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Vollständige Version anzeigen : MTB mit wartungsarmem Kettenantrieb


Gonzo
17.12.2007, 07:08
Ob sich sowas durchsetzen könnte?

http://www.nzz.com/magazin/mobil/mit_karrenschmiere_verschmutzte_hosen_gehoeren_bal d_der_vergangenheit_an_1.590331.html
http://katz-bikes.com/sites/de/home.html

tobyvanrattler
17.12.2007, 07:38
na ja, is wohl eher eine Frage des Preises...

Das Roloff System ist ja laut MTB Freaks auch sehr geil und ein Traum in der Wartung.
Nur der Anschaffungspreis und das Systemgewicht ist nicht so optimal...

TriTom
17.12.2007, 09:40
na ja, is wohl eher eine Frage des Preises...

Das Roloff System ist ja laut MTB Freaks auch sehr geil und ein Traum in der Wartung.
Nur der Anschaffungspreis und das Systemgewicht ist nicht so optimal...

das Mehrgewicht wäre mir egal, wenn ich dafür ein geschlossenes Schaltungs-/Kettensystem hätte was auch in der Praxis funktioniert und auch einigermaßen ästhetisch ist.

Die Aussage mit der neuen leichteren Rohloff im nächsten Jahr halte ich für mutig: Meines Wissens soll nächstes Jahr erstmals ein 20% leichterer Prototyp präsentiert werden, die Serienproduktion wohl dann erst im Jahr 2009 anlaufen.

Thomas

sybenwurz
17.12.2007, 13:40
Nette Idee, zumal ich schon nach wenigen Metern mit meiner neuen Rohloff vor Jahren der meinung war, dass die Nabe die Nachteile einer Kette zur Kraftübertragung einfach nicht beseitigen kann.
Glaube aber nicht, dass sich das durchsetzen wird.
Ausserdem fielen mir speziell beim Thema "Vorderradführung" noch einige Schwachpunkte ein. Da traut sich aber auch keiner ran, der Bikes verkaufen will, weil die Optik der Telegabel (mithin das schlechteste Konzept,aber trotzdem weit entwickelt) halt allen vertraut ist.

Hugo
17.12.2007, 14:08
von bicycles gibts seit jahren n bike mit kardanwelle
hat sich aber auch nich etabliert.

Seis drum, ne kettenschaltung bietet zu viele vorteile. angefangen vom niedrigen preis ,den hohen wirkungsgrad und die einfachheit des mechanismus.
jeder der in der lage is ne "bike" zu lesen kann die kassette und kette selber wechseln. Ne coladose aufmachen würd ich hingegen niemandem raten

Jörrrch
18.12.2007, 11:32
Ich fahre als MTB ein Nicolai mit Rohloff und muss sagen nie wieder etwas anderes. Ich komme aus dem MTB und bin sehr lange die Kettenschaltung gefahren, never more. Die Wartungsfreudigkeit meines MTB ist ja echt die wucht. Nach einer Ausfahrt die Kette mal durch ein Lappen ziehen und das war es. Aus meiner Sicht gibt es nix besseres.

sybenwurz
18.12.2007, 11:44
Da simmer beinanner, während diejenigen, die die Dose noch nie gefahren sind, immer noch die Grämmer zählen, um sich keine kaufen zu müssen.
Klar lohnt sich das Ding nicht für jedes MTB, aber wennst ernsthaft im Dreck unterwegs bist, merkste schnell, dass die Vorteile umso ausgeprägter sind, je mieser die Bedingungen werden.
Das kannste dann aber weder in Gramm noch in euro ausdrücken!

maifelder
18.12.2007, 11:52
Ein Vereinsmitglied (MTB Beinhart) hat sich so ein Katz bestellt. Ist voll der Freak, fährt um die 20000km Jahr und probiert immer das Neueste vom Neusten aus.

Wenn Du mit einem Kauf liebäugelst, Mr.Cannondale im MTB-Forum, gerne auch Kontakt per PM.

wartungsfrei
26.12.2007, 11:49
Erstmal danke schön für das posten dieses Threads. Einige Bemerkungen muss ich dennoch loswerden:



Seis drum, ne kettenschaltung bietet zu viele vorteile. angefangen vom niedrigen preis ,den hohen wirkungsgrad und die einfachheit des mechanismus.
jeder der in der lage is ne "bike" zu lesen kann die kassette und kette selber wechseln. Ne coladose aufmachen würd ich hingegen niemandem raten


Preis: Die Anschaffungskosten sind zugegeben eher niedrig. Von den Folgekosten, dass Vielfahrer pro Jahr einen Satz Antriebsteile und etwa 3-5 Ketten durchlassen, redet aber niemand. Die Arbeit erledigen auch die wenigsten selber und lassen es zu teuren Stundenansätzen im Shop machen. Wir hatten Kunden, die mussten nach 1500 km die Kette wechseln. Sie haben die Ketten jeweils im 10er Pack bei uns gekauft. Die Zeit für einen fachgerechten Kettenwechsel liegt bei ca 30-40 minuten. Kurbel, Kassette und WEchsel demontieren, reinigen (und das original klebende Fett der Kette entfernen), montieren, ölen und Schaltung neu justieren, evtl sogar die Kabelzüge wechseln, weil sonst eine saubere Justage nicth möglich ist. Das kostet schnell mal 80 Euro zusammen.

