Vollständige Version anzeigen : Carbonlenker und seine Drehmomente
timetrial
04.01.2008, 11:05
Ein frohes und gesundes neues Jahr an Euch alle!
Der Weihnachtsmann hat mir zu Weihnachten einen Easton Attack TT Zeitfahrlenker geschenkt. Bei der Montage möchte ich jetzt genau die Drehmomente beachten, damit ich den Lenker nicht beschädige. Ich möchte Vison Zeitfahrbremshebel mit Adapter (Innenrohrklemmung) und Dura Ace Endschalthebel montieren.
Kennt jemand von Euch die Anzugsdrehmomente für Innenrohrklemmungen bei solchen Carbonlenkern?
An meinem Ritchey WCS Vorbau sind die Drehmomente mit 5 Nm angegeben.
Danke für eine Antwort und schönes Trainingswochenende!
;)
sybenwurz
04.01.2008, 12:15
Die Drehmomente sollten eigentlich bei solch High-End-Kram immer bei der Montageanleitung dabei sein.
Ansonsten bekommst du sie vom Importeur (für Easton: Grofa (http://www.grofa.de))
ABER: die angegebenen Drehmomente beziehen sich üblicherweise auf das, was die Bauteile (Gewinde, Vorbaudeckel etc) vertragen und sagen zunächst erstmal nix darüber aus, ob sie deinen Lenker bei Einhaltung nicht evtl einschnüren und zu Edelschrott verarbeiten (gilt auch für Sattelstützen und die Angaben an der Klemmschelle oder die Vorbauklemmung am Carbon-Gabelschaft.)
5Nm am Vorbaudeckel hört sich jedoch so an, als sollte ein Lenker dies aushalten.
Generell solltest du die Dynamic Carbonmontagepaste (http://www.bike-discount.de/shop/a2367/dynamic_montagepaste_80g.html?) verwenden und die Gewinde sowie die unterseite der Schraubenköpfe leicht fetten.
Dann den Lenker in die Klemmung einlegen, den Vorbaudeckel anbringen und alle Schrauben gleichmässig anziehen, wobei du drauf achten solltest, dass die Klemmspalte oben und unten gleich sind. Wenn der Lenker beginnt, fest zu werden, ausrichten und die Schrauben so fest anziehen, dass der Lenker nicht mehr in der Klemmung verdreht werden kann. Dann noch etwa ne 4tel Umdrehung weiter anziehen. Mitm Drehmomentschlüssel würde ich tippen, dass du mit gefetteten Gewinden dann zwischen 3 und 4 Nm liegen wirst.
Generell gilt bei Carbon: so fest wie nötig anziehen, aber so leicht wie möglich!
Ausnahme mag die "sortenreine" Verwendung von Syntace-Parts darstellen, da sind alle Drehmomente so angegeben bzw die Klemmungen so ausgeführt, dass du sie nach Montageanleitung blind bis zum angegbenen Maximalwert zuleiern kannst.
Ich würde die Carbonteile auch nur mit dem richtigen Drehmoment anziehen. Da man sonst auch keine Gewährleistung mehr hat...
Hatte das Problem damals bei meinem ersten Kuota Kalibur, auf der Sattelstütze stand max. 10Nm, habe dann den Drehmoment auf 7Nm eingestellt und festgezogen, was war zu hören, ein lautes knacken.
Dann habe ich den Drehmoment nochmals geeicht, aber er stimmte.
Es folgte das telefonat mit dem Großhändler und raus kam das die Angabe auf der Stütze falsch ist, es reichen 5Nm, die haben dann das ganze Rahmenset getauscht.
Nur mal so am Rande...:Huhu:
sybenwurz
04.01.2008, 14:47
Naja, deiner Schilderung nach würde ich sagen: man muss das Drehmoment auch wissen.
Was ich oben aber sagen wollte: Das auf Schellen oder Klemmmechanismen angegebene Drehmoment kann für die darin geklemmten Bauteile zu hoch sein, daher nur so fest anziehen, dass sie sich nicht mehr verdrehen lassen und noch nen Hauch fester.
Nur so ist gewährleistet, dass das Material nicht stärker belastet wird als unbedingt nötig.
Wenn man alle Bauteile, die ich wegen zu hohem (aber auf der Klemmung angegebenem) Drehmoment schon entsorgen musste noch hätte verwenden können, würde ich alleine von den Verkäufen bei ebay leben können. Ne Klemmschelle verträgt halt bisweilen mehr als die Carbonsattelstütze, die von ihr in nen Klemmspalt gequetscht wird...
Naja, deiner Schilderung nach würde ich sagen: man muss das Drehmoment auch wissen.
Was ich oben aber sagen wollte: Das auf Schellen oder Klemmmechanismen angegebene Drehmoment kann für die darin geklemmten Bauteile zu hoch sein, daher nur so fest anziehen, dass sie sich nicht mehr verdrehen lassen und noch nen Hauch fester.
Nur so ist gewährleistet, dass das Material nicht stärker belastet wird als unbedingt nötig.
selbst muss man das nicht wissen, man muss wissen wo es steht, aber wenn vom Hersteller das Drehmoment schon aufgedruckt wird, sollte man sich als Endverbraucher darauf verlassen können.
Aber es gibt nun ja auch extra schon eine Paste die das Drehmoment um einige % verringert, denke das ist eine gute Investition.
Wenn man alle Bauteile, die ich wegen zu hohem (aber auf der Klemmung angegebenem) Drehmoment schon entsorgen musste noch hätte verwenden können, würde ich alleine von den Verkäufen bei ebay leben können. Ne Klemmschelle verträgt halt bisweilen mehr als die Carbonsattelstütze, die von ihr in nen Klemmspalt gequetscht wird...
Man geht auch in diesem Fall nicht von der Klemmschelle aus sondern von dem Bauteil was geklemmt werden soll, dies muss man schon selbst wissen.
hat nicht so geklappt wie ich es wollte, jetzt steht noch was im text drin:
selbst muss man das nicht wissen, man muss wissen wo es steht, aber wenn vom Hersteller das Drehmoment schon aufgedruckt wird, sollte man sich als Endverbraucher darauf verlassen können.
Aber es gibt nun ja auch extra schon eine Paste die das Drehmoment um einige % verringert, denke das ist eine gute Investition.
timetrial
04.01.2008, 15:56
Danke für Eure Antworten.
