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Vollständige Version anzeigen : Frust Beinarbeit als Triathlon Anfänger


Misko
11.02.2022, 19:41
Hallo zusammen,

für meinen ersten Triathlon bin ich angemeldet, leider bin ich gerade etwas frustriert. Vielleicht habt ihr Tips für mich.

Mein Ziel ist erstmal nur ein Volkstriathlon.

Ich schwimme nun eine Weile, seit einigen Monaten auch im Schwimmverein mit 2-3 mal pro Woche Training. Damit bin ich auch sehr zufrieden.

Nur, beim Thema Beinarbeit wird es nicht besser. Trainerin hat mich weiterhin zu den üblichen Bein Übungen mit Brett in allen Varianten verdonnert. Es wird aber gefühlt nicht besser. Habt ihr Tips? Spezielle Kraftübungen?

Meine Beinarbeit sei so mies wie bei vielen Triathleten.
Ok, ich bin 42 und am Anfang aber sehr motiviert bei der Sache.

Danke euch!

sabine-g
11.02.2022, 20:13
Keine Ahnung ob es dir hilft:
Ich mache nie Beinarbeit. ( 35 Jahre Triathlon und nie letzter geworden)
Ich halte das insbesondere für Triathleten für höchst überflüssig.
Daher mach dir keinen Kopf und schwimm einfach….

FMMT
11.02.2022, 20:31
Das Leben ist zu kurz für BeinschlagtrainingO:-)

sabine-g
11.02.2022, 20:40
Das Leben ist zu kurz für BeinschlagtrainingO:-)

:Cheese: Das kommt erschwerend hinzu.

unter7
11.02.2022, 20:48
dito. Beinarbeit wird überbewertet.

Thorsten
11.02.2022, 20:53
Was man beim Schwimmen mit den Beinen macht und einem nicht besonders viel Zeit einspart, fehlt einem auf dem Rad und beim Laufen.

Mir geht es wie sabine-g. Einziger Unterschied: erst seit 30 Jahren Triathlon :Lachen2:.

sabine-g
11.02.2022, 21:03
Ich will es anders ausdrücken :
Der Beinschlag stabilisiert die Lage mehr nicht, d.h. er sorgt für keinen Vortrieb.

HerrMan
11.02.2022, 21:07
:Cheese: Das kommt erschwerend hinzu.

Ach du Armer, Waldorf und Statler haben deine berechtigte Frage entdeckt.

Plasma
11.02.2022, 21:20
Trainerin hat mich weiterhin zu den üblichen Bein Übungen mit Brett in allen Varianten verdonnert.

Such Dir eine andere Trainerin oder gleich einen anderen Verein. Die verschwendet nur Deine Zeit. Von ein paar Bahnen Faustschwimmen oder Abschlagschwimmen oder irgendeine andere Übung, wie zB einarmig mit Flossen, profitierst Du als Triathlet mit Sicherheit mehr.

Zu jemandem, der die Beinarbeit nicht drauf hat zu sagen, er soll mit einem Brett hin und her schwimmen, dass ist ungefähr so, als wenn du zu einem 1-jährigen Kind das noch nicht laufen kann, sagts, zum Laufen lernen solle es doch bitte auf einem Bein in der Gegend rum hüpfen. Dir gehts dann wie dem Kind, Du kommst einfach nicht vorwärts. Wie lange brauchst Du für 50m nur Beine ? Eben !

Nils
11.02.2022, 21:33
Ich spreche jetzt nur von mir. Die bisherigen Meinungen waren ja andere als meine.

Beintraining hat mir geholfen. Ich verwende die Beine auch kaum zum Vortrieb in Wettkämpfen. Es hat mir aber geholfen die Beine effektiver einzusetzen. Viele die sagen, sie machen "keine Beine", machen sie doch...merken es nur nicht, weil sie die Beine nur zur Stabilisation benutzen.
Mir hat es geholfen, meine Wasserlage zu verbessern - also die Effektivität zu steigern.

Bevor ich im Schwimmverein angefangen habe, bin ich eher rückwärts beim Beinschlag geschwommen.
Als Triathlet ist man meist nicht so flexibel in den Füßen, so dass sie nicht stromlinienförmig im Wasser liegen, sondern eher nach unten abstehen. Deshalb dehne ich immer meine Füße (ist wahrscheinlich der falsche Ausdruck).
Ich habe außerdem eine falsche Beinschlagtechnik verwendet...erst als der Trainer sagte, ich solle mir vorstellen in kicke einen Ball und soll diese Bewegung übernehmen, wurde es besser.

Aber ich hasse Beintraining immer noch:Lachen2:

Schwimme zu Anfang nicht zu viel Beine, damit die Technik sauber bleibt.
Ich würde immer 25 Beine, 25 Arme, 50 ganze Lage schwimmen und mit 4 Wiederholungen anfangen. So können sich die Beine nach jeweils 25m immer wieder etwas regenerieren.

Thorsten
11.02.2022, 22:21
Den Spaß mit dem nur-Beine-rückwärts-schwimmen kann ich auch, wenn ich die Füße schön anwinkel :Cheese:.

Hängt das eigentlich mit der starken Flexibilität in den Füßen zusammen, dass sich unter guten Schwimmern überproportional viele schlechte Läufer befinden?

Es ist sicher von Vorteil, wenn man die Wasserlage gut statt schlecht stabilisieren kann. Darüber hinaus muss man den für sich sinnvollsten Kompromiss finden.

hanse987
11.02.2022, 23:58
Das Leben ist zu kurz für BeinschlagtrainingO:-)

Woher kenne ich nur diesen Satz?

Ich finde die ein oder andere Bahn Beine zu schwimmen ganz gut und hilfreich, aber man sollte es nicht übertreiben. An der Sache dran bleiben bringt auch etwas. Früher bin ich meist nach 20m fast stehen geblieben und hab nur mit letzter Mühe das Beckenende erreicht. Heute komme ich ganz ordentlich in der Trainingsgruppe mit.

Bei Beinarbeit muss ich immer an eine Aussage meines ersten Schwimmtrainers (Ungar) denken: „Markus, müssen nur schaffen Beine nicht bremsen, braucht nix machen Vortrieb!“

Helios
12.02.2022, 07:40
..............
Habt ihr Tips? Spezielle Kraftübungen?
..............


Test:
Gerade hinstellen - ein Knie anheben, bis 90grad Winkel entsteht und dann das Flurschadenbrett nach unten klappen - geht von dem Schienbein bis zur Zehe eine Gerade runter??? wenn nicht, dann das erstmal hinbekommen

z. B. - Fersensitz
- morgens vorm Aufstehen lang ausstrecken und hoffen das der Wadenkrampf irgentwann nicht mehr kommt :)
-Highhields herumstöckeln ;)

welfe
12.02.2022, 07:59
Kurzflossen verwenden. Hilft die richtige Technik zu finden und man kann wenigstens halbwegs mit den Schwimmern mithalten

Rälph
12.02.2022, 08:24
Häufigste Bein-Fehler beim allgemeinen Triathloten:

- Füße stehen im Wasser wie zwei Haken.
- Die Amplitude beim Beinschlag ist viel zu groß.
- Eines der Knie wird im Zusammenspiel mit dem Armzug übermäßig abgewinkelt. Der Oberschenkel steht dann kurzzeitig voll im Wasser und bremst. War früher auch ein Problem vom Sanders, das er jetzt aber gut gelöst hat.

Für die Punkte 1 und 2 könnte ein bissel Beintraining schon helfen. In Sachen Vortrieb würde ich nicht auf die Beine setzen.

Antracis
12.02.2022, 08:32
Kurzflossen verwenden. Hilft die richtige Technik zu finden und man kann wenigstens halbwegs mit den Schwimmern mithalten

War bei mir der Gamechanger. Da konnte ich erstmals überhaupt was ohne Arme machen, ohne abzusaufen und: Oh Wunder, nach ein paar Wochen kam ich dann sogar ohne die Flossen ( etwas :Cheese: ) voran.

Helmut S
12.02.2022, 09:04
Hallo zusammen,

[…] leider bin ich gerade etwas frustriert. […]beim Thema Beinarbeit wird es nicht besser

Sei nicht frustriert. Du wirst, was das Schwimmen anbelangt, von Triathleten sehr oft folgende Aussagen hören:

- Beinarbeit ist verschwendete Zeit
- Mehr Schwimmen gehen bringt im Relation zur Verbesserung nichts, lieber mehr laufen und Radfahren
- Der Wettkampf beginnt erst nach dem Schwimmen so richtig
- Rollwende brauch ich im Freiwasser auch nicht
- Hauptsache ich kann Kraul, die anderen Lagen bringen mir nichts
usw.

Mit jeder dieser Sichtweisen kann man sehr gute Agegroup Ergebnisse abliefern. Insofern is da auch was dran. Es ist eine sehr von der Effizienz, dem Zeitziel vs Zeitaufwand geprägte Sichtweise.

Ich würde dir aber gerne eine andere Sichtweise vorschlagen. Schwimmen ist eine völlig andere Bewegungsform, weil sie in einem anderen Medium stattfindet, dass dem Menschen nicht so nahe ist, wie Bewegung an Land. Wenn du richtig schwimmen lernst, erweitert das deine Bewegungserfahrung. Das kann viel Spaß machen.

Wenn du daraus Freude gewinnst, dich das reizet, dann ist schwimmen eine sehr, sehr schöne Sportart, die dir sehr viel geben kann - bis ins hohe Alter. Schwimmen hat was mit Harmonie, das Wasser spüren, mit Leichtigkeit zu tun. Schwimmen ist - so nehme ich das wahr - allerdings auch stark darauf angewiesen, dass man Koordination dazu lernt, die Harmonie der Bewegung auch spürt und ganzkörperlich athletischer wird.

Eine Rollwende zu können - europäisch und amerikanisch, alle vier Lagen zu schwimmen und die Herausforderung der Delphinbewegung zu meistern, verschiedene Stilkombis koordinativ hinzukriegen … das hat seinen Reiz und sind unglaublich tolle Bewegungserfahrungen, wenn man es zum ersten Mal ansatzweise gebacken kriegt. Man will dann meist mehr. Nicht zu unterschätzen, der Moment, wenn du nur mit Kraulbeine die brustschwimmenden Freizeitbadegäste überholst :cool:

Insofern musst du dich fragen, was du willst: Ist es die Freude an der Sportart, an der Bewegung, die du willst oder nur möglichst effizient eine gute Zeit erreichen?

Was die Beinarbeit betrifft: Dranbleiben, Fußgelenksübungen, Kurzflossen und eine genaue Bewegungsvorstellung bekommen. Letztere ist weniger grob als man vielleicht denkt. Es ist eher das Florett als weniger das Schwert. ;)

Eine ganz tolle Einheit um den Effekt der verbesserten Beinarbeit zu spüren, wenn man sie denn dann verbessert hat und sie in die Gesamtbewegung einzubauen (weniger um sie zu trainieren): 50 KrA / 50 KrB / 50 gL …. KrA mein Kraularme, KrB meint Kraulbeine und gL meint ganze Lage. Es gehen auch 25m logischerweise ist eh egal. Wichtig ist der Wechsel um den Kontrast zu spüren.

Viel Freude am Sport und der Bewegung :Blumen:

ricofino
12.02.2022, 09:52
Keine Ahnung ob es dir hilft:
Ich mache nie Beinarbeit. ( 35 Jahre Triathlon und nie letzter geworden)
Ich halte das insbesondere für Triathleten für höchst überflüssig.
Daher mach dir keinen Kopf und schwimm einfach….

Das sehe ich genauso.
Ich mache auch kein spezielles Beintraining.
Beim Triathlon braucht man noch gute Beine beim Radeln und laufen.
Und da oft das Schwimmen im Triathlon mit neo stattfindet wird da nur die Wasserlage stabilisiert.

schnodo
12.02.2022, 10:21
Was die Beinarbeit betrifft: Dranbleiben, Fußgelenksübungen, Kurzflossen und eine genaue Bewegungsvorstellung bekommen. Letztere ist weniger grob als man vielleicht denkt. Es ist eher das Florett als weniger das Schwert. ;)

So ist es. Ein Punkt, den ich noch nicht gesehen habe: Schwimmen ist eine Ganzkörperbewegung. Man schafft sich selbst mit allen Körperteilen die Plattform, auf der man sich durchs Wasser bewegt, davon abstößt, abdrückt, es nach hinten schiebt.

Man kann die Beine komplett ignorieren. Dann schleift man sie im besten Fall nutzlos hinterher, im schlimmsten Fall führen sie unbewusst kontraproduktive Bewegungen aus. Wenn sich aber eine gewisse Kontrolle über die Beine erarbeitet hat, kann man diese bewusst einsetzen, um leichter und auch schneller voranzukommen.

Wer einmal gespürt hat, wie ein gut getimter Beineinsatz unverhoffte Leichtigkeit, Stabilität, gute Wasserlage und Schub nach vorne generiert, ohne die Belastung nennenswert zu erhöhen, will das immer wieder. Kontrolle über die Beine und damit die Gesamtkörperbewegung ist geschenkte Geschwindigkeit.

Und: Wer die Beine im Griff hat, hat Optionen. Ich bin generell ein Freund davon, Optionen zu haben. :)

Viel Freude am Sport und der Bewegung :Blumen:

Aber hallo! +1 :Blumen:

longtrousers
12.02.2022, 10:28
Ich glaube schon, dass Schwimmtrainer bei Triathleten, die das Schwimmen erst als Erwachsener lernen, oft nicht besonders zielgericht vorgehen.
Oft verstehen diese Trainer die Fehler der Anfänger nicht. Ich glaube, dass die grösste Technikfehler bei der Armbewegung zu finden sind. Dies sieht man eigentlich immer bei langsamen Schwimmern, wenn man unter Wasser zuschaut.
Fehler 1: Hände beim Eintauchen in das Wasser flach runterdrücken, wodurch die Beine sofort absinken.
Fehler 2: Ellbogen unter Wasser tiefer als die Hände.

Ja was soll man da machen. Erstens die Fehler feststellen (wie gesagt machen oder können wenig Trainer das, weil für sie Schwimmen natürlich ist und meistens nur mit guten Schwimmern arbeiten und such daher nicht vorstellem können wie ein erwachsener Anfänger sich im Wasser fühlt).
Zweitens diese grobe Fehler beseitigen (schwierig genug).
Oft spühlen Schwimmtrainer ihre gewöhnliche Leier ab (mit Beinübungen z.B.), wodurch bei der Leihe den Eindruck einer professionellen Herangehensweise entsteht. Sie werden aber nachher mit ihren Fehlern wieder alleine gelassen. Nicht nur, dass Trainer sich oft die Fehler von Anfängern nicht vorstellen können, man sieht diese Fehler auch nicht wenn man nicht selber unter Wasser zuschaut. Bequemer ist es, vom Beckenrand aus irgendwelche Vorgaben zu machen und so die Zeit rumzukriegen.

Bin aber auch nicht ganz einverstanden mit denen, die das Schwimmtraining als untergeordnet betrachten weil man eh am längsten radelt und läuft. Besonders bei mir ist mir die Erkenntnis gekommen, dass ich bei Ironmans viel schlechter radle als im Training, und das liegt einfach am Schwimmen.
Deshalb mache ich das Schwimntraining jetzt anders als oft empfohlen: nähmlich keine Technikserien aber einfach Volumen.
Mein Standardtraining ist jetzt 60*50 ohne pullbuoy + 1000 pullbuy. Immer gleich, wenns geht 2 oder 3 mal der Woche. Nach ein Paar Monaten jetzt komme ich ausgeruhter aus dem Wasser, und ist es während des Schwimmens nicht mehr so eine Qual.

Durch diese Trainings habe ich auch mehr schwimmspezifische Kraft bekommen (optisch zu sehen an die größere Rückenmuskulatur ("lats" auf Englisch), wodurch ich mehr an die Technik feilen kann (früher war es einfach nur ein Kampf um den Beckenrand zu erreichen).

Plasma
12.02.2022, 10:55
Ich glaube schon, dass Schwimmtrainer bei Triathleten, die das Schwimmen erst als Erwachsener lernen, oft nicht besonders zielgericht vorgehen.


Danke Arjen, das ist genau meine Meinung !

Ich habe das bei einem meiner Kinder gesehen, wie das schwimmen gelernt hat. So ganz grob, die Kids schmeißt du mit 5-6 Jahren ins Wasser und die lernen intuitiv und unbewusst mit ein bisschen Hilfestellung Schwimmen. Mein 8-jähriger Sohn hat z.B. eine elegante und ästhetische Wasserlage, da kann ich nur staunen. Irgendwie lernen die Kids intuitiv wie sie sich mit möglichst wenig Aufwand effizient durchs Wasser bewegen. Mit 12 Jahren kraulen die dann 100m in 1min.

Quasi alle Schwimmtrainerinnen und -trainer denken, das läuft bei Erwachsenen im Grunde genause. Und das ist ein riesen Denkfehler.

