Vollständige Version anzeigen : Meine erste Schwimmanalyse
Hallo lieber Tri Kollegen,
morgen, am Sonntag, habe ich meinen ersten Triathlon für dieses Jahr. Es wird nur ein kurzer Sprint, der eher als Trainingswettkampf dient für die kommende Saison in der Olympische Distanz. Gestern war ich nochmal kurz schwimmen um unter anderem ein frisch gekauftes Tri-Oberteil im Wasser zu testen. Dabei habe ich gleich meine Freundin mit Ihrer Kamera mitgenommen
Nun habe ich mich zum ersten mal selber Schwimmer gesehen und hoffe durch dieses Blick von außen viel verbessern zu können.
Kurze Details zu mir:
Dieses Jahr starte ich meine zweite Triathlon Saison. Letztes Jahr habe ich nur Sprints gemacht, dieses Jahr steige ich auf Olympische Distanz um.
Ich habe vor ca 1,5 Jahren mit dem Kraulen begonnen. Ein Kollege von mir ist ein recht guter Schwimmer und dieser hat mir viele gezeigt und beigebracht. Den Rest habe ich mir nach Gefühl selbst "angeeignet".
Ich schwimme 2x die Woche. Seit Anfang des Jahres wohne ich in der Schweiz und bin hier dem Triathlon Club beigetreten. Hier trainiere ich 1x die Woche (Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit) und einmnal die Woche mache ich alleine Technik Training mit diversen Übungen (Also gibt es keinen der mir sagt: Mach dies, änder das...)
Zur Orientierung: Auf 500m schwimme ich ca 09:30min.
So, nun hier die Videos:
http://www.youtube.com/watch?v=thAKK4qSUVo (100m 90%-Wettkampf Tempo)
http://www.youtube.com/watch?v=r1LZQlvIPTs (50m Sprint)
Nun würde mich interessieren:
Was fällt euch auf?
Was kann ich verbessern?
Was MUSS ich unbedingt verbessern um schneller zu werden?
WIE kann ich das verbessern? (Drills, Übungen, auf was soll ich achten)?
Freue mich über jede einzelne Kritik und jeden Verbesserungsvorschlag.
Mein Ziel für die Zukunft: ökonomischer schwimmen und dadurch auch schneller werden!
Ich freue mich auf eure Anregungen!
Gruss
Viktor
neonhelm
14.04.2012, 17:59
Links länger ziehen, am Beinschlag arbeiten, von vorne gesehen zieht du höchstwahrscheinlich über.
Für anderthalb Jahre sieht das prima aus.
Du hast Jehova gesagt, also selbst schuld. :cool:
Grundsätzlich denke ich auch dass das garnicht schlecht aussieht.
Ich persönlich würde auch eher etwas länger ziehen, man sieht auch dass du die Hand hinten schon waagrecht hast, da ist kein Vortrieb mehr.
Ich würde auch die Hand weiter aussen einsetzen.
Ich finde auch du fällst mit der Schulter zu weit nach unten durch.
Schau dir doch mal die Videos von Ute Mückel zur z.b. "Fehlersuche Wasserlage 1+2" aber eigentlich kannst du dir alle Videos laden es lohnt sich.
Aber auch nicht an zu viel auf einmal arbeiten und es gibt nicht den richtigen Stil. Du machst das schon ganz gut.
Einfach mal den einen oder anderen Tipp ausprobieren und dann auch wirken lassen.
Unter Wasser kann man ja leider nicht sehen, das wäre auch wichtig.
MfG
Matthias
Du schwimmst sehr unrhythmisch. Das machen Champions auch oft, aber die können das richtig. ;)
Rechts schwimmst du "schulterbetont", der Schwung kommt aus der Schulter. Wolltest du unrhythmisch schwimmen wie viele Champions heutzutage, müsstest du links einen langen ruhigen Zug ins Wasser setzen, der quasi aus der Hüfte kommt ("hüftbetontes" schwimmen). Dazu käme dann noch der Push aus den Beinen.
Ich würde dir empfehlen dieses Unrhythmisch zu bekämpfen, wahrscheinlich kostet dir das nämlich zu viel Kraft. Das ungleichmässige Kraulen der Champions ist eher was für Mittelstrecke bis 400m und nichts für Triathleten in deinem Bereich.
locker baumeln
14.04.2012, 23:24
Finde auch, dass es eigentlich für den ersten Eindruck ganz gut aussieht.
Schaue ich aber genauer hin, dann sieht dein Beinschlag optisch (für mich) ok aus.
Dein Armzug dagegen aber nicht.
