte Woche den Vorschlag gemacht, mit zu einem Ausbildungsberatungsgespräch zu kommen.... Ich erntete ein total entsetztes MAMA

:Cheese:

da kann die "olle Glugge" wohl ihren Wurf nicht ziehen lassen.;)

Sei froh wenn die Blagen aus dem Haus sind!;)

Wann haben Eltern ihre Frieden???

Ganz einfach:

Wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Hund eingeschläfert wurde!:Lachanfall:

Cruiser
23.09.2012, 17:53
Der Hund bleibt!!! :Holzhammer:




















































Obwohl...:Lachanfall:

Necon
23.09.2012, 17:55
Hey es gibt bereits einen wir hassen Hunde und ihre Besitzer Thread, da brauchen wir den nicht auch noch dazu machen!

Stefan
23.09.2012, 18:00
Wie steht es mit dem Studenten, der fürs Studium auszieht und bei dem Mami jede Woche 65km pro Weg fährt um die Studentenbude zu putzen?

Necon
23.09.2012, 18:04
Warum hat deine Mami das gemacht? :Cheese:

Stefan
23.09.2012, 18:06
Warum hat deine Mami das gemacht? :Cheese:

Ich bin fürs Studium nicht ausgezogen.

Necon
23.09.2012, 18:09
Ist eh in Ordnung wenn man das nicht macht, wenn es das Studium in der eigenen Stadt gibt seh ich auch keinen großen Sinn darin, mein Bruder ist auch zu Hause geblieben. Aber die Entwicklung ist einfach eine andere die man macht und wenn Mami so "blöd" ist 65 km zu fahren, dann ist sie selber Schuld und der Student auch weil er es zulässt.

Mir wäre es unangenehm und zu blöd!

Mandarine
23.09.2012, 18:13
Wie steht es mit dem Studenten, der fürs Studium auszieht und bei dem Mami jede Woche 65km pro Weg fährt um die Studentenbude zu putzen?

Diese Idee kam mir auch schon, ich wagte sie nur noch nicht zu formulieren :Cheese:
warum habe ich eigentlich noch keinen Schlüssel von ihm bekommen :Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Dabei kann er froh sein, dass ich nicht mit nem Tarnanzug ums Haus schleiche :Lachen2:

Stefan
23.09.2012, 18:16
Diese Idee kam mir auch schon, ich wagte sie nur noch nicht zu formulieren :Cheese:

Die halbe FH hat sich damals deswegen über ihn lustig gemacht.......

amontecc
23.09.2012, 18:23
Diese Idee kam mir auch schon, ich wagte sie nur noch nicht zu formulieren :Cheese:
warum habe ich eigentlich noch keinen Schlüssel von ihm bekommen :Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Dabei kann er froh sein, dass ich nicht mit nem Tarnanzug ums Haus schleiche :Lachen2:
Machs nicht. :cool:
Gib ihm jedes Wochenende ein Fresspaket mit. Das reicht.

tobi_nb
23.09.2012, 18:38
@Campeon: Jetzt weiß ich, wo Deine Art herkommt :Cheese:

Was ist denn mit PMP?


Die Leute mit Lehre/Ausbildung sind früher für sich selbst verantwortlich, früher abgenabelt und damit auch früher "reif" - hab ich auch schon öfter gesehen.
Solange als Studi schön die Kohle reinkommt, hat man den Zwang halt nicht.

was meinst du eigentlich mit frueher? Es gab Zeiten, da haben Jahrundertelang alle Generationen in einem Haus gelebt. Waren da die" Kinder" unselbststaendig?

Es gibt Kinder, die bleiben ein lebenlang auf dem Hof der Eltern leben, die finde ich selbstaendiger als so manchen Yuppi in ner "eigenen" 30m2 Huette.

amontecc
23.09.2012, 18:41
Es gibt Kinder, die bleiben ein lebenlang auf dem Hof der Eltern leben, die finde ich selbstaendiger als so manchen Yuppi in ner "eigenen" 30m2 Huette.
Meine erste Studentenbude war größer...