Wirkungsgrad: deine Aussage stimmt nur, wenn der Antrieb weder verschlissen, noch trocken noch schmutzig ist und die Kette vollkommen gerade läuft. Da dieser Zustand in der Praxis leider praktisch nie vorkommt, ist der reelle Wirkungsgrad nie so hoch, wie er unter Laborbedingungen erzielt wird.


Einfachheit: Schaltungen erhalten immer mehr Gänge, alles wird gedrängter und des Gewicthes wegen filigraner und somit anfälliger. Eine Schaltung korrekt einzustellen, dürfte den allermeisten Nutzern nicht gelingen. Es gibt zu viele Faktoren, die eine Fehlfunktion hervorrufen können: Schmutzige Kabel sind der häufigste Grund, verbogenes Schaltauge, verbogene Zähne, ungeschickte Kabelführung bei Fullies führt zu Geisterschaltungen etcetc.

Coladose öffnen: Braucht man auch nicht. Für einen Jährlichen ölwechsel brauchst du einen inbusschlüssel und etwas öl. Das kann sogar die Oma durchführen ;)

Ein Vereinsmitglied (MTB Beinhart) hat sich so ein Katz bestellt. Ist voll der Freak, fährt um die 20000km Jahr und probiert immer das Neueste vom Neusten aus.

Wenn Du mit einem Kauf liebäugelst, Mr.Cannondale im MTB-Forum, gerne auch Kontakt per PM.

Da muss ich korrigieren. Unsere Bikes gibt es noch nicht zu bestellen. Wir werden auf Sommer die ersten Testräder bereit stellen und kurz danach den Verkauf starten.

sybenwurz
26.12.2007, 12:40
Hi wartungsfrei!
Im Prinzip muss ich dir Recht geben, aber niemand wirdn nen Kettenwechsel für 80 Euro zuzüglich Material akzeptieren, solange es der Pfuscher ohne Meisterwerkstatt und im Hinterhof für nichtmal 20 macht.
Wie man quer durch alle Fahrradforen konsequent feststellen kann, herrscht hier die Meinung vor, dass man das bisschen Technik des Rennrades oder MTBs locker selbst so gut beherrschen kann, wie einer, der ne dreieinhalbjährige Ausbildung gemacht hat.
Jeder, vielleicht auch nur fast jeder kennt irgendnen Guru, der Werkzeug zuhause hat und für ne Halbe Bier mal eben ne Kette trennt und frisch einzieht, geheimnisvolle Schrauben an der Schaltung dreht und stets die günstigste Bezugsquelle für genau die Sachen weiss, die er oder seine Lieblingszeitschrift gerade am besten findet und über die er am Stammtisch lauthals und ohne Luft zu holen endlos referiert, um bei der nächsten Runde zum nächsten Lieblingsthema zu schwenken: die Deppen, die inner Werkstatt Geld lassen für Arbeiten, die er doch viel besser kann.

Leider lassen aber auch von den Mechanikern in der Werkstatt nur wenige das Wissen aufblitzen, das sie in ihrer Lehrzeit mitbekommen haben, arbeiten husch-husch, lassen sich zu Hudeleien hinreissen, weil der Chef mitm Taxameter hinter ihnen steht und den Takt mitm Knöchel auf die Werkbank klopft.

So kommt es dann eben, dass der Kunde sich zwar anfangs wundert, es dann aber schnell akzeptiert, wenn ne Kette nur 2000km und im Extremfall noch kürzer hält: er kennt ja vom Stammtischguru und aus der Billigwerkstatt nix anderes.

Ich hab an anderer Stelle schonmal durchblitzen lassen, dass ich denjenigen, die es sich wert sind, einmal im Jahr die kompletten Züge im Rahmen eines Vollservices wechsele und wer es besonders gut mit sich meint, gönnt sich dabei noch alle Verschleissteile neu und hat dann je nach Fahrleistung und Einsatzzweck wieder ein Jahr Ruhe.
Da reichen aber 200Euro in den wenigsten Fällen, dafür kommt die Klientel immer wieder gerne und bringt gottlob auch zunehmend die Clique mit, weil ihnen endlose Suche nach Geknackse dank losem Tretlager, Schaltprobleme wegen lockerer Kassette oder rauher Lauf in den Naben erspart bleiben, weil alles zerlegt, gereingt und nach Herstellervorgaben wieder zusammengesetzt wird.
Diese Jungs würden mich aber auch kasteien, wenn ich ne miese Kette fürn Zwanni montieren würde, ebenso wie die andere Mannschaft, die mir an die Gurgel geht, wenn ich ne Kette für 60 montiere, wenns doch auch welche für 20 Euronen gibt.

