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Vollständige Version anzeigen : Beitragsbemessungsgrenze abschaffen?


RibaldCorello
07.03.2012, 12:48
Was für einen Grund gibt es für die Beitragsbemessungsgrenze, im Grunde ist es doch höchst unsozial, das die gut verdienenden Prozentual weniger Sozialabgaben zahlen als die unter dieser Grenze.

M. E. gehört diese Grenze abgeschafft, und wie bei den einkommensteuern zahlt jeder Prozentual. Damit könnte man die Sozialkassen deutlich entlasten.

Road_Runner
07.03.2012, 12:52
Was für einen Grund gibt es für die Beitragsbemessungsgrenze, im Grunde ist es doch höchst unsozial, das die gut verdienenden Prozentual weniger Sozialabgaben zahlen als die unter dieser Grenze.

M. E. gehört diese Grenze abgeschafft, und wie bei den einkommensteuern zahlt jeder Prozentual. Damit könnte man die Sozialkassen deutlich entlasten.

Verdiene erst mal genug, dann sieht es wieder anders aus.... :cool:

Pankerunner
07.03.2012, 12:58
Was für einen Grund gibt es für die Beitragsbemessungsgrenze, im Grunde ist es doch höchst unsozial, das die gut verdienenden Prozentual weniger Sozialabgaben zahlen als die unter dieser Grenze.

M. E. gehört diese Grenze abgeschafft, und wie bei den einkommensteuern zahlt jeder Prozentual. Damit könnte man die Sozialkassen deutlich entlasten.

Grundsätzlich bin ich da bei Dir - allerdings müssten dann für eine faire Bewertung alle Einkommensarten einbezogen werden (also auch Aktiengewinne, Nebeneinnahmen und Co.). Ob der notwendige Abrechnungsaufwand dann nicht einen großen Teil des neu eingenommenen Geldes auffrisst, wird sich wohl später erst zeigen - in der Regel neigt man hier zu eher bürokratielastigen Lösungen :Cheese:

flaix
07.03.2012, 12:58
M. E. gehört diese Grenze abgeschafft, und wie bei den einkommensteuern zahlt jeder Prozentual. Damit könnte man die Sozialkassen deutlich entlasten. wenn die EInkommenssteuer auch einheitlich ist, dann kannste von mir aus die andere Grenze abschaffen.

Faul
07.03.2012, 13:08
Was für einen Grund gibt es für die Beitragsbemessungsgrenze, im Grunde ist es doch höchst unsozial, das die gut verdienenden Prozentual weniger Sozialabgaben zahlen als die unter dieser Grenze.

M. E. gehört diese Grenze abgeschafft, und wie bei den einkommensteuern zahlt jeder Prozentual. Damit könnte man die Sozialkassen deutlich entlasten.

Die Gutverdienen zahlen halt absolut schon viel. Viel mehr als die Geringverdienenden. Damit meinen sie schon sehr sozial zu sein. Nun darfst du noch die Frage beantworten, wie es denen finanziell geht, die über solche Dinge entscheiden zu haben. Und welche Lobby (PKV:Huhu:, bzw. FDP ) wohl was gegen eine Abschaffung haben dürfte.

Ein gleicher Beitragssatz über alle Einkunftsarten wäre in meinen Augen auch sehr gerechtfertigt. Der Rechenaufwand dürfte sich relativ gering halten, wenn man das im Rahmen der Einkommensteuererklärung gleich mitmacht. Warum man dann jetzt gleich einen einheitlichen Einkommensteuersatz fordern muss, wird mir wiederum nicht klar, wenn das Ganze das Etikett solidarisch (die Starken helfen den Schwachen) bekommen soll.

rennrob
07.03.2012, 13:08
wenn die EInkommenssteuer auch einheitlich ist, dann kannste von mir aus die andere Grenze abschaffen.
+ 1 :)

rennrob
07.03.2012, 13:12
......Warum man dann jetzt gleich einen einheitlichen Einkommensteuersatz fordern muss, wird mir wiederum nicht klar, wenn das Ganze das Etikett solidarisch (die Starken helfen den Schwachen) bekommen soll.