Im Video 90% 100m schwimmst du trotz hoher Beinschlagfrequenz mit 12 Armzügen
25sec auf 25m. (entspricht 1h3min auf einer 3,8kmLangdistanz)
Versuche die Gleitphase länger auszunutzen. Mit eintauchen deines Armes wird dieser im Video bisher sofort durchgezogen, ohne eine kurze Vortriebgleitphase zu nutzen.
Weiterhin scheint mir dass du den Arm in der Druck-Schiebephase (nach hinten) zu wenig belastest.
Mein Tipp, schwimme erstmal etwas ruhiger und konzentriere dich auf einen optimalen Armzug und eine lange Gleitphase.
Als Trainingsziel sollten auf einer 25m Bahn 11-10 Armzüge, ohne sich vorher vom Beckenrand extrem abzustoßen, drin sein.
Wenn du den Armzug und die Gleitphase perfektioniert hast, kannst du anschl. wieder die Armzugfrequenz erhöhen.
Im Video 90% 100m schwimmst du trotz hoher Beinschlagfrequenz mit 12 Armzügen
.
Wie zählst du Armzüge? Für mich ist ein Armzug: rechter Arm = erste Armzug, linker Arm = zweiter Armzug usw. Du scheinst einem Armzyklus als einen Armzug zu zählen oder?
Also ersteinmal: Respekt für diesen Stil nach 1,5 Jahren;)
Interessant wären wirklich Aufnahmen unter Wasser: ICh hatte zwischenzeitlich das Gefühl du ziehst die HAnd unter deinem Körper besser ist es seitlich.
Was ich auf jeden Fall ändern würde, ist vorne mit den Händen etwas weiter an den Seiten einzutauchen.
Ein weiterer Tipp wäre noch: Probier mal aus wie es bei dir aussieht wenn du einen 3er-Zug machst. ICh kann mir vorstellen dass das ein wenig mehr Ruhe reinbringt.
Oder wenn du mit dem 3er Zug nicht klar kommst mal alle 25 oder 50 m die Atemseite wechseln, da du sonst eine sehr einseitige Belastung hast.
Wie zählst du Armzüge? Für mich ist ein Armzug: rechter Arm = erste Armzug, linker Arm = zweiter Armzug usw. Du scheinst einem Armzyklus als einen Armzug zu zählen oder?
Ich komme da auch immer auf 23 Züge
Aber sieht für die Zeit echt schon gut aus.
es sieht schon ganz gut aus,wie die meisten schreiben, aber etwas langsam, finde ich.
Das liegt m.E. am "Wassergefühl" beim Armzug und dem zu geringen Druck nach hinten. Du bekommt das Wasser nicht so richtig zu "fassen". Daran würde ich hauptsächlich arbeiten. Übungen: einarmiges Schwimmen mit Variationen beim Unterwasser-Armzug, Zug- und Drückübungen, Paddelübungen, so dass sich Dein Gefühl für das Wasserfassen, Abdrücken, den Wasserdruck verbessert.
-qbz
Megalodon
15.04.2012, 10:49
es sieht schon ganz gut aus,wie die meisten schreiben, aber etwas langsam, finde ich.
Das liegt m.E. am "Wassergefühl" beim Armzug und dem zu geringen Druck nach hinten. Du bekommt das Wasser nicht so richtig zu "fassen". Daran würde ich hauptsächlich arbeiten. Übungen: einarmiges Schwimmen mit Variationen beim Unterwasser-Armzug, Zug- und Drückübungen, Paddelübungen, so dass sich Dein Gefühl für das Wasserfassen, Abdrücken, den Wasserdruck verbessert.
Sehe ich auch so.
Einerseits siehts halbwegs gut aus, andererseits ziehen die Arme irgendwie "leer", dh ohne vernünftigen Raumgewinn durchs Wasser. Daher auch die niedrige Geschwindigkeit und die hohe Zugzahl pro Bahn.
Ich würde:
1) Auf 3er-Zug umstellen. Dann wirds vielleicht auch symmetrischer und ruhiger. Vielleichts schaffst Du dann nur eine Bahn oder zwei am Anfang, aber das ist erstmal egal.
2) Bei jedem Training mindestens 200m Faustschwimmen.
3) Immer bewusst Y-Schwimmen, zB auch beim Fausschwimmen.
4) Entenschwimmen, bei jedem Training, mindestens 50m.
Sebastian100
15.04.2012, 11:19
Mein Tipp, schwimme erstmal etwas ruhiger und konzentriere dich auf einen optimalen Armzug und eine lange Gleitphase.
Warum spricht man beim Schwimmen eigentlich immer wieder vom langen Gleiten? Bei der Dichte die das Wasser aufweist ist das doch suspekt. Zudem behaupte ich mal das Triathlonsprofis eine viel geringer Gleitzeit haben als Schwimmer XY. Meint ihr vielleicht mit viel Gleiten ein guten Rhytmus und gutes Timing?
Warum spricht man beim Schwimmen eigentlich immer wieder vom langen Gleiten? Bei der Dichte die das Wasser aufweist ist das doch suspekt. Zudem behaupte ich mal das Triathlonsprofis eine viel geringer Gleitzeit haben als Schwimmer XY. Meint ihr vielleicht mit viel Gleiten ein guten Rhytmus und gutes Timing?
Um die Frage werden ja glaubenskriege geführt :-)
Ich würde es aber auch so sehen, langes Gleiten bringt nichts, weil dabei erzeugt man keinen Vortrieb, Vortrieb erzeuge ich in dem ich micht nach hinten abstosse.
Allerdings wenn man stilmässig noch nicht so gut ist, finde ich es trotzdem vernünftig erstmal weniger Hektik in die Sache reinzubringen, viele ziehen sehr schnell und schaufeln dabei hauptsächlich Luft unter das Wasser. Das muss man erstmal abstellen und das geht mit einer längeren Gleitphase.
Wenn man das kann und das Wassergefühl für den Vortrieb hat, kann man wieder in die andere Richtung gehen und die Gleitphase wieder verkürzen..
loomster
15.04.2012, 14:35
Um die Frage werden ja glaubenskriege geführt :-)
Ich würde es aber auch so sehen, langes Gleiten bringt nichts, weil dabei erzeugt man keinen Vortrieb, Vortrieb erzeuge ich in dem ich micht nach hinten abstosse.
Allerdings wenn man stilmässig noch nicht so gut ist, finde ich es trotzdem vernünftig erstmal weniger Hektik in die Sache reinzubringen, viele ziehen sehr schnell und schaufeln dabei hauptsächlich Luft unter das Wasser. Das muss man erstmal abstellen und das geht mit einer längeren Gleitphase.
Wenn man das kann und das Wassergefühl für den Vortrieb hat, kann man wieder in die andere Richtung gehen und die Gleitphase wieder verkürzen..
+1
und auch was das wassergefühl angeht stimme ich den vorrednern zu. aber anstatt von metern würde ich zeit vorgeben. jede trainingseinheit min. 5 besser 10 min nur sachen machen, die die unterwasserphase üben. dabei sieht man immer shice aus und man schafft nichts an metern, aber es macht einen nunmal schneller.
Warum spricht man beim Schwimmen eigentlich immer wieder vom langen Gleiten? Bei der Dichte die das Wasser aufweist ist das doch suspekt.
Gerade die Dichte des Wassers macht doch ein Gleiten erst möglich. Diese Erkenntnis, dass man den Widerstand des Wassers sich beim Gleiten zu eigen macht und ausnutzt, ist fundamental und muß man für sich gewinnen.
Später kann man durchaus über die Frequenz schwimmen -- im See ist das nicht die schlechteste Wahl.
morgen, am Sonntag, habe ich meinen ersten Triathlon für dieses Jahr.
Und, wie ist es gelaufen?
Trainierst Du in Oerlikon? Bin da auch 2x/Woche
Kann die die Trainer des SVL empfehlen. Die schauen gerne mal 30min drauf und geben Hinweise. Mich hat das Einzeltraining enorm weitergebracht.
Gruss
pegleg
Erstmal einen Dank an alle.
Eure Tipps helfen mir wirklich enorm weiter!!
War gestern nachm Radfahren noch kurz 30min Schwimmen und habe auf genau die Sachen geachtet die hier erwähnt wurden. Werde in nächster Zeit erstmal hauptsächlich auf meine Technik achten und diese trainieren.
Gestern bin ich viel Einarmig geschwommen (mit Brett und Flossen um mich 100% auf den Armzug konzentrieren zu können). Welche Drills/Übungen könnt ihr noch empfehlen, die gerade für mich und meine "Defizite" hilfreich sind?
Trainierst Du in Oerlikon? Bin da auch 2x/Woche
Kann die die Trainer des SVL empfehlen. Die schauen gerne mal 30min drauf und geben Hinweise. Mich hat das Einzeltraining enorm weitergebracht.
Gruss
pegleg
Ich trainiere in Solothurn. Das ist wohl ein gutes Stück weit weg ;)
Und, wie ist es gelaufen?
Leider nicht so gut :/. Bei allen 3 Disziplinen bin ich (deutlich) unter meinen Möglichkeiten geblieben. Glaube ich war vorallem einfach übermotiviert.
Schweizer würden die Radstrecke (Wallisellen/Schweiz) wohl "etwas hügelig ohne richtige Anstiege" beschreiben. Für mich, als Norddeutscher, ist hier fast jeder Anstieg extrem kräfteraubend ;). Da muss ich mich noch dran gewöhnen!
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