Vollständige Version anzeigen : Werdet Chirurgen!
Thorsten
04.01.2008, 16:20
Der Tipp für alle, die ihre Berufswahl noch nicht getroffen haben: Chirurg werden und eine ambulante Praxis aufmachen.
Hatte letztens einen eingewachsenen Zehennagel am Fuß (großer Zeh). Also morgens in der Praxis angerufen, Termin gemacht, dass ich gleich vorbeikommen konnte. Dauer ca. 3 Minuten. Hingekommen, von der Helferin ins Behandlungszimmer gebracht worden, durfte den Schuh und Socken ausziehen. Arzt kommt rein, guckt drauf, meint "gut, dass sie gekommen sind, da müssen wir schneiden", wäscht sich die Hände, piekst mir 2 Spritzen in den großen Onkel und ist wieder raus. Zeitaufwand: 4 Minuten für die Helferin, 1-2 Minuten für den Arzt. 10 Minuten liege ich da alleine rum, dann kommen die beiden wieder, kurzes Zwicken, ob die Betäubung auch wirkt, "Nagelschere" angesetzt und so wie man selbst den Nagel vorne abschneidet, schneidet er ihn seitlich ab, huscht wieder raus, die Helferin wickelt einen Verband rum und das wars. 2 Minuten für den Arzt, 4 Minuten für die Helferin. Termin für den nächsten Tag zum Nachgucken ausgemacht, am nächsten Tag hin, Helferin macht den Verband ab, Arzt guckt drauf, meint "alles ok", Helferin macht neuen Verband dran. Zeitaufwand 1 Minute für den Arzt, 5 Minuten für die Helferin.
Weil das so schnell und einfach ging, hatte ich mit maximal 100 € gerechnet. Das Spritzen und Schneiden hätte wahrscheinlich eine zuckerkranke Fußpflegerin auch hinbekommen ...
Insgesamt waren das 16 Minuten für die Helferin, 5 Minuten für den Arzt und eine Rechnung geschrieben. Kosten als Privatpatient: 190,48 € Behandlungskosten plus 17,86 € Verbandsmaterial, Spritze.
Davon macht man 5 Stück am Tag, 20 Tage im Monat, verdient 20.000 € im Monat, zahlt davon 3000 € an die Helferin, 2000 € an Praxismiete und kann mit 15.000 € gut leben. Die braucht man natürlich auch, denn wenn morgens um 11 Uhr alles getan ist, fängt das teure Freizeitleben an.
Während meine Hausärztin mir echt niedliche Rechnungen schreibt und Krankenhausärzte eh ausgebeutet werden, ist das mal genau das Gegenteil davon.
verdient 20.000 € im Monat, ... meine Hausärztin mir echt niedliche Rechnungen schreibt und Krankenhausärzte eh ausgebeutet werden, ist das mal genau das Gegenteil davon.Schön das die Thorsten-Welt so einfach ist ... :Huhu:
count-zero
04.01.2008, 16:56
Der Tipp für alle, die ihre Berufswahl noch nicht getroffen haben: Chirurg werden und eine ambulante Praxis aufmachen.(...)
Hättest Du mir das nicht vor 18 Jahren sagen können?!? :-(( Ich hätte Dir dann jetzt auch 'nen guten Preis gemacht! ;)
Cheers,
Marc
Thorsten
04.01.2008, 17:09
Schön das die Thorsten-Welt so einfach ist ... :Huhu:
Für die OP des Morbus dingsbums - du weißt schon, das mit dem Gnubbel an der Hand - hat die gleiche Praxis vor ein paar Jahren einen knappen Tausender genommen. OP hat damals eine halbe Stunde gedauert plus einmal vorher angeguckt und ein paar mal danach angeguckt und Verband gewechselt. Man kann sich die Welt auch kompliziert machen, in dem Fall der Chirurgen ist sie einfach nur teuer :Nee: und meine Hausärztin muss sich für 60 € bei irgendwelchem Kleinkram mindestens die gleiche Zeit nehmen. Aber die Sätze, die der Chirurg für Kassenpatienten erhält, erfordern vermutlich doch, bis nachmittags zu arbeiten.
