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Vollständige Version anzeigen : PTO-Ranking


Hafu
30.06.2021, 20:28
Ich eröffne aus aktuellem Anlass mal 'nen Thread zu einem Thema, das in den letzten zwei Jahren immer wichtiger für Profitriathleten wurde.

Die von der PTO (resp. Thorsten Radde) erstellte Weltrangliste im Triathlon (https://protriathletes.org/rankings/), von der mittlerweile das Einkommen von Profitriathleten stark abhängt, weil sich Sponsoren daran orientieren, weil eine vordere Plazierung im Ranking eine Teilnahme am Collins-Cup ermöglicht, wo selbst der schlechteste Athlet noch ein Preisgeld von 20 000 USD nur für die Teilnahme bekommen würde und weil am Ende vom Jahr von der PTO je nach Weltranglistenposition Prämien ausgezahlt werden.

Kurz zum Modus des PTO-Rankings: Jedes Profirennen wird nach einem Punktesystem bewertet, aktuell wird für 2021 ein Durchschnittswert aus den beiden besten Rennen erstellt, was der wegen der Pandemie reduzierten Anzahl an Profirennen Rechnung trägt. In anderen Jahren kann man maximal 5 Rennen einbringen, aus denen dann wiederum ein Durchschnittswert erstellt wird.
Ein paar Details des Rankingsystems werden hier erklärt. (https://protriathletes.org/points)

Heute wurden die Punkte für das Europameisterschaftsrennen in Walchsee veröffentlicht und eigentlich hatte ich erwartet, dass Frederic für seinen neuen Streckenrekord am Walchsee und den überzeugenden Sieg ( 5 min Vorsprung vor dem Drittplazierten Bart Aernouts) der immerhin in Hawaii schon auf dem Podium stand eine Punktzahl im hohen 90er-Bereich bekommen würde, was ihm ungemein geholfen hätte, sich in der Rangliste in den Qualifikationsbereich für Samorin zu verbessern.

Tatsächlich wurde das exzellente Meisterschaftsrennen aber gerade mal mit läppischen 88 Punkten bewertet. (https://protriathletes.org/results/2021) Zum Vergleich: Lionel Sanders hat für den Sieg in St. George 102 Punkte erhalten und selbst die sechst- und siebtplazierten beiden Deutschen Flo Angert und Andi Dreitz haben mit 5 Minuten Rückstand auf Sieger Sanders bei diesem Rennen noch 89 Punkte erhalten, so dass sie mit dieser eher mäßigen Leistung in St.George vor Frederic in der Rangliste bleiben.

Auch für die Leistung von St.Pölten vor 3 Wochen (ebenfalls mit Streckenrekord und etlichen Minuten Vorsprung) gab es für die PTO-Rangliste gerade mal 93 Punkte.

Ich bin bei dem Thema natürlich alles andere als objektiv, aber wegen der Ungereimtheiten des Ranglistensystems zählt Frederic nicht mal zum erweiterten Kandidatenkreis für Samorin, die um eine WildCard kämpfen, während z.B. ein Athlet wie Joe Skipper, der auf der Mitteldistanz mindestens 10 Minuten langsamer als Frederic ist, die automatische Qualifikation geschafft hat. Selbst ein Bart Aernouts liegt dank einer gigantischen Punkteausbeute beim IM Tulsa unerreichbar weit vor Frederic in der Rangliste, der nicht mal zu den besten 12 Europäern im Jahr 2021 gewertet wird. (https://protriathletes.org/collins-cup/team/europe)

Natürlich ist es alles andere als trivial, Rennen mit unterschiedlichem Streckenprofil, auf unterschiedlichen Kontinenten und ganz anderen Wetterbedingungen miteinander zu vergleichen, aber angesichts der Konsequenzen die sich aus der Rangliste für die betroffenen Athleten ergeben, sollte das meiner Meinung nach schon etwas transparenter und nachvollziehbarer passieren.

Stefan
30.06.2021, 20:47
HaFu,
schreibe doch den Radde an. Wenn er kein Feedback wollte, dann würde er nicht "I’d love to hear how you think I can improve my analysis and predictions – please send me an email!" schreiben.
Stefan

dr_big
30.06.2021, 21:14
Du hast ja das Prinzip verlinkt: irgendein schlauer Kopf berechnet für jedes Rennen eine Ideale Zeit, die der Top-Athlet mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit erreichen kann. Diese wird dann noch an die Tagesbedingungen angepasst "Adjusted Ideal Time". Wenn der Sieger diese AIT erreicht, dann bekommt er 100 Punkte, ist er langsamer gibt es Punktabzug. Ausgangsbasis ist einfach immer die berechnete Ideal Time. Wer das auf welche Art und Weise berechnet ist scheinbar ein Geheimnis, genau dadurch entstehen aber die unterschiedlichen Punktewerte bei den Siegern.

JeLü
30.06.2021, 21:36
Ich möchte mich eigentlich ungern mit dystopischen Aspekten des Triathlons beschäftigen, daher fasse ich mich kurz. Die Idee eine Weltrangliste aufgrund
einer opaken "propietary formula" zu vergeben ist schon an sich lächerlich.
Mindestens jedoch darf eine solche Formel nicht in wesentlichen Aspekten geheim sein.
Das mag Thorsten Radde auch gern schreiben, wer möge, es ist aber auch
reichlich offensichtlich.
Meiner Meinung nach braucht es überhaupt keine Weltrangliste. Collinscupteilnehmer
sollten von Expert:innen oder von einem jeweiligen Teamkapitän ausgewählt werden.

zahnkranz
30.06.2021, 21:51
Egal ob Jury, Kapitän, Platzierung, statistisches Modell: es wird immer Fälle geben, in denen sich die Sportler nicht fair behandelt fühlen. Ist im Büro-Job nicht anders. Egal welches Beurteilung- bzw. Bezahlungsmodell herangezogen wird, irgendjemand wird immer aufschreien.

zahnkranz
30.06.2021, 22:33
In der Beschreibung steht "to determine the theoretical Ideal Time that the top ranked athlete would likely achieve." Das heisst ja, es wird geschätzt (nach welchem Modell auch immer) welche Zeit Jan Frodeno erreichen könnte. Hinzu kommt ein wetterbedingter Korrekturfaktor. Für die Punkte ist also lediglich relevant, wie gut ein Athlet im Vergleich zu dieser Zeit abschneidet. Dass ein Bart Aernouts Dritter wird mit 5min Rückstand, ist völlig irrelevant. Es ist auch völlig irrelevant ob Frederic gewonnen hat. Mit einem zehnten Platz und dieser Zielzeit hätte es die gleichen Punkte gegeben.

Wird diese 'theoretical Ideal Time' vor dem Rennen veröffentlicht, so dass man eine Orientierung hat, wohlwissend dass ein Korrekturfaktor hinzukommt?

Hafu
30.06.2021, 23:07
HaFu,
schreibe doch den Radde an. Wenn er kein Feedback wollte, dann würde er nicht "I’d love to hear how you think I can improve my analysis and predictions – please send me an email!" schreiben.
Stefan

Ich hatte mit der Eröffnung dieses Threads durchaus im Hintergrund, dass Radde, den ich grundsätzlich sehr schätze, hier evt. mitliest und vielleicht auch ein paar Dinge näher erklärt, die zu verstehen ich mich im Augenblick schwer tue.

Grunsätzlich würde ich mich als Datennerd einstufen, der liebend gerne Ergebnislisten wälzt und der sich auch oft auf Trirating.com herumtreibt mit den dortigen Seedings und Rennanalysen.

Vielleicht schaffen wir es hier auch innerhalb des Forums ein paar Gedanken untereinander auszutauschen, wie man mehr Transparenz und eine besser nachvollziehbare Vergleichbarkeit in das System bringen kann

Der Grundgedanken des Ratings, dass eine weltmeisterliche Leistung mit 100 Punkten bewertet werden soll (und entsprechend langsamere Leistungen dementsprechend mit weniger Punkten) macht ja Sinn. Der Teufel steckt aber im Detail. Für den Ironman in Tulsa bekamm z.B. Patrick Lange 109 Punkte, was übersetzt bedeutet, dass eine Frodeno in Weltmeisterschaftsform in Tulsa um mehrere Minuten gegen Lange das Nachsehen gehabt hätte und etwa zeitgleich mit Jan van Berkel, nämlich mit einer 100-Punkte-Leistung ins Ziel gekommen wäre.
Das ist doch (auch als virtuell konstruiertes Beispiel) ein eher sehr unwahrscheinliches Szenario.

Ein anderes Beispiel: Thomas Steger hat für Challenge Riccione 88 Punkte bekommen, für die rein sportlich betrachtet höher zu bewertende Leistung am Walchsee (immerhin offizielle Europameisterschaft und damit für die meisten gemeldeten Profis ein A-Rennen) aber nur 80 Punkte, obwohl der Halbmarathon am Walchsee wegen Höhenmetern und Schotterabschnitten deutlich schwerer/ ist als in Riccione (und Steger trotzdem nachezu genauso schnell zu Fuß war) und das Schwimmen bei Steger 2 Minuten schneller war.

Auch für Steger ist die Qualifikation für Team Europe trotz exzellenter Leistungen in 2021 (immerhin hat er zweimal Sebi Kienle geschlagen) aufgrund der Rangliste faktisch nicht mehr möglich.

Tendenziell werden die Rennen in Australien und Neuseeland, die pandemiebedingt ohne internationale Konkurrenz ausgetragen werden seit Monaten extrem hoch bepunktet, was im Ergebnis dazu führt, dass eine Teresa Adam mittlerweile die Ironman-Weltmeisterin Anne Haug überholt hat und dementsprechend am Jahresende eine extrem hohe Endprämie zu erwarten hat, während z.B. eine Immogen Symmonds, die in St.Pölten nur um Sekunden gegen Haug verloren hatte, gerade mal auf Rang 23 geführt wird.

mumuku
01.07.2021, 08:56
Wird denn eine Langdistanz anders bewertet wie eine Mitteldistanz? Mir scheint, dass man mit einigen Siegen bzw. Podestplatzierungen bei Mitteldistanzen mehr Punkte sammeln kann. Sam Long hat für sein letzten Sieg bei einer Langdistanz nur 92 Punkte bekommen. Frefu hat in St. Pölten 93 Punkte bekommen. Empfinde ich irgendwie nicht plausibel.

Hervorzuheben ist aber, dass es toll ist, dass sich da jemand einen Kopf macht um die Leistungen irgendwie zu vergleichen.

dr_big
01.07.2021, 09:12
Wird denn eine Langdistanz anders bewertet wie eine Mitteldistanz? Mir scheint, dass man mit einigen Siegen bzw. Podestplatzierungen bei Mitteldistanzen mehr Punkte sammeln kann. Sam Long hat für sein letzten Sieg bei einer Langdistanz nur 92 Punkte bekommen. Frefu hat in St. Pölten 93 Punkte bekommen. Empfinde ich irgendwie nicht plausibel.

Hervorzuheben ist aber, dass es toll ist, dass sich da jemand einen Kopf macht um die Leistungen irgendwie zu vergleichen.

Nein, es dreht sich alles um die Ideal Time. Wird diese optimistisch gut geschätzt, dann sind die Teilnehmer gegenüber der Ideal Time langsamer und es gibt weniger Punkte. Wird die Ideal Time schlechter eingeschätzt, dann sind die Teilnehmer schneller und es gibt mehr Punkte. Über die Ideal Time kann PTO quasi bestimmen, wieviele Punkte ein Sieger in einem Rennen bekommt. Damit ist das kein objektives Kritierium mehr, sondern kann willkürlich manipuliert werden.

Feanor
01.07.2021, 10:31
Dieses Messen an einem theoretischen Optimum gibt es doch nirgendwo sonst bei einer Rangliste. Da gibt es Punkte für bestimmte Wettbewerbe (vorher festgelegt) und diese evtl. noch adjustiert durch die Stärke des Teilnehmerfelds (z.B. deren Platzierungen in der Rangliste).
Für so etwas muss es allerdings einen recht fixen Plan/Ranking von Veranstaltungen ("Majors", EM, WM, Worldcup etc.) geben und eine schon funktionierende Rangliste. Beides sehe ich aktuell im Triathlon nicht. Sollen denn Ironman-Rennen mehr Punkte bringen als Challenge-Rennen? Und die ITU-Langdistanz WM/EM?
Also rechnet jetzt jemand im stillen Kämmerchen irgendetwas rum. Und wenn es nicht mit Geld verbunden wäre, würde das auch keinen Interessieren (außer uns Zahlenfreaks)

JeLü
01.07.2021, 10:43
Das PTO Ranking System hat diverse Probleme. Zuerst Legitimationsprobleme: Eine so genannte Professional Triathles Organisation, dem Namen nach so etwas wie eine Gewerkschaft sollte vielleicht den Athleten ein Mitspracherecht einräumen, wie die "Weltrangliste" zustande kommt. Des weiteren werden Weltranglisten gemeinhin auch so konzipiert, dass Sie für Fans auf nachvollziehbare Art zustande kommen.
Dann konzeptuelle Probleme: Einen designierten Top-Athleten zu bestimmen auf dessen Leistungsgrundlage eine Zeit bestimmt wird und die Punkte in Abhängigkeit der Zielzeiten zu bestimmen, schafft Probleme. Zum einen kann der Top-Athlet Schwächen haben. So ist ein Jan Frodeno auf Kursen bei denen es mehr auf Watt/kg ankommt schwächer. Athleten, die eine besonders gute Watt/kg Relation haben, haben es demnach auf bestimmten Kursen leichter auf eine gute Punktzahl zu kommen.
Die Endzeit von Athleten wird auch über die gefahrene Radzeit bestimmt. Mehr Überbiker in einem Rennen machen die Radzeiten für alle schneller. Rennen mit 10m Regel sorgen für geringere Abstände zur "theoretical ideal time". Ebenfalls würde Zusammenarbeit von Athleten (Erdinger-train) belohnt. Taktisches Verhalten, um Rennen zu gewinnen, wird bestraft.
Dann philosophische Probleme: Sportler treten an, um zu gewinnen. Dieser Aspekt, einen anderen Athleten, im direkten Wettbewerb zu schlagen, wird nicht berücksichtigt. Siege werden nicht mit zusätzlichen Punkten belohnt.
Technische Probleme: Die Bedingungen, die einen Kurs an einem Tag schneller oder langsamer machen, sind vielfältig. Dazu zählt nicht nur das Wetter (Hitze/Wind/Bodennässe), sondern z.B. auch wie viele Age-Grouper zu überholen sind wie die Streckenbeschaffenheit ist (wurde extra neuer Asphalt gelegt etc.). Es ist sehr schwierig, all dies on the fly zu adjustieren, wie es der PTO vorschwebt. Wie Hafu in seinen Beispielen verdeutlicht, scheitert das ranking system der PTO krachend an jedem "smell test".
Und aufgrund der mangelnden Transparenz ist nicht schnell zu ergründen, ob das an einer Fehleinschätzung der Ideal time, einer falschen Adjustierung, einer mangelnden Berücksichtigung der Renndynamik (Radgruppen) oder an sonstigen Faktoren lag. Ich lehne wie schon geschrieben, dass ganze System auch aus moralisch-philosophischen Gründen ab. Aber auch wenn man diese nicht teilt, ist ganz klar, dass das System in der jetzigen Form völlig unhaltbar ist.

JeLü
01.07.2021, 10:49
Dieses Messen an einem theoretischen Optimum gibt es doch nirgendwo sonst bei einer Rangliste. Da gibt es Punkte für bestimmte Wettbewerbe (vorher festgelegt) und diese evtl. noch adjustiert durch die Stärke des Teilnehmerfelds (z.B. deren Platzierungen in der Rangliste).
Für so etwas muss es allerdings einen recht fixen Plan/Ranking von Veranstaltungen ("Majors", EM, WM, Worldcup etc.) geben und eine schon funktionierende Rangliste. Beides sehe ich aktuell im Triathlon nicht. Sollen denn Ironman-Rennen mehr Punkte bringen als Challenge-Rennen? Und die ITU-Langdistanz WM/EM?
)

Ganz genau das ist ja das Problem. Der angegebene Grund, keine Rennserie bevorteilen zu wollen, generiert die Unmöglichkeit, einer einfachen und nachvollziehbaren Weltrangliste. Zudem würde eine Rangliste in Abhängigkeit von gewonnenem Preisgeld zweifelhafte Wettbewerbe wie Bahrain stärken oder Oligarchen/Autokraten zur Schaffung neuer Wettbewerbe animieren.
Andere Weltranglisten sind entweder einfache Funktionen von Siegen oder Funktionen von Siegen in Abhängigkeit von der Stärke der Konkurrenz oder Funktionen von Preisgeldern.

rookie2003
01.07.2021, 11:01
Ich hab's ja früher schon mal angemerkt und unabhängig von Frederic.

Finde die Rangliste ein Marketinginstrument der PTO mit teilweise sehr subjektiver Kriterien.

Bei einigen Einschätzungen würde ich den Personen, die das Ranking beeinflussen bzw. die Kriterien aufstellen, eingeschränkte Fachkompetenz bescheinigen.
Ich kennen den fachlichen Hintergrund dieser Personen nicht, vermute aber, dass vor allem bei Rennvorhersagen ev. zuviel Statistik und weniger (aktuelle) sportliche Form bzw. Weiterentwicklung eine Rolle spielen.

Das ist zT ok, da es ein Ranking einer privat finanzierten Organisation ist, teile aber die Gedanken von hafu, da es viele Personen in Szene und Industrie gibt, die diese RL für bare Münze nehmen.

dr_big
01.07.2021, 11:10
Man könnte es ja recht einfach transparent gestalten, indem man z.B. den Mittelwert der Siegerzeiten aus den letzten 5 Jahren nimmt. Das gibt zwar keine Ideal Time, da eben auch jahresspezifische Eigenheiten wie Wetter, Teilnehmer, etc. eingehen, dafür gibt es aber einen transparenten Bezugswert der auch nicht manipuliert werden kann.

Hafu
01.07.2021, 13:07
Man könnte es ja recht einfach transparent gestalten, indem man z.B. den Mittelwert der Siegerzeiten aus den letzten 5 Jahren nimmt. Das gibt zwar keine Ideal Time, da eben auch jahresspezifische Eigenheiten wie Wetter, Teilnehmer, etc. eingehen, dafür gibt es aber einen transparenten Bezugswert der auch nicht manipuliert werden kann.

Das wäre z.b. ein sinnvolles zusätzliches Kriterium. Bei Profirennen, die es schon ausreichend lange gibt, spricht ein neuer Streckenrekord in der Regel schon dafür, dass die Leistung des Siegers hoch zu bepunkten ist.


Passend zum Thema (https://twitter.com/reece_barclay/status/1410347808859828225?s=20)

...Hey @protriorg please could you explain how you workout these AIT? Course record in all three disciplines and yet somehow the ideal time is a minute faster? If we pro’s don’t understand the system how do you expect the fans to?

Offen gesagt finde ich die 97 Punkte, die Barclay für den überzeugenden Siege in Elsinore erhalten hat, im Kontext vieler anderer Bewertungen im Männerbereich akzeptabel, aber das Kernproblem, das Reece anspricht ist absolut nachvollziehbar:
nämlich die fehlende Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Bewertungen.

Es hängt einfach zu viel ab von den vergebenen Punkten, so dass man zusätzlich zum starren Blick auf die Endzeit bei der Punktevergabe z.b. die Stärke der Konkurrenz und ob es sich um ein A-Rennen (z.b. Kontinentalmeisterschaft) oder irgendein Vorbereitungsrennen handelt mitberücksichtigen sollte.

zahnkranz
01.07.2021, 13:31
Wenn ich die Ergebnisse der letzten Jahre auf triathlon.org so durchsehe, so frage ich mich, ob die Kontinentalmeisterschaften tatsächlich A-Rennen sind. Hier paar Beispiele:

2019 Almere-Amsterdam ETU Challenge Long Distance Triathlon European Championships
Men:
1 Matt Trautman
2 Kristian Høgenhaug
3 Tomas Renc

Women:
1 Yvonne Van Vlerken
2 Lina-Kristin Schink
3 Sarissa De Vries

2019 Târgu Mures ETU Middle Distance Triathlon European Championships
Men:
1 Andrey Bryukhankov
2 Filipe Azevedo
3 Domen Dornik

Women:
1 Katrina Rye
2 Ewa Bugdol
3 Liliya Baranovska

2018 Madrid ETU Challenge Long Distance Triathlon European Championships
Men:
1 Timothy Van Houtem
2 Pablo Dapena Gonzalez
3 Morten Brammer Olesen

Women:
1 Laura Siddall
2 Alexandra Tondeur
3 Lisa Roberts

Das sind die besten Triathleten die Europa zu bieten hat? Bei den Frauen hätte oft ein einfaches finishen für eine Top10-Platzierung gereicht.

Die Athleten sollten sich auf eine Europameisterschaft einigen, die Creme de la Creme auflaufen, und dann ein entsprechendes Feuerwerk abbrennen. Würde auch zu entsprechender Aufmerksamkeit führen. So ist das zwar eine Europameisterschaft, aber wenn ich im Freundeskreis frage, wer denn die derzeitigen Europameister sind, werden die Schultern gezuckt.

quick-nick
01.07.2021, 13:58
Wenn ich die Ergebnisse der letzten Jahre auf triathlon.org so durchsehe, so frage ich mich, ob die Kontinentalmeisterschaften tatsächlich A-Rennen sind. Hier paar Beispiele:

2019 Almere-Amsterdam ETU Challenge Long Distance Triathlon European Championships
Men:
1 Matt Trautman
2 Kristian Høgenhaug
3 Tomas Renc

Women:
1 Yvonne Van Vlerken
2 Lina-Kristin Schink
3 Sarissa De Vries

2019 Târgu Mures ETU Middle Distance Triathlon European Championships
Men:
1 Andrey Bryukhankov
2 Filipe Azevedo
3 Domen Dornik

Women:
1 Katrina Rye
2 Ewa Bugdol
3 Liliya Baranovska

2018 Madrid ETU Challenge Long Distance Triathlon European Championships
Men:
1 Timothy Van Houtem
2 Pablo Dapena Gonzalez
3 Morten Brammer Olesen

Women:
1 Laura Siddall
2 Alexandra Tondeur
3 Lisa Roberts

Das sind die besten Triathleten die Europa zu bieten hat? Bei den Frauen hätte oft ein einfaches finishen für eine Top10-Platzierung gereicht.

Die Athleten sollten sich auf eine Europameisterschaft einigen, die Creme de la Creme auflaufen, und dann ein entsprechendes Feuerwerk abbrennen. Würde auch zu entsprechender Aufmerksamkeit führen. So ist das zwar eine Europameisterschaft, aber wenn ich im Freundeskreis frage, wer denn die derzeitigen Europameister sind, werden die Schultern gezuckt.

Sehe ich ähnlich. Der Stellenwert (und damit auch meist die Startfelder) der EM weicht halt nicht wirklich signifikant von einem normal besetzten Feld ab.

Aber verstehe den Wunsch nach mehr Transparenz total. Und die Stärke der Felder sollten dann ebenfalls einen Einfluss haben, "ideal time" hin oder her.

spanky2.0
01.07.2021, 14:09
So ist das zwar eine Europameisterschaft, aber wenn ich im Freundeskreis frage, wer denn die derzeitigen Europameister sind, werden die Schultern gezuckt.

Ja, das liegt vielleicht auch daran, dass neben der ETU auch noch Challenge (in Samorin) und Ironman (in Elsinore) eine 'Europameisterschaft' auf der Mitteldistanz veranstalten. Alle Sieger nennen sich danach Europameister.
Mal abgesehen von uns Nerds, blickt doch da kein 'Otto-Normal-Zuschauer' durch.

Helmut S
01.07.2021, 14:22
Ich kenne mich mit Rankingsystemen quer über Sportarten nur begrenzt aus. Die Endzeit als Kriterium beim Profitriathlon mit ins Kalkül zu nehmen halte ich für sehr fragwürdig. M.E. geht es im Profitriathlon darum wer gewinnt. Und die Frage: Wer gewinnt gegen wen.

Bei einem 20 TN Profifeld gewinnt der 1. Platzierte gegen Platz 2-20 und verliert gegen niemanden. Platz 10 gewinnt gegen Platz 11-20 und verliert gegen Platz 1-10. Platz 20 verliert gegen 1-19 und gewinnt gegen niemanden.

Wenn man jedem Athleten eine Rankingzahl zur Einstufung verpasst, kann man ein System entwickeln, bei dem man


Punkte dazu bekommt, wenn man gegen einen nicht wesentlich schwächer oder besser eingestuften Athleten gewinnt.
Punkte abgezogen bekommt, wenn man gegen einen nur unwesentlich stärker oder schwächer eingestuften Athleten verliert.
keine Punkte bekommt, wenn man gegen einen deutlich schwächer eingestuften Athleten gewinnt
keine Punkte abgezogen bekommt, wenn man gegen einen deutlich stärker eingestuften Athleten verliert.

So kann man für jeden Sportler bei jedem Wettkampf einen gewinnt/verliert Saldo bilden und es gibt sofort ein neues Ranking nach jedem Wettkampf.

Solch ein System hat man z.B. beim Tischtennis eingeführt (TTR System) und es hat sich unglaublich gut bewährt. Es gilt nicht nur für Einzelwettkämpfe, sondern auch für Mannschaftswettkämpfe, wo man im Rahmen eines WKs gegen mehrere Gegner antritt. Natürlich nicht gleichzeitig, sondern nacheinander. Beim Triathlon würde man gleichzeitig gegen mehrere Gegner antreten. Fans, Sportler und Betreuer können mit Apps "Was wäre wenn?" Analysen machen und sofort sehen was in der Rangliste bei Sieg oder Niederlage passiert.

Der TTR Wert ist nicht ganz so einfach zu berechnen wie es vielleicht klingt. Evtl. interessiert es ja jemanden: Hier ist ein PDF verlinkt zur Berechnung des TTR-Wertes. (https://www.mytischtennis.de/public/imagedata/20150801-Beschreibung-der-JOOLA-Rangliste.pdf)

Natürlich ist hier nicht berücksichtigt ob du den Gegner mit 3x 11:0 von der Platte geschossen hast oder ob du in der Verlängerung des 5. Satzes mit Glück und einem Netzrolle die Oberhand behalten hast. Im Triathlon wäre die Endzeit nicht berücksichtigt. Aber spielt das eine Rolle?

Frage: Wie erkennt man den besten Triathleten der Welt? Antwort: Er gewinnt meistens.

:Blumen:

EDITH sagt noch: Das ELO System im Schach ist ähnlich.

Hafu
01.07.2021, 14:30
Sehe ich ähnlich. Der Stellenwert (und damit auch meist die Startfelder) der EM weicht halt nicht wirklich signifikant von einem normal besetzten Feld ab.


Langdistanz und Mitteldistanz in einen Topf zu schmeißen macht keinen Sinn.

Die Langdistanz-WM findet in normalen (Nicht-Pandemie-) Jahren in Kona statt. Punkt.

Die ETU-longdistance-WM und Longdistance-EM fristen seit 20 Jahren ein Schattendasein (und waren von mir mit A-Rennen natürlich auch nicht gemeint).

Dass die Profistarterfelder bei der derzeit niedrigen Renndichte egal ob ein Wettkampf in St.Pölten, am Walchsee oder in Elsinore stattfindet, nichts zu wünschen übrig lassen sollte an dieser Stelle überflüssig sein zu erwähnen.

Die AIT für St.Pölten war in den Vorjahren immer bei 3:46-3:44. Dann hat der Sieger 2021 (etwas überraschend) eine 3:44, müsste also im Bereich von 100 Punkten landen und drei Wochen nach dem Rennen wird die 2021er IAT auf 3:42 heraufgesetzt.