Das Problem ist, dass die meisten dieser Trainer aus Schwimmvereinen kommen, wo sie Kinder oder Jugendliche, die als Kinder schwimmen gelernt haben, trainieren oder trainiert haben. Den Gedankensprung, das Schwimmtraining für Erwachsene absolut rein gar nichts mit Schwimmtraining für Kinder und Jugendliche zu tun hat, schaffen sie leider nicht.

TriVet
12.02.2022, 10:57
Ich würde gerne nochmal darauf hinweisen, dass du mit 2—3x Woche schwimmen schon mehr machst als die meisten deiner Mitstreiter bei einem volkstriathlon, dass du die Distanz 500m sicher schon jetzt schaffst und das alles weitere ein nettes gimmick on top ist.
Mein Rat waere daher weiter trainieren und am allerwichtigsten, den Spaß an der Sache behalten, da bin ich ganz bei den anderen.
Wenn dich die beinarbeit frustriert, mache sie halt mal ohne Erwartungen mit, Schäden tut es ja auch nicht.
Für mich als schlechter Schwimmer ist es auch immer eine Pein, nur Beine schwimmen (haha) zu müssen. Aber irgendwie geht’s vorbei. :Blumen:

sabine-g
12.02.2022, 11:43
größtes Problem bei den schlechten Schwimmern unter den Triathleten ist die Wasserlage, Beine hängen runter wie Bleikugeln und der Armzug taugt nicht zum Vorwärtskommen.

Die Wasserlage ändert man aber nicht durch Beinschlagtraining sondern durch vernünftige Körperspannung / Rumpfstabi.
Der Beinschlag kann höchstens die Wasserlage stabilisieren (s.o.) sorgt aber niemals für Vortrieb.
Daher ist Beinschlagtraining überflüssig, die Energie kann besser in ein paar zusätzliche Lauf- oder Radkilometer eingesetzt werden.

TiJoe
12.02.2022, 12:29
Sei nicht frustriert. Du wirst, was das Schwimmen anbelangt, von Triathleten sehr oft folgende Aussagen hören:

- Beinarbeit ist verschwendete Zeit
- Mehr Schwimmen gehen bringt im Relation zur Verbesserung nichts, lieber mehr laufen und Radfahren
- Der Wettkampf beginnt erst nach dem Schwimmen so richtig
- Rollwende brauch ich im Freiwasser auch nicht
- Hauptsache ich kann Kraul, die anderen Lagen bringen mir nichts
usw.

Mit jeder dieser Sichtweisen kann man sehr gute Agegroup Ergebnisse abliefern. Insofern is da auch was dran. Es ist eine sehr von der Effizienz, dem Zeitziel vs Zeitaufwand geprägte Sichtweise.

Ich würde dir aber gerne eine andere Sichtweise vorschlagen. Schwimmen ist eine völlig andere Bewegungsform, weil sie in einem anderen Medium stattfindet, dass dem Menschen nicht so nahe ist, wie Bewegung an Land. Wenn du richtig schwimmen lernst, erweitert das deine Bewegungserfahrung. Das kann viel Spaß machen.

Wenn du daraus Freude gewinnst, dich das reizet, dann ist schwimmen eine sehr, sehr schöne Sportart, die dir sehr viel geben kann - bis ins hohe Alter. Schwimmen hat was mit Harmonie, das Wasser spüren, mit Leichtigkeit zu tun. Schwimmen ist - so nehme ich das wahr - allerdings auch stark darauf angewiesen, dass man Koordination dazu lernt, die Harmonie der Bewegung auch spürt und ganzkörperlich athletischer wird.

Eine Rollwende zu können - europäisch und amerikanisch, alle vier Lagen zu schwimmen und die Herausforderung der Delphinbewegung zu meistern, verschiedene Stilkombis koordinativ hinzukriegen … das hat seinen Reiz und sind unglaublich tolle Bewegungserfahrungen, wenn man es zum ersten Mal ansatzweise gebacken kriegt. Man will dann meist mehr. Nicht zu unterschätzen, der Moment, wenn du nur mit Kraulbeine die brustschwimmenden Freizeitbadegäste überholst :cool:

Insofern musst du dich fragen, was du willst: Ist es die Freude an der Sportart, an der Bewegung, die du willst oder nur möglichst effizient eine gute Zeit erreichen?

Was die Beinarbeit betrifft: Dranbleiben, Fußgelenksübungen, Kurzflossen und eine genaue Bewegungsvorstellung bekommen. Letztere ist weniger grob als man vielleicht denkt. Es ist eher das Florett als weniger das Schwert. ;)

Eine ganz tolle Einheit um den Effekt der verbesserten Beinarbeit zu spüren, wenn man sie denn dann verbessert hat und sie in die Gesamtbewegung einzubauen (weniger um sie zu trainieren): 50 KrA / 50 KrB / 50 gL …. KrA mein Kraularme, KrB meint Kraulbeine und gL meint ganze Lage. Es gehen auch 25m logischerweise ist eh egal. Wichtig ist der Wechsel um den Kontrast zu spüren.

Viel Freude am Sport und der Bewegung :Blumen:

Sehr schöne Ausführung der ich mich gerne anschließen würde! :Blumen:

welfe
12.02.2022, 13:06
Den Spaß mit dem nur-Beine-rückwärts-schwimmen kann ich auch, wenn ich die Füße schön anwinkel :Cheese:.

Hängt das eigentlich mit der starken Flexibilität in den Füßen zusammen, dass sich unter guten Schwimmern überproportional viele schlechte Läufer befinden?

Es ist sicher von Vorteil, wenn man die Wasserlage gut statt schlecht stabilisieren kann. Darüber hinaus muss man den für sich sinnvollsten Kompromiss finden.

Ich kenne keine guten Schwimmer, die schlechte Läufer sind! Sie mögen es in der Regel nicht besonders - wenn ich meine schwimmenden (großen) Kinder zitieren darf: das ist sooooo langweilig! Aber wenn unsere Wettkampfschwimmer bei den üblichen Straßenläufen mitmachen, landen sie immer weit vorne. Als meine Älteste mit 12 Jahren bei einem 10km Lauf die U18 gewann, wurde sie gefragt, wie viele Kilometer sie in der Woche laufen würde. Antwort: 30; aber ich schwimme sie.

Was richtig ist: wegen der überaus flexiblen Fußgelenke kriegen Schwimmer (und Turner) schnell Gelenkprobleme (Knöchel und Knie) beim Laufen.

Misko
12.02.2022, 17:22
Vielen Dank für eure Antworten!

Mir wurde bewusst, dass ich eigentlich 2 Ziele habe. Am Schwimmen habe ich extrem viel Spass und ich möchte alle Lagen lernen. Im Verein trainieren wir nun auch 1 mal pro Woche Delfin Technik.

Meine Frage zielt also mehr darauf hinaus gut zu kraulen und weniger als den Schwimmteil beim Triathlon zu überleben. Dass dieser Fokus für Triathlon nicht ideal ist, das ist mir bewusst. Schwimmen ist meine Lieblingssportart, dann Radfahren und dann lange nichts. Irgendwann Laufen...

Plasma
12.02.2022, 17:34
t. Schwimmen ist meine Lieblingssportart, dann Radfahren und dann lange nichts. Irgendwann Laufen...

Dann ist Triathlon der falsche Sport für Dich.

ritzelfitzel
12.02.2022, 17:44
Dann ist Triathlon der falsche Sport für Dich.

Sehr motivierende Aussage.

Estampie
12.02.2022, 18:28
Schwimmen ist meine Lieblingssportart, dann Radfahren und dann lange nichts. Irgendwann Laufen...

Das war bei mir auch in etwa so. Und mittlerweile laufe ich total gerne.
:Huhu:
Thomas

Helmut S
12.02.2022, 18:42
Dann ist Triathlon der falsche Sport für Dich.

Das finde ich überhaupt nicht. :dresche

Ich finde es normal, dass man eine „Lieblingsreihenfolge“ der drei Sportarten hat. Sicher gibt es auch welche die alle drei Sportarten gleich gern machen. Aber warum soll man nicht am liebsten Schwimmen und dann gleich Radfahren und nicht so gerne laufen? Das muss ja nicht heißen, dass man laufen nicht mag.

Wichtig ist doch nur, dass man wirklich alle drei Sportarten mehr oder weniger gerne macht. Der Rest kommt von alleine, wenn man dran bleibt. Sonst wird es langfristig halt eher schwer. In welcher Lieblingsreihenfolge, ist doch egal. :Blumen:

MatthiasR
12.02.2022, 19:09
Ich kenne keine guten Schwimmer, die schlechte Läufer sind! Sie mögen es in der Regel nicht besonders - wenn ich meine schwimmenden (großen) Kinder zitieren darf: das ist sooooo langweilig!

Ziemlich lustige Aussage von jemandem, der stundenlang Kacheln zählt :Lachen2:

Gruß Matthias (gestern u.a. 8 x 25 m Beine)

Helmut S
12.02.2022, 19:20
Ziemlich lustige Aussage von jemandem, der stundenlang Kacheln zählt

Immerhin kann mal alle paar 10-Sekunden nen Purzelbaum mit halber Schraube schlagen. Mach das mal beim Laufen. :Lachen2:

tandem65
12.02.2022, 19:46
Als meine Älteste mit 12 Jahren bei einem 10km Lauf die U18 gewann, wurde sie gefragt, wie viele Kilometer sie in der Woche laufen würde. Antwort: 30; aber ich schwimme sie.

Da soll noch mal einer sagen die Jugend von von Heute ist für nichts zu gebrauchen. ;) :Lachanfall:

thunderlips
13.02.2022, 13:51
größtes Problem bei den schlechten Schwimmern unter den Triathleten ist die Wasserlage, Beine hängen runter wie Bleikugeln und der Armzug taugt nicht zum Vorwärtskommen.

Die Wasserlage ändert man aber nicht durch Beinschlagtraining sondern durch vernünftige Körperspannung / Rumpfstabi.
Der Beinschlag kann höchstens die Wasserlage stabilisieren (s.o.) sorgt aber niemals für Vortrieb.
Daher ist Beinschlagtraining überflüssig, die Energie kann besser in ein paar zusätzliche Lauf- oder Radkilometer eingesetzt werden.

Bist du dir da sicher? Ist es nicht vielmehr ein Zusammenspiel aus beidem?

Ich bin ja triathletischer Wiedereinsteiger und mühe mich sehr mit dem Schwimmen ab.

Ich würde nicht sagen, dass ich eine schlechte Körperspannung habe:
Rumpfstabi mache ich durchgehend regelmäßig und in den anderen Disziplinen kann ich solide performen.
Aktuell gehe ich 4x Woche ins Wasser (+5xLaufen,3-4x Rolle und 2x Stabi) und versuche mich im Schwimmen zu verbessern. Mit dem Armzug komme ich solide voran (GA1 so in 1:40-1:45) und komme beim Pullboyschwimmen sogar in sowas wie einen Flow.
Aber wenn ich ohne Hilfsmittel schwimme (was ich viel und in kurzen Blöcken mache), ist das immer mit sehr viel Mühe, Koordination und Konzentration verbunden.

Hat jemand von euch Keysessions, Workouts oder Übungen die euch geholfen haben das Wassergefühl bzw. die Wasserlage zu verbessern?

Darüber würde ich mich freuen!

schnodo
13.02.2022, 14:07
Hat jemand von euch Keysessions, Workouts oder Übungen die euch geholfen haben das Wassergefühl bzw. die Wasserlage zu verbessern?

Ich bin nach wie vor Fan von Sheila Taorminas Swim Speed Workouts (https://www.amazon.de/dp/1948007029/). Die knapp 30 €, die ich seinerzeit bezahlt habe, waren gut investiert. Im schnodo-schwimmt-Thread ging es ab diesem Beitrag (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1476433#post1476433) um die Inhalte, falls Du Dich für Details interessierst.

Bis jetzt habe ich nur positives Feedback zu den Workouts bekommen von allen, die sie sich bislang zugelegt haben.

Ich habe mal den ganzen Kram ausgelegt, damit man sich das besser vorstellen kann. :)

http://bit.ly/2lKr3DT
Bildinhalt: Swim Speed Workouts package overview

Helios
13.02.2022, 16:41
..............
Hat jemand von euch Keysessions, Workouts oder Übungen die euch geholfen haben das Wassergefühl bzw. die Wasserlage zu verbessern?
..............


In einer Total Immersion DVD ist ein Coach mit einer langen Neo-Hose unterwegs - hab mir auch so ein Teil zugelegt und gestaunt, wo ich eigentlich sein sollte ;) - den Effekt kann man auch mit Kurzflossen bei der 2er Bein-Schnipp-Bewegung erzielen (Beine hoch - Hüfte hoch - erheblich weniger Widerstand).

Funzen tut das natürlich nur, wenn der Kopf unten, mit Blick unten ist und der Hintern nicht hinausgestreckt wird (kein Hohlkreuz).

Wenn die Hand beim Eintauchen ausgestreckt wird, dann sollte sie leicht schräg nach unten zeigen. Sie wird paralell zur Wasseroberfläche, da man in die Seitenlage rotiert und Schulter tiefer im Wasser sein wird. Wäre die Hand weiter oben, so würde sie jetzt schräg nach oben zeigen und bremsen, dabei entsteht eine Kraft, die die Beine sinken lässt und zusätzlich besteht die Gefahr die Mittellinie mit dem Arm zu kreuzen (kann man aber nur mit Unterwasseraufnahmen erkennen und mit einsichtigen Schwimmern besprechen).

Mir gefällt derzeit der Daumen-Drill aus einem Buch von Blythe Lucero.
Wenn man spontan auf ein Ziel zeigen soll, dann nimmt man den Zeigefinger zur Peilung her, dies hat beim Schwimmen zur Konsequenz, auch wenn man sich noch auf die Verlängerung der Schulter konzentriert, dass man unter Fatique die Mittellinie kreuzen wird.
Und jetzt wird der Zeigefinger durch den Daumen ersetzt - also spontan ein Ziel bestimmen und mit dem Daumen hinzeigen, das ist erst mal ungewohnt und fürs Schwimmen bedeut dies, dass man in ein leichtes y kommt - das sind also die "Wide Tracks" von denen der Ami spricht und wenn man die "Maulwurfhände" betrachtet, dann wären das die "Outrigger" oder eine Art Foils, die einem stabilisieren und nicht überrotieren lassen, wenn man Gas gibt :Huhu: .

Plötzlich erkennt man in sehr vielen Unterwasser-Bilder und Videos den abgespreizten Daumen und die seitlichen Finger :) auch im Buch von der Sheila. :Cheese:

runningmaus
13.02.2022, 17:40
Wir haben neulich im Technik Training eine ganz einfache Beine-Übung gemacht:

beide Hände an den Beckenrand, und mit "nur Kraulbeine" auf diesen zu schwimmen, als wollte man das Becken länger drücken.
Dabei die Beintechnik variieren, und für sich selber ermitteln, mit welcher Technik man gefühlt am meisten Druck auf die eigenen Hände ausübt.
Sich diese Technik der eigenen Beine dann merken, und sie immer mal wieder beim richtigen Schwimmen probieren und vertiefen.

Ich glaub', das ist besser als "400m nur Beine" ... ;)

mamoarmin
14.02.2022, 09:32
Ich bin auch so ein Beinschlagminimalist. Gerade soviel wie nötig....vollgas Bein bringt mir knapp 5-8 Sekunden auf hundert.
Meine Wasserlage scheint aber ganz gut zu sein, denn ich werde beim schwimmen mit PB nicht wirklich schneller, alle die eher schlechte Wasserlage haben, merken einen deutlichen Geschwindigkeitszuwachs...
kann aber auch nur Einbildung sein.

TIME CHANGER
14.02.2022, 12:30
Ich blas ins selbe Horn wie Sabine: Bin im Tri Vereinstraining über sämtliche Distanzen der Schnellste oder 2. Schnellste.
Machen wir Beinschlagübungen bin ich IMMER bei den Letzten / der Letzte.

Die Moral: Pfeif auf die Beine :Lachanfall:

noam
14.02.2022, 15:35
Das A und O beim Schwimmen ist weder Kraft noch Ausdauer. Es ist und bleibt Wassergefühl.

Die Fähigkeit sich im Wasser entsprechend auszurichten und zu bewegen, so dass effizienter Vortrieb entsteht, ist bei vielen Erwachsenen kaum vorhanden, weil sie einfach ein "Optimalbild" der Bewegung vor Augen haben und diese so ausführen wollen.

Das Problem beim Schwimmen ist, dass jede kleinste Veränderung eines einzigen Parameters sofort Auswirkungen auf alle anderen Parameter hat, da im Wasser keine "stützenden" Elemente vorhanden sind. (Darum nutzt man Hilfsmittel, um diese Stütze zu bekommen, um einzelne Parameter separiert trainieren zu können).


Und dann muss man sich als Sportler fragen, ob man gut Schwimmen können möchte (was hier die wenigsten wollen) oder ob man einfach die erste Disziplin halbwegs gescheit hinter sich bringen möchte.