Ich werde mir jetzt zusätzlich zum Drehmomentschlüssel noch die Carbonmontagepaste kaufen.
Eine Frage hätte allerdings noch. Wie gehen denn heutzutage die Kontrolleure beim Bike-Check-In mit den Carbonboliden um, die in die Wechselzone geschoben werden? Ich finde es immer sehr nervenaufreibend, wenn ein Kontrolleur sich wie wild auf den Zeitfahraufsatz meines Rades legt, um feststellen zu können, ob er auch ja sicher montiert ist.
:Holzhammer:
sybenwurz
04.01.2008, 16:39
Aber es gibt nun ja auch extra schon eine Paste die das Drehmoment um einige % verringert, denke das ist eine gute Investition.
Der Link zu der Paste steht oben im zweiten Beitrag, bzw der ersten Antwort.
Das Zeug enthält kleine Kunststoffkügelchen, die beim Anziehen der Klemmung zerquetscht werden und dadurch die Klemmung verbessern, so dass ein geringeres Anzugs-Drehmoment ausreicht.
Man geht auch in diesem Fall nicht von der Klemmschelle aus sondern von dem Bauteil was geklemmt werden soll, dies muss man schon selbst wissen.
Dies wissen aber leider nur die wenigsten und noch weniger können die Klemmung des Bauteils einschätzen. Speziell am Gabelschaft und an der Sattelstütze gibt es verschiedene Klemmungen, die das Material unterschiedlich belasten.
Kaum ein Hobbyschrauber kann die Einschnürungen an nem Gabelschaft einschätzen bzw die Gefährdung, die davon ausgeht oder auch nicht.
Schau dich dochmal im Tour-Forum oder bei rennrad-news.de um, wie viele bebilderte Anfragen zu zerstörten Teilen da herumgeistern.
Eine Frage hätte allerdings noch. Wie gehen denn heutzutage die Kontrolleure beim Bike-Check-In mit den Carbonboliden um, die in die Wechselzone geschoben werden? Ich finde es immer sehr nervenaufreibend, wenn ein Kontrolleur sich wie wild auf den Zeitfahraufsatz meines Rades legt, um feststellen zu können, ob er auch ja sicher montiert ist.
Iss mir noch nicht passiert, ich würde aber in so nem Fall den betreffenden Herrn oder die Dame daraufhinweisen, dass auf dem Aufsatz nicht gesessen wird.
Eine Frage hätte allerdings noch. Wie gehen denn heutzutage die Kontrolleure beim Bike-Check-In mit den Carbonboliden um, die in die Wechselzone geschoben werden? Ich finde es immer sehr nervenaufreibend, wenn ein Kontrolleur sich wie wild auf den Zeitfahraufsatz meines Rades legt, um feststellen zu können, ob er auch ja sicher montiert ist.Keine Ahnung wo Du bisher eingecheckst hast, hessische Kampfrichter fassen Räder nicht an und legen sich schon garnicht auf die Auflieger ...
Ich werde mir jetzt zusätzlich zum Drehmomentschlüssel noch die Carbonmontagepaste kaufen.@sybenwurz: welchen Drehmomentschlüssel kannst du dem geneigten Schrauber empfehlen?
sybenwurz
04.01.2008, 17:20
Noja, im Bereich mit niedrigem Drehmoment führt kaum ein Weg um den Drehmomentschlüssel von syntace herum.
Von Würth und von Beta gibt es einen optisch identischen, der Syntace beginnt aber bei 1Nm und die beiden anderen bei 4Nm, wobei eigentlich nur beim Syntace die Skala weiter runter gezogen ist und ich daher annehme, dass man sich die Skalenschritte auf die beiden anderen aufmalen kann.
Syntace kostet nämlich 108€, Würth weiss ich nicht und Beta EVK 179€, also schon deutliche Unterschiede.
Leider aber hören die Dinger ja bei 20Nm auf und es gibt ne Menge Dinge, die am Fahrrad mehr benötigen, wie der Kassettendeckel, die Tretlager(schalen), Kurbelarme aufm Vierkant oder auch Pedale.
Da wird dann n zweiter Drehmomentschlüssel fällig.
Ich hab einen von Hazet, würde aber generell nen Hersteller empfehlen, der die Dinger nacheicht.
Ausserdem sollte man beachten, dass der Schlüssel (wegen der Tretlagerschalen und Pedale) in beide Richtungen auslöst (das tut der Kleine von Beta/Würth/Syntace zB nicht!) und dies der Einfachkeit halber, indem man den Vierkant, auf den die Nuss kommt, umstecken kann. Iss in der Werkstatt zwar lästig wenn man das Ding täglich oft benutzt, fürn Hausgebrauch sollte es aber kein Thema sein.
... würde aber generell nen Hersteller empfehlen, der die Dinger nacheicht. ...
wie meinstn das? ich schick das ding zum hersteller und der stellt den für mich ein? macht syntace das? und was kostet der spaß?
sybenwurz
04.01.2008, 21:24
Neu kommense normal mit Eich-Zertifikat, wers ernst meint, kann in regelmässigen abständen den Schlüssel einschicken und bekommt ihn dann wieder geeicht.
Ich hab keine Ahnung, was das kostet, mussts bisher nie selbst bezahlen...:Lachen2:
Ich hab keine Ahnung, was das kostet, mussts bisher nie selbst bezahlen...:Lachen2:Ja Spitze sybenwurz *boah* meine Nerven was das kostet :Gruebeln:
also hier meinst du den 6110-1CT?
http://www.hazet.de/de/produkte/online-katalog/artikel/hz/18/231/2320.html
ich will garnicht wissen wie teuer der ist ... *wimmer*
sybenwurz
04.01.2008, 23:41
also hier meinst du den 6110-1CT?
Müsste rausgehen und nachschauen;- meiner geht jedenfalls von 20-200Nm.
Hab den mal von einem bekommen, dem ich nen Motor gemacht hab. Weil er Connections hatte, hat er das voll fette Ding angebracht, mit der grössten Genauigkeit und in der Plastikbox.
Hat ihn damals schon hunderte von Mark gekostet und wie wir wissen, brauchen wir heute nur die Einheit gegen € zu tauschen...
sybenwurz
04.01.2008, 23:59
Hab nu doch mal fix nachgesehen (schon geil: barfuss durchn Schnee...:Cheese:): 6122 1CT. Gehen aber scheinbar heute nur von 40-200Nm oder 20 bis 120Nm. Reicht ja aber auch.
