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Vollständige Version anzeigen : Schach!


Megalodon
13.11.2013, 21:32
Hallo !

Hat jemand Lust, sich hier über Schach zu unterhalten ?

Erstens läuft gerade die WM und zweitens hätte ich da mal ein paar Fragen....

Servus,
M

FMMT
13.11.2013, 21:35
Hallo !

Hat jemand Lust, sich hier über Schach zu unterhalten ?

Erstens läuft gerade die WM und zweitens hätte ich da mal ein paar Fragen....

Servus,
M

Darfst gerne fragen :Huhu:

Megalodon
13.11.2013, 21:41
Also dann fangen wir mal mit der WM an:

Warum haben beide nach ein paar Zügen aufgegeben und mit einer dreifachen Zugwiederholung die Partie mit einem Remis beendet ?

Also ich hätte gedacht, dass Schwarz, also Anand, im Vorteil war.

Haben da taktische Dinge eine Rolle gespielt ?

FMMT
13.11.2013, 22:02
Also dann fangen wir mal mit der WM an:

Warum haben beide nach ein paar Zügen aufgegeben und mit einer dreifachen Zugwiederholung die Partie mit einem Remis beendet ?

Also ich hätte gedacht, dass Schwarz, also Anand, im Vorteil war.

Haben da taktische Dinge eine Rolle gespielt ?

Du meinst die dritte Partie?
Nach Abtausch der Türme nicht mehr. Ungleichfarbige Läufer sind im Endspiel sehr remisverdächtig, da die Bauern, wenn sie nicht gerade verbunden sind, schlecht vorrücken können, da nur eine Felderfarbe kontrolliert wird. In der vierten Partie hatte Anand leichte Vorteile, da er die Bauernmehrheit am Königsflügel hatte, also die Möglichkeit später unter Umständen einen Freibauer zu bilden, Schwarz dagegen mit dem Doppelbauer am Damenflügel nicht. Normalereise hat Schwarz in dieser Variante den Vorteil des Läuferpaars als Ausgleich, aber er verteidigte sich gut, so dass es auch hier nur zum Remis reichte. Ich müsste mir die Partien aber genauer anschauen, dies war nur eine grobe Einschätzung an Hand einiger Stellungsbilder. :Huhu:

Megalodon
13.11.2013, 22:05
Du meinst die dritte Partie?
Nach Abtausch der Türme nicht mehr. Ungleichfarbige Läufer sind im Endspiel sehr remisverdächtig, da die Bauern, wenn sie nicht gerade verbunden sind, schlecht vorrücken können, da nur eine Felderfarbe kontrolliert wird. In der vierten Partie hatte Anand leichte Vorteile, da er die Bauernmehrheit am Königsflügel hatte, also die Möglichkeit später unter Umständen einen Freibauer zu bilden, Schwarz dagegen mit dem Doppelbauer am Damenflügel nicht. Normalereise hat Schwarz in dieser Variante den Vorteil des Läuferpaars als Ausgleich, aber er verteidigte sich gut, so dass es auch hier nur zum Remis reichte. Ich müsste mir die Partien aber genauer anschauen, dies war nur eine grobe Einschätzung an Hand einiger Stellungsbilder. :Huhu:

Nein, die erste Partie. Die dritte haben sie gespielt, bis beide jeweils nur noch einen Läufer hatten. Also auch Remis.

BieneTVB
13.11.2013, 22:23
FMMT, du scheinst dich sehr gut mit dem Spiel auszukennnen, deshalb häng ich auch mal eine Frage dran:

Ich finde Schach schon immer interessant, und spiele mit dem Gedanken mich näher damit auseinanderzusetzen. Bis jetzt weis ich nur wie man die unterschiedlichen Figuren ziehen darf.

Wie lernt man am effektivsten das Spiel?
Literatur, Internet, Verein?
Kommt man autodidaktisch weiter oder braucht man einen Lehrer?

Gruß BieneTVB

FMMT
14.11.2013, 09:13
FMMT, du scheinst dich sehr gut mit dem Spiel auszukennnen, deshalb häng ich auch mal eine Frage dran:

Ich finde Schach schon immer interessant, und spiele mit dem Gedanken mich näher damit auseinanderzusetzen. Bis jetzt weis ich nur wie man die unterschiedlichen Figuren ziehen darf.

Wie lernt man am effektivsten das Spiel?
Literatur, Internet, Verein?
Kommt man autodidaktisch weiter oder braucht man einen Lehrer?

Gruß BieneTVB

Geht alles. Mein Bruder zeigte mir die Grundregeln, dann spielte ich in der Schule mit paar Freunden. Dann las und studierte ich das Buch von Tarrasch "Das Schachspiel". Später ging ich dann in den Verein, Turniere, EDV kam auf :Cheese: , unzählige weitere Bücher, Zeitschriften...
Es gibt für den Nachwuchs eine klasse Softwarereihe "Fritz und Fertig". Hier bekommt man das Ganze spielerisch vermittelt. Macht auch als Erwachsener Spaß. Am einfachsten wäre, wenn Dir jemand die Grundregeln beibringt. Dann könntest Du Dich je nach Lust oder Veranlagung mit Büchern, Internet oder Verein weiterbilden.
Viel Spaß:Huhu:

FMMT
14.11.2013, 09:17
Nein, die erste Partie. Die dritte haben sie gespielt, bis beide jeweils nur noch einen Läufer hatten. Also auch Remis.

Ok, die erste muss ich mir erst noch anschauen. "Großmeisterremis" sind aber gang und gebe. Mal um Kraft und Energie zu sparen, mal um nicht zuviel von der Vorbereitung zu verraten. Es gibt auch Stellungen, da macht es selbst mit vielen Figuren auf diesem Niveau wenig Sinn bis zum letzten zu kämpfen. Die Remisspanne ist dann recht groß.

Hafu
14.11.2013, 09:40
Dann las und studierte ich das Buch von Tarrasch "Das Schachspiel". ...


Mit genau dem Buch (in einer Auflage aus den 60ern von meinem Papa) bin ich auch als Schüler in die Tiefen des Schachspiels eingestiegen.

Später habe ich mir (damals für den Preis eines Fahrrads durch Kombination von Weihnachts- und Geburtstagsgeschenken von Eltern und Großeltern) den damals besten Schachcomputer (Chess Champion Super System III) zugelegt, bin eine ganze Zeitlang von der Schule heimgekommen, hab' die Hausaufgaben hingerotzt und danach mich stundenlang mit dem braunen Kasten duelliert, bis ich die Tricks rausgefunden hatte, mit denen man den Computer schlagen konnte (damals konnte man als normalsterblicher Mensch tatsächlich noch gegen Computer gewinnen, selbst als ich später dem Computer quälende 10 Minuten Bedenkzeit pro Zug eingeräumt hatte;) )

http://www.schach-computer.info/wiki/images/0/01/ProspektCCSS3.jpg

Dabei fällt mir mit gewisser Wehmut auf, wie Triathlon im Laufe der Jahre immer mehr andere Hobbies wie Schach, Klavierspielen und Fotografieren in den Hintergrund gedrückt hat...:(

titansvente
14.11.2013, 14:21
G
Es gibt für den Nachwuchs eine klasse Softwarereihe "Fritz und Fertig". Hier bekommt man das Ganze spielerisch vermittelt.

Das ist ein prima Tipp, Danke :bussi:
Unser Sohn (7) ist im Hort in der Schach-AG und er ist durchaus interessiert an dem Spiel.
Ich spiele hin und wieder mit ihm eine Partie auf dem Brett oder zusammen mit ihm vs. den Computer.
Aber meine Kenttnisse sind rudimatär, bei der spanischen Eröffnung, den Rochaden oder dem Bauerndurchmarsch hörts dann auch auf :(

Werde ihm die Folge 1 von Fritz und Fertig evtl. zu Weihnachten schenken :Gruebeln:

MatthiasR
14.11.2013, 14:31
In der vierten Partie hatte Anand leichte Vorteile, da er die Bauernmehrheit am Königsflügel hatte, also die Möglichkeit später unter Umständen einen Freibauer zu bilden, Schwarz dagegen mit dem Doppelbauer am Damenflügel nicht.

Das mag zwar theoretisch so sein, allerdings nimmt Schwarz das in dieser Eröffnung (Berliner Verteidigung in der Spanischen Partie) von vorneherein in Kauf. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Chancen ausgeglichen sind und dass es meistens auch wirklich zu einem Spiel und nicht zu einem Kurzremis (wie in den ersten beiden Partien) kommt.

Normalereise hat Schwarz in dieser Variante den Vorteil des Läuferpaars als Ausgleich, aber er verteidigte sich gut, so dass es auch hier nur zum Remis reichte. Ich müsste mir die Partien aber genauer anschauen,

Das solltest du vielleicht wirklich tun, es war nämlich eine hochklassige und spannende Partie.
Carlsen (mit schwarz) stand laut Computeranalyse übrigens die meiste Zeit besser, d.h. Anand kämpfte nach einem dubiosen Bauernopfer lange Zeit ums Remis. Wobei er zugegenermaßen 'optisch' lange besser stand.

Lustig fand ich, dass der Spiegel-Online Kommentator nach dem Bauernraub auf a2 mit (kurzfristiger) Einsperrung des Läufers durch b3, die Stellung mit der legendären ersten WM-Partie Spassky-Fischer verglich, wo angeblich Fischer durch einen ähnlichen Zug in Vorteil kam. Tatsächlich hat Fischer die Partie aber sang- und klanglos verloren :Lachanfall:

Gruß Matthias

Wurmi
14.11.2013, 15:31
Das solltest du vielleicht wirklich tun, es war nämlich eine hochklassige und spannende Partie.
Gruß Matthias
Finde ich auch und die 3. Partie war auch nicht ohne.

thunderbee
14.11.2013, 15:37
Ich finde es auch spannend, was wohl eher an dem Setup mit dem 22-jährigen Carlson liegt und er das Alter von Kasparow hat bei dessen ersten Titel.
Leider habe ich von den Regeln nicht so viel Ahnung.

Gibt es ein gutes App, Software, Inet-Seite um Schach mal grundlegend zu lernen?

FMMT
14.11.2013, 19:52
Das ist ein prima Tipp, Danke :bussi:
Unser Sohn (7) ist im Hort in der Schach-AG und er ist durchaus interessiert an dem Spiel.
Ich spiele hin und wieder mit ihm eine Partie auf dem Brett oder zusammen mit ihm vs. den Computer.
Aber meine Kenttnisse sind rudimatär, bei der spanischen Eröffnung, den Rochaden oder dem Bauerndurchmarsch hörts dann auch auf :(

Werde ihm die Folge 1 von Fritz und Fertig evtl. zu Weihnachten schenken :Gruebeln:

Gute Idee, macht auch Nichtschachspielern viel Spaß:)
7 ist ein ideales Alter, um es zu lernen.

FMMT
14.11.2013, 19:55
Dabei fällt mir mit gewisser Wehmut auf, wie Triathlon im Laufe der Jahre immer mehr andere Hobbies wie Schach, Klavierspielen und Fotografieren in den Hintergrund gedrückt hat...:(

Ja, bei mir leider auch, wenngleich ich bis vor kurzem noch aktiv bei uns in der Mannschaft mitspielte. Die Leidenschaft für Triathlon ist halt größer, dummerweise meine Talente dafür leider völlig falsch verteilt:Cheese: .

FMMT
14.11.2013, 20:00
Das mag zwar theoretisch so sein, allerdings nimmt Schwarz das in dieser Eröffnung (Berliner Verteidigung in der Spanischen Partie) von vorneherein in Kauf. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Chancen ausgeglichen sind und dass es meistens auch wirklich zu einem Spiel und nicht zu einem Kurzremis (wie in den ersten beiden Partien) kommt.




Also praktisch würde ich viel lieber mit Weiß spielen, mit der Spanischen Abtauschvariante hatte ich in ähnlichen Stellungen schon einige Siege erzielt. Theoretischer Ausgleich ist immer nett formuliert, praktisch sieht es da ganz anders aus. Schwarz hat natürlich gute Remischancen, aber wenn er nicht aufpasst, landet er in einem verlorenen Endspiel.

FMMT
14.11.2013, 20:18
Nein, die erste Partie. Die dritte haben sie gespielt, bis beide jeweils nur noch einen Läufer hatten. Also auch Remis.

Ich habe jetzt alle Partien schnell überflogen ohne die Bemerkungen zu lesen, also ohne Gewähr:Lachen2: . Die ersten zwei waren wirklich relativ lahm ohne allzuviel Kampfgeist. Die Caro-Kann Variante in der zweiten spielte ich früher auch öfters, bevorzugte aber den h-Bauern bis h5 vorzurücken(etwas Raumvorteil). Die Remsibreite ist allerdings auch hier recht groß, wenn keiner allzuviel riskieren will.
Partie 3 hätten sie locker auch schon einige Züge früher Remis machen können, da gab es keine Gewinnchance mehr. Aber es ist auch mal nett, bis zum allerletzten Ende zu kämpfen.:Cheese:
Nummer 4 war dafür sehr interessant. @Matthias, den Bauern auf a2 zu rauben war schon riskant, wenngleich man gut berechen konnte, dass der Läufer entfliehen kann. Aber die Initiative für Weiß war danach recht groß. Schwarz und später Weiß verteidigten sich gut, Remis war gerecht.
Am Ende gabs die Philidorsche Remisstellung. Der Mehrbauer kann bei dieser Figurenstellung dann bei richtiger Verteidigung, was die beiden natürlich im Schlaf können, nicht zu gewinnen.
Sorry, wenn meine Analysen ausuferten.:o

FMMT
14.11.2013, 20:24
Ich finde es auch spannend, was wohl eher an dem Setup mit dem 22-jährigen Carlson liegt und er das Alter von Kasparow hat bei dessen ersten Titel.
Leider habe ich von den Regeln nicht so viel Ahnung.

Gibt es ein gutes App, Software, Inet-Seite um Schach mal grundlegend zu lernen?

Ich finde die altmodische:Cheese: Methode, wie schon beschrieben, besser.
Chessbase ist eine klassische Schachseite im Internet, aber wohl eher für Fortgeschrittene.:Huhu:

Megalodon
14.11.2013, 21:01
http://www.schach-computer.info/wiki/images/0/01/ProspektCCSS3.jpg



Krasses Teil. Was ist damit passiert? Hast Du das dem Deutschen Museum gespendet ? :-)

Heute reicht dazu ein kostenloses Programm auf meinem Handy. Es ist mir unmöglich, dass Ding auf Stufe 5 von 10 zu schlagen.

Ich habe triathlonmäßig gedacht viel hilft viel und habe die Stufe ungefähr 40 Mal gespielt, und jedesmal verloren.

Meine Frage: Warum wird man durch häufiges Spielen nicht besser?

Irgendwas scheint da zu fehlen. Aber was? Allein durch mehr Radeln oder Laufen wird man (bis zu einem gewissen Niveau) schneller. Viel Spielen hilft aber selbst im Anfängerstadium nicht.

FMMT
14.11.2013, 21:17
Meine Frage: Warum wird man durch häufiges Spielen nicht besser?

Irgendwas scheint da zu fehlen. Aber was? Allein durch mehr Radeln oder Laufen wird man (bis zu einem gewissen Niveau) schneller. Viel Spielen hilft aber selbst im Anfängerstadium nicht.

Viel Spielen nützt leider gar nichts. Wichtig ist, dass Du die Zwischenziele und vorallem die Fehler auf Deinen Weg dahin kennst.
Aus einer verlorenen Partie kann man viel mehr lernen, als aus einem überlegenen Sieg. Hilfreich wäre dabei ein besserer Spieler, der Dir die Fehler erklärt. Ab einem gewissen Niveau kann man seine Partien dann weitgehend auch alleine analysieren.

BieneTVB
14.11.2013, 21:26
@FMMT: Danke schonmal für deine Tipps. "Das Schachspiel" ist bestellt. Werde mich damit auseinandersetzen und mir dann einen Gegenspieler suchen :)
Triathlon verschlingt zwar sehr viel Zeit aber es gibt auch noch andere Hobbys die sich lohnen und Abwechslung kann nie schaden.

oko_wolf
15.11.2013, 08:56
....
Sorry, wenn meine Analysen ausuferten.:o

Nee, nee, mach' nur weiter. Ist verständlicher, als die Analyse bei Spon (zumindest für mich, dessen Talente für Schwimmen und Schach ungefähr gleich groß sind :( )

zu den Büchern:
früher gab es bei rororo eine Taschenbuchserie zum Schachlernen.

Hafu
15.11.2013, 09:33
Krasses Teil. Was ist damit passiert? Hast Du das dem Deutschen Museum gespendet ? :-).

Der steht noch daheim bei meinen Eltern. Das Display-Zubehör mit dem Schachbrett funktioniert nicht mehr richtig, aber der eigentliche "Computer" ist noch O.K.

Der konnte damals in der höchsten Stufe bis zu 5 Züge (also 10 Halbzüge) vorausberechnen ( mit allen Varianten schaffts das auch heute glaube ich kein Mensch, wobei gute Spieler natürlich intuitiv nur die realistischen Spielvarianten vorausberechnen und damit sich viel unnötige Rechenarbeit ersparen können).
Für die stärkste Stufe musste der Computer dann in komplexen Stellungen auch bis zu 1 Tag pro Zug rechnen.


Heute reicht dazu ein kostenloses Programm auf meinem Handy. Es ist mir unmöglich, dass Ding auf Stufe 5 von 10 zu schlagen.

Ich habe triathlonmäßig gedacht viel hilft viel und habe die Stufe ungefähr 40 Mal gespielt, und jedesmal verloren.

Meine Frage: Warum wird man durch häufiges Spielen nicht besser?

Irgendwas scheint da zu fehlen. Aber was? Allein durch mehr Radeln oder Laufen wird man (bis zu einem gewissen Niveau) schneller. Viel Spielen hilft aber selbst im Anfängerstadium nicht.

Gegen Computer ohne Eröffnungsbibliothek und ohne programmierte taktische Feinheiten (also billige Apps und ältere Schachcomputer) hat man immer die besten Chancen, wenn man Gambit-Eröffnungen wählt und gezielt Opfer anbietet, für die man im Gegenzug Dominanz im Zentrum, verbundene Freibauern oder einen weitgehend von Verteidigung entblößten gegnerischen König erhält.

Gute Programme/ Apps durchschauen solche vergifteten Geschenke natürlich.

Grundsätzlich hat viel Spielen schon einen gewissen positiven Effekt, aber man muss vorher schon mal die grundsätzlichen taktischen Basics mit gelernt haben (Kampf ums Zentrum; Öffnen von Linien, ohne gleichzeitig den eigenen König verwundbar zu machen; Éinengen oder sogar Blockieren der starken Figuren des Gegners usw.).

Wurmi
15.11.2013, 09:53
Mir gefällt die Seite http://schacharena.de recht gut.
Besonders nutze ich die "Gemeinsame Partie", wo aller 10 Mnuten eine neue Stellung aus irgend einer vergangenen Partie der User gezeigt wird und man seinen Zugvorschlag abegeben kann. Dieser wird dann mit dem sogenannten Votemasterzug (Votemaster=Mitabstimmer mit höchster ELO-Zahl) verglichen und man bekommt Punkte (falls das interessiert). Interessant ist es aber oft für mich den Computervorschlag der nächsten 5-6 Züge zu sehen und zu schauen, ob es sich in etwa so weiter abspielt, wie ich es vorausgedacht habe, oder völlig andere Möglichkeiten dawaren.
man kann auf der Seite auch online gegen andere user spielen und dabei Gegner nach Leistung auswählen.
Um mich schachlich einzuordnen, für die denen das was sagt: Ich bin ein mittelmäßiger Spieler und hatte vor dem Ausdauersportleben mal 'ne DWZ von 1750, das ist aber schon über 10 Jahre her und richtig gespielt hab' ich seitdem nicht mehr.

macoio
15.11.2013, 10:22
habt ihr nen Tip für eine gute Schachspiel App? (Android)

Wurmi
15.11.2013, 10:41
Es geht wieder los: http://www.sportal.de/schach-live-ticker/viswanathan-anand-magnus-carlsen-2013-11-15.html

FMMT
15.11.2013, 12:34
Der konnte damals in der höchsten Stufe bis zu 5 Züge (also 10 Halbzüge) vorausberechnen ( mit allen Varianten schaffts das auch heute glaube ich kein Mensch, wobei gute Spieler natürlich intuitiv nur die realistischen Spielvarianten vorausberechnen und damit sich viel unnötige Rechenarbeit ersparen können).


Stimmt, es kommt ganz auf die Stellung an:Blumen: . 5 Züge vorauszurechnen ist in manchen Stellungen überhaupt kein Problem, wobei es bei vielen Varianten darauf an kommt, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen.

FMMT
15.11.2013, 12:36
Grundsätzlich hat viel Spielen schon einen gewissen positiven Effekt, aber man muss vorher schon mal die grundsätzlichen taktischen Basics mit gelernt haben (Kampf ums Zentrum; Öffnen von Linien, ohne gleichzeitig den eigenen König verwundbar zu machen; Éinengen oder sogar Blockieren der starken Figuren des Gegners usw.).

Ich sehe schon, Du hast durchaus Ahnung von Schach:Blumen:

FMMT
15.11.2013, 12:41
Um mich schachlich einzuordnen, für die denen das was sagt: Ich bin ein mittelmäßiger Spieler und hatte vor dem Ausdauersportleben mal 'ne DWZ von 1750, das ist aber schon über 10 Jahre her und richtig gespielt hab' ich seitdem nicht mehr.

Nun 1750 ist auch nicht so schlecht. Meines Wissens ziemlich genau die Durchschnittsspielstärke eines Vereinsspielers !
Bei uns grob gesagt Bereichsklassenniveau, also jemand, den man nicht unterschätzen sollte.:Blumen:

Pantone
15.11.2013, 13:18
Boah, was ihr alles wisst :Blumen: . Ich habe letzten Samstag bitterbös gegen Mann und Kind verloren (zwei gegen einen ist ja auch fies) und kann bestenfalls Partywissen bieten:

Vishy Anand lebt einige Monate im Jahr in unserem Dorf hier. Glaubt man den Gazetten, joggt er immer meine Hausrunde. Einmal beim Laufen dachte ich "Das könnte er sein" und dann hatte ich für den Rest der Runde gute Laune, weil die ganze Zeit in meinem Kopf herumspukte: "Pantone auf den Spuren eines Weltmeisters". Anand lebt wohl auch z.T. in Deutschland, weil er in Indien ein Star ist und dort kaum vor die Haustür gehen kann. Dafür kennt den hier kaum einer, nicht mal die Ortsansässigen. Verrückte Welt.

MatthiasR
15.11.2013, 16:18
Es geht wieder los: http://www.sportal.de/schach-live-ticker/viswanathan-anand-magnus-carlsen-2013-11-15.html

Das ist ja der gleiche Ticker wie bei Spiegel Online.

Carlsen hat gewonnen!

Gruß Matthias

FMMT
15.11.2013, 20:55
Das ist ja der gleiche Ticker wie bei Spiegel Online.

Carlsen hat gewonnen!

Gruß Matthias

Das war ein typischer Carlsen. Ich habe noch keinen Spieler gesehen, der auf diesem Niveau so minimale Vorteile verwerten kann:dresche . Am Anfang war die Bauernstruktur interessant. Carlsen hatte drei Bauerninseln, Anand vier, Das Problem an solchen Bauerninseln ist, besonders wenn sie vereinzelt sind, dass das Feld vor diesem Bauern nicht von einem eigenen Kameraden gedeckt werden kann, also der ideale Stützpunkt für eine gegnerische Figur. Weiter war wichtig, das Carlsen die F-Linie beherrschte und sie (nach Nimzowitsch, uralte Methode:Cheese: ) als "Sprungbrett" nutzte, um mit seinen Türme aktiv in die generische Stellung einzudringen. Anand verteidigte sich anfangs gut, blockte den e4 Bauern auf Weiß, so dass der weißfeldrige Läufer von Carlsen Probleme bekam(wird vom eigenen Bauer behindert, wenig Kontrolle über die schwarzen Felder). Ohne allzu tief in die Analyse zu gehen, denke ich, dass Anand vielleicht das Zwischenschach auf e5 übersah und dann den Faden verlor. Statt Tc1 hätte Ta1 den a-Bauern erobert und bei dem vorgerückten schwarzen a-Bauer wäre es noch spannend geworden. Am Ende läuft einer der Bauern durch, der Turm kann nur einen aufhalten, während der König abgeschnitten ist.
Saubere Leistung, Kleinigkeiten entscheiden.:cool:

FMMT
15.11.2013, 20:58
Boah, was ihr alles wisst :Blumen: . Ich habe letzten Samstag bitterbös gegen Mann und Kind verloren (zwei gegen einen ist ja auch fies) und kann bestenfalls Partywissen bieten:

Vishy Anand lebt einige Monate im Jahr in unserem Dorf hier. Glaubt man den Gazetten, joggt er immer meine Hausrunde. Einmal beim Laufen dachte ich "Das könnte er sein" und dann hatte ich für den Rest der Runde gute Laune, weil die ganze Zeit in meinem Kopf herumspukte: "Pantone auf den Spuren eines Weltmeisters". Anand lebt wohl auch z.T. in Deutschland, weil er in Indien ein Star ist und dort kaum vor die Haustür gehen kann. Dafür kennt den hier kaum einer, nicht mal die Ortsansässigen. Verrückte Welt.

Vishy macht einen sehr normalen Eindrück. Mir sind bei ihm weder Starallüren noch Eskapaden bekannt.
Wenn Du ihn das nächste Mal triffst, rufe ihm doch mal "e4" zu.:Huhu: Mal sehen, was er antwortet:Cheese: .

stevo
16.11.2013, 08:34
In der 5. Runde hat der durchtrainierte Carlsen (mit Weiß), er ist immerhin stolzer Waschbrettbauchträger, einen Fehler des amtierenden Weltmeisters gnadenlos ausgenutzt und den ersten Sieg errungen.

Damit dürfte sein ohnehin schon einmaliger Elo-Wert weiter in schwindelerregende Höhen steigen.

Ich verfolge sehr gern die Berichte und vor allem die köstlichen und meist niveauvollen Kommentare auf http://www.zeit.de/sport/2013-11/carlsen-sieg-anand-schach-wm-5-runde.

FMMT
16.11.2013, 08:54
In der 5. Runde hat der durchtrainierte Carlsen (mit Weiß), er ist immerhin stolzer Waschbrettbauchträger, einen Fehler des amtierenden Weltmeisters gnadenlos ausgenutzt und den ersten Sieg errungen.

Damit dürfte sein ohnehin schon einmaliger Elo-Wert weiter in schwindelerregende Höhen steigen.

Ich verfolge sehr gern die Berichte und vor allem die köstlichen und meist niveauvollen Kommentare auf http://www.zeit.de/sport/2013-11/carlsen-sieg-anand-schach-wm-5-runde.

Stimmt, auch er sieht das Turmschach auf c1 als entscheidenden Fehler. Bezüglich Waschbrettbauch:Cheese: , auch Schachsportler müssen extrem fit sein. Wenn ich eine wichtige, hart umkämpfte Partie mit Zeitnot und Anspannung bis zur letzten Sekunde spielen musste, war dies härter als ein 35 km Lauf. Was ein einziger Fehlzug anrichten kann, sah man ja gerade eben. Als Vergleich kann Federball(Spiel) und Badminton(Sport) dienen. Daheim spiele ich eine Schachpartie nebenher ohne jegliche Anstrengung, Turnierschach ist mir hingegen momentan zu stressig geworden. Vielleicht später mal wieder, Lust habe ich durch den Thread hier gerade richtig bekommen:Blumen: .
Nochmal sorry, wenn ich hier so viel schreibe.:o

Megalodon
16.11.2013, 09:07
Nochmal sorry, wenn ich hier so viel schreibe.:o

Zuwenige , zuwenig ! :)

Ich versteh bloß die Hälfte.

Überall steht, das Turmschach sei der entscheidende Fehler gewesen. Ich frage: Wieso ?

Wirklich erklären tut das niemand. Ist das wirklich so offensichtlich ?

Feanor
16.11.2013, 10:10
Ich finde die Videoanalyse von Daniel King auf Spiegelonline nicht schlecht, zumindest recht allgemein verständlich.

Ich kann FMMT nur zustimmen. Ich hatte mal nach einer Partie, in der ich zweimal fiese Zeitnotphase hatte, tierischen Muskelkater im Gesäß und Oberschenkel weil ich über Stunden komplett angespannt war. Und nach 5-6 Stunden Partie kommt man auch nicht so schnell runter.
Jetzt spiele ich allerdings max. noch 1,2 mal pro Jahr für meinen alten Verein wenn ich zufällig mal in der Nähe bin und Ersatz gebruacht wird.

FMMT
16.11.2013, 15:23
Zuwenige , zuwenig ! :)

Ich versteh bloß die Hälfte.

Überall steht, das Turmschach sei der entscheidende Fehler gewesen. Ich frage: Wieso ?

Wirklich erklären tut das niemand. Ist das wirklich so offensichtlich ?

Offensichtlich ist kaum was auf so einem Niveau :Cheese: .
Aber mit dem Turmschach kommt der König nach b2 und deckt den a-Bauern. Es ist eigentlich nicht vorstellbar, dass Anand übersah, dass er nicht im Anschluss auf das Turmschach c1 nicht auch noch Schach auf c2 geben konnte, da ja noch der weiße Läufer auf h7, das Feld deckte. Dann hätte er auf der zweiten Reihe die Bauern abkassieren können, der weiße König wäre auf der Grundreihe abgesperrt und alles wäre für ihn ok. So ein Fehler ist eigentlich nur in extremster Zeitnot oder Nervenanspannung denkbar. Hätte er stattdessen Ta1 gespielt, hätte Weiß mit König b2 zwar kurz den Bauern decken und den Turm angreifen können, aber dann wäre das Zwischenschach auf a2 gegangen. Bauer a3 fällt danach, Turm entweicht später und ein spannendes Rennen mit dem vorgerückten a-Bauern gegen die Freibauern von Weiß entsteht. Ich hoffe, ich habe die Stellung noch richtig im Gedächtnis. Zur Not müsste ich nochmal nachschauen oder berichtigt mich einfach.

FMMT
16.11.2013, 15:33
Ich finde die Videoanalyse von Daniel King auf Spiegelonline nicht schlecht, zumindest recht allgemein verständlich.

Ich kann FMMT nur zustimmen. Ich hatte mal nach einer Partie, in der ich zweimal fiese Zeitnotphase hatte, tierischen Muskelkater im Gesäß und Oberschenkel weil ich über Stunden komplett angespannt war. Und nach 5-6 Stunden Partie kommt man auch nicht so schnell runter.
Jetzt spiele ich allerdings max. noch 1,2 mal pro Jahr für meinen alten Verein wenn ich zufällig mal in der Nähe bin und Ersatz gebruacht wird.

Daniel King hat auch gute Bücher geschrieben. Und bist Du inzwischen dazu gekommen Nimzowitsch und Watson komplett zu lesen?:Huhu: Das Internet vergisst nicht:Cheese:
So langsam würden wir ein recht gutes Tsz-Schachteam zusammenbekommen:Blumen:

FMMT
16.11.2013, 18:02
Carlsen gewinnt schon wieder:dresche . Diesmal fand ich es aber eine schwächere Partie von Anand. So ähnliche Stellungen mit Weiß spielte ich auch schon, aber wenn man die ganzen Leichtfiguren tauscht, kann man keinen Vorteil erwarten. Der Doppelbauer von Weiß war arg schwach, aber auch der d-Bauer von Schwarz. Warum Anand mit Dg3 den e-Bauern aufgibt verstehe ich gar nicht. Sogar ich hätte mir in der Stellung mit Weiß selbst gegen Carlsen Remischancen ausgerechnet. Danach wird es gefährlich, Initiative gegen Mehrbauer, aber Schwarz kann jetzt auf Sieg spielen.
Die Sprengung mit h3 war genial, um den f-Bauern freie Bahn zu verschaffen. Anand hätte, wenn schon, statt Ta4 gleich seinen b-Bauern laufen lassen sollen. So war es schnell entschieden.
Wieder typisch Carlsen, eigentlich aus dem Nichts gewinnt er eine fast ausgeglichene Stellung gegen einen Weltklassespieler. Schon zuvor war es interessant, wie er Anand Doppelbauern verschaffte, seinen rückständigen auflöste und immer wieder mit kleinen Nadelstichen seinen Kontrahenten reizte. Riesenrespekt:Blumen:

Feanor
16.11.2013, 19:32
Daniel King hat auch gute Bücher geschrieben. Und bist Du inzwischen dazu gekommen Nimzowitsch und Watson komplett zu lesen?:Huhu: Das Internet vergisst nicht:Cheese:
So langsam würden wir ein recht gutes Tsz-Schachteam zusammenbekommen:Blumen:

Boah, wie lange ist das denn her?:Lachanfall:
Ich wollte das Pferd von hinten aufzäumen und habe mir Karsten Müllers Endspielbuch unters Kopfkissen gelegt. Aber dann kam irgendwas dazwischen.:Cheese:
Wenn ich alle Schachbücher durchgearbeitet hätte, die hier im Schrank stehen, dann würde ich da jetzt in Chennai sitzen.:Lachen2:

Anand doch mit recht "einfachen" Fehlern. Hätte ich nach den ersten Partien nicht vermutet, er kam mir sehr gut vorbereitet und fokussiert vor.

FMMT
17.11.2013, 15:17
Kaninchen vor der Schlange, gilt dies auch für Tiger?
Heute beim Laufen ging es mir nicht aus dem Sinn, dass der Tiger dermaßen lahm spielt.Hafu:Huhu: hatte doch die These aufgestellt, dass man nur wenige Züge vorausberechnen kann.
Wenn Anand oder andere Großmeister so richtig komplizierte Stellungen im Sizilianer, Königsinder oder ähnlichem spielen, Opfer auf Initiative,beiderseitiger Königsangriff, Zersprengungsopfer usw. gibt es wirklich häufig Positionen, da könnte unsereins trotz langem Nachdenken nicht sicher den besten Zug finden(was mitunter auch gar nicht sinnvoll wäre, aber dies ist ein anderes Thema:Cheese: ).
Speziell bei der letzten Partie hätte ich, wenn ich es nicht anders gewusst hätte, nicht an zwei Weltklassespieler gedacht. So eine Partie kenne ich von meinen Schützlingen von früher. Als Anand hätten sie aber was von mir zu hören bekommen:Lachanfall: (natürlich nett und aufbauend verpackt:Cheese:). Lahme Eröffnung, dann auch noch das Remis eigentlich einzügig verschenkt, später, ok, da wars schon schwieriger, Chance nicht genutzt. Selbst die Züge von Carlsen waren, immer aus meiner Sicht ohne Gewähr;) , nahezu fehlerfrei, aber nichts, was nicht auch unsereins hätte sehen können. Die Bauernsprengung im Zentrum nett, aber berechenbar. Wirklich genial war dann das Manöver mit dem Bauernvorstoß nach h3, denn Carlsen musste dies schon einige Züge zuvor berechnen, als er seinen Damenflügel im Stich ließ. Wäre der f-Bauer nicht durchgebrochen, gewinnt nämlich doch noch Anand mit seinen verbundenen Bauern. Vermutlich ist auch bei den Profis die Nervenanspannung extrem hoch. Gegen unsereins passieren ihnen solche fehlerhaften Partien nicht so oft, leider:Lachen2:

stevo
18.11.2013, 12:15
Die Lage in Norwegen spitzt sich derzeit dramatisch zu:

"Die Angestellten arbeiten nicht mehr, die Studenten studieren nicht mehr, in den Schule lassen die Lehrer den Fernseher laufen." (http://www.zeit.de/sport/2013-11/schach-halbzeit-anand-carlsen)
Das Magnusfieber hält eine kleine Nation im Bann.

Und das nur wegen einer Weltmeisterschaft in einer Randsportart.

stevo
18.11.2013, 14:30
In der 7. Runde steht es mal wieder unendschieden. Ist Carlsen vielleicht eine Nummer zu groß für den Weltmeister Anand?

FMMT
18.11.2013, 20:13
In der 7. Runde steht es mal wieder unendschieden. Ist Carlsen vielleicht eine Nummer zu groß für den Weltmeister Anand?

Sieht ganz so aus. Das war abermals eine ziemlich lahme Partie:( . Kein erkennbarer grober Schnitzer, aber auch überhaupt nichts geniales, was erkennen lassen würde, dass hier zwei der besten Spieler der Welt agieren.
Ok, keine Fehler zu machen ist natürlich schon irgendwie genial:Cheese: Für Carlsen läuft es bestens.
Der Tiger schafft es einfach nicht seinen Kontrahenten in einen Dschungel unübersichtlicher Varianten zu locken:dresche .

FMMT
19.11.2013, 20:02
Wie gehabt, noch ein langweiliges Remis, schade :(

Megalodon
19.11.2013, 22:42
habt ihr nen Tip für eine gute Schachspiel App? (Android)

Ich spiele Chess Free von AI Factory. Wie gesagt, bei Level 5 ist da bei mir Schluss. Wie stark ist das Spiel eigentlich?

Inzwischen habe ich das Tarrasch Schachbuch.

Aber da gehts ja gleich lustig los: Viel spielen solang man noch Anfänger ist, sei der sichere Weg in die Stümperschaft. :Lachanfall:

Ok, dann ist wohl Hopfen und Malz bei mir verloren.

@FMMT
Danke für Deine Ausführungen. So im Nachhinein verstehe ich jetzt so manches dieser Partien.

Aber das finde ich auch hochinteressant an diesem Spiel. Im Nachhinein können Experten jeden Zug analysieren, verstehen und anderen erklären, obwohl sie es selbst nie spielen könnten. Das ist wohl eine Eigenart dieses Spiels.

MatthiasR
21.11.2013, 14:04
Magnus Carlsen hat es (fast) geschafft! Drei Punkte Vorsprung bei drei noch ausstehenden Partien.

Heute war es schade, die Partie war messerscharf und versprach noch wirklich spannend zu werden, bis Anand sie einzügig und sorry, völlig idiotisch, wegwarf. Wie kann man denn in der Zugfolge auf Sf1 kommen??? Die ganze Variante beruhte doch darauf, das Schach durch Lf1 zu decken. Fingerfehler?

Gruß Matthias

snigel
21.11.2013, 14:08
das Ding ist jetzt auch gelaufen, der Sieg war mit dem Zug ja fast geschenkt. Der Inder stand zwischenzeitlich echt richtig gut, aber am Ende bringt es ja auch nichts wenn man solch einen Zug macht.

Paeddy
21.11.2013, 14:11
Ich glaube nicht mal Anand kann sich diesen Fehler erklären.

Nachdem er fast 40min über seinen 23. Zug nachdachte und später mit der Dame endlich auf die schwache h-Linie wechselte, habe ich mich bereits gefreut, dass Anand diese Begegnung für sich entscheiden kann und das es mit 5:4 nochmals spannend wird.

Zu früh gefreut. :(

MatthiasR
21.11.2013, 14:47
Ich glaube nicht mal Anand kann sich diesen Fehler erklären.

Nachdem er fast 40min über seinen 23. Zug nachdachte und später mit der Dame endlich auf die schwache h-Linie wechselte, habe ich mich bereits gefreut, dass Anand diese Begegnung für sich entscheiden kann und das es mit 5:4 nochmals spannend wird.

Zu früh gefreut. :(

Naja, auch nach 28. Lf1 wäre die Partie noch lange nicht gewonnen gewesen. 28. ... Dd1 29. Th4 Dh5 30. Sxh5 gxh5 31. Txh5 Lf5 und zumindest das Matt ist gedeckt und laut Computer hat Magnus immer noch leichten Vorteil.

Gruß Matthias

MatthiasR
22.11.2013, 09:18
Naja, auch nach 28. Lf1 wäre die Partie noch lange nicht gewonnen gewesen. 28. ... Dd1 29. Th4 Dh5 30. Sxh5 gxh5 31. Txh5 Lf5 und zumindest das Matt ist gedeckt und laut Computer hat Magnus immer noch leichten Vorteil.


Oder einfacher: 28. ... De1 29. Th4 De3+ 30. Kh1 Df3+ 31. Lg2 (Kg1 bringt natürlich auch nichts) Dd1+ 32. Lf1 (Sf1 verliert nach Dxh4) Df3+ und Remis durch Dauerschach.

Gruß Matthias

sandmen
22.11.2013, 09:28
Oder einfacher: 28. ... De1 29. Th4 De3+ 30. Kh1 Df3+ 31. Lg2 (Kg1 bringt natürlich auch nichts) Dd1+ 32. Lf1 (Sf1 verliert nach Dxh4) Df3+ und Remis durch Dauerschach.

Gruß Matthias

Ich weiss nicht, ob es ganz so einfach ist: Nach 28. De1 29. Th4 De3+ wird der König nach g2 und nicht in das Eck nach h1 gehen. Folgt dann noch Dd2+ wird dies mit Le2 pariert und die Drohung D:h7# wäre nicht mehr abwehrbar.

anneliese
22.11.2013, 10:46
Der SPIEGEL sieht das Ergebnis der heutigen Partie bereits voraus:

sandmen
22.11.2013, 14:53
Die Spon Redaktion versucht sich also noch als Hellseher.

Auf jeder Fall kann man dem Carlsen im Moment nicht vorwerfen, dass er sich den halben Punkt einfach holen. Ein kompliziertes Endspiel soll's dann schon noch mal sein.

FMMT
22.11.2013, 21:26
Gratulation an Carlsen, er ist verdient Weltmeister:Blumen: .
Die letzten zwei Partien waren schon wesentlich gehaltvoller, leider mit einem kapitalen Bock von Anand.
Den eigenen König so zu entblößen und den Damenflügel quasi aufzugeben, nur um alles auf seinen Bauernmarsch am Königsflügel zu setzen, Respekt. Das kann auch ganz leicht nach hinten los gehen.
Ob er wirklich nach dem richtigen Lf1 gewinnt , wage ich ohne tiefergehende Analyse nicht zu beurteilen, solche Stellungen spiele ich zwar lieber mit Weiß, aber bei richtiger Verteidgung wird es wohl nur Remis. Letztlich hätte er zwei Bauern für die Figur und könnte seine Königsflügelbauern aktivieren, während bei Schwarz der Turm eingesperrt, der Läufer an die Deckung von h7 und der Springer an die von g7 gebunden sind. Ein Plan wäre Turm zurück auf die f-Linie, dann h-Bauer voran, ein zweiter den g-Bauern durch vorziehen zu opfern, Turm auf die g-Linie und dann h-Bauer voran. Schwarz droht aber auch immer wieder mal den Springer auf f6 zurück zu opfern oder die Dame zu aktivieren. Tja, Schach kann richtig brutal sein. Man spielt fast 6 Stunden wie ein Weltmeister, kann aber mit einem einzigen zug alles verlieren:dresche

stevo
24.11.2013, 01:41
Der SPIEGEL sieht das Ergebnis der heutigen Partie bereits voraus:

Mit dieser Schlagzeile hatten die Geschichten-Schreiber vom SPIEGEL nur schlechtes Halbwissen unter ihren Lesern verbreitet.

Denn der jüngste Schach-Weltmeister der Geschichte bleibt nach wie vor Garri Kasparow, der damals im November 1985 knapp 7 Monate jünger war als es Magnus Carlsen momentan ist.

stevo
26.11.2013, 23:42
Eine interessante Einschätzung eines Kommentators über die Zukunft gewisser gesellschaftlicher Randgruppen:

In Zeiten einer überaus fragmentierten Freizeit- und Wissensgesellschaft werden Schachspieler immer eine kleine (nicht mal radikale) Minderheit bleiben (so wie eben Geigenspieler und Triathleten auch). (http://www.zeit.de/sport/2013-11/schach-carlsen-siegerehrung-schweigsam)

Ich finde, dass so ein Vergleich den Triathlonsport schon enorm aufwertet.

FMMT
09.11.2014, 14:28
Es läuft aktuell gerade die zweite Partie des neuen WM-Kampfes, abermals mit den beiden. Die erste Partie endete verdient mit Remis.
In der zweiten hat Anand Schwarz, es sieht nach einer, in ihren Duellen gewohnt langweiligen Eröffnung:Cheese:, ausgeglichen aus.
Ta3 ist interessant, um wahlweise Druck auf der c oder e-linie zu machen und spielbar, weil der schwarzfeldrige Läufer inzwischen fehlt. Echte Probleme hat aber bisher keiner.;)

FMMT
09.11.2014, 14:31
Der Link zur Schach-WM:

http://www.spiegel.de/static/happ/sport/schach/liveticker/v0/pub/index-kicker.html#isKicker=true

FMMT
09.11.2014, 16:04
Jetzt bin ich froh, nicht spielen zu müssen, jetzt wird es undurchsichtig und vorallem gefährlich für Anand. Hat er sich aber irgendwie selbst eingebrockt. Carlsen hat bisher nur mit richtig simplen und einfachen Zügen einen kleinen Vorteil erspielt, kurios:Lachen2:

FMMT
09.11.2014, 17:01
Was ein Patzer von Anand, sofortiger Verlust. Er spielt gegen Carlsen wie ein Kaninchen vor der Schlange, nix mit Tiger:dresche .
Dabei spielte Carlsen wirklich nichts besonderes, alles völlig nachvollziehbare Züge, seltsam:confused:

FLOW RIDER
09.11.2014, 17:03
Was für ein Anfängerfehler! Interessante Partie!

FMMT
12.11.2014, 09:19
Jetzt hat der Tiger zugebissen:cool:
Partie muss ich mir aber noch anschauen, zum Glück bleibt es doch spannend:liebe053:

CaraDelevigne
12.11.2014, 13:09
Jetzt hat der Tiger zugebissen:cool:
Partie muss ich mir aber noch anschauen, zum Glück bleibt es doch spannend:liebe053:

War gestern die verdiente Revanche von Vishi!
Das Turnier bleibt spannend.

