felö
09.08.2012, 15:31
Ist schon wieder 3 Wochen her, aber ich habe mich durchgerungen, doch noch einen kleinen Bericht zu einem kleinen, aber feinen Rennen zu schreiben, kein Triathlon und trotzdem eine Herausforderung, die den einen oder anderen hier ansprechen könnte:
Allegra* Engadina
*rätoromanisch: „Freue Dich"
Nach 5 Teilnahmen am Inferno Triathlon und einer erfolgreichen Teilnahme am Gigathlon 2011 war ich auf der Suche nach einem neuen Erlebnisevent. Ganz nach meinen Vorlieben für kleine Höhenmeter reiche Rennen mit technischem Anspruch, wurde ich ausgerechnet im schönen Engadin in der Schweiz fündig – beim Alpinathlon.
Für ausreichend Herausforderung und Abwechslung wurde durch abwechslungsreiche Streckenwahl vom Veranstalter gesorgt:
1.Rennrad: Start in Bergün, Fahrt über den Albula ins Engadin: 38,6km, 1300Hm
2. Mountainbike: über teils sehr technische Trails: 28,9km, 1180Hm
3. Lauf: zunächst eben, dann doch noch ein paar steile Höhenmeter: 16km, 590Hm
4. Mountainbike: nicht viele Höhenmeter, aber nette Trails: 32,1km, 790Hm
5. Lauf: sehr anstrengend, insbesondere aufgrund des Untergrunds und der Höhe: 11,9km, 1696Hm
→ 5540Höhenmeter und 127km insgesamt, Ziel Bergstation Piz Corvatsch 3'303 m.ü.M. (laut Veranstalter höchstes Ziel Europas?)
Neben der Strecke, der Höhe (alles spielt sich zwischen ca. 1700 und 3300 m.ü.M. ab), war das Besondere, dass mit mir nur ca. 40 Einzelstarter die Herausforderung Alpinathlon angenommen haben, ein kleines recht überschaubares Feld.
In Schweizer Präzision Abfahrt mit dem Zug und den Rennrädern um 5:15 Uhr am Bahnhof St. Moritz, um pünktlich den Startort Bergün auf der anderen Seite des Albula Passes zu erreichen.
Leider war das Wetter am Morgen eher Bescheiden und so mussten wir in dichten Wolken und bei Temperaturen zwischen 2 und 4 Grad Celsius den Albula hochpedalieren. Oben angekommen war ich positiv überrascht, dass die Abfahrt recht trocken war und so war die Wechselzone in St. Moritz schon recht bald erreicht.
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/90/972390/3065356165313437.jpg
Nach schnellem Wechsel auf´s Bike ging es nach steilem Anstieg zur Apl Muntatsch bald auf einen recht anstrengenden und technisch nicht wenig anspruchsvollen Singletrail, um dann in rasanter Abfahrt wieder die Wechselzone in St. Moritz zu erreichen.
Was folgte war der erste Laufabschnitt entlang den Engadiner Seen, um nach ca. 8km schnell Höhe zu gewinnen, d.h. die Strecke wurde recht steil und ich durfte die ersten Gehpassagen genießen, um abschließend nicht gerade zur Freude meiner Oberschenkel rasch wieder bergab zur Wechselzone zu laufen. Für mich als eher durchschnittlichen Läufer, waren die 90 Minuten für diese Strecke sehr erfreulich.
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/90/972390/3765353635396631.jpg
Die zweite Bikestrecke hatte nicht ganz so viele Höhenmeter parat, führte aber über tolle Trails Richtung Morteratsch und überraschte mit einigen giftigen Rampen, an denen sich bei mir die bereits in den letzten Stunden gesammelten Höhenmeter etwas bemerkbar gemacht haben und so war ich froh, zum letzten Mal die Wechselzone in St. Moritz erreichen zu dürfen, mit einem reichlichen Zeitpolster für den letzten Abschnitt, den Höhepunkt der ganzen Veranstaltung: die Laufstrecke zum Corvatsch.
Erstmals in der kurzen Geschichte des Aplinathlon gestattete das Wetter eine Zielankunft auf dem Corvatsch – in den beiden Jahren zuvor musste das Ziel bei Regen und Schneefall nach unten verlegt werden.
Der Aufstieg begann mit einigen sonnigen Abschnitten mit einem traumhaften Trail durch Nadelwald, über Geröllfelder und schließlich steil ansteigend zur Mittelstation der Corvatschbahn, an der ich zum letzten Mal mein phantastisches Supporterteam treffen durfte. Schnell eine Gorejacke, eine Mütze, ein letztes Gel und eine Trinkflasche geschnappt und schon habe ich mich auf die letzten 700 Hm aufgemacht.
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/90/972390/6532363032316139.jpg
Zunächst noch auf gutem Weg zur Fuorcla Surlej, wo ein kurzes Wolkenfenster einen traumhaften Blick u.a. auf Piz Roseg und Biancograt zugelassen haben, bevor die letzte Herausforderung folgte:
Mangels Weg wurde ein solcher einfach mit kleinen Fähnchen durch´s Geröll neu markiert. Aber als ob das den Veranstaltern nicht genug war, führten die letzten 350 – 400 Höhenmeter durch ein steiles Schneefeld zur Gipfelstation und das im dichten Nebel, kaltem Wind und Temperaturen am Gipfel von -2 Grad bei leichtem Schneefall.
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/90/972390/3030343830363932.jpg
100 Meter vor dem Ziel der tolle Empfang durch meine Tochter, die mich auf diesen letzten Metern begleitet und obwohl es nicht die „berühmten“ letzten Stufen vom Schilthorn waren, war es ein unbeschreibliches Gefühl, nach einem fast perfekten Wettkampftag als einer von 40 Finishern in der Kategorie Einzelstarter das „höchste Ziel Europas“ zu erreichen.