Bei ersterem macht es durchaus Sinn am Beinschlag zu arbeiten.

keko#
14.02.2022, 15:57
Vielen Dank für eure Antworten!

Mir wurde bewusst, dass ich eigentlich 2 Ziele habe. Am Schwimmen habe ich extrem viel Spass und ich möchte alle Lagen lernen. Im Verein trainieren wir nun auch 1 mal pro Woche Delfin Technik.

Meine Frage zielt also mehr darauf hinaus gut zu kraulen und weniger als den Schwimmteil beim Triathlon zu überleben. Dass dieser Fokus für Triathlon nicht ideal ist, das ist mir bewusst. Schwimmen ist meine Lieblingssportart, dann Radfahren und dann lange nichts. Irgendwann Laufen...

Ich würde auf die Trainerin hören und weiterhin Beine mitmachen. Wenn du nach ein paar Monaten keinen Fortschritt erkennst, kannst du es bleiben lassen. Die Erkenntnis, dass das Schwimmen für middle-of-the-pack Athleten vernachlässigbar ist, ist so alt wie der Triathlon selbst. Und für Champions stellt sich die Frage nicht, die müssen schwimmen können.

Hauptgrund für Beine ist das Erreichen einer guten Wasserlage. Der Vortrieb ist für Triathleten nicht so wichtig. Auf die Wasserlage kann sich Beintraining aber deutlich positiv auswirken, falls sie schlecht ist.

Ich würde kürzere Einheiten trainieren: 6x50 Kraulbeine mit Brett, oder auch Rücken oder Brust. Bist du geübter, kannst du auch Arme anliegend Beine schwimmen und solche Scherze. Ebenso Beine einbeinig mit Brett. Wie gesagt: es sollte Spaß machen, denn entscheidend ist es nicht. :liebe053:
Kurzflossen trainieren die Muskeln und zwingen deine Füsse und Gelenke in die richtige Position.

Kleine Anekdote: ein langjähriger Freund von mir, immerhin 2x Deutscher Vizemeister im Triathlon, schaffte es bis zum Ende seiner Karriere nicht, Brettbeine vorwärts zu schwimmen. Er bewegte sich immer leicht rückwärts. Dafür hatte er von Grund auf eine sehr gute Wasserlage (wir schwammen hunderte KM zusammen) und lag flach im Wasser: er zog seine schlanken Beine lediglich hinterher. ;)
:Blumen:

Glückauf und viel Spaß im Wasser :liebe053:

tridinski
14.02.2022, 17:26
Hauptgrund für Beine ist das Erreichen einer guten Wasserlage. Der Vortrieb ist für Triathleten nicht so wichtig. Auf die Wasserlage kann sich Beintraining aber deutlich positiv auswirken, falls sie schlecht ist.



Wasserlage über Beinarbeit - da geh ich nicht mit. Idealerweise kommt die Wasserlage aus einem tief geführten Kopf/Schulterbereich. Über die Stabilität im Rumpf schwimmt dadurch der hintere Teil des Körpers auf und liegt hoch im Wasser = gute Wasserlage.
Das kostet dich im Wesentlichen keine Energie/ kein erhöhter Puls.

Wenn du hingegen die Wasserlage aus den Beinen machst ist dein Puls gleich mal einige Schläge höher und du kannst weniger Energie in den Vortrieb stecken.

Insgesamt gibt es vermutlich mehrere hundert Trainingsformen für unsere drei Disziplinen, dazu Kraft,Stabi, Beweglichkeit, Athletik, .... von denen kann ich sowieso nur einen Bruchteil machen. Kraulbeine gehört für mich ganz klar zu dem Teil den ich komplett weglasse. Ohne jedes schlechtes Gewissen. Aktives Strecken der Füsse wäre so ziemlich das einzige was ich aktiv mache da hinten ;)

EDIT: Wenn bei jemandem die Beine hinten runterhängen wie Blei, bevor man das so lässt ist es immer noch besser, die Beine per Beinschlag hochzubekommen. Aber der bessere Weg ist über Kopf/Schulter tief, zB dieser Drill:
- Seitenlage, unterer Arm nach vorne gestreckt oberer Arm Ellenbogen hoch Hand an Hüfte
- GESICHT SENKRECHT NACH UNTEN!
- untere Schulter und Gesicht aktiv ins Wasser drücken, dabei spüren wie die Hüfte aus dem Wasser kommt
- leichter Beinschlag, ggf. mit Flossen um ein bisschen Vortrieb zu haben
- das ganze soll aber kein aktives Beinschlagtraining sein.
- Fortgeschritten: Armzug mit dem oberen Arm
- Fortgeschritten2: Rotation auf die andere Seite
- Wichtigster Punkt: Hohe Hüfte! Schwimmtempo ist egal.

Plasma
14.02.2022, 18:11
Ich würde auf die Trainerin hören und weiterhin Beine mitmachen. Wenn du nach ein paar Monaten keinen Fortschritt erkennst, kannst du es bleiben.

Was soll eigentlich die ständige Wiederholung des immer gleichen und falschen Bewegungsablaufs bringen, außer dass dieser eingeschliffen und immer schwerer wieder loszuwerden ist ??

Ich denke da sind wir uns einig: Niemand bekommt von 100km Kacheln einen besseren Armzug. Warum soll das ausgerechnet beim Beinschlag funktionieren ?

noam
14.02.2022, 20:16
Was soll eigentlich die ständige Wiederholung des immer gleichen und falschen Bewegungsablaufs bringen, außer dass dieser eingeschliffen und immer schwerer wieder loszuwerden ist ??

Ich denke da sind wir uns einig: Niemand bekommt von 100km Kacheln einen besseren Armzug. Warum soll das ausgerechnet beim Beinschlag funktionieren ?

Du sollst ja nicht dumm über Wochen falsche Bewegungsabläufe etablieren, sondern diese zu richtigen entwickeln.

sabine-g
14.02.2022, 20:22
99,5% derer die Technik Übungen in ihr Training integrieren führen diese falsch aus und schwimmen danach schlechter als vorher.
Wenn Technik dann Konzentration auf 2 oder 3 und am besten mit Trainer

noam
14.02.2022, 20:33
99,5% derer die Technik Übungen in ihr Training integrieren führen diese falsch aus und schwimmen danach schlechter als vorher.
Wenn Technik dann Konzentration auf 2 oder 3 und am besten mit Trainer

99,5% aller Triathleten sollten im Training ausschließlich Techniktraining mit objektiver externer Analyse machen anstatt wie man eher sieht im Neo oder mit Auftriebshilfe Kacheln zählen.

Aaaaaaaber es reicht ja auch so für ne 1:10 auf 3,8km und geweint wird nur wenn man keinen Neo anhaben darf.


Wir dürfen nicht vergessen, dass wir hier im Triathlon über Geschwindigkeiten reden, über die sich Schwimmer amüsieren.

sabine-g
14.02.2022, 20:36
Wir dürfen nicht vergessen, dass wir hier im Triathlon über Geschwindigkeiten reden, über die sich Schwimmer amüsieren.

Logisch.
Ich habe eine Schwimmerin in der Familie und kenne die Schwimmer, habe 8 Jahre lang an Wochenende die Hallenbäder der Republik bereist.

Der Spruch mit Konzentration auf 2-3 Übungen kommt nicht von mir.

keko#
14.02.2022, 21:22
...

EDIT: Wenn bei jemandem die Beine hinten runterhängen wie Blei, bevor man das so lässt ist es immer noch besser, die Beine per Beinschlag hochzubekommen. Aber der bessere Weg ist über Kopf/Schulter tief, zB dieser Drill:
- Seitenlage, unterer Arm nach vorne gestreckt oberer Arm Ellenbogen hoch Hand an Hüfte
- GESICHT SENKRECHT NACH UNTEN!
- untere Schulter und Gesicht aktiv ins Wasser drücken, dabei spüren wie die Hüfte aus dem Wasser kommt
- leichter Beinschlag, ggf. mit Flossen um ein bisschen Vortrieb zu haben
- das ganze soll aber kein aktives Beinschlagtraining sein.
- Fortgeschritten: Armzug mit dem oberen Arm
- Fortgeschritten2: Rotation auf die andere Seite
- Wichtigster Punkt: Hohe Hüfte! Schwimmtempo ist egal.

Also wenn jemandem "die Beine hinten runterhängen wie Blei", dann wird ihn diese Übung auch nicht weiterbringen. Da hat er nämlich grundsätzliche Schwierigkeiten und ist mit der Übung (das sind ja gleich mehrere) völlig überfordert. Bestenfalls hält er sie eine Bahn oder auch zwei, dann ist es vorbei. Es gibt diese eine Übung oder eine Trainingsenheit halt nicht. Wenn, dann wäre sie von Generationen von Schwimmern schon entdeckt worden. Es ist ein mühsames Zusammenspiel, ein Suchen und Probieren und da kann (kann!!!) Beintraining ein Baustein sein. Letztendlich muss das individuell vor Ort entschieden werden. Eine Betreuerin hat der Threadersteller. ja.

:Blumen:

keko#
14.02.2022, 21:26
99,5% derer die Technik Übungen in ihr Training integrieren führen diese falsch aus und schwimmen danach schlechter als vorher.
Wenn Technik dann Konzentration auf 2 oder 3 und am besten mit Trainer

Ja, das stimmt. Der Threadersteller hat aber eine Trainerin. Da kann man schon mal probieren, da jemand draufschaut.
Alleine geschwommen nur die sicheren und bewährten Übungen.

Misko
15.02.2022, 06:00
Meine Trainerin meinte es sei normal, dass es mit der Beinarbeit eine Weile dauert. Besonders die Füsse müssen dafür flexibel werden.
Langsam glaube ich, dass ich mir selbst im Weg stehe. Ich will wohl alles von heute auf morgen haben.

Bäh, gestern wieder 4x50m nur Beine (ohne Brett). Frustrierend kommt dazu was die anderen in allen Lagen ein Tempo vorlegen. OK, ich bin noch nicht lange dabei und schon in der schnellen Gruppe. Auffällig ist wie gut Frauen bei der Beinarbeit sind. Dafür klappt bei mir Kraul mit Fussfessel oder Pullboy richtig gut. Das kommt wohl daher dass ich in der Zeit ohne Trainer sehr inefficient gekrault bin und viel mit Kraft kompensiert habe. So sieht mein Rücken auch aus.

noam
15.02.2022, 06:51
Meine Trainerin meinte es sei normal, dass es mit der Beinarbeit eine Weile dauert. Besonders die Füsse müssen dafür flexibel werden.
Langsam glaube ich, dass ich mir selbst im Weg stehe. Ich will wohl alles von heute auf morgen haben.

Bäh, gestern wieder 4x50m nur Beine (ohne Brett). Frustrierend kommt dazu was die anderen in allen Lagen ein Tempo vorlegen. OK, ich bin noch nicht lange dabei und schon in der schnellen Gruppe. Auffällig ist wie gut Frauen bei der Beinarbeit sind. Dafür klappt bei mir Kraul mit Fussfessel oder Pullboy richtig gut. Das kommt wohl daher dass ich in der Zeit ohne Trainer sehr inefficient gekrault bin und viel mit Kraft kompensiert habe. So sieht mein Rücken auch aus.

Wenn dein Kraulen mit Auftriebshilfe zwischen den Beinen erheblich besser wird anstatt einfach nur einer kleine Entlastung zu sein, solltest du immer ein Augenmerk auf die Wasserlage haben. Das spricht nämlich dafür dass deine Hüfte beim schwimmen ohne Hilfe wahrscheinlich zu tief liegt.


Und das erlernen neuer Bewegungsabläufe vor allem in einem dem Menschen eher fremden Medium Wasser erfordert immer Zeit und Geduld. Beim Schwimmen kommt eigentlich alles nur über die Technik, die man nur sehr sehr begrenzt durch Kraft und Ausdauer ersetzen kann.

keko#
15.02.2022, 08:33
... Auffällig ist wie gut Frauen bei der Beinarbeit sind. Dafür klappt bei mir Kraul mit Fussfessel oder Pullboy richtig gut. ...

Lass dich nicht verrückt machen: Frauen liegen i.d.R. besser im Wasser als Männer und machen Beinarbeit besser. Das ist normal.

Mit Fussfesseln kannst du deine Wasserlage testen: wenn du mit Fesseln und ohne sonstige Hilfsmittel ein paar Bahnen schwimmen kannst, ohne dass es dich von hinten runterzieht, ist das schon mal ganz ordentlich :liebe053:

Viel Spaß :Blumen:

spanky2.0
15.02.2022, 10:25
Schwimmen ist meine Lieblingssportart, dann Radfahren und dann lange nichts. Irgendwann Laufen...


Ich finde es normal, dass man eine „Lieblingsreihenfolge“ der drei Sportarten hat.

Ohja, das hat sich bei mir im Laufe der Zeit auch komplett verändert. Am Anfang war Laufen meine liebste Disziplin, dann Rad und Schwimmen erst ganz zum Schluss. Im Moment ist die Reihenfolge genau umgekehrt und ich gehe grad echt gerne schwimmen. D.h. aber nicht, dass sich die Reihenfolge nicht auch wieder ändern kann. :liebe053:

Beim Schwimmen kommt eigentlich alles nur über die Technik, die man nur sehr sehr begrenzt durch Kraft und Ausdauer ersetzen kann.

Och nöö.....und ich hatte gehofft, dass ich mit Kraft meine schlechte Technik gut vertuschen kann. :Cheese:

tridinski
15.02.2022, 11:46
Och nöö.....und ich hatte gehofft, dass ich mit Kraft meine schlechte Technik gut vertuschen kann. :Cheese:

"Kraft spart Technik" ist doch eine alte Sport-Weisheit :Lachen2:

welfe
15.02.2022, 19:17
Lass dich nicht verrückt machen: Frauen liegen i.d.R. besser im Wasser als Männer und machen Beinarbeit besser. Das ist normal.
:

Und wie bei jeder Regel gibt es Ausnahmen :Huhu:

Misko
17.02.2022, 21:55
Hallo!
Ich habe mit 2 Trainern gesprochen mit der gleichen Meinung.

Die Beinarbeit muss viel mehr aus der Hüfte kommen. Die Beim Übungen soll ich im jedem Training einbauen.

Na gut, da muss ich nun durch. Immerhin werden die Zeiten besser. Vor einem Jahr war ich happy eine Bahn kraulen zu können. Heute 3 mal 100m bei rund 1:40. Ich weiss, hier im Forum Nicht Schwimmer. Aber ich bleibe dran. Ab nächster Woche ein Training mehr auf der 50et lane.

svmechow
18.02.2022, 18:49
Also. Ich schreibe ja hier seit knapp 100 Beiträgen zu 99% nicht ernstgemeinten Unsinn. Daher jetzt ein mit Trommelwirbel und Fanfaren angekündigter durchaus ernstgemeinter Beitrag.
Egal, wieviel ich schwimme oder es auch sein lasse, ich bleibe.immer.gleich.schlecht.
Und bevor mir jetzt jemand Technik-Tips für das Training im Nichtschwimmerbecken serviert, sei angemerkt, dass das Problem noch viel tiefer liegt als Schulterhöhe:
Ich HASSE schwimmen. Und bevor nun jemand sagt, dann sei Triathlon eben der falsche Sport: nein, ist es nicht, da ich durchaus auch in der Lage bin, Dinge zu tun, ich ich nicht mag. Die Heldentaten meiner letzten Saison zeigen, dass ich das ganz gut kompensieren kann; ich komme als letzte aus dem Wasser und dann wie der Teufel von hinten aufs Treppchen. Wie vor Jahrzehnten in der Schule: Mathe und Physik setzen sechs, aber exzellent kompensiert mit allem anderen.
Es ist eine Frage der Einstellung. Ich muss mich jedes einzelne Mal zwingen, auch nur einen Fuß ins Wasser zu stecken, geschweigedenn den gesamten knochigen Leib. Bis dieser dann wieder eine für Säugetiere adäquate Temperatur angenommen hat, ist ein Großteil meiner Mitschwimmer*innen fertig mit ihrem Training, sauniert, geduscht, bekleidet und zum Teil sicher verstorben und beerdigt.

Was gäbe es für Goodies, um mir mehr Motivation für diese widernatürliche Bewegung in feindlichem Element zu bescheren?