Wer Lust hat kann auf www.schacharena.de prima online Schach spielen.
Auch gegen mich..:Cheese:

FMMT
12.11.2014, 18:29
Jetzt hat der Tiger zugebissen:cool:
Partie muss ich mir aber noch anschauen, zum Glück bleibt es doch spannend:liebe053:

Das war wirklich eine klasse Partie von Anand, superstark :Blumen:
Verbesserung im 20.!! Zug, ist halt immer ein Risiko, wenn man taktisch kritische Hauptvarianten spielt.
Das heutige Remis war aus meiner Sicht(ohne jetzt genauer analysiert zu haben) relativ verdient. Schön, dass es diesmal spannender zu werden scheint. :liebe053:

FMMT
12.11.2014, 18:32
War gestern die verdiente Revanche von Vishi!
Das Turnier bleibt spannend.

Wer Lust hat kann auf www.schacharena.de prima online Schach spielen.
Auch gegen mich..:Cheese:

Danke für den Hinweis:Blumen:
Hast Du einen schachsportlichen Hintergrund?:Huhu:
Schön, dass es auch hier Schachinteressierte gibt.:liebe053:

FMMT
15.11.2014, 15:17
Was für ein Drama:Maso: . Carlsen wirft mit Kd2 quasi einzügig die Partie weg(Se5: mit möglichem Zwischenschach auf c4) und Anand sieht es nicht:dresche
Jetzt bleibt es spannend, wobei der Inder sich weiterhin sehr unangenehm im Würgegriff befindet.
Die Nervenbelastung muss extrem sein. Soche Züge sehen beide sonst in Sekundenbruchteilen.

FMMT
15.11.2014, 16:35
Carlsen hat danach souverän gewonnen. Ob Anand sich davon erholen kann? So grausam kann Schach sein, 1 Sekunde nicht aufgepasst und alles umsonst x-(
Die Videoaufzeichnung der entsprechende Stelle würde mich brennend interessieren. Im Schach muss man ab und zu auch ein perfekter Schauspieler mit Pokerface sein. Carlsen bemerkte anscheinend im Moment des Uhrdrückens seinen unglaublichen Bock, verzog aber keine Miene.
Ich kenne viel, die sich bei sowas an den Kopf gefasst hätten:Lachen2: . Einen besseren Hinweis für den Kontrahenten kann es ja nicht geben.:dresche
Es gibt tatsächlich Bücher mit psychologischen Tricks beim Schach, wobei das das Pokerface noch zu den harmloseren gehört.:Cheese:

FMMT
23.11.2014, 19:52
Carlsen bleibt Weltmeister, wobei es heute eine spannende Partie war. Anand wollte aber zuviel, opferte die Qualität(Turm gegen Läufer), was ja in der geschlossenen Stellung mit Freibauer noch spielbar gewesen wäre, allerdings leider schlug er mit dem falschen Bauern zurück. Der Rest war von Carlsen klasse gespielt.:cool:

Gunter
24.11.2014, 18:36
Wer Lust hat kann auf www.schacharena.de prima online Schach spielen.
Auch gegen mich..:Cheese:

Unter welchem Namen findet man dich auf Schacharena?

T.U.F.K.A.S.
05.12.2016, 21:08
Ich war am WE im Kino und habe mir Magnus - Der Mozart des Schachs (https://www.youtube.com/watch?v=29C7FqQP7Vk) angeschaut und meine alte Liebe zum Schach flammte wieder auf. Leider habe ich seit fast 25 Jahren nicht mehr gespielt aber das soll sich nun wieder ändern :)

FLOW RIDER
05.12.2016, 21:26
Die Schach WM war ja eher langweilig. Magnus ist viel angerannt, Sergej konnte aber immer alles parieren. Aber die letzte alles entscheidende Schnellpartie war ein Traum. Das Damenopfer als finaler Zug genial. Schach ist und bleibt das beste Spiel der Welt!

T.U.F.K.A.S.
06.12.2016, 07:31
Magnus ist viel angerannt, Sergej konnte aber immer alles parieren.

Wurde doch aber vorher aufgrund der Spielstile der Beiden genauso prognostiziert, oder?

Mauna Kea
06.12.2016, 07:44
Ich fand es ganz gut. Habs auf chess24 verfolgt mit Kommentaren.
Leider zu blöden Zeiten, sodass ich meist nur den Anfang sehen konnte.
Sizilianisch scheint ja schwer in Mode zu sein in der aktuellen Schachwelt. Früher wurde doch etwas abwechslungsreicher gespielt. (hab als Jugendlicher im verein gespielt)
Aber da gabs ja auch noch keine Schachcomputer.

FLOW RIDER
06.12.2016, 07:56
Wurde doch aber vorher aufgrund der Spielstile der Beiden genauso prognostiziert, oder?

Da hast Du recht. Es sind halt minimalste Nuancen auf diesem Niveau. Sergej hat aber auch mit Weiß nie auf Angriff gesetzt. Motto: Solange ich nicht verliere und in den Tiebreak komme habe ich alles richtig gemacht. Das hat mir nicht gefallen. Magnus wurde erst spät belohnt. Er hätte Partie 2 des Tiebreaks auch gewinnen müssen. Aber alles in allem hat er ja den Tiebreak dominiert und ist verdient Weltmeister geblieben.

FLOW RIDER
06.12.2016, 07:57
Ich fand es ganz gut. Habs auf chess24 verfolgt mit Kommentaren.
Leider zu blöden Zeiten, sodass ich meist nur den Anfang sehen konnte.
Sizilianisch scheint ja schwer in Mode zu sein in der aktuellen Schachwelt. Früher wurde doch etwas abwechslungsreicher gespielt. (hab als Jugendlicher im verein gespielt)
Aber da gabs ja auch noch keine Schachcomputer.

Die haben doch die ganze Zeit Spanische gespielt, vielleicht mal Italienisch. Sizilianisch doch nur einmal im Tiebreak?

Mauna Kea
06.12.2016, 10:53
Die haben doch die ganze Zeit Spanische gespielt, vielleicht mal Italienisch. Sizilianisch doch nur einmal im Tiebreak?

Sorry, meinte natürlich Spanisch. (hatte wohl zuwenig Kaffee heute morgen)

qbz
06.12.2016, 12:08
War nicht Karjakin´s Strategie immer auf ein sicheres Remis zu spielen, in den 12 Partien, und auf eine kleine Schwäche / Fehler von Carlson in den 12 Partien zu setzen? Das ging ja fast auf, hätte er nicht selbst bei seiner Verlustpartie die Möglichkeit zum Remis übersehen.