...ich kenen noch keinen Chirugen der sich auf eingewachsene Zehennägel spezialisiert hat und davon Leben kann..aber es gibt ja freie Berufswahl und wenn Du meinst das das so lukrativ ist mach es doch..
mauna_kea
04.01.2008, 17:19
3000euro für die helferin ?
2000euro für die praxis ?
das eine ist wohl zu hoch, das andere zu niedrig.
mein nachbar verkauft einrichtungen und material für zahnärzte und meinte, dass seine firma immer mehr zahnärzten die nötigen kredite verweigert, weil die einfach zu wenig verdienen.
scheint doch nicht sooo leicht zu sein.
und ein porsche wird auch immer teurer :Gruebeln:
dann werde ich wohl doch lieber topmanager. am besten nach einem jahr mit 50 millionen abfindung gehen.
...und frag mal den Chirugen was er bei einer normalen OP an den Anästheisten abdrücken muss
, das könnte dann vielleicht für Dich bei der Berufswahl lukrativer sein...
Thorsten
04.01.2008, 17:55
...ich kenen noch keinen Chirugen der sich auf eingewachsene Zehennägel spezialisiert hat und davon Leben kann..aber es gibt ja freie Berufswahl und wenn Du meinst das das so lukrativ ist mach es doch..
Die Dinger wachsen meistens einfach zu gerade ;), war auch erst das zweite mal im Leben.
Und für den Umstieg bin ich vermutlich langsam zu alt.
Klar kommen da noch andere Kosten, andere Behandlungen, andere Einnahmen etc. hinzu, aber in den beiden Fällen, in denen ich da war, ist das nicht nur nach der Teilkosten- sondern auch nach der Vollkostenrechnung aufgegangen.
Ich denke, dass die Einrichtungen von Zahnarztpraxen gegenüber anderen Arztpraxen extrem teuer sind. Radiologen dürften sich ebenfalls in hohen Dimensionen bewegen.
Und für den Umstieg bin ich vermutlich langsam zu alt.
Falls du dich trotz deines fortgeschrittenen Alters doch noch zum Chirurgen umschulen lässt und eine eigene Praxis eröffnest: sag mir Bescheid, ich würde die Halbtagsstelle als Helfer nehmen, die mit 3000€ dotiert ist (gehe mal davon aus, dass du netto meintest :Lachen2: ). Bei einer Spezialisierung auf Fußnägel könnte man die Praxiskosten sicher noch deutlich drücken und so schon gegen 9.30 Uhr Schluss machen.
Mein Steuerberater hat mir am letzten Wochenende erzählt (obwohl ich's eigentlich gar nicht hören wollte), dass Augenärzte den größten Reibach machen bei den Halbgöttern in Weiß. Kannst du das evtl. mit einigen kreativen Rechnungen belegen?
Thorsten
04.01.2008, 19:29
Du gibst mit deiner Größe bestimmt eine grazile Arzthelferin ab :Cheese:.
Beim Augenarzt muss ich zum Glück passen. Als Computer-Fuzzie mache ich alle paar Jahre den Sehtest in der Firma und bislang gehen die Tests immer >= 100% aus. Ein Augenarzt im Krankenhaus hat für mich von der BG nur einmal im Leben nach einem Radunfall auf dem Arbeitsweg Geld gesehen. Hoffe, das bleibt auch noch lange so :).
Für die OP des Morbus dingsbums - du weißt schon, das mit dem Gnubbel an der Hand - hat die gleiche Praxis vor ein paar Jahren einen knappen Tausender genommen. OP hat damals eine halbe Stunde gedauert plus einmal vorher angeguckt und ein paar mal danach angeguckt und Verband gewechselt.Gut! Kann ich was dazu sagen, da ich auch Morbus Dingsbums (Dupuytren) hatte. Meine Op hat mit allem Drum und Dran 2400 Euro gekostet. Und ich bin sehr froh, dass ich nicht an einen Wald-und-Wiesen-Arzt geraten bin, wie so manch andere(r). Meine Op war nicht in einer halben Stunde getan, sondern hat 2:30h gedauert und wenn meine Ärztin nicht so sorgfältig und klasse garbeitet hätte, dann wäre mein kleiner Finger amputiert worden.
Vorher 5.12.03 (das war das maximum an geradem Finger, vorne leichte Taubheit durch Unterbrechung der Versorgung):
435
Und das war dann am nächsten Tag 6.12.03 (36 Stiche/Nähte, das Fädenziehen war die Hölle)
436
Heute ist der Finger zu 90% funktionsfähig, kannste Dir gerne bei Gelegenheit ansehen.
Meine Ärztin ist jeden Cent wert und wenn sie ihr Geld jeden Tag mit der Sackkarre heimschieben muss, dann gönne ich ihr das von Herzen.
Und gleiches gilt für meine Zahnärztin, die meine Behandlungen bisher mit Vollnarkose (5 Stunden kosten 600,- Euro) gemacht hat, weil Oe ein Hosenscheisser vor dem Herren ist. Saubere Arbeit die eben ihren Preis hat.
sybenwurz
04.01.2008, 21:15
Ich denke, es gibt in jedem Job Leute, die ihr Geld verdienen.
Normalerweise und wennst nicht privatversichert bist, kriegste ja gar nicht mit, was die Docs so auf die Rechnung schreiben...
Thorsten
04.01.2008, 21:18
Ging mir auch nicht pauschal um alle Behandlungskosten, meine Schulter mit Reha waren damals 20.000 DM und auch jeden Euro wert, sondern um 200 € für "gelerntes Nägelschneiden" mit einem Gesamtaufwand von ca. einer halben Personenstunde. Der Schnippschnapp waren 63,41 € plus 23,31 € "Ambulanzzuschlag, Op < 500 Punkte" und wirklich keine 2 Minuten.
Thorsten
04.01.2008, 21:25
Normalerweise und wennst nicht privatversichert bist, kriegste ja gar nicht mit, was die Docs so auf die Rechnung schreiben...
Stimmt, die in der gesetzlichen kriegen das nie zu sehen, egal, was da auch für ein Mist draufgeschrieben wird. Dafür können die auch kein Veto einlegen. Mir war relativ kurz nach dem Zahnarztbesuch mal was wieder ab-/rausgefallen, hatte dem Zahnarzt dann auch gesagt, dass das ja wohl auf Gewährleistung ginge, aber trotzdem eine Rechnung erhalten. Auf Nachfrage zunächst: "Reichen Sie es doch Ihrer PKV ein", was ich aber eh nicht wollte, da ich im allgemeinen meine Krankenkosten selbst bezahle und die PKV nur für wirklich große Dinge in Anspruch nehme. Nach Rückfrage beim Zahnarzt hieß es dann "bitte schmeißen Sie die Rechnung einfach weg". In der GKV wäre das gnadenlos abgerechnet worden.
Dafür kriegen die von der GKV insgesamt nur sehr, sehr wenig Geld.
Ähm, also Thorsten... so Kleinkram mach ich auf dem Küchentisch...
Anja *messerwetz*
Ähm, also Thorsten... so Kleinkram mach ich auf dem Küchentisch... nääää Anja du weißt doch der Thorsten ist unkaputtbar schmerzlos und kälteunempfindlich ... :Cheese:
nääää Anja du weißt doch der Thorsten ist unkaputtbar schmerzlos und kälteunempfindlich ... :Cheese:
Jep. Der hat sich in meinem Wohnzimmer die Zehe gebrochen und ich habs erst Wochen später erfahren. Vermutlich war sie schon vorher erfroren oder in meinem Kaffee waren irgendwelche lähmende Substanzen. Auf jeden Fall ging Thorsten scheinbar schmerzfrei aus meinem Haus.
Anja
Vermutlich war sie schon vorher erfroren oder in meinem Kaffee waren irgendwelche lähmende Substanzen. Auf jeden Fall ging Thorsten scheinbar schmerzfrei aus meinem Haus.
jaja die Friesenpower eben ...:Peitsche:
jaja die Friesenpower eben ...:Peitsche:
Und überlebt jetzt schon seit Jahren in Hessen...