Gucke sich einer mal den hier an: Proxxon MicroClick 100/S (http://www.proxxon.com/de/23353.html)
Dürfte zwar mit der Abbildung nicht identisch sein, aber 3% Genauigkeit sind schon n Wort und der Preis dürfte unter dreistellig liegen.
Nur weil ich im Chat meinte, dass es für 3/8"-Antrieb nicht unbedingt ne 24er Nuss fürn Kassettenschlüssel oder den Tretlagerschlüssel an jeder Ecke gibt, muss das kein Hinderniss sein.
3/8" iss grad am Fahrrad eigentlich nicht schlecht und für die dicken Dinger gibts nen Adapter (http://www.motomike.eu/mike/category/20128000000/article/147168?sr=60) von dem 3/8"-Vierkant aufn 1/2"-Vierkant.
Und 100Nm reicht fürs Fahrrad allemal aus.
sybenwurz
05.01.2008, 00:01
Ja Spitze sybenwurz *boah* meine Nerven was das kostet :Gruebeln:
Jo, höhö, Mike hat ihn, obwohl meiner noch ne optische Auslöseanzeige hat...:Cheese: : 6122 (http://www.motomike.eu/mike/category/20102000000/article/147132)
Gucke sich einer mal den hier an: Proxxon MicroClick 100/S (http://www.proxxon.com/de/23353.html)
Dürfte zwar mit der Abbildung nicht identisch sein, aber 3% Genauigkeit sind schon n Wort und der Preis dürfte unter dreistellig liegen. 58 Schleifen bei amazon.de das sollte bezahlbar sein *seufz* naja ist ja auch Carbon ... danke für die Mühe :Blumen:
die bilder in anderen foren hab ich gesehen, da sag ich nur owei.
den link der paste habe ich übersehen.
Proxxon MicroClick 100/S
Und 100Nm reicht fürs Fahrrad allemal aus.
@Sybenwurz: ich nochmal wegen dem Drehmomentschlüssel. der 100/S hat eine Range von 20 bis 100 Nm. Es gibt am Rad evtl auch niedrigere Nm einzustellen. Ist der Micro-Click 30/S nicht dann die klügere Wahl? dessen Range reicht von 5 bis 30 Nm ...
ich sach ma so...
es gibt am rad genau zwei schrauben die mit mehr als 20Nm angezogen werden sollen.
der abschlussring der kassette/centerlockscheibe mit 40Nm und das Innenlager mit je nach variation bis 70Nm.
Ach ja...die Kurbelschraube bei octalink, isis oder vierkant...30-40Nm
alles andere bewegt sich zwischen 4Nm (die meisten M5 schrauben, z.b. am mtb die scheiben, vorbauten, lenker etc.) und 15Nm (kurbelschrauben bei shimano HTII)
bei den kleinen Schrauben lohnt es sich imho n Drehmomentschlüssel zu verwenden, insbesondere wenns teure Teile sind. Bei den oben genannten isses wurscht, weil da geht ohnehin nicht zu viel.
Hab noch niemanden erlebt dem der Freilauf kaputt ging weil die kassette zu stramm angezogen war, oder bei dem das Gewinde aus dem Rahmen gerissen is nachdem er das Innenlager zu fest angezogen hat.;)
Aber das hier sind nicht Eure Zweitnicks?
http://www.fzs600-fazer.de/modules/ipboard/index.php?showtopic=8726
:Cheese:
Aber das hier sind nicht Eure Zweitnicks?Neeeeee :Lachen2: ich möchte halt nicht den falschen Schlüssel kaufen ... also was jetzt? Die genannten Sachen wie Innenlager überlasse ich eh der Werkstatt, mir gehts halt um vor allem die Schräubchen an Vorbau, Sattelstütze etc. eben alles was man schnell mal überdrehen kann und da nach fest kaputt kommt bei Carbon wollte ich dafür so einen Schlüssel mir zulegen ...
silbermond
15.01.2008, 13:55
http://www.louis.de/_401affd3e8a65e1f2bbf967628c7aee01c/index.php?topic=artnr_gr&article_context=detail&grwgr=370&wgr=470&list_total=34&anzeige=0&page=2&artnr_gr=10003079
Heinrich
http://www.louis.de/_401affd3e8a65e1f2bbf967628c7aee01c/index.php?topic=artnr_gr&article_context=detail&grwgr=370&wgr=470&list_total=34&anzeige=0&page=2&artnr_gr=10003079
Heinrich
Meinst Du den?
http://www.louis.de/?topic=artnr_gr&artnr_gr=10003085
barbossa
15.01.2008, 14:10
Aber das hier sind nicht Eure Zweitnicks?
http://www.fzs600-fazer.de/modules/ipboard/index.php?showtopic=8726
:Cheese:
Das wird hier offensichtlich nicht verstanden.....
Dieser Post ist derartig irre, daß er praktisch überall zu Lachanfällen führte :Maso:
Drehmomentschlüssel, die man nicht eichen kann, dienen der Gewissensberuhigung.
Zu den bei mir vorhandenen gabs ein Eichprotokoll und selbst das zeigt, daß kein Schlüssel über den ganzen Bereich den Wert exakt einhält. Für den Wert der Schlüssel gibts dafür auch schon ein Rennrad.
Grunsätzlich ist der Schlüssel umso notwendiger, je kleiner die Schraube ist (sofern man soetwas überhaupt sagen sollte).
Auch die 40 Nm der Kassette werden oft weit überschritten.
Grunsätzlich ist der Schlüssel umso notwendiger, je kleiner die Schraube ist (sofern man soetwas überhaupt sagen sollte).Das ist ja mein Reden ...
Auch die 40 Nm der Kassette werden oft weit überschritten.
Aber ohne Folgen, und das is der Punkt an der sache.
Nach fest kommt ab, aber die kassette kannste locker mit 100Nm anziehn und es passiert nix...innenlager hat ich ma mit 140 angezogen, is auch nix passiert:cool:
Keine Ahnung wo Du bisher eingecheckst hast, hessische Kampfrichter fassen Räder nicht an und legen sich schon garnicht auf die Auflieger ...Das haben die in NRW jahrelang gemacht.