Was ich bereits probiert habe:
1. ein Sortiment rattenscharfer Einteiler. Das führt dazu, dass ich es überhaupt immer wieder versuche.
2. eine Trainerin aus dem Bereich Kinderschwimmen. Hat mich ständig gelobt, obwohl sie wusste, dass ich weiß, dass sie weiß, dass es schlecht war. Sie ist jetzt meine beste Freundin und Lauf-und Radbuddy, schwimmen kann ich trotzdem nicht. Hat sich trotzdem gelohnt. Sie läuft jetzt deutlich schneller als früher.
3. eine Trainerin aus dem Esoterik-Milieu. Zumindest wirkt sie so. Anscheinend hat sie noch JEDEM das Kraulen beigebracht. Als sie mir erklärte, dass ich das Wasser lieben und mir von meiner Symphyse den Weg weisen lassen soll, war es ich raus.
4. Sergeant Susanne, eine Trainerin aus dem Sado-Maso-Milieu, wobei sie der Dom ist und alle anderen die Subs. Also alle außer mir. Ich lasse mich doch nicht beleidigen und bezahle noch dafür. Sowas habe ich noch nie erlebt; 10 erwachsene Menschen, die es lustig finden, öffentlich gedemütigt zu werden. Ihr Kurs floriert, das Problem bin sicher ich selbst.

Außer den genannten Dingen habe ich natürlich allerhand anderen Kleinkram probiert zum Streicheln des Belohnungssystems, alles ohne langfristigen Erfolg.

Daher die Frage an all die gescheiten Menschen da draußen: was kann getan oder gelassen werden, um den inneren Widerstand gegen das Wasser und dadurch den Widerstand des Wassers gegen mich zu reduzieren???

welfe
18.02.2022, 19:32
Köstlicher Beitrag, danke :Lachanfall:

Ich fand mich in vielem wieder (außer bei dem Treppchen). Physik und Mathe habe ich aufgegeben und etwas anderes studiert. Schwimmen hat mich so lange genervt bis ich es eines Tages konnte. Grottenlangsam (ich finde mein Rad problemlos, es ist das letzte), aber mit ganz viel Spaß. Geholfen hat mir, mich zweimal die Woche im Schwimmverein unter den mitleidigen Augen der anderen quälen zu lassen und einmal die Woche selbst einen Trainingsplan für mich zu schreiben.
Ich fürchte allerdings, dass du nicht mit viel Spaß als letzte aus dem Wasser kommen willst.:Lachen2:

Aber so rein beruflich würde es mich schon interessieren wie ich jemanden dazu bringe etwas gerne zu machen, was er nicht gerne machen WILL, also her mit den Tipps.

schnodo
18.02.2022, 19:49
Daher die Frage an all die gescheiten Menschen da draußen: was kann getan oder gelassen werden, um den inneren Widerstand gegen das Wasser und dadurch den Widerstand des Wassers gegen mich zu reduzieren???

Ich bin vermutlich ein denkbar schlechter Ratgeber, weil ich es liebe, im Wasser zu sein. Das Schwimmen vor knapp 15 Jahren für mich entdeckt zu haben, war eine der schönsten und nachhaltigsten Erfahrungen. Und ich bin von Haus aus ein richtig beschissener und langsamer Schwimmer. Fortschritte, die andere in Wochen oder Monaten gemacht haben, dauerten bei mir Jahre. Aber das plagt mich nicht, weil der Weg so schön ist. Mein Herz öffnet sich, Sorgen und Ärger verblassen, schon wenn ich nur auf dem Weg ins Schwimmbad bin.

Es gibt allerdings andere Dinge, die vielleicht nützlich für mich wären, gegen die ich eine tiefe Abneigung habe. Und diese Dinge lasse ich dann überwiegend bleiben bzw. betreibe sie nur im absolut notwendigen Maß. Meine ernstgemeinte Frage ist also: Warum belässt Du es nicht beim aktuellen Zustand und tust beim Schwimmen nur das Nötigste, um nicht zu ertrinken, korrigierst mit Willenskraft eventuell gravierende Technikfehler, und räumst dann wie gewohnt von hinten ab? Was stört Dich an dieser Option?

Wenn Du tatsächlich den Hass gegen das Schwimmen ablegen willst, solltest Du aus meiner Sicht zuerst aufhören, das Mantra "ich HASSE Schwimmen" aufzusagen. Practice makes permanent. ;)

Und dann hilft aus meiner Sicht die Vertrautheit. Das, was man kennt, was man oft tut, das mag man in vielen Fällen auch. Menschen mögen Gewohnheit. Wenn Du es zur Gewohnheit machst, oft und regelmäßig zu schwimmen, wirst Du vielleicht ganz überraschend nach einigen Monaten feststellen, dass Dir das Schwimmen gar nicht mehr so ätzend vorkommt. Mach es Dir dazu halt nicht zu schwer: Wenn das Wasser Dir zu kalt ist, dann sorge dafür, dass Du durchs Aufwärmen oder von einer langen heißen Dusche so erhitzt bist, dass Du Dich nach Abkühlung sehnst. Schwimm zur Not auch im Schwimmbad mit Neo. Ridicule is nothing to be scared of. :)

Frage andere, die unglaublich gerne schwimmen, was sie am Schwimmen so lieben und versuche, Dich in sie hineinzuversetzen, am eigenen Körper zu erfahren, was das sein könnte. Male Dir aus, wie es sein wird, wenn Du Spaß am Schwimmen hast. Wie fantastisch wäre es, schneller schwimmen zu können, im vorderen Drittel aus dem Wasser zu kommen?

Alternativ könnte ein Schocktherapie helfen: Melde Dich zu einem einwöchigen Schwimmcamp irgendwo im Süden an, wo Du nicht fliehen kannst. Mit etwas Glück nimmt Dich die Gruppendynamik so mit, dass Du plötzlich Freude am Schwimmen hast. Ich erwähne das, weil ich kürzlich auf Teneriffa bei einem Schwimmcamp war, wo für meinen Geschmack sehr viel geballert wurde. Eigentlich so gar nicht mein Ding, schon gar nicht nach kompletter Sportpause in Pandemie-Länge. Und dennoch bin ich am letzten Tag mit Flossen an den Füßen (Thema: "Hyperspeed") von der Woche ausgelaugt und mit letzter Energie in 14,7 Sekunden durchs 25-Meter-Becken gezappelt, innerlich brüllend wie ein Gestörter, und fand es (hinterher) geil und voll befriedigend.

Viel Glück, viel Spaß und berichte gelegentlich mal, ob sich irgendwas geändert hat und warum es sich geändert hat – oder auch nicht. :Blumen:

svmechow
18.02.2022, 21:49
Köstlicher Beitrag, danke :Lachanfall:

Ich fand mich in vielem wieder (außer bei dem Treppchen). Physik und Mathe habe ich aufgegeben und etwas anderes studiert. Schwimmen hat mich so lange genervt bis ich es eines Tages konnte. Grottenlangsam (ich finde mein Rad problemlos, es ist das letzte), aber mit ganz viel Spaß. Geholfen hat mir, mich zweimal die Woche im Schwimmverein unter den mitleidigen Augen der anderen quälen zu lassen und einmal die Woche selbst einen Trainingsplan für mich zu schreiben.
Ich fürchte allerdings, dass du nicht mit viel Spaß als letzte aus dem Wasser kommen willst.:Lachen2:

Aber so rein beruflich würde es mich schon interessieren wie ich jemanden dazu bringe etwas gerne zu machen, was er nicht gerne machen WILL, also her mit den Tipps.

Klingt fast so, als seist Du Französischlehrerin und müsstest einer achten Klasse Gesamtschule den accord du participe passé beibringen und Dich beim Elternabend gegenüber den nervigen Helikoptereltern gegenüber noch dafür rechtfertigen, dass ihre blöden Bratzen das nicht raffen.
Die Bereitschaft, auch Dinge zu tun, die aversive Gefühle in mir hervorrufen, ist am Ehesten meiner strengen schwäbischen Erziehung zuzuschreiben und somit nicht zwingend zur Nachahmung geeignet :dresche

qbz
18.02.2022, 22:32
......
Bis dieser dann wieder eine für Säugetiere adäquate Temperatur angenommen hat, ist ein Großteil meiner Mitschwimmer*innen fertig mit ihrem Training, sauniert, geduscht, bekleidet und zum Teil sicher verstorben und beerdigt.
.....


Ich würde im Regelfall im Hallenbad bei Wassertemperatur > 26 Grad versuchen, so schnell zu schwimmen, dass einem durch das Schwimmen warm wird, z.B. durch reines Intervalltraining mit den Intervallpausen ausserhalb des Wassers und Handtuch. Wenn man immer noch anfängt zu frieren, zwischen den Intervallblöcken unter die heisse Dusche stellen. So haben wir es jeweils im Verein im unbeheizten Freibad gemacht, wenn das Wasser gerade frisch eingelassen und kalt war.

svmechow
18.02.2022, 22:46
[QUOTE=schnodo;1646740]Ich bin vermutlich ein denkbar schlechter Ratgeber, weil ich es liebe, im Wasser zu sein. Das Schwimmen vor knapp 15 Jahren für mich entdeckt zu haben, war eine der schönsten und nachhaltigsten Erfahrungen. Und ich bin von Haus aus ein richtig beschissener und langsamer Schwimmer. Fortschritte, die andere in Wochen oder Monaten gemacht haben, dauerten bei mir Jahre. Aber das plagt mich nicht, weil der Weg so schön ist. Mein Herz öffnet sich, Sorgen und Ärger verblassen, schon wenn ich nur auf dem Weg ins Schwimmbad bin.

Es gibt allerdings andere Dinge, die vielleicht nützlich für mich wären, gegen die ich eine tiefe Abneigung habe. Und diese Dinge lasse ich dann überwiegend bleiben bzw. betreibe sie nur im absolut notwendigen Maß. Meine ernstgemeinte Frage ist also: Warum belässt Du es nicht beim aktuellen Zustand und tust beim Schwimmen nur das Nötigste, um nicht zu ertrinken, korrigierst mit Willenskraft eventuell gravierende Technikfehler, und räumst dann wie gewohnt von hinten ab? Was stört Dich an dieser Option?

Wenn Du tatsächlich den Hass gegen das Schwimmen ablegen willst, solltest Du aus meiner Sicht zuerst aufhören, das Mantra "ich HASSE Schwimmen" aufzusagen. Practice makes permanent. ;)

Und dann hilft aus meiner Sicht die Vertrautheit. Das, was man kennt, was man oft tut, das mag man in vielen Fällen auch. Menschen mögen Gewohnheit. Wenn Du es zur Gewohnheit machst, oft und regelmäßig zu schwimmen, wirst Du vielleicht ganz überraschend nach einigen Monaten feststellen, dass Dir das Schwimmen gar nicht mehr so ätzend vorkommt. Mach es Dir dazu halt nicht zu schwer: Wenn das Wasser Dir zu kalt ist, dann sorge dafür, dass Du durchs Aufwärmen oder von einer langen heißen Dusche so erhitzt bist, dass Du Dich nach Abkühlung sehnst. Schwimm zur Not auch im Schwimmbad mit Neo. Ridicule is nothing to be scared of. :)

Frage andere, die unglaublich gerne schwimmen, was sie am Schwimmen so lieben und versuche, Dich in sie hineinzuversetzen, am eigenen Körper zu erfahren, was das sein könnte. Male Dir aus, wie es sein wird, wenn Du Spaß am Schwimmen hast. Wie fantastisch wäre es, schneller schwimmen zu können, im vorderen Drittel aus dem Wasser zu kommen?

Alternativ könnte ein Schocktherapie helfen: Melde Dich zu einem einwöchigen Schwimmcamp irgendwo im Süden an, wo Du nicht fliehen kannst. Mit etwas Glück nimmt Dich die Gruppendynamik so mit, dass Du plötzlich Freude am Schwimmen hast. Ich erwähne das, weil ich kürzlich auf Teneriffa bei einem Schwimmcamp war, wo für meinen Geschmack sehr viel geballert wurde. Eigentlich so gar nicht mein Ding, schon gar nicht nach kompletter Sportpause in Pandemie-Länge. Und dennoch bin ich am letzten Tag mit Flossen an den Füßen (Thema: "Hyperspeed") von der Woche ausgelaugt und mit letzter Energie in 14,7 Sekunden durchs 25-Meter-Becken gezappelt, innerlich brüllend wie ein Gestörter, und fand es (hinterher) geil und voll befriedigend.

Viel Glück, viel Spaß und berichte gelegentlich mal, ob sich irgendwas geändert hat und warum es sich geändert hat – oder auch nicht. :Blumen:[/QUOTE

Ach Schnodo. Danke für Deine Worte. Ich höre sie förmlich, höre den diskret Badischen Unterton vor meinem geistigen Ohr und danke Dir für Deine Mühe.

Tatsächlich ist das auch seit meiner ersten LD 2017 mein Credo. Da bin ich 01:32 geschwommen ohne jedes Training davor und habe nach initialen Schwimmversuchen im Rahmen meiner inneren Triage dieses Thema zu den Akten gelegt. 2018 war dann Duathlon wegen Blaualgen in der Alster. Das hätte mich eigentlich freuen müssen, aber ohne Schwimmen ist ein Langdistanztriathlon halt auch mehr Eunuch als IronMan. Aus der Zeit danach stammen dann die Erlebnisse mit Esoterik-Heike und Sergeant Susanne. 2019 - oh Wunder - bin ich dann 1:29 geschwommen, wow, AK 6. Das weckt Begehrlichkeiten. Da fehlten dann so 10 Minuten. DIE 10 Minuten.
Dann kam 2020 die Zombie-Apokalypse und das Thema Schwimmtraining war erstmal vom Tisch.
Mit dem Tag der Wiedereröffnung des Sportstüdio war ich bereit und habe fleißig Kacheln gezählt, einmal, zweimal oder sogar dreimal die Woche, in stoischer Beharrlichkeit ohne nennenswerten Fortschritt.
Dann das Fanal im September 2021. Nach 01:34 werde ich wie das Strandgut der Triathlongemeinde ans Ufer des Main-Donau-Kanals gespült. Der normale Fährbetrieb hatte bereits wieder begonnen und ich werde aus der Bugwelle eines Schleppers von helfenden Händen ans Ufer gezogen, freundliche Menschen ziehen mir die Schwimmsachen aus, tauschen die Schwimmbrille gegen den Fahrradhelm und setzen mich auf mein Bike.
Im letzten Teil verschwimmt die Grenze zwischen Fiktion und Realität möglicherweise ein kleines Bisschen, wer weiss das schon so genau. Auf jeden Fall bin ich nach 10:45 min ins Ziel (ich weiss, das zählt nicht, weil die Radstrecke kürzer warO:-)
Dieses Trauma brachte mich auf die Idee, mir für sehr viel Geld einen neuen Neoprenanzug zu kaufen, weil ja, wie alle wissen, die Badehose schuld ist, wenn der Bauer nicht schwimmen kann.
Das Ergebnis hiervon war eine unfassbare Schwimmzeit von 34 Minuten nur eine Woche später beim olympischen Triathlon.
Euphorisiert von diesem Erfolg war ich dann bis 21.12. gar nicht mehr schwimmen, gefolgt von einer unfallbedingten Schwimmpause bis vor drei Wochen.
Long story short: eigentlich arrangiere ich mich ganz gut damit, schlecht zu schwimmen. Andererseits gibt es eine Sache, die ich noch weniger mag als kaltes Wasser, und das ist aufgeben.
Du ahnst es vielleicht: mein Verhältnis zum Schwimmen ist gezeichnet durch mindestens knöcheltiefe Ambivalenz: ich kann es nicht richtig, bin auch immer wieder auch nicht bereit, es ganz zu lassen.
Daher werde ich mir Deine Tips auf der Zunge zergehen lassen und den einen oder anderen davon vielleicht auch umsetzen.

FMMT
19.02.2022, 05:17
Andererseits gibt es eine Sache, die ich noch weniger mag als kaltes Wasser, und das ist aufgeben.
Du ahnst es vielleicht: mein Verhältnis zum Schwimmen ist gezeichnet durch mindestens knöcheltiefe Ambivalenz: ich kann es nicht richtig, bin auch immer wieder auch nicht bereit, es ganz zu lassen.
Daher werde ich mir Deine Tips auf der Zunge zergehen lassen und den einen oder anderen davon vielleicht auch umsetzen.

Punkt 1: ist schon einmal eine klasse Voraussetzung:Blumen: .
Punkt 2: stimme ich voll zu:cool: . Auf der einen Seite hatte ich hier schon extrem viel Spaß bei diversen Aktionen wie dem virtuellen Flussschwimmen oder den Glaurungschen-SUB-18-Potenzialen:Lachen2: Gerade durch die SIFI-Events durfte ich hier im Forum viele tolle Bekanntschaften schließen:liebe053:
Andererseits sind meine Schwimmmöglichkeiten vor Ort leider arg eingeschränkt, solange ich mich nicht altersgerecht den Aqua-Walkerinnen anschließen möchte.
Folglich gilt für mich weiterhin: Das Leben ist zu kurz für Beinschlag-, aber auch Techniktraining. Sollte ich die rund 9 Jahre bis zur Rente allerdings heil und gesund überstehen, könnte ich meine Meinung ändern.O:-)

Punkt 3: Offtopic: Dein Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut. Solltest Du auf die geniale Idee kommen, hier im Forum einen Blog zu schreiben, wäre ich der erste Abonnent:bussi: .

welfe
19.02.2022, 08:19
Klingt fast so, als seist Du Französischlehrerin und müsstest einer achten Klasse Gesamtschule den accord du participe passé beibringen und Dich beim Elternabend gegenüber den nervigen Helikoptereltern gegenüber noch dafür rechtfertigen, dass ihre blöden Bratzen das nicht raffen.
Die Bereitschaft, auch Dinge zu tun, die aversive Gefühle in mir hervorrufen, ist am Ehesten meiner strengen schwäbischen Erziehung zuzuschreiben und somit nicht zwingend zur Nachahmung geeignet :dresche

Fast, Latein, Geschichte und Religion an einem saarländischen Sportgymnasium („mein Kind spielt in der Auswahl vom 1. FC Saarbrücken und Sie zerstören seine Zukunft!“):Maso:

Wir bräuchten mehr schwäbische Erziehung.