Anja
Thorsten
04.01.2008, 22:52
Ähm, also Thorsten... so Kleinkram mach ich auf dem Küchentisch...
Anja *messerwetz*
Ach hätte ich das gewusst, wäre ich schnell vorbeigekommen :Cheese:. Ich hab das auch erst mit Selbstverstümmelung probiert, hat aber nicht geholfen :Nee:.
Die vermutlich gebrochene Zehe wurde ja noch am selben Nachmittag unter mehrtägige Vaddertachs-Alkoholisierung gesetzt :Prost:, das ging schon.
Ach hätte ich das gewusst, wäre ich schnell vorbeigekommen :Cheese:. Ich hab das auch erst mit Selbstverstümmelung probiert, hat aber nicht geholfen :Nee:.
Die vermutlich gebrochene Zehe wurde ja noch am selben Nachmittag unter mehrtägige Vaddertachs-Alkoholisierung gesetzt :Prost:, das ging schon.
Genaut, Du bist tapfer rausmarschiert, bevor ich Dir einen riesen Verband verpaßt und Dir die Vatertagstour noch ausgeredet hätte.
Anja
...
Hatte letztens einen eingewachsenen Zehennagel am Fuß (großer Zeh). Also morgens in der Praxis angerufen, Termin gemacht, dass ich gleich vorbeikommen konnte...
Damit geht man zum Arzt ??? :Gruebeln:
Sobald sich sowas andeutet kann man einfach mit ner aufgeklappten Schere oder ähnlichem über den Nagel schaben und zwar in der Mitte des Nagels vom Nagelmond zur Spitze des Nagels.
Damit trägt man die oberen Schichten des Nagels an dieser Stelle ab und nimmt dadurch den Druck auf die Seiten weg.
Kostet 1 Minute, tut nicht weh und quitscht auch nicht !
Joerg aus Hattingen
04.01.2008, 23:55
Damit geht man zum Arzt ??? :Gruebeln:
Sobald sich sowas andeutet kann man einfach mit ner aufgeklappten Schere oder ähnlichem über den Nagel schaben und zwar in der Mitte des Nagels vom Nagelmond zur Spitze des Nagels.
Damit trägt man die oberen Schichten des Nagels an dieser Stelle ab und nimmt dadurch den Druck auf die Seiten weg.
Kostet 1 Minute, tut nicht weh und quitscht auch nicht !
Und billiger ist es auch noch:-)
Joerg
sybenwurz
05.01.2008, 00:05
mit ner aufgeklappten Schere oder ähnlichem über den Nagel schaben und zwar in der Mitte des Nagels vom Nagelmond zur Spitze des Nagels.
Kannste davon evtl. mal ne Prinzipskizze anfertigen?
Nur, fallses mal in der Nacht vor Roth brennt...
Thorsten
05.01.2008, 00:26
Der Zehennagel war ein Andenken an Roth. Erst blau gewesen, dann fällt irgendwann oben der alte Zehennagel ab, unten drunter kommt so 'ne halbfertige, krüppelige Kreatur zum Vorschein, die dann noch nicht mal Plan hat, in welche Richtung es zu gehen hat. Und schwupps hat sich das Ding verlaufen, entzündet und alle eigenen Versuche der ersten Woche haben nichts gefruchtet. Also musste ich mal zum Arzt gehen.
Skizze ?? Muss ich mal drüber nachdenken.
Aber stell dir einfach ein Stück halben Schlauch vor, den du flach auf einen Tisch drücken möchtest.
Das geht nur, wenn du die Dicke der Schlauchwand außen dünner machst, und zwar hauptsächlich an der Line an der der größte Druck beim Flachdrücken auftritt.
Dieses Linie des größten Drucks läuft beim Halbschlauch (wie auch beim eingewachsenen Nagel) längs der Halbschlauchoberfläche, in der Mitte des Halbschlauchs. An genau dieser Linie musst du den Druck aus dem Halbschlauch oder dem Nagel nehmen.