FuXX
Aber ohne Folgen, und das is der Punkt an der sache.
Nach fest kommt ab, aber die kassette kannste locker mit 100Nm anziehn und es passiert nix...innenlager hat ich ma mit 140 angezogen, is auch nix passiert:cool:
Bei manchen Rahmen läufst Du dann Gefahr, die Tretlagerhülse aus dem Rahmen zu drehen...
Das haben die in NRW jahrelang gemacht.
FuXX
Nicht nur dort! Aber in den letzten Jahren ist das wohl eingestellt worden, genauso wie das unsägliche Rumgebiege an den Helmen.
hazelman
15.01.2008, 15:29
Das haben die in NRW jahrelang gemacht.
FuXX
Reingefallen! :Cheese:
Leider aber hören die Dinger ja bei 20Nm auf und es gibt ne Menge Dinge, die am Fahrrad mehr benötigen, wie der Kassettendeckel, die Tretlager(schalen), Kurbelarme aufm Vierkant oder auch Pedale.Mal ehrlich, wie willste denn die Sachen ueberdrehen, das geht doch nur mit roher Gewalt. Die 40Nm an der Kassette zum Beispiel, das ist schon ne Menge.
Ich hab bisher nur die Schrauben an der Ultegra Kurbeln mit Drehmomentschluessel angezogen, weil ich gerade bei nem Kumpel war, der den rumliegen hatte, alles andere immer nach Gefuehl. Wie du's oben beschrieben hast geht das super. Ein Lenker der bei minimal hoeherem Drehmoment zu Staub zerfaellt kommt mir eh nicht ans Rad. Sollte einem das passieren: Good riddance!
@Drullse: Mit den Helmen haben die glaub ich aufgehoert, nachdem die ganzen Pneumos gebrochen sind ;) Das geschiele nach den Pruefzeichen ist aber auch albern - was wenn die abgehen? Die lassen einen aber ja dann trotzdem durch, wenn se den Helm denn kennen - ist ja auch sinnvoll.
FuXX
Mal ehrlich, wie willste denn die Sachen ueberdrehen, das geht doch nur mit roher Gewalt. Die 40Nm an der Kassette zum Beispiel, das ist schon ne Menge.
Och, es gibt da Spezialisten...
Nachdem ich letztens gesehen habe, wie jemand am Auto die Radmuttern mit Steckschlüssel, Verlängerung (!) und äußerster Kraft angezogen hat ("110Nm sind doch extrem viel, das schaff ich ja sonst gar nicht!") glaube ich alles.
@Drullse: Mit den Helmen haben die glaub ich aufgehoert, nachdem die ganzen Pneumos gebrochen sind ;)
Ja.
Das geschiele nach den Pruefzeichen ist aber auch albern - was wenn die abgehen?
Dann klebt man wieder eins ein. So wie ich. Auch in Helme, die eigentlich gar kein Prüfzeichen haben und wird freundlich in die Wechselzone gebeten.
Dann klebt man wieder eins ein. So wie ich. Auch in Helme, die eigentlich gar kein Prüfzeichen haben und wird freundlich in die Wechselzone gebeten.Na klar doch, hier trifft es ja im Falle eines Falles den Verursacher selbst, anders bei defekten Bremsen, da wird niemand freundlich in die Wechselzone gebeten, zumindest nicht hier ... :Hexe: und nein ich prüfe die Helme nur nach den Regeln, wenn er diesen Anforderungen entspricht ist es ok ... was sich da jeder auf den Kopf schnallt ist eigenes Vergnügen ...
Na klar doch, hier trifft es ja im Falle eines Falles den Verursacher selbst, anders bei defekten Bremsen, da wird niemand freundlich in die Wechselzone gebeten, zumindest nicht hier ... :Hexe:
Sehe ich in dem Fall auch so. Mittlerweils sind die Helme legalisiert, daher war das auch nur ne Notlösung.
sybenwurz
15.01.2008, 23:29
Den Drehmomentschlüssel (http://www.louis.de/_309688685ce557160ab4d36ee69d1a4e4b/index.php?topic=artnr_gr&article_context=detail&grwgr=370&wgr=470&list_total=34&anzeige=0&page=2&artnr_gr=10003079) würde ich nu nicht unbedingt empfehlen, aber er ist schonmal ein Schritt in die richtige Richtung.
Das andere Ding von Louis ist komplett Schrott und das Papier nicht wert, auf das die Werbung bei denen gedruckt wird.
Zum Drehmoment allgemein:
Dank diverser "Fach"zeitschriften hat auch der gemeine Radler bergiffen, dass man die dinger verwenden soll.
Ich könnte mich aber jedesmal eimern, wenn jemand blind und hirnlos ne sensible Verschraubung mit dem angegebenen Drehmoment zugerödelt hat und damit ne Sattelstütze oder nen gabelschaft gekillt hat. Die Drehmomentwerte beziehen sich ja zu nächst mal nur auf das, was das Bauteil oder die Gewinde vertragen und sagen erst mal nix darüber aus, ob das darin geklemmte Carbonröhrl dieses Drehmoment auch verträgt.
Aber Schwamm drüber.
Prinzipiell stimme ich Drullse teilweise zu, wenn er meint, bei den "hohen" Drehmomenten,die manche Bauteile kriegen, kann man kaum etwas kaputt machen. "Teilweise", weil wirklich selten direkt beim zu festen Anziehen Schäden auftreten wie ein ausgefotzter Schraubenkopf, ne abgerissene Tretlagerschale oder ein ausgerissenes Gewinde.
Nun kommt jedoch das grosse "ABER": alle Teile und so auch ein Kassettendeckel, ein Freilaufrotor, in dem der verschraubt wird, Lagerschalen des Tretlagers und alle anderen teile seien sie noch so unscheinbar und unauffällig, werden irgendwann mal konstruiert, gezeichnet und mit nem Lastenheft versehen, in dem unter anderem die Lebensdauer mit ner Hausnummer versehen ist.
Und an dieser Stelle wird es im Bereich des Feinwerks interessant, weil alle nichteingehaltenen Toleranzen, Drehmomente alle Ungenauigkeiten und Falschmontagen in der Lage sind, die angedachten Werte ausser Reichweite zu bringen.