Helmut S
19.02.2022, 08:46
Liebe svmechow :Lachen2:

Du schreibst viel und begeistert vom Triathlon. Das finde ich schön :) Ich finde aber auch, du kokettierst mit dem Thema auch etwas arg. Ob der Ernsthaftigkeit deiner Bemühungen bin ich mir deshalb auch nicht ganz sicher. Wahrscheinlich täusche ich mich ja auch. :Blumen:

Frage: Wie lange war der längste Zeitraum, in dem du ununterbrochen 3x die Woche geschwommen bist oder wenigstens inkl. schwimmspezifischem Krafttraining (Zugseil zum Beispiel) 3x die Woche für das Schwimmen was gemacht hast?

Die Frage nach „Wie kann ich schwimmen mehr lieben?“ kannst nur du dir ehrlich beantworten. Bei einigen die ich kenne, hat es was mit „gut können“ zu tun oder mit „unbedingt vernünftig lernen wollen“ … all sowas. Motive und Motivation sind ja verschieden bei den Menschen. Aber niemand weiß, wie es sich für dich anfühlt du zu sein und deine Motivation zum Schwimmen.

Die Frage nach „wie kann ich besser schwimmen lernen“ hat m.E. zunächst was mit Umfang und Konsistenz zu tun. Viele die ich kenne, gehen einfach zu unstetig oder zu selten schwimmen. Es ist dann immer wieder ein Kampf und Krampf und der Spaß kommt und geht in Wellen. Zugseil oder Krafttraining machen sie gar nicht. Btw: Wieviel Klimmzüge schaffst du? Also die Einfachen: Untergriff und nur schulterbreit, aber voll ausgehängt in der Schulter. Sportstudenten müssen für die Aufnahmeprüfung in Köln 5 Stk. schaffen. Rumpfstabi was is damit? Mobilität in Schultern und Hüfte? Koordination? Bist du motorisch begabt? All das sind Bereiche, in denen man sich verbessern kann und die ggf. Auswirkung auf das Schwimmen haben.

Wenn du es Ernst meinst mit besser schwimmen lernen wollen, dann ist mein Tipp aus der Ferne: Weniger denken. Mehr machen. In allen Bereichen. :Blumen:

TriVet
19.02.2022, 09:00
.... ?
Aloha nach Berlin :Huhu: .
Du hast doch einen kopfklempner als trainingsbuddy, lass dir von dem mal paar Tipps geben.;)
Also ich glaube ja, dass du nicht ungern schwimmst.
Sondern Dich ranzt es halt an, dass dein ausgeprägter Trainingsfleiss und Ehrgeiz nicht genauso belohnt wird wie beim radeln oder gar laufen. :Blumen:
Und vom Erscheinungsbild einer russischen anabolikageschwängerten Schwimmerin mit einem Kreuz wie ein preisboxer bist du halt auch soweit entfernt wie die Sonne vom Mond, woher soll da übermäßiger vortrieb kommen?!
Just my 2c.:bussi:

qbz
19.02.2022, 09:18
Aloha nach Berlin :Huhu: .
Du hast doch einen kopfklempner als trainingsbuddy, lass dir von dem mal paar Tipps geben.;)
Also ich glaube ja, dass du nicht ungern schwimmst.
Sondern Dich ranzt es halt an, dass dein ausgeprägter Trainingsfleiss und Ehrgeiz nicht genauso belohnt wird wie beim radeln oder gar laufen. :Blumen:
Und vom Erscheinungsbild einer russischen anabolikageschwängerten Schwimmerin mit einem Kreuz wie ein preisboxer bist du halt auch soweit entfernt wie die Sonne vom Mond, woher soll da übermäßiger vortrieb kommen?!
Just my 2c.:bussi:

Letzteres hat meiner Ansicht nach Einfluss auf die Köpertemperatur im Wasser, aber bei den Geschwindigkeiten, um die es hier geht, für die Zeiten IMHO komplett verlachlässigbar. ich erinnere mich an Frauen und Mädchen aus dem Schwimmverein mit sicheren Endlaufplätzen, die auch eher einen Läuferinkörperbau hatten.

bellamartha
19.02.2022, 09:35
Und bevor nun jemand sagt, dann sei Triathlon eben der falsche Sport: nein, ist es nicht, da ich durchaus auch in der Lage bin, Dinge zu tun, ich ich nicht mag. Die Heldentaten meiner letzten Saison zeigen, dass ich das ganz gut kompensieren kann; ich komme als letzte aus dem Wasser und dann wie der Teufel von hinten aufs Treppchen. Wie vor Jahrzehnten in der Schule: Mathe und Physik setzen sechs, aber exzellent kompensiert mit allem anderen.

Moin.

Doch, ich sage es trotzdem, auch wenn du wortreich und wortgewandt-unterhaltsam argumentierst: Ich finde schon, dass Triathlon der falsche Sport ist, wenn man Schwimmen hasst. Hassen ist ein starkes Wort, keine Ahnung, ob es wirklich das treffende Wort für deine Abneigung ist.
Aber mir erschließt sich nicht, warum man eine Sportart wählt, bei der man einen (wenn auch für die meisten Hobby-Sportler nicht soo relevanten) Teil hasst. Natürlich haben die viele Triathleten eine stark ausgeprägte Vorliebe für eine Disziplin oder sie mögen eine davon deutlich am wenigsten. Aber hassen? Dann könntest du du einfach Duathlon machen oder Laufwettkämpfe machen und Radrennen. Was motiviert dich, Triathlon zu machen, wenn du einen Teil davon so schlimm findest?
Wenn du aber Triathlon machen willst und das Schwimmen trotz deines Hasses so gut hinbekommst, dass du offenbar Heldentaten vollbringen kannst, dann ist es ja auch OK und du kannst es dabei belassen. Habe ich zum Beispiel mit dem Radfahren so gemacht, als ich vor 30 Jahren mit dem Triathlon begann. Irgendwann störte es mich, dass ich trotz damals ordentlichem Schwimmens und guten Laufens im Triathlon auf keinen grünen Zweig kam, weil ich keine Lust hatte, Rad zufahren und habe mit Radtraining begonnen, das diesen Namen verdiente. Die Lust und Freude kam übers Tun. Heute fahre ich ganz gerne Rad, auch wenn es von den drei Disziplinen wohl nie meine Lieblingsdisziplin wird.

VG
J.

bellamartha
19.02.2022, 09:38
Btw: Wieviel Klimmzüge schaffst du? Also die Einfachen: Untergriff und nur schulterbreit, aber voll ausgehängt in der Schulter. Sportstudenten müssen für die Aufnahmeprüfung in Köln 5 Stk. schaffen.

Ups, erwischt: Ich kann nicht einen! Ich kann auch nicht eine einzige, vernünftige Liegestütze. :o
Schwimmen klappt allerdings zum Glück trotzdem ganz gut.
Und ich mache ja jetzt wegen meines Rückens einigermaßen regelmäßig Krafttraining (2x/Woche), vielleicht sollte ich mich auch noch mal an Liegestützen versuchen. Das ärgert mich total, dass ich keine einzige kann.
Sorry für OT.

dr_big
19.02.2022, 09:43
Dann das Fanal im September 2021. Nach 01:34 werde ich wie das Strandgut der Triathlongemeinde ans Ufer des Main-Donau-Kanals gespült. Der normale Fährbetrieb hatte bereits wieder begonnen und ich werde aus der Bugwelle eines Schleppers von helfenden Händen ans Ufer gezogen, freundliche Menschen ziehen mir die Schwimmsachen aus, tauschen die Schwimmbrille gegen den Fahrradhelm und setzen mich auf mein Bike.


svmechov: Wirklich köstlich geschrieben. Ich will jetzt deine Heldentat nicht noch heldenhafter erscheinen lassen, aber in der Ergebnisliste stehen sogar 1:37, dazu noch fast 8min in T1 :Gruebeln:

Vielleicht macht es dir etwas Hoffnung wenn ich dir sage, dass ich selbst das Schwimmen erst vor einem Jahr gelernt habe und aufgrund von Corona sich die Schwimmvorbereitung für Roth auf genau 5 Monate mit ca. 10-15km/Monat beschränkt hat. Ich bin dabei einfach nur geschwommen so gut wie es ging und habe versucht mich immer wieder auf den Armzug zu konzentrieren. Beine sind bei mir hoffnungslos, die gehorchen meinen Anweisungen nicht und machen gerade was sie wollen. In Roth bin ich völlig entspannt 10min schneller aus dem Wasser gekommen als du, das lag aber sicher nicht an übermäßig kräftiger Muskulatur die mangelhafte Technik kompensieren könnte. Meine Oberarme haben den Umfang von Streichhölzern und den Latissimus suche ich bis heute vergeblich. Dazu habe ich mir in der Wechselzone weitere 2min gespart. Letzteres lag wahrscheinlich daran, dass mein Wechselbeutel der letzte verbliebene in der gesamten Reihe war.

Meine Empfehlung als absoluter Schwimmlaie: einfach schwimmen, 3mal pro Woche, dabei immer schön auf den Armzug konzentrieren und zwar immer auf einzelne Bereiche, also einmal Catch-Phase, einmal Druck-Phase, ... Achte beim Armzug auch einmal ganz bewusst auf die Hüfte, geht sie seitlich weg wenn du durchziehst? Was passiert wenn du die Hand weiter aussen oder weiter unter dem Körper nach hinten ziehst, bleibt die Hüfte ruhiger? Einfach ausprobieren und versuchen durch Beobachtung zu lernen. Nichts verrücktes machen, erst recht keine Pirouetten wie sie Schnodo in Perfektion beherrscht. Statt ganzjährig 1x wöchentlich widerwillig ins Wasser zu hüpfen lieber ein paar Monate konzentriert schwimmen.

schnodo
19.02.2022, 09:49
Du ahnst es vielleicht: mein Verhältnis zum Schwimmen ist gezeichnet durch mindestens knöcheltiefe Ambivalenz: ich kann es nicht richtig, bin auch immer wieder auch nicht bereit, es ganz zu lassen.

Bei mir war und ist es oft so, dass nur großer Leidensdruck oder ein ganz dringlicher Wunsch mich dazu verleitet haben, eine Sache mit der notwendigen Ernsthaftigkeit und dem teilweise erforderlichen Biss anzugehen. Dann habe ich das Ding auch auf Biegen und Brechen durchgezogen und oft sogar Freude daran gefunden.

Vielleicht wird es bei Dir und dem Schwimmen dann tatsächlich so sein, dass Du es irgendwann deutlich besser kannst und Dich daran erfreust, dass Du Dir dies selbst hart erarbeitet hast. Man schätzt oft die Dinge am meisten, für die man richtig ackern musste: "Il faut imaginer Sisyphe heureux." ;)

Daher werde ich mir Deine Tips auf der Zunge zergehen lassen und den einen oder anderen davon vielleicht auch umsetzen.

Berichte auf jeden Fall von Deinen Erfahrungen. Ich bin sehr daran interessiert, was funktioniert und was nicht. Ein Freund behauptet, dass er in einem seiner Spezialgebiete "einem Affen das Klavierspielen beibringen kann". Ähnliche Skills würde ich mir aus gegebenem Anlass gerne als Schwimmratgeber für ganz Junge oder mäßig talentierte Alte aneignen. :Cheese:

svmechow
19.02.2022, 10:06
Liebe svmechow :Lachen2:

Du schreibst viel und begeistert vom Triathlon. Das finde ich schön :) Ich finde aber auch, du kokettierst mit dem Thema auch etwas arg. Ob der Ernsthaftigkeit deiner Bemühungen bin ich mir deshalb auch nicht ganz sicher. Wahrscheinlich täusche ich mich ja auch. :Blumen:

Frage: Wie lange war der längste Zeitraum, in dem du ununterbrochen 3x die Woche geschwommen bist oder wenigstens inkl. schwimmspezifischem Krafttraining (Zugseil zum Beispiel) 3x die Woche für das Schwimmen was gemacht hast?

Die Frage nach „Wie kann ich schwimmen mehr lieben?“ kannst nur du dir ehrlich beantworten. Bei einigen die ich kenne, hat es was mit „gut können“ zu tun oder mit „unbedingt vernünftig lernen wollen“ … all sowas. Motive und Motivation sind ja verschieden bei den Menschen. Aber niemand weiß, wie es sich für dich anfühlt du zu sein und deine Motivation zum Schwimmen.

Die Frage nach „wie kann ich besser schwimmen lernen“ hat m.E. zunächst was mit Umfang und Konsistenz zu tun. Viele die ich kenne, gehen einfach zu unstetig oder zu selten schwimmen. Es ist dann immer wieder ein Kampf und Krampf und der Spaß kommt und geht in Wellen. Zugseil oder Krafttraining machen sie gar nicht. Btw: Wieviel Klimmzüge schaffst du? Also die Einfachen: Untergriff und nur schulterbreit, aber voll ausgehängt in der Schulter. Sportstudenten müssen für die Aufnahmeprüfung in Köln 5 Stk. schaffen. Rumpfstabi was is damit? Mobilität in Schultern und Hüfte? Koordination? Bist du motorisch begabt? All das sind Bereiche, in denen man sich verbessern kann und die ggf. Auswirkung auf das Schwimmen haben.

Wenn du es Ernst meinst mit besser schwimmen lernen wollen, dann ist mein Tipp aus der Ferne: Weniger denken. Mehr machen. In allen Bereichen. :Blumen:

Lieber Helmut, danke für Deine Tips. Wie soll ich sagen: das Thema schwimmen ist mir ernst genug, um mich hier zu outen, auch ernst genug, um ab und zu ein paar Bahnen Abschlagschwimmen zu machen.
Aber es ist mir bisher nicht ernst genug gewesen, um das Zugseil zu seinem eigentlichen Zweck zu benutzen. Oder vielleicht auch zu ernst: wann immer ich das Zugseil in die Finger bekomme, kostet es mich einen nicht unerheblichen Kraftaufwand, mich nicht direkt damit zu erhängen. Aber ja, Du hast recht, ein wenig kokettiere ich sicher auch mit diesem Thema. Solange ich trotz übelster Schwimmperformance noch deutlich vor der closing time über die Ziellinie laufe, halte ich es ein wenig wie mit den Themenblöcken Augenheilkunde und Biophysik im Medizinstudium: habe ich beides nicht kapiert, hat mir keine Freude gemacht, habe ich runtergerockt und bestanden und mich danach nie wieder damit beschäftigt.
Aber nun wollte ich eben noch mal einen Versuch unternehmen, mich dieses Themas anzunehmen, einen weiteren letzten Versuch.
Der von Dir sehr richtig erkannte mangelnde Ernst ist möglicherweise ein Grund für das Mißlingen des Projektes. Andererseits erleichtert es mir diese Einstellung, das potentielle oder sogar wahrscheinliche Scheitern meines Vorhabens auszuhalten. Du kennst die Fabel vom Fuchs und den Trauben, wobei ich hier ein tragischer Fuchs bin, der den Mechanismus wohl erkennt, ihn aber dennoch nicht ändern kann.

Du siehst: hinter dem ganzen zu Teilen koketten Unsinn steckt, wie so oft, eine nicht unerhebliche Portion Unsicherheit. Ich habe das große Privileg, dass mir bislang die Dinge, die mir wichtig waren, vergleichsweise leicht von der Hand gingen. Mit Fleiss und Disziplin natürlich, aber eben immer aus einer tiefen intrinsichen Motivation. Ich muss nie grossartig innere Widerstände überwinden, bevor ich aufs Rad steige oder die Laufschuhe anziehe. Das ging alles immer wie von selbst und wurde mit strukturiertem Training in den folgenden Jahren immer besser. Nur das Schwimmen eben nicht. Und das frustriert mich eben doch. Das kann doch nicht sein, dass ich das nicht hinbekomme.
Und ich denke eben, dass das im Kopf anfängt; mehr machen und weniger denken erscheint mir da ein durchaus sinnvoller Rat zu sein.
Ich werd mal drüber nachdenken.