Ähnliches ist für Challenge Walchsee festzustellen: 2019 war die AIT für Walchsee 3:46. 2021 ist die radstrecke wegen Baustelle leicht verkürzt was bei den Geschwindigkeiten im Profifeld maximal 5 Minuten ausmacht, die IAT ist aber ganze 9 Minuten schneller (und auch das erst nach Zieleinlauf festgelegt).

dr_big
01.07.2021, 14:45
Genau das ist ja meine Kritik. Die PTO schreibt auf der Homepage:

"The PTO World Rankings™ System is an objective system to identify the finest triathletes in the world who are best qualified to represent their team in The Collins Cup. Click here for PTO World Rankings™ protocol."

Das ist meiner Meinung nach falsch, da die AIT aus meiner Sicht nicht nach objektiven Kriterien festgelegt wird. Hier hat sich PTO die Möglichkeit geschaffen, das Ranking nach eigener Willkür zu bestimmen. Der Link auf der PTO Seite zu dem Ranking Protocol funktioniert auch nicht.

quick-nick
01.07.2021, 14:46
Langdistanz und Mitteldistanz in einen Topf zu schmeißen macht keinen Sinn.

So war es auch nicht gemeint, sorry wenn ich mich da falsch ausgedrückt habe. Mir ging es in beiden Fällen um die MD.

Rein von den Startfeldern war St. George aber schon deutlich besser besetzt, EM hin oder her. Aber gebe dir Recht, dass Fred (und sicher auch Thomas Steger) im direkten Vergleich zu St. George sicher 90+ Punkte hätten bekommen sollen (und nicht 87 bzw. 81)

https://protriathletes.org/race/challenge-walchsee/2021/results

https://protriathletes.org/race/im-703-st-george/2021/results

zahnkranz
01.07.2021, 15:01
Allein an der Diskussion hier sieht man, wie schwierig die Thematik ist. Ich nehme an, dass es bei der PTO eine Art Hauptversammlung geben wird, dann ist das ein Punkt für die Tagesordnung. Das ist doch wie mit der Hawaii-Quali: geht es nach Platzierung, gehen Athleten, die ein starkes Rennen geliefert haben aber nicht auf den Spitzenplätzen gelandet sind, leer aus. Das Punktesystem hat hat auch nicht jedem geschmeckt. Jedes Ranking-System hat seine Tücken. Was ich sehr gut nachvollziehen kann, ist der Ruf nach Transparenz. Je nachdem wie das Modell gestrickt ist, wird eine komplette Offenlegung mehr fragende Blicke erzeugen als Fragen beantworten, einfach weil statistische Modelle für nicht-Mathematiker meist nicht greifbar sind.

läuVer
01.07.2021, 15:01
Ich kenne mich mit Rankingsystemen quer über Sportarten nur begrenzt aus. Die Endzeit als Kriterium beim Profitriathlon mit ins Kalkül zu nehmen halte ich für sehr fragwürdig. M.E. geht es im Profitriathlon darum wer gewinnt. Und die Frage: Wer gewinnt gegen wen.

Bei einem 20 TN Profifeld gewinnt der 1. Platzierte gegen Platz 2-20 und verliert gegen niemanden. Platz 10 gewinnt gegen Platz 11-20 und verliert gegen Platz 1-10. Platz 20 verliert gegen 1-19 und gewinnt gegen niemanden.

Wenn man jedem Athleten eine Rankingzahl zur Einstufung verpasst, kann man ein System entwickeln, bei dem man


Punkte dazu bekommt, wenn man gegen einen nicht wesentlich schwächer oder besser eingestuften Athleten gewinnt.
Punkte abgezogen bekommt, wenn man gegen einen nur unwesentlich stärker oder schwächer eingestuften Athleten verliert.
keine Punkte bekommt, wenn man gegen einen deutlich schwächer eingestuften Athleten gewinnt
keine Punkte abgezogen bekommt, wenn man gegen einen deutlich stärker eingestuften Athleten verliert.

So kann man für jeden Sportler bei jedem Wettkampf einen gewinnt/verliert Saldo bilden und es gibt sofort ein neues Ranking nach jedem Wettkampf.

Solch ein System hat man z.B. beim Tischtennis eingeführt (TTR System) und es hat sich unglaublich gut bewährt. Es gilt nicht nur für Einzelwettkämpfe, sondern auch für Mannschaftswettkämpfe, wo man im Rahmen eines WKs gegen mehrere Gegner antritt. Natürlich nicht gleichzeitig, sondern nacheinander. Beim Triathlon würde man gleichzeitig gegen mehrere Gegner antreten. Fans, Sportler und Betreuer können mit Apps "Was wäre wenn?" Analysen machen und sofort sehen was in der Rangliste bei Sieg oder Niederlage passiert.

Der TTR Wert ist nicht ganz so einfach zu berechnen wie es vielleicht klingt. Evtl. interessiert es ja jemanden: Hier ist ein PDF verlinkt zur Berechnung des TTR-Wertes. (https://www.mytischtennis.de/public/imagedata/20150801-Beschreibung-der-JOOLA-Rangliste.pdf)

Natürlich ist hier nicht berücksichtigt ob du den Gegner mit 3x 11:0 von der Platte geschossen hast oder ob du in der Verlängerung des 5. Satzes mit Glück und einem Netzrolle die Oberhand behalten hast. Im Triathlon wäre die Endzeit nicht berücksichtigt. Aber spielt das eine Rolle?

Frage: Wie erkennt man den besten Triathleten der Welt? Antwort: Er gewinnt meistens.

:Blumen:

EDITH sagt noch: Das ELO System im Schach ist ähnlich.

So ähnlich sehe ich es auch. Eine Frage ist aber natürlich, wie geht man mit einzelnen schlechten Tagen um, z.B. hat Sanders jetzt in Coeur d'Alene 10 direkte 1:1-Duelle verloren und würde in einem solchen System sehr viele Punkte einbüßen.
Wiederholte gute Leistungen sollten mehr gewichtet werden als einzelne schlechte Tage.

Meine Idee für ein relativ simples und faires Ranking wäre deshalb Folgendes:
Wer häufig besserplatzierte Athleten schlägt, ist offensichtlich zu schlecht eingeordnet. Deshalb wird jedem Athleten eine Zahl zugeordnet, wie häufig er besserplatzierte Athleten geschlagen hat (in einem bestimmten Zeitraum, z.B. die letzten 12 oder 24 Monate). Das Ranking wird dann immer so angepasst, dass diese Zahl minimiert wird. Wenn zwei oder mehrere Athleten sich gleichoft gegenseitig schlagen, zählt der Zeitabstand. Wenn zwei im Ranking benachbarte Athleten im definierten Zeitraum nie gegeneinander angetreten sind, zählt die bessere Platzierung bei (Welt-)Meisterschaftsrennen.

Wenn ich mal in nächster Zeit zu viel Freizeit habe, werde ich so ein Ranking mal implementieren und veröffentlichen.

Helmut S
01.07.2021, 15:18
So ähnlich sehe ich es auch. Eine Frage ist aber natürlich, wie geht man mit einzelnen schlechten Tagen um, z.B. hat Sanders jetzt in Coeur d'Alene 10 direkte 1:1-Duelle verloren und würde in einem solchen System sehr viele Punkte einbüßen.

Das stimmt. Darauf muss man im Detail achten. Beim Triathlon ist das auch noch wichtiger darauf zu achten als zB beim Tischtennis. Soviele LD Wettkämpfe hat man nicht. Tischtennis findet jede Woche in der Liga statt und man hat Gelegenheit was "auszubügeln". Immerhin hat Lionel ja auch gegen Platz 12-20 gewonnen, dass kompensiert auch etwas.

Und evtl. kann man das ja auch so sehen: Wenn du halt nen Quali WK hast, den du gewinnst, und dann in Kona schlecht bist wegen Verletzung (Frodo 2017) dann sollten vielleicht auch mal andere Athleten vorne sein in der Liste. Nächstes Jahr sieht es wieder anders aus. Nur wenn du eh so ne Erfolgsliste hast wie der Frodo, ist es vielleicht auch nicht so schlimm, wenn du mal ein Jahr hast wie Frodo 2017.

Das System, dass ich vom Tischtennis her kenne ist allerdings nicht soooo extrem sensibel wie man vermuten könnte und durchaus ausreichend stabil. Im Endeffekt ist da nicht sooo viel an Schwankung.

Wäre schön, wenn du mal so ein einfaches System skizzieren könntest. Ich finde das aktuelle PTO System auch schlecht und überhaupt nicht verständlich. Und HaFu hat recht: Da hängt viel davon ab - es geht ggf um signifikant Geld.

:Blumen:

Hafu
01.07.2021, 15:51
...
Rein von den Startfeldern war St. George aber schon deutlich besser besetzt...

Das Starterfeld sollte (IMHO) durchaus für die Punktezahl eine Rolle spielen, weil es eine bessere Vergleichbarkeit von Zeiten zulässt, tut es aber bislang noch nicht.

Rudy van Berg war mit seiner Gesamt-Leistung in St.George ausgesprochen unzufrieden, hat für seinen 4. Platz (Halbmarathon 1:16) mit 3 Minuten Rückstand auf den Sieger Sanders immer noch überragende 95 Punkte erhalten. Für dieselbe Punktzahl hätte er in Gran Canaria, Riccione oder St. pölten nicht nur gewinnen sondern mehrere Minuten Vorsprung auf den dortigen Sieger herausfahren und herauslaufen müssen.

Jetzt am WE in Elsinore hat er ein überzeugendes Rennen abgeliefert, mit dem er auch selbst hochgradig zufrieden war, bekommt dafür aber nur läppische 85 Punkte, für die er in St. George auch ruhig noch ein paar Minuten langsamer hätte machen können.

Die Athleten selbst haben meist ein gutes Gespür dafür, was ihre Leistung eigentlich wert ist. Natürlich kann man Punkte, von denen viel abhängt nicht mal eben nach Selbsteinschätzung vergeben, aber es zeigt doch deutlich, dass das Ranking verbesserungsbedürftig ist.

Tendenziell werden Rennen in den USA mit rund 10 Punkten mehr bewertet als Rennen in Europa (Coeur d'Alene ist die Ausnahme von dieser Regel), selbst wenn großteils dieselben Leute an der Startlinie stehen und der IM Tulsa wurde z.B. derartig hoch bewertet, dass die Langdistanzspezialisten Lange und Skipper, die beide noch kein (bzw. bei Lange kaum ein) hochklassiges Mitteldistanzrennen gewonnen haben, direkt für das Team Europe im Rahmen des Collins-Cup qualifiziert sind, ohne dass sie in den letzten zwei Jahren bei einem 70.3-Rennen mal das Podium erreicht haben.
Team Europe, das eigentlich hoch qualifiziert in die Auseinandersetzung mit den USA und Team International gehen müsste, wird da alleine durch den Qualimodus (IMHO) gravierend geschwächt. Aber vielleicht ist das auch erwünscht.

Hafu
01.07.2021, 16:06
... M.E. geht es im Profitriathlon darum wer gewinnt. Und die Frage: Wer gewinnt gegen wen.

Bei einem 20 TN Profifeld gewinnt der 1. Platzierte gegen Platz 2-20 und verliert gegen niemanden. Platz 10 gewinnt gegen Platz 11-20 und verliert gegen Platz 1-10. Platz 20 verliert gegen 1-19 und gewinnt gegen niemanden.

Wenn man jedem Athleten eine Rankingzahl zur Einstufung verpasst, kann man ein System entwickeln, bei dem man


Punkte dazu bekommt, wenn man gegen einen nicht wesentlich schwächer oder besser eingestuften Athleten gewinnt.
Punkte abgezogen bekommt, wenn man gegen einen nur unwesentlich stärker oder schwächer eingestuften Athleten verliert.
keine Punkte bekommt, wenn man gegen einen deutlich schwächer eingestuften Athleten gewinnt
keine Punkte abgezogen bekommt, wenn man gegen einen deutlich stärker eingestuften Athleten verliert.

So kann man für jeden Sportler bei jedem Wettkampf einen gewinnt/verliert Saldo bilden und es gibt sofort ein neues Ranking nach jedem Wettkampf.

Solch ein System hat man z.B. beim Tischtennis eingeführt (TTR System) und es hat sich unglaublich gut bewährt. Es gilt nicht nur für Einzelwettkämpfe, sondern auch für Mannschaftswettkämpfe, wo man im Rahmen eines WKs gegen mehrere Gegner antritt. Natürlich nicht gleichzeitig, sondern nacheinander. Beim Triathlon würde man gleichzeitig gegen mehrere Gegner antreten. Fans, Sportler und Betreuer können mit Apps "Was wäre wenn?" Analysen machen und sofort sehen was in der Rangliste bei Sieg oder Niederlage passiert.

Der TTR Wert ist nicht ganz so einfach zu berechnen wie es vielleicht klingt. Evtl. interessiert es ja jemanden: Hier ist ein PDF verlinkt zur Berechnung des TTR-Wertes. (https://www.mytischtennis.de/public/imagedata/20150801-Beschreibung-der-JOOLA-Rangliste.pdf)

Natürlich ist hier nicht berücksichtigt ob du den Gegner mit 3x 11:0 von der Platte geschossen hast oder ob du in der Verlängerung des 5. Satzes mit Glück und einem Netzrolle die Oberhand behalten hast. Im Triathlon wäre die Endzeit nicht berücksichtigt. Aber spielt das eine Rolle?

Frage: Wie erkennt man den besten Triathleten der Welt? Antwort: Er gewinnt meistens.

:Blumen:

EDITH sagt noch: Das ELO System im Schach ist ähnlich.

Danke für den Beitrag, Helmut S:Blumen:

Für solche Ideen habe ich den Thread eigentlich auch v.a. eröffnet, weil ich gesehen habe, dass das aktuelle System erkennbare Schwächen und Ungerechtigkeiten hat, mir andererseits aber auch auf die Schnelle keine praktikablen Alternativen eingefallen sind.

Das System aus dem Tischtennis könnte man u.U. ja auch mit Raddes statistischem Ansatz kombinieren und außerdem sowas wie eine begrenzte Anzahl an Streichergebnissen für komplett gebrauchte Tage einführen.

Andererseits würde ein System wie von Helmut S beschrieben auch dazu führen, dass es sich für Profis lohnt, auch noch um Rang 12 oder 15 zu fighten, was ja für Zuschauer auch einen Benefit gegenüber leichtfertigen DNFs hat.

Und wenn man schon am IAT festhält sollte diese im Vorfeld transparent veröffentlicht werden, damit die Profis ggf. auch ihre Wettkampfplanung an den ungefähr zu erwartenden Punkten ausrichten können.

zahnkranz
01.07.2021, 17:43
Deswegen hatte ich gefragt, ob die Zeit vorab als grobe Orientierung veröffentlicht wird. Mit einem bequemen Vorsprung nimmt der Führende auch gerne etwas Tempo raus. Für die Rangliste ist das aber katastrophal, denn die erwartet Vollgas bis zum Schluss. Das betrifft natürlich auch die Teilnehmer auf den hinteren Plätzen.

leiti
01.07.2021, 20:36
Warum sollte das Starterfeld eine Rolle spielen? Je mehr Bewerbe desto mehr würde dies die Punkte verwässern. Jeder kann bei jedem Bewerb grundsätzlich am Start stehen und sich der Konkurrenz stellen. Die Diskussion zeigt eher, dass es ZU VIELE Profibewerbe im Triathlon über die Mittel- und Langdistanz gibt.


In anderen Sportarten ist es auch mehr oder weniger auf ein Punktesystem zurückzuführen (World Triathlon, Formel 1, Skifahren, Biathlon ...) und im Regelfall findet sich am Ende der Saison immer der stärkste Athlet an erster Stelle.

Feanor
01.07.2021, 21:21
In anderen Sportarten ist es auch mehr oder weniger auf ein Punktesystem zurückzuführen (World Triathlon, Formel 1, Skifahren, Biathlon ...) und im Regelfall findet sich am Ende der Saison immer der stärkste Athlet an erster Stelle.

Da sind aber auch in jedem Rennen (fast) die gleichen Teilnehmer unterwegs und das ist keine Weltrangliste, sondern Weltcup o.ä. Das dürfte bei LD und MD nicht funktionieren. Mir fällt jetzt aber auch keine andere Sportart ein, bei der es ähnlich wäre, daß die Protagonisten nur so wenige Rennen/Wettbewerbe bestreiten. Pferderennen vielleicht noch :Cheese:

Bety
02.07.2021, 07:50
Ich wäre für ein ganz simples System. Es wird vorher bekannt gegeben, bei welchem Rennen es wie viele Punkte gibt für welchen Platz. Zeiten würde ich außen vor lassen die sind zu sehr beeinflusst durch die äußeren Umstände. Dementsprechend werden sich dann die Profis welche Punkte sammeln möchten bei den entsprechenden Rennen zeigen. Ist ja ähnlich mit der Ironman-Quali, hier wird ja auch geschaut wo habe ich am ehesten die Chance mich zu qualifizieren. Durch das vorher bekannt geben ist es sehr transparent und nachvollziehbar und es kann auch nicht sein, dass es für eine US-MD mehr Punkte gibt als für eine in Europa.

Matthias75
02.07.2021, 08:15
Ich wäre für ein ganz simples System. Es wird vorher bekannt gegeben, bei welchem Rennen es wie viele Punkte gibt für welchen Platz. Zeiten würde ich außen vor lassen die sind zu sehr beeinflusst durch die äußeren Umstände. Dementsprechend werden sich dann die Profis welche Punkte sammeln möchten bei den entsprechenden Rennen zeigen. Ist ja ähnlich mit der Ironman-Quali, hier wird ja auch geschaut wo habe ich am ehesten die Chance mich zu qualifizieren. Durch das vorher bekannt geben ist es sehr transparent und nachvollziehbar und es kann auch nicht sein, dass es für eine US-MD mehr Punkte gibt als für eine in Europa.

Die Orientierung an Zeiten ist schon nicht so falsch. Die platzierten Athleten bekommen immer die Punktzahl für die jeweilige Platzierung, egal wie knapp die Entscheidung war. Vor allem bei knappen Entscheidungen ein klarer Nachteil.

Ein zeitbasiertes Ranking bildet das viel besser ab. Der knapp Zweiplatzierte, der mit Sekundenabstand verloren hat würde eine annähernd so hohe Punktzahl bekommen, was im Ranking seine Leistungsstärke besser abbilden würde, wie eine Punktzahl für die Platzierung.

Fraglich ist eben welche Bezugszeit man nimmt.

M.

widi_24
02.07.2021, 09:02
Fraglich ist eben welche Bezugszeit man nimmt.
Siegerzeit = 100 Punkte

Restliche Platzierung im Verhältnis zur Siegerzeit. Beispiel:

1. Rang mit Zeit 08:00h = 100 Punkte
2. Rang mit Zeit 08:15h = 96.875 Punkte (3.125% langsamer als 1. Rang)
3. Rang mit Zeit 09:00h = 87.5 Punkte (12.5% langsamer als 1. Rang)

Klar hat man hiermit den Nachteil, dass Athleten in schwächer besetzten Rennen mehr Punkte holen können. Es steht aber jedem Athleten auch frei, seine Rennplanung hinsichtlich Punktemaximierung zu gestalten.

Will man Rennen unterschiedlich gewichten, so kann man bspw. die zu holende Maximalpunktzahl für Rang 1 unterschiedlich ansetzen. So könnte bspw. Hawaii und Kontinentalmeisterschaften 100 Punkte geben, während andere Rennen bei 90 Punkten oder so gedeckelt sind, sozusagen als Korrekturfaktor/Steuermechanismus.

Alteisen
02.07.2021, 09:09
Man könnte ja auch eine Kombination aus Zeit und Platzierung machen:
1. Vorab definierte Punkte für die Platzierung (der Sieg muss etwas zählen - der Sieger kann sich ja nicht selbst um angemessen Konkurrenz für das Rennen kümmern)
2. Mögliche Zusatzpunkte für die absolute Zeit verglichen mit dem Durchschnitt der letzen X Jahre
3. Mögliche Zusatzpunkte für den prozentualen Abstand zum Sieger (darf natürlich nicht größer sein als die Punktedifferenz aus der Gesamtplatzierung)

Das wäre transparent, würde für eine gute Gesamtplatzierung wenigstens eine planbare Punktezahl garantieren und würde gute zeitliche Leistungen basierend auf den Bedingungen am Wettkampftag als auch bezogen auf die Strecke gerecht werden

Bety
02.07.2021, 09:41
Ich persönlich finde die Zeiten nicht so wichtig. Es ist ja auch egal ob man Silber mit 3 sec oder 3 min Abstand gewinnt und es verkompliziert die Sache gleich wieder.

Hafu
02.07.2021, 10:24
Die Verbesserungswünsche gehen alle in dieselbe vernünftige Richtung, nämlich dass man für das Ranking ein System findet, das einfach mehr Faktoren berücksichtigt, als das bisherige rein an der indivual adjustet time orientierte system. Wir sind uns also im Wesentlichen einig, dass sich für die Zukunft etwas änderen sollte, wenn man die Rangliste weiter ernst nehmen soll und daraus wichtige Qualifikationsentscheidungen und Prämienausschüttungen koppelt.

Was ich aber bereits heute konkret sehr gerne wissen würde.

Warum wurden zwischen 2019 und 2021 die AIT bei verschiedenen (v.a. europäischen) Rennen gravierend heraufgesetzt, während bei US-amerikanischen Rennen die IATs im selben Zeitraum identisch blieben oder sogar (wie beim IM 70.3 Texas) herabgesetzt wurden?

Beispiel St.George:
AIT 2019 3h43min46s (https://protriathletes.org/race/im-703-st-george/2019/results) --> AIT 2021 3h43min36s (https://protriathletes.org/race/im-703-st-george/2021/results), d.h. AIT blieb im 2-Jahreszeitraum unverändert.

Beispiel Challenge St. Pölten:
AIT 2019 3h44min11s (https://protriathletes.org/race/im-703-austria/2019/results) --> AIT 2021 3h42min37s (https://protriathletes.org/race/challenge-st-polten/2021/results) (AIT wurde im ZweiJahreszeitraum trotz unveränderter Strecken um fast zwei Minuten schneller angesetzt)

(Thomas Steger und Franz Löschke, die beide 2019 und 2021 am Start waren benötigten für das Schwimmen 2021 sogar 2min länger, so dass zu vermuten ist, dass die Schwimmstrecke 2021 länger war als 2019 oder die Zeiten wegen der kalten Wassertemeraturen langsamer waren. Die AIT hätte also in St.Pölten eher heraufgesetzt werden müssen).

Beispiel Challenge Walchsee
AIT (2019): 03:46:21 (https://protriathletes.org/race/challenge-walchsee/2019/results) --> AIT (2021) 03:32:46 (https://protriathletes.org/race/challenge-walchsee/2021/results)
Die AIT wurde also um 14 Minuten schneller angesetzt, obwohl die Strecke abgesehen von einer Streckenverkürzung um 3km, für die Profis 5 Minuten benötigen unverändert geblieben ist und die Wetterbedingungen ebenfalls vergleichbar waren. Nachvollziehbar wäre eine AIT-Anpassung um fünf bis sechs Minuten gewesen, nicht aber um 14 Minuten.

kullerich
02.07.2021, 10:27
Die Orientierung an Zeiten ist schon nicht so falsch. Die platzierten Athleten bekommen immer die Punktzahl für die jeweilige Platzierung, egal wie knapp die Entscheidung war. Vor allem bei knappen Entscheidungen ein klarer Nachteil.

Ein zeitbasiertes Ranking bildet das viel besser ab. Der knapp Zweiplatzierte, der mit Sekundenabstand verloren hat würde eine annähernd so hohe Punktzahl bekommen, was im Ranking seine Leistungsstärke besser abbilden würde, wie eine Punktzahl für die Platzierung.

Fraglich ist eben welche Bezugszeit man nimmt.

M.

Jede Orientierung an Zeiten hat halt das Problem der notorisch ungenauen Streckenmessungen im Triathlon, oder?

dr_big
02.07.2021, 10:28
Liegt es nicht auch an den Sportlern, die nötige Transparenz einzufordern oder ggf das Spiel nicht mitzumachen?

Matthias75
02.07.2021, 10:44
Jede Orientierung an Zeiten hat halt das Problem der notorisch ungenauen Streckenmessungen im Triathlon, oder?

Das ist klar. Dazu kommen noch z.B. die klimatischen Bedingungen am Renntag. Wenn ich eine Lösungsvorschlag hätte, würde ich ihn zur Diskussion stellen.

Mir ging es lediglich darum, dass es aus meiner Sicht schwierig ist, mit einem reinen Punkte-Ranking die Leistungsstärke darzustellen. Wenn ich diese in einem Ranking darstellen will, macht es aus meiner Sicht schon Sinn, in irgendeiner Weise zu berücksichtigen, ob der Athlet 3sek oder 3min Rückstand auf den Sieger hat.

Mal extrem gedacht:

Beim Rennen A kommen 5 Athleten innerhalb von Sekunden ins Ziel. Der Fünftplatzierte bekommen relativ wenig Punkte, obwohl er leistungsmäßig nur unwesentlich schwächer war als der Sieger.

Beim Rennen B ist der Sieger ähnlich stark wie der Sieger von Rennen A, der Zweitplatzierte hat aber mehrere Minuten Rückstand. Trotzdem bekommt er dafür mehr Punkte als der fünftplatzierte des Rennens A und liegt somit im Ranking vor diesem.

M.

rookie2003
02.07.2021, 11:31
Liegt es nicht auch an den Sportlern, die nötige Transparenz einzufordern oder ggf das Spiel nicht mitzumachen?

Einigen Sportler ist dieses Ranking schlichtweg egal, weil sie auf das Geld und oder die einhergehende PR nicht angewiesen sind.

Vielen Sportlern nützt es ja selbst jetzt (primär finanziell), obwohl die Kriterien nur subjektiv sind.
Dies natürlich im Vergleich zur Zeit bevor die RL eingeführt wurde.
Bei einigen ist die "Benachteiligung" aus ihrer persönlichen Sicht verständlich.
Ich weiß, dass einige auch schon mit Herrn Radde Kontakt aufgenommen haben, um mehr über das Ranking bzw. das Zustandekommen zu erfahren. Ob er der richtige bzw. primäre Entscheidungsträger ist, kann ich nicht beurteilen.

Ich habe den Eindruck, dass die Rangliste zu sehr auf Statistik und/oder Mathematik basiert und weniger auf fachlicher Triathlonkompetenz. Es ist klar, dass es das auch braucht.
Dies mein persönlicher Eindruck aus den teilweise kuriosen Listings der letzen 1,5 Jahren. Wenn es anders sein sollte, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.

Grundsätzlich finde ich das Statistiktool mit Vergleichsmöglichkeiten und Übersichten extrem wertvoll. So etwas hat es in dieser Form bisher nicht gegeben.

moorii
02.07.2021, 15:09
Ich bin dafür, dass Arne den Herrn Radde mal zum Interview einläd:Huhu: :Blumen:

kullerich
02.07.2021, 15:21
Ich bin dafür, dass Arne den Herrn Radde mal zum Interview einläd:Huhu: :Blumen:
+1 (sechs Zeichen...)

kullerich
02.07.2021, 15:42
Das ist klar. Dazu kommen noch z.B. die klimatischen Bedingungen am Renntag. Wenn ich eine Lösungsvorschlag hätte, würde ich ihn zur Diskussion stellen.

Mir ging es lediglich darum, dass es aus meiner Sicht schwierig ist, mit einem reinen Punkte-Ranking die Leistungsstärke darzustellen. Wenn ich diese in einem Ranking darstellen will, macht es aus meiner Sicht schon Sinn, in irgendeiner Weise zu berücksichtigen, ob der Athlet 3sek oder 3min Rückstand auf den Sieger hat.

Mal extrem gedacht:

Beim Rennen A kommen 5 Athleten innerhalb von Sekunden ins Ziel. Der Fünftplatzierte bekommen relativ wenig Punkte, obwohl er leistungsmäßig nur unwesentlich schwächer war als der Sieger.

Beim Rennen B ist der Sieger ähnlich stark wie der Sieger von Rennen A, der Zweitplatzierte hat aber mehrere Minuten Rückstand. Trotzdem bekommt er dafür mehr Punkte als der fünftplatzierte des Rennens A und liegt somit im Ranking vor diesem.