Die beliebtesten Beispiele aus meinem Job sind Einzylindermotoren, als Bauernmotor, den jeder reparieren kann bekannt, die, mit ner fachgerechten Reparatur versehen, wieder die volle, von irgendnem Ingenieur irgendwann mal vorgesehenen Laufzeiten erreichen, im Heimwerkerverfahren aber zusammengeschustert von Reparatur zu Reparatur immer weniger Kilometer auf den tach kriegen.
Nehmen wir nen Rollermotor, bei dem der Zylinderkopf einfach ein deckel ist, der mit 4 Schrauben befestigt wird.
Niemals wird der, der Zylinder oder die Dichtung dazwischen auf der ersten Probefahrt verrecken und damit gnadenlos aufdecken, dass bei der Montage gepfuscht wurde. Und wenn nach 5000 statt vielleicht sonst möglichen 15- oder 20000km die Kiste wieder an der Box steht, denkt niemand mehr daran, den Schaden mit nicht eingehaltenen Drehmomenten oder unsachgemässem Einbau in Zusammenhang zu bringen.
Am Fahrrad isses ähnlich: viel zu sehr hat die Klientel (und auch die in den Werkstätten schraubende Handwerkerschaft) sich an knarzende Tretlager gewöhnt, die man, schwuppdiwupp, wieder festwatzt und danach ist erneut Ruhe eingekehrt. Mitm Kunden wird dann noch drüber gelästert, dass die Japaner, die Taiwanesen und natürlich auch Amis und Italiener immer mehr Mist bauen und den für immer mehr Geld verhökern, aber niemand denkt daran,sich an die eigene Nase zu fassen und nachzudenken, ob der Schaden vielleicht daran gelegen haben könnte, dass das Tretlager (in diesem Fall;- es gibt genug andere Beispiele) nicht fachgerecht und nach Massgabe des Herstellers eingebaut wurde. Die haben schon nen genauen Plan,wie es richtig geht und wie alle Laufspiele, Passungen und Genauigkeiten zugunsten einer langen Lebensdauer aussehen müssen und geben die Toleranzen und Drehmomente nicht vollkommen zum Spass an.
Aber auch hier: das Ding verreckt ja nicht gleich auf den ersten 300m und wenn am ende der Saison das Lager nochmal 4000km gehalten hat, bevor es wieder Geräusche macht, ist das mittlerweile ja landläufig akzeptiert.
Ich hatte zB noch nie, aber wirklich noch nie Probleme mit nem tretlager, dass in einen Rahmen mit gefrästen Anlageflächen eingebaut wurde, nachdem noch das Gewinde nachgeschnitten war, damit Dreck und sonstiges Ungemach das Drehmoment nicht verfälschen.
Und wenn ein ordnungsgemäss festgezogener Kassettendeckel irgendwann wieder locker war, lag der Grund immer nicht im Deckel oder dem Gewinde selbst, sondern zB in einer ungenauen passung der Verzahnung des Rotors, auf dem die Kassette zu viel Spiel hatte.
Das ist letztlich wie mit nem Lenker oder nem Vorbau: zur Sicherheit schreiben die Hersteller nen turnusmässigen Austausch vor, was aber nicht bedeutet, dass man sofort nach dem empfohlenen Benutzungszeitraum mit gebrochenem Bauteil auf die Goschn fliegt.
Also: klares Bekenntnis zum Einhalten der Herstellervorgaben unter zusätzlicher Benutzung des eigenen Hirns.
Und: es ist wirklich nicht persönlich gemeint, denn man muss wirklich ab und an Kosten und Nutzen in ein gesundes Verhältnis bringen, aber die Ingenieure der Hersteller haben normalerweise schon mehr Ahnung von dem, was sie machen, als einer, der mit angelesenem Halbwissen Stammtischphrasen drischt.
Und ja: ich gebe zu, dass ich auch nicht alles mit Drehmoment behandele, denn es gibt Kisten, die nen Bruchteil eines Drehmomentschlüssels kosten und die sind mit und ohne Drehmoment einfach gleich schice.
Prinzipiell stimme ich Drullse teilweise zu, wenn er meint, bei den "hohen" Drehmomenten,die manche Bauteile kriegen, kann man kaum etwas kaputt machen.
Das war Hugo... ;)
@sybenwurz
irgendwo alles schön und gut, aber...die von dir genannten beispiele Tretlager und Kassettendeckel verursachen in der Regel doch nur Probleme wenn sie nicht fest genug angezogen werden.
Aber Innenlager is n gutes Stichwort...wer kennst nicht, bei jedem Tritt machts "knick-knack-knick-knack" aber in wie vielen Fällen isses denn tatsächlich das Tretlager und nicht die Sattelstütze, Pedale, Ramen oder sonstige Teile?
Kassette das gleiche...ich fahr am mtb AM-Cl Laufräder mit schon sehr grenzwertig leichten Naben/Freiläufen, dazu Dura Ace kassetten mit aluabschlussring....obwohl ich die Schraube schon zig mal mit aller mir zur verfügung stehenden Gewalt angezogen hab kann ichs problemlos wieder lösen und neu anknallen, keine schäden am Gewinde oder sonstwie auffälligkeiten.
Ich bin jetzt zu Faul das Tabellenbuch rauszukrahmen, aber ich schätz ma ganz grob dass ne Schraube die nen Nenndurchmesser von mehr als 20mm hat und ganz egal wie fein das Gewinde ist, eindeutig mehr verträgt als der normalsterbliche ohne Hilfsmaßnahmen so ohne weiteres aufbringen kann.
Ach zum Innenlager fällt mir noch was ein...vor langer langer Zeit, damals warn Stahlrahmen noch durchaus gängig, war ich ma wieder dran mein damaliges Rad kaputtzurepariern. Innenlager aus und anschliessend wieder eingebaut. Beim Einbaun hab ich so viel Gewalt angewedent dass die Verzahnung in die die Nuss Greift ausgerissen is...das Gewinde war aber noch in takt und das Innenlager hat bis zum Austausch des Rahmens einige Jahre später keine Mucken gemacht...war n shimano Altus, also das Billigste vom Billigen.
