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Vollständige Version anzeigen : Puls bei Tabataintervallen


FroschCH
18.02.2012, 15:17
Hi,

Habe jetzt die dritte Woche hintereinander Tabataintervalle gemacht. So geroechelt habe ich noch bei keiner anderen Einheit - meine Herren. :Peitsche:

Allerdings komme ich dabei trotz allem nicht auf meinen Maximalpuls. Geht es Euch auch so? Sind die 20sec zu kurz oder bin ich zu weich zu mir??

Beste Gruesse

FrochCH

DocB
18.02.2012, 15:26
Also ich komme schon auf hohe Pulswerte und finde diese Art des Intervalltrainings persönlich auch sehr hart. Kann aber auch daran liegen, dass ich die letzten Jahre diese Art von Training (mangels Quälwillens) erfolgreich vermieden habe und das schlichtweg nicht mehr gewohnt bin (mit 46 Jahren ist Tempolaufen eh nicht mehr so toll).

Ich hatte allerdings bei den Minustemperaturen das Gefühl, ich komme auch nicht auf Touren. Das liegt sicher an den kalten Muskeln, die man auch durch Aufwärmläufe nicht wirklich warm bekommt. Der Stoffwechsel braucht ja laut Chemieunterricht etwas Wärme.

Wie kalt war es denn bei Deinen Tabata-Läufen?

FroschCH
18.02.2012, 16:57
Zwischen 0 und -5. War schon frisch. Puls beim Loslaufen war auch unterirdisch.

Weit war ich von den Maxwerten nicht weg - vielleicht 5 bis 10 Schlaege, aber so wie es sich angefuehlt hat, haetten es 10 Schlaege drueber sein muessen... :-B-(

Ich lauf mit meinen 44 sonst oefter mal 3*4000 oder 4*3000, finde das aber nicht so hart wie die Sprints... :Maso:

DocB
18.02.2012, 16:58
Ich denke, das könnte dann schon mit den Minustemperaturen zusammenhängen. Aber ich vermute das nur.

Wolfgang L.
18.02.2012, 18:08
Hallo,

zu den Intervallen kann ich nicht sagen, aber ich habe meinen Maximalpuls immer nur dann erreicht, wenn ich nicht alleine trainiert habe.
Das heißt aber nicht, ich wollte meinen Maximalpuls alleine nicht erreichen.

Ich konnte mich nur so verausgaben, wenn ich versucht habe an jemanden dran zu bleiben oder das Training an einem Berg in eine Sprintankunft ausartete :Cheese: .

Hab auch mal gelesen, dass es im Training sehr schwer sein soll den Maximalpuls zu erreichen.

Einmal bin ich einem Auto hinterhergefahren. Der hatte mich geschnitten. Hierbei habe ich meinen bisherigen Maximalpuls sogar noch um 5 Schläge überschritten. :Cheese: Der Zorn hat mich angetrieben.

Im Training bleibe ich 10 Schläge unter meinem Maximalpuls und es fühlt sich so an als ob ich gleich umfallen müsste. :Cheese:

Grüße
Wolfgang

CP60
18.02.2012, 18:13
Wieso sollte man dabei an seinen Maximalpuls kommen? An seinen Maximalpuls kommt man im normalen Training niemals. Man sollte in ähnliche Pulsbereiche vorstoßen wie bei sehr hart gelaufenen 1000ern.

Tabatas sind vom Belastungsempfinden für Intervalle oberhalb der anaeroben Schwelle relativ harmlos. 4x4-6 Minuten an der Kotzgrenze emfpinde ich als deutlich härter.

Solche Intervalle werden ohnehin nach Gefühl und nicht nach Puls gelaufen. Einziges Indiz, ob die Belastung hoch genug ist, kann bei der Auswertung sein, ob die Pulskurve in den Pausen abfällt. Sollte dies der Fall sein, muss man sich mehr anstrengen, im Idealfall sollte des Puls bis zum Ende der Intervallserie ansteigen, aber niemals (auch nicht für kurze Zeit) abfallen.
Ob der Puls jetzt bei der einer Einheit fünf Schläge höher steigt als beim letzten Mal, hängt von so vielen Einflussfaktoren ab, dass man davon auf gar nichts zurückschließen kann.

treppenläufer
18.02.2012, 18:30
Hi. Du wirst bei diesen kurzen Intervallen nie auf deinen Maximalpuls kommen.
Schau dir mal diesen Film an:
Puls oder Pace? Grenzen des Pulsmessers
Der sollte deine Frage beantworten.

