Vollständige Version anzeigen : Krafttraining und VLamax
Hallo,
nach zwei Jahren Abstinenz überlege ich, ob ich dem Krafttraining nochmal eine Chance gebe.
Wenn ich mich richtig an Arnes Video erinnere, ist wohl Maximalkrafttraining am sinnvollsten. Auf meiner Zieldistanz (der Langdistanz) ist nun aber ein effizienter Stoffwechsel ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Deshalb frage ich mich, wie sich (Maximal-) Krafttraining auf die Laktatbildugsrate (VLamax) auswirkt. Im Internet habe ich dazu leider wenige Informationen gefunden. Ich würde jetzt erst mal vermuten, dass es die VLamax eher steigert. Ich stelle mir vor, dass es eventuell ähnliche Mechanismen triggert wie kurze, explosive Belastungen (z.B. Sprints).
Hat hier vielleicht irgendjemand Erfahrungen oder kann gute Quellen empfehlen?
Danke und liebe Grüße in die Runde
Hast du mal ChatGPT gefragt? :Blumen:
ChatGPT gibt im Prinzp diesen Artikel wieder:
https://www.iqathletik.de/einfluss-von-krafttraining-auf-die-vlamax/
Gibt zu der Krafttraining Thematik einen aktuellen Podcast von Pushing Limits mit Tobias Hermmansdörfer. Den fand ich sehr interessant. Gerade auch mit den Implikationen auf das Training als Age Grouper.
Neben dem möglichen Einfluss auf die VLamax sollte man ja auch gerade beim Krafttraining die anderen Faktoren, wie Prävention etc. mit einbeziehen.
tridinski
15.01.2025, 14:03
Gibt zu der Krafttraining Thematik einen aktuellen Podcast von Pushing Limits mit Tobias Hermmansdörfer. Den fand ich sehr interessant. Gerade auch mit den Implikationen auf das Training als Age Grouper.
Neben dem möglichen Einfluss auf die VLamax sollte man ja auch gerade beim Krafttraining die anderen Faktoren, wie Prävention etc. mit einbeziehen.
Hermannsdörfer-Podcast fand ich auch sehr gut, allerdings wurde auf den Vlamax-Aspekt da ja nun gerade nicht eingegangen.
Gibt zu der Krafttraining Thematik einen aktuellen Podcast von Pushing Limits mit Tobias Hermmansdörfer. Den fand ich sehr interessant. Gerade auch mit den Implikationen auf das Training als Age Grouper.
Danke, den Podcast höre ich mir auf jeden Fall die Tage mal an.
Neben dem möglichen Einfluss auf die VLamax sollte man ja auch gerade beim Krafttraining die anderen Faktoren, wie Prävention etc. mit einbeziehen.
Ja, es gibt mit Sicherheit sehr viele Vorteile (viele hat Arne in seiner Sendung ja auch erwähnt, https://m.youtube.com/watch?v=LDYEATvaVPE&pp=ygUcVHJpYXRobG9uc3plbmUga3JhZnR0cmFpbmluZw%3D%3 D). Gut möglich, dass man am Ende trotz höherer VLamax schneller unterwegs ist. Ich werde wohl auf jeden Fall mal einen Versuch starten.
Irgendwie interessiert mich die Frage aber trotzdem….
Antracis
15.01.2025, 17:11
Gut möglich, dass man am Ende trotz höherer VLamax schneller unterwegs ist.
Man kann das ja auch periodisieren, also die VLamax steigernden Trainingseinheiten für Maximalkraft eher deutlich vom Hauptwettkampf entfernt legen. Hab zumindest neulich auch in einem Podcast gehört, dass man ein so aufgebautes Kraftniveau bis zu 21 Wochen halten kann mit einem Erhaltungstraining die Woche.
Muss den Podcast mal raussuchen.
Zum Maximalkrafttraining hab ich so ein gespaltenes Verhältnis für Triathleten (und ich hab früher sehr viel gepumpt). Erstens ist es gar nicht so leicht, Übungen wie Kniebeugen mit einem Wiederholungsmaximum im Bereich von vielleicht 3-4 Wdh. auszuführen, ohne was kaputt zu machen. Das muss man gut vorbereiten. Zweitens, wenn Du so eine Einheit mal mit einem Legday machst, fühlen sich die nächsten 48h danach auf dem Rad und auch beim Laufen nicht gerade prickelnd an, Keyssessions kann man dann auch meist vergessen. Mit zwei Trainingseinheiten die Woche im Aufbau wird es dann schon eng, läuft also auf einen Kompromiss zwischen optimalem Krafttraiinigsreiz und dem restlichen Plan hinaus.