Beim Nagel einfach eine große, nicht allzu scharfe Papierschere öffnen, und mit der einen Klinge leicht über den Nagel schaben. Dabei entfernt man bei jedem Zug wenige Mikrometer von der Oberfläche. Das macht man so ca 10 Mal. Und natürlich nicht, bis der ganze Nagel weg ist, sondern wirklich nur bis die Oberfläche etwas dünner geworden ist.
ich habs mal versucht was zu fotografieren.
Das hat bei mir auch funktioniert, als der Nagel schon entzündet war. War nach wenigen Tagen alles wieder paletti. Wunder kann man natürlich nicht erwarten: Selbst wenn der Druck auf die Seiten sofort weg ist, dauert es natürlich ein paar Tage bis die Entzündung abgeklungen ist.
Ich lass das gar nicht mehr soweit kommen. Wenn ich beim Nagelschneiden merke, dass sich der Nagel verdickt, oder sich die Seiten des NAgels ins Nagelbett drücken, trage ich sofort die Oberfläche wie oben beschrieben ab.
Ich schätze mal, dass das bei mir so alle 1 bis 2 Jahre mal vorkommt. Danach hat man dann lange Ruhe. Der Nagel sieht danach auch wieder richtig symmetrisch aus.
Der Tipp kam damals von meinen Eltern, die das beide so machten. Auch meine Oma kannte die Methode.
(Die andere Methode den Druck wegzunehmen ist, die Seiten des Nagels zu entfernen. Das machen oft Fußpfleger. Das macht aber in meinen Augen keinen Sinn, da der Nagel danach oft unförmig nachwächst und das Schneiden an den Seiten weitere Entzündungen nach sich ziehen kann. Ich denke die Vorhehensweise liegt daran, dass Leute in diesen Berufen meist kein ausgeprägtes technisches Verständnis haben und sie natürlich an der o.g. Methode nix verdienen)
Sobald sich sowas andeutet kann man einfach mit ner aufgeklappten Schere oder ähnlichem über den Nagel schaben und zwar in der Mitte des Nagels vom Nagelmond zur Spitze des Nagels.
Damit trägt man die oberen Schichten des Nagels an dieser Stelle ab und nimmt dadurch den Druck auf die Seiten weg.
Kostet 1 Minute, tut nicht weh und quitscht auch nicht !
Hey Arne das ist mal ein Tip! und was für einen Artikel zum Thema körperliche Befindlichkeiten des Triathleten :Cheese: Fragen Sie Dr. Scotti :Lachen2:
@Thorsten: aus dem Umstand, daß Du alle Posten der Behandlung kennst, schliesse ich mal, daß Du privatversichert bist. Lass Dir mal erklären, wie die Abrechnung für Kassenpat. läuft dann ist irgendwie klar, daß solche Sachen eine Art vo Quersubvention darstellen. Das ganze System ist irgendwie seltsam.
m.
Thorsten
05.01.2008, 18:58
Im Detail kenne ich es nicht, aber was man ab und an so liest, kommt es eher in die Richtung sozialistischer Umverteilung nicht vorhandener Mittel als in Richtung wirtschaftlich, logisch, nachvollziehbar, verursachungsgerecht, glaubwürdig, etc. Ich hatte immerhin die Auswahl ob ich zu den Quersubventionierern gehören wollte oder ohne zu subventionieren die halbe Leistung für den doppelten Beitrag bekommen möchte (habe ersteres genommen).
Im Detail kenne ich es nicht, aber was man ab und an so liest, kommt es eher in die Richtung sozialistischer Umverteilung nicht vorhandener Mittel als in Richtung wirtschaftlich, logisch, nachvollziehbar, verursachungsgerecht, glaubwürdig, etc. Ich hatte immerhin die Auswahl ob ich zu den Quersubventionierern gehören wollte oder ohne zu subventionieren die halbe Leistung für den doppelten Beitrag bekommen möchte (habe ersteres genommen).