Rhing
23.09.2012, 19:14
was meinst du eigentlich mit frueher? Es gab Zeiten, da haben Jahrundertelang alle Generationen in einem Haus gelebt. Waren da die" Kinder" unselbststaendig?...

Es gab Zeiten, da sind die Kinder mit mit 14 aus'm Haus. Meine Oma väterlicherseits ist in dem Alter in nen Haushalt gekommen, um in der Küche zu helfen. Zu Hause waren sie 9 Kinder. Mein Opa mütterlicherseits hat mit 14 ne Maurerlehre begonnen, kam aus Niedersachsen und ist mit 18 nach Süddeutschland und ins Ruhrgebiet zum Arbeiten. Er ist übrigens tatsächlich auf einem (Bauern-)Hof auf dem Land aufgewachsen und auch da geblieben.

Beide haben ihr Leben lang vertreten, dass die Kinder in deren eigenem Interesse gar nicht früh genug aus dem Haus könnten. Seh ich auch so. Jeder Lehrling war in gewisser Weise selbständiger als ich, wenn ich in den Semesterferien am Bau gearbeitet habe. Wenn man wie ich als Jurist arbeitet und anderen Leute Ratschläge gibt, sollte man m.E. auch was von der Welt gesehen haben. Ich mein jetzt nicht New York und Sidney.

FuXX
23.09.2012, 19:17
Die halbe FH hat sich damals deswegen über ihn lustig gemacht.......Und bei der anderen Hälfte hat ebenfalls die Mutter geputzt...

Im Ernst: Wie blöd ist denn die Mutter?

amontecc
23.09.2012, 19:17
Wenn man wie ich als Jurist arbeitet und anderen Leute Ratschläge gibt, sollte man m.E. auch was von der Welt gesehen haben. Ich mein jetzt nicht New York und Sidney.
Gute Einstellung.
Trotzdem ist jedes Leben anders und allgemeine Aussagen eigentlich nie treffend.
Ob zu Hause oder sonstwo. Man kann überall selbstständig und auch unselbstständig sein.

Rhing
23.09.2012, 19:18
...Es gibt Kinder, die bleiben ein lebenlang auf dem Hof der Eltern leben, die finde ich selbstaendiger als so manchen Yuppi in ner "eigenen" 30m2 Huette.

Der hat wahrscheinlich zu Hause gelebt, bis seine Eltern ihn rausgeschmissen haben. :Lachen2: Klar gibt's so was, aber mir haben 3 verschiedene Studienorte nicht schlecht getan, mal abgesehen davon, dass mich die ZVS von Wuppertal nach Bayern geschickt hat.

amontecc
23.09.2012, 19:20
... mal abgesehen davon, dass mich die ZVS von Wuppertal nach Bayern geschickt hat.
OK. Das scheint mir ein echt hartes Schicksal zu sein...:)
Wenn du damit klar gekommen bist, kann dich für den Rest des Lebens nichts mehr schocken..?

tobi_nb
23.09.2012, 19:31
Der hat wahrscheinlich zu Hause gelebt, bis seine Eltern ihn rausgeschmissen haben. :Lachen2: Klar gibt's so was, aber mir haben 3 verschiedene Studienorte nicht schlecht getan, mal abgesehen davon, dass mich die ZVS von Wuppertal nach Bayern geschickt hat.

nee, der hat seine Eltern gepflegt, bis sie gestorben sind. Der Begriff, "Kinder sind die beste Altersvorsorge" wurde da ausgelebt. Das war nicht irgendeine Floskel derjenigen, die ihre Eltern ins Altersheim abschieben, weil das eigene Leben zur sehr Elternunabhaengig ist.

maifelder
23.09.2012, 20:36
Ich lehne mich zurück und warte auf ein gepfeffertes Pamphlet von Powermanpapa ...

Der leider nicht mehr im Forum ist. :(

kullerich
23.09.2012, 20:43
Prinzipiell kann ich Pauschalisierungen und Sprüche im Sinne von "früher war alles besser" nicht ab. Deshalb habe ich mich wenig um die Auffassung geschert, dass meine Generation (die der 20 bis 30-jährigen) gepampert, verweichlicht und verwöhnt sei.