Bei Dir wäre ich auch zumindest skeptisch, ob da Krafttraining aktuell wirklich ein Limiter ist. Du bist ja, wenn ich mich nicht irre, noch sehr jung. Da hat man oft noch ziemlich gute Muskulatur. Verletzungsprävention ist natürlich ein Vorteil, aber dafür braucht man kein Maximalkrafttraining.
Ich bin 51 mittlerweile und dazu noch auf dem Rad im Flachen deutlich weniger konkurrenzfähig als am Berg. Insofern hab ich diese Saison auch nochmal viel Krafttraining gemacht und das aber seit September ziemlich vorsichtig aufgebaut mit vielen Wiederholungen dann langsam absteigend mit höheren Gewichten, so dass ich aktuell schon auch zumindest nahe Maximalkraft arbeite.
Da sieht aber auch so aus, dass ich erst mal Sätze mit 10 x Kniebeuge und Kreuzheben mit Körpergewicht mache (das ist noch keine Maxkraft) und in der Beinpresse dann schon nur 5-7 Wiederholungen. Das ist schon nah am Maximalkrafttraining dran.
Oder ich mache Bankdrücken mit 85-90% Körpergewicht als freie Übung und dann nochmal Maschine mit nur 5-6 Wdh. Das ist ein ganz guter Kompromiss. Die freien Grundübungen bringen auch eine gute Core-Stabilität, da braucht man dann eigentlich gar keine Stabi mehr zu machen.
Gerade sowas wie Vorgebeugt Rudern mit hoheren Gewichten bringt Dir fürs Radfahren ein echt gutes Fundament in Zeitfahrposition zum Drücken.
Ich wäre aber wie gesagt bei jüngeren Menschen eher skeptisch, ob das echt ein sinnvoller Keylimiter ist, weil wie gesagt, das schränkt einen schon in Umfang und Intensität merklich ein in der Woche. Verletzungsprävention kann man auch gut mit einem individuellen 20 Minuten Terraband/Bodyweight-Programm erzielen.
Justmy2cents
, dass man ein so aufgebautes Kraftniveau bis zu 21 Wochen halten kann mit einem Erhaltungstraining die Woche.
Ich wäre aber wie gesagt bei jüngeren Menschen eher skeptisch, ob das echt ein sinnvoller Keylimiter ist, weil wie gesagt, das schränkt einen schon in Umfang und Intensität merklich ein in der Woche.
Früher hab ich nie Krafttraining gemacht, mit zunehmendem Alter (1. Jahr in der AK50 :o ) merke ich dass mir das viel bringt.
Ich habe aber auch obige Erfahrungen gemacht und strukturiere das mittlerweile so dass ich nach der Saison so Nov-Jan 3 Monate 2mal die Woche recht hartes Krafttraining mache, die Ausdauereinheiten nur locker und nicht ewig lang. Wenn es dann in die Base-Phase geht reduziere ich das Krafttraining auf 1mal die Woche und im Umfang so dass ich möglichst wenig vom Niveau verliere. Mache ich da - oder schlimmer noch in der Build-Phase - hartes KT merke ich zu sehr dass ich für die Ausdauereinheiten nicht erholt genug bin.
In jungen Jahren mit schnellerer Regeneration mag das vielleicht noch anders sein. Als ich jung war war Krafttraining noch ziemlich verpönt bei LDlern.
….
Danke für Deine ausführliche Antwort. Gut möglich, dass Du recht hast und mir das Krafttraining in meinen recht jungen Jahren nicht so viel bringt. Ich werde es wohl herausfinden. Im Moment stehen bei mir sowieso keine wirklich harten Einheiten auf dem Programm. Maximal lange Einheiten und da wird es mit den schweren Beinen auch besser, wenn man erst mal warm ist.