HerrMan
19.02.2022, 10:29
Aber mir erschließt sich nicht, warum man eine Sportart wählt, bei der man einen (wenn auch für die meisten Hobby-Sportler nicht soo relevanten) Teil hasst

Yin und Yang, schwarz und weiß, Anspannung - Entspannung. Ich fand das Schwimmen auch immer fürchterlich, hassen ist natürlich Polemik von ihr. Noch blöder als Schwimmen ist allerdings Duathlon!

Was gibt es größeres als das Wasser überlebt zu haben und auf dem Rad nach wenigen Metern zu merken 'hey - heute geht was'?

lyra82
19.02.2022, 11:54
Du schreibst viel und begeistert vom Triathlon. Das finde ich schön :) Ich finde aber auch, du kokettierst mit dem Thema auch etwas arg.
Genau das habe ich auch gedacht. :)

"Mathe hab ich nie kapiert."

svmechow
19.02.2022, 12:13
Genau das habe ich auch gedacht. :)

"Mathe hab ich nie kapiert."

Isso. Mathe-Abi nur bestanden, weil es in den neunzigern auf dem Dorf noch okay war, in Hotpants zur mündlichen Prüfung zu erscheinen. Okay, es war natürlich nicht okay. Aber es hat mir den A*** gerettet und die eins vorm Komma.
Dass mir das Schwimmthema durchaus am Herzen liegt, ergibt sich schon aus der beklagenswerten Tatsache, dass ich bisher im Triathlon immer nur Brustschwimmen praktiziert habe, unterbrochen vielleicht durch den einen oder anderen Meter Hundeschwimmen.
Aber nun Spaß beiseite-aber nicht ganz. Ich werde weiterhin zum Lachen nicht in den Keller gehen und auch nicht auf den Grund des Schwimmbeckens. Ich werde versuchen, Eure wohlwollenden Ideen umzusetzen und auch weiterhin würdevoll Wasser schluckend meine Bahnen ziehen.

Helios
19.02.2022, 13:40
Servus,

anstatt schneller wirst Du langsamer und das bei mehr Schufterei :Lachen2: - joohh kenn ich, schwimmen iss fieess.

Bei 2:30min/100m bist vermutlich zu langsam um eine ordentliche Bugwelle hinzubekommen, davon brauchst Du das folgende Tal, also die Delle im Wasser, um Luft zu bekommen, deshalb wirst vermutlich den Kopf heben und schon geht das Dilemma mit der sinkenden Hüfte und Beinen los - mehr Beinschlag ist nicht die Lösung.

Erst Ausatmen, dann vom Rand flach abstoßen (volle Kanne) - rotieren - Köpfchen unten lasse, aber seitlich drehen und zur Schulter schauen und dann Luft saugen - andere Idee, wie Du mit Kopf unten an Luft kommst (außer Schnorchel) hab ich nicht.

Hier noch ein bissel Brain-Stoff
https://www.teamusa.org/USA-Triathlon/News/Blogs/Multisport-Lab/2018/April/09/Your-Introduction-to-Drag

es gibt noch einen 2. Teil mit Propulsion.

und p.p.s mit 2:30/100m gehörst eindeutig zu den 1% Buchten-Champions in Griechenland

Miss Mika
19.02.2022, 15:08
Ups, erwischt: Ich kann nicht einen! Ich kann auch nicht eine einzige, vernünftige Liegestütze. :o
Schwimmen klappt allerdings zum Glück trotzdem ganz gut.

Same here. Bei Liegestütze bleibe ich nach der ersten Absenkung einfach auf dem Bauch liegen und an der Stange bleibe ich wackelnd hängen 😃

Schwimmen geht aber in der Tat soweit auch ganz gut bei mir (aus Triathlonsicht).

Wie man Spaß an etwas findet, dass man nicht mag? Keine Ahnung. Ich fände Fußball z.B. immer noch doof, wenn ich es könnte. Ist einfach nicht mein Sport....

Also ich würde sagen: Spaß findest du vermutlich keinen. Und wenn du unregelmäßig und kaum trainierst, wird es auch zu keiner Akzeptanz kommen. Letzteres könnte ein Ziel sein.

Rälph
19.02.2022, 15:21
Das kann doch nicht sein, dass ich das nicht hinbekomme.
Und ich denke eben, dass das im Kopf anfängt; mehr machen und weniger denken erscheint mir da ein durchaus sinnvoller Rat zu sein.

Falsch. Mehr machen UND mehr denken. :Huhu:
Schwimmen ist kein Selbstläufer, denn es die motorisch einzig komplizierte Sportart im Triathlon. Ich kenne Leute, die schwimmen seit 20 Jahren einfach gleich schlecht. Das kann doch nicht sein, wenn es einem wichtig ist.
Die Abläufe muss man aber zuerst einmal verstehen und dann muss man eben viel üben und besonders immer wieder nachkorrigieren. So ähnlich wie es manche bei einem Aerotest machen.

Ich war auch nie der super begeisterte Schwimmer, meist habe ich es nach der Saison über viele Monate komplett sein lassen; mir war es einfach zu langweilig. Aber den Ehrgeiz und den Fleiß vorne aus dem Wasser zu kommen, hatte ich dann letztendlich doch. Ist am Ende auch keine Zauberei.

sabine-g
19.02.2022, 15:28
Und ich denke eben, dass das im Kopf anfängt;

Auf jeden Fall. Und auf keinen Fall bei der Beinarbeit.
Ich wiederhole das nochmal: Beinarbeit ist nicht der Heilsbringer für das Triathleten-Schwimmen.
Anders bei den Schwimmern.
Meine Tochter ist 50er Beinarbeit geschwommen, Abgangszeit alle 60sek, da wird also echter Vortrieb erzeugt.
Wenn ein Triathlet das macht, braucht der 120sek mehr.

Die Beinarbeit kann die Lage stabilisieren, muss sie aber nicht.
In der Regel hat man einen leichten Pendelbeinschlag, der sich zum Rhythmus der Arme hinzugesellt.
Es ist vergebene Liebesmüh Beinschlag zu trainieren, vor allem wenn man vorher noch Laufen war oder Radfahren, oder das im Anschluss machen will.
Die Wasserlage ergibt sich nicht aus dem Beinschlag sondern aus einer Kombination von Körperspannung, Rumpfstabi und noch irgendwas......

Wer trotzdem Beinschlag trainieren will - bitte schön. Spaß macht es keinen, Sinn hat es auch keinen aber Bewegung schadet nie.

bellamartha
19.02.2022, 15:55
Meine Tochter ist 50er Beinarbeit geschwommen, Abgangszeit alle 60sek, da wird also echter Vortrieb erzeugt.

Ich glaube, ich hasse deine Tochter.😡Ich könnte Beinarbeit, Abgang alle 60 Sekunden auch, aber nur mit 25 Metern Beinen.


Wer trotzdem Beinschlag trainieren will - bitte schön. Spaß macht es keinen, Sinn hat es auch keinen aber Bewegung schadet nie.

Ich mache es und finde es persönlich nicht so sinnlos wie die meisten hier. Dass ich es mache liegt aber auch daran, dass ich es nicht so übel finde, sondern es mir durchaus Spaß macht, wenn es nicht zuu viel wird.

Plasma
19.02.2022, 16:45
Im Alter von 48 Jahren sollte man seine kostbare Lebenszeit eigentlich nicht mit etwas verschwenden, dass man nicht mag. Angenommen sie wird 67 Jahre alt. Das wären dann noch 19 Sommer. Nicht viel. Warum sollte man die verbleibenden kostbaren Sommer im Freibad oder in einem See mit Schwimmen verbringen, wenn man das hasst. Das ergibt doch keinen Sinn.

Nur als Anregung:

https://tinabhh.de/2018/08/meine-seele-hat-es-eilig/

Am Schluss des Gedichts steht:

Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.

FMMT würde sagen, das Leben ist zu kurz für Beinschlagtraining, was im Grunde auf das Gleiche hinausläuft.

Manche müssen erst vom Leben den Hammer abbekommen, um dieses Bewusstsein zu entwickeln. Andere schaffen es auch so.

svmechow
19.02.2022, 17:23
Im Alter von 48 Jahren sollte man seine kostbare Lebenszeit eigentlich nicht mit etwas verschwenden, dass man nicht mag. Angenommen sie wird 67 Jahre alt. Das wären dann noch 19 Sommer. Nicht viel. Warum sollte man die verbleibenden kostbaren Sommer im Freibad oder in einem See mit Schwimmen verbringen, wenn man das hasst. Das ergibt doch keinen Sinn.

Nur als Anregung:

https://tinabhh.de/2018/08/meine-seele-hat-es-eilig/

Am Schluss des Gedichts steht:

Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.

FMMT würde sagen, das Leben ist zu kurz für Beinschlagtraining, was im Grunde auf das Gleiche hinausläuft.

Manche müssen erst vom Leben den Hammer abbekommen, um dieses Bewusstsein zu entwickeln. Andere schaffen es auch so.

Schönes Gedicht, wobei mir die prosaische Version von Andrade etwas besser gefällt (sorry, habe einige Zeit in Brasilien gelebt, da kommste nicht drumrum).
By the way: sie hofft, vllt sogar 68 oder 69 zu werden.

Helmut S
19.02.2022, 19:31
Wer trotzdem Beinschlag trainieren will - bitte schön. Spaß macht es keinen, Sinn hat es auch keinen aber Bewegung schadet nie.

Ach sabinchen! Anderen gefällt vielleicht was anderes, ziehen ihren Spaß aus anderen Dingen und/oder haben andere Ziele. Der Sinn für die Anderen ist derjenige, dem die Anderen der Sache geben. :Blumen:

Helmut S
19.02.2022, 19:35
@svmechow: Ich habe mich erinnert, dass ich von Jan Wolfgarten mal n Video auf YT geschaut habe, dass gut auf deinen „State of mind“ passt wie ich finde. Und ich bin auf die Suche gegangen und habe es gefunden. Here we go: https://youtu.be/VLvisd5Ma1I Viel Spaß beim sich wieder finden - oder vielleicht auch nicht :Blumen:

Misko
19.02.2022, 19:53
Moin
Im letzten Schwimmtraining (Schwimmverein, kein Triathlon Verein) habe ich mich mal wieder Quälen lassen. Nach Technik Übungen folgte 100m locker egal was, nur kein Kraul.
Dann 3 mal 100m Kraul auf der 25er mit individuellen Zielzeiten der Trainerin. Ich habe noch Welpenschutz, Ziel 1:50, geschafft jeweils rund 1:45.

Sie meint zu meinem Beinthema, zu wenig aus der Hüfte. Es sei eher nicht ein Kraftthema. Also, ich mache brav die Übungen die ich nicht mag. Besonders die ohne Brett...

Bleierpel
19.02.2022, 19:56
@svmechow: Ich habe mich erinnert, dass ich von Jan Wolfgarten mal n Video auf YT geschaut habe, dass gut auf deinen „State of mind“ passt wie ich finde. Und ich bin auf die Suche gegangen und habe es gefunden. Here we go: https://youtu.be/VLvisd5Ma1I Viel Spaß beim sich wieder finden - oder vielleicht auch nicht :Blumen:

@helmut: :Blumen: :)

hanse987
19.02.2022, 21:41
Ein guter Schwimmer werde ich mein Leben lang nicht mehr. Schwimmen ist für mich eine Hassliebe. Der Punkt warum ich gerne zum Schwimmen gehe, ist die Schwimmtruppe (auch wenn ich einer der langsamsten bin) und der Trainer. Für mich ist die Gruppe der Schlüssel zum Spaß beim schwimmen.

Heute war einer verrücktesten Schwimmtage die je hatte. Zwei Einheiten an einem Tag!
- Mittags Vereinstraining mit vielen abwechslungsreichen Übungen von einarmig schwimmen, über Beine zu Vorgabezeiten schwimmen, ...
- Nachmittags meinte die Bessere Hälfte wir könnten heute Abend noch in Hallenbad fahren. Da wenig los war gab es noch einen 1000m Test und anschließend noch eine halbe Stunde im Solebecken.

Ich würde versuchen einfach vom Kopf her positiver an die Sache ran zu gehen!

PatickAlb
21.02.2022, 07:35
Naja aus meiner Sicht als (etwas enthusiastisch betrachtet) mittelmäßiger Schwimmer ist das mit der Beinarbeit auch Tricky. Im Schwimmverein mit klassischer Ausrichtung haben wir viel an „mehr Beine“ gearbeitet. Tria Schwimmer sagten direkt „viel zu viel Bein“.
Auf Youtune hab ich den Satz aufgeschnappt die Beine machen maximal 10% Vortrieb aber können sehr viel Widerstand erzeugen falsch eingesetzt. Das ist auch so meine Wahrnehmung. So ganz viel bringen müssen sie garnicht, reicht schon wenn man so weit ist das sie nicht stören. Zumindest zum Spaß haben. Weltrekorde purzeln da wohl keine…

keko#
21.02.2022, 07:50
..
Auf Youtune hab ich den Satz aufgeschnappt die Beine machen maximal 10% Vortrieb aber können sehr viel Widerstand erzeugen falsch eingesetzt. Das ist auch so meine Wahrnehmung. So ganz viel bringen müssen sie garnicht, reicht schon wenn man so weit ist das sie nicht stören. ..…

Ja, da hat YouTube recht. Wenn man wirklich ohne Beine schwimmt, ist das nicht das Problem (ich behaupte mal, dass das die wenigsten Ungeübten überhaupt können). Beispiel hatte ich oben gebracht: Ein alter Freund von mir konnte keine Beine schwimmen - er schwamm mit Brett nur rückwärts - schaffte aber immerhin 13min auf 1000m. In Gesamtlage störten sie ihn kein bisschen, noch weniger mit der Schwimmhilfe Neopren.
Einige machen sich mit ihren Beinen komplett den Stil kaputt. Da kann Beintraining durchaus Sinn machen. Weniger mit dem Ziel Vortrieb, sondern dem Ziel Schwimmstil/Technik.

:Blumen:

PatickAlb
21.02.2022, 09:00
Einige machen sich mit ihren Beinen komplett den Stil kaputt.

:Blumen:

Ja genau. Ohne behaupten wollen bei mir gäbe es einen Stil der kaputtgehen könnte merke ich es an Atmung & Puls.

Nach einem Jahr klassischem Training mit Vortriebs-Kraft aus den Beinen entwickeln bin ich genau von „Rückwärts schwimmen“ mit nur Beine hin zu ganz passablem Vortrieb bekommen.

Die Effizienz sinkt aber derart in den Keller, das ich dann ne 2er Atmung brauche. Also machen die Beine wohl mehr falsch als richtig.

Für Strecke zappel ich dann nur ganz kraftlos mit ihnen gegens Absinken und dann geht auch zur Not ne Fünfer Atmung stabil bei unwesentlich weniger Vortrieb…

tridinski
21.02.2022, 09:25
wenn man Beine richtig kann sind 100m nur Beine unter 1min auf jeden Fall drin. So schnell wird auch bei den Paralympics geschwommen in den entsprechenden Klassen wo die Sportler keine Arme haben. Also für 100m ganze Lage Kraul mit Ziel im Bereich 50sec ist Beine sicher wichtig.

Aber schon auf 1500 im Becken machen selbst die Weltklasseleute kaum Beine, erst auf den letzten 3 Bahnen werden die eingesetzt.

Wenn man richtige Beinarbeit machen will und mit "nur Beine" anständig vorwärts kommt ist die nächste Frage die der Synchronisation mit dem Armzug. Der Kick muss im richtigen Moment kommen zum Armzug, nämlich nach dem Anstellen des Unterarms in der Zugphase. Kick auf der selben Seite wie der Armzug. Das kann man im 2er, 4er oder 6er Rhythmus machen. Wenn man grade mit Schwimmen anfängt und eine kompetente Trainerin dabei hat macht es durchaus Sinn das gleich richtig zu lernen. Geht garantiert besser als erstmal irgendwas zu machen und viel später dann noch etwas verbessern zu wollen.

Ich für mich habe schon vor langer Zeit entschieden dass mir das alles bei den triathlontypischen Strecken nicht wirklich hilft bzw. es andere Themen gibt die mir in meiner begrenzten Trainingszeit mehr Nutzen versprechen.

NBer
21.02.2022, 10:04
wenn man Beine richtig kann sind 100m nur Beine unter 1min auf jeden Fall drin....

Naja, von "auf jeden fall drin" würde ich das auf "theoretisch möglich" ändern. Habe gerade mal nach Rekorden nur Freistil Beine gegoogelt, da findet man nichts so leicht.
In einem Schwimmblog wird erwähnt, dass Popow 50m angeblich in 27 s schaffte, 100m Weltrekordler Cielo aber schon 30s benötigte. Da wirds eng mit unter 1min für 100m.

tridinski
21.02.2022, 10:46
Naja, von "auf jeden fall drin" würde ich das auf "theoretisch möglich" ändern. Habe gerade mal nach Rekorden nur Freistil Beine gegoogelt, da findet man nichts so leicht.
In einem Schwimmblog wird erwähnt, dass Popow 50m angeblich in 27 s schaffte, 100m Weltrekordler Cielo aber schon 30s benötigte. Da wirds eng mit unter 1min für 100m.

hier der Link zu dem Blog https://www.yourswimlog.com/freestyle-kick/
mit vielen weiteren Tipps zum Kick
stimme dir zu mit "theoretisch möglich" statt auf jeden Fall drin
Popov hab ich mit sub60 über 100 im Gedächntnis, damüssen die Arme ja gar nicht mehr viel machen :Lachen2:

Helmut S
21.02.2022, 11:02
Aber schon auf 1500 im Becken machen selbst die Weltklasseleute kaum Beine, erst auf den letzten 3 Bahnen werden die eingesetzt.