Es macht also nen ziemlichen Unterschied, wer gerade zum Laden reinkommt und ich denke, der MTB-mit-Scheibenbremse-für-599-Kunde ist nicht derjenige, der euer Bike kaufen wird.
Wer weiss, das Gutes nicht billig sein kann, kommt da schon eher in Frage und diejenigen feilschen auch nicht um 200gr. mehr an der Rohloff gegenüber komplett XTR oder ein paar Euro rauf oder runter.
Bliebe für euch zu hoffen, dass die Menge derer ausreicht, denn die Optik spielt, wie man im Motorradbereich auch sehr häufig schon lernen konnte, eine nicht unwesentliche Rolle.
Da konnte schon so manche Achsschenkellenkung noch so gut und vorteilhaft sein;- alleine das Aussehen verhindert den Verkaufsschlager.
BMW wusste, wieso es lange genug an ner Vorderradführung gebaut hat, die herkömmliche Optik mit der Entkoppelung von Radführungs- und Bremskräften verbindet.

Ich drücke euch jedenfalls als Rohlofffahrer, der die freilaufende Kette nun auch schon rund 6000km ohne Wechseln oder gravierende Verschleisserscheinungen fährt, die Daumen!

Hugo
26.12.2007, 13:00
@ wartungsfrei

sind das eure sprüche aus dem prospekt oder bist du wirklich der meinung?
nix für ungut, aber ich teile deine ansichten eben nicht.
mag sein dass der wirkungsgrad der kettenschaltung nicht immer der optimale ist, dennoch liegt er bei einigermaßen pflege immer über der der dose, die bauartbedingt eben darunter liegt.
sollte ich irgendwann mal lust und laune haben n sorglosbike aufzubaun werd ich mir die dose evtl. auch montiern, zusammen mit nem satz FirmTechs und ner fatty, aber so lange ich wettkämpfe machen will, bleib ich bei shimano und sram.

die rohloff gibts jetz seit...5 jahren? 6 jahren?
und wie viele davon sieht man in der freien wildbahn?

das teil taugt einfach für die meisten leute nicht. Euer konzept in allen ehren, ihr werdet sicher auch käufer finden, aber für den großteil is das einfach das falsche..."rennfahrer" wollens nicht, sonntagsfahrer brauchens nich, technikfreaks haben "besseres"...da bleiben eben nur n paar individualisten die 20000km im jahr durch den dreck fahrn und ihr rad dann auch ständig in der werkstatt stehn haben weil die bremsen haken, die gabel bockt oder das innenlager knarzt.

selbst für den alpencrosser würd ichs nich empfehlen...weil wenn doch mal was ist...wo bekommst auf die schnelle ersatzteile her?

fazit: es gibt leute für dies interessant is, aber für die meisten trotz toller werbesprüche eben nicht

Deichman
06.01.2008, 19:12
Ich teile Deine Meinung nicht, Hugo. Für den Vielfahrer im Norddeutschen Tiefland-Matsch-Terrain hat sich bei 1 von 10 Fahrern die Rohloff durchgesetzt und dieser 1 Fahrer fährt stressfreier durch die Landschaft und auch mal über die Alpen als die anderen 9 mit chainsucks oder sonstwelche annormalen Mahl-Geräusche. Aber, da geb ich sybenwurz recht...der Preis für die Sache ist von einem anderen Stern.

Mich stört einfach die Investition. Da kostet doch ein Umbau auf Rohloff für ein Fully schnell mal 1300 Piepen wegen orig. Scheibe und Halterung usw. und dazu ein Katzbike-Rahmenset welches zwischen 2500 und 3500 liegt. *staun*.

Ich habs dann mal bei meinem ausgerechnet und ich komme als Vielfahrer pro Jahr auf 2 Ketten, 1 Kassette, 2 Schaltröllchen und mindestens ein Kettenblatt was summasummarum ca. 100 € an meinem Taiwan-Fully macht. Ist für mich noch überschaubar und kann ich mit leben. Nach ein paar Jahren kommt sowieso ein neues bike weil was neues her muss.

Das Katzbike mit Rohloff rechnet sich ungefähr so, als wenn ich mir ein Erdgasauto für den Stadtverkehr hole und 10000 km im Jahr fahre. Nach 5 Jahren hab ich zwar die Kosten raus aber so langfristig will ich eh nix.

Deshalb leide ich lieber weiterhin und ertrage das Knacken und Krachen der Schaltung im matschigen Gelände und beneide meinen Radfahrkumpel Jörn, der immer Herr der Lage ist wenn die Wege mal wieder zugeschissen sind.

Wie gesagt die Idee und das Konzept finde ich toll für den Touren/XC-biker aber das Ganze muss "im Rahmen bleiben" und das tuts bei mir nicht. :Huhu: