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Vollständige Version anzeigen : Bewerbungsphotos


silbermond
09.12.2013, 16:34
Moin Moin,

ich habe nun das Vergnügen mich nach über 16 Jahren nach einer neuen, anderen Anstellung umsehen zu können.

Morgen habe ich einen Termin beim Photographen für die Bewerbungsphotos.

Worauf ist heute zu achten?

Dankschön!

Heinrich

JENS-KLEVE
09.12.2013, 16:42
Das Wichtigste ist: Du gehst zum Fotografen. also schonmal perfekt, außer er stellt sich als Niete heraus:Lachen2:

Wenn du deinem Fotografen kurz sagst, was du in deine Bewerbung geschrieben hast - z.B. ich bin dynamisch, oder zuverlässig, oder akurat usw. - kann er das eventuell auf deinem Foto hinbekommen. Gute Fotografen schaffen sowas, ich weiß nciht wie, aber die haben das gelernt oder besitzen Talent.

Grundsätzlich sollte man möglichst gepflegt und authentisch hingehen, also nicht irgendwie unnatürlich aufbrezeln.
Sei ausgeschlafen und nciht abgehetzt, versuch dich drauf zu freuen.

Das Foto ist wichtiger als das Anschreiben.

DasOe
09.12.2013, 16:52
Zum Fototermin würde ich ein weißes Hemd, verschiedene Krawatten und ein blaues Sakko mitnehmen.

Frisch rasiert ist obligatorisch, an Deiner Frisur ist ja wenig zu machen ;)

Als Fotoformat würde ich max. eine klassische Portraitaufnahme (bis zur Schulter) machen.

Necon
09.12.2013, 17:13
Macht man wirklich noch Bewerbungsfotos? Versuche heraus zu finden ob das bei den Firmen, bei denen du dich bewirbst überhaupt noch erwünscht ist. Es gibt einige Firmen die so etwas nicht mehr wollen und im amerikanischen Raum werden Bewerbungen mit Foto überhaupt nicht mehr angenommen damit es zu keiner Form der Diskriminierung kommen kann!

soloagua
09.12.2013, 17:18
Kommt auf die Position an, auf die Du Dich bewirbst. Freundlich schauen ggf. nett lächeln kommt jedenfalls gut an (zumindest bei uns)

Viel Erfolg!

Sprinthexe
09.12.2013, 17:20
Macht man wirklich noch Bewerbungsfotos? Versuche heraus zu finden ob das bei den Firmen, bei denen du dich bewirbst überhaupt noch erwünscht ist. Es gibt einige Firmen die so etwas nicht mehr wollen und im amerikanischen Raum werden Bewerbungen mit Foto überhaupt nicht mehr angenommen damit es zu keiner Form der Diskriminierung kommen kann!

Guter Punkt!
Wobei ich mich auch neulich erst beworben habe und da Bilder durchaus erwünscht waren, beziehungsweise ich sogar den Eindruck hatte, dass das Bewerbungsfoto relativ wichtig gewesen ist, würde das tatsächlich wirklich eher so sehen, dass das Foto, so diskriminierend und blöd das auch ist, wichtiger als das Anschreiben ist.

Matthias75
09.12.2013, 18:25
Auch wenn man teilweise kein Bewerbungsfoto mehr benötigt, sehe ich es als Chance, einen ersten positiven Eindruck zu hinterlassen. Der Personalchef schlägt die Bewerbung auf und hat gleich ein (hoffentlich freundlich lächelndes) Gesicht zur Bewerbung. Auch wenn seine Entscheidung sicher nicht nur von dem Bild abhängig machen wird, kann er deine Bewerbung doch zumindest mit diesem in Verbindung bringen. Je nach Masse der Bewerbungen ist das ein klarer Vorteil. Du bist nicht mehr eine der (meist blauen) Bewerbungsmappen, sondern der mit dem Lächeln, der Brille, den ... Haaren etc.. Die Wahrscheinlichkeit, dass du im Gedächtnis des Personalers bleibst ist einfach größer. Deshalb würde ich, je nach Stelle auch überlegen, etwas mehr in die Bilder zu investieren. Wenn möglich mit dem Fotografen vorher absprechen, was du willst und was möglich ist. Eben, wie Jens meinte, vielleicht auch etwas auf die Stelle abstimmen.

Outfit würde ich von der Stelle abhängig machen, auf jeden Fall Anzug und Krawatte. Beides aber nicht mit zu kleinem Muster. V.a. bei Anzügen kann's bei digitalen Bilder seltsame Interferenzmuster geben.

Matthias

DasOe
09.12.2013, 18:36
Outfit würde ich von der Stelle abhängig machen, auf jeden Fall Anzug und Krawatte. Beides aber nicht mit zu kleinem Muster. V.a. bei Anzügen kann's bei digitalen Bilder seltsame Interferenzmuster geben.

Dunkelgrau bzw. dunkelblau sind die Standardfarben für einen korrekten Anzug. Das Jackett kann ein- oder zweireihig sein. Zu einem Einreiher kann auch eine Weste aus gleichem Material getragen werden. Der Zweireiher muss rückwärtig zwei Sitzschlitze haben.

Hemden zu einem klassischen Anzug sind üblicherweise weiß oder hellblau. Sehr stilsichere Träger müssen auf gestreifte oder karierte Hemden nicht verzichten, jedoch muss dann die Krawatte dazu passen und ein allzu unruhiger Mix vermieden werden. Die mit Manschettenknöpfen zu tragenden Umschlagmanschetten drohen aus der Mode zu kommen, sind aber für ein besonders gepflegtes Aussehen immer noch gut.

Ein Hemd, das ohne Krawatte getragen wird, muss am obersten Knopf offen bleiben, hingegen darf dieser nicht geöffnet sein, wenn eine Krawatte getragen wird.

Quelle: Knigge.de

JENS-KLEVE
09.12.2013, 18:40
Hehe, und jetzt will er sich als Koch, Dachdecker oder Sekretär bei den Grünen bewerben - Anzug --> Fail :Lachen2:

Sei du selbst!

Thorsten
09.12.2013, 18:45
an Deiner Frisur ist ja wenig zu machen ;)
Jetzt sag nicht, dass hochglanz oder matt keine Optionen darstellen :Lachen2:.

silbermond
09.12.2013, 18:50
Hehe, und jetzt will er sich als Koch, Dachdecker oder Sekretär bei den Grünen bewerben - Anzug --> Fail :Lachen2:

Sei du selbst!

Ne, ne, Uschi hat schon recht...

Kaufmännisch ist schon richtig.

Dunkelgrauer Einreiher, weisses Hemd, keine Krawatte sind schon gesetzt.

Untendrum ist egal, da Photo von mir nur vom Oberkörper gewünscht.

Brille randlos oder doch mit markantem Rahmen werde ich sehen.

Ich nehme beide mit und werde mit beiden Photos machen lassen.

Termin dauert ca. eine anderthalb Stunden. Aussentermin ist incl. soweit das Wetter (Hamburg) mitspielt. 50 Aufnahmen zur Auswahl und dann wird ausgewählt.

Digitale Kopie ist mit dabei.

Photostudio kenne ich. Die machen bei mir in der Firma auch die Aufnahmen für den Internetauftritt, die Prospekte und Broschüren.

Die Qualität stimmt und der Preis ist angemessen.

Heinrich

MattF
09.12.2013, 18:51
Das Bild sollte natürlich irgendwo der gesuchten Stelle, bzw. auch der Branche angemessen sein.
Es ist was anderes ob man sich in Forschung und Entwicklung oder im Vertrieb bewirbt. Ob man sich in einem selbstverwalteten Fahrradladen oder bei der BASF bewirbt.

Natürlich ist Mindestmass gepflegter Eindruck.


Einen Vorteil gegen die Masse, kann man sich meiner Meinung nach mit einem Bild nicht rausholen, mit einem schlechten Bild kann man sich aber natürlich rausschießen.

Insbesondere Frauen gauckeln auch oft mit Fotos was vor, wo man dann wenn sie zum Bewerbungsgespräch kommen 3x hinschauen muss um sie wieder zu erkennen. Das finde ich dann auch nicht wirklich passend.

arist17
09.12.2013, 18:56
da Photo von mir nur vom Oberkörper gewünscht.


Als durchtrainierter Triathlet kommt dein Oberkörper am besten zur Geltung, wenn du oben rum frei bleibst, also vergiss den Anzug :Lachen2:

Megalodon
09.12.2013, 19:22
Fotos sind bei uns irrelevant. Ich habe schon lang keines mehr in den Unterlagen, die mir zur Vorbereitung aufs Vorstellungsgespräch gegeben werden, gesehen.

In Erinnerung ist mir lediglich ein Aufschneider geblieben, der ein unmögliches Foto mit geschickt hatte. Hat aber zum Rest gepasst. Der ist letztendlich nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden, weil seine Angaben einfach unglaubwürdig waren. Was der angeblich mit seinen 30 Jahren alles konnte, kann kein Mensch. Aber wie gesagt, das hat zu seinem Foto a la "Hoppla, jetzt komm ich !!" gepasst.

MattF
09.12.2013, 19:36
Viel wichtiger als das Foto ist allerdings der Rest der Bewerbung.

silbermond
09.12.2013, 19:52
Viel wichtiger als das Foto ist allerdings der Rest der Bewerbung.

Das sagst Du.

Gucke ich mir die Personalentscheidungen meines zukünftigen ehemaligen Vorgesetzten an muss ich Dir leider widersprechen und möchte ich hier nur eine Kollegin zitieren:

Hauptsache jung, weiblich, unerfahren, günstig, biegsam, dick und mit ordentlich Hupen.

So wurde binnen von vier Jahren ein einst harmonisches, sehr gut funktionierendes Team gegen die Wand gefahren.

ist aber nur ein Grund für meinen Weggang.

Heinrich

drullse
09.12.2013, 20:02
Quelle: Knigge.de
Ob man sich danach richten sollte hängt IMHO sehr davon ab, wie konservativ die angestrebte Stelle eingebettet ist. Mag sicher noch einige Menschen geben, die auf sowas achten, die Mehrheit tut das IMHO aber nicht mehr - im Gegenteil.

Und dann punktet man mit selbstbewußt getragenem Outfit, das einem selbst gefällt - und nicht Onkel Knigge.

MattF
09.12.2013, 20:11
Das sagst Du.

Gucke ich mir die Personalentscheidungen meines zukünftigen ehemaligen Vorgesetzten an muss ich Dir leider widersprechen und möchte ich hier nur eine Kollegin zitieren:

Hauptsache jung, weiblich, unerfahren, günstig, biegsam, dick und mit ordentlich Hupen.

So wurde binnen von vier Jahren ein einst harmonisches, sehr gut funktionierendes Team gegen die Wand gefahren.

ist aber nur ein Grund für meinen Weggang.

Heinrich

Und in genau so ein "Team" willst du doch nicht wieder rein.

Wenn man seine Bewerbung auf Ausserlichkeiten aufbaut, muss man sich nicht wundern, wenn man wg Äusserlichkeiten eingestellt wird, und nicht wg. den Kenntnissen und in genau so einem Laden wieder landet, aus dem man gerade flüchtest.

:(

DasOe
09.12.2013, 21:51
Mag sicher noch einige Menschen geben, die auf sowas achten, die Mehrheit tut das IMHO aber nicht mehr - im Gegenteil.

Erstmal informieren, bevor man so ein Urteil fällt.

Ich finde solche Regeln hilfreich und bin froh, daß mir meine Eltern entsprechendes beigebracht haben, auf das ich dann in den entsprechenden Situationen zurückgreifen kann. Ich finde Menschen ohne Benimm als Zumutung.

drullse
09.12.2013, 21:56
Ich finde Menschen ohne Benimm als Zumutung.
Wer sich nicht an Knigge hält hat keinen Benimm?
`
Meinst Du das ernst?

DasOe
09.12.2013, 22:13
Wer sich nicht an Knigge hält hat keinen Benimm?
Was weißt Du über dieses Thema?

drullse
09.12.2013, 22:25
Was weißt Du über dieses Thema?

Über welches? Dass es keinen Knigge braucht, um gesellschaftlich bestehen zu können? Genug.

Vor allem aber einiges darüber, wie man Menschen optisch überzeugen kann, OHNE sich an altbackene Regeln zu klammern.

Wer meint, nur (!) mit schwarzem Anzug und weißem/hellblauem Hemd respektiert zu werden, der soll das tragen. Man wird ihm aber sofort ansehen, ob er diese Auswahl getroffen hat, weil er sich darin wohlfühlt oder weil er meint, das zu müssen.

Und wirklich überzeugen tut der, der souverän wirkt und nicht der, der augenscheinlich einstudierten Regeln folgt.

DasOe
09.12.2013, 22:35
Das eine muss doch nicht das andere ausschließen.

Benimmregeln oder Etikette passt sich der Zeit an und ist mehr als "einstudierte Regeln". Das ist ein Vorurteil, daß sich hartnäckig hält.

Ja ich mag diese "Duz-Unkultur" im beruflichen Umfeld nicht, ich mag auch nicht, wenn in öffentlichen Verkehrsmitteln Schuhe auf den Sitzen abgelegt werden oder mir im Restaurant unsägliche Tischmanieren zugemutet werden. Von peinlichen Entgleisungen im beruflichen Umfeld mal ganz zu schweigen. Was insbesondere für das sogenannte Servicepersonal in Restaurants gleichermaßen zutrifft.

P.S. schwarzer Anzug passt bei Trauer, Beerdigungsunternehmern etc. hat im Businessumfeld nichts zu suchen und zeigt, daß das Verhalten aufgesetzt ist. :Huhu:

Faul
10.12.2013, 07:47
Über welches? Dass es keinen Knigge braucht, um gesellschaftlich bestehen zu können? Genug.

Vor allem aber einiges darüber, wie man Menschen optisch überzeugen kann, OHNE sich an altbackene Regeln zu klammern.

Wer meint, nur (!) mit schwarzem Anzug und weißem/hellblauem Hemd respektiert zu werden, der soll das tragen. Man wird ihm aber sofort ansehen, ob er diese Auswahl getroffen hat, weil er sich darin wohlfühlt oder weil er meint, das zu müssen.

Und wirklich überzeugen tut der, der souverän wirkt und nicht der, der augenscheinlich einstudierten Regeln folgt.

M. E. dient der Anzug vor allem dazu, seinem Gegenüber seine Achtung und seinen Respekt zu demonstrieren. Der Schlabberlook signalisiert das genaue Gegenteil, nämlich eine "ist-mir-doch-eh-egal"-Haltung.

Im Regelfall dürfte die Empfehlung einen Anzug mit/ohne Krawatte für die viele Berufsfelder insbesondere auf einem Bewerbungsfoto bzw. in einem Vorstellungsgespräch durchaus eine sinnvolle sein. In vielen kfm. Berufen würde es vermutlich irritiert aufgenommen werden, wenn der Gegenüber im Finisher-Shirt auftaucht. ;-)

Da mag seine Kompetenz noch so sehr über jeden Zweifel erhaben sein. Das bedeutet aber nicht, dass deswegen eine ungute Stimmung im Team ist. Da geht es schlicht über ein respektvollen Umgang miteinander.

alpenfex
10.12.2013, 08:49
Macht man wirklich noch Bewerbungsfotos? Versuche heraus zu finden ob das bei den Firmen, bei denen du dich bewirbst überhaupt noch erwünscht ist. Es gibt einige Firmen die so etwas nicht mehr wollen und im amerikanischen Raum werden Bewerbungen mit Foto überhaupt nicht mehr angenommen damit es zu keiner Form der Diskriminierung kommen kann!

Das ist die offizielle Botschaft. ;)

alpenfex
10.12.2013, 08:51
Ja ich mag diese "Duz-Unkultur" im beruflichen Umfeld nicht, COLOR]:Huhu:

Bist Du auch eine, die meint, dass das Sie automatisch mehr Respekt oder Distanz bedeutet?

Matthias75
10.12.2013, 08:54
Dunkelgrau bzw. dunkelblau sind die Standardfarben für einen korrekten Anzug. Das Jackett kann ein- oder zweireihig sein. Zu einem Einreiher kann auch eine Weste aus gleichem Material getragen werden. Der Zweireiher muss rückwärtig zwei Sitzschlitze haben.

Hemden zu einem klassischen Anzug sind üblicherweise weiß oder hellblau. Sehr stilsichere Träger müssen auf gestreifte oder karierte Hemden nicht verzichten, jedoch muss dann die Krawatte dazu passen und ein allzu unruhiger Mix vermieden werden. Die mit Manschettenknöpfen zu tragenden Umschlagmanschetten drohen aus der Mode zu kommen, sind aber für ein besonders gepflegtes Aussehen immer noch gut.

Ein Hemd, das ohne Krawatte getragen wird, muss am obersten Knopf offen bleiben, hingegen darf dieser nicht geöffnet sein, wenn eine Krawatte getragen wird.

Quelle: Knigge.de

Danke für den Stil-Guide, jetzt weiß ich, dass ich mich richtig anziehe, wenn ich einen Anzug trage. (was zum Glück nicht so häufig der Fall ist) :Huhu: Es fehlen noch die Infos zur richtigen Hosenlänge und den Schuhen ;)

Zweireiher-Einreiher. Schlitz etc. dürfte aber auf 'nem normalen Bewerbungsphoto zweitrangig sein, da man selten Ganzkörperaufnahmen schickt. Das dürfte dann wirklich zuviel des Guten sein.

Den Tip, das man für die Photos keine zu kleinen Muster bei Hemd, Krawatte oder Anzug wählen soll, hab' ich von einem Fotografen, der die Bilder für unsere Kanzleibroschüren gemacht hat. Kann eben, je nach Auflösung der Bilder bzw. des Drucks zu komischen Interferenzmuster kommen. Also auf dem Bild eher keine kleinen Muster. Im Bewerbungsgespräch hat man dann ja sowieso nicht die gleichen Klamotten an.

Viel wichtiger als das Foto ist allerdings der Rest der Bewerbung.

Klar, die Bewerbung muss in sich stimmig sein. ich denke aber, dass der Spruch "der erste Eindruck zählt" auch auf Bewerbungen zutrifft. Wenn man die Unterlagen aufschlägt und da z.B. ein Urlaubsbild zu sehen ist, macht das schonmal einen schlechten Eindruck, mit dem der Personaler die Unterlagen weiter durchschaut. Dir wird natürlich keiner sagen "wir haben Sie wegen ihrem Bild genommen/abgelehnt." Es kann aber dennoch die Entscheidung beeinflussen.

OT:
Ansonsten sehe ich das Thema Anzug zwiespältig. Anzug ist zwar in vielen Branchen Pflicht. Anzug allein ist aber auch nichts. Kenne genug, die mit Anzug einen schlechteren Eindruck hinterlassen, wie andere, die mit Jeans und Hemd rumlaufen. Kommt aber immer auf den Job und die Person an. Der Bankberater wäre mir mit Jeans ebenso suspekt wie der Informatiker im Anzug.

Der Knigge ist sicher ein guter Anhaltspunkt was Benehmen und Stil angeht, v.a. wenn ich unsicher bin. Viel wichtiger ist aber eben, dass der Stil zu mir und meinem Auftreten passt. Gerade das Thema Anzugfarbe sehe ich nicht ganz so eng.

Matthias

Superpimpf
10.12.2013, 09:07
Gucke ich mir die Personalentscheidungen meines zukünftigen ehemaligen Vorgesetzten an muss ich Dir leider widersprechen
...
ist aber nur ein Grund für meinen Weggang.


Dann würde ich nicht wohin wechseln wollen, wo ich (vermeintlich nur bzw. deutlich besser) mit aufgesetzter Etikette punkten kann.

M. E. dient der Anzug vor allem dazu, seinem Gegenüber seine Achtung und seinen Respekt zu demonstrieren. Der Schlabberlook signalisiert das genaue Gegenteil, nämlich eine "ist-mir-doch-eh-egal"-Haltung.
...
Zwischen Anzug und Schlabberlook gibt es aber noch ein paar Abstufungen! Genauso wie "du" nicht despektierlich und "Sie" nicht respektierlich rüberkommen muss.

Super-noch nie in einer Bewerbung ein Foto-pimpf

Lucy89
10.12.2013, 09:10
Ich bin grad echt überrascht. Von welchen Branche und welchen Positionen redet ihr, dass man dort kein Bewerbungsfoto mit schickt. Ich höre das nämlich zum ersten Mal. Ich habe immer gedacht, das wäre Standard.

HKB
10.12.2013, 09:35
Ich ueberlege eher wo man noch Mappen hinschickt? Ich kenne das nur noch online? Kann mich nicht dran erinnern andere Bewerbungen als online erhalten oder auch verschickt zu haben? Ich dachte, das gibt's nicht mehr?

topre
10.12.2013, 09:36
Foto war Standard - aber klammheimlich ist das in D noch immer so. Und Bewerbungsmappen kenne ich auch letztmals vor 10 Jahren. Kommen aber immer wieder welche bei uns an. Warum auch nicht???

Wenn ich hier mitlese bin ich froh, dass ich in Jeans und Hemd oder Pullover bei meinen Kunden als managender Ingenieur authentisch rüber komme und ernst genommen werde. Im Anzug fühle ich mich unwohl und das sieht man leider auch. Kann mir irgendwie auch nicht vorstellen, dass sich das nochmal in meinem Leben ändert. Hat für mich immer was von Karneval und Maskerade. Wie übrigens auch das Siezen im Jobumfeld. Zum Glück habe ich noch nie in einem Unternehmen gearbeitet, wo das zum Standard gehört.

alpenfex
10.12.2013, 10:07
Foto war Standard - aber klammheimlich ist das in D noch immer so. Und Bewerbungsmappen kenne ich auch letztmals vor 10 Jahren. Kommen aber immer wieder welche bei uns an. Warum auch nicht???

Wenn ich hier mitlese bin ich froh, dass ich in Jeans und Hemd oder Pullover bei meinen Kunden als managender Ingenieur authentisch rüber komme und ernst genommen werde. Im Anzug fühle ich mich unwohl und das sieht man leider auch. Kann mir irgendwie auch nicht vorstellen, dass sich das nochmal in meinem Leben ändert. Hat für mich immer was von Karneval und Maskerade. Wie übrigens auch das Siezen im Jobumfeld. Zum Glück habe ich noch nie in einem Unternehmen gearbeitet, wo das zum Standard gehört.

Da bin ich voll bei Dir. Mir ist wichtig, dass die Leute gepflegt und vor allem kompetent und authentisch sind. Ob der dann im Anzug kommt oder in Jeans und Hemd ist mir dabei wurschtpiepegal. Bei Kunden und Lieferanten ist bei mir aber erstmal "Sie" angesagt. Intern wenn es nur irgendwie geht, Duzis.

oko_wolf
10.12.2013, 10:52
... Intern wenn es nur irgendwie geht, Duzis.

Bei mir hängt das davon ab, ob ich mit den Leuten kann oder nicht. Manche werden immer "Sie" bleiben.

oko_wolf
10.12.2013, 10:57
...Wenn ich hier mitlese bin ich froh, dass ich in Jeans und Hemd oder Pullover bei meinen Kunden als managender Ingenieur authentisch rüber komme und ernst genommen werde. Im Anzug fühle ich mich unwohl und das sieht man leider auch. ....

Interessant in diesem Zusammenhang: Als meine Firma von einem amerikanischen Unternehmen übernommen wurde und das übergeordnete Management zum ersten Mal zu Besuch kam, standen unsere Manager alle im dunklen Anzug mit Kravatte da und die kollegen aus USA kamen im Sport-Sakko ohne Schlips (Mit dem Kommentar: "Wir sind Ingenieure und keine Kaufleute") ;)

Seitdem ist bei uns die Kleiderordnung legerer

Joerg aus Hattingen
10.12.2013, 11:18
.... Der Bankberater wäre mir mit Jeans ebenso suspekt ...

Diesen Sommer erlebt in einer mittleren Stadt in Schweden. Der Berater trug Jeans und ein kurzärmliges Sweatshirt. Ist also alles Kulturfrage.

drullse
10.12.2013, 11:22
Im Regelfall dürfte die Empfehlung einen Anzug mit/ohne Krawatte für die viele Berufsfelder insbesondere auf einem Bewerbungsfoto bzw. in einem Vorstellungsgespräch durchaus eine sinnvolle sein. In vielen kfm. Berufen würde es vermutlich irritiert aufgenommen werden, wenn der Gegenüber im Finisher-Shirt auftaucht. ;-)
Zwischen Finisher-Shirt und schwarzem Anzug und weißem Hemd gibt es aber noch so ein bis zwei Nuancen... Genau wie es jede Menge Nuancen zwischen "kein Benehmen" und "Knigge" gibt.

Ich erinnere mich immer gerne an einen Bewerbungsprozess, wo die Bewerber/innen durch die Firma geführt wurden, um einen Einblick zu bekommen, wie es bei uns aussieht.

Die erste: schwarzer Hosenanzug, weiße Bluse
Die zweite: schwarzer Hosenanzug, weiße Bluse
Die dritte: schwarzer Hosenanzug, weiße Bluse
bei der vierten war ich dann nicht mehr sicher, ob ich sie schon gesehen hatte, denn: schwarzer Hosenanzug, weiße Bluse

Da bleibt optisch nix hängen von dem Menschen. Natürlich kann man jetzt sagen "Es zählen ja nur die inneren Werte" aber damit macht man sich dann auch nur was vor.

Wenn ich einen Job bei einem Arbeitgeber suche, der jemanden haben möchte, der stromlinienförmig auf Linie läuft, dann ist so ein Outfit passend. Und natürlich, wenn man sich in sowas wirklich wohl fühlt. Ansonsten nicht - IMHO natürlich.

smiling_star
10.12.2013, 12:43
Die erste: schwarzer Hosenanzug, weiße Bluse
Die zweite: schwarzer Hosenanzug, weiße Bluse
Die dritte: schwarzer Hosenanzug, weiße Bluse
bei der vierten war ich dann nicht mehr sicher, ob ich sie schon gesehen hatte, denn: schwarzer Hosenanzug, weiße Bluse



Aber gerade für uns Frauen ist doch viel mehr möglich. Ich kleide mich auch anständig für Vorstellungsgespräche (auf beiden Seiten). Aber schwarz-weiß kommt bei mir nie vor. Wenn bei mir das Kostüm oder der Hosenanzug grau oder schwarz ist, dann gibts dazu ne farbige Bluse bzw. auch mal ein T-Shirt oder nen Rolli, je nach Jahreszeit. Das war noch nie ein Problem. Auch Hosen, Röcke oder Blazer können in verschiedenen Farben getragen werden.

Mit Jeans würde ich persönlich aber nicht ins Vorstellungsgespräch gehen, weder als Bewerberin noch in meiner Rolle als Personalerin in einem Industrieunternehmen. Bei meinen Bewerbern kommt von Schlabberlook bis Anzug alles vor. Deshalb jemanden auszusortieren ist aber kaum möglich, da fehlt es zu sehr an qualifizierten Bewerbern, da holen wir lieber die Stilberatung nach (bei Mitarbeitern, die auch mal zum Kunden müssen,...).

drullse
10.12.2013, 12:49
Aber gerade für uns Frauen ist doch viel mehr möglich.
Für Männer auch.

Aber wenn man natürlich artig nach Knigge geht und alles andere als "kein Benimm" ansieht, dann bleibt nur der Einheitslook.

Mit Jeans würde ich persönlich aber nicht ins Vorstellungsgespräch gehen
Ich auch nicht.

Deshalb jemanden auszusortieren ist aber kaum möglich, da fehlt es zu sehr an qualifizierten Bewerbern, da holen wir lieber die Stilberatung nach (bei Mitarbeitern, die auch mal zum Kunden müssen,...).

Und wenn es nicht an qualifizierten Bewerbern fehlen würde, wäre der Look das ausschlaggebende Moment?

3-rad
10.12.2013, 12:59
Mit Jeans würde ich persönlich aber nicht ins Vorstellungsgespräch gehen

Ich schon.
Bei allen Gesprächen (außer dem ersten) bin ich so erschienen.
Wenn mich jemand einstellen will, dann wegen meiner fachlichen oder technischen Qualitäten.
Außerdem gibt es Jeans und Jeans.

Und: man muss vielleicht differenzieren, ob es eine Bank ist oder eine Softwareschmiede.

alpenfex
10.12.2013, 13:59
Ich schon.
Bei allen Gesprächen (außer dem ersten) bin ich so erschienen.
Wenn mich jemand einstellen will, dann wegen meiner fachlichen oder technischen Qualitäten.
Außerdem gibt es Jeans und Jeans.

Und: man muss vielleicht differenzieren, ob es eine Bank ist oder eine Softwareschmiede.

ist technisch nicht fachlich?

Lucy89
10.12.2013, 14:00
Ich schon.
Bei allen Gesprächen (außer dem ersten) bin ich so erschienen.
Wenn mich jemand einstellen will, dann wegen meiner fachlichen oder technischen Qualitäten.
Außerdem gibt es Jeans und Jeans.

Und: man muss vielleicht differenzieren, ob es eine Bank ist oder eine Softwareschmiede.

Richtig. Ich hatte bei meinem Bewerbungsgespräch auch eine Jeans an, dunkelblau und ohne Schnickschnack oder Waschung.

schoppenhauer
10.12.2013, 14:03
Richtig. Ich hatte bei meinem Bewerbungsgespräch auch eine Jeans an, dunkelblau und ohne Schnickschnack oder Waschung.

Dann wird das bei dem Job halt gepasst haben. Andere Jobs gehen nur, wenn man (als Mann) Schlips, dunklen Anzug und keine braunen Schuhe trägt. Fühlt man sich dann zu unwohl, ist das ein erstes Zeichen für beide Seiten, dass der Job eventuell der Falsche ist.

Sich in seinen Klamotten wohl fühlen und dem wichtigen Termin/Gesprächspartner mit (äußerlichem) Respekt begegnen, darauf kommt es an.

3-rad
10.12.2013, 14:06
ist technisch nicht fachlich?

je nachdem, in meinem konkreten Fall: nein

Ich kann z.B. den Unterbau (Datenhaltungsschicht) unserer Applikation aus technischer Sicht betreuen/warten/entwickeln/etc habe aber rein fachlich von einigen darüber liegenden Dingen (fachlicher Workflow) keinen Plan.
Muss ich aber auch nicht haben, anders rum ist es genauso.

Faul
10.12.2013, 14:07
Zwischen Finisher-Shirt und schwarzem Anzug und weißem Hemd gibt es aber noch so ein bis zwei Nuancen... Genau wie es jede Menge Nuancen zwischen "kein Benehmen" und "Knigge" gibt.


Ist schon klar, ich wollte ja nur etwas überzeichnen. Es gibt ja auch schwarze Anzüge, die wild sind.

Ich persönlich habe auch immer die Möglichkeit genutzt, mich herumführen zu lassen, damit ich einen Eindruck der Firma bekomme. Die persönlichen Büros waren da oft aussagekräftiger als die Aussagen im Gespräch.

Megalodon
10.12.2013, 17:39
Sich in seinen Klamotten wohl fühlen und dem wichtigen Termin/Gesprächspartner mit (äußerlichem) Respekt begegnen, darauf kommt es an.

Ja.

Wer bei uns mit Jeans zum Vorstellungsgespräch erscheint, wird nicht eingestellt.

Sprinthexe
10.12.2013, 17:57
Ja.

Wer bei uns mit Jeans zum Vorstellungsgespräch erscheint, wird nicht eingestellt.

Kommt halt immer darauf an, wie hier schon geschrieben, manche finden gar keine qualifizierten Bewerber und finanzieren dann eher eine Stilberatung, andere wie Lucy können auch in Jeans aufkreuzen, andere werden dann eben nicht eingestellt.

Ich war übrigens total overdressed im farbigen Jerseykleid, mit Pumps und ordentlich geschminkt. Bei mir hätten es auch Jeans und Bluse getan.

silbermond
10.12.2013, 18:06
Moin Moin,

interessante Antworten hier.

Momentan arbeite ich in einer Bank ohne OTC-Kunden.

Bin dort seit etwas über 14 Jahren qualifizierter/spezialisierter Sachbearbeiter im Kreditbereich (Kreditprüfung, Bilanzanalyse) in Teilzeit 90%.

In dieser Hirachieebene möchte ich auch wieder arbeiten.

Personalverantwortung/Karriere hatte ich mit Ende 20 und lege nun mit 46 schon lange keinen Wert mehr drauf.

Was in den letzten zwei, drei Jahren als "Work-Life-Balance" beschrieben wird, habe ich für mich schon seit zehn Jahren verinnerlicht, wobei diese Einstellung in der Vergangenheit und leider auch heute noch bei meinen Vorgesetzten für Unverständnis und Kopfschütteln sorgte.

Anzug und Krawatte hatte ich in den 14 Jahren genau zwei Tage an. Beim Vorstellungsgespräch und am ersten Arbeitstag, danach nicht wieder. Es war einfach nie nötig.

Im Sommer, wenn es im unklimatiserten Büro extrem heiss und stickig war trug ich Bermudas und Flip-Flops.

Ich möchte in Hamburg gerne wieder im Handel (Getreide/Ölsaaten) oder im Stiftungsbereich arbeiten. Finanzbereich.

Bank oder Finanzdienstleister stehen ganz am Ende meiner Wunschliste.

In den genannten Bereichen ist man in Hamburg sehr konservativ zurückhaltend was das Äußere angeht.

Mir liegt das und ich weiss immer noch sehr wohl einen Anzug zu tragen, Krawattenknoten beherrsche ich drei (vorhin gerade probiert, hat auf Anhieb geklappt) und ich fühle mich in dem gewünschten Outfit wohl.

Aber auch nur weil ich es will.

Würde man mir gegen meinen Willen eine Kleidung vorschreiben, z. B. einheitliche Betriebskleidung, so würde ich diese Stellung nicht annehmen.

@ drullse

Ich finde Deine Meinung hinsichtlich Knigge etwas eingeengt und kurzscihtig.

Für meinen Teil trage ich gerne Tweed, Cord, Pullunder/Strickweste mit passendem Hemd und Krawatte.

Auch so entspreche ich dem gewünschtem, nur die Basics wie das zu tragen ist, die muss man halt beherrschen.

Der englische Stil ist in Hamburg zwar unüblich, dennoch akzeptiert.

Siehe hier:

http://www.ladage-oelke.de/

Ich denke ein gutes Photo mach auch einen guten ersten Eindruck und ich kann damit nur gewinnen.

Heinrich

drullse
10.12.2013, 18:12
@ drullse

Ich finde Deine Meinung hinsichtlich Knigge etwas eingeengt und kurzscihtig.

Ich bezog mich auf die Aussage, Anzüge haben dunkel zu sein, Hemden weiß oder hellblau. In meinen Augen unterscheidet sich das nicht von

Würde man mir gegen meinen Willen eine Kleidung vorschreiben, z. B. einheitliche Betriebskleidung, so würde ich diese Stellung nicht annehmen.

Knigge maßt sich auch an, eine Vorgabe zu machen. Wo ist der Unterschied?

Ich habe nirgendwo gesagt, man soll keinen Anzug anziehen - für mich (!) ist die Kleidung jedoch das letzte, woran ich Respekt festmache. Das es viele anders sehen weiß ich und ich würde für Bewerbungsfotos je nach Stelle auch den Anzug wählen. Ganz sicher aber nicht schwarz und ganz sicher nicht mit weißem Hemd (ich habe eins, wenn es wirklich mal festlich sein soll, ansonsten gibt es in meinem Schrank nur richtige Farbe, ebenso bei den Krawatten).

Megalodon
10.12.2013, 19:01
Ich denke ein gutes Photo mach auch einen guten ersten Eindruck und ich kann damit nur gewinnen.


Und vielleicht einen guten letzten.

Bei uns werden zB für eine zu vergebende Stelle aus einer von HR vorgelegten Liste geeigneter Kandidaten in der Regel 4 Leute eingeladen.

Danach gabs dann schon die Situation, dass 2 sofort ausgeschieden sind und die beiden anderen das Assessment gut gemeistert haben.

Und dann? Dann liegen die Unterlagen auf dem Tisch, man diskutiert und kann sich überlegen, ob man würfelt. Das habe ich schon erlebt.

Wenn in so einer Situation Fotos vorliegen, könnte ich mir schon vorstellen, dass da aus dem Bauch heraus Entscheidungen getroffen werden, die ohne dass das einem bewusst wäre, massgeblich vom Foto beeinflusst wurden.

Ich würde das Foto auch von Leuten beurteilen lassen, die mich gut kennen. Die können einem zielsicher sagen, ob man gut getroffen ist. Ein Fotograf kann das bei weitem nicht in der Qualität. Dazu kennt der dich nicht ausreichend.

silbermond
10.12.2013, 19:18
Wenn in so einer Situation Fotos vorliegen, könnte ich mir schon vorstellen, dass da aus dem Bauch heraus Entscheidungen getroffen werden, die ohne dass das einem bewusst wäre, massgeblich vom Foto beeinflusst wurden.

Ich würde das Foto auch von Leuten beurteilen lassen, die mich gut kennen. Die können einem zielsicher sagen, ob man gut getroffen ist. Ein Fotograf kann das bei weitem nicht in der Qualität. Dazu kennt der dich nicht ausreichend.

Moin Moin,

vielleicht wurdest Du auch vom Parfum des Bewerbes unbewusst beeinflusst. Möglich ist das.

Ich habe eine Auswahl von 65 Bildern.

Die Entscheidung "welches" habe ich schon Personen die mich sehr gut kennen überlassen.

Heinrich

silbermond
10.12.2013, 19:25
[QUOTE=drullse;989409für mich (!) ist die Kleidung jedoch das letzte, woran ich Respekt festmache.[/QUOTE]

Moin Moin,

für mich ist es nicht das letzte.

Es gibt Situationen in denen die Kleidung den Respekt und die Achtung unterstreichen.

Bei einer Beisetzung erwarte ich dunkle und gedeckte Farben, es sei denn, es ist ausdrücklich anders gewünscht.

Trägt die Braut "weiss", so ist diese Farbe für alle anderen Frauen auf der Hochzeit tabu.

Den Besuch eines Sakralgebäudes, z. B. Vatikan, im Mini, bauchfrei, kurzhosig zeugt ebenfalls nicht von Achtung.

Sollte sich jemand, egal ob männlich oder weiblich, bekleidet zu mir in die Sauna setzen...auch dort ist die Kleiderordnung einzuhalten.

Heinrich

drullse
10.12.2013, 23:18
Moin Moin,

für mich ist es nicht das letzte.

Es gibt Situationen in denen die Kleidung den Respekt und die Achtung unterstreichen.

Bei einer Beisetzung erwarte ich dunkle und gedeckte Farben, es sei denn, es ist ausdrücklich anders gewünscht.

Trägt die Braut "weiss", so ist diese Farbe für alle anderen Frauen auf der Hochzeit tabu.

Den Besuch eines Sakralgebäudes, z. B. Vatikan, im Mini, bauchfrei, kurzhosig zeugt ebenfalls nicht von Achtung.

Sollte sich jemand, egal ob männlich oder weiblich, bekleidet zu mir in die Sauna setzen...auch dort ist die Kleiderordnung einzuhalten.

Heinrich

Ok, habe mich anscheinend nicht klar genug ausgedrückt. Natürlich gibt es die von Dir beschriebenen Situationen, wo bestimmte Kleidung als angemessen gilt. Ich meinte es im geschäftlichen Sinne. Da hat niemand meinen Respekt, bloß weil er einen Anzug trägt. Genauso wenig unterstelle ich Qualifikation bloß weil ein Anzug getragen wird.

Lucy89
11.12.2013, 10:41
Dann wird das bei dem Job halt gepasst haben. Andere Jobs gehen nur, wenn man (als Mann) Schlips, dunklen Anzug und keine braunen Schuhe trägt. Fühlt man sich dann zu unwohl, ist das ein erstes Zeichen für beide Seiten, dass der Job eventuell der Falsche ist.

Sich in seinen Klamotten wohl fühlen und dem wichtigen Termin/Gesprächspartner mit (äußerlichem) Respekt begegnen, darauf kommt es an.

Ohja, also in der Bank würde ich auch nicht mit dunkler Jeans ankommen =)

Meine Stelle ist in der Wissenschaft (Uni), da wäre ich mit Hosenanzug total overdressed gewesen. Ich hatte einen schwarzen Blazer an mit 3/4-Arm und das fand ich schon sehr chic :D

3-rad
11.12.2013, 10:58
Im Sommer, wenn es im unklimatiserten Büro extrem heiss und stickig war trug ich Bermudas und Flip-Flops.

In so einem Outfit geht mir ein wenig die Seriösität flöten.
Insbesondere wenn ich Besprechungen hätte, würde ich mich dann unwohl fühlen.
Besprechungen hab ich hin und wieder auch sehr spontan.
Aus diesem Grund verstehe ich auch nicht die Mädels, die halb nackt in Miniröcken zur Arbeit erscheinen.
Manche sind ja rein optisch eine Bereicherung, wenn sie dann aber nicht wissen wie oft sie Beine übernanderschlagen sollen,
weil sie sich dann doch etwas exponiert fühlen, dann wäre etwas mehr in diesem Fall doch besser gewesen.

Zur Arbeitskleidung gilt für mich:
Man sollte sich ein wenig anpassen. Wenn alle in Jeans und Hemd rumlaufen, sollte man selber nicht unbedingt Anzug mit Krawatte tragen.

Faul
11.12.2013, 11:24
Zur Arbeitskleidung gilt für mich:
Man sollte sich ein wenig anpassen. Wenn alle in Jeans und Hemd rumlaufen, sollte man selber nicht unbedingt Anzug mit Krawatte tragen.

+ 1

la_gune
11.12.2013, 14:35
Ich persönlich bin der Meinung, dass man dem Gegenüber durch das Tragen eines Anzuges mit Schlips und Kragen auch einen gewissen Respekt entgegenbringt. (Mag damit zusammen hängen, dass ich einige Jahre viel in Japan zu tun hatte und die Gepflogenheiten etwas angenommen habe.)
So sehe ich das aber, wenn ich zu Kunden gehe (bin derzeit im Vertrieb), auch wenn mein CEO der Meinung ist, selbst bei Großkunden reiche Jeans und legeres Sakko. Sowas geht einfach nicht in meiner Branche. Schon gar nicht beim ersten Aufeinandertreffen.
Ebenso bei einem Bewerbungs-Gespräch. Die meisten Stellen, die einer "gehobenen Laufbahn" gleich kommen verlangen mbMn zumindest beim ersten Gespäch einen Anzug. Egal wie der Gegenüber gekleidet ist.
Beim Bewerbungsphoto kommt es halt darauf an, was bzw. wie man sich verkaufen will.

Aus eigener Erfahrung kann ich jedenfalls sagen, dass weder ein Bewerbungsphoto im Strick-Pulli gut kommt, noch ein erstes Vorstellungsgespräch im Cord-Anzug.
Oft scheinen die Auswahlkriterien in den HR-Abteilungen noch deutlich spießiger zu sein, als es im Rest der Firma gelebt wird und man weithin annehmen mag. ;) Und warum sollte man nicht ein wenig(!) über seinen Schatten springen und ein bissel mehr "investieren" um gute Chancen auf eine Stelle zu haben ?
Letztlich kommt es aber fast nur darauf an, wie gut man sich auf dem Papier und im (ersten) Gespräch verkauft... :Cheese:

qbz
11.12.2013, 15:38
Für mich ist der Geschäftsanzug eine reine Form von Berufstracht. Ob nun der Zimmermann, Maurer, Koch, Arzt oder Bank-/Vetriebsangestellte in einem Bewerbungsgespräch (bzw. Foto) Tracht trägt oder nicht, daran würde ich niemals auf den Respekt schliessen, der mir entgegen gebracht wird, solange die Arbeitskleidung nicht bei einem Anlass sachlich notwendig, zweckmässig ist wegen eines Tests. Respekt würde ich allein aus dem Verlauf des Gesprächs entnehmen, aus der Kleidung beim Tragen der Tracht vielleicht die Identifikation mit dem Beruf: Der Betreffende möchte auch ausserhalb der beruflichen Tätigkeit als Zimmermann, Geschäftsmann etc. wahrgenommen werden.

MattF
11.12.2013, 15:48
Oft scheinen die Auswahlkriterien in den HR-Abteilungen noch deutlich spießiger zu sein, als es im Rest der Firma gelebt wird und man weithin annehmen mag. ;) Und warum sollte man nicht ein wenig(!) über seinen Schatten springen und ein bissel mehr "investieren" um gute Chancen auf eine Stelle zu haben ?


Betonung liegt auf bissel.

Natürlich muss man bei einer Bewerbung allgem. sich ein bissel "besser" darstellen als man wirklich ist. Das gilt aber für alle Aspekte der Bewerbung, einfach um seine Chancen zu erhöhen (die Personaler ziehen eh von dem was sie lesen/sehen X% ab um auf die Realität zu kommen :Lachen2:, weil die das natürlich auch wissen) .

Wenn man es damit aber übertreibt und ein Bild präsentiert von sich, das man überhaupt nicht ausfüllen kann, dann wird man in dem Job nie glücklich oder zumindest einigermaßen zufrieden werden, sondern dauerhaft überfordert sein. Man kann nicht ewig etwas vorspielen was man nicht ist.

la_gune
11.12.2013, 15:56
Für mich ist der Geschäftsanzug eine reine Form von Berufstracht. Ob nun der Zimmermann, Maurer, Koch, Arzt oder Bankangestellten in einem Bewerbungsgespräch Tracht trägt oder nicht, daran würde ich niemals auf den Respekt schliessen, der mir entgegen gebracht wird, solange die Arbeitskleidung nicht bei einem Anlass sachlich notwendig, zweckmässig ist wegen eines Tests. Respekt würde ich allein aus dem Verlauf des Gesprächs entnehmen.

Siehst Du, und so ist es überall anders. In Japan trägt sogar der Schuhputzer in der U-Bahnstation einen Anzug, wenn er sich einen leisten kann.
Das mit der "Berufstracht" stimmt natürlich auch ein Stück weit. Kein Maurer muß bei seinem Bewerbungsgespräch einen Anzug tragen. Wie ist es aber beim Polier oder Vorarbeiter ?
Warum keinen Anzug tragen und dem Gegenüber eine gewisse Wertschätzung entgegenbringen in dem man sich in "Schale" wirft um zu zeigen, dass einem das Gespräch und der Gegenüber wichtig ist ? Ja, es ist ein klein wenig "Unterwürfigkeit", die an vielen Stellen aber immer noch sehr geschätzt wird. Also spiele ich das Spiel halt mit. Ob ich nun Jeans und Pulli oder Anzug und Hemd anziehe ist doch letztlich Wurscht. Irgendwas muß ich eh anziehen... ;)

Klar, ich kann nur durch das Tragen eines Anzuges niemanden von irgendetwas überzeugen (das muß ich durch Leistung), aber ohne habe ich vielleicht größere Schwierigkeiten zu überzeugen, egal wie gut die Leistungen sind. ;)

Wie sensibel diese Sache ist kann ich aus eigener Erfahrung berichten: Ich trage seit mehreren Jahren links und rechts jeweils einen sog. "Tunnel" (Ohrschmuck direkt im Ohrläppchen, ca 8mm Durchmesser, schwarz). Dieses kleine bisschen Schmuck reicht trotz Anzug und Krawatte manchmal schon aus, um erst mal nicht für "voll" genommen zu werden. Da hab ich noch kein Wort gesagt und der Gegenüber weiß noch nix von mir. Reine Äußerlichkeiten... :-(( Da muß man dann am Anfang des Gespräches erst mal deutlich mehr "überzeugen", als wenn ich ohne daher gekommen wäre. Besonders bei der Generation ab etwa Ü50 erlebe ich sowas immer mal wieder. Aber das ist halt mein kleines Bisschen "Revolte gegen das Spießertum". :Cheese: Andere tragen dann aus Trotz vielleicht ein Hawaii-Hemd beim Bewerbungsgespräch oder FlipFlops in der Arbeit. Jeder wie er mag...

MattF
11.12.2013, 16:36
Wie sensibel diese Sache ist kann ich aus eigener Erfahrung berichten: Ich trage seit mehreren Jahren links und rechts jeweils einen sog. "Tunnel" (Ohrschmuck direkt im Ohrläppchen, ca 8mm Durchmesser, schwarz). Dieses kleine bisschen Schmuck reicht trotz Anzug und Krawatte manchmal schon aus, um erst mal nicht für "voll" genommen zu werden. Da hab ich noch kein Wort gesagt und der Gegenüber weiß noch nix von mir. Reine Äußerlichkeiten... :-(( Da muß man dann am Anfang des Gespräches erst mal deutlich mehr "überzeugen", als wenn ich ohne daher gekommen wäre. Besonders bei der Generation ab etwa Ü50 erlebe ich sowas immer mal wieder.


Was viele vergessen, in einem Bewerbungsgespräch stellen sich immer beide Seiten vor und beide Seiten überlegen, kann ich mit meinem Gegenüber leben.

Wenn der Gegenüber ganz offensichtlich mit deinem "Tunnel" nicht leben könnte, dann sagt man halt (bzw. denkt sich): Auch andere Väter haben schöne Töchter in dem konservativen Laden,mit dem Spiesser als Chef, werde ich eh nicht glücklich.

Das Ziel eines Bewerbungsvefahrens ist nicht einen bestimmten Job unbedingt zu bekommen, auch wenn er noch so mies ist, sondern eine guten Job zu finden, in dem man zufrieden ist (ich wiederhole mich:) )

la_gune
11.12.2013, 16:45
Hier ging es jetzt eher um meinen Job im Vertrieb, wo ich recht viel mit Einkäufern und Führungskräften zu tun habe. ;)

Eine Firma, die mir beim Bewerbungsgespäch zu verstehen gibt, das meine Tunnel ein Problem sind ist für mich keine Option. Ich arbeite nicht im Reinraum oder OP. Sie stehen nicht über, stellen also nirgendwo eine Verletzungefahr dar. Ebenso stellen sie keine extremen Ansichten und Weltanschauungen dar. Und alles andere ist meine persönlich Sache.
Wenn es persönliche Probleme damit gibt, spreche ich es an. Das ist aber zu 90% ein Generationen-Problem. Genau wie Tattoos... Das führt jetzt aber zu weit. ;) In den allermeisten Fällen merken die Gegenüber sehr schnell, dass ich ein recht netter Zeitgenosse bin und keine kleinen Kinder fresse oder den Teufel anbete. :Cheese:

qbz
11.12.2013, 16:51
?
....
Warum keinen Anzug tragen und dem Gegenüber eine gewisse Wertschätzung entgegenbringen in dem man sich in "Schale" wirft um zu zeigen, dass einem das Gespräch und der Gegenüber wichtig ist ? Ja, es ist ein klein wenig "Unterwürfigkeit", die an vielen Stellen aber immer noch sehr geschätzt wird. Also spiele ich das Spiel halt mit. Ob ich nun Jeans und Pulli oder Anzug und Hemd anziehe ist doch letztlich Wurscht. Irgendwas muß ich eh anziehen... ;)
.....


Wie gesagt:
Man zeigt in meinen Augen über das Tragen des Geschäftsanzuges, dass man in der Berufsrolle als "Geschäftsmann" wahrgenommen werden will, neutrale Berufskleidung halt, die in manchen Jobs auch der Arbeitgeber stellt. Als Gegenüber, Kunde, Dozent z.B., Chef oder Einsteller würde ich niemals daraus auf entgegengebrachte Wertschätzung schliessen wollen.

Ps.
Meine Anzüge, die ich gerne trage, könnte ich sowieso nicht verwenden. :-) .

alpenfex
11.12.2013, 16:55
Meine Anzüge, die ich gerne trage, könnte ich sowieso nicht verwenden. :-) .

Wetsuit?

drullse
11.12.2013, 16:57
Das Ziel eines Bewerbungsvefahrens ist nicht einen bestimmten Job unbedingt zu bekommen, auch wenn er noch so mies ist, sondern eine guten Job zu finden, in dem man zufrieden ist (ich wiederhole mich:) )
Das ist der Idealfall. Viele haben diese Wahlmöglichkeit aber nicht, da geht es dann drum, überhaupt einen Job zu bekommen...

MattF
19.12.2013, 11:58
Der Spiegel widmet sich auch dem Thema

http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/bewerbungsfotos-was-experten-raten-a-939898.html