M.

Vorschlag der Verschränkung dieser Ideen mit dem Entwurf von weiter oben (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1609253&postcount=33)


Jedes Rennen bekommt eine Basis-Punktzahl für den Sieger
Diese wird mit einem "Gewicht des Feldes" Faktor multipliziert: Basis ist das Ranking der gemeldeten AthletInnen
Diese "volle Punktzahl" X gibt es für eine Zeit, die dem Durchschnitt der ersten fünf Einlaufzeiten entspricht
Jeder bekommt dann Punkte entsprechend seiner Zeit: Punkte = X * (Durchschnitt erste fünf) / (eigene Zeit)



Damit ist die Streckenvermessung und das Wetter automatisch ausgeglichen. Ggf. ist der Wert eines "Sprintsieges" zu gering?

läuVer
03.07.2021, 11:33
Also wie auch schon geäußert sollte meiner Meinung nach die Zeit irrelevant sein, und nur der direkte Vergleich mit der Konkurrenz zählen.
Gleichzeitig sollte ein solches Ranking nach transparenten Kriterien zustande kommen. Deshalb habe ich ein solches Ranking auch gleich umgesetzt. Ich habe auf Basis der Ergebnisdatenbank der PTO ein kleines Skript geschrieben (ich habe beruflich viel mit Datenanalyse zu tun), das alle Athleten paarweise vergleicht. Das einzige Kriterium ist der direkte Vergleich in den Jahren 2019-2021 und dann gibt es je vier Möglichkeiten:

Athlet A hat häufiger gegen Athlet B gewonnen - Athlet A kriegt einen Punkt
Beide haben gleichhäufig gegeneinander gewonnen - beide kriegen je einen halben Punkt
Athlet B hat häufiger gegen Athlet A gewonnen - Athlet B kriegt einen Punkt
Sie sind in dem Zeitraum nie gegeneinander angetreten - keiner kriegt einen Punkt

Letzteres habe ich nicht als Unentschieden gewertet sondern als Niederlage für beide, ansonsten würden ja alle Athleten, die selten oder gar nie antreten, am Ende im Mittelfeld des Rankings landen.
Relevant für die Spitzenpositionen ist dann aber nur der Vergleich von Spitzenathleten untereinander und nicht, ob einer der Athleten gegen irgendeinen C-Profi angetreten ist oder nicht - und diesen Punkt dann bekommt oder nicht.
Das habe ich dann konkret so umgesetzt, dass für die Vergabe des X-ten Platz nur der Vergleich unter der Top X zählt. Das Ranking wird also von hinten aufgerollt.
Als Beispiel: Irgendwann ist nur noch die Top 10 übrig, also es steht fest, welche Athleten in der Top 10 landen, aber nicht in welcher Reihenfolge. Dann wird derjenige Athlet auf den 10. Platz gesetzt, der gegen die anderen Top-10-Athleten am wenigsten direkte Duelle gewinnt. Die anderen 9 Athleten bilden die Top 9 und derjenige Athlet mit den wenigsten Siegen in direkten Duellen gegen die anderen Top-9-Athleten landet auf dem 9. Platz usw.
Tie-Breaker ist das Ergebnis bei erstens Hawaii und zweitens der 70.3-WM. So kommt man auf folgendes Ranking:
1. Jan Frodeno
2. Gustav Iden
3. Lionel Sanders
4. Rudy von Berg
5. Timothy O'Donnell
6. Matt Hanson
7. Sebastian Kienle
8. Cameron Wurf
9. Alistair Brownlee
10. George Goodwin
11. Henri Schoeman
12. Kristian Blummenfelt
13. Samuel Appleton
14. Bart Aernouts
15. Vincent Luis
16. Javier Gomez
17. Jan van Berkel
18. Sam Long
19. Magnus Elbaek Ditlev
20. Florian Angert
21. Chris Leiferman
22. Ben Kanute
23. Andrew Starykowicz
24. Andreas Dreitz
25. Pablo Dapena Gonzalez
26. Frederic Funk
27. Ben Hoffman
28. Joe Skipper
29. Braden Currie
30. Paul Ruttman
...
Zu beachten ist natürlich, dass ich jetzt erstmal den Zeitraum 2019-2021 gleichermaßen gewichtet habe, weshalb die Männer der Stunde wie z.B. Frederic Funk, Thomas Steger etc. noch relativ weit hinten landen. Man könnte noch überlegen, z.B. die letzten 12 Monate stärker zu gewichten und die letzten 24 Monate weniger stark.

Das ist zumindest meine prinzipielle Vorstellung, wie ein solches Ranking und seine Kriterien aussehen müssen. Was denkt ihr?

Hafu
23.09.2021, 04:03
Die PTO hat heute auf ihrem IG-Account das aktuelle Ranking-System noch einmal kurz zusammengefasst in 5 Folien erklärt. (https://www.instagram.com/p/CUIdsFToJJo/)

Mindestens genauso interessant sind auch die User-Kommentare dieses Beitrages.

Dass es überhaupt so ein System und eine daraus abgeleitete Weltrangliste gibt ist IMHO großartig und die Tatsache, dass zumindest die Top 5 des Rankings auch die Namen enthält, die man dort aus dem Bauch heraus vermuten würde spricht dafür, dass das System funktioniert.

Im Detail gibt es aber trotzdem noch einige Verbesserungsmöglichkeiten, von denen einige hier im Thread und einige auch in den Kommentaren erwähnt werden.

Bonuspunkte für denjenigen, der ein Rennen gewinnt halte ich für sehr vernünftig, weil das aktuelle System zu sehr rein zeitbasiert ist und ein Führender, der etwas Tempo rausnimmt und seinen Sieg nach Hause läuft, dafür mit weniger Punkten bestraft wird.

Und mehr Transparenz dahingehend, dass die AIT schon am Renntag (in abhängigkeit von der Temperatur und der Windrichtung) bekannt ist, so dass kurz nach dem Rennen die erzielten Punkte schon feststehen und nicht erst zwei bis vier Wochen nach dem Rennen veröffentlicht werden, würde sowohl den Profis als auch den Fans, die das Ranking verfolgen, sehr helfen.

rookie2003
23.09.2021, 08:30
Wie regelmäßig wird das eigentlich aktualisiert?
Das derzeit abgebildete wird sich ja bei einer Aktualisierung relativ stark verändern.

MM gibt es noch relativ viel Luft nach oben um es transparenter und fairer zu machen, zB wie man bestimmte Streckencharakteristiken untereinander vergleicht bzw. bewertet.

Hafu
25.09.2021, 16:50
Gestern wurde das PTO-Ranking aktualisiert (erstmalig seit 4 Wochen) und so viele Kommentare gab es unter einem Post der PTO glaube ich noch nie.

Gustav Iden ist die neue Nummer 1 und das IMHO verdient. (https://protriathletes.org/rankings/men)

Gibt natürlich Kommentatoren, die Frodo weiter als unangefochtene Numer 1 sehen würden.
Aber wer innerhalb von zwei Jahren dem zweiten hochkarätig besetzten Wettkampf (Daytona, St.George) aus dem Weg gegangen ist, bzw. sich nicht der Konkurrenz stellt und stattdessen lieber Show-Events wie Tri@home oder Tri-Battle mit zweifelhaftem sportlichen Wert organisiert, der hat die Top-Weltranglistenposition, die ja den aktuellen Leistungsstatur und nicht irgendwelche GOAT-Einschätzungen widerspiegeln soll, nicht verdient.

AndreasB
25.09.2021, 18:34
Guten Tag
normalerweise beteilige ich mich nie an Diskussionen im Forum.
Lese gerne mit, und bewerte die Kommentare für mich im stillen.
Ich verstehe Ihre unmögliche hintergründige Aggressivität nicht in diesem Beitrag?!
Wir sind alles Sportler und sollten fair miteinander umgehen!
Das gilt im übrigen nicht nur für diesen Beitrag.
Das musste ich jetzt mal loswerden.
Brauche auch definitiv keine Rückanwort.

Sportliche Grüße
Andreas

Hafu
25.09.2021, 20:58
Guten Tag
normalerweise beteilige ich mich nie an Diskussionen im Forum.

Ich dachte immer, dass der Sinn und Wert eines Forums darin besteht, sich an Diskussionen selbst zu beteiligen, seine Meinung zu äußern und Argumente auszutauschen.
Ein Forum, das nur oder überwiegend aus stillen Mitlesern besteht, die aktiv nichts zur Community beitragen, wäre sterbenslangweilig.


Ich verstehe Ihre unmögliche hintergründige Aggressivität nicht in diesem Beitrag?!
Wir sind alles Sportler und sollten fair miteinander umgehen!
Das gilt im übrigen nicht nur für diesen Beitrag.
Das musste ich jetzt mal loswerden.
...

Ich gebe zu, dass ich außer der Verlinkung der neuen PTO-Rangliste auch meine sehr persönliche Meinung zur Wachablösung im PTO-Ranking geäußert habe.
Allerdings hatte ich beim Tippen keinerlei Aggressivität (gegen niemanden) empfunden, so dass ich doch gerne wüsste, wie dieser Eindruck bei "Ihnen" (übrigens dem ersten User hier im Forum in 15 Jahren, den ich sieze; aber ich kann ja nicht einfach mit Du antworten wenn ich selbst gesiezt werden) entstanden sein mag.:Blumen:

Thorsten
25.09.2021, 22:04
Guten Tag
normalerweise beteilige ich mich nie an Diskussionen im Forum.
Lese gerne mit, und bewerte die Kommentare für mich im stillen.
Ich verstehe Ihre unmögliche hintergründige Aggressivität nicht in diesem Beitrag?!

Herzlichen Glückwunsch zum vermeintlich ersten Siezer in diesem Forum. Scheint beim Lesen nicht viel von der Forumskultur hängengeblieben zu sein.

Ich kann die angesprochene Aggressivität in Hafus Beitrag nicht mal entdecken :-((. Die PTO wird eine deterministische Berechnungsgrundlage definiert haben, die sie bei der Ermittlung des Rankings anwendet. Ich denke, dass sich alle einig sind, dass Frodo der beste sein kann, aber er muss es halt auch machen. Sonst ziehen die anderen im Ranking vorbei. Wie jetzt geschehen. Und Gustav Iden hat ja schon ziemlich was drauf. ISt ja nicht so, dass ich alter Sack an Frodo vorbeigezogen wäre.

deralexxx
25.09.2021, 22:21
Krass auch wie weit es für Sebi runter gegangen ist.

Und FreFu in den Top 20.

sabine-g
26.09.2021, 09:55
Gibt natürlich Kommentatoren, die Frodo weiter als unangefochtene Numer 1 sehen würden.
Aber wer innerhalb von zwei Jahren dem zweiten hochkarätig besetzten Wettkampf (Daytona, St.George) aus dem Weg gegangen ist, bzw. sich nicht der Konkurrenz stellt und stattdessen lieber Show-Events wie Tri@home oder Tri-Battle mit zweifelhaftem sportlichen Wert organisiert, der hat die Top-Weltranglistenposition, die ja den aktuellen Leistungsstatur und nicht irgendwelche GOAT-Einschätzungen widerspiegeln soll, nicht verdient.

Ich mag deine Seitenhiebe auf das TriBattle nicht. Es ist und bleibt eine Unterstellung dass die Strecke zu kurz war.
Ansonsten teile ich deine Einschätzung nicht, dass er sich nicht der Konkurrenz stellt.
Beim Collins Cup war er der schnellste des Tages. ( Ja, du sagst Iden hat nicht alles auf den Tisch gelegt aber Frodeno viellicht auch nicht, keiner weiß es ).
Ansonsten wurde beim Tr@Home Geld für einen guten Zweck gesammelt und nicht in die eigene Tasche verdient.
Ein geile Show war es obendrein.
Ich bin kein Frodeno Groupie - er ist aber 39 Jahre und da muss man halt schauen was man macht, sinnvoll findet und was nicht.

Hafu
26.09.2021, 11:13
Ich mag deine Seitenhiebe auf das TriBattle nicht. Es ist und bleibt eine Unterstellung dass die Strecke zu kurz war.... se

Die Vermessung einer Strecke auf Google Maps hat eine geringere Ungenauigkeit als GPS-Files, die insbesondere in Gebieten mit schlechtem Empfang (Berge, Wälder, Häuser) oft ziemlich ungenau sind.
Ich sehe keinen plausiblen Grund anzunehmen, warum die Ausmessung der Radstrecke nicht stimmen sollte. Es kann sich ja jeder die Mühe machen, die Messung zu verifizieren (der Streckenverlauf ist bekannt) und Frodo hätte auch die GPS-Files mal in seinem Data-Wednesday präsentieren können. Das ist aber nicht der Hauptgrund, warum mir das Tri-Battle nicht gefallen hat und keine Emotionen wie andere Sportereignisse bei mir hervorgerufen hat.

Mir hat die sportliche Spannung komplett gefehlt, da Frodo sich Sanders in einer Phase ausgesucht hat, in der dieser gerade erst eine Langdistanz katastrophal in den Sand gesetzt hatte und es klar war, dass er kein ebenbürtiger Gegner sein würde.

Außerdem gingen mir die Präsentation aller persönlichen Sponsoren von Frodo während des Rennens auf die Nerven, die den Eindruck einer Dauerwerbesendung auf mich machte. Sparringspartner Sanders durfte keinen seiner persönlichen Sponsoren (Ausnahme Canyon wegen der Überschneidung mit Frodo) auf den Werbebannern oder im Zielbogen präsentieren. Gerade wenige Tage nach der Flutkatastrophe, als im Rest von Deutschland Spendenaktionen für die Flutopfer der Ahr liefen, wirkte dieser gigantische Werbespot für Breitling, SAP, Mercedes und Canyon besonders deplaziert. Eine Teilspende der Einnahmen des Events an das Bündnis "Deutschland hilft" hätte u.U. geholfen, diesen Widerspruch aufzulösen.

Ansonsten teile ich deine Einschätzung nicht, dass er sich nicht der Konkurrenz stellt.
Beim Collins Cup war er der schnellste des Tages. ( Ja, du sagst Iden hat nicht alles auf den Tisch gelegt aber Frodeno viellicht auch nicht, keiner weiß es ).
...
Ich bin kein Frodeno Groupie - er ist aber 39 Jahre und da muss man halt schauen was man macht, sinnvoll findet und was nicht.

Frodo ist übrigens letzten Monat 40 geworden.:Huhu:

Dass er über die gesamte Karriere betrachtet aktuell der sportlich unumstritten beste ist, da gibt es jenseits aller persönlichen Sympathien keine zwei Meinungen.:Blumen:

Nur zwei echte Wettkämpfe innerhalb von über zwei Jahren ( Challenge Miami, Challenge Gran Canaria), bei denen jeweils die Konkurrenz in Abwesenheit der besten WTS-Starter und aller derzeit die Mitteldistanz dominierenden Norweger sehr überschaubar war, sind jetzt im Vergleich zu allen anderen Konkurrenten, die sich ansonsten in den Top20 der PTO so tummeln, höchstwahrscheinlich der Tiefstwert.

schnodo
26.09.2021, 11:28
Mir hat die sportliche Spannung komplett gefehlt, da Frodo sich Sanders in einer Phase ausgesucht hat, in der dieser gerade erst eine Langdistanz katastrophal in den Sand gesetzt hatte und es klar war, dass er kein ebenbürtiger Gegner sein würde.

Den Rest mal außen vor, aber was genau meinst Du damit? Coeur d'Alene fand erst nach der Ankündigung statt, andernfalls hätten sowohl Frodo als auch Sanders vielleicht noch einmal darüber nachgedacht, ob das wirklich eine tolle Idee ist...

Hafu
26.09.2021, 11:57
Den Rest mal außen vor, aber was genau meinst Du damit? Coeur d'Alene fand erst nach der Ankündigung statt, andernfalls hätten sowohl Frodo als auch Sanders vielleicht noch einmal darüber nachgedacht, ob das wirklich eine tolle Idee ist...

Wird vielleicht etwas OT, da es hier ja nicht um das Battle, sondern um die PTO-Rangliste geht, aber im Zusammenhang mit dem Frodo-Sanders-Duell war ja auch ein sportliches Zusammentreffen beim von Sanders ohnehin geplanten Ironman in Coeur d'Alene geplant, was Sanders öffentlich ins Spiel gebracht hatte.
Das wäre sportlich gesehen interessanter gewesen, da dann auch der auf der Langdistanz höher einzuschätzende Sam Long mit involviert gewesen wäre.

Frodo hat das unter offensichtlich vorgeschobenen Gründen (angeblich schwierige Einreise in die USA, obwohl die NIE, die er sich für Miami besorgt hatte ja 12 Monate Gültigkeit hat) abgelehnt, um anschließend lieber seine Bedingungen zu diktieren.

(PS.: ich habe mich falsch ausgedrückt: dass CdA sportlich katastrophal für Sanders verlaufen würde mit Einbruch dort beim Laufen, war bei der Planung des Duells noch nicht bekannt. Dass eine zweite Langdistanz so kurz nach CdA nicht mit allzu hohem sportlichen Anspruch funktioniert, war nichtsdestoweniger absehbar.)

Freeclimber83
26.09.2021, 14:27
Eine gewisse Emotionalität ist bei dem Thema jedenfalls nicht von der Hand zu weisen. ;)
Finde ich aber auch gut. Wenn allen alles gleichgültig wäre, bräuchten wir kein Forum.

Aber noch mal zum Ranking: Ist Dir Jan Frodeno da noch zu hoch bewertet, oder worum geht es Dir?
Dass Iden auf Platz 1 ist, hat hier doch bisher niemanden gestört?

Wie das Ranking zustande kommt, sollte sicher noch besser erklärt und ggf. angepasst werden. Ich finde es jedenfalls super, dass MD und LD mit einbezogen werden und nicht nur LD.

Hafu
26.09.2021, 14:55
Eine gewisse Emotionalität ist bei dem Thema jedenfalls nicht von der Hand zu weisen. ;)
Finde ich aber auch gut. Wenn allen alles gleichgültig wäre, bräuchten wir kein Forum.

Aber noch mal zum Ranking: Ist Dir Jan Frodeno da noch zu hoch bewertet, oder worum geht es Dir?
Dass Iden auf Platz 1 ist, hat hier doch bisher niemanden gestört?

Ich finde den aktuellen Zwischenstand absolut O.K. Über einige Einzelbewertungen kann man natürlich trotzdem streiten: Frodeno hat für seinen (überzeugenden) Sieg gegen Appleton und Sam Long mit 113 P drei Punkte mehr erhalten als Iden für seinen Weltmeistertitel in St.George (110 P). Der Collins-Cup als Flagship-Veranstaltung der PTO wurde erkennbar sehr hoch bewertet. Florian Angert fuhr am nächsten Tag bei der Championship in Samorin auf 90km bei deutlich schwierigeren Windbedingungen eine 1 km/h höhere Durchschnittsgeschwindigkeit als Frodo auf 80km am Samstag und lief auf langsameren Untergrund (30% Gras) fast dasselbe Tempo auf 21km und wurde für seinen überlegenen Sieg mit erstklassiger Leistung "nur" mit 98 Punkten (15 weniger als Frodo) belohnt.
Aber wie oben schon geschrieben: die resultierende Rangliste passt aus meiner Sicht und eine bewusste Höhergewichtung der Ergebnisse beim Collins-Cup halte ich (aus Sicht der PTO) für vertretbar.

Den Absatz zu Frodo im Beitrag gestern habe ich im übrigen nur geschrieben, um die sehr kontroverse diesbezügliche Diskussion von Instagram hier ins Forum zu transferieren. (https://www.instagram.com/p/CUNlq6RIb3Z/)
Das Forum halte ich persönlich für wesentlich geeigneter für Diskussionen und Austauschen von Argumenten als Instagram, wo Kommentare sehr schnell im Nirwana des individuellen Feeds verschwinden.

Bsp.:

...think they need a new algorithm. That’s BS. (https://www.instagram.com/p/CUNlq6RIb3Z/)

...Gustav in front of Jan in a tough sell. One wins anything for years. The other wins any 70.3 where Jan isn't participating (https://www.instagram.com/p/CUNlq6RIb3Z/)

..So funny situation, cause everyone know that forever the best is only Jan Frodeno���� (https://www.instagram.com/p/CUNlq6RIb3Z/)...

Das sind die meist gelikeden Kommentare dort (gibt aber natürlich auch andere Meinungen auf IG) und sie gehen am Wesen einer sinnvollen Weltrangliste IMHO deutlich vorbei, die nicht dazu dienen sollte einen Fünf- oder Zehnjahreszeitraum abzubilden.
Im Gegenteil sollte gerade die PTO-Rangliste, bei der es am Jahresende Bonuszahlungen für die Besten gibt, den absoluten Schwerpunkt auf das laufende Kalenderjahr legen, um eine faire Bezahlung sicherzustellen.

Wie das Ranking zustande kommt, sollte sicher noch besser erklärt und ggf. angepasst werden. Ich finde es jedenfalls super, dass MD und LD mit einbezogen werden und nicht nur LD.

Die Einbeziehung von Mittel- und Langdistanzler finde ich auch sehr sinnvoll. Die reinen ITU-Kurzdistanzler haben ohnehin ihre eigenen Ranglisten (die auch noch extrem unübersichtlich sind, weil es dort eine WTS-Rangliste, ein Olympic-Ranking und eine Weltcup-Rangliste gibt, so dass kaum ein Außenstehender noch versteht, wer dort gerade auf welchem Platz steht). Wenn man auch noch separate Ranglisten für Mittel- und Langdistanz führen würde, würde das den Triathlonsport nur unübersichtlicher machen für Nicht-Insider.

Helmut S
26.09.2021, 15:11
Die Einbeziehung von Mittel- und Langdistanzler finde ich auch sehr sinnvoll. […]

Für mich ist die Vermischung von MD und LD eine der größten Schwächen der Rangliste, da MD ja wirklich ein völlig anderer Sport ist als LD. Insbesondere gilt das für die dritte Disziplin. Selbstverständlich auch für die ersten beiden, aber nicht in dem Maße. Ich denke jedenfalls, hier werden Äpfel mit Birnen vermischt. :Blumen:

Freeclimber83
26.09.2021, 15:43
Äpfel und Birnen werde sicherlich vermischt, was aber überhaupt nicht schlimm ist. Denn es treten bei den Rennen ja auch Äpfel gegen Birnen an. Zudem unterscheiden sich die Wettkämpfe auch innerhalb der jeweiligen Distanz wie Äpfel und Birnen. :Blumen:

MatthiasR
26.09.2021, 22:15
... wirkte dieser gigantische Werbespot für Breitling, SAP, Mercedes und Canyon besonders deplaziert.

Ja, ich weiß, völlig offtopic, aber imho war da extrem wenig Werbung von SAP zu sehen. Das hat mich als SAP-Mitarbeiter nämlich ziemlich verwundert. Dafür war aber noch massenhaft (iirc am Meisten) Zwift-Werbung zu sehen.

Gruß Matthias

tridinski
27.09.2021, 17:29
Für mich ist die Vermischung von MD und LD eine der größten Schwächen der Rangliste, da MD ja wirklich ein völlig anderer Sport ist als LD.

Äpfel und Birnen werde sicherlich vermischt, was aber überhaupt nicht schlimm ist. Denn es treten bei den Rennen ja auch Äpfel gegen Birnen an.

Lange wäre in einem reinen LD-Ranking sicher viel weiter vorne als in einem gemischten Ranking. MD macht er ja nur als besseres Training und nicht weil er da ernsthafte Ambitionen hätte. Liegt ihm halt einfach nicht.
Auf der gemischten Liste führt an Frodeno kein Weg vorbei. Es sei denn man kreidet ihm an dass er zuletzt wenige offizielle Rennen gemacht hat und daher auch keine Punkte gesammelt hat. Dafür ist das Ranking und die Punktevergabe aber zu intransparent.
Iden hingegen kann in einem gemischten MD/LD Ranking eigentlich gar nicht vorne sein, weil er noch nie eine LD gemacht hat. Ob die beiden 70.3-WM-Siege so schwer wiegen sollten dass sie das überkompensieren glaube ich nicht.

Für mich ist LD auch ne andere Sportart, fände ein reines LD-Ranking sauberer. zB beim Tennis wird ja auch nicht Einzel und Doppel zusammengefasst.

Ich finde den aktuellen Zwischenstand absolut O.K. ... sinnvolle Weltrangliste ... die nicht dazu dienen sollte einen Fünf- oder Zehnjahreszeitraum abzubilden. Im Gegenteil sollte gerade die PTO-Rangliste, bei der es am Jahresende Bonuszahlungen für die Besten gibt, den absoluten Schwerpunkt auf das laufende Kalenderjahr legen, um eine faire Bezahlung sicherzustellen.


Vor dem Hintergrund ist Jans Platzierung ja ok, kaum Rennen sollte ja nicht dazu führen dass jemand dann ganz vorne steht. Dann schlagen ggf. FLeisspunkte die absolute Leistungsfähigkeit.

sabine-g
27.09.2021, 17:33
Ich finde das ganze Ranking vollkommen uninteressant.
Es gibt jeweils eine WM für den IM und den IM70.3 für die man sich qualifizieren muss und am Tag des Rennens abliefern muss.
Wer da zwischenzeitlich wo in irgendeinem Ranking ist: who cares?
Ist für mich genauso ein Quatsch wie die FiFA Rangliste der Nationalmannschaften.
Am Ende zählt das Ergebnis bei der EM oder der WM.

Hafu
27.09.2021, 18:15
Ich finde das ganze Ranking vollkommen uninteressant.
Es gibt jeweils eine WM für den IM ...

Dummerweise gibt es seit zwei Jahren keine Ironman-WM und die Welt hat sich trotzdem weiter gedreht.

Wenn es die Rangliste und die PTO während der immer noch anhaltenden Pandemie nicht gegeben hätte, dann wären viele Triathlon-Profis jetzt in Hartz IV (oder analogen Fürsorgesystemen in anderen Ländern) gelandet. Frodo, Lange, Sanders und Charles waren finanziell in der Lage, eine derartige extreme finanzielle Durststrecke zu überstehen.

Athleten aus der zweiten Reihe ohne entsprechende finanzielle Rücklagen wie Sam Long, Joe Skipper, Ben Kanute, Cody Beals uvm. hätten ohne die an das Ranking geknüpfte Unterstützung möglicherweise längst die Segel gestrichen und dem Profisport den Rücken gekehrt.



Wer da zwischenzeitlich wo in irgendeinem Ranking ist: who cares?
Ist für mich genauso ein Quatsch wie die FiFA Rangliste der Nationalmannschaften.
Am Ende zählt das Ergebnis bei der EM oder der WM.

Der Vergleich mit Fußball hinkt ein wenig, denn dank der in den jeweiligen nationalen Ligen gezahlten exorbitanten Gehälter spielen für Fußballer die Nationalmannschaften (und natürlich auch die FIFA-Ranglisten) keinerlei wirtschaftliche Rolle.

Am Ende des Jahres zahlt die PTO (aktuell) entsprechend der individuellen Weltranglistenposition rund 2 Mio USD an die besten 50 Triathlon-Profis aus. Der Weltranglistenerste erhält 100 000 USD, der 20. 10 000 USD, ab Rang 21 bis Rang 50 5000 USD und von Rang 51 bis Rang 100 2000 USD.

Natürlich ist es legitim, wenn du als Agegrouper schreibst, dass dir das egal ist und du dich nicht für Profi-Sport interessierst. Aber ich kann dir versichern, dass für viele Profis die an die Rangliste gekoppelten Zahlungen sehr wichtig sind.

Und auch für Sponsoren hat die PTO-Rangliste wachsende Bedeutung, da diese ja bei der Aushandlung von Verträgen neben der Orientierung an Followerzahlen auf social media ein Quantifizierungsinstrument sportlicher Leistung und Bedeutung benötigen, schon alleine um PR-Investitionen in bestimmte Athleten auch gegenüber ihren brandeigenen Controllern zu begründen.

sabine-g
27.09.2021, 18:39
Hafu, mir ist es tatsächlich total Schnuppe.
Mich interessiert die WM und ein paar weitere Rennen und das Abschneiden von ein paar Profis dort, u.a. das von FreFu :) , aber mehr nicht.