Ich glaube, hier war Abschaffung der Steuerprogression gemein.

keko
07.03.2012, 13:20
Was für einen Grund gibt es für die Beitragsbemessungsgrenze, im Grunde ist es doch höchst unsozial, das die gut verdienenden Prozentual weniger Sozialabgaben zahlen als die unter dieser Grenze.

Ist hier etwa jemand unter der Grenze? :Cheese:

F 18
07.03.2012, 13:34
Bei Entfall der Bemessungsgrenze müsste dann aber auch die Deckelung der Leistung bei Rente und Arbeitslosengeld entfallen.

Nur mehr zahlen, aber nicht mehr bekommen kanns ja nicht sein.....

kullerich
07.03.2012, 13:37
Was für einen Grund gibt es für die Beitragsbemessungsgrenze, im Grunde ist es doch höchst unsozial, das die gut verdienenden Prozentual weniger Sozialabgaben zahlen als die unter dieser Grenze.

M. E. gehört diese Grenze abgeschafft, und wie bei den einkommensteuern zahlt jeder Prozentual. Damit könnte man die Sozialkassen deutlich entlasten.

Sozialabgaben sind Beiträge und nicht Steuern. An den Rentenbeitrag ist eine Gegenleistung in Abhängigkeit von der Höhe der Beiträge gekoppelt -> ungebremste Rentenbeiträge führen zu "ungebremsten" Renten für mehr-als-Beitragsgrenze-verdient-habende.

Hintergrund findet sich ein wenig hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Beitragsbemessungsgrenze#Hintergrund).

Natürlich kann man all' das ändern, per Gesetz usw.... Allerdings würde es dauern, bis das zieht, da ja die bisher erworbenen Ansprüche vergolten werden müssen....

Wegfall der Grenze bei der Krankenversicherung würde den Sozialkassen grad' gar nix bringen, weil dann durch die Tarife der Privaten definiert wäre, ab wann man dorthin wechselt -> kein 150 TEUR-Einkommmens-Mensch wird in der gesetzlichen KV bleiben.

kullerich
07.03.2012, 13:38
Bei Entfall der Bemessungsgrenze müsste dann aber auch die Deckelung der Leistung bei Rente und Arbeitslosengeld entfallen.

Nur mehr zahlen, aber nicht mehr bekommen kanns ja nicht sein.....

Unglaublich, alt-Sozi-F18 und ich haben die gleiche Idee im selben Moment :)

Tscharli
07.03.2012, 13:54
Was für einen Grund gibt es für die Beitragsbemessungsgrenze,

den gleichen Grund wie die Leistungsbemessungsgrenze

backy
07.03.2012, 14:11
Damit könnte man die Sozialkassen deutlich entlasten.

..da hat sich der geringverdiener mal wieder was schnell schön gedacht. wenn die beitragsbemessungsgrenze fällt, dann muss auch die leistungsbemessungsgrenze fallen.

damit wäre ich einverstanden *schallend lach*

Straik
07.03.2012, 14:56
Nur mehr zahlen, aber nicht mehr bekommen kanns ja nicht sein.....

Doch doch, das geht:)

Trimone
07.03.2012, 16:03
Sozialabgaben sind Beiträge und nicht Steuern. An den Rentenbeitrag ist eine Gegenleistung in Abhängigkeit von der Höhe der Beiträge gekoppelt -> ungebremste Rentenbeiträge führen zu "ungebremsten" Renten für mehr-als-Beitragsgrenze-verdient-habende.

Hintergrund findet sich ein wenig hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Beitragsbemessungsgrenze#Hintergrund).

Natürlich kann man all' das ändern, per Gesetz usw.... Allerdings würde es dauern, bis das zieht, da ja die bisher erworbenen Ansprüche vergolten werden müssen....

Wegfall der Grenze bei der Krankenversicherung würde den Sozialkassen grad' gar nix bringen, weil dann durch die Tarife der Privaten definiert wäre, ab wann man dorthin wechselt -> kein 150 TEUR-Einkommmens-Mensch wird in der gesetzlichen KV bleiben.