Zwei Erlebnisse haben mir jetzt aber doch zu Denken gegeben: Einerseits tauchten in meiner Sprechstunde zur Studienberatung zwei Studenten mit einem bzw. beiden Elternteilen auf, andererseits wohnen relativ viele meiner gleichaltrigen Bekannten noch zu Hause.

Mich würden mal eure Beobachtungen und Meinungen interessieren.

Wie alt waren die Studenten, waren das G8-Abiturienten? Die wären dann ggf. noch keine 18, was evtl. einiges erklärt...

kullerich
23.09.2012, 20:45
Das ist richtig.
Nur wenn du schön fröhlich auswärts studieren gehst und so schön selbstständig deine Bude verwarzen lässt, müssen deine Eltern vom Hartz IV-Satz leben, weil alles darüber bei der Berechnung vom Bafög mit eingerechnet wird. Und das findest du fairer als zu Hause in einer Symbiose zu wohnen?

Och je, es gibt durchaus Eltern, die auch bei Finanzierung von Studenten nicht zu Hause von Wasser und Brot leben müssen

JENS-KLEVE
23.09.2012, 21:07
Ich hatte leider keine Wahl. Mir hat keiner eine Wohnung mit Taschengeld gesponsort. Eigene Eltern verklagen maht man nicht und das nebenbei verdiente Geld ging für Fahrtkosten und Überleben bzw. studieren drauf. Meine Eltern habe ich allerdings trotzdem kaum gesehen, da ich von 6:00 bis 24 Uhr außer Haus war. Ok, das Wäsche-Waschen und die Zimmerreinigung habe ich logischerweise in Anspruch genommen, aber Hotel-Mama ist übertrieben.
Geil ist auch die Mutter von meiner Freundin: "Zieh mal aus oder zum JENS damit du erwachsen wirst." Aber ohne Kohle? Selbst, wenn ich sie hier mietfrei wohnen lassen würde, hätte die wegen ihres Studiums keine Kohle für Nebenkosten, Energiekosten, Lebensmittel, Internet und Möbel.

keko
23.09.2012, 22:37
Zwei Erlebnisse haben mir jetzt aber doch zu Denken gegeben: Einerseits tauchten in meiner Sprechstunde zur Studienberatung zwei Studenten mit einem bzw. beiden Elternteilen auf, andererseits wohnen relativ viele meiner gleichaltrigen Bekannten noch zu Hause.

Das Erste (die sog. "Helikopter-Eltern") hat nicht unbedingt was mit dem zweiten zu tun. Wenn Kinder, die studieren, lange bei ihren Eltern wohnen, hat das oft auch einfach finanzielle Gründe. Wenn nicht, dann sollten die Eltern ihren Kindern mal in den Hintern treten, denn mit Hotel Mama tun sie ihnen keinen Gefallen.

Rhing
23.09.2012, 23:08
nee, der hat seine Eltern gepflegt, bis sie gestorben sind. Der Begriff, "Kinder sind die beste Altersvorsorge" wurde da ausgelebt. Das war nicht irgendeine Floskel derjenigen, die ihre Eltern ins Altersheim abschieben, weil das eigene Leben zur sehr Elternunabhaengig ist.

Das ist ja wohl klar nicht "Hotell Mama" und deshalb paßt das Beispiel nicht zum Thema. Im Übrigen hat der Mensch während dieser Zeit Erfahrung gesammelt und Selbständigkeit in einer Form gelernt, wie ich es zum Glück noch nicht mußte.

Rather-Lutz
23.09.2012, 23:16
Kam für mich nie in Frage. Bin mit 19 ausgezogen und das war auch gut so.

Faul
24.09.2012, 07:29
Wie alt waren die Studenten, waren das G8-Abiturienten? Die wären dann ggf. noch keine 18, was evtl. einiges erklärt...