Wenn dam jemand wirklich die Gewinde kaputt macht dann liegt das nich am Drehmoment sondern an unsauber geschnittenen Gewinden, Dreck (z.b.) lack am Tretlagergehäuse oder schief eingesetzten Lagerschalen, niemals nicht am zu hohen Drehmoment...da geht wirklich vorher die Verzahnung an der Schnittstelle Innenlager/Werkzeug kaptt
Was autos und deren Radbefestigung angeht...die sind ohnehin vierfach überdimensioniert...is nich so schlimm wenn da ma eine abreist:Lachanfall:
barbossa
16.01.2008, 00:13
@Hugo:
Nimms mir nicht übel aber das ist genau die Einstellung, die man dann in der Werkstatt mühsam wieder richten muß.
Nur mal als Tipp: die Radverschraubung beim PKW wird deswegen gleichmäßig angezogen, damit sich u.a. nicht auch noch die Bremsscheiben verziehen. Aber ist wahrscheinlich egal.
Genauso, wie zu bestimmten Werkstoffen und Gewinden korrekte Drehmomente gehören. Aber auch das ist egal.
Is sowieso alles egal, weil man das Teil ja dann in die Werkstatt bringt und eben die Kohle locker abdrückt.
Auch das ist dann egal.
:Prost:
Deswegen schraub ich selbst. Und gebe Sybenwurz Recht, daß vor dem Drehmoment das Gefühl kommt. Nur die "immer-fest-Fraktion" hat es nicht, die kennt nur fest oder ab. Egal
sybenwurz
16.01.2008, 00:21
@sybenwurz
irgendwo alles schön und gut, aber...die von dir genannten beispiele Tretlager und Kassettendeckel verursachen in der Regel doch nur Probleme wenn sie nicht fest genug angezogen werden.
Aber Innenlager is n gutes Stichwort...wer kennst nicht, bei jedem Tritt machts "knick-knack-knick-knack" aber in wie vielen Fällen isses denn tatsächlich das Tretlager und nicht die Sattelstütze, Pedale, Ramen oder sonstige Teile?
Kassette das gleiche...ich fahr am mtb AM-Cl Laufräder mit schon sehr grenzwertig leichten Naben/Freiläufen, dazu Dura Ace kassetten mit aluabschlussring....obwohl ich die Schraube schon zig mal mit aller mir zur verfügung stehenden Gewalt angezogen hab kann ichs problemlos wieder lösen und neu anknallen, keine schäden am Gewinde oder sonstwie auffälligkeiten.
Ich bin jetzt zu Faul das Tabellenbuch rauszukrahmen, aber ich schätz ma ganz grob dass ne Schraube die nen Nenndurchmesser von mehr als 20mm hat und ganz egal wie fein das Gewinde ist, eindeutig mehr verträgt als der normalsterbliche ohne Hilfsmaßnahmen so ohne weiteres aufbringen kann.
Ach zum Innenlager fällt mir noch was ein...vor langer langer Zeit, damals warn Stahlrahmen noch durchaus gängig, war ich ma wieder dran mein damaliges Rad kaputtzurepariern. Innenlager aus und anschliessend wieder eingebaut. Beim Einbaun hab ich so viel Gewalt angewedent dass die Verzahnung in die die Nuss Greift ausgerissen is...das Gewinde war aber noch in takt und das Innenlager hat bis zum Austausch des Rahmens einige Jahre später keine Mucken gemacht...war n shimano Altus, also das Billigste vom Billigen.
Wenn dam jemand wirklich die Gewinde kaputt macht dann liegt das nich am Drehmoment sondern an unsauber geschnittenen Gewinden, Dreck (z.b.) lack am Tretlagergehäuse oder schief eingesetzten Lagerschalen, niemals nicht am zu hohen Drehmoment...da geht wirklich vorher die Verzahnung an der Schnittstelle Innenlager/Werkzeug kaptt
Was autos und deren Radbefestigung angeht...die sind ohnehin vierfach überdimensioniert...is nich so schlimm wenn da ma eine abreist:Lachanfall:
Leuchtet mir ein, weiss ich auch, aber es ist nicht mein Ding, mit genau diesen Argumenten nen Kunden abzuspeisen, der schon bei drei Kollegen Geld, aber nicht sein Knacksen losgeworden ist.
Warum Altus-Komponenten auch ohne Drehmoment hervorragend, aber auf ganz anderem Niveau als hochwertige Rennradkomponenten funktionieren, will ich hier nicht ausdiskutieren;- ich hab oben ja Fahrräder, die billiger sind als n Drehmomentschlüssel, in nem Nebensatz erwähnt.
Und was das Knacken an sich angeht: ich hab sehr wohl ausreichend Fälle, wo bei Rädern mit nem Alter unter nem Jahr das Tretlager knakcst, weil weder Farbe noch sonstwas abgefräst wurde. Dass bei der Gelegenheit auch die Sattelstütze ne Fettpackung abbekommt, wenn sie noch rausgeht, iss eh klar.
Und glaub mir: auch wenn ohne Einhaltung jeglicher drehmomentwerte irgendne Komponente ewig hält: mit Drehmoment würde sie wesentlich länger halten.
Auch ein Altus-Innenlager.
jein
was ich damit versucht hab zu sagen ist (und nebenbei bin ich selbst maschbauer ;-))
die erwähnten Gewinde sind so groß dass die von Shimano und Consorten angegebenen Drehmomente NICHT dem maximal ertragbaren entsprechen, sondern dem mindesten was nötig ist um ne sichere Funktion zu gewährleisten
UNd damit antwortete ich eigentlich nur auf ös frage ob sie sich lieber nen kleinen Drehmomentschlüssel zulegen solle, oder eher nen großen. Und da kann die Antwort nur lauten ganz klar die kleinen, weil die großen so groß sind dass die die meisten leute eh nicht kaputt bekommen während so ein f99 schnell überdreht ist
UNd damit antwortete ich eigentlich nur auf ös frage ob sie sich lieber nen kleinen Drehmomentschlüssel zulegen solle, oder eher nen großen. Und da kann die Antwort nur lauten ganz klar die kleinen, weil die großen so groß sind dass die die meisten leute eh nicht kaputt bekommen während so ein f99 schnell überdreht istah jetzt eine Antwort ... also der kleine ... sehr schön ... das waren ja meine Ideen mit den kleinen Schrauben ... so also geht es gleich los mit der Bestellererei ... Schlüssel und Paste :Blumen: :Danke:
Ich sehe durchaus ein, dass es bei manchen Teilen sinnvoll ist nen Drehmomentschluessel zu nutzen, aber am Fahrrad? Naja...