... Fortsetzung folgt ...
Allegra* Engadina
*rätoromanisch: „Freue Dich"
Nach 5 Teilnahmen am Inferno Triathlon und einer erfolgreichen Teilnahme am Gigathlon 2011 war ich auf der Suche nach einem neuen Erlebnisevent. Ganz nach meinen Vorlieben für kleine Höhenmeter reiche Rennen mit technischem Anspruch, wurde ich ausgerechnet im schönen Engadin in der Schweiz fündig – beim Alpinathlon.
Für ausreichend Herausforderung und Abwechslung wurde durch abwechslungsreiche Streckenwahl vom Veranstalter gesorgt:
1.Rennrad: Start in Bergün, Fahrt über den Albula ins Engadin: 38,6km, 1300Hm
2. Mountainbike: über teils sehr technische Trails: 28,9km, 1180Hm
3. Lauf: zunächst eben, dann doch noch ein paar steile Höhenmeter: 16km, 590Hm
4. Mountainbike: nicht viele Höhenmeter, aber nette Trails: 32,1km, 790Hm
5. Lauf: sehr anstrengend, insbesondere aufgrund des Untergrunds und der Höhe: 11,9km, 1696Hm
→ 5540Höhenmeter und 127km insgesamt, Ziel Bergstation Piz Corvatsch 3'303 m.ü.M. (laut Veranstalter höchstes Ziel Europas?)
Neben der Strecke, der Höhe (alles spielt sich zwischen ca. 1700 und 3300 m.ü.M. ab), war das Besondere, dass mit mir nur ca. 40 Einzelstarter die Herausforderung Alpinathlon angenommen haben, ein kleines recht überschaubares Feld.
In Schweizer Präzision Abfahrt mit dem Zug und den Rennrädern um 5:15 Uhr am Bahnhof St. Moritz, um pünktlich den Startort Bergün auf der anderen Seite des Albula Passes zu erreichen.
Leider war das Wetter am Morgen eher Bescheiden und so mussten wir in dichten Wolken und bei Temperaturen zwischen 2 und 4 Grad Celsius den Albula hochpedalieren. Oben angekommen war ich positiv überrascht, dass die Abfahrt recht trocken war und so war die Wechselzone in St. Moritz schon recht bald erreicht.
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/90/972390/3065356165313437.jpg
Nach schnellem Wechsel auf´s Bike ging es nach steilem Anstieg zur Apl Muntatsch bald auf einen recht anstrengenden und technisch nicht wenig anspruchsvollen Singletrail, um dann in rasanter Abfahrt wieder die Wechselzone in St. Moritz zu erreichen.
Was folgte war der erste Laufabschnitt entlang den Engadiner Seen, um nach ca. 8km schnell Höhe zu gewinnen, d.h. die Strecke wurde recht steil und ich durfte die ersten Gehpassagen genießen, um abschließend nicht gerade zur Freude meiner Oberschenkel rasch wieder bergab zur Wechselzone zu laufen. Für mich als eher durchschnittlichen Läufer, waren die 90 Minuten für diese Strecke sehr erfreulich.
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/90/972390/3765353635396631.jpg
Die zweite Bikestrecke hatte nicht ganz so viele Höhenmeter parat, führte aber über tolle Trails Richtung Morteratsch und überraschte mit einigen giftigen Rampen, an denen sich bei mir die bereits in den letzten Stunden gesammelten Höhenmeter etwas bemerkbar gemacht haben und so war ich froh, zum letzten Mal die Wechselzone in St. Moritz erreichen zu dürfen, mit einem reichlichen Zeitpolster für den letzten Abschnitt, den Höhepunkt der ganzen Veranstaltung: die Laufstrecke zum Corvatsch.
Erstmals in der kurzen Geschichte des Aplinathlon gestattete das Wetter eine Zielankunft auf dem Corvatsch – in den beiden Jahren zuvor musste das Ziel bei Regen und Schneefall nach unten verlegt werden.
Der Aufstieg begann mit einigen sonnigen Abschnitten mit einem traumhaften Trail durch Nadelwald, über Geröllfelder und schließlich steil ansteigend zur Mittelstation der Corvatschbahn, an der ich zum letzten Mal mein phantastisches Supporterteam treffen durfte. Schnell eine Gorejacke, eine Mütze, ein letztes Gel und eine Trinkflasche geschnappt und schon habe ich mich auf die letzten 700 Hm aufgemacht.
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/90/972390/6532363032316139.jpg
Zunächst noch auf gutem Weg zur Fuorcla Surlej, wo ein kurzes Wolkenfenster einen traumhaften Blick u.a. auf Piz Roseg und Biancograt zugelassen haben, bevor die letzte Herausforderung folgte:
Mangels Weg wurde ein solcher einfach mit kleinen Fähnchen durch´s Geröll neu markiert. Aber als ob das den Veranstaltern nicht genug war, führten die letzten 350 – 400 Höhenmeter durch ein steiles Schneefeld zur Gipfelstation und das im dichten Nebel, kaltem Wind und Temperaturen am Gipfel von -2 Grad bei leichtem Schneefall.
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/90/972390/3030343830363932.jpg
100 Meter vor dem Ziel der tolle Empfang durch meine Tochter, die mich auf diesen letzten Metern begleitet und obwohl es nicht die „berühmten“ letzten Stufen vom Schilthorn waren, war es ein unbeschreibliches Gefühl, nach einem fast perfekten Wettkampftag als einer von 40 Finishern in der Kategorie Einzelstarter das „höchste Ziel Europas“ zu erreichen.
... Fortsetzung folgt ...