Willkommen auf dem Boulevard.
kaiseravb
05.01.2008, 20:38
Im Detail kenne ich es nicht, aber was man ab und an so liest, kommt es eher in die Richtung sozialistischer Umverteilung nicht vorhandener Mittel als in Richtung wirtschaftlich, logisch, nachvollziehbar, verursachungsgerecht, glaubwürdig, etc. Ich hatte immerhin die Auswahl ob ich zu den Quersubventionierern gehören wollte oder ohne zu subventionieren die halbe Leistung für den doppelten Beitrag bekommen möchte (habe ersteres genommen).
Es geht eben nichts über ein gut gepflegtes Klischee. ;)
Und obwohl Du Dich freiwillig bewusst fürs quersubventionieren (das ohne Zweifel und sogar nachweisbar massiv stattfindet) entschieden hast, ist Dir die eigentlich gar nicht mal soooo hohe Rechnung eine Frederöffnung wert?
Du könntest als Privatversicherter ja, anstatt Dich über den zu hohen Preis zu beschweren, den Arzt auch dem Wettbewerb aussetzen und vorher fragen, was das kostet. Wenns zu teuer ist, gehst Du eben in ne andere Werkstatt. :Lachen2:
Noch eine Anmerkung am Rande: die Aufgabe des staatlichen Gesundheissystems ist nicht in erster Linie, wirtschaftlich zu sein. Wenn das so wäre, käme der Durchschnittsversicherte bei weitem nicht so billig weg. Der Umverteilungsgedanke kommt dem schon ganz nahe, wenn auch nicht sozialistisch sondern eher solidarisch. Das das nicht immer funktioniert und warum will ich jetzt gar nicht thematisieren. Das es an vielen Ecken überholt ist und durch und durch verbesserungsbedürftig wie -würdig sei dem unbenommen.
Thorsten
05.01.2008, 21:35
Ging nicht um die absolute Höhe, ich habe schon genügend Arztrechnungen bezahlt, die viel höher waren und das war völlig ok, aber mit einer halben Stunde Aufwand hat noch keiner soviel genommen. Das hat mich geärgert.
Aber irgendwie arbeiten die doch nach ihrer Gebührenordnung, oder? Wird's da woanders billiger?
Sozialistisch war doch aus den Lehren der Geschichte das, was am Ende nicht mehr ohne fremde Hilfe funktioniert ;), solidarisch kann dagegen schon funktionieren. Wobei das Solidarsystem alleine mit den GKV wohl kaum für das wirtschaftliche Überleben der Ärzte ausreichen dürfte. Für mich hat das Solidarsystem der gesamten (G + P) KV schon den Zweck, dass es den einzelnen vor einer Überbelastung, die er nicht mehr tragen kann, schützt. Wenn nämlich mal richtige Kosten anfallen für schwerste Krankheiten und nicht nur ein paar Hunderter (oder sogar auch Tausender). Da muss wirtschaftliches Denken nicht per se auf der Strecke bleiben. Das GKV-System bietet meiner Ansicht nach dem Versicherten kaum einen Anreiz zum sorgsamen Umgang mit der Versicherungsleistung, da er weder persönlich etwas davon hat, sparsam zu sein und sich eine Leistung zu verkneifen, noch er etwas darüber erfährt, wie die Kosten sind. Das verführt doch auch zu einer Mentalität "nimm was du kriegen kannst", auch wenn das nicht mehr viel ist.
docpower
05.01.2008, 23:45
ES lebe die Neidgesellschaft.
Und die pseudointellektuellen Milchmädchenrechnungen.
Von wegen 2 Mille Miete. Usw.
Docpower, der kein Chirurg ist, aber genug Chirirgen kennt, die sich ob des Beitrages fragen müssten, was sie eigentlich falsch machen.
Thorsten
06.01.2008, 00:21
Das ging kein Stück in Richtung Neid auf die Chirurgen, sondern darum, dass ich 200 € für eine halbe Stunde komplikationsfreie Arbeit als überteuert empfinde. Der Chirurg selbst (der sicher und zurecht der teurere Part gegenüber der Helferin ist) hat davon 5 Minuten bewerkstelligt. Wer das Glück hat, für diese Arbeit solch eine Rechnung schreiben zu dürfen, hat an der Stelle mit Sicherheit nichts falsch gemacht.
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