Der ganze andere Kram den du beschreibst ist für den AgeGrouper der keinen Profi-Sohn hat nicht transparent und daher nicht wichtig oder interessant.

Hafu
27.09.2021, 20:23
...
Der ganze andere Kram den du beschreibst ist für den AgeGrouper der keinen Profi-Sohn hat nicht transparent und daher nicht wichtig oder interessant.

Ist ja O.K., wenn du das so siehst, aber bleib doch besser in der Ich-Form und rede nicht von "dem" Age-Grouper.

Andere könnten das anders sehen. Die PTO, die es faktisch erst seit rund drei Jahren gibt hat auf ihrem Instagram-Account über 70 000 Follower und so viele Triathlon-Profis und Angehörige von Triathlon-Profis gibt es nicht. Also scheint es jenseits deines und meines Mikrokosmos doch noch ein paar andere Menschen geben, die das, was dort gepostet wird, interessiert.

Insbesondere gibt es eine stark wachsende Zahl an Menschen, die sich für Triathlon in seinen verschiedenen Ausprägungen interessieren, ohne den Sport selbst zu betreiben, die also keine"Agegrouper" sondern einfach Sportfans sind.

Das ist auch die Kernzielgruppe der demnächst vorgestellten Rennserie der PTO.

dandelo
27.09.2021, 20:31
Servus, also ich, ein normaler Agegrouper, sehe das 1:1 wie Sabine......und ich glaube, dass es einigen so geht.
Nix für ungut.

rookie2003
27.09.2021, 20:57
Die Zielgruppe, für die das Ranking von entscheidender Bedeutung ist, sind die Profis (aufgrund der schon angesprochenen damit verbundenen Prämienzahlungen) und die PTO selbst.

Wie schon mehrfach von anderen erwähnt, sind sehr viele nach wie vor von daraus resultierenden Einnahmen zu einem gewissen Teil abhängig.

Ob es sinnvoll, fair oder sonst was ist, dass die PTO Profis "durchfüttert" (ganz provokativ formuliert), kann man gut heißen oder auch nicht.
Für den Sport ist es erstmal gut, dass es solche Mäzene gibt. Hoffen wir möglichst lange.

Wie in anderen Sportarten oder Professionen kann nicht jeder das hauptberuflich machen, was er/sie gerne möchte und gleichzeitig auf wirtschaftlichen Erfolg hoffen.

Aus Sponsorensicht wüsste ich nicht, welchen "Wert" die PTO Rangliste hätte.
Mir wäre es egal, wo ein Sportler gereiht ist, wenn ich bestimmte Kriterien definiere bzw. Athleten im Auge habe.
Die Rangliste gibt es seit 2 Jahren und die werbewirksamen, dominierenden und gewichtigen Personen haben sich in dieser Zeit wenig bis gar nicht verändert.

Entscheidend sind andere Werte, u.a. auch ob man glaubwürdig ist und bei den "wichtigen" Rennen performt.

Dass manche in einigen Dingen wie Vermarktung andere Möglichkeiten haben oder geschickter sind als andere, gibt es nicht nur im Sport. Frodo ist das beste Beispiel. Er lieferte bisher aber auch immer bei den wichtigen Rennen ab. Seine 2-3 Marketingrennen der letzten 18 Monate gehören zu seinem Businessmodell.
Kann man gut oder eben weniger gut finden.

Auf lange Sicht sind die sportliche Entwicklung und das Charisma entscheidend für einen erfolgreichen Weg und aus meiner Sicht nicht eine Platzzahl in einem Ranking.

Schlafschaf
27.09.2021, 21:03
Ich als Fan finde eine Weltrangliste eigentlich ganz geil. Ich kenne hauptsächlich die Deutschen Triathleten und international nur die bekanntesten. Wenn ich vor einem Rennen mal schauen kann wo die mir nicht bekannten Profis in der Rangliste stehen kann ich wenigstens ein bisschen einschätzen was zu erwarten ist.
Im Tennis oder Schach ist die Rangliste meines Wissens schon aussagekräftig und wichtig für die Sportler.

Mir gefällt aber nicht, dass MD und LD in einen Topf geworfen werden. Ich hätte da viel lieber zwei eigene Ranglisten. Man denke nur an Sportler wie Michael Raelert zu seinen besten Zeiten. Weltspitze auf der MD, aber keine einzige gute LD hin bekommen. Würde man dann bei einem MD Rennen schauen wollen was der kann würde man ihn wohl recht weit unten finden obwohl er vielleicht haushoher Favorit wäre.

Badekaeppchen
28.09.2021, 07:46
Mir ist das Ranking auch ziemlich egal. Wenn es aber eins gibt, dann fände ich eine Trennung auch ganz gut. Gerade haben wir den Fall, dass Iden (nicht unberechtigt) das Ranking anführt. Allerdings hat er meines Wissens noch keine einzige LD absolviert. Das ist schon ziemlich schräg. Wer weiß, ob er diese (Extra)-Klasse auf der MD noch hat, wenn er im LD-Training steckt.

Bety
28.09.2021, 08:37
Ich persönlich finde die Einblicke von Hafu sehr interessant. Die Rangliste gewinnt meiner Meinung nach immer mehr an Bedeutung. Hier hilft natürlich, wenn sie transparenter ist. Wenn ein Jan Frodeno vorwiegend nur noch selbst organisierte Wettkämpfe durchführt zu seinen Gunsten, gehört er für mich in so einer Liste auch nicht mehr ganz nach oben.

sabine-g
28.09.2021, 08:42
Wenn ein Jan Frodeno vorwiegend nur noch selbst organisierte Wettkämpfe durchführt zu seinen Gunsten, gehört er für mich in so einer Liste auch nicht mehr ganz nach oben.

natürlich nicht

Wenn er aber wieder IM Weltmeister wird, ist er trotzdem der Größte und Beste.

läuVer
28.09.2021, 09:41
Die Frage ist, was soll die Rangliste darstellen? Zwei Herangehensweisen, die nicht zwangsläufig zum gleichen Ergebnis kommen:
Ist es a) eine art Seeding, um darzustellen, wie ein Rennen zwischen den Athleten am wahrscheinlichsten ausgehen würde - also je höher platziert, desto größer die Siegchancen. In diesem Fall würde ich persönlich auch Frodeno vorne sehen, der seit mittlerweile vier Jahren ungeschlagen ist und in dieser gesamten Zeit sicherlich nicht der Konkurrenz aus dem Weg gegangen ist (Hawaii, 70.3-WM, Miami, 2x Frankfurt). Ist allerdings schwer zu beurteilen, wäre auf der Mitteldistanz sicher spannend, die beiden sind ja noch nie gegeneinander angetreten (Collins Cup im indirekten Duell zählt nicht).
Oder ist es b) will man Athleten belohnen, die oft antreten und konstant gute Leistungen bringen. Dafür spricht, dass es ja auch einen Ranking-Bonus gibt und das ist irgendwie sinnlos, wenn ein (hypothetischer) Athlet nur ein Mal im Jahr auftaucht und gewinnt - dann braucht man ja kein Ranking-Bonus, dafür gibt es ja das Preisgeld bei der entsprechenden Veranstaltung.

Hafu
28.09.2021, 10:00
Die Frage ist, was soll die Rangliste darstellen? Zwei Herangehensweisen, die nicht zwangsläufig zum gleichen Ergebnis kommen:
Ist es a) eine art Seeding, ...
Oder ist es b) will man Athleten belohnen, die oft antreten und konstant gute Leistungen bringen. ...

Das aktuelle System ist eine Art Mittelding der o.g. Herangehensweisen und Thorsten Radde hatte es letzte Woche schonmal sehr knapp zusammengefasst auf dem PTO-Account versucht zu erklären, was ich vor einigen Tagen schon verlinkt hatte:

Die PTO hat heute auf ihrem IG-Account das aktuelle Ranking-System noch einmal kurz zusammengefasst in 5 Folien erklärt. (https://www.instagram.com/p/CUIdsFToJJo/)
..,

Reine Vielstarter werden nicht belohnt, denn man kann nur drei Ergebnisse in einem 13-Monatszeitraum einbringen. Aus diesen drei besten Ergebnissen wird ein Mittelwert gebildet.
Es ist vom Ansatz her ein rein zeitbasiertes System, bei dem die Plazierung keine große Rolle spielt ( bei knappen Zieleinläufen erhält der zweitplazierte fast genauso viele Punkte wie der Erstplazierte).
Anfang des Jahres gab es einige Rennen, die überraschend hoch v.a. us-amerikanische Rennen) und einige, die trotz guter Besetzung und erzielter Streckenrekorde eher zu niedrig bepunktet (tendenziell oft europäische Rennen) waren. In den letzten Monaten würde ich die Bepunktung tendenziell als verbessert einschätzen.

Frodeno hat z.B. für seinen Sieg bei der gut besetzten Challenge Gran Canaria 88 Punkte erhalten und für seinen Sieg zwei Wochen später bei der Challenge Miami gegen durchaus vergleichbare sportliche Konkurrenz mit vergleichbarer sportlicher Leistung 108 Punkte.
Für die Leistung beim Collins-Cup erhielt Frodeno 113 Punkte (die höchste im Jahr 2021 vergebene Punktzahl) und 3 Punkte mehr als Iden für seine Siegleistung in St. George.

Helmut S
28.09.2021, 13:06
Es ist vom Ansatz her ein rein zeitbasiertes System, bei dem die Plazierung keine große Rolle spielt

Das ist neben der Vermischung von MD und LD der zweite Punkt, der mir nicht gefällt. M.E sollte es im Profisport darum gehen wer gewinnt. Es ist ja schön und gut, wenn man ohne Druck der Konkurrenz gute Zeiten hinlegen kann, wenn man aber den Hauch des Gegners im Nacken spürt, deshalb verkrampft oder gar Fehler macht, dann is man halt kein so guter Athlet, als wenn das nicht passieren würde.

Ich denke, dass derjenige der bessere Athlet ist, der unter Gegenerdruck gewinnt. Darauf kommt es m.E. an. :Blumen:

Feanor
28.09.2021, 14:34
Gibt es "zeitbasiertes" System in irgendeiner anderen Sportart? Punkte nach Platzierung (evtl. noch abhängig von der Stärke des Felds (siehe Golf)) oder Preisgeld sind doch die Regel. So wird das doch außerhalb der Triathlonblase keiner verstehen.

läuVer
28.09.2021, 14:51
Das ist neben der Vermischung von MD und LD der zweite Punkt, der mir nicht gefällt. M.E sollte es im Profisport darum gehen wer gewinnt. Es ist ja schön und gut, wenn man ohne Druck der Konkurrenz gute Zeiten hinlegen kann, wenn man aber den Hauch des Gegners im Nacken spürt, deshalb verkrampft oder gar Fehler macht, dann is man halt kein so guter Athlet, als wenn das nicht passieren würde.

Ich denke, dass derjenige der bessere Athlet ist, der unter Gegenerdruck gewinnt. Darauf kommt es m.E. an. :Blumen:

Ja ich habe hier ja auch schon eine Alternative vorgeschlagen und in ein Ranking umgesetzt, in dem die Leistung statt anstatt der Zeit danach bewertet wird, wie viele stärker eingeschätzte Athleten geschlagen werden oder von wie vielen schwächer eingeschätzten Athleten der Athlet geschlagen wird.

Bulldog
28.09.2021, 21:14
Ich habe über das Forum überhaupt erst mitbekommen, dass es ein PTO Ranking gibt - danke dafür!
Die "All time high scores" 70.3 und 140.6 finde ich ganz interessant. Geht zurück bis Chrissie Wellington und Normann Stadler.
Auch die Unterteilung im aktuellen Ranking swim/bike/run ist eine schöne Spielerei, zumindest für mich.

Hafu
19.10.2021, 07:24
Gerade beim Frühstück die PTO-Punkteverteilung für Challenge Peguera vom Samstag gelesen.

Nur 87 Punkte für eine Leistung, bei der der Streckenrekord vom Sieger um 4 Minuten verbessert worden ist. (https://protriathletes.org/race/challenge-peguera-mallorca/2021/results)

Ich weiß, dass ich befangen bin, aber offen gesagt hätte ich mit wenigstens 92 bis 93 Punkten als Bewertung dieses durchaus gut besetzten Rennens gerechnet.

Immerhin gibt es das Rennen in Peguera seit 5 Jahren und man hat daher genügend alte Resultate, um die AIT (die invidual adjusted time) hinreichend präzise zu bestimmen.

Von 2016 über 2017, 2018 bis 2019 lag die IAT für dieses Rennen stets zwischen 3:46 und 3:49.
Bei der letzten Austragung 2019 erhielt Peter Heemeryck für einen Sieg in 3:49h noch 91 Punkte.
(https://protriathletes.org/race/challenge-peguera/2019/results)
Jetzt 2021 wurde die IAT (die natürlich vom Höhenprofil und dem Schwierigkeitsgrad der Strecke aber auch von den äußeren Bedingungen abhängt) plötzlich sprunghaft auf 3:41 heraufgesetzt wird, so dass die Siegerleistung nur noch mit 87 Punkten bewertet wird, ganze 4 Punkte weniger als Heemerick 2019 für seinen 4 Minuten langsameren Streckenrekord bekommen hatte.

Nicola Spirig, die Siegerin der Frauen erhielt für ihren starken Sieg mit Streckenrekord nur 84 Punkte, obwohl sie (ebenfalls mit Streckenrekord) 6 Minuten schneller als die Siegerin der 2019er-Austragung war.

Wie bereits geschrieben: ich bin evt. befangen, aber das erscheint mir nicht wirklich korrekt bewertet, auch wenn man z.B. berücksichtigt, dass Ditlev die Woche zuvor trotz 5 Minuten Zeitstrafe in Budva noch ebenfalls 87 Punkte erhalten (https://protriathletes.org/race/challenge-budva/2021/results) hätte. Ohne die Zeitstrafe wäre also das (zweifellos sehr gute)Rennen von Ditlev in Budva bei einer AIT von 3:42 mit 102 Punkten bewertet worden.
Was meint ihr?

dr_big
19.10.2021, 07:33
Ich wiederhole meine alte Aussage, die IAT muss vor dem Start festgelegt werden! Wird die AIT (Adjusted Ideal Time) nach dem Rennen festgelegt, dann kann damit willkürlich das Ranking manipuliert werden.

Hafu
19.10.2021, 12:29
Ich wiederhole meine alte Aussage, die IAT muss vor dem Start festgelegt werden! Wird die AIT (Adjusted Ideal Time) nach dem Rennen festgelegt, dann kann damit willkürlich das Ranking manipuliert werden.

Das ist eigentlich auch meine Einschätzung (und letztlich Quintessenz des etwas zahlen-nerdigen Beitrages von heute morgen). Natürlich gibt es Witterungsbedingungen (Regen, Hitze, Wind), die ein Rennen gelegentlich unerwartet langsam oder unerwartet schnell machen können, so dass man hierfür auch potenziell zur Anwendung kommende, transparent veröffentlichte Korrekturfaktoren mitnutzen könnte, aber auf plus/minus ein bis zwei Minuten kann man die AIT bei Rennen, die schon fünmal oder noch öfter stattgefunden haben, und für die dementsprechend reichlich statistisches Datenmaterial zur Verfügung steht, IMHO schon vorhersagen.

Thorsten Radde gelingen derartige Vorhersagen der mutmaßlichen Siegerzeit ja bei seinen Seedings auf Trirating.com (http://www.trirating.com/) ja üblicherweise auch recht gut. Während der dort vorhergesagte Zieleinlauf bezüglich der Reihenfolge der dort genannten Namen selten mit der späteren Realität komplett übereinstimmt, weil im Sport ja so gut wie immer Unvorhergesehenes passiert (Materialprobleme, Verletzungen, unerwartet schlechte Tagesform) ist die auf tritating.com vorhergesagte Siegerzeit selten komplett daneben.

Mehr Vorhersagbarkeit und Nachvollziehbarkeit würden dem PTO-Ranking sicher aktuell gut tun.

dr_big
19.10.2021, 12:37
Natürlich gibt es Witterungsbedingungen (Regen, Hitze, Wind), die ein Rennen gelegentlich unerwartet langsam oder unerwartet schnell machen können, so dass man hierfür auch potenziell zur Anwendung kommende, transparent veröffentlichte Korrekturfaktoren mitnutzen könnte, aber auf plus/minus ein bis zwei Minuten kann man die AIT bei Rennen, die schon fünmal oder noch öfter stattgefunden haben, und für die dementsprechend reichlich statistisches Datenmaterial zur Verfügung steht, IMHO schon vorhersagen.


Das Wetter (Temperatur und Wind) ist doch kurz vor Start bekannt. Ich würde als Profi ganz klar fordern, dass die AIT kurz vor dem Start fixiert werden muss. Das erlaubt zwar immer noch leichte Manipulationen, in dem anhand des Starterfeldes und der zu erwartenden Sieger oder Top5 die AIT entsprechend etwas länger oder knapper bemessen wird, aber man kann zumindest nicht mehr im Nachgang die AIT so legen, dass ein gewünschtes Punkteergebnis heruaskommt.

Man stelle sich einmal vor, man würde in der Fußball Bundesliga nach jedem einzelnen Spiel festlegen, mit wievielen Punkten ein Tor gewertet wird. Damit könnte man jede der 18 Mannschaften zum deutschen Meister machen.

läuVer
19.10.2021, 13:29
Ich wiederhole mich auch, aber warum sollte es überhaupt nach Zeit gehen?
Das führt erstens nur zu Diskussionen, und zweitens hat Profi-Triathlon so viele taktische Aspekte und es geht eben nicht darum, in der kürzest-möglichen Zeit die Strecke zu absolvieren, sondern schneller als die anderen. Ein Sieg ist so viel wert wie die Konkurrenz stark war.

Den Fußball-Vergleich finde ich passend: Nach Zeit zu gehen, ist wie als würde man die Fußball-Bundesliga-Tabelle nur nach Tordifferenz werten und nicht zuerst nach Punkten.

dr_big
19.10.2021, 14:37
Ich wiederhole mich auch, aber warum sollte es überhaupt nach Zeit gehen?


Da gebe ich dir recht. Mein Vorschlag ist auch nur der Methode der kleinen Schritte geschuldet, um niemanden vor den Kopf zu stoßen. Die AIT vor dem Start festzulegen ist ein ganz kleiner Schritt zu einer objektiven Wertung.

Hafu
19.10.2021, 16:46
Ich wiederhole mich auch, aber warum sollte es überhaupt nach Zeit gehen?
...

Der Ansatz Punkte entsprechend der erzielten Zeit zu vergeben hat schon auch was für sich, denn dadurch gelingt es im Idealfall Leistungen bei unterschiedlichen Wettkämpfen und von unterschiedlichen Veranstaltern (Ironman, Challenge, sonstige) vergleichbar zu machen.

Ein reines Punktesystem, orientiert an der jeweils erzielten Plazierung ist sicherlich transparenter, allerdings auch nicht zwingend gerechter, wenn man wie es sowohl der Ansatz des Challenge-Bonus-Rankings als auch der Ansatz des PTO-Rankings ist, Mitteldistanzleistungen mit Langdistanzleistungen vergleichbar machen will.

Der Modus des Challenge-Rankings ist hier erklärt. (https://www.challenge-family.com/world-bonus/)

Bei dieser Art von Ranking ist von vornherein (und wie von Dr_big berechtigterweise gefordert schon vor dem Start) klar, wie viele Punkte man für welche Plazierung bei welchem Rennen erhält und wie viele Rennen man in das Jahresranking einbringen darf. Perfekte Transparenz, aber in diesem Ranking zählt ein Sprintsieg mit wenigen Sekunden Vorsprung dann auch genauso viel wie ein überragender Sieg mit fünf oder sechs Minuten Vorsprung.

Problematisch ist dann bei diesem System auch, dass die Leistungsdichte bei manchen Rennen sehr unterschiedlich ist. Bei Challengerennen fällt das nicht ins Gewicht, weil deren Rennen ihren Schwerpunkt in Europa haben, wo eigentlich bei jedem Profirennen eine gewisse Leistungsdichte herrscht, speziell jetzt im postpandemischen Jahr, wo der Rennkalender noch relativ gelichtet ist.

Würde man das Punktesystem weltweit anwenden, hätte man aber auf jeden Fall das Problem, dass manche 70.3-Rennen am Ende der Welt (z.B. in Australien, Neuseeland, Asien, Südamerika aber auch z.T. in den USA) oft sehr dünne Felder haben und Siege oder Podiumsplazierungen dort sehr viel billiger weggehen, als oft in europäischen Rennen.

Ich könnte mir vorstellen dass ein Königsweg langfristig eine Kombination beider System wäre, also eine (vorher weitgehende feststehende transparente) AIT und zusätzlich dann noch z.B. für die drei (oder fünf) erstplazierten entsprechende Bonuspunkte, so dass also die erzielte Plazierung, die halt in einem Sport wie Triathlon in der Regel wichtiger ist als die Zeit, noch ergänzend gewürdigt wird.

läuVer
20.10.2021, 12:08
Problematisch ist dann bei diesem System auch, dass die Leistungsdichte bei manchen Rennen sehr unterschiedlich ist.

Genau deshalb würde ich keine festen Punkte vergeben, sondern nur nach Qualität der geschlagenen Gegnerinnen gehen.
Konkret:
1. Man kriegt so viele Punkte, wie man höher gerankte Gegner geschlagen hat
2. Und nur dann, wenn man beim gleichen Rennen nicht von niedriger gerankten Gegnern geschlagen wurde.

Ein einfach umsetzbares und transparentes System. Die Punkte sind dann natürlich dynamisch und nicht fix, d.h. im Ranking könnte man keine absoluten Punktzahlen angeben (weil die Punktzahlen sich ändert, wenn ein Athlet sich im Ranking verbessert), aber jeder Vergleich ("warum ist X vor Y gerankt?") könnte transparent und für den User nachvollziehbar dargestellt werden.

Hafu
28.07.2022, 07:22
Zeit mal wieder diesen Thread aus der Versenkung zu holen, nachdem gestern die Punkte für die Canadian Open bekannt geworden sind und breites Thema auf social media (in der Nerd-Blase, in der ich mich dort bewege) geworden sind (https://stats.protriathletes.org/race/pto-canadian-open/2022/results).

Wer sich kurz mit der Problematik vertraut machen will (die sich seit den Beiträgen in diesem Thread eher verschlimmert statt verbessert hat), kann auch in den gestrigen Protrinew-Podcast (ab Minute 51:50) hineinhören. Evt. wollen sie dort auch demnächst einen eigenen Podcast nur zu der Problematik machen.
(https://podcasts.google.com/feed/aHR0cHM6Ly9mZWVkcy5idXp6c3Byb3V0LmNvbS8xNzM2Mzc0Ln Jzcw?sa=X&ved=0CAMQ4aUDahcKEwiw_f3I4Zr5AhUAAAAAHQAAAAAQAQ&hl=de)
Nach wie vor gibt es keine Transparenz darüber, warum es bei manchen Rennen viel Punkte und bei manchen wenige PTO-Punkte gibt. Kein Athlet weiß, wenn er ins Ziel kommt, was seine Leistung wert ist und muss dann einige Tage warten, bis er die "offizielle" Bewertung seines Rennens bekommt.

Am letzten Wochenende hatz.B. Ashleigh Gentle für ihren Sieg im Damen-Rennen eine überraschend hohe Punktzahl mit immerhin 110 Punkten erhalten, obwohl in der Damenkonkurrenz von der absoluten Weltspitze vier Athletinnen der Top5 (Ryf, Haug, Matthews und Knibb) durch Abwesenheit geglänzt haben, während tags darauf Gustav Iden für die (aus meiner Sicht) wohl beste Mitteldistanzleistung seiner Karriere gerade mal 105,8 Punkte erhalten hat, in einem Weltklassefeld, in dem von den Top5 nur zwei (Lange und Ditlev) gefehlt haben, die beide wegen ihres Langdistanzfokus wohl nichts mit dem Rennausgang zu tun gehabt hätten und zusätzlich noch mit dem Doppelolympiasieger Brownlee, Aaron Royle und Matthew Sharpe etliche bislang eher auf ITU-Rennen spezialisierte leistungsstarke Athleten mit an der Startlinie standen.
Die vergleichsweise niedrige Punktzahl für Iden führt dann auch dazu, dass alle Athleten hinter Iden kaum noch Punkte erhalten. Sanders hat z.B. mit 88 Punkten die niedrigste Punktzahl für ein Mitteldistanz-Rennen insgesamt innnerhalb der letzten drei Jahre erhalten, obwohl er zweifellos in Topform war wie sein Radsplit und Laufsplit unterstrichen.

Im Tripronews-Podcast wird z.B. auch spekuliert, ob Radtke als Deutscher und Fan von Challenge Roth das Rennen dort bewusst hoch bewertet, denn dort hatte beispielisweise der Männer-Sieger Ditlew unfassbar hohe 118 Punkte und die Frauensiegerin Haug sogar 119 Punkte erhalten.

Was denkt ihr darüber? Aus meiner Sicht führt kein Weg daran vorbei, dass man ein System findet, in dem man schon vor dem Start weiß, wieviel Punkte man für welche Plazierung/ welche Zeit erhält und das für alle Beteiligten nachvollziehbar ist, so wie z.B. das Punktesystem der UCI.
Eine Punktevergabesystem darf auch durchaus kompliziert sein (bei der UCI sind die Rennen je nach Kategorie sehr unterschiedlich bepunktet und es gibt Extra-Punkte, wenn man z.B. in einer Rundfahrt sich ein Sondertrikot wie z.B. das Punkte oder Bergtrikot holt), aber das System muss transparent und nachlesbar sein, um nicht den Anschein von Willkür bei der Vergabe zu wecken, erst recht wenn das Einkommen der Athelten von der Weltranglistenposition in erheblichem Maße abhängt.

rookie2003
28.07.2022, 08:46
Kann dir nur zustimmen.

Irgendwie scheint niemand auf die Kritik bzw. Bedenken zu hören.

Kenne kaum einen Athleten, der mit dem System zufrieden ist. Kernaussage ist meist: intransparent und oft nicht nachvollziehbar wie Rennen, Platzierungen und Status von Rennen gewichtet werden.

Wenn es von vorn herein klar(er) wäre, wie Rennen bewertet werden, dann hätte das aus meiner Sicht auch Auswirkungen darauf, wie Athleten ihre Starts auswählen.

Im Tennis funktioniert es auch ganz gut, obwohl es dort ja jeweils zwei Ranglisten (reguläre 12 Monatewertung wenn nicht grad Corona ist, und das Championshiprace) gibt.

tridinski
28.07.2022, 08:53
mit "Radtke" ist vermutlich Thorsten Radde gemeint?

ansonsten stimme ich dir zu, dass vorab klar sein muss wofür es welche Punkte gibt.
Am fairsten wäre es wohl wenn das rein nach Platz ginge, weil die Zeit ja auch von äusseren Bedingungen wie Temperatur, Wind usw. abhängt. Diese kann man schlecht objektiv bewerten und so käme dadurch immer auch wieder eine intransparente Subjektivität ins Spiel.
(Andererseits wäre es auch schön wenn herausragende Leistungen wo jemand trotz großen Vorsprungs voll durchzieht höher bepunktet werden als ein taktisch ins Ziel gebrachter Sieg mit knappem Vorsprung.)

NiklasD
28.07.2022, 08:56
Ich sehe es ähnlich wie du, dass das System deutliche Macken hat. Aber ich finde auch generell, dass die PTO noch nicht den so viel besseren Job macht bei ihren Rennen, den sie selber propagieren.

Ich finde, was das angeht das Punktesystm in der ITU gar nicht mal als so schlechtes Vorbild. Also entsprechend WTCS, WC, CC ein "Ranking" der Rennen erstellen. Ist halt ein Problem, wenn es verschiedene Veranstalter mit eigenen kommerziellen Interesse gibt. Es würde dann bspw. A, B und C Rennen geben und je nach Sortierung der Rennen gibt es verschiedene Punkte für die Platzierung. Dann ist die Zeit auch zweitrangig und man es würde vor allem um die Platzierung im Duell mit der Konkurrenz gehen.

Bei A Rennen gibt es dann bspw. 1000 Pkt für den Gewinner und bei C-Rennen nur 300. Würde dann zwangsläufig dazu führen, dass man die Leistungsspitze auch eher auf den A-Rennen gemeinsam sieht und nicht, wie aktuell bei der Fülle an IM Rennen, verstreut.

Könnte dann ja bspw. noch EXtrapunkte für Streckenrekorde oder ähnliches geben, um Bestleistungen zu würdigen.

EDIT: Oder man führt so eine Art Multiplikator ein. Dh je stärker das Feld besetzt ist, desto mehr Punkte gibt es für den Sieger. Multiplikator von 1 wäre bspw. der "Standard" und würde 300 Pkt bringen. Wenn jetzt alle aus den Top10 der PTO da sind, dann hat das meinetwegen den Multiplikator 4 und bringt 1200. Müsste natürlich hier transparent "berechnet" werden.

lepeters
28.07.2022, 10:33
Wenn es von vorn herein klar(er) wäre, wie Rennen bewertet werden, dann hätte das aus meiner Sicht auch Auswirkungen darauf, wie Athleten ihre Starts auswählen.

Im Tennis funktioniert es auch ganz gut, obwohl es dort ja jeweils zwei Ranglisten (reguläre 12 Monatewertung wenn nicht grad Corona ist, und das Championshiprace) gibt.

Da gehe ich mit. Man könnte HaFu's Vergleich aus dem Radsport mit dem UCI Rankings und der Abstufung nehmen.
Wenn im Vorfeld klar ist, dass es sich bei einem Rennen um die höchste Kategorie handelt und dort die Punktevergabe im Vorfeld bekannt ist, kann sich jeder Athlet ja entscheiden, ob er es für sinnvoll erachtet dort zu starten oder nicht.

Es müsste aber im Rahmen eines Jahreskalenders oder langfristigen Zeitraumes festgelegt werden, welche Rennen welche Bewertung hergeben, da neben der Saisonplanung ja auch viele zum Teil lange Anreisen erforderlich sind.

Beispielhaft könnte man über 3 Kategorien nachdenken, in denen die Rennen bewertet werden und unabhängig von der Zielzeit oder dem Teilnehmerfeld die Punkte nach Platzierung vergeben werden.
Im Nachhinein die Punkte zu vergeben, ist aus meiner Sicht komplett sinnlos und führt ja immer zu Diskussionen...

NBer
28.07.2022, 10:40
.....Im Nachhinein die Punkte zu vergeben, ist aus meiner Sicht komplett sinnlos und führt ja immer zu Diskussionen...

Da kann die PTO froh sein, dass es eine Privatveranstaltung ist. Im organisierten olympischen Sport würde es Klagen geben.

NiklasD
28.07.2022, 10:47
Beispielhaft könnte man über 3 Kategorien nachdenken, in denen die Rennen bewertet werden und unabhängig von der Zielzeit oder dem Teilnehmerfeld die Punkte nach Platzierung vergeben werden.
Im Nachhinein die Punkte zu vergeben, ist aus meiner Sicht komplett sinnlos und führt ja immer zu Diskussionen...

Habe ich ja auch so ähnlich vorgeschlagen. Problem wird da eher sein, dass kommerzielle Interessen sowohl hinter Ironman als auch Challenge oder anderen Rennen stehen. Es dürfte also nicht im Sinne der Veranstalter sein ein Rennen als C-Rennen zu deklarieren, weil dann auch nur vermeintlich wenig Pros bzw. nicht die Top-Stars kommen.

Ironman hat das ja ein wenig über deren Kontinentale Meisterschaften gelöst. Hier sind die Starterfelder ja meistens sehr gut. (Wenn nicht gerade ne Woche vorher/später auch Roth ist).

lepeters
28.07.2022, 10:56
Habe ich ja auch so ähnlich vorgeschlagen. Problem wird da eher sein, dass kommerzielle Interessen sowohl hinter Ironman als auch Challenge oder anderen Rennen stehen. Es dürfte also nicht im Sinne der Veranstalter sein ein Rennen als C-Rennen zu deklarieren, weil dann auch nur vermeintlich wenig Pros bzw. nicht die Top-Stars kommen.

Ironman hat das ja ein wenig über deren Kontinentale Meisterschaften gelöst. Hier sind die Starterfelder ja meistens sehr gut. (Wenn nicht gerade ne Woche vorher/später auch Roth ist).

Das Problem der verschiedenen Anbieter wird man ja kurzfristig nicht lösen können. Im Radsport ist es dort tatsächlich einfacher. Da geht ja alles über die UCI und es gibt dort nicht mehrere Veranstalter.
Vielleicht gibt es ja neben deinem Beispiel aus dem Tennis noch mehrere solche Systeme (Golf?) aus denen man eine kombinierte, für den Triathlon passende, Lösung entwickeln könnte.

NiklasD
28.07.2022, 11:08
Das Problem der verschiedenen Anbieter wird man ja kurzfristig nicht lösen können. Im Radsport ist es dort tatsächlich einfacher. Da geht ja alles über die UCI und es gibt dort nicht mehrere Veranstalter.
Vielleicht gibt es ja neben deinem Beispiel aus dem Tennis noch mehrere solche Systeme (Golf?) aus denen man eine kombinierte, für den Triathlon passende, Lösung entwickeln könnte.

Ich könnte mir dann als Lösung nur vorstellen, dass man das über einen Koeffizienten löst, je nachdem wie gut geranked die gemeldeten Athleten schlussendlich sind. So wäre man nicht davon abhängig, dass die Veranstalter ihre Rennen selber ranken oder von einer 3. Stelle ranken lassen. Je stärker das Rennen besetzt ist, desto mehr Punkte gibt es dann auch für einen Platz abseits des Podiums. Und andersherum je "schlechter" besetzt, desto besser muss man sich platzieren um die gleichen Punkte, wie für einen Top10 Platz bei einem Top-Rennen zu bekommen.

Ich meine auf Continental Cup Ebene wird das bei der ITU so ähnlich gemacht. Aber da weiß HaFu sicher genauer Bescheid.

Bulldog
28.07.2022, 11:39
Vielleicht so?
1) Jedes Ironman/Challenge/PTO Rennen mit Profifeld hat 50 Basispunkte (als Beispiel)
2) Für die Plätze 1-10 bekommen die Athleten 50/45/40/35/30/25/20/15/10/5 Punkte zusätzlich
3) Darüber hinaus wird die aktuelle Platzierung im PTO Ranking der FINISHER berücksichtigt und zu den Plätzen 1-10 addiert: Wenn die aktuelle #1 gefinished hat gibt es 20 Punkte, #2 = 19 Punkte, #20 = 1 Punkt

Wenn du also ein Rennen gewinnst und du bist der einzige Profi aus den aktuellen PTO Top 10 kriegst du 50+50 = 100 Punkte.

Wenn du gewinnst und neben dir haben auch die aktuellen Top 3 gefinished kriegst du 50+50+20+19+18 = 157 Punkte.

Helios
28.07.2022, 11:45
1.Es werden noch die Reisespesen und der Trainingsaufwand berücksichtigt :)

2.wer Eltern mit ner perfekten Ausstattung hat bekommt Minuspunkte, auch wenn er vorm Rennen im eigenen Bettchen razt.

3.dazu kommt, dass die Geldgeber in der Rangliste mitreden müssen und dass man dies dem gemeinen Volk nicht mitteilen darf.

Ansonsten tolles Experiment wie Korruption unter wissensbasiertem Anstrich funzt und alle mitmachen :)

Andreundseinkombi
28.07.2022, 11:54
verschiedenen Anbieter .... alles über die UCI ... mehrere Veranstalter.

Die UCI ist doch selbst nie der Veranstalter, sondern immer "nur" der Verband oder vertue ich mich da jetzt so? Aber auch das wäre im Triathlon ja nicht wirklich umsetzbar, da die Verbände bei den großen Rennen ja nie wirklich in Erscheinung treten... außer vielleicht bei der Erteilung einer Genehmigung (wenn das in anderen Ländern ähnlich ist wie in D)

mrtomo
28.07.2022, 11:59
Ich könnte mir dann als Lösung nur vorstellen, dass man das über einen Koeffizienten löst, je nachdem wie gut geranked die gemeldeten Athleten schlussendlich sind. So wäre man nicht davon abhängig, dass die Veranstalter ihre Rennen selber ranken oder von einer 3. Stelle ranken lassen. Je stärker das Rennen besetzt ist, desto mehr Punkte gibt es dann auch für einen Platz abseits des Podiums. Und andersherum je "schlechter" besetzt, desto besser muss man sich platzieren um die gleichen Punkte, wie für einen Top10 Platz bei einem Top-Rennen zu bekommen.

Ich meine auf Continental Cup Ebene wird das bei der ITU so ähnlich gemacht. Aber da weiß HaFu sicher genauer Bescheid.

Meiner Meinung nach wäre das noch schwieriger, weil Athleten ja auf gut Glück melden und an einem Wochenende 3 Rennen haben könnten. Im Worst-Case würde dann, u.a. von Bewegungsarten oft kritisierte, passieren: Alle Rennen wären voll mit allen möglichen Pro Athleten und alle Rennen hätten dann den gleichen Koeffizienten.
Wenn es dann auf das Ranking der Athleten geht, welche tatsächlich gestartet sind, oder gar gefinished haben, dann wäre es auch erst wieder im Nachgang zu sehen, welche und wie viele Punkte das Rennen tatsächlich gegeben hätte.

Ich finde das UCI Ranking Format interessant, kenne mich aber zu wenig aus um die Formate 1.1, 2.1 usw. auf Triathlon zu übertragen.
Ggf. könnte aus dem Streckenformat ein Koeffizient gemacht werden. Ala Golfplatz und Schläge pro Bahn. Ein Schwerer Platz erlaubt eine höhere Schlagzahl als ein einfacherer Platz. Wobei wir wieder bei der Adjust Ideal Time von PTO wären. Ob es dann regnet, stürmt oder schneit ist dann aber eine andere Sache.
Das Par eine Bahn beim Golf ändert sich auch nicht durch Regen oder Sturm, sondern ist vorab klar definiert.

Das würde eventuell wieder die Konkurrenz um die Profistartplatze und Strecken etwas beleben und nicht jedes Wochenende eine getrennte WM, EM, Series, Champions Trophy oder ähnliches hervorrufen (welche durch die Marken Challenge oder Ironman definiert wären).

Ich finde den Faktor "Adjusted Ideal Time" zu intrasparent.

NiklasD
28.07.2022, 12:15
Meiner Meinung nach wäre das noch schwieriger, weil Athleten ja auf gut Glück melden und an einem Wochenende 3 Rennen haben könnten. Im Worst-Case würde dann, u.a. von Bewegungsarten oft kritisierte, passieren: Alle Rennen wären voll mit allen möglichen Pro Athleten und alle Rennen hätten dann den gleichen Koeffizienten.
Wenn es dann auf das Ranking der Athleten geht, welche tatsächlich gestartet sind, oder gar gefinished haben, dann wäre es auch erst wieder im Nachgang zu sehen, welche und wie viele Punkte das Rennen tatsächlich gegeben hätte.

Ich finde das UCI Ranking Format interessant, kenne mich aber zu wenig aus um die Formate 1.1, 2.1 usw. auf Triathlon zu übertragen.
Ggf. könnte aus dem Streckenformat ein Koeffizient gemacht werden. Ala Golfplatz und Schläge pro Bahn. Ein Schwerer Platz erlaubt eine höhere Schlagzahl als ein einfacherer Platz. Wobei wir wieder bei der Adjust Ideal Time von PTO wären. Ob es dann regnet, stürmt oder schneit ist dann aber eine andere Sache.
Das Par eine Bahn beim Golf ändert sich auch nicht durch Regen oder Sturm, sondern ist vorab klar definiert.

Ich sehe dein angesprochenes Problem auch. Und finde das Ranking Format in verschiedene Kategorien eigentlich auch am transparentesten. Hier wüsste jeder Athlet vorher, was er an Punkten zu erwarten hat. Bspw. 70.3 Kraichgau ist ein B-Rennen und bringt 500-350-250 Pkt oder so ähnlich für die ersten 3.

Würde aber voraussetzen, dass sich die Veranstalter mit der PTO oder wem auch immer zusammen setzen und ein gemeinsames Ranking vornehmen.

Bsp.: 1.0 Kategorie: Challenge Roth, Ironman Südafrika, Ironman Frankfurt, 70.3 Nizza etc.
1.1: Challenge Almere, 70.3 Kraichgau und so weiter.

Ich glaube aber auch, dass das so nicht umsetzbar ist bzw. gewollt ist.

lepeters
28.07.2022, 13:30
Die UCI ist doch selbst nie der Veranstalter, sondern immer "nur" der Verband oder vertue ich mich da jetzt so? Aber auch das wäre im Triathlon ja nicht wirklich umsetzbar, da die Verbände bei den großen Rennen ja nie wirklich in Erscheinung treten... außer vielleicht bei der Erteilung einer Genehmigung (wenn das in anderen Ländern ähnlich ist wie in D)

Korrekt, die Tour de France ist ja z.B. von der ASO organisiert. Der Giro dann wieder von der RCS.
Am Ende läuft aber alles unter den UCI Regularien zusammen. D.h. es sind ja nur UCI zugelassene Fahrer am Start.
Im Triathlon haben wir ja nochmal die Besonderheit, dass man eine Ironman Profi-Lizenz neben der DTU-Profi-Lizenz lösen muss etc.
Das macht die Sache ja nochmal komplexer :Maso:

Helios
28.07.2022, 13:30
Mann.....Mann......Mann

am 12.6.22 gab es eine Flut an Rennen

70.3 Warschau hat die Siegerin 40 Punkte bekommen
70.3 Eagleman hat die Siegerin 92 Punkte bekommen

:Lachanfall: :Lachanfall:

NiklasD
28.07.2022, 13:43
Im Triathlon haben wir ja nochmal die Besonderheit, dass man eine Ironman Profi-Lizenz neben der DTU-Profi-Lizenz lösen muss etc.
Das macht die Sache ja nochmal komplexer :Maso:

Wenn ich richtig informiert bin, kann man seinen Profistatus auch für einzelne Rennen lösen, sofern man im Besitz einer Profi Lizenz seines Verbandes ist. Entspricht dann mehr der Anmeldung für 1 Rennen. Man zb Sinn für Kurzdistanzler, die nur 1-2 MD im Jahr mal machen und nicht direkt die 900 $ zahlen wollen.

1. Annual Ironman Pro Membership – $900. The annual IRONMAN Pro Membership fee includes entry to any PRO QUALIFYING* IRONMAN or IRONMAN 70.3 event during the calendar year starting January 1 and expiring December 31 of the calendar year.
2. Single Event IRONMAN Pro Membership: 140.6 – $500. This fee includes entry to the one stated PRO QUALIFYING* IRONMAN event only.
3. Single Event IRONMAN Pro Membership: 70.3 – $250. This fee includes entry to the one stated PRO QUALIFYING* IRONMAN 70.3 event only.

https://www.ironman.com/pro-athletes

sabine-g
28.07.2022, 13:52
Ich finde das ganze Ranking total Banane. Dazu kommt, dass es mich nicht interessiert.
Mich interessiert:
Wer gewinnt welches Rennen?
Hawaii, 70.3 WM, usw.

Bulldog
28.07.2022, 14:03
Ich finde das ganze Ranking total Banane. Dazu kommt, dass es mich nicht interessiert.

Geht mir auch so. Es ist zu vermuten, dass es vielen anderen Hobbysportlern (aka Agegroup Athlethen) genauso geht.
Anders sieht es womöglich für die Profis aus. FreFu z.B. ist um 6 Plätze auf Rang 22 vorgerückt. Er könnte jetzt versuchen bei Sponsoren anzurufen und mal über die die Unterstützung reden. 10% Inflationsausgleich auf jeden Fall (in der Sportbranche wurden die Preise für Räder etc. auch gut angehoben).
Unabhängig von einzelnen Namen habe ich den Eindruck, dass Tria-Pros jenseits der Top-5 kommerziell nicht sonderlich auf Zack sind. Ich mag mich täuschen.
Mein Punkt ist das die Pros vielleicht mehr Druck ausüben sollten. Wenn sie das nicht selbst übernehmen wollen oder können halt über Manager.

rookie2003
28.07.2022, 14:12
Ich finde das ganze Ranking total Banane. Dazu kommt, dass es mich nicht interessiert.
Mich interessiert:
Wer gewinnt welches Rennen?
Hawaii, 70.3 WM, usw.

So geht es vermutlich (fast) allen nicht Profis auch.

Für Profis ist es aber durchaus interessant, weil es ein Vermarktungsargument sein kann und finanziell ist das Ranking auch nicht ganz unwichtig.
Es gibt aber - so hab ich mir sagen lassen - "nur" 1x im Jahr eine PTO Zahlung, die vom Platz in der Liste abhängig ist und zwar am Jahresende.
Natürlich sind Zwischenstände auch nicht unwichtig, weil diese zB über die Fixplätze beim Collins Cup und Einladungen (+ gewisse Annehmlichkeiten bei der PTO Tour) durchaus direkten Einfluss auf Fix- und Bonuszahlungen für diese Rennen haben.

sabine-g
28.07.2022, 14:24
Collins Cup

Noch so ein Ding was ich total uninteressant finde.
Nach dem Rennen vom letzten Jahr werde ich mir das Ganze bestimmt nicht nochmal anschauen.:Schlafen:

rookie2003
28.07.2022, 14:29
Noch so ein Ding was ich total uninteressant finde.
Nach dem Rennen vom letzten Jahr werde ich mir das Ganze bestimmt nicht nochmal anschauen.:Schlafen:

Ich ja auch, aber ist Teil der PTO Maschinerie. :o

Genauso wie sub7/8. Aus meiner Sicht wenig interessante Veranstaltungen.

Hafu
28.07.2022, 14:57
Noch so ein Ding was ich total uninteressant finde.
Nach dem Rennen vom letzten Jahr werde ich mir das Ganze bestimmt nicht nochmal anschauen.:Schlafen:

Du bist allerdings auch nicht die Zielgruppe für die "Moritz triathlon company" . Du machst selbst Triathlon und interessierst dich allenfalls am Rande für Profisport als Fan.
Der typische Baseball-Fan wirft oder schlägt so gut wie nie einen Ball, der typische Basketballfan wirft keine Körbe und Formel-1-Fans haben vielleicht Führerschein, aber nutzen ihr Auto in der Regel nicht, um zu Rennen zu fahren.

Meine Tochter hat mindestens seit 10 Jahren keinen Triathlonwettkampf mehr bestritten und auch keine diesbezüglichen Ambitionen, verpasst aber nie auch nur ein einziges WTS-Rennen
(Mitteldistanzrennen schaut sie allenfalls mal aus familiärer Verbundenheit, wenn ihr Bruder mitmacht). Was ich damit sagen will: auch in der Nischensportart Triathlon gibt es eine Fankultur mit Leuten, die sich für Sport und die Rennen interessieren ohne selbst großartig selbst aktiv zu sein und diese Nische ist, wenn man das Produkt geschickt (und v.a. auch global!) in Szene setzt, gar nicht so klein und potenziell auch lukrativ.


Mich selbst würde ich auch ausklammern, da ich Interessenskonflikten unterliege. Um einen etwas objektiveren Blick auf z.B. das Event vom letzten WE zu bekommen, habe ich z.B. durch 20 Seiten auf slowtwitch durchgelesen.
Auch wenn es da z.T. die selbe Art von Nerds wie hier bei uns gibt, findet man unter den aktiv dort Diskutierenden auch durchaus genau die Zielgruppe, die die PTO primär adressieren will: Leute, die sich mit einem Live-Sport-Event einfach unterhalten möchten und sich das vom heimischen Sofa aus der sportlichen Spannung wegen anschauen, ähnlich wie man auch eine Tour-Übertragung oder andere sportliche Events verfolgt. Und die meisten dieser Sportfans fühlten sich offensichtlich vom Männerrennen am Sonntag sehr gut unterhalten:

...The PTO did deliver:
- the biggest huge-est names in tri
- crossed over distance specialists
- athletes traveling from all corners of the world
- biggest purse (or wallet)
- points series that athletes want to win
- eclipsing a Wanda series event on same day
- highest quality production youtube series showcasing athletes

Und auf Slowtwitch ist es zweifellos ähnlich wie hier: einige äußern sich öffentlich, sehr viele andere (mutmaßlich deutlich mehr) denken ähnlich, lesen aber nur mit.

Alleine die plötzlichen Krämpfe bei Brownlee, Blummenfelt und Laidlow sind doch -so unangenehm es für die Betroffenen auch war- genau das, was Live-Sport ausmacht: das Unerwartete, Spektakuläre, das was Emotionen hervorruft.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass ähnliches auch im Collins-Cup möglich ist, sofern man das Event noch etwas optimiert insbesondere im Hinblick auf die unabdingbare sportliche Spannung. Angesichts der sportlichen Dominanz von Team Europe müsste man dringend z.B. aus Team USA ein Team America machen (in dem dann auch Kanadier und Südamerikaner startberechtigt wären) und es gibt auch noch etliche andere Stellschrauben, an denen man drehen kann, um die sportliche Attraktivität zu verbessern.

Abgesehen davon war der Collins-Cup im vergangenen Sommer das einzige Rennen, das "The Goat" zu einem echten sportlichen Kräftemessen an die Startlinie gebracht (und wo er auch dann "geliefert") hat und alleine dafür gebührt ihnen Dank. Ohne Frodos Leistung damals gäbe es jetzt vermutlich schon wieder Diskussionen, ob Frodo überhaupt noch zu schnellem Laufen instande ist und ob man ihn nicht altersmäßig abstempeln müsste.

tridinski
28.07.2022, 21:25
Wir hatten mal eine vereinsinterne Rangliste geführt. Herausforderung war da, alle Streckenlängen unter einen Hut zu bringen und nicht für bestimmte Leistungen so viele Punkte zu vergeben dass damit bereits alles sortiert ist. Also LD-Finish sollte jetzt nicht 1000 Punkte bringen und Sprint nur 10.

Gut funktioniert hat das mit LD = 50 Punkten, MD 40, OD 30 und SD 20 jeweils für den ersten Platz der Gesamtwertung des Rennens. Der letzte Platz 5,4,3,2 Punkte.

Beispiel OD: Sieger 2:00 = 30 Punkte, letzter 4:00 = 3 Punkte.
Unsere Sportler, meist weder erster noch letzter, wurden anhand ihrer Zeit auf den Punktestrahl einsortiert. Zwischen 2:00 bis 4:00 sind es 120min, von 3-30 Punkten sind es 27 Punkte. Pro Minute gibt es also 27/120= 0,225 Punkte, (Sekunden entsprechend auch, lass ich hier der Einfachheit weg)
Sportler1 2:20 => 25,5 Punkte
Sportler2 2:40 => 21,0
Sportler3 3:00 => 16,5

Sicher nicht perfekt als Systematik, insb. wurden die vergebenen Punkte verfälscht wenn beim lokalen Sprint plötzlich eine Rakete aus oberen Ligen mitgemacht hat und 10min vor allen anderen im Ziel war. Dito der letzte der sich beim Wandertag verlaufen hat, weil das ja jeweils die Skala in die Länge zieht. Aber immerhin war klar wie viele Punkte es grundsätzlich gibt und wir konnten anhand dieser Wertung am Jahresende ein paar Preise unters Volk bringen.

Für die Pros könnte man die volle Punktzahl auf der LD mit 8:00 festlegen, wer schneller ist bekommt Überpunkte. Über 8:30 keine Punkte mehr. Wäre aber ggf. unfair wegen Wetterbedingungen. Oder für jedes Rennen individuelle Grenzen, aber dann ist man wieder bei der Willkür so wie heute bei der PTO auch dass es vorher nicht bekannt ist was es gibt und keiner weiss wie der Wind, die Hitze/Kälte jetzt eingestuft werden soll.

EDIT Spannender war aber eigentlich der direkte Vergleich: 5 Sportler am Start, A schneller als B,C,D,E, Bilanz jeweils 1:0. B war langsamer als A aber schneller als C,D,E => 0:1 und 3x 1:0. Wenn man das über die ganze Saison auswertet/summiert gabs meist ein klares Ergebnis im Sinne einer eindeutigen Reihenfolge, selbst wenn es keine direkten Vergleich der beiden in der Tabelle benachbarten Sportler gab:
https://up.picr.de/44088768qy.jpg

Helmut S
15.02.2023, 09:27
Die PTO hat ja nun das neue Ranking (https://protriathletes.org/media-releases/pto-announces-new-pto-world-ranking-system/) vorgestellt. U.a. im aktuellen What the Funk Podcast von Pushing Limits erklärt FreFu das neue System (https://pushing-limits.de/podcast/5-podcast-what-the-funk-sondersendung-pto-system-ranking/).

Und hier erklärt es die PTO (https://www.protriathletes.org/pto-world-ranking-system/?_gl=1*8bzucl*_ga*MTc5MDA2NTI1LjE2NzY0NDg1OTE.*_gi d*MTcwMjQ5MDc2MS4xNjc2NDQ4NTkx*_fplc*UVJXZ0tvbXFXW k84SkowUlF6dnFUNDZWQnVyJTJGNGNXQ3lpN0hwQXZiVlRHbHJ YSFh2VEVPVGlyZTcxcHJFSk5iSDBVOSUyQiUyRjhNTUVBU2t0T nJ6R1NtWVpXTkFPcGxmbmZTa1pNUGtJUU5HNkNaZWVGN3hDdzd 2enRPcllSVGxnJTNEJTNE*_ga_SLZSPSMLXN*MTY3NjQ0ODU5M S4yLjEuMTY3NjQ0ODgyMC42MC4wLjA.).

Es nimmt die Bevorzugung der LDs etwas raus und gewichtet die MDs stärker. Für FreFu hat das z.B. den Effekt, dass der von Pos 21 im alten System nun auf Pos. 9 geführt wird. Das der sich freut ist klar. :Lachen2:

Im Wesentlichen berücksichtigt das System die Platzierung (40%), die Stärke des Feldes (30%) und eine Komponente bzgl. "Finishing Time" im Rennen (30%).

Das ganze passiert vor dem Hintergrund eines Rankings der Events bei dem der Athlet startet, den "Event Tiers". Es gibt fünf verschiedene "Tiers" von Rennen: Diamond, Platinum, Gold, Silver, Bronze. Je höher ein Rennen eingestuft ist, umso mehr Punkte im Sinne eines Basisfaktors können mit den obigen drei Kriterien (Platzierung, SoF, Time) geholt werden, bzw. je niedriger umso geringer fällt dieser Basisfaktor aus (es gibt einen "drop-off"). Beispiel: Ein 1. Platz in einem Platinum Race is mehr Wert als ein 1. Platz in einem Gold Race usw.

Im Wesentlichen hängt die Einordnung eines Rennes vom ausgeschütteten Preisgeld ab.

Ein Schelm wer Böses dabei denkt: Die allermeisten Ironman und Challenge Rennen sind in der zweitschlechtesten Kategorie - also Silver. Die zahlen einfach zu wenig :Cheese:

Die IM 140.6 und 70.3 Regionalmeisterschaften und Challenge Championships sind höher eingestuft und als einziges IM Rennen ist die IRONMAN WM in der höchsten, der Diamond Kategorie. Challenge Roth ist in Platinium.

Zumindest ist das System jetzt transparent und ausgeglichener zw. MD und LD. Das "Tiering" der Rennen finde ich gut, der Rest scheint mir etwas zu kompliziert, evtl. zu "over-Radde-ed" :Lachen2:

Was haltet ihr davon?