Genau dazu habe ich heute Nacht einen interessanten Artikel in der Wirtschaftswoche gelesen. Durch die G8-Nummer müssen die Eltern oft sogar den Antrag für die Bibliotheksausweis mit unterschreiben. Teilweise sind die Erstsemester erst 16 (!), soviel also zu der vielfach geforderten Selbstständigkeit. Ich war nach Abi, Wehrdienst, etc. ca. 19. Die drei Jahre machen schon einiges aus.

Ist aber schön, dass einige hier ihre Kinder im Kindesalter schon weit weg schicken wollen. :)

MarionR
24.09.2012, 20:24
Es gibt Kinder, die bleiben ein lebenlang auf dem Hof der Eltern leben...

Die schicken dann die Eltern ins Ausgedinge (http://de.wikipedia.org/wiki/Ausgedinge)... man beachte bei Bedeutung ganz besonders Pkt. 5... und scheuchen die ledige Schwester samt Kind vom Hof;)

Mit 17 schon "probeweise" ausgezogen (Sprachaufenthalt und anschliessender Ferienjob) und nach dem Abi dann wirklich. War auch gut so, mit meinen Eltern verstehe ich mich bis heute blendend. Eine andere Wahl hatte ich auch gar nicht, in meiner Heimatstadt gab es diese Studienmöglichkeiten nicht.
Allerdings hieß das in den ersten Jahren Studentenwohnheim, 9m² Zimmer mit Waschbecken, 2 Duschen, 2 WCs und 1 Küche für 13 Personen. Möchte die Zeit nicht missen. Eine echte, eigene Studentenbude gabs erst kurz vorm Abschluss, als das Studentenwohnheim wegen Renovierung(sbedürftigkeit) geschlossen wurde. Kaum zu glauben, dass eine ganze Wohnung auf 22m² Platz hat.

maifelder
24.09.2012, 20:44
Allerdings hieß das in den ersten Jahren Studentenwohnheim, 9m² Zimmer mit Waschbecken, 2 Duschen, 2 WCs und 1 Küche für 13 Personen.

Ui, bei mir waren es immerhin 11qm2 und wir hatten 3WCs pro Flur.

Hach, das waren Zeiten.

Meik
24.09.2012, 21:41
Kaum zu glauben, dass eine ganze Wohnung auf 22m² Platz hat.

Nur ne Wohnung? :Lachanfall:

Hatte 24qm - inkl. Fahrradwerkstatt, 2 Fahrrädern, Waschmaschine, Küche mit Spülmaschine, eigenem Bad, ... und ja, ich passte selber auch noch rein :Lachen2:

Ein paar Meter von der Uni weg kosteten die eigenen 24qm kaum mehr als gut die Hälfte im Wohnheim 500m neben dem Hörsaal.

Campeon
25.09.2012, 15:24
Machs nicht. :cool:
Gib ihm jedes Wochenende ein Fresspaket mit. Das reicht.

...und Kondome nicht vergessen!!!!!!!!!:cool:

Kam für mich nie in Frage. Bin mit 19 ausgezogen und das war auch gut so.

Recht so, wenn ich damals mutiger gewesen wäre, dann hätte ich das auch tun sollen!
Es wäre zwar einiges härter gewesen, aber mit Sicherheit wäre es für mich nicht schlechter gekommen!

Aber ist vorbei und müßig drüber nachzudenken!

Nesthocker gehören rausgeworfen!:Cheese:

phi25
25.09.2012, 15:41
Ich bin mit 19 zum Heer und hab in der Kaserne gewohnt, mit 20 dann eine eigene Wohung bevor ich noch einen Job hatte und mit 22 kam das erste Kind.
War zwar ein finanzielles Desaster aber eine gute Schule fürs Leben.
Meinen Vater kenn ich nicht und meine Mutter hatte auch kein Geld mich auf die Uni zu schicken.
Ich bin jedenfalls für Studiengebühren :Cheese:

pegleg
25.09.2012, 17:47
Wird man beim Militär nicht eher zur Unselbständigkeit erzogen?
Nur nicht selber denken.. :Lachanfall:

Zu der 65km putzenden Mutti...
die hat wahrscheinlich noch nicht mit Triathlon angefangen
und der is langweilig :cool: