Vollständige Version anzeigen : Carbon am MTB
Hallo Gemeinde,
als frisch gebackener Familienvater ist die verbleibende Trainingszeit ein kostbares Gut. Locker mal 4-5 Stunden mit dem Rennrad durch die Landschaft zu scheppern ist jetzt so ohne weiteres nicht mehr drin. Ein Crosser nennt sich bereits mein Eigen und das Ding macht auch mächtig Spass. Aber selbstverständlich hat Einsatzbereich eines Crossers auch so seine Grenzen.
Das bringt mich wiederum auf den Ursprung meiner Rad"karriere": Das gute, alte MTB.
Ich hab mich das letzte Mal vor 15 Jahren mit MTBs beschäftigt.
Daher folgende Fragen:
Was haltet Ihr von Carbon als Rahmenmaterial für ein MTB (Marathon-Fully)?
Mein altes Centurion ist noch gute deutsche Schmiedekunst und als Hardtail gut 5 KG schwerer als sein potentieller Nachfolger Cannondale Scalpel3.
Dafür konnte man das Centurion bedenkenlos auch mal "auf Kontakt" fahren.
Der alte Alurahmen ist trotz mehrer nicht ganz unspektaluräer Abgänge noch intakt.
Wie verhält es sich denn mit der Haltbarkeit von Carbon am MTB?
Danke für die Erfahrungen/Meinungen
http://www.youtube.com/watch?v=HsOIX6MIvNM
Sorry - konnte ich mir nicht verkneifen... :Lachen2:
Ich leih mir bei unsweren MTB-Touren am Gardasee immer ein Scott Genius aus - dabei mal die 50er-Serie in Alu und die 30er-Serie in Carbon - Gewichtsunterschied nahezu Null - Fahrunterschied auch im schwierigen geländen ebenso! Ich persönlich würde beim MTB eher zu Alu tendieren wegen der Robustheit. Aber das ist sicher einfach nur Geschmackssache...
Hier mal ein Vergleichstest zweier nahezu identischer Bikes einmal in Alu und einmal in Carbon:
http://www.bike-magazin.de/?p=2769
wieczorek
28.01.2011, 12:50
Gewichtsunterschied beim Fully wird je nach Hersteller und Hinterbaukonstruktion rund 300-500gr sein. Der Preis ist dann aber meist doppelt so hoch (nur vom Rahmen gesprochen) da musst du wissen, ob es dir das wert ist. Die gesparten Dineros vom Alurahmen kann man tip top in besseres Material stecken, was dann als Gesamtbike vielleicht mehr Spass macht als ein cooler Carbonrahmen mit billigen Teilen zum Preis drücken.
Skunkworks
28.01.2011, 14:50
Gewichtsunterschied beim Fully wird je nach Hersteller und Hinterbaukonstruktion rund 300-500gr sein. Der Preis ist dann aber meist doppelt so hoch (nur vom Rahmen gesprochen) da musst du wissen, ob es dir das wert ist. Die gesparten Dineros vom Alurahmen kann man tip top in besseres Material stecken, was dann als Gesamtbike vielleicht mehr Spass macht als ein cooler Carbonrahmen mit billigen Teilen zum Preis drücken.
Ich find ein Scalpel jetzt nicht so ganz günstig und die Teile daran sind schon speziell.
Generell wird immer wieder behauptet, dass Alu stabiler als Carbon wäre, was immer nur dann stimmt, wenn man den 2,2Kg Alu-Rahmen gegen den High-End Carbonrahmen vergleicht.
Richtigerweise müsste man die Highend Alu-Rahmen aber hernehmen und da sieht es schon anders aus. Es werden aber keine (oder so gut wie-) Highend Alu-Rahmen mehr gebaut, daher ist der Vergleich Essig.
Im Carbon ist Scott grade mit dem 899 rausgekommen. Das Rahmengewicht eines Rennrads für ein Hardtail!
Einzig beim Chainsuck ist der Alurahmen dem Carbon überlegen, weil an der Stelle das Carbon schon wieder recht dünn aber unflexibel ist. Viele Hersteller kleben Bleche drüber, dann gräbt sich die Kette ins Blech und nicht in den Rahmen.
@Backy, wenn es Alu, ein Fully und einergermaßen leicht sein soll, dann schau dir mal die Lapierre an.
/S.
Sram_Black
28.01.2011, 18:19
Moin Moin,
ich stand diesen Herbst vor der Frage Fully in ALu oder Carbon.
Stevens Fluent Team oder Carbon Team...