Loretta
18.02.2012, 22:44
Hallo,
die Intervalle sind zu kurz um auf den Maximalpuls zu kommen, aber zu lang um nicht zu röcheln- die Laktatbelastung summiert sich, dadurch auch das Gefühl einer extrem harten Belastung.
Bis der Puls aber die maximale Grenze erreicht hat setzt ddas angereicherte Laktat und die muskuläre Ermüdung dem Ganzen schon längst ein Ende.
Der Maximalpuls kann sehr wohl im Training erreicht werden, eben durch einen gezielten Test wie etwa einem Maximalen 1000m Lauf, bei dem die ersten 600m noch submaximal gelaufen werden um dann die letzten 400m mit Vollgas den Puls hochzutreiben.
Der Puls benötigt einfach immer eine gewisse Zeit und hängt der Belastung hinterher.
Grundsätzlich ist der Maximalpuls aber auch sehr motvationsabhängig, stell mal Deine Kumpel an die Strecke- alternativ auch eine Angebetete- und plötzlich kitzelt man erstaunliche Werte raus...:Lachen2:

Gruß,
Lorant

FroschCH
18.02.2012, 23:51
Macht Sinn. Danke. :Blumen:

aecids
19.02.2012, 00:22
Der Maximalpuls kann sehr wohl im Training erreicht werden, eben durch einen gezielten Test wie etwa einem Maximalen 1000m Lauf, bei dem die ersten 600m noch submaximal gelaufen werden um dann die letzten 400m mit Vollgas den Puls hochzutreiben.

Wenn du so deinen Maximalpuls getestet hast, kennst du ihn in Wahrheit nicht!

Optimalerweise ermittelt man die HFmax in einem 3000 m Wettkampf mit auf Anschlag gelaufener Schlussrunde. Dabei reizt du die Sauerstoffaufname "voll" (zumindest bis zum vom Kopf freigegebenen Limit - "central governor theory") aus und treibst den Puls noch den ein oder anderen Herzschlag hoch. 1000 m sind zu kurz - egal wie man die läuft - um an seine HFmax zu stoßen. Längere Distanzen über 3000 m sind hingegen schon wieder kritisch, weil die Möglichkeit der Sauerstoffaufnehme nicht ausgereizt wird. Zudem macht es - wie du schon selbst geschrieben hast - einen gewaltigen Unterschied, in welcher Situation man die HFmax ermitteln möchte. Ein Wettkampf ist dafür geeigneter als ein Selbsttest auf der Bahn.

Mit Tabatas kommt man jedoch höchstens!!! bis ans HF-Niveau von den üblichen 1000-ern, also ca. 92-95 %HFmax.

Loretta
19.02.2012, 13:21
Wenn du so deinen Maximalpuls getestet hast, kennst du ihn in Wahrheit nicht!

Optimalerweise ermittelt man die HFmax in einem 3000 m Wettkampf mit auf Anschlag gelaufener Schlussrunde. Dabei reizt du die Sauerstoffaufname "voll" (zumindest bis zum vom Kopf freigegebenen Limit - "central governor theory") aus und treibst den Puls noch den ein oder anderen Herzschlag hoch. 1000 m sind zu kurz - egal wie man die läuft - um an seine HFmax zu stoßen. Längere Distanzen über 3000 m sind hingegen schon wieder kritisch, weil die Möglichkeit der Sauerstoffaufnehme nicht ausgereizt wird. Zudem macht es - wie du schon selbst geschrieben hast - einen gewaltigen Unterschied, in welcher Situation man die HFmax ermitteln möchte. Ein Wettkampf ist dafür geeigneter als ein Selbsttest auf der Bahn.

Mit Tabatas kommt man jedoch höchstens!!! bis ans HF-Niveau von den üblichen 1000-ern, also ca. 92-95 %HFmax.