Das mit der Periodisierung war auch meine Idee. Ich habe zwar noch keine genauen Pläne für die Saison aber zum Hauptwettkampf hin würde ich das Krafttraining auf jeden Fall reduzieren. Dein Hinweis mit den 21 Wochen ist da sehr nützlich.
In jungen Jahren mit schnellerer Regeneration mag das vielleicht noch anders sein.
Mal schauen, wie es mit der Regeneration aussieht. Wenn ich merke, dass ich Key-Sessions nicht mehr gut durchbekomme oder den Gesamtumfang nicht mehr halten kann. Fällt das Krafttraining auf jeden Fall als erstes weg. Bisher habe ich mich sowieso noch nicht so recht damit angefreundet. Aber wenn es die Leistung potenziell steigern kann, muss ich es ja wenigstens mal probieren …:(
FloRida82
15.01.2025, 21:12
Das Leben ist zu kurz für dünne Arme....ab ins Gym!
Das Leben ist zu kurz für dünne Arme....ab ins Gym!
Arme? Wen interessieren die Arme? Ich sag nur Waden und Oberschenkel. :cool:
Meine Erfahrung ist, dass Krafttraining mit relativ hohen Gewichten keinen negativen (erhöhenden) Einfluss auf die Laktatbildungsrate hat.
Hinsichtlich der Verletzungsanfälligkeit bringt es mir gefühlt aber sehr viel.
Das ist mittlerweile meine Hauptmotivation. Und es macht auch Spaß!
Der negative Einfluss auf weitere Lauf- und Radeinheiten hält sich nach einer ersten Gewöhnung wirklich in Grenzen und ist nicht anders als nach einer anstrengenden Rad- oder Laufeinheit.
Für mich funktionieren harte Kombinationstage mit Rad- oder Laufintervallen am Morgen und einem KT am Abend.
Ich fand diesen Blog-Artikel sehr aufschlussreich:
https://scientifictriathlon.com/strength-training-for-triathletes/
Meine Erfahrung ist, dass Krafttraining mit relativ hohen Gewichten keinen negativen (erhöhenden) Einfluss auf die Laktatbildungsrate hat.
Hinsichtlich der Verletzungsanfälligkeit bringt es mir gefühlt aber sehr viel.
Das ist mittlerweile meine Hauptmotivation. Und es macht auch Spaß!
Der negative Einfluss auf weitere Lauf- und Radeinheiten hält sich nach einer ersten Gewöhnung wirklich in Grenzen und ist nicht anders als nach einer anstrengenden Rad- oder Laufeinheit.
Für mich funktionieren harte Kombinationstage mit Rad- oder Laufintervallen am Morgen und einem KT am Abend.
Ich fand diesen Blog-Artikel sehr aufschlussreich:
https://scientifictriathlon.com/strength-training-for-triathletes/
Besten Dank. Toller Artikel und schön, auch mal eine individuelle Erfahrung zur ursprünglichen Frage zu lesen.
Hermannsdörfer-Podcast fand ich auch sehr gut, allerdings wurde auf den Vlamax-Aspekt da ja nun gerade nicht eingegangen.
Das war auch eher auf den Aspekt bezogen, dass es vllt mehr förderliche Faktoren gibt as alleine auf die VLamax zu schauen. :Blumen:
Man kann das ja auch periodisieren, also die VLamax steigernden Trainingseinheiten für Maximalkraft eher deutlich vom Hauptwettkampf entfernt legen. Hab zumindest neulich auch in einem Podcast gehört, dass man ein so aufgebautes Kraftniveau bis zu 21 Wochen halten kann mit einem Erhaltungstraining die Woche.
Muss den Podcast mal raussuchen.
das müsste der Podcast mit Hermmansdörfer gewesen sein. Auf alle Fälle stellt er genau den Bezug mit den Wochen auch her.
FloRida82
16.01.2025, 11:03
Lukas Löer (ehemals auch in der Truppe von Dr. Rösler, jetzt alleine mit Syence) hat das Thema auch mal in seinem Podcast aufgegriffen.
Leider weiß ich nicht mehr alle Details. Es kommt aber auch auf die Art des Krafttrainings an.
Maximalkrafttraining (1-3 Wdh.) mit langen Pausen wird einen anderen "Impact" haben als Brust und Bizeps vor der Disco aufzupumpen (als junger Lediger klarer Schwerpunkt).
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