Da muss ich Dir absolut recht geben. Die würden alle in die Pkv wechseln und das wäre dann noch viel schlimmer für die gesetzlichen Krankenkassen.

flaix
07.03.2012, 16:11
das einzige was wirklich gerecht wäre, wäre eine Einheitskasse. Denn Gesundheit soweit selbst beeinflussbar ist Eigenverantwortung und nicht Solidarobjekt. Also alle ernsthaften Gesundheitsausgaben des Landes addieren und durch Anzahl Erwerbstätiger teilen + 5% Aufschlag für Katastrophenvorsorge. Bagatellkacke und offenkundiger Mist wie monatelange Fangopackungen usw. wird nicht erstattet.

RibaldCorello
07.03.2012, 16:17
Bei Entfall der Bemessungsgrenze müsste dann aber auch die Deckelung der Leistung bei Rente und Arbeitslosengeld entfallen.

Nur mehr zahlen, aber nicht mehr bekommen kanns ja nicht sein.....

Doch genau so ist z. B. in der Schweiz, und genauso ist es ja bei der Steuerprogression, Reiche zahlen mehr Steuer als arme und kriegen auch nicht mehr.

flaix
07.03.2012, 16:19
Doch genau so ist z. B. in der Schweiz, und genauso ist es ja bei der Steuerprogression, Reiche zahlen mehr Steuer als arme und kriegen auch nicht mehr. Himmel Hilf! geh nochmal die Steuersätze in der Schweiz studieren. Der Schumi ist vor allem deswegen dahin gezogen um mehr zum Gemeinwohl beizutragen.:Maso:

kullerich
07.03.2012, 16:25
Doch genau so ist z. B. in der Schweiz, und genauso ist es ja bei der Steuerprogression, Reiche zahlen mehr Steuer als arme und kriegen auch nicht mehr.

Im Prinzip richtig, aber am Beispiel Schweiz ist auch zu sehen, welche Auswirkung das hat.
Die gesetzliche Rente z.B. ist nicht ausreichend dort, man MUSS privat zuversichern, das können "die Reichen" auch dort besser....

flaix
07.03.2012, 16:28
und das es nicht den "Armen" zugute kommt kannst man aktuell gerade wieder lesen http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,819872,00.html

TriBlade
07.03.2012, 16:44
Das Problem mit der privaten Krankenversicherung ist u.a., dass wir es bestimmten Einkommensgruppen freistellen sich privat zu versichern. So weit noch i.O. das ist häufig in jüngern Jahren billiger als die gesetzliche KV, was passiert aber wenn der 'Selbständige bisher gut verdienende junge PV älter wird und pleite geht? Er muss letztlich über Sozialhilfe von der gesetzlichen KV getragen werden. Deutliches plus für die PVK und deutliches minus für die GKV.
Ähnliche mit Rentenkasse. Bis zu einem gewissen Sockelbetrag sollte jeder in die gesetzliche Rente und die gesetzliche Krankenkasse einzahlen. Wer es sich leisten kann und will, kann sich darüber hinaus privat versichern. Warum auf das Geld der "Besserverdienenden" für die gesetzlichen Versicherungen verzichtet wird ist mir nicht klar.
Besonders deutlich wurde diese "Ungerechtigkeit" übrigens bei der Wiedervereinigung. Die Sozialkassen sind da ganz erheblich belastet worden, nur haben die "Besserverdienenden" in diese Sozialkassen gar nicht eingezahlt.

Noch deutlicher wird es übrigens bei den Beamten. In einigen besonderen Fällen, zahlen Beamte keine Krankenversicherung. Die Kinder dieser Beamten werden dann bei der zumeist deutlich weniger verdienenden Ehefrau mit krankenversichert. Auch das müsste dringend geändert werden. Die Beamten müssten in die Renten und Krankenversicherung aufgenommen werden.
Wird aber nicht kommen, da ansonsten die öffentlichen Haushalte alle Pleite wären. So kann man die drohende Pleite auf Grund von zu erwartenden Pensionslasten noch mal ein zwei Wahlperioden vor sich herschieben.