Das stimmt. Ein schönes Beispiel dafür ist Katie Ledecky. Um Missverständnissen vorzubeugen: Nur weil die einen 2er Beinschlag macht, bedeutet das nicht, dass ihr Beinschlag nix taugt. :Lachen2:

Sie hat sogar einen sehr variablen und guten Beinschlag. Sie schwimmt 2er, 4er und 6er Rythmus in einem Event und ihr 2er Kick ist nicht von schlechten Eltern.

Ich will damit nicht sagen, dass ein Hobby-Triathlet, der auf Endzeit und Zeiteffizienz im Training achtet, den Beinschlag trainieren muss. Die Argumente dagegen wurden ja schon mehrfach wiederholt und sie sind nicht falsch.

Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass "kaum Beine" nicht automatisch bedeutet, dass der Kick schlecht ist. Quantität ist hier also kein Maß für Qualität. Also no offense :Blumen:

keko#
21.02.2022, 11:14
Ja genau. Ohne behaupten wollen bei mir gäbe es einen Stil der kaputtgehen könnte merke ich es an Atmung & Puls.

Nach einem Jahr klassischem Training mit Vortriebs-Kraft aus den Beinen entwickeln bin ich genau von „Rückwärts schwimmen“ mit nur Beine hin zu ganz passablem Vortrieb bekommen.

Die Effizienz sinkt aber derart in den Keller, das ich dann ne 2er Atmung brauche. Also machen die Beine wohl mehr falsch als richtig.

Für Strecke zappel ich dann nur ganz kraftlos mit ihnen gegens Absinken und dann geht auch zur Not ne Fünfer Atmung stabil bei unwesentlich weniger Vortrieb…

Das habe ich schon sehr oft gesehen, dass weniger Geübte einen zu starken Beinschlag machen, der zudem wenig Vortrieb produziert und enorm viel Luft saugt. Hier bietet sich Beintraining an, um üerhaupt ein Gefühl zu bekommen.

Bei guten Schwimmern gibt man z.B folgende Anweisungen (während Gesamtlage schwimmen):

- 2er Beinschlag
- 4er Beinschlag
- 6er Beinschlag
- kein Beinschlag

Sie schwimmen das nach Vorgabe und zwar exakt!

Die gleiche Vorgabe bei Ungeübten wird oft so umgesetzt, dass der Beinschlag in der Frequenz gleich bleibt (oft wird ein wilder 6er gemacht), nur in der Amplitude geringer wird. Es fehlt komplett das Gefühl, was die Beine eigentlich tun.

NBer
21.02.2022, 12:56
Vielleicht findet es ja ein im Suchen Geübter....vor rund 10 Jahren hat die Gewinnerin der Asienspiele auf der 800m Freistilstrecke 750m lang hinten lockere Delphinkicks gemacht und erst auf den letzten 50 Kraulbeine.

schnodo
21.02.2022, 12:58
Wer mal sehen will, wie eine Dame 100 m Kraul-Beine schwimmt, in einer Zeit, welche die allermeisten von uns nie in der ganzen Lage erreichen werden, sollte sich das folgende Video anschauen.

https://bit.ly/350ub5A
Bildinhalt: Sarah Sjöström gibt Gas (https://youtu.be/lt03tBPQK0M)

100 Meter Freestyle kick in 1:09,88min. - Sarah Sjöström (https://youtu.be/lt03tBPQK0M)

Ich finde es inspirierend, aber das wirkt vermutlich auf jeden anders. :Cheese:

tridinski
21.02.2022, 13:02
Vielleicht findet es ja ein im Suchen Geübter....vor rund 10 Jahren hat die Gewinnerin der Asienspiele auf der 800m Freistilstrecke 750m lang hinten lockere Delphinkicks gemacht und erst auf den letzten 50 Kraulbeine.

Michael Klim kann das auch
https://www.youtube.com/watch?v=wYtdyCUDloY

NBer
21.02.2022, 13:04
Michael Klim kann das auch
https://www.youtube.com/watch?v=wYtdyCUDloY

Ich glaube Können kann das jeder Profi. Es aber auch in großen Wettkämpfen einsetzen macht halt nicht jeder.....

Bulldog
21.02.2022, 13:27
Super Faden mit hilfreichen Anmerkungen!

Als Schwimm-Späteinsteiger (erster Kurs mit 47 Jahren) kann ich den Frust von svmechow gut verstehen. Umso mehr, wenn du beim Biken und Rennen eine solche Granate wie sie bist. Der Ziel, in den drei Triathlon Disziplinen einigermaßen ausgeglichen zu sein, kann bei der Umsetzung durchaus Spaß machen (bei mir hat das 3 Jahre gedauert).

In meinen Bemühungen besser zu schwimmen (nicht allein schneller) fand und finde ich SwimSmooth sehr hilfreich. Die haben mittlerweile eine App für die Apple Watch, die deinen Schwimmstil und die Hauptfehler aufzeigt. Funktioniert bei mir 1a (linker Arm zu weit außen beim Atmen, die Beine versuchen auszugleichen und das ganze Männchen schlingert).

Folgendes Video von Shelly Taylor-Smith finde ich inspirierend. 2er-Beinschlag (rechte Hand geht nach hinten - rechter Fuß geht runter; habe ich am Anfang genau falsch rum gemacht). 3er-Atmung. Wahnsinns Rhythmus. Minuten 3 bis 4 zeigen es am besten.

https://www.youtube.com/watch?v=qaf0-8Olhk8&t=265s

keko#
21.02.2022, 13:43
Vielleicht findet es ja ein im Suchen Geübter....vor rund 10 Jahren hat die Gewinnerin der Asienspiele auf der 800m Freistilstrecke 750m lang hinten lockere Delphinkicks gemacht und erst auf den letzten 50 Kraulbeine.

Sie liegt halt auch top im Wasser. Klar, dann schwimmt man aus den Armen und macht im Endspurt oder an den Wenden Beine oder Kicks. Diese Erkenntnis ist nicht neu.
Späteinsteiger liegen eben meist nicht top im Wasser und eine Grund dafür können die Beine sein, die irgendwas horizonzal oder vertikal machen, zu viel Luft saugen oder was auch immer.

NBer
21.02.2022, 14:48
Sie liegt halt auch top im Wasser. Klar, dann schwimmt man aus den Armen und macht im Endspurt oder an den Wenden Beine oder Kicks. Diese Erkenntnis ist nicht neu.
Späteinsteiger liegen eben meist nicht top im Wasser und eine Grund dafür können die Beine sein, die irgendwas horizonzal oder vertikal machen, zu viel Luft saugen oder was auch immer.

Ich wollte damit auch nur sagen, dass es auch bei den Profis auf den längeren Schwimmstrecken mit der Beinarbeit eher um die Wasserlage, weniger um den Vortrieb geht.
Die Moral von der Geschichte für uns Triathleten sollte sein einen lockeren aber stetigen Beinrhythmus draufzuhaben (zumal im WK dann ja sehr oft auch noch der Neo die Wasserlage stützt), als Beinorgien im Training abzufeiern.
Für Nachwuchs- und Eliteathleten sind Beine natürlich elementar, da zb auf Sprintstrecken die ersten 50m, das Anschwimmen, sehr wichtig sind für die Positionierung im Feld.

keko#
21.02.2022, 15:49
Ich wollte damit auch nur sagen, dass es auch bei den Profis auf den längeren Schwimmstrecken mit der Beinarbeit eher um die Wasserlage, weniger um den Vortrieb geht.
Die Moral von der Geschichte für uns Triathleten sollte sein einen lockeren aber stetigen Beinrhythmus draufzuhaben (zumal im WK dann ja sehr oft auch noch der Neo die Wasserlage stützt), als Beinorgien im Training abzufeiern.
Für Nachwuchs- und Eliteathleten sind Beine natürlich elementar, da zb auf Sprintstrecken die ersten 50m, das Anschwimmen, sehr wichtig sind für die Positionierung im Feld.

Ja, so ist das :Blumen:

Schon 1000x habe ich von weniger gut schwimmenden Triahtleten gehört, dass der [Olympiasieger/Weltmeister] über 1500m ja gar keine Beine nutzt und man sich das sparen kann. Was auch stimmt. Nur ist meist das Problem, dass der nicht so gut schwimmende Triathlet Beine schwimmt und zwar in einer nicht vorteilhaften Art. Hilfreich wäre es meist schon, würde er tatsächlich erst mal so schwimmen wie sein Vorbild (nämlich ohne Beine)
;)

Helmut S
21.02.2022, 16:00
Ich wollte damit auch nur sagen, dass es auch bei den Profis auf den längeren Schwimmstrecken mit der Beinarbeit eher um die Wasserlage, weniger um den Vortrieb geht.
Die Moral von der Geschichte für uns Triathleten sollte sein einen lockeren aber stetigen Beinrhythmus draufzuhaben (zumal im WK dann ja sehr oft auch noch der Neo die Wasserlage stützt), als Beinorgien im Training abzufeiern.
Für Nachwuchs- und Eliteathleten sind Beine natürlich elementar, da zb auf Sprintstrecken die ersten 50m, das Anschwimmen, sehr wichtig sind für die Positionierung im Feld.

Wenn sich das Feld sortiert hat, gebe ich dir recht. Aber selbst bei einer LD kommst du als Profi meiner bescheidenen Meinung nach nicht d'rum herum, dass (ggf. je nach Rennen und taktischer Ausgangslage/Planung) - sagen wir min. 200-400m - extrem hart angeschwommen wird. Da wird m.E. auch signifikant Vortrieb aus den Beinen geholt.

M.E. ist bei manchen AK Athleten ein großes Problem die Mobilität in der Hüfte/verkürzte Hüftbeugemuskulatur. Alleine dadurch "hängen" die Beine im Wasser und es wird schwer ... da mag es besser sein nicht zu kicken. Wenn man sich auf das Strecken der Hüfte konzentriert oder vor'm Springen ins Wasser mal etwas die Hüftbeuger mobilisiert, merkt man ggf. nen Unterschied. Ganz deutlich wird das m.E. beim Delphinbeinschlag. Wenn der nicht aus der Hüfte kommen kann, wegen fehlender Mobilität, wird's ganz schwer.

Wenn die Hüfte mal etwas "gymnastiziert" ist durch n paar Bahnen KrB, dann sieht meist hinterher die gL gleich ganz anders aus. So zumindest meine Erfahrung.

Just my 5 Cents. :Blumen:

Antracis
21.02.2022, 18:08
M.E. ist bei manchen AK Athleten ein großes Problem die Mobilität in der Hüfte/verkürzte Hüftbeugemuskulatur. Alleine dadurch "hängen" die Beine im Wasser und es wird schwer ... da mag es besser sein nicht zu kicken. Wenn man sich auf das Strecken der Hüfte konzentriert oder vor'm Springen ins Wasser mal etwas die Hüftbeuger mobilisiert, merkt man ggf. nen Unterschied. Ganz deutlich wird das m.E. beim Delphinbeinschlag. Wenn der nicht aus der Hüfte kommen kann, wegen fehlender Mobilität, wird's ganz schwer.

Wenn die Hüfte mal etwas "gymnastiziert" ist durch n paar Bahnen KrB, dann sieht meist hinterher die gL gleich ganz anders aus. So zumindest meine Erfahrung.

Just my 5 Cents. :Blumen:

Bei mir ist das definitiv so. Hüftbeuger deftigst verkürzt ( Hüftdysplasie -> Hohlkreuz -> Beckenkippung nach vorne und noch viel Lauftraining und viel Sitzen im Job), genauso ist mein Sprunggelenk so mobil, wie der Mont Blanc.

Da hilft einerseits mobilisieren/Dehnen. Andererseits haben mir als absoluten Anfänger einige 50er Serien mit Kraulbeine pro Training mit Kurzflossen schon geholfen, dass meine Beine hinten was halbwegs rhythmisches machen und vor allem die Schere kleiner geworden ist. Die Beine liegen auch einfach höher im Wasser, wenn ich sie nicht nur hinterher ziehe.

Am hilfreichsten waren Kurzflossen und Beinschlag aufrecht/stehend im Wasser, da gabs zumindest erstmals ein paar geringe Aha-Erlebnisse.

Meine Frau, die als ehemalige armkraftlose Leistungsschwimmerin und Delphin-Spezialistin, immer schon vom Beinschlag gelebt hat, propellert trotzdem entspannt nur mit Kraulbeinen neben mir her, wenn ich so schnell schwimme, wie ich kann. :Lachanfall:

uruman
22.02.2022, 20:55
Beinarbeit bei schwimmen ist auch eine Baustelle für mich und ich lese fleißig mit
Ich habe der Eindruck, dass bei mir der Beischlag sehr unproduktiv ist

ich habe bemerkt dass sehr große Unterschiede bei Beintraining gibt, von Serien 15m Sprints nach dem Einschwimmen bis die 400m mit Brett und lange Flossen zum Ausschwimmen ohne zu vergessen der Beinarbeit als TÜ zwischendurch (Teilweiser mit kurzen Flossen) oder Beine-Lagen schwimmen

Ich glaube das vieles wird einfach von Schwimmtraining für Schwimmer übernommen und nicht immer sinnvoll für uns Triathleten ist

Auch von Triathlet zu Triathlet ist sehr unterschiedlich welche Art von Beinarbeit sinnvoll ist

Antracis
02.03.2022, 13:47
Ich hab mir mittlerweile angewöhnt, öfters einen Satz Bahnen mit Kurzflossen zu schwimmen und mich dabei auch auf die Beinarbeit zu konzentrieren. Gibt mir Feedback in einigen Punkten, die Beine liegen auch höher und ich kann auch mal bewusst den Beinschlag einsetzen und merke was davon, was nicht nur bremst. Bilde mir dann ein, auf den Bahnen danach hab ich auch noch was davon, dass die Beine dann auch höher liegen.

svmechow
02.03.2022, 14:04
@svmechow: Ich habe mich erinnert, dass ich von Jan Wolfgarten mal n Video auf YT geschaut habe, dass gut auf deinen „State of mind“ passt wie ich finde. Und ich bin auf die Suche gegangen und habe es gefunden. Here we go: https://youtu.be/VLvisd5Ma1I Viel Spaß beim sich wieder finden - oder vielleicht auch nicht :Blumen:

Hallo Ihr Lieben. Auch wenn das alles so schrecklich unwichtig ist und banal im Schatten der aktuellen Geschehnisse und ich mir einigermaßen blöd vorkomme, hier über meine Schwimmperformance zu schwadronieren, hier mal ein kurzes update aus dem dritten Element.
Zunächst einmal sei gesagt, dass mich das Video mit dem sich in Rage redenden Schwimmtrainer voll abgeholt hat. Am meisten überzeugt hat mich die Analogie zum Französischlernen: wenn ich das nur einmal pro Woche übe, kann ich nach sechs Monaten auch nur ein Croissant bestellen.
Seit dem Tag nach dem Video am 19.02. war ich tatsächlich acht mal schwimmen und habe dabei 13200 m zurückgelegt. Ob es mir tatsächlich mehr Spass macht oder aber ich mir das nur einbilde, ist dabei ganz egal; ich habe am 19.02. beschlossen, dass mir schwimmen fortan Freude bereitet und bin bisher nicht von diesem Beschluss abgewichen.
Nun zu den Fakten.
Tatsächlich stehen da mittlerweile andere Zahlen als zuvor; für Euch Schwimmcracks ist das natürlich lächerlich, aber für mich ist das richtig flott. Distanzen von 2500 m oder so schaffe ich mittlerweile in 02:22/100 m, zumindest wenn das in so Päckchen unterteil ist wie 1 mal 1000 m -2 mal 500 m, 5 mal 100 m. Wenn ich sowas in noch kleinere Portionen unterteile wie lauter 100er und 50er, steht da auch mal ne 02:10/100.
Heute den Schwimmtest von Arne gemacht, ganz artig genau so, wie es in der Gebrauchsanweisung stand: 400 in 09:15 und 200 in 04:30.
Ich freue mich da ungefähr genau so drüber, wie sich meine Schwimmprofi-Freundin letztens über 15 km laufen in einer 05:12er Pace gefreut hat.
Ich hoffe nur, dass der neugewonnene Auftrieb nicht wieder zunichte gemacht wird, falls meine gesmashte linke Hand nun doch operiert werden muss. Aber dann ist die Saison wahrscheinlich eh gelaufen, Pech gehabt; was solls. Ist, gemessen an den wirklich wichtigen Dingen, nur Kleinkram.
Danke für den Support allseits und für den angedeuteten Arschtritt.