:Blumen:

NiklasD
15.02.2023, 09:46
Ich finde die Idee gut! Haben sich die Kritik von Seiten der Sportler scheinbar zu Herzen genommen und umgesetzt. Finde es gut, dass nicht mehr eine theoretisch berechnete Siegzeit die Punktzahl bestimmt, sondern die Zeit des Siegers. Auch der Einfluss der verschiedenen Faktoren macht das Ranking auf alle Fälle transparenter und fairer als vorher.

Die Einordnung nach Kategorien finde ich richtig. Wurde hier im Thread ja auch immer mal wieder diskutiert. Preisgeld ist da sicher ein schneller und relativ objektiver Faktor. Finde auch die Einteilung auf der Website in soweit schlüssig. Würde da jetzt nichts "böses" reininterpretieren, da einfach nicht jedes x-beliebige 70.3 oder Challenge Rennen Gold Kategorie sein kann.

Bin gespannt auf das Feedback der Pros im Laufe des Jahres und wie sich das Ranking verändert.:)

blogwart
15.02.2023, 11:22
Meiner Meinung nach ist das System völlig daneben. Schon alleine die Kategorisierung von Diamond, Platinum, etc. zeigt für mich die wahre Absicht der PTO: Auf lange Sicht die eigenen Rennen (PTO Tour) besser zu stellen und die anderen Rennen zu diskreditieren und somit früher oder später das Zepter komplett in die Hand zu nehmen. Das PTO System ist für mich (bei allem Respekt, wie die für die Profis Kohle ausschütten, was ja super ist) sowieso etwas suspekt. Denn ursprünglich sollte es ja eine Art (Profiathleten) Gewerkschaft sein, oder täusche ich mich? Aber seit wann schreibt eine Athletenvertretung eigene Events bzw. sogar eine Event Serie aus ?

Nole#01
15.02.2023, 11:50
Im Wesentlichen berücksichtigt das System die Platzierung (40%), die Stärke des Feldes (30%) und eine Komponente bzgl. "Finishing Time" im Rennen (30%)

Grundsätzlich finde ich die Änderungen und das neue System gut. Zu deinem Absatz, wäre aber noch zu ergänzen, dass die Punkte für die Platzierung je Kategorie zustande kommen.

@Frefu hat das System sehr gut im Pushing Limits Podcast erklärt.

Was ich nicht gut finde ist die Unterteilung in Bronze, Silber usw. In der höchsten Kategorie (Diamond) sind quasi nur PTO Rennen. Das heißt, wenn man im PTO Ranking vorne dabei sein will, muss man PTO Rennen machen.

Feanor
15.02.2023, 12:15
Meiner Meinung nach ist das System völlig daneben. Schon alleine die Kategorisierung von Diamond, Platinum, etc. zeigt für mich die wahre Absicht der PTO: Auf lange Sicht die eigenen Rennen (PTO Tour) besser zu stellen und die anderen Rennen zu diskreditieren und somit früher oder später das Zepter komplett in die Hand zu nehmen. Das PTO System ist für mich (bei allem Respekt, wie die für die Profis Kohle ausschütten, was ja super ist) sowieso etwas suspekt. Denn ursprünglich sollte es ja eine Art (Profiathleten) Gewerkschaft sein, oder täusche ich mich? Aber seit wann schreibt eine Athletenvertretung eigene Events bzw. sogar eine Event Serie aus ?

Vorbild sind da wohl PGA (Golf) oder ATP (Tennis). Da klappt das ganz gut (bis einer noch mehr Geld reinsteckt, siehe Liv Golf).

Helmut S
15.02.2023, 12:20
Denn ursprünglich sollte es ja eine Art (Profiathleten) Gewerkschaft sein, oder täusche ich mich? Aber seit wann schreibt eine Athletenvertretung eigene Events bzw. sogar eine Event Serie aus ?

Die PTO ist ne Athleten-/Interessenvertretung der Profi-Athleten. Eine Gewerkschaft eher nicht, denn mit welchem Arbeitgeber sollen Sie sich denn in Vertretung auseinandersetzen? Die Profis sind ja Selbstständige.

Das Vorbild sind wohl die Eventserien der Profivertretungen PGA/LPGA (Golf) und ATP/WTA (Tennis).

:Blumen:

blogwart
15.02.2023, 13:07
Die PTO ist ne Athleten-/Interessenvertretung der Profi-Athleten. Eine Gewerkschaft eher nicht, denn mit welchem Arbeitgeber sollen Sie sich denn in Vertretung auseinandersetzen? Die Profis sind ja Selbstständige.

Das Vorbild sind wohl die Eventserien der Profivertretungen PGA/LPGA (Golf) und ATP/WTA (Tennis).

:Blumen:

Dann nenne ich es wie oben auch schon Athletenvereinigung. Wenn aber die PGA oder ATP, etc. das Vorbild sein soll, dann ist der Weg ja klar: Das Ziel ist eine eigene PTO Profiserie und somit werden es IM und Challenge Events in Zukunft schwerer haben zu überleben. Denn dann wird es keine Profis zusammen mit Agegrouper mehr geben.
Als Beispiel dazu: Roth ohne Profis, dann kein TV, keine große Sponsoren und die Veranstaltung gerät für alle ins Wanken !

Also wie gesagt, ich finde das PTO System mit der Kategorisierung von Events daher sehr fragwürdig, da ich der Meinung bin, dass langfristig dem Sport nicht gut tut…

Aus Sicht der PTO ist es für mich klar: Die Übernahme von IM hat nicht funktioniert, dann wurden die Profis mit Kohle geködert (eigentlich sogar zu eigenen Events verpflichtet) und tolle Prämien bezahlt. Langfristig werden sie in die eigene Serie integriert und durch die jetzige (erste) Kategorisierung macht mit der Zeit einen Start bei IM oder Challenge Events für die Profis unattraktiv. Hawaii generell davon ausgenommen…

NiklasD
15.02.2023, 13:45
Dann nenne ich es wie oben auch schon Athletenvereinigung. Wenn aber die PGA oder ATP, etc. das Vorbild sein soll, dann ist der Weg ja klar: Das Ziel ist eine eigene PTO Profiserie und somit werden es IM und Challenge Events in Zukunft schwerer haben zu überleben. Denn dann wird es keine Profis zusammen mit Agegrouper mehr geben.

Daran ist aber dann ja nicht die PTO oder die Athleten schuld, sondern Ironman selbst. Andrew Messick hat ja schon mehrfach betont, dass der Fokus nicht auf den Profiathleten liegt, sondern möglichst viel Geld aus dem System zu holen. Da passiert es nunmal, dass die Athleten sich umschauen.


Also wie gesagt, ich finde das PTO System mit der Kategorisierung von Events daher sehr fragwürdig, da ich der Meinung bin, dass langfristig dem Sport nicht gut tut…

Aus Sicht der PTO ist es für mich klar: Die Übernahme von IM hat nicht funktioniert, dann wurden die Profis mit Kohle geködert (eigentlich sogar zu eigenen Events verpflichtet) und tolle Prämien bezahlt. Langfristig werden sie in die eigene Serie integriert und durch die jetzige (erste) Kategorisierung macht mit der Zeit einen Start bei IM oder Challenge Events für die Profis unattraktiv. Hawaii generell davon ausgenommen…

Die Kategorisierung wird bei ITU Rennen doch auch schon seit Jahren so gemacht. Nenne es halt nicht Diamon, Platin, Gold oder WTCS, World Cup, Continental Cup und es ist das gleiche in Grün. Nicht jeder Wettkampf hat aus Profisicht die gleiche Wertigkeit. Und das gleiche macht Ironman/Challenge ja auch schon, da nicht bei jedem Wettkampf das gleiche Preisgeld vergeben wird.

Edit: natürlich hat die PTO die Einteilung auf sich selbst bestmöglich angepasst, aber sie zahlen eben auch das meiste Preisgeld

Helmut S
15.02.2023, 16:16
Daran ist aber dann ja nicht die PTO oder die Athleten schuld, sondern Ironman selbst. Andrew Messick hat ja schon mehrfach betont...


Ich hab mir ja wie so viele andere auch, den "How they train" Podcast mit A.M. angehört. Mein lieber Scholli ... auch das willst du als Triathlon-Romantiker irgendwie nicht hören. :dresche

Anyways ...

Ich finde die PTO geht absolut in die richtige Richtung, was die Professionalisierung des Sports angeht. Das Rankingsystem ist mir jedoch zu kompliziert, ich bin der Meinung, es würde auch einfacher gehen und indirekt trotzdem alle Aspekte berücksichtigen. Ich hatte ja schon mal ein System vorgeschlagen, in dem berücksichtigt ist, dass im Profitriathlon darum geht, wer gewinnt. Und die Frage: Wer gewinnt gegen wen. (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1609145&postcount=19)

Das "tiering" der Races finde ich nicht schlecht. Es unterstreicht um was es geht: Profis müssen mit dem Sport Geld verdienen. Außerdem wird der "Thomas-Muster-Effekt" verhindert.*

Freilich kann das auch negative Auswirkungen auf bestehende Rennen haben - muss es aber nicht. Ich bin jedenfalls gespannt.

:Blumen:

*Für die Jüngeren: Thomas Muster war ein österreichischer Tennis-Sandplatzspezialist der Weltklasse. Muster wurde 1996 die #1 der WRL, vor allem weil er nen ganzen Sack voll zweit- und drittklassiger Sandplatzturniere gewonnen hatte. Sein größter Erfolg war 1 Jahr zuvor die French Open.

rookie2003
15.02.2023, 16:47
*Für die Jüngeren: Thomas Muster war ein österreichischer Tennis-Sandplatzspezialist der Weltklasse. Muster wurde 1996 die #1 der WRL, vor allem weil er nen ganzen Sack voll zweit- und drittklassiger Sandplatzturniere gewonnen hatte. Sein größter Erfolg war 1 Jahr zuvor die French Open.

Ganz steile These. :Lachen2:

Er hat AUCH solche (kleineren) Turniere gespielt, aber u.a. auch bei Hartplatzturnieren und in der Halle in seiner Hochphase gut verformt.

Damals haben die Masters Series Turniere noch Super-9 geheißen und die Kategorisierung mit ATP 500, 250, etc. gab es noch nicht so in dieser Form.

Es gab quasi auch zwei Weltmeisterschaften. Die ATP WM und den Compaq Grand Slam Cup, beide für lange Zeit in DE ausgetragen (Frankfurt und München). Das waren Feste.

Ich möchte ihn nicht verteidigen, sondern lediglich auf eine andere Zeitrechnung hinweisen.

Exkurs Ende.:Lachen2:

NiklasD
15.02.2023, 16:47
Das "tiering" der Races finde ich nicht schlecht. Es unterstreicht um was es geht: Profis müssen mit dem Sport Geld verdienen. Außerdem wird der "Thomas-Muster-Effekt" verhindert.*

Freilich kann das auch negative Auswirkungen auf bestehende Rennen haben - muss es aber nicht. Ich bin jedenfalls gespannt.

:Blumen: [/SIZE]

Das einzig negative ist aus meiner Sicht an dem Tiering, dass die PTO Rennen ja zulassungsbeschränkt sind in dem Sinne, dass du dich als Pro nicht einfach wie bei jedem Standard 70.3 anmelden kannst, sondern das den Top30/40 vorenthalten ist + ein paar wenige Wildcards.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die sowieso vorne platzierten auch noch verhältnismäßig mehr Punkte sammeln als schlechter gerankte. Der Aufstieg eines jungen Athleten wird somit deutlich langwieriger und oberstes Ziel muss sein in die PTO rennen zu kommen.

tridinski
15.02.2023, 17:36
Das einzig negative ist aus meiner Sicht an dem Tiering, dass die PTO Rennen ja zulassungsbeschränkt sind in dem Sinne, dass du dich als Pro nicht einfach wie bei jedem Standard 70.3 anmelden kannst, sondern das den Top30/40 vorenthalten ist + ein paar wenige Wildcards.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die sowieso vorne platzierten auch noch verhältnismäßig mehr Punkte sammeln als schlechter gerankte. Der Aufstieg eines jungen Athleten wird somit deutlich langwieriger und oberstes Ziel muss sein in die PTO rennen zu kommen.

das ist doch Super aus Sicht PTO
- die Top30 machen PTO-Rennen der obersten Kategorie weils da anständig Kohle zu verdienen gibt
- die Top31-100 machen die Rennen unten drunter weil sie Punkte brauchen um in die Top-Kategorie zu kommen
:Cheese:

Harm
15.02.2023, 18:01
das ist doch Super aus Sicht PTO
- die Top30 machen PTO-Rennen der obersten Kategorie weils da anständig Kohle zu verdienen gibt
- die Top31-100 machen die Rennen unten drunter weil sie Punkte brauchen um in die Top-Kategorie zu kommen
:Cheese:

So steht es doch schon in der Bibel:
Mathäus 25:29
"Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden"

365d
15.02.2023, 18:01
Die PTO feiert mit dem Ranking nur sich selber.
Wenn ich mir diverse Tabellenränge anschaue mit kürzlichen Rennen, da stimmen direkte Vergleiche sehr schlecht.
Mika wurde bei der 70.3 WM 4ter, ist aber "nur" auf Rang 23.
Weil er die "falschen Rennen" macht.
Sie widergibt den aktuellen "Formstand" nicht.

Feanor
15.02.2023, 18:17
Eine Rangliste gibt ja immer die Leistung über einen Zeitraum wieder, keine Momentaufnahme. In vielen Weltranglisten werden ältere Ergebnisse langsam abgewertet, um das vernünftig darzustellen. Außerdem wird eine Mindestanzahl an Wettbewerben gefordert, um gelistet zu werden.
Mika war ja verletzt, daher vermutlich auch wenig Rennen und Punkte.
Um aufstrebende Jungspunde oder publikumswirksame Typen dabei zu haben, wird es mit Sicherheit Wildcards geben.

Es wird vermutlich nicht viele Sportarten geben, bei denen man eine Profilizenz erwirbt und dann gleich bei den Top-Events mitmachen kann, insbesondere dann nicht, wenn er "Profi-only" Veranstaltungen sind.

365d
15.02.2023, 18:26
Eine Rangliste gibt ja immer die Leistung über einen Zeitraum wieder, keine Momentaufnahme. In vielen Weltranglisten werden ältere Ergebnisse langsam abgewertet, um das vernünftig darzustellen. Außerdem wird eine Mindestanzahl an Wettbewerben gefordert, um gelistet zu werden.
Mika war ja verletzt, daher vermutlich auch wenig Rennen und Punkte.
Um aufstrebende Jungspunde oder publikumswirksame Typen dabei zu haben, wird es mit Sicherheit Wildcards geben.

Es wird vermutlich nicht viele Sportarten geben, bei denen man eine Profilizenz erwirbt und dann gleich bei den Top-Events mitmachen kann, insbesondere dann nicht, wenn er "Profi-only" Veranstaltungen sind.

ATP, WTA, PGA geben einen aussagekräftigen Weltranglistenstand wider.
Das macht PTO in keiner Weise.
Vincent Luis der am 9 Dez Bahrain gewonnen hat aber nicht in der PTO ist, wird gar nicht geführt.

sabine-g
15.02.2023, 18:29
Alle Profis (fast alle) finden die PTO total geil - aber nur weil die PTO die Kohle raushaut.
Ohne Moss nix los.

(Insofern alles total nachvollziehbar von den Profis)

kullerich
15.02.2023, 20:03
ATP, WTA, PGA geben einen aussagekräftigen Weltranglistenstand wider.
Das macht PTO in keiner Weise.
Vincent Luis der am 9 Dez Bahrain gewonnen hat aber nicht in der PTO ist, wird gar nicht geführt.

Die oben genannten sind halt "Monopolanbieter", daran arbeitet die PTO noch....

Feanor
15.02.2023, 20:23
ATP, WTA, PGA geben einen aussagekräftigen Weltranglistenstand wider.
Das macht PTO in keiner Weise.
Vincent Luis der am 9 Dez Bahrain gewonnen hat aber nicht in der PTO ist, wird gar nicht geführt.

Die Jungs, die jetzt auf der Liv Tour spielen, bekommen auch keine Weltranglistenpunkte, also kannst Du PGA schon streichen. Es wurde auch diskutiert sie ganz rauszunehmen.
Entweder ist ein Verband so stark, dass alles unter seiner Regie läuft oder das Geld regelt es.

deralexxx
15.02.2023, 20:24
ATP, WTA, PGA geben einen aussagekräftigen Weltranglistenstand wider.
Das macht PTO in keiner Weise.
Vincent Luis der am 9 Dez Bahrain gewonnen hat aber nicht in der PTO ist, wird gar nicht geführt.

Versuch mal ein ATP Tunrier in der Größenordnung Wimbeldon zu machen, was dann in der Rangliste auch entsprechend Punkte gibt. Geht nicht.

Bei PTO dagegen recht einfach, schreib einen Scheck für Preisgeld der entsprechend dem Ranking ist das du erreichen willst, fertig.

Ich denke ich mag das neue Ranking

blogwart
15.02.2023, 20:47
Alle Profis (fast alle) finden die PTO total geil - aber nur weil die PTO die Kohle raushaut.
Ohne Moss nix los.

(Insofern alles total nachvollziehbar von den Profis)

Wie gesagt, ich denke das Ziel der PTO wird eine reine Profi Serie sein. Was dann aus den Events für die Agegrouper wird ist denen egal. Da spielt man jetzt etwas mit einem Ranking System herum, wie es ensure funktioniert und ob es Sinn macht ist nicht so wichtig, denn ob ich als Profi am Ende des Jahres Summe x oder y als Bonus draufbekomme ist letztendlich egal. Das ist eh nur ein Bonus, den es vor der PTO (und dem Milliardär der dahinter steckt) noch gar nicht gab…

moorii
15.02.2023, 20:47
ATP, WTA, PGA geben einen aussagekräftigen Weltranglistenstand wider.
Das macht PTO in keiner Weise.
Vincent Luis der am 9 Dez Bahrain gewonnen hat aber nicht in der PTO ist, wird gar nicht geführt.

Neben der PGA Tour gibt es auch eine Europeantour, eine Asiatour, LIV, etc . Alle haben ein eigenes Ranking. Dazu gibt es ein World Golf Ranking.

Um zB bei der PGA eine Ranking zu haben musst du die sog. Tour Karte haben, sonst wirst du dort nicht im Ranking auftauchen bzw. darfst an vielen Events nicht starten.

Meine Darstellung ist etwas vereinfacht, da das System insgesamt sehr kompliziert ist.

Aber die PGA stellt definitiv keinen aussagekräftigen Weltranglistenstand da.

Von den anderen Sportarten habe ich keine Ahnung.


Ein gerechtes Ranking wird es m.E nie geben.

noam
15.02.2023, 22:48
Wie gesagt, ich denke das Ziel der PTO wird eine reine Profi Serie sein. Was dann aus den Events für die Agegrouper wird ist denen egal. Da spielt man jetzt etwas mit einem Ranking System herum, wie es ensure funktioniert und ob es Sinn macht ist nicht so wichtig, denn ob ich als Profi am Ende des Jahres Summe x oder y als Bonus draufbekomme ist letztendlich egal. Das ist eh nur ein Bonus, den es vor der PTO (und dem Milliardär der dahinter steckt) noch gar nicht gab…

Ich glaube nicht, dass es reine Profirennen auf der MD oder LD geben wird, die halbwegs attraktiv sind. Es glaubt doch niemand, dass eine Gemeinde eine 90km Radrunde und eine 20km Laufrunde für ein Rennen von 40 Profis sperren wird. Bzw wird das Rennen für den Ausrichter dann so teuer, dass es einfach nicht wirtschaftlich ist. Unter dem Strich muss für einen Veranstalter ja auch ein Plus bei rumkommen.

Ich glaube eher, dass einfach ein dritter Player auf den Markt kommt. Ich bin da argumentativ eher beim FreFu der im letzt Pushing Limits Podcast sinngemäß sagte, Profis starten da, wo sie sich mit der Konkurrenz messen können und es sich lohnt. Hier werden die Profifelder entsprechend konzentriert. Gut besetzte Felder ziehen Publikum an. Und wenn ich dann als Agegrouper vor der Entscheidung stehe wo ich starte und dabei ein Rennen mit vielen Zuschauern und einem Top Profifeld im Rennen gegen ein Ironman oder Challenge Rennen mit weniger Stimmung und zwei drei Zugpferden steht bei sonst gleichen Voraussetzungen glaubt FreFu, dass der Agegrouper dann eben zum ersteren geht.

Ich denke Konkurrenz belebt das Geschäft.

NiklasD
16.02.2023, 08:53
Vincent Luis der am 9 Dez Bahrain gewonnen hat aber nicht in der PTO ist, wird gar nicht geführt.

Hast du eine Ahnung warum? Also was muss man tun, wenn man Mitglied in der PTO ist?

Edit: https://stats.protriathletes.org/athlete/vincent-luis

Ist sogar falsch. Er taucht in der RAngliste auf. Hat aber nur 2 MDs gemacht, also 1 Rennen,was quasi als 0 gewertet wird

Steppison
16.02.2023, 10:01
Wie schon gesagt wurde: ohne Moos nix los. Daher ist es doch ein guter Weg, wenn die Profis eine verlässlichere Einkommensquelle erhalten, bei passender Leistung. So gibt es auch einen Gegenspieler zu den hoch gehypten Rennen von Ironman. Wer weiß wie lange dort noch zahlreiche Profis starten. Als AG-Teilnehmer hat man in der Regel eh nicht viel von den Profis. Außer man ist wirklich richtig gut und "in der Nähe der Pros" unterwegs.

Manche Profis waren ja früher gefühlt nur zu 3 - 5 Rennen unterwegs, und wenn man da eben in einem starken Rennen nur 7. wurde, kam eben auch nicht mehr viel Geld rum.

NiklasD
16.02.2023, 11:08
Wie schon gesagt wurde: ohne Moos nix los. Daher ist es doch ein guter Weg, wenn die Profis eine verlässlichere Einkommensquelle erhalten, bei passender Leistung. So gibt es auch einen Gegenspieler zu den hoch gehypten Rennen von Ironman. Wer weiß wie lange dort noch zahlreiche Profis starten. Als AG-Teilnehmer hat man in der Regel eh nicht viel von den Profis. Außer man ist wirklich richtig gut und "in der Nähe der Pros" unterwegs.

Manche Profis waren ja früher gefühlt nur zu 3 - 5 Rennen unterwegs, und wenn man da eben in einem starken Rennen nur 7. wurde, kam eben auch nicht mehr viel Geld rum.

Definitiv. Konkurrenz belebt das Geschäft. Vielleicht überdenkt Ironman dann auch sein Geschäftsmodell, dass die Pros quasi nur Anhängsel sind. Weil es im Triathlon eben etwas besonderes ist, dass profis & AG auf der gleichen Strecke zur gleichen Zeit unterwegs sind. Das ist auch schon ein Argument, womit man gerade Neu-Trias auch locken kann.

365d
16.02.2023, 12:08
Ist sogar falsch. Er taucht in der RAngliste auf. Hat aber nur 2 MDs gemacht, also 1 Rennen,was quasi als 0 gewertet wird
Danke für die INfo!
Ich habe ihn tatsächlich einfach gar nicht auf der Liste gefunden, obwohl er vor zwei Monaten eine 70.3-Kontinentalmeisterschaft gewonnen hat und darum angenommen, er ist nicht bei der PTO.
Aber das zeigt auch, wie "realitätsnah" die Rangliste ist.
Also einer der zehnmal Zehnter wird, ist "besser", als der mehrmalige ITU Weltmeister, der bei einem MD-Ausflug schnell einen Sieg bei einer Kontinentalmeisterschaft einfährt.

Feanor
16.02.2023, 12:56
Danke für die INfo!
Ich habe ihn tatsächlich einfach gar nicht auf der Liste gefunden, obwohl er vor zwei Monaten eine 70.3-Kontinentalmeisterschaft gewonnen hat und darum angenommen, er ist nicht bei der PTO.
Aber das zeigt auch, wie "realitätsnah" die Rangliste ist.
Also einer der zehnmal Zehnter wird, ist "besser", als der mehrmalige ITU Weltmeister, der bei einem MD-Ausflug schnell einen Sieg bei einer Kontinentalmeisterschaft einfährt.

Es dürfte keine Sportart geben, bei der jemand durch ein, zwei Rennen gleich vorne im Ranking ist.

NiklasD
16.02.2023, 12:59
Danke für die INfo!
Ich habe ihn tatsächlich einfach gar nicht auf der Liste gefunden, obwohl er vor zwei Monaten eine 70.3-Kontinentalmeisterschaft gewonnen hat und darum angenommen, er ist nicht bei der PTO.
Aber das zeigt auch, wie "realitätsnah" die Rangliste ist.
Also einer der zehnmal Zehnter wird, ist "besser", als der mehrmalige ITU Weltmeister, der bei einem MD-Ausflug schnell einen Sieg bei einer Kontinentalmeisterschaft einfährt.
In der Liste werden auch nur die Top100 angezeigt. Wenn man nen spezifischen Athleten sucht, geht das über die Suchfunktion oben rechts´auf der WEbiste

Sehe das Problem da nicht. Ist nunmal das Regelwerk der PTO, dass 3 Rennen in die Bewertung einfließen. Was übrigens auch sinnvoll ist, um Ausreißerrennen zu eliminieren. Wenn Athlet XY nur 2 macht, aufgrund von Verletzung oder anderen Prioritäten, dann kann er eben nicht voll bewertet werden.

VOn dem Athleten mit 10 10. Plätzen fließen ja auch nur die besten 3 ein. Es müssen ja irgendwelche objektiven Regeln festgesetzt werden. Ist bei der ITU übrigens ähnlich, dass x-Rennen in das WTCS oder World Ranking eingehen. Da wirst du auch keinen Top10 Platz im Ranking haben, wenn du zwar 2 Rennen gewinnst, aber bei den anderen 4/5 nicht startest. Und das ist in meinen Augen auch völlig in Ordnung so.

365d
16.02.2023, 13:07
Alles richtig, ich wollte nur darauf hinweisen, dass ein Top10-Platz auf der PTO Rangliste nicht gleichbedeutend ist mit "ich gehöre zu den Top10 MD/LD-Triathleten der Welt".
Das wird von einigen so verstanden.

NiklasD
16.02.2023, 13:56
Alles richtig, ich wollte nur darauf hinweisen, dass ein Top10-Platz auf der PTO Rangliste nicht gleichbedeutend ist mit "ich gehöre zu den Top10 MD/LD-Triathleten der Welt".
Das wird von einigen so verstanden.

Ähnliches könntest du vermutlich über jede Rangliste sagen :Cheese:

Also die Sportler die unter den Top10/20 in der PTO Rangliste stehen, stehen da ja nicht ohne Grund. Da landet man auf alle Fälle nicht, wenn man 3x den örtlichen Dorftriathlon gewonnen hat (Außer dieser liefert mehr als 100k Preisgeld ;)

noam
16.02.2023, 13:56
Alles richtig, ich wollte nur darauf hinweisen, dass ein Top10-Platz auf der PTO Rangliste nicht gleichbedeutend ist mit "ich gehöre zu den Top10 MD/LD-Triathleten der Welt".
Das wird von einigen so verstanden.


Aber so funktionieren Ranglisten doch simpel gesagt. Also Bayern wird deutscher Meister, weil sie eben in 34 Spielen die meisten Punkte holen. Nun gewinnt der 1. FC Pusemuckel Hin- und Rückspiel gegen die Bayern, steigt aber ab, weil sie so ziemlich alle anderen Spiele vergurken. Sind sie nun besser als Bayern?


Wer der individuell beste ist, wird man in einer Art Ligabetrieb nie herausfinden. Dafür gibt es eben eine WM, wo sich die qualifizierten unter gleichen Bedingungen messen und den besten ausmachen. Und gleiche Qualibedingungen gehören eben auch dazu.

Helmut S
16.02.2023, 14:07
Ich finde, wir können zum jetzigen Zeitpunkt die neue Regelung nur strukturell und hinsichtlich ihrer möglichen Auswirkungen in der Zukunft bewerten bzw. darüber spekulieren.