Welche Schrauben kommen da denn ueberhaupt in Frage?
Vorbau? Das hast du doch oben schoen beschrieben, bis es fest ist, nicht bis man die Schraube nicht mehr drehen kann.
Kassettendeckel? Einmal kraeftig drehen, im Zweifel reicht auch etwas weniger Kraft - gehen die wirklich bei manchen Leuten einfach los? Was machen die damit? Wer so wenig Gefuehl dafuer hat, der wuerde auch den Drehmomentschluessel falsch benutzen.
Kurbel? Hm, da koennte man drueber diskutieren. Die kleinen Schrauben an den aktuellen Shimano Kurbeln sollten halt fest sein, aber man will se ja nicht ueberdrehen. Nur bloed, wenn die Kurbel trotz des eingehaltenen Drehmoments locker wird - ist nem Kumpel von mir passiert, der richtig guter Schrauber ist und ganz sicher nen Drehmomentschluessel benutzt hat.
Sattelstuetze? Die geht doch auch mit Gefuehl, genau wie der Vorbau.
Bremsen? Sicher nicht...
Und zu guter letzt bleibt noch das Problem der Ungenauigkeit - nur weil der Schluessel 5Nm angibt, heisst das noch lange nicht, dass das auch stimmt. Ein bisschen Gefuehl braucht man also immer. Ich kauf mir fuers Fahrrad jedenfalls keinen Drehmomentschluessel, wuerde ich an Motoren, oder allgemein KFZ rumschrauben, dann saehe das anders aus. Da sind auch die Drehmomente oft hoeher und wenn man mehr Kraft braucht, hat man auch eher ein Problem mit dem Gefuehl - geht mir zumindest so. Dabei hab ich aber weniger Angst davor die Gewinde kaputt zu machen, als davor die Dinger nicht fest genug anzuziehen.
FuXX
silbermond
16.01.2008, 13:37
@ FUXX
Du willst mit Deiner Aussage nun aber nicht ernsthaft behaupten Du könntest 4 nm (kleiner Drehmoment) mit der "Hand" abschätzen, 70 nm (großer Drehmoment) hingegen nicht?
Heinrich
Ne, aber ich kann abschaetzen, ob die Schraube fest genug ist oder nicht. Ich merke doch, ob der Vorbau festsitzt oder nicht, ob der Lenker sich noch dreht oder nicht. Wie hoch das Drehmoment dabei ist, ist mir voellig egal. Denn ist der Lenker noch locker, dann brauch ich mehr Anzugsdrehmoment, egal was der Drehmomentschluessel sagt, ist er fest, dann brauch ich nicht staerker anzuziehen, auch wenn es vll erlaubt waere. Bei der ersten Ausfahrt hat sich bei mir schon mal der Lenker leicht nach unten verdreht, aber das wird dann halt korrigiert, ansonsten musste ich nie nachziehen.
Bei irgendwelchen Motorteilen, oder irgendwas anderem Sicherheitsrelevantem am Auto, das mit hohem Drehmoment angezogen werden muss, merk ich hingegen nicht, ob das schon genu war oder nicht.
FuXX
Kassettendeckel? Einmal kraeftig drehen, im Zweifel reicht auch etwas weniger Kraft - gehen die wirklich bei manchen Leuten einfach los? Was machen die damit? Wer so wenig Gefuehl dafuer hat, der wuerde auch den Drehmomentschluessel falsch benutzen.
Ist mir schon passiert, im Wettkampf klapert auf einmal die Cassette. Der Abschlußring war etwas locker, keine Ahnung warum.
Einmal und nie wieder passiert danach.
Echt? Find ich wirklich erstaunlich...
Campa? :Lachen2: :Huhu:
SCNR
FuXX
Hatte ich auch schon, war aber ein anderer Grund und konnte mir zum Glück auch unterwegs behelfen...
Mal ne Frage: was spricht dagegen behelfsweise einen Hebel bekannter Länge und dazu wahlweise Küchenwaage oder Hängewaage zu benutzen? Etwas Kopfrechnen und dann mit dem zum Drehmoment passenden "Gewichtswert" per Waage kontrolliert auf den Hebel drücken bzw. an der Hängewaage ziehen?
Habe ich schon öfter so gemacht und das hilft auch dabei sich vorzustellen wie hoch wohl etwa die Kraft sein muss, um ein Drehmoment von z.B. 8 Nm zu erreichen. Bei 1m Hebel sind das halt gerundet 800 g, oder bei einem kurzen Inbus mit 10cm etwa 8 kg.
Mit einem Drehmoment allerdings habe ich Probleme: bei Hollow II Kurbeln die kleine Plastikkappe mit 0,7 Nm (war doch so oder?). :Lachen2:
sybenwurz: Dein Link funzt nicht, welcher Drehmomentschlüssel bei Louis ist nun akzeptabel und welcher Schrott??
sybenwurz
16.01.2008, 22:58
Der da. (http://www.louis.de/_1028e4cd3fde097707d9b9dd46a43cb1f0/index.php?topic=artnr_gr&article_context=detail&artnr_gr=10003079&anzeige=0)
Komisch, gestern ging der Link, jetzt nimmer.
Noma allgemein: es ist auch ne Frage, wie gut ich schlafen kann.
Als technischer Betriebsleiter, den das Handwerk nu mal verlangt, stehste mit einem Bein immer im Knast, ums grob zu sagen.
In Zeiten, wo jeder ne Rechtschutzversicherung hat ,sowieso und bei all den Hanseln, die die Folgen ihrer eigenen Dummheit anderen anlasten wollen, erst recht.
Da hab ich, egal ob Kassette, Tretlager, Vorbau oder was auch immer, gerne die Gewissheit, dass mir keiner eine reinwürgen kann.
Daher nehme ich den Drehmo und knacke auch die Dinger nach, die ich ohne angezogen hab, jeder weiss es und ich bin auf der sicheren Seite.
Dass sich herausgestellt hat, dass die Verwendung von dem Ding durchwegs positive Erfahrungen zeitigt, ist zudem ein angenehmer Nebeneffekt.
Meinetwegen kann das aber jeder für sich und/oder andere händeln wie er will oder meint zu können.