Estampie
02.03.2022, 14:10
ich habe am 19.02. beschlossen, dass mir schwimmen fortan Freude bereitet und bin bisher nicht von diesem Beschluss abgewichen.

Sehr klasse!
Und auch inspirierend selber mal ernsthaft weiter zu machen im Wasser.

Gruß,
Thomas

Helmut S
02.03.2022, 16:03
@svmechow: Sehr schön - freut mich! :Blumen:



Ich hoffe nur, dass der neugewonnene Auftrieb nicht wieder zunichte gemacht wird, falls meine gesmashte linke Hand nun doch operiert werden muss. Aber dann ist die Saison wahrscheinlich eh gelaufen, Pech gehabt; was solls. Ist, gemessen an den wirklich wichtigen Dingen, nur Kleinkram.
Danke für den Support allseits und für den angedeuteten Arschtritt.

Vorsicht hier! Keine Ausreden. :Lachen2: Michael Phelps hat sich im Oktober 2007 die Hand gebrochen. 10 Monate später wurde er zum größten Olympioniken ever. Da is also trotz Probleme mit der Hand noch einiges Potential drin bei dir ;)

:cool:

keko#
02.03.2022, 22:02
...
Tatsächlich stehen da mittlerweile andere Zahlen als zuvor; für Euch Schwimmcracks ist das natürlich lächerlich, aber für mich ist das richtig flott. Distanzen von 2500 m oder so schaffe ich mittlerweile in 02:22/100 m, zumindest wenn das in so Päckchen unterteil ist wie 1 mal 1000 m -2 mal 500 m, 5 mal 100 m. Wenn ich sowas in noch kleinere Portionen unterteile wie lauter 100er und 50er, steht da auch mal ne 02:10/100.....

Das Wunderbare an diesen Schwimmzeiten ist, dass man noch sehr viel Luft nach oben hat. Das ist wie bei den Schülern, die unterpunkten :Cheese:

Dass mit den Päckchen ist genau richtig. Bei deiner momentanen Einstellung wirst du bald die 500 unter 10min schwimmen. Ich wette!! :Blumen:

Matthias75
03.03.2022, 08:34
Seit dem Tag nach dem Video am 19.02. war ich tatsächlich acht mal schwimmen und habe dabei 13200 m zurückgelegt. Ob es mir tatsächlich mehr Spass macht oder aber ich mir das nur einbilde, ist dabei ganz egal; ich habe am 19.02. beschlossen, dass mir schwimmen fortan Freude bereitet und bin bisher nicht von diesem Beschluss abgewichen.
Gute Einstellung!:Huhu:
Nun zu den Fakten.
Tatsächlich stehen da mittlerweile andere Zahlen als zuvor; für Euch Schwimmcracks ist das natürlich lächerlich, aber für mich ist das richtig flott. Distanzen von 2500 m oder so schaffe ich mittlerweile in 02:22/100 m, zumindest wenn das in so Päckchen unterteil ist wie 1 mal 1000 m -2 mal 500 m, 5 mal 100 m. Wenn ich sowas in noch kleinere Portionen unterteile wie lauter 100er und 50er, steht da auch mal ne 02:10/100.
Heute den Schwimmtest von Arne gemacht, ganz artig genau so, wie es in der Gebrauchsanweisung stand: 400 in 09:15 und 200 in 04:30.
Ich freue mich da ungefähr genau so drüber, wie sich meine Schwimmprofi-Freundin letztens über 15 km laufen in einer 05:12er Pace gefreut hat.

Super, geht doch voran. Mit dem Erfolg nimmt dann sicher auch der Spass am Schwimmen zu.:Huhu:

Ich hoffe nur, dass der neugewonnene Auftrieb nicht wieder zunichte gemacht wird, falls meine gesmashte linke Hand nun doch operiert werden muss. Aber dann ist die Saison wahrscheinlich eh gelaufen, Pech gehabt; was solls. Ist, gemessen an den wirklich wichtigen Dingen, nur Kleinkram.

In meinem früheren Verein hat sich ein Schwimmer, der gelegentlich auch triathletisch unterwegs war, kurz vor den Vereinsmeisterschaften das Handgelenk gebrochen. Der ist die 1000m mit Tüte um den Gips und Brett komplett Beinschlag geschwommen. Und er war sehr zur Frustration einiger anderer nicht letzter. Sich die Performance als Maßstab zu nehmen, ist vielleicht etwas vermessen. Aber vielleicht als Beispiel, das man auf das Schwimmen in der Zeit nicht vollständig verzichten muss, wenn es medizinisch vertretbar ist.

M.

Misko
06.03.2022, 18:31
Hmm, ich lese hier immer wieder das Wort Kurzflossen.
Eigentlich habe ich die Flossen aus meinem Beutel verbannt.

Vielleicht macht es dich Sinn die Übungen auch (nicht nur) mit Flossen zu machen. Dann würde ich diese auch gerne machen.

Spannend finde ich im Schwimmtraining wie gut Frauen bei Beim Übungen sind, bei Übungen mit Pullboy/Fussfesseln halte ich sogar vorne mit.

uk1
06.03.2022, 22:21
Oh, die Beinarbeit.
Ich habe erst mit 50 angefangen zu kraulen. Nach einem Jahr hatte ich mal eine Trainerin vom Landesstützpunkt gefragt ob sie mal schauen könnte.
Das erste was sie sehen wollte war eine Bahn nur mit Beinen. Als ich die fertig hatte kommentierte sie total begeistert gute Wasserlage, perfekter Beinschlag usw. Die war echt erstaunt. Als ich dann die nächste Bahn gekrault bin. Stand sie entgeistert am Beckenrand und meinte ob das ein Scherz sei und ob es nicht möglich sei beim Triathlon alle ohne Hände Schwimmen zu lassen, denn dann wäre ich bestimmt im vorderen Feld. Ja sie war sehr direkt und offen. Half mir dann aber im Nachhinein so etwas Grundlage und Technik zu erlernen. Ich war dann auch stolz beim ersten IM nach 1h:20 aus dem Wasser zu sein.

uruman
07.03.2022, 20:46
Hmm, ich lese hier immer wieder das Wort Kurzflossen.


Die Sache mit Kurzflossen (habe ich hier in Forum gelernt), sollte sehr hilfreich sein als Hilfsmittel zbsp. wenn man der Armzug oder Atmen verbessern möchte

Um reine Beinarbeit zu üben ist besser nur Beinen oder normale Schwimmerflossen

Die Schwimmerflossen sind flexibler und erzwingen mehr aus der Hüfte zu schwimmen mit mehr Krafteinsatz :Blumen:

Helmut S
08.03.2022, 06:59
Hier erklärt Holger Lüning Unterschied und Einsatzzweck
https://youtu.be/i9vgZ9fXq40

:Blumen:

uruman
08.03.2022, 09:07
Mit manche Aussagen von Holger Lüning kann ich gar nicht anfangen :Nee:

Gerade für Anfänger wo der Beinschlag sehr kurz ,heftig, unrhythmisch und viel zu wenig aus der Hüfte kommt, sollte die Schwimmer-Flossen ihre ganze Vorteile ausspielen!

Wenn ich mir anschaue die Bewegung in Wasser sind Schwimmer Flossen einiges mehr flexibler als die Kurzflossen!

Wo er Recht hat, ist dass Schwimmerflossen mehr Anspruch an der Muskulatur haben, aber es ist nicht je nach Jahreszeit/ trainingsphase von Vorteil?

:Blumen:

Helmut S
08.03.2022, 09:28
Der Punkt ist wahrscheinlich, dass sich Holger gar nicht vorstellen kann, wie schlecht der Beinschlag mancher Triathleten wirklich ist. Aber wenn man Holgers Sichtweise genauer erfahren möchte, müsste man ihn fragen ;)

Die meisten trainieren ihn halt wahrscheinlich auch nicht wirklich vermute ich, weil sie den (durchaus nachvollziehbaren) Standpunkt von sabine_g vertreten. Alles fein.

Ich persönlich nehme Flossen für den Kraulbeinschlag überhaupt nicht. Nur Brett und dann halt machen oder manchmal einfach auch ohne Brett.

:Blumen:

Misko
25.03.2022, 21:38
Moin!

Diese Woche hatte ich 2 mal den Genuss einer Trainerin die vom Schwimm Wettkampf kommt.

Beinarbeit sei bei mir zu schwach. Zur Armarbeit hatte ich auch noch Fragen. Dann gab es Übungen auf der 50er lane.
25m nur Beine, 25m Reißverschluss, 25m Schultertippen, 25m ganze Lage. Das ganze 4mal, fand ich gut.

Dann kam noch raus das ich meine Wasserlage durchs Atmen kaputtmache, Kopf zu sehr aus dem Wasser anstatt nur rotieren.

Das ging heute extrem gut weil wir nur zu zweit im Training waren. Tolle Impulse für mich, dafür verzichte ich gern auf den Biergarten.

PatickAlb
27.03.2022, 20:18
Muss man aber auch vorsichtig sein - beim Schwimmen geht‘s ja oft um Kurzfistanzen 50m / 100m und da ist starke Beinarbeit gefragt (All Out Gesamtbelastung).

Als Triathlet / Labgstreckenschwimmer verzichtet man oft auf den letzten Kniff (lächerlichen) Vortrieb aus den Kraulbeinen und erkauft sich so eine Herz-Kreislauflast, die man eben für mehr als 100m gehen kann.

Ich war ne Weile im klassischen Schwimmverein und da war die Erkentniss, das mehr Beine mich flotter machen würden. Erster Satz eines Triathlon Schwimmtrainers bei mir war dann „viel zu viel Beinarbeit, Du willst ja so irgendwie ne gute halbe Stunde schwimmen…“.

Ist bestimmt je nach Niveau anders. Kann mir vorstellen das die Frodo‘s dieser Welt starke Beinarbeit können auf Distanz…ich kanns nicht.

chris.fall
15.06.2022, 09:28
Moin,

als ich das

Florian Wellbrock: Wir Langstrecken-Schwimmer sind in der Beinarbeit meist etwas schwächer als die Kurzstrecken-Schwimmer. (...) Etwa ein Fünftel meines Trainings besteht nur aus Beinarbeit. (...) Wer das als Hobbysportler macht, kann über 50 Meter seine Zeit schnell um zwei Sekunden verbessern. (...) (https://www.spiegel.de/deinspiegel/florian-wellbrock-gibt-schwimm-tipps-videos-helfen-mir-meine-technik-zu-verbessern-a-ad12b713-0002-0001-0000-000180592528)

gelesen habe, musste ich an diesen Faden denken, auch wenn das eine Weile her ist.


Ich finde schon, dass es sich lohnt, noch mal über Beinarbeit nachzudenken. Denn das wären eine Minute über 1500m und etwas 2:30 über die 3,8, die man mit mit einer Änderung des Traings ereichen kann.

Edith mein noch, dass sie selbst Beinarbeit überhaupt nicht mag, und deshalb die ganzen "Gegener" gut verstehen kann, dass sie das aber aus Überzeugung regelmäßig und umfangreich im Training hat.

Viele Grüße,

Christian

Helmut S
15.06.2022, 09:47
Ich finde schon, dass es sich lohnt, noch mal über Beinarbeit nachzudenken. Denn das wären eine Minute über 1500m und etwas 2:30 über die 3,8, die man mit mit einer Änderung des Traings ereichen kann.

Sowieso. Zwar auch aber gar nicht unbedingt nur wegen des Zeitgewinns. Man hat viel mehr Möglichkeiten - je nach Situation halt. Beim Schwimmstart kann man z.B. mit nem guten Beinschlag, der auch Zusatzspeed bringt, schneller aus dem Gewusel raus. Man kann Löcher zu einer schnelleren Gruppe zuschwimmen und dann mit denen mit-cruisen. Beim Australien Exit oder beim Schwimmausstieg kann man vorher Beinarbeit machen - die eben nicht bremst - und sich so schon mal auf das Aufstehen vorbereiten. :Blumen:

keko#
15.06.2022, 09:57
....


Ich finde schon, dass es sich lohnt, noch mal über Beinarbeit nachzudenken. Denn das wären eine Minute über 1500m und etwas 2:30 über die 3,8, die man mit mit einer Änderung des Traings ereichen kann....

Ist halt indivduell verschieden. Bei manchen Schwimmern machen die Beine viel kaputt. Tendenziell eher bei den Männern. Da lohnt es sich auf alle Fälle.
Wenn jemand eine gute Wasserlage hat und die Beine i.O. sind, würde ich sie eher vernachlässigen. D.h. gelegenlich einfach mal ein paar Bahnen Kraul-Beine mit Brett.

Matthias75
15.06.2022, 10:38
Moin,

als ich das

Florian Wellbrock: Wir Langstrecken-Schwimmer sind in der Beinarbeit meist etwas schwächer als die Kurzstrecken-Schwimmer. (...) Etwa ein Fünftel meines Trainings besteht nur aus Beinarbeit. (...) Wer das als Hobbysportler macht, kann über 50 Meter seine Zeit schnell um zwei Sekunden verbessern. (...) (https://www.spiegel.de/deinspiegel/florian-wellbrock-gibt-schwimm-tipps-videos-helfen-mir-meine-technik-zu-verbessern-a-ad12b713-0002-0001-0000-000180592528)

gelesen habe, musste ich an diesen Faden denken, auch wenn das eine Weile her ist.

Wenn man den Wellbrock auf den letzten 200-300m seiner 1500m-Rennen anschaut, ist das schwer zu glauben (also die schwächere Beinarbeit, nicht der Trainingseinsatz).:Huhu:

M.

Antracis
15.06.2022, 10:55
Ist halt indivduell verschieden. Bei manchen Schwimmern machen die Beine viel kaputt. Tendenziell eher bei den Männern. Da lohnt es sich auf alle Fälle.
Wenn jemand eine gute Wasserlage hat und die Beine i.O. sind, würde ich sie eher vernachlässigen. D.h. gelegenlich einfach mal ein paar Bahnen Kraul-Beine mit Brett.

Ich habe eine schlechte Wasserlage und meine Beine machen weder einen akzeptablen 2er-(Schleppoderwasauchimmer)-Schlag noch bekomme ich einen 6er Beinschlag wirklich gut hin. Immer wieder mal ein paar 50er Kraulbeine mit Flossen mit Brett oder Schnorchel haben das Maß an Unordnung, was sich bei mir da hinten abspielt, doch um einiges reduziert. Ob die "Schere" deshalb auch kleiner geworden ist, oder ob das andere Gründe hat, kann ich nicht sagen. Aber geholfen hat es schon.

Helmut S
15.06.2022, 12:29
und meine Beine machen weder einen akzeptablen 2er-(Schleppoderwasauchimmer)-Schlag noch bekomme ich einen 6er Beinschlag wirklich gut hin.

Dann mach nen 4er :Lachen2: Bei 2er Rechtsatmer ... LINKS-2-3-4 ;)

keko#
28.06.2022, 16:43
Ich habe eine schlechte Wasserlage und meine Beine machen weder einen akzeptablen 2er-(Schleppoderwasauchimmer)-Schlag noch bekomme ich einen 6er Beinschlag wirklich gut hin. Immer wieder mal ein paar 50er Kraulbeine mit Flossen mit Brett oder Schnorchel haben das Maß an Unordnung, was sich bei mir da hinten abspielt, doch um einiges reduziert. Ob die "Schere" deshalb auch kleiner geworden ist, oder ob das andere Gründe hat, kann ich nicht sagen. Aber geholfen hat es schon.

Kannst auch mal mit einem alten Fahrradschlauch deine Beine unten an den Knöcheln fest zusammenknoten und dann schwimmen (auf Amazon gibt es auch schicke Bänder dafür). Falls du langsam untergehst, dann kannst du dir ja einen Pullbuoy zwischen die Beine klemmen. Damit bekommst du ein Gefühl wie viel Beine du schwimmst.

Gut sind auch Übungen wir Kraul-Beine + Brust-Arme und umgekehrt oder Beine einbeinig abwechselnd 5x links/rechts. Ziel dieser Motorikübungen ist es, dass du deinen Beinschlag bewußt steuern kannst und sie nicht machen, was sie wollen.

:Blumen:

Helios
28.06.2022, 16:56
Servus,

es kommt auch auf die Kombination an, also auf das was man vorher probiert hat - wie:
Kraul-Beine 200m mit Kurzflossen und 2 leeren Plastikflaschen in den Händen nach vorne ausgestreckt als Auftrieb,

dann den Brustarmzug mit den Kraul-Beinen mit Kurzflossen - fühlt sich die ersten 50m "falsch" an - die 2. 50m gehen besser, bei den 3. 50m auf gute Technik achten, auch das Unterwassergleiten nicht vergessen und bei den 4. 50m gibt es kein Halten - Ballern Ballern Ballern
:)

(aus dem abc Lüningkurs)