Ich bin beide testgefahren und musste zugeben -auch wenn ich sonst ein Carbon Fetischist bin- das der Carbonrahmen null Vorteile hatte. Das Gewicht war null merkbar und der Komfort bei einem Fully ;)
Der Preis war fast doppelt so hoch und da war klar was es wird.
Bisher bin vollauf zufrieden und würde es nicht anders machen, würde ich wieder vor der Wahl stehen.
LG SEBI :Huhu:
reisetante
28.01.2011, 21:04
Ich fahre seit über 20 Jahren MTB und ein Carbonrahmen wird mir nie unter den A*h kommen. Wenn man nicht gerade MTB-Profi ist und ein 8 kg-Fully fahren muss, lohnt sich Carbon nicht, finde ich. Alleine aus diesem Grund: wenn Kratzer drin sind, ist die Bruchgefahr dieses recht spröden Materials groß.
Und die Gefahr, dass der Rahmen Steinschlag abbekommt oder daß Du stürzt, ist nun mal beim mountainbiken recht groß. Und nach jedem zweifelhaften KRatzer den Rahmen wechseln? Nee danke!
Es gibt auch schon ganz vernünftige Alu-Mountainbikes, die sehr leicht sind.
An Deiner Stelle würde ich lieber den Alurahmen nehmen.
sybenwurz
28.01.2011, 23:12
wenn Kratzer drin sind, ist die Bruchgefahr dieses recht spröden Materials groß.
Und die Gefahr, dass der Rahmen Steinschlag abbekommt oder daß Du stürzt, ist nun mal beim mountainbiken recht groß. Und nach jedem zweifelhaften KRatzer den Rahmen wechseln?
Aaach, babbel!
Ich hab Kunden, die als Tourguide ihr Carbonbike seit Jahren über die Alpen schinden oder generell nedd die grossen Pfleger oder Aufpasser sind. Die Kisten sehen allesamt aus wie nix Gutes, halten aber.
Wenns nedd auf hundertpro Leichtbau gemacht und bis aufs Letzte ausgereizt ist, halte die Karren problemlos.
Dazu muss man sagen, dass Carbon (ausser auf der letzten Rille) wirklich gutmütiger als Alu ist: sieht man keine Beschädigung und hört man kein Geknarze, kann mans auch noch fahren.
Bei Alu kanns sein, dass ohne jegliche äussere Anzeichen das Material so in Mitleidenschaft gezogen wurde, dasses bei der nächstbesten Gelegenheit ohne Vorwarnung versagt;- und das kann man nichtmal irgendwie prüfen wie bei Carbon.
LidlRacer
29.01.2011, 00:21
Dazu muss man sagen, dass Carbon (ausser auf der letzten Rille) wirklich gutmütiger als Alu ist: sieht man keine Beschädigung und hört man kein Geknarze, kann mans auch noch fahren.
Bei Alu kanns sein, dass ohne jegliche äussere Anzeichen das Material so in Mitleidenschaft gezogen wurde, dasses bei der nächstbesten Gelegenheit ohne Vorwarnung versagt;- und das kann man nichtmal irgendwie prüfen wie bei Carbon.
Cool, irgendwie das Gegenteil der allgemein verbreiteten Meinung!
Will ich aber nicht anzweifeln. Zum Glück ist mir noch nie irgendwas Wesentliches gebrochen, weder Carbon noch Alu oder Stahl.
sybenwurz
29.01.2011, 01:30
Wenn es keine preisliche Entscheidung ist, würde ich bei gleichem Gewicht stets zu Carbon statt Alu tendieren.
Bei Extremleichtbau sollte man sich natürlich gut überlegen, wem man sein Leben anvertraut;- dies war/ist bei Alu aber nicht anders.
Wirkliche Probleme gibt es eigentlich nur, wenn Geiz auf sein Ziel trifft und da falsch konstruierte oder schludrig gebaute Teile kauft, bzw. Komponenten unsachgemäss verbaut werden.
Übern Daumen könnte man sagen, dass ein Carbonteil, das durch Beschädigung unbrauchbar wurde, als Aluteil auch getauscht werden müsste (als solches nur meist als rollende Zeitbombe weiterverwendet wird, weil man ihm, wie oben geschrieben, die Schädigung oft nicht ansieht).
Nicht umsonst schreiben Hersteller sicherheitsrelevanter Komponenten vor, Alubauteile nach aussergewöhnlicher Belastung wie Sturz usw. auch dann auszutauschen, wenn kein Schaden sichtbar ist.
Das ist nicht nur ne Floskel, um den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
Die Techniker sagen: "Es ist keine Frage OB Alu bricht, es ist nur die Frage, WANN es bricht".
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