Wenn das System mal eine oder zwei Saison lang im "Betrieb" war, dann wird man sehen, wie der Profitriathlon darauf reagiert, und dann kann man auch schauen wie gut das Ranking die Situation im Profitriathlon abbildet.

Jetzt zu sagen, dass Ranking bildet Athleten nicht fair ab, die ohne Kenntnis der neuen 23er Regeln ihre 22er Saison bestritten haben, bringt doch nix. Mal sehen, wie diese Athleten Anfang 24 dastehen und welche Entscheidungen sie getroffen haben.

Ich sehe die PTO Rennen u.a. als Angebot an die Profis. Keiner ist verpflichtet da mitzumachen.

:Blumen:

NiklasD
21.02.2023, 07:24
https://tri-mag.de/szene/pto-tour-2023-european-open-auf-ibiza-und-weniger-preisgeld-pro-wettkampf/

Die PTO hat die European Open bekannt gegeben. Und auch, dass die Preisgelder pro Rennen sinken und weniger Teilnehmer teilnahmeberechtigt sind.

365d
23.02.2023, 04:55
Ich finde es halt schade, dass es sich bei jedem Bericht über ein PTO-Rennen immer ums Preisgeld dreht.
Bei keinem anderen Rennen IM/Challenge/Whatelse wird immer die Kohle erwähnt, nur bei PTO. Als ob es gar nicht um die sportliche Herausforderung geht, sondern nur, dass man damit Kohle und Punkte machen kann.
Und wir monieren an allen Ecken und Enden den Kapitalismus von IM und es gibt Haters ohne Ende. Aber PTO finden alle ganz toll.

Kampfzwerg
23.02.2023, 07:16
Ich finde es halt schade, dass es sich bei jedem Bericht über ein PTO-Rennen immer ums Preisgeld dreht.
Bei keinem anderen Rennen IM/Challenge/Whatelse wird immer die Kohle erwähnt, nur bei PTO. Als ob es gar nicht um die sportliche Herausforderung geht, sondern nur, dass man damit Kohle und Punkte machen kann.
Und wir monieren an allen Ecken und Enden den Kapitalismus von IM und es gibt Haters ohne Ende. Aber PTO finden alle ganz toll.

Hmmmm, einerseits hast du recht.
Andererseits ist aber auch genau das der Punkt mit dem sie sehr aggressiv von Beginn an aufgetreten sind.

Ich selbst weiß noch nicht so genau was ich von der Senkung des Presigeldes halten soll.
Meistens kein gutes Zeichen.
Aber man wird sehen.
:Gruebeln:

Abgesehen vom Preisgeld frag ich mich, warum man das Rennen direkt vor der einzigen offiziell Weltmeisterschaft über die Langdistanz machen muss.
Wenn man wirklich das Beste für Sport und Sportler im Sinn hat wäre eine Einbindung in das WM Rennen doch etwas angebrachter.

Helmut S
23.02.2023, 07:45
Und wir monieren an allen Ecken und Enden den Kapitalismus von IM und es gibt Haters ohne Ende. Aber PTO finden alle ganz toll.

Das mag vielleicht daran liegen, dass die Kohle bei IM hauptsächlich in das Unternehmen fließt und bei der PTO hauptsächlich den Profis zugute kommt.

Triathlon professionalisiert sich gerade. Die PTO trägt hierzu einen gehörigen Teil bei finde ich - zumindest versucht sie es. Ob das am Ende gelingt, wird man sehen.

Bei der Preisgeldsenkung geht es mir wie Kampfzwerg. Ich finde, dass ist das falsche Signal zur Zeit.

:Blumen:

sabine-g
23.02.2023, 08:07
Solange bei den PTOs nur eine Handvoll Profis irgendwo im Nirgendwo durch die Pampa wettkämpft interessiert mich das Ganze überhaupt nicht.

Helmut S
23.02.2023, 08:52
Solange bei den PTOs nur eine Handvoll Profis irgendwo im Nirgendwo durch die Pampa wettkämpft interessiert mich das Ganze überhaupt nicht.

Wann würde es dich denn interessieren?

:Blumen:

sabine-g
23.02.2023, 09:03
Wann würde es dich denn interessieren?


Wenn es Rennen mit Beteiligung des normalen Fußvolks wären, also so wie ich es bei Wettkämpfen gewohnt bin.

NiklasD
23.02.2023, 09:06
Solange bei den PTOs nur eine Handvoll Profis irgendwo im Nirgendwo durch die Pampa wettkämpft interessiert mich das Ganze überhaupt nicht.

Davon scheint die PTO ja auch zum teil wegzugehen. Die US Open werden im Rahmen der US AG Nationals ausgetragen, wo ca. 8.000 Sportler vor Ort sind. Die European Open jetzt im Rahmen der Multisport WM auf Ibiza.

Die Senkung der Preisgelder stört mich insbesondere, da die PTO immer auch propagiert den Sport in der Breite zu fördern. Jetzt wird vor allem aber das Preisgeld für die mittleren Plätze gekürzt. Der Sieger erhält ja weiterhin seine 100k..

flachy
23.02.2023, 09:49
... Die European Open jetzt im Rahmen der Multisport WM auf Ibiza.
...

Aloha,

hat hier schon einmal irgendwer irgendwas von diesem Großereignis jemals gehört?
Die letzte Multi-WM fand ja bekanntermaßen (:cool: ) im weltbekannten Targu Mures statt.
Also der Metropole ca. 50 km von Draculas Geburtsort...
Samorin, Draculahausen, Ibiza, ich schmeiß mich weg:Lachanfall:

Dagegen konnten sportverrückte Locations wie Hamburg, Kopenhagen, London, Nizza, Klagenfurt, Mallorca, Lanzarote usw. usf. wahrscheinlich einfach nichts nennenswertes für dieses seltsame Profidingens aufbieten.

NiklasD
23.02.2023, 10:17
Aloha,

hat hier schon einmal irgendwer irgendwas von diesem Großereignis jemals gehört?
Die letzte Multi-WM fand ja bekanntermaßen (:cool: ) im weltbekannten Targu Mures statt.
Also der Metropole ca. 50 km von Draculas Geburtsort...
Samorin, Draculahausen, Ibiza, ich schmeiß mich weg:Lachanfall:

Dagegen konnten sportverrückte Locations wie Hamburg, Kopenhagen, London, Nizza, Klagenfurt, Mallorca, Lanzarote usw. usf. wahrscheinlich einfach nichts nennenswertes für dieses seltsame Profidingens aufbieten.

Gehört auf jeden Fall. Durch die verschiedenen Sportarten und Meisterschaften kommt ja auch eien vierstellige Anzahl Starter zusammen. Ist auf alle Fälle schon mal was anderes als komplett alleine in Edmonton mit vllt. 200 AG

Die von dir genannten Städte sind bis auf London ja alles bereits IM oder Challenge Rennen. Und ich denke für eine Stadt wie London ist das nicht attraktiv genug bei gefühlt 27 Premier League Vereinen.

craven
23.02.2023, 11:44
Wenn es Rennen mit Beteiligung des normalen Fußvolks wären, also so wie ich es bei Wettkämpfen gewohnt bin.
Das fehlt mir tatsächlich etwas bei der PTO - irgendwie muss ja auch Kohle reinkommen und Ironman zeigt ja dass dies vor allem durch Amateure passiert.
Durch den What-the-Funk-Podcast getriggert habe ich mal geschaut, ob es gute PTO-Alternativen zu Ironman und Challenge gibt (für mich als Amateur).
Is schwierig... Meiner Ansicht nach schade; ich fände einen weiteren großen Player gut und würde mir auch entsprechende AK-Rennen wünschen.


Edit: Ich bräuchte noch nicht mal ne Innenstadt-Location. Tatsächlich nervt mich der Trend zu Großstadt-Events manchmal. Das treibt die Startgelder aufgrund der komplizierten Streckensperrungen in absurde Höhen. Wegen mir dürfte es auch ein Event am Rande einer Kleinstadt sein - klar hats da dann weniger Zuschauer, dafür eben auch mehr Platz.

rookie2003
23.02.2023, 13:47
Zumindest in Bayern und Österreich gibt es eine relativ gute Auswahl an wertigen Events, die großteils schon jahrelang etabliert sind.
Zugegeben hauptsächlich Distanzen bis Mittel.

- Immenstadt
- Ingolstadt
- Obertrum
- Mondsee

Podersdorf hab ich jetzt bewusst nicht genannt. :Lachen2:

Wenn man nicht auf Lari Fari steht bzw. das braucht, sind diese Rennen allemal gut genug um als Saisonhighlights herzuhalten.

Zur RL bzw. Preisgeld PTO:
Ist alles eine private Sache der PTO. Sie stellen das Geld und somit machen sie auch die Regeln.
Auch in anderen Sportarten gilt: Wenn man nicht unter den Top-50 oder so ist, wird es schwierig mit dem Überleben bzw. das als Vollzeitjob (ohne Zusatzeinkommen) länger durchzuhalten.
Ich würde der PTO mal unterstellen, dass sie keine caritativen Interessen haben. :Huhu:

spanky2.0
23.02.2023, 14:07
Jan Frodeno bittet Kristian Blu und Gustav Iden darum, dass sie bei der PTO ein gutes Wort für ihn einlegen, damit er für die PTO European Open eine Wildcard bekommt :Cheese:

https://www.instagram.com/reel/CpAVVAdAg2k/?igshid=YmMyMTA2M2Y=

flachy
23.02.2023, 14:48
...
Die von dir genannten Städte sind bis auf London ja alles bereits IM oder Challenge Rennen. Und ich denke für eine Stadt wie London ist das nicht attraktiv genug bei gefühlt 27 Premier League Vereinen.

Da hast Du Recht und ich hatte meine Intention bezüglich unterirdischer Aufmerksamkeitsgenerierung seitens der Profi-Triathleten nicht gut formuliert.

Neuer Versuch:
Ordne den folgenden Locations die entsprechende Sportart zu.

Paris-Roubaix, Flandernrundfahrt, Tour
New York, Boston, Berlin
Kailua-Kona, Roth, Nizza
Ruhpolding, Antholz, Oberhof
Melbourne, Wimbledon, Roland Garros
Imola, Monaco, Spa-Francorchamps
Camp Nou, Wembley, Bernabeu
...
Samorin, Ibiza, irgendwo in einer Stadt in Südostasien (kein Bock zu googeln, sorry)

Eleonore
23.02.2023, 15:54
Jan Frodeno bittet Kristian Blu und Gustav Iden darum, dass sie bei der PTO ein gutes Wort für ihn einlegen, damit er für die PTO European Open eine Wildcard bekommt :Cheese:

https://www.instagram.com/reel/CpAVVAdAg2k/?igshid=YmMyMTA2M2Y=

Tut mir sehr leid für Frodo seine Konkurrenz um Hilfe bitten zu müssen dass er mitmachen darf. Zeigt aber einmal mehr was für ein großartiger Mensch und Sportler er ist.
Wenn die PTO nicht einlenkt sollten wir sie beukottieren….!

Harm
23.02.2023, 16:57
Tut mir sehr leid für Frodo seine Konkurrenz um Hilfe bitten zu müssen dass er mitmachen darf. Zeigt aber einmal mehr was für ein großartiger Mensch und Sportler er ist.
Wenn die PTO nicht einlenkt sollten wir sie beukottieren….!

Ich glaube nicht, daß Frodo ernsthaft angst hat, nicht nach Ibiza eingeladen zu werden.

triolaf
23.02.2023, 17:14
Für mich ist die PTO, gestartet als eine Art Gewerkschaft, nun ein rein gewinnorientiertes Unternehmen, oder sehe ich das nicht richtig?
Ziel ist es wohl, Gewinne über Fernseheinnahmen zu generieren.
Dazu benötigt die PTO eine genügend große Zielgruppe, die bereit ist, für die TV-Aufnahmen Geld zu bezahlen. Eine Story wird benötigt, nur Sport reicht dafür nicht.
Je Geschlecht können wohl nur bis zu ca. zehn Athleten sinnvoll dauerhaft vermarktet werden. Wie versucht dies die PTO: Starterfeld verringern und gleichzeitig homogen halten sowie eine top TV-Übertragung produzieren.
Funktioniert wie:
Nur noch 20 bis 30 Starter je Wettkampf.
PTO-Punkte für die eigenen PTO-Rennen erhöhen. Dies hält das Starterfeld zusammen und ergibt weniger Durchmischung mit eher unbekannten Gesichtern, denn das läßt sich nicht so einfach vermarkten.
Letztlich profitieren die Top 30 der Welt davon, der Rest nicht. Ab Platz 50 im PTO-Ranking gibt es ab dieser Saison kein Geld mehr. So ist es aber in vielen Sportarten.
Ausblick: Was kommt 2024? Windschattenfreie Rennen über die Mitteldistanz, um die Rennen im TV interessanter zu gestalten– mehr Action?
Nachhaltig ist es auf jeden Fall nicht, wenn eine Gruppe von über 100 Personen um die Welt zu sechs Rennen fliegt. Ein bisschen, wie die Formel 1. Demnächst die Rennen wohl in welchen Ländern?
Was haben wir Altersklassenathleten davon? Ist die PTO ein Wettbewerber von Ironman hinsichtlich der Durchführung von Wettkämpfen? Wohl leider nicht.
Veranstaltet die PTO vielleicht ein Rennen für AK´s auf Hawaii? Wohl eher nicht.
Benötigt die PTO das Unternehmen Ironman? Ja, denn wo sollen sonst die nicht top 30 Athleten ihre Punkte sammeln.
Oder sehe ich das falsch?
Bringt die PTO die Sportart Triathlon weiter? Das wird sich zeigen, für mich noch offen.
Was haben die Athleten ab ca. Platz 50 im Ranking von der PTO?
Das Frodo nicht nach Ibiza eingeladen wird, ist für mich mehr als unwahrscheinlich. Die PTO muss sich vermarkten. Wenn nicht mit Frodo, mit wem dann? Der Post von Frodo ist aus meiner Sicht eher eine Selbstvermarktung.

Feuerrolli69
23.02.2023, 18:31
Zitat triolaf:
....Nachhaltig ist es auf jeden Fall nicht, wenn eine Gruppe von über 100 Personen um die Welt zu sechs Rennen fliegt....

stimmt, 5000 Menschen die um die halbe Weltkugel fliegen um an einem Hobbyevent teilzunehmen ist natürlich richtig Nachhaltig :Lachanfall:
Die, die zu diesen Wettkämpfen fliegen verdienen damit mehr oder weniger ihr Lebensunterhalt wie viele andere Menschen die viel Fliegen auch.



Glück Auf
Rolli

365d
23.02.2023, 19:56
Das mag vielleicht daran liegen, dass die Kohle bei IM hauptsächlich in das Unternehmen fließt und bei der PTO hauptsächlich den Profis zugute kommt.

Oh, du weisst, wie viel Gewinn IM macht, also wie viel Geld IM mit uns am Ende des Jahres verdient? Diese Zahlen waren mir bis heute total unbekannt.
Wäre schön, wenn du die Quelle nennen könntest wo drin steht, wie viel Geld denn bei IM ins Unternehmen fliesst. Also nicht nur fliesst, sondern dann als Dividende ausgeschöft wird, und nicht in Betriebsaufwand wieder die Kasse verlässt.

Helmut S
23.02.2023, 20:09
Oh, du weisst, wie viel Gewinn IM macht, also wie viel Geld IM mit uns am Ende des Jahres verdient? Diese Zahlen waren mir bis heute total unbekannt.
Wäre schön, wenn du die Quelle nennen könntest wo drin steht, wie viel Geld denn bei IM ins Unternehmen fliesst. Also nicht nur fliesst, sondern dann als Dividende ausgeschöft wird, und nicht in Betriebsaufwand wieder die Kasse verlässt.

Das was du mir da unterschieben möchtest, habe ich nicht geschrieben. Ich schrieb: Ins Unternehmen fließt … Ich sprach nicht von Gewinn, von Deckungsbeiträgen oder gar von Ausschüttungen an die Eigner oder irgendetwas sonstiges. Lies bitte nochmal. Danke.

:Blumen:

triolaf
23.02.2023, 20:51
„Wenn 5000 Menschen, die um die halbe Weltkugel fliegen, um an einem Hobbyevent teilzunehmen ist natürlich richtig Nachhaltig.“

Da gebe ich dir völlig recht, dass dies nicht nachhaltig ist, aber lass und doch bitte bei den Berufssportlern bleiben. Die PTO sehe ich vorerst leider nicht mehr als Veranstalter von AK-Veranstaltungen.

Die Frage, die ich aufstellen wollte, war, was und wie verändert die PTO ggf. den Triathlon (für die Berufssportler).

Wir AK`ler sind für die PTO wohl nur als zahlende TV-Kunden von Interesse. Vielleicht sehe ich das aber auch nicht richtig.

Zur Nachhaltigkeit: Hat ein Berufssportler (MD/70.3) aus Deutschland vor zwei/drei Jahren noch Siege und Podiumsplatzierungen im Kraichgau, St. Pölten, Walchsee, Zell am See, Rapperswil, Davos, Immenstadt, Riccione und/oder Luxemburg eingefahren und dort sein „Geld verdient“ indem er mit dem eigenen Auto angereist war, so wird dieser Athlet in zwei/drei Jahren ggf. um die Welt fliegen und an sechs bis acht PTO-Veranstaltungen (in China, Katar, Bahrain ???) ein Vielfaches an Siegprämie verdienen. Er wird aber vielleicht dort dann keine Podestplatzierung mehr erreichen, sondern eher die Plätze 5 bis 10 belegen.

Für ihn sicherlich aus finanzieller Sicht top. Er ist Berufssportler und muss Geld verdienen.

Aber was verändert sich?

Vielleicht ist hier die Chance zu sehen, für die Athleten ab Platz 30 im PTO-Ranking. Die können dann stattdessen dort die Siege einfahren und sind ganz nah dran an uns AK-Sportlern.

Ist halt der Unterschied zwischen Messi, Ronaldo und Co zu, ja zu was?

triolaf
23.02.2023, 21:02
Kennt sich jemand im neuen Ranking der PTO aus?

Wie kann einer der wohl aktuell besten deutschen Mitteldistanzler, Justus Nieschlag, es in die TOP 30 schaffen, wenn er keine Wildcard von der PTO für deren Rennen erhält?

Wenn er auf Gran Canaria und bei den 70.3 WK auf Lanzarote und in Marbella (oder ähnlichen Rennen) es jeweils in die TOP Drei schaffen würde?

Also vielleicht ein Sieg, ein zweiter Platz und ein dritter Platz bei den drei o. g. Rennen.

Wo liegt er dann wohl im PTO-Ranking? Top 30?

noam
23.02.2023, 21:37
Da hast Du Recht und ich hatte meine Intention bezüglich unterirdischer Aufmerksamkeitsgenerierung seitens der Profi-Triathleten nicht gut formuliert.

Neuer Versuch:
Ordne den folgenden Locations die entsprechende Sportart zu.

Paris-Roubaix, Flandernrundfahrt, Tour
New York, Boston, Berlin
Kailua-Kona, Roth, Nizza
Ruhpolding, Antholz, Oberhof
Melbourne, Wimbledon, Roland Garros
Imola, Monaco, Spa-Francorchamps
Camp Nou, Wembley, Bernabeu
...
Samorin, Ibiza, irgendwo in einer Stadt in Südostasien (kein Bock zu googeln, sorry)

Also ich glaube du überschätzt den Wert des Sports abseits der Sport(ler)blase. Ich könnte meine Frau (Sportlehrerin, aber ohne großes Interesse am Profisport) nach den Orten Fragen. Bei den Roten bin ich mir sicher, dass sie diese Ort mit vielem aber nicht den von dir und mir damit fest verbundenen Sportarten verbindet.




Ich glaube auch, dass die heiligen Stätten des Sports generisch wachsen müssen und die meisten davon sind eben schon seit vielen vielen Jahren unglaubliche Events. Die von dir angesproche Tour, zeigt aber auch, dass so ein Event nicht zwingend an einen Ort gebunden sein muss.

Wenn die PTO es schafft, dass sich bei ihnen die besten der besten untereinander messen. Also in jedem Rennen ein kleines Kona stattfindet, kann es funktionieren. Medieninteresse wird dann owhl von alleine kommen. Ich meine Biathlon schauen doch auch genügend Menschen, obwohl es eigentlich nicht viel spannender ist als Triathlon. Die Frage ist halt, wie viel die Nähe von Profis zu AKler im Wettkampf den Triahtlon Spirit ausmacht oder ob das nicht eh nur so eine Langdistanzromantik ist. Im Rahmen der ITU Rennen findet ja auch eine Trennung statt.


IM und auch Challenge sind ja eigentlich da auch einen anderen Weg gegangen. Die haben im Prinzip etablierte Rennen "gekauft" und dort dann Profis Antrittsgagen gezahlt und lohnende Preisgelder ausgelobt, um entsprechende Felder zu generieren.


Und nun muss man sich halt die Frage stellen, womit ich im Endeffekt meine Unkosten decken und vielleicht auch Gewinne erzielen kann. Der bewährte Weg ist eben der, dass ich die Profisfelder über die AKler quersubventioniere. Ein anderer wäre eben Medien mit ins Boot zu bekommen in dem ich spannende Rennen veranstalte, deren Bildmaterial ich an verkaufen kann. Das funktioniert aber eben nur, wenn ich es schaffe die besten immer wieder in großer Zahl an meine Startlinie zu bekommen.

365d
24.02.2023, 07:09
Das was du mir da unterschieben möchtest, habe ich nicht geschrieben. Ich schrieb: Ins Unternehmen fließt … Ich sprach nicht von Gewinn, von Deckungsbeiträgen oder gar von Ausschüttungen an die Eigner oder irgendetwas sonstiges. Lies bitte nochmal. Danke.

:Blumen:

Habe dir nichts unterschieben wollen. Aber wenn du die Bashingsituation von IM begründest, indem du sinngemäss schreibst, IM würde nur selber viel Kohle machen wollen, während PTO alles für die Athleten macht, muss doch bekannt sein, ob das überhaupt so ist.
Welcher Veranstalter verdient unter dem Strich wie viel Geld an einem Event?
Vielleicht schiebt die PTO bei jedem Rennen unterm Strich noch 1Mio Gewinn ein, IM nur 50k? Dann wäre deine Aussage ja völlig falsch?!
Darum hat mich nur wunder genommen, ob du die finanzielle Situation dieser Serien kennst, um so eine Aussage fällen zu können. Wenn du sie kennst, würde ich es schätzen wenn du sie hier mitteilst, ich würde sie auch gerne kennen.

NiklasD
24.02.2023, 07:42
Da hast Du Recht und ich hatte meine Intention bezüglich unterirdischer Aufmerksamkeitsgenerierung seitens der Profi-Triathleten nicht gut formuliert.

Neuer Versuch:
Ordne den folgenden Locations die entsprechende Sportart zu.

Paris-Roubaix, Flandernrundfahrt, Tour
New York, Boston, Berlin
Kailua-Kona, Roth, Nizza
Ruhpolding, Antholz, Oberhof
Melbourne, Wimbledon, Roland Garros
Imola, Monaco, Spa-Francorchamps
Camp Nou, Wembley, Bernabeu
...
Samorin, Ibiza, irgendwo in einer Stadt in Südostasien (kein Bock zu googeln, sorry)

Man muss dem Ganzen ja auch ein wenig eine Chance des Wachstums lassen. Die von dir genannten Beispiele sind seit Jahrzehnten etabliert. Das mit einer Rennserie zu vergleichen, die es so jetzt zum zweiten Mal gibt, ist in meinen Augen nicht ganz richtig.

Man kann sicher vieles auch an der PTO kritisieren, aber ich habe noch nicht gelesen/gehört, dass die PTO propagiert, dass ihre Rennen das größte überhaupt im Triathlon wären. Sie scheinen auf allee Fälle schneller Anpassungen vorzunehmen. Von sterilen Events im letzten Jahr zum Anschluss an größere Veranstaltungen in diesem Jahr. Kann für die Liveübertragung und den Fernsehzuschauer einiges ausmachen, wenn da auch Zuschauer sind und nicht nur die Bäume des Parks.

NiklasD
24.02.2023, 07:44
Kennt sich jemand im neuen Ranking der PTO aus?

Wie kann einer der wohl aktuell besten deutschen Mitteldistanzler, Justus Nieschlag, es in die TOP 30 schaffen, wenn er keine Wildcard von der PTO für deren Rennen erhält?

Wenn er auf Gran Canaria und bei den 70.3 WK auf Lanzarote und in Marbella (oder ähnlichen Rennen) es jeweils in die TOP Drei schaffen würde?

Also vielleicht ein Sieg, ein zweiter Platz und ein dritter Platz bei den drei o. g. Rennen.

Wo liegt er dann wohl im PTO-Ranking? Top 30?

Hier wird sich wohl niemand so genau damit auskennen, da das Ranking ja noch nicht neu erprobt ist.
Er wird auf alle Fälle 3 starke Rennen machen müssen, aber das musste man aktuell auch schon, um ganz vorne mit dabei zu sein.

Helmut S
24.02.2023, 08:06
Aber wenn du die Bashingsituation von IM begründest, indem du sinngemäss schreibst, IM würde nur selber viel Kohle machen wollen, während PTO alles für die Athleten macht

Ich habe das nicht geschrieben, was du interpretierst. Jedenfalls, war das nicht meine Absicht und hier liegt wohl ein Missverständnis des Begriffes "Geldfluß" i.W.S. vor bzw. dieses "sinngemäß" ist in dem Fall nur deine Interpretation.

BTT: Oben wurde ja der How they tain Podcast mit Andrew Messick (https://howtheytrain.podbean.com/e/the-episode/) angesprochen.

Hier nun auch noch der Link zu der gleichen Sendung mit Sam Renouf, CEO der PTO (https://howtheytrain.podbean.com/e/sam-renouf-ceo-of-the-pto/)

:Blumen:

MartinN
24.02.2023, 08:16
Wenn die PTO es schafft, dass sich bei ihnen die besten der besten untereinander messen. Also in jedem Rennen ein kleines Kona stattfindet, kann es funktionieren. Medieninteresse wird dann owhl von alleine kommen. Ich meine Biathlon schauen doch auch genügend Menschen, obwohl es eigentlich nicht viel spannender ist als Triathlon.

Dem würde ich widersprechen. Ich finde Biathlon um einiges kurzweiliger. Renndauer unter einer Stunde oder ähnlich, immer wieder Athleten am Schießstand, Spannung pur und spannend bis zum letzten Schießen. Ich denke, der Vergleich ist nicht so gut gewählt.
Ich bin auch der Meinung, dass eine Triathlon-HD oder LD nicht so gut für die breite Masse zu vermarkten ist. Es tut sich einfach zu wenig. In vier Stunden zweimal Wechselzone und sonst keine Action wird nie medienwirksam werden, wenn man nicht wirklich eingefleischter Fan ist und die Teilnehmer kennt usw.

365d
24.02.2023, 12:50
Aber wenn du die Bashingsituation von IM begründest, indem du sinngemäss schreibst, IM würde nur selber viel Kohle machen wollen, während PTO alles für die Athleten macht,

Ich habe das nicht geschrieben, was du interpretierst.

Was meintest du dann mit:
Das mag vielleicht daran liegen, dass die Kohle bei IM hauptsächlich in das Unternehmen fließt und bei der PTO hauptsächlich den Profis zugute kommt.

NBer
24.02.2023, 14:08
....Ich bin auch der Meinung, dass eine Triathlon-HD oder LD nicht so gut für die breite Masse zu vermarkten ist. Es tut sich einfach zu wenig. In vier Stunden zweimal Wechselzone und sonst keine Action wird nie medienwirksam werden, wenn man nicht wirklich eingefleischter Fan ist und die Teilnehmer kennt usw.

...was der Grund ist, weshalb wir das auch nie bei Olympia sehen werden. Dort muss die ITU sellbst um die OD kämpfen mit 2h Renndauer.....

Helmut S
24.02.2023, 14:14
Was meintest du dann mit:

Ich meinte damit:

"Das mag vielleicht daran liegen, dass die Kohle bei IM hauptsächlich in das Unternehmen fließt und bei der PTO hauptsächlich den Profis zugute kommt."