Hauptsache, ich brauch keine unangenehmen Fragen zu beantworten, wenns ein Malheur gegeben hat.
barbossa
17.01.2008, 12:14
Keine Ahnung wo Du bisher eingecheckst hast, hessische Kampfrichter fassen Räder nicht an und legen sich schon garnicht auf die Auflieger ...
Nordrhein-Westfälische auch nicht.
Aber es hat so Zeiten geben....:Nee:
Nopogobiker
19.01.2008, 19:46
Hi,
passt eventuell hierher, das hier ist mir heute passiert:
http://www.nopogobiker.de/blog/wp-content/uploads/2008/01/bruch.jpg
Ich hatte noch riesen Glück, dass das beim langsamen losfahren passiert ist, nicht erst in einer Abfahrt.
Also auch ab und an den Lenker auf kleine Kratzer und Risse checken, mein Lenker war grad mal drei Jahre alt und vorbildlich mit den korrekten Drehmomenten montiert.
Nopogobiker
das hättest aber wirklich vorher sehn müssen.
ich garantier dir dass du seit mindestens 3 monaten mit nem angerissenen Lenker rumgefahrn bist
Nopogobiker
19.01.2008, 19:59
das hättest aber wirklich vorher sehn müssen.
ich garantier dir dass du seit mindestens 3 monaten mit nem angerissenen Lenker rumgefahrn bist
Hm, das Rad stand seit vier Monaten herum. Der Lenker ist ca. 3-5mm innerhalb der Vorbauklemmung gebrochen (keine Ahnung, wie ich das besser beschreiben soll) - da ist auch eine Oxidation, d.h. da war wohl schon ein Riss, aber da schaut man so selten hin.... Sollte man eventuell auch ab und an tun.
Nopogobiker
was für ne "oxidation"
prinzipiell kanns entweder n herstellungsfehler sein, nach drei jahrn bringt dir das aber nix mehr, oder aber bei der montage is der lenker beschädigt worden. Evtl. war schmutz oder gar n grat am Vorbau und hat sich reingedrückt.
so ein riss entwickelt sich, sogar relativ langsam in der Regel. hast auf alle fälle schwein gehabt:)
auf dem abgerbochenen Teil siehts so aus als hätte sich die klemmung ganz schön in den lenker rein gearbeitet...scheint das nur so, oder kann man das auch fühlen?
nur mit kenntniss des kleinen bildes kann man leider schlecht sagen von wo der riss los lief, aber ich würd pauschal vermuten direkt am ende der vorbauklemmung, wie der dann im inneren Weiter läuft is schwer vorherzusagen
sybenwurz
19.01.2008, 20:32
so ein riss entwickelt sich,
Seh ich nicht so.
Ein gravierender Nachteil von Alu ist es, dass die Legierungen unvermittelt brechen können, wenn ne Vorschädigung stattgefunden hat. Und diese muss nicht zwangsläufig sichtbar sein.
Die Wahrscheinlichkeit, dass im Bereich der Klemmung, bzw an deren Rand die Ursache zu finden sein wird, ist hoch, allerdings entstehen auch bei nem Sturz hier die grössten Kräfte, die das Rohr vorschädigen können.
Nicht umsonst fordern alle Hersteller den Austausch des Lenkers nach Stürzen auch dann, wenn keine sichtbare Beschädigung vorhanden ist bzw Syntace zB bei ner Vierschrauben-Befestigung des Vorbaudeckels einen Lenker, der darauf ausgelegt ist (hat zwar mit dem Fall hier nix zu tun, sondern mit den auftretenden Belastungen und wie die Bauteile die verkraften, bzw ableiten, geht aber in die gleiche Richtung: unvermittelten Bruch verhindern).
Wie ich regelmässig betone: ein Bruch wird so oder so niemals zuhause in der Garage auftreten, wenn das Rad an der Wand lehnt...
also meine persöhnliche erfahrung mit lenkerbrüchen sieht da eindeutig anders aus.
gerade im nichthöchstpreissegment wo keine 7005er oder 6061er Legierungen verwendet werden bricht normalerweise nix einfach so.
ich hab den ein oder andern Lenkerbruch schon hinter mir...warn wilde Zeiten in den neunzigern:Cheese: und im wesentlichen war man immer vorgewarnt...wohl einer der Gründe wieso nie was passiert ist.
man muss halt guggen, aber deswegen alle paar monate den Lenker zu demontiern um unter die Klemmung zu schaun is zugegebenermaßen sehr unpraktikabel
das mag anders aussehn wenn man sich lang macht...wenn dabei der lenker bricht kanns sein dass das tatsächlich ne "Spontanreaktion" des lenkers war, aber beim gemütlichen aufliegen, bricht der nicht ohne dass mindesten 80% des querschnitts schon durch sind..und sowas verläuft nicht komplett unter der oberfläche
sybenwurz
19.01.2008, 23:24
Naja, hab mir das Bild soweit vergrössert, wie die auflösung hergab und sehe darauf nix, was auf nen 80%igen, vorherigen Durchbruch zeigt.
Wenn du dir die Bruchstelle am linken Lenkerende neben dem aufsatz anguckst, sieht das eher wie auseinandergerissen aus, die Bruchstelle im Vorbau sieht rundum gleich aus und ist unten, vorm vollständigen Abbruch, etwas nach unten gebogen, aber ne vorher schon vorhandene Bruchstelle, die ne Zeitlang "gearbeitet" hat, sieht für mich eigentlich anders aus.
Wobei ich dir rechtgebe, dass die Lenker-Vorbau Kombi jetzt nicht nach High-End oder kaproziösen Materialien aussieht, die von jetzt auf gleich wegbrechen, weil mal einer schräg dagegengeguckt hat.
Das 08/15 Zeug kündigt ja nen Exitus wirklich schon halbwegs frühzeitig an.
Frage: Gibt es "Antriebe" bei Drehmomentschlüsseln? Was ist damit gemeint???:confused:
sybenwurz
20.03.2008, 18:26
Ja, mit "Antrieb" ist die werkzeugaufnahme gemeint, die wie beim Ratschenkopf ausgeführt ist.
Es gibt also auch beim Drehmomentschlüssel nen 1/4"-Antrieb, 3/8"-Antrieb oder 1/2"-Antrieb (grössere natürlich auch, die sind aber für uns sicher uninteressant) wie beim Ratschenkasten.
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