Hallo,

rein theoretisch ist das ein schönes Testprozedere, was für sehr ambitionierte Wettkämpfer zu genaueren Werten wie ein von mir vorgeschlagener 1000m Test führt, aber es gibt da einige Kleiningkeiten, die ich anmerken möchte:
1. hängt das Testprozeder sehr stark vom Wettkämpfer ab: ein Anfänger oder jemand, der noch nie 3000m auf der Bahn mit entsprechender Einteilung gelaufen ist wird sich bei einem 3000m Lauf zu 95%iger Sicherheit schon auf den ersten 2000m dermaßen "verbrennen", so dass sich eine maximale HF auf den letzten 1000m schon durch die Laktatanhäufung und muskuläre Vorermüdung nicht mehr realisieren lassen wird.
2. die Wenigsten haben die Möglichkeit für einen 3000m Wettkampf auf der Bahn mit der von Dir beschriebenen Motivation durch den Wettkampf selbst. Ich habe auch 1000m als Test genommen, weil die Motivation dafür deutlich leichter ist als bei einem Test, der einen harten Einatz über 10- 13min von jemanden fordert- zudem noch unter "Nicht- Wettkampfbedingungen". Auf 3000m die letzten 1000m noch eine Spitzenleistung herauszukitzeln ist da schon extrem schwer machbar- das setzt entsprechende Motivation bis zum "Auskotzen" voraus- das werden die wenigsten hinbekommen.
3. Ein gutes Einlaufen mit Steigerungen gehört zu den 1000m Test natürlich ebenso dazu wie bei dem von Dir beschriebenen 3000m Test, daher wird niemand mit einem Puls von 50 Schlägen am Start stehen, sondern idealerweise schon mit einem Puls (mit Aufregung und leichter Anspannung), der sich im Bereich des GA1 befindet.
4. Ein "Fehlen" von 3- 5 Schlägen beim theoretischen HF-Max aufgrund der geringeren Streckenlänge- wenn wir mal von erfahrenen und gut trainierten Läufern ausgehen- ist runtergerechnet dann bei 60% im Bereich der GA1 sowieso zu vernachlässigen, der HF- Parameter ist dann bei den entsprechenden Trainingseinheiten durch Umgebungstemperatur, Kohlenhydratspeicherauffüllung, Vorermüdung, etc. gar nicht mehr relevant, bzw. bewegt sich in einem entsprechenden Bereich, wo die 2 Schläge die durch den angesprochenen Test fehlen- sofern sie fehlen- nicht relevant sind.
5. Ich empfehle daher doch den angesprochenen 1000m Lauf- idealerweise mit Trainingskollegen um die Motivation hoch bis sehr hoch zu gestalten- bei 1000m sind die Abstände zwoschen den einzelnen Läufern auch nicht so groß, so dass die Motivation (die definitiv mehr ausmachen wird bei der maximal erreichten HF9mer ausmachen wird als eine längere Strecke, wo man eventuell aufgrund des Abstandes zum Vordermann dann resigniert.
Lange Rede kurzer Sinn: so ein Test muss Praktikabel sein und da sind manchmal die im Labor erbrachten Testprozedere einfach nicht geeignet sofern es sich nicht um Leistungssportler handelt, die vom Kopf her diese Situaion aus vielen Wettkämpfen her kennen.

Natürlich streite ich die Genauigkeit des von Dir beschriebenen Tests an, das ist alles richtig und gut und die Verwendung der Fachbegriffe lässt auf ein entsprechendes Vorwissen schließen:) .

Gruß,
Loretta

PS: Der Maximalpuls ist ein wenig verwertbares Mittel zur Trainingssteuerung, da gibt es deutlich bessere Tests um einzelne Trainingsbereiche festzulegen. daher ist die für mich selbst erreichte maximale HF eher unwichtig. Diese habe ich aber bei einem 1000m Lauf auf der Bahn zu Zeiten der Bundesjugendspiele erreicht:Lachanfall: Die Motivationskriterien waren dort auch die Anwesenheit von diversen Personen als Zuschauer und der Kampf zwischen einzelnen Freunden.
Aber das nur nebenbei...