Wirklich nur das - no hidden agenda. :Blumen:

Die Größenordnungen beider "business" kennst du ja eh.

Das der inbound cash flow aus dem operativen Geschäft mit der Marke IRONMAN um Klassen größer ist als der bei der PTO, ist deshalb doch klar. Die outperformen wohl sogar noch deutlich den in inbound cash flow, wenn man die 10Mio aus der Erstrundenfinanzierung und die 30Mio für 2023 aus der Zweitrundenfinanzierung noch mit dazu nimmt.

Wir reden hier von knapp 70 Rennen vs. vier oder 5 bei der PTO und einem Marken-Merch, der wahrscheinlich nicht zu verachten ist. Wie sich das mit den Einnahmen aus TV Rechten und dem eigenen Streaming Service bei der PTO entwickelt, wird man 2023 sehen. Es is hier ja Warner in der zweiten Runde eingestiegen.

Ob der gesamte inbound cash flow bei IM zur Kostendeckung der Veranstaltungen, für die Gehälter des Managements oder die Gewinne oder für sonst was drauf geht, wollte ich damit nicht sagen. Is ja aber auch bei der Betrachtung egal.

Wenn dich interessiert, was so in 2022 an Preisgeldern an die Profis ausgeschüttet worden sind, kann man das sehr leicht im Netz nachlesen. Z.B. bei Thorsten Raddes "Deep Dive Into the 2022 Triathlon Money List" (https://www.trirating.com/deep-dive-into-the-2022-triathlon-money-list/)


:Blumen:

365d
24.02.2023, 15:09
Wirklich nur das - no hidden agenda. :Blumen:

Hidden agenda??
Sorry, wo ist der Unterschied zwischen:

IM würde nur selber viel Kohle machen wollen, während PTO alles für die Athleten macht,

und

dass die Kohle bei IM hauptsächlich in das Unternehmen fließt und bei der PTO hauptsächlich den Profis zugute kommt.

Und dann hab ich noch "sinngemäss" geschrieben.
Klar, Deutsch ist für mich Fremdsprache, aber diesen Unterschied erkenne ich jetzt wirklich nicht.
:confused:

Harm
24.02.2023, 15:10
Vielleicht sollte man bei allen Kommentaren wie "die PTO gibt die Gewinne an die Profi-Sportler weiter" nicht vergessen, wer hinter der PTO steckt.
1) Mikel Moritz, laut Forbes Magazin einer der gößten Venture Capitalists" derzeit
2) Charles Adamo: er war massgeblich verantwortlich, daß der Name PTU (U für Union-Gewerkschaft) in PTO umgeändert wird
3) Sam Renouf der durch seine Zeit als CEO bei "Active Network" fast 10 Jahre Venture Capital Erfahrung in die PTO bringt

Das klingt alles nicht wirklich nach der Vorstandsriege einer Charity Organisation.

Meine persönliche Meinung: Da die zahlenden Teilnehmer bei Triathlon Events gut von Challenge und Ironman bedient werden, fokussiert sich die PTO auf Medien- und Fernseheinnahmen als Einnahmequelle. Das scheint mit Discovery/Eurosport ja auch zu funktionieren. Der Erfolg des Formats Collins Cup muss sich wohl erst noch einstellen.

Ziel des Herrn Moritz scheint zu sein, die Marke PTO entsprechend aufzuwerten und dann an einen neuen Investor zu verkaufen.

Helmut S
24.02.2023, 15:25
Hidden agenda??
Sorry, wo ist der Unterschied zwischen:

IM würde nur selber viel Kohle machen wollen, während PTO alles für die Athleten macht,

und

dass die Kohle bei IM hauptsächlich in das Unternehmen fließt und bei der PTO hauptsächlich den Profis zugute kommt.


Wenn du den Unterschied nicht verstehst, kann ich dir leider nicht weiter helfen. Ich kann es nicht besser erklären, als ich es im vorherigen Post getan habe. Sorry.

Es is mir auch nicht besonders wichtig ehrlich gesagt, warum IM angeblich von vielen als schlecht gesehen wird, während die PTO als die Guten gesehen wird - angeblich. Ich finde alles gut, was dem Triathlon Sport dient. :Blumen:

Edit: Eine Idee is mir noch eingefallen, vielleicht hilft das ja. Also: Alles Geld aus Verträgen über Recht, Einnahmen aus Veranstaltungen, Spenden oder sonstigen Transaktionen fließt in das Unternehmen hinzeigen. Bei IM sagen wir sind das 100 Mio im Jahr 2022. Mit dem Geld passiert irgendwas. Unter anderem auf der Kostenseite steht bei IM ca. 5 Mio Preisgeld für Pros. Bleiben 95 Mio, mit denen im Unternehmen was anderes passiert. Was auch immer. Sicher alles gut und alles berechtigt. D.h. das Geld fließt hauptsächlich ins Unternehmen - für was auch immer.

Bei der PTO sind im Jahr 2022 wieviel Mios reingeflossen? Einnahmen aus 4 oder 5 Veranstaltungen. Dann noch Gelder aus TV Rechten Collins Cup vielleicht? Und die 10 Mio VC von Moritz. Keine Ahnung was da raus kommt. 15 Mio? Wenn überhaupt. Davon 5 Mio Preisgeld. Das dürfte der größte Batzen auf der Kostenseite der PTO sein. Deshalb meinte ich, entsteht vielleicht hat der Eindruck, den du empfindest. So, jetzt is aber gut. Lauftraining wartet.

Helmut S
24.02.2023, 15:27
Vielleicht sollte man bei allen Kommentaren wie "die PTO gibt die Gewinne an die Profi-Sportler weiter"

Wer hat denn nun das angeblich wieder geschrieben?

:Blumen:

blogwart
03.03.2023, 18:36
Ich hatte es ja weiter vorne schon geschrieben: Für mich ist die Mittel- bis Langfristige Intension der PTO, die Profis an sich zu reißen und sie von den AK‘s, respektive IM und Challenge zu trennen. Dann verschiedene Main Events wie Kona, etc. für die Profis mediengerecht zu präsentieren und zu vermarkten. Damit würde auch das Problem Zwei-Tagesveranstaltung Kona wegfallen. Somit findet eben ein reiner Kona Profi Event statt, der durch TV-Einnahmen finanziert wird und gut. Einen eventuellen AK Event kann dann machen wer will, die PTO interessiert das dann nicht mehr. Schließlich braucht man für die TV Übertragung bisher auch keine AK‘s.

Für die Profis ein super System, da sie mehr Kohle verdienen seit die PTO die dicken Präimien auszahlt. Durch eine noch bessere Vermarktung, siehe oben, steigen die Prämien, Start- oder auch Preisgelder.

Jetzt könnte man sagen, alles schön und gut, aber die Auswirkungen auf den Triathlonsport der AK‘s, denke ich, werden dann verheerend sein.

Dann evtl. Szenario: IM Frankfurt, IM Hamburg, Roth etc. ohne (nennenswerte) Profis: Kein TV, keine Sponsoren, nicht finanzierbar, nur mit Teilnehmergebühren der AK‘s nicht möglich, die Events verschwinden.

Stimmt, ist nur meine Meinung, aber wäre ich die PTO (mit deren Kohle), würde ich es genau so machen um ein richtig profitables (konkurrenzloses) Business mit / für die Profis aufzubauen. Die PTO braucht und will keine AK‘s, das ergibt sich schon aus dem Zweck der Vereinigung.

Bin mal gespannt was ihr dazu meint ?

LisaH
03.03.2023, 20:22
Bin mal gespannt was ihr dazu meint ?
Woher sollen die Pros der Zukunft kommen?

moorii
03.03.2023, 21:29
Ich hatte es ja weiter vorne schon geschrieben: Für mich ist die Mittel- bis Langfristige Intension der PTO, die Profis an sich zu reißen und sie von den AK‘s, respektive IM und Challenge zu trennen. Dann verschiedene Main Events wie Kona, etc. für die Profis mediengerecht zu präsentieren und zu vermarkten. Damit würde auch das Problem Zwei-Tagesveranstaltung Kona wegfallen. Somit findet eben ein reiner Kona Profi Event statt, der durch TV-Einnahmen finanziert wird und gut. Einen eventuellen AK Event kann dann machen wer will, die PTO interessiert das dann nicht mehr. Schließlich braucht man für die TV Übertragung bisher auch keine AK‘s.

Für die Profis ein super System, da sie mehr Kohle verdienen seit die PTO die dicken Präimien auszahlt. Durch eine noch bessere Vermarktung, siehe oben, steigen die Prämien, Start- oder auch Preisgelder.

Jetzt könnte man sagen, alles schön und gut, aber die Auswirkungen auf den Triathlonsport der AK‘s, denke ich, werden dann verheerend sein.

Dann evtl. Szenario: IM Frankfurt, IM Hamburg, Roth etc. ohne (nennenswerte) Profis: Kein TV, keine Sponsoren, nicht finanzierbar, nur mit Teilnehmergebühren der AK‘s nicht möglich, die Events verschwinden.

Stimmt, ist nur meine Meinung, aber wäre ich die PTO (mit deren Kohle), würde ich es genau so machen um ein richtig profitables (konkurrenzloses) Business mit / für die Profis aufzubauen. Die PTO braucht und will keine AK‘s, das ergibt sich schon aus dem Zweck der Vereinigung.

Bin mal gespannt was ihr dazu meint ?

Die PTO versucht doch gerade die Rennen auch für AKler attraktiv zu machen. PTO Rennen sollen dieses Jahr bereits in große AK events eingebunden werden. Das widerspricht deiner These doch sehr.

Kampfzwerg
03.03.2023, 21:36
Die PTO versucht doch gerade die Rennen auch für AKler attraktiv zu machen. PTO Rennen sollen dieses Jahr bereits in große AK events eingebunden werden. Das widerspricht deiner These doch sehr.

PTO Rennen in AK Events eingebunden.
Du sagst es.
Andersrum wäre es ein Move der PTO. So versucht man lediglich irgendwie, irgendwo Anschluss zu bekommen.
PTO Rennen mit eigenem AK Event ist letztes Jahr in Kanada grandios gescheitert. 🤷🏻*♂️

blogwart
05.03.2023, 15:59
Also wenn ich die Events auf der PTO Seite anschaue, dann ist z.B. der European Open Event auf Ibiza. Das ist ein eigener Event, nicht irgendwo anders eingebunden oder liege ich da falsch?

Ich würde mich ja freuen, wenn ich mich täuschen würde, aber für mich sieht das System PTO zu sehr nach „eigene Suppe kochen“ aus.

deralexxx
05.03.2023, 17:23
Also wenn ich die Events auf der PTO Seite anschaue, dann ist z.B. der European Open Event auf Ibiza. Das ist ein eigener Event, nicht irgendwo anders eingebunden oder liege ich da falsch?

Ich würde mich ja freuen, wenn ich mich täuschen würde, aber für mich sieht das System PTO zu sehr nach „eigene Suppe kochen“ aus.


Die erstmals ausgetragenen PTO European Open finden am 6. Mai 2023 auf der spanischen Baleareninsel Ibiza statt. Die Rennen gehen über die 100 km-Distanz (2 km Schwimmen, 80 km Radfahren, 18 km Laufen) und werden im Rahmen der World Triathlon Multisport WM ausgetragen, die von 29. April bis zum 7. Mai 2023 auf Ibzia stattfindet.


https://www.tri2b.com/triathlonnews/detail/article/ibiza-wird-austragungsort-der-ersten-pto-european-open-9895/

blogwart
05.03.2023, 20:21
https://www.tri2b.com/triathlonnews/detail/article/ibiza-wird-austragungsort-der-ersten-pto-european-open-9895/

Ok, danke für die Info. Was mir da aber auffällig vorkommt und zu meiner These passen würde: Die Triathlon Multisport WM wird als WM dann wohl ein Event sein, der nur über Quali Zutritt erlaubt, denke ich. Dazu ist es weder ein IM noch ein Challenge Event…. Also ein „richtiger“ AK Event an dem jeder mitmachen kann ist was anderes…

Wie das wohl bei den US Open und Asia Open gelagert ist ?

Ein Schelm der Böses dabei denkt ;-)

deralexxx
05.03.2023, 21:00
Ok, danke für die Info. Was mir da aber auffällig vorkommt und zu meiner These passen würde: Die Triathlon Multisport WM wird als WM dann wohl ein Event sein, der nur über Quali Zutritt erlaubt, denke ich. Dazu ist es weder ein IM noch ein Challenge Event…. Also ein „richtiger“ AK Event an dem jeder mitmachen kann ist was anderes…

Wie das wohl bei den US Open und Asia Open gelagert ist ?

Ein Schelm der Böses dabei denkt ;-)

Ja ich glaube auch das ist eben Multisport WM; nicht Triathlon WM; aber immerhin werden dann dort vor Ort ein paar Sportler sein die vllt im Start- Zielbereich Stimmung machen könnten.

blogwart
06.03.2023, 10:07
Ja ich glaube auch das ist eben Multisport WM; nicht Triathlon WM; aber immerhin werden dann dort vor Ort ein paar Sportler sein die vllt im Start- Zielbereich Stimmung machen könnten.

Mir geht es nicht darum ob da Stimmung ist oder nicht. Jeder PTO Event der zukünftig fern von den „üblichen“ Triathlon Events stattfindet, vermindert die Chance auf gut besetzte IM & Challenge Events. Denn wie auch bei uns AK‘lern, können auch die Pros nur eine geringe Anzahl an Events pro Jahr machen und „fehlen“ dann bei den IM & Challenge Rennen.

NiklasD
06.03.2023, 10:29
Die Zugangsvoraussetzung für die Multisport WM ist in Deutschland zumindest nur die Mail an die DTU. In anderen Ländern wird das glaube ich teilweise strenger gehandhabt.

Wenn die Pros IM/Challenge den Rücken zukehren, dann liegt das aktuell einfach daran, dass die Rennen finanziell immer weniger attraktiv werden. Es geht dann dazu über ein Rennen für die Hawaii/70.3 WM Quali zu machen und stattdessen aus den großen PTO Geldtöpfen zu fischen.

Ist natürlich für die Pros interessant, die in der 2. und 3. reihe sind und somit evtl. eher bei ins Preisgeld bei kleineren IM Rennen rutschen.

flachy
10.03.2023, 16:48
Collins Cup findet jetzt vermutlich im November in der Triathlonhochburg Marrakesch, Marokko, statt.
Quelle Tri247 sowie Aussage Sam Laidlow.

Ironman hatte sich dort an einem 70.3 versucht, der 2019 einmalig stattfand, immerhin über 2.100 Finisher...

Helmut S
10.03.2023, 19:03
Collins Cup findet jetzt vermutlich im November in der Triathlonhochburg Marrakesch, Marokko, statt.
Quelle Tri247 sowie Aussage Sam Laidlow.


Wenn man immer nur in den Triathlonhochburgen geblieben wäre, gäbe es heute Köln und Immenstadt. :Lachen2: Marokko ist ein sicheres Reiseland und hat gute Infrastruktur. :Blumen:

rookie2003
10.03.2023, 19:48
Collins Cup findet jetzt vermutlich im November in der Triathlonhochburg Marrakesch, Marokko, statt.
Quelle Tri247 sowie Aussage Sam Laidlow.

Ironman hatte sich dort an einem 70.3 versucht, der 2019 einmalig stattfand, immerhin über 2.100 Finisher...

Ja, das ist seit November ein mehr oder eher weniger gut gehütetes Geheimnis in Prokreisen.
Ist ja auch kein Zufall, das die Norboys plötzlich Marokko als neues Go-To Trainingsdominizil entdeckt haben, wobei noch gar nicht klar ist, ob sie dort starten werden mit dem Parisdings und so.

Aber es wird einigen Lärm um das Event mit ihnen geben.

Helmut S
10.03.2023, 20:07
Ist ja auch kein Zufall, das die Norboys plötzlich Marokko als neues Go-To Trainingsdominizil entdeckt haben,

Genau. Wie stark das mit dem PTO Ding zusammenhängt weiß ich nicht. Marokko is aber als Höhentrainingslager nicht sooo unbekannt. Der DLV fährt da schon ewig hin und völlig unbekannt ist Marokko diesbezüglich bei Triathleten wohl auch nicht, halt mehr im ITU/OD Umfeld. Mit Jawad Abdelmoula kommt auch ein doch recht starker Athlet aus Marokko. Er ist im aktuellen World Ranking immerhin auf 17: https://www.triathlon.org/rankings/world_triathlon_rankings/male

:Blumen:

flachy
29.04.2023, 14:46
Aloha Team,

hab gerade gelesen, dass der aktuelle Kona-Zweite das PTO-Rennen kommende Woche wegen Umzugsstress abgesagt hat.
Bei der Challenge hatte er ja noch ein Weltklassefeld komplett zerlegt.
Da schien ihn der Stress noch nicht so beeinträchtigt zu haben.
Gibt's dazu mehr Infos, ist hier jemand besser vernetzt?
Wenn nicht, finde ich diese Begründung - speziell nach den Ereignissen der letzten Tage - sehr unglücklich gewählt.

Als Laie erinnert mich diese Aussage stark an Luc Van Lierde um 1997, als dieser kurzfristig aus Kona wieder abreiste, weil seine Saucony Wettkampfschuhe nicht rechtzeitig eingetroffen sein sollen. In Roth knallte er kurz vorher noch mit einer 7:50h über die Strecke, Marathon war damals ohne Carbonschuhe mit 2:36h bereits deutlich unter 2:40...

P.S.:
97 war auch das erste Jahr, dass Ironman auf Hawaii Blut-Dopingtests mit Fokus auf EPO-Missbrauch eingeführt hatte...

Nole#01
29.04.2023, 15:55
Aloha Team,

hab gerade gelesen, dass der aktuelle Kona-Zweite das PTO-Rennen kommende Woche wegen Umzugsstress abgesagt hat.
Bei der Challenge hatte er ja noch ein Weltklassefeld komplett zerlegt.
Da schien ihn der Stress noch nicht so beeinträchtigt zu haben.
Gibt's dazu mehr Infos, ist hier jemand besser vernetzt?
Wenn nicht, finde ich diese Begründung - speziell nach den Ereignissen der letzten Tage - sehr unglücklich gewählt.
Genau den gleichen Gedanken hatte ich auch, also ich seinen Post gesehen hsbe.

NiklasD
29.04.2023, 16:38
Finde es aber auch ein zu viel Verschwörung jetzt in alles etwas rein zu interpretieren, wenn es keinerlei Anhaltspunkte dafür gibt. Unterm How they train Post dazu hat Sam Laidlow selber drunter kommentiert und seinem Ärger ein wenig Dampf abgelassen, weil die Leute da das gleiche spekulieren. Dazu auch in seiner Story.

Es soll auch einfach persönliche Umstände geben, die wichtiger sind als jedes noch so wichtige Rennen. Sei es ein familiärer Todesfall oder ähnliches.

Genussläufer
29.04.2023, 16:46
P.S.:
97 war auch das erste Jahr, dass Ironman auf Hawaii Blut-Dopingtests mit Fokus auf EPO-Missbrauch eingeführt hatte...

van Lierde folgte dem Training von Jan Olbrecht. Dieser war ein Schüler von Alois Mader, dem Begründer der Kölner Schule. Hier mal ein Ausschnitt eines Berichts:

"Epo bringt überhaupt nichts." Lance Armstrong wäre ohne das Mittel, das den Transport des Sauerstoffs im Blut verbessert, genauso gut gewesen, ist Mader überzeugt. Warum sich trotzdem so viele mit Epo dopen? "Radfahrer sind abergläubisch."

zitiert aus:

https://www.zeit.de/2013/34/doping-menschenversuche-aerzte-athleten/seite-3

van Lierde war super trainiert. Der brauchte so einen Quatsch doch nicht ;)

flachy
29.04.2023, 17:42
Finde es aber auch ein zu viel Verschwörung jetzt in alles etwas rein zu interpretieren, wenn es keinerlei Anhaltspunkte dafür gibt...

Für diversen Verschwörungskram gibt es wahrscheinlich selbst hier im TSF seriösere Fachleute als mich.:Blumen:
Meine Position zum Thema sehe ich inhaltlich eher durch die Kolumne der TAZ repräsentiert.
https://taz.de/Entruestung-ueber-Dopingbekenntnisse/!5928928/

Ich glaube zum Beispiel auch nicht, dass die drei Norweger der schöneren Bilder für ihre Sponsoren wegen von der sowieso schon am Arsch der Welt befindlichen spanischen Hochebene ins noch viel entferntere, marokkanische Hochland gegangen sind.
Irgendwo in Kenia auf der Höhe soll's ja auch ganz schön (weit weg) sein...

Globe84
29.04.2023, 22:23
die Taz-Kolumne ist doch ein schlechter Scherz.

Chartier war doch eben nicht ehrlich und hat nicht ausgepackt. Stattdessen die selben Floskeln von wegen alleine gekauft, alleine verabreicht und natürlich erst nach seinen Erfolgen, so dass er die Prämien usw alles behalten kann...

da jetzt wie in dem Artikel noch zu schreiben es bräuchte mehr Leute wie Collin Chartier setzt dem ganzen doch die Krone auf....

bzgl. der Kritik des Aritkels an den Aussagen von Frodeno und Lange: das ist doch einfach nur einfach ein Statement von Medienberater; man glaubt einfach dass die Follower, Fans so eine Aussage hören wollen; wenn man sich nicht äußert wird man gleich kritisch beäugt. daher ist man doch quasi gezwungen so etwas zu schreiben

bzgl deines 1.Instinktes bzgl des Rückzugs von Sam Laidlow muss ich auch sagen, dass das meine 1.Assoziation war.

rennrentner
30.04.2023, 16:22
die Taz-Kolumne ist doch ein schlechter Scherz.

Chartier war doch eben nicht ehrlich und hat nicht ausgepackt. Stattdessen die selben Floskeln von wegen alleine gekauft, alleine verabreicht und natürlich erst nach seinen Erfolgen, so dass er die Prämien usw alles behalten kann...

da jetzt wie in dem Artikel noch zu schreiben es bräuchte mehr Leute wie Collin Chartier setzt dem ganzen doch die Krone auf....

bzgl. der Kritik des Aritkels an den Aussagen von Frodeno und Lange: das ist doch einfach nur einfach ein Statement von Medienberater; man glaubt einfach dass die Follower, Fans so eine Aussage hören wollen; wenn man sich nicht äußert wird man gleich kritisch beäugt. daher ist man doch quasi gezwungen so etwas zu schreiben

bzgl deines 1.Instinktes bzgl des Rückzugs von Sam Laidlow muss ich auch sagen, dass das meine 1.Assoziation war.

Direkt nach der Absage hätte man nen Kontrolleur zum Sam schicken sollen. Für mich stinkt das alles auch gewaltig.

NiklasD
30.04.2023, 17:01
Direkt nach der Absage hätte man nen Kontrolleur zum Sam schicken sollen. Für mich stinkt das alles auch gewaltig.

Weil es vorher kein Doping und keine Tests gab? Vermutlich wurde er gerade nach der Challenhe Gran Canaria als Sieger zuletzt getestet. ;) Es gibt keinerlei Indizien außer eine Absage wegen persönlicher Gründe (und das kann wie gesagt alles sein). Lasst mal die Kirche im Dorf.

Lest lieber seinen Kommentar unter dem Post: https://www.instagram.com/p/Crln8vSPuwd/?igshid=YmMyMTA2M2Y=

rennrentner
30.04.2023, 17:18
Weil es vorher kein Doping und keine Tests gab? Vermutlich wurde er gerade nach der Challenhe Gran Canaria als Sieger zuletzt getestet. ;) Es gibt keinerlei Indizien außer eine Absage wegen persönlicher Gründe (und das kann wie gesagt alles sein). Lasst mal die Kirche im Dorf.

Lest lieber seinen Kommentar unter dem Post: https://www.instagram.com/p/Crln8vSPuwd/?igshid=YmMyMTA2M2Y=

Klar kann das alles sein. Absolut richtig.
Und auch dass er Dreck am stecken hat kann sehr gut sein.
Ein derartiges Verhalten gab's s schon öfter.
Und warum die Kirche im Dorf lassen?
Ist doch jetzt der perfekte Zeitpunkt um richtig Druck auf die Profis aufzubauen.
Dass das für die unangenehm ist... Fair enough.
Aber Druck führt schonmal zu Fehlern. Und dadurch entlarven sich die schwarzen Schafe.
Den weißen Schafen kann das doch nur recht sein und deshalb sollten sie ein Interesse dran haben, dass jetzt richtig Druck gemacht wird. Sie sind ja sauber und haben nix zu befürchten. Eigentlich soten ja die diejenigen sein, die den Druck so richtig aufkochen lassen....

NiklasD
30.04.2023, 21:30
Ist doch jetzt der perfekte Zeitpunkt um richtig Druck auf die Profis aufzubauen.
Dass das für die unangenehm ist... Fair enough.
Aber Druck führt schonmal zu Fehlern. Und dadurch entlarven sich die schwarzen Schafe.

Druck aufbauen gerne, aber dann lieber durch die Anti-Doping-Labore und Behörden und nicht durch den Internetmob, der jetzt jeden Sportler_in bei jedem Rennen oder Rennabsage durchs Dorf treibt.

flachy
30.04.2023, 22:02
Druck aufbauen gerne, aber dann lieber durch die Anti-Doping-Labore und Behörden und nicht durch den Internetmob, der jetzt jeden Sportler_in bei jedem Rennen oder Rennabsage durchs Dorf treibt.

Investigative Journalisten, die in der Szene recherchieren anstatt Werbetexte von Nahrungsergänzungsmitteln in ihren Podcasts bis zum Fremdschämen ablesen, wären deutlich wirkungsvoller als zahnlose Post-Race-Kontrollen...

Im aktuellen Breakfast with Bob, aufgezeichnet am Montag und soeben online gestellt, ist es zumindest noch sinngemäß "seine (Sam Laidlow's) Pflicht zu racen beginnend mit der European Open", so ab Minute 11...
https://youtu.be/KDo6HD9KRPs
Da muss der Umzugsstress dann leider in der Tat völlig unerwartet des nächtens auf ihn eingebrochen sein...

Bob fragt im Gespräch übrigens auch nach den Gründen seiner extremen Verbesserung im Lauf auf Hawaii.
Sam begründet dies mit Training und gaaaanz viel Trinken sowie der kürzeren Zeit, die er letzten Oktober schlussendlich unterwegs war.

Good night :Blumen:

NiklasD
30.04.2023, 22:16
Investigative Journalisten, die in der Szene recherchieren anstatt Werbetexte von Nahrungsergänzungsmitteln in ihren Podcasts bis zum Fremdschämen ablesen, wären deutlich wirkungsvoller als zahnlose Post-Race-Kontrollen...

Was den Journalismus angeht bin ich voll bei dir. Das fehlt im Triathlon leider vollständig. Beim Trimag habe ich oft den Eindruck dass das selber mehr Fans seien als Journlisten. Andererseits muss für tatsächlichen investigativen Journalismus auch immer Geld und Man/Woman Power vorhanden sein. Das kann man nicht mal eben so machen.

Aber sofern es Gerüchte in der profiszene gibt, sollte man denen zumindest nachgehen.

Die Anzahl an Tests der deutschen Athleten sieht zumindest nach dem, was so Laura Philipp, FreFu, PL5 oder Jannik Schaufler gepostet haben, relativ vernünftig aus. Aber das deutsche System ist hier ja doch auch eher ein Vorbild. In anderen Ländern sieht das vermutlich ganz anders aus.

Helmut S
03.05.2023, 10:17
Jack Kelly von "How they train" hat gerade nen kleinen Beef mit Laura Phillipp, weil er gepostet hat, dass sie womöglich auch nicht beim Rennen auf Ibiza startet wegen Krankheit.

Laura is angefressen, weil sie es zuerst posten möchte, wenn es denn so is.


https://www.instagram.com/p/Crv6XbiPes6/

NiklasD
03.05.2023, 10:53
Jack Kelly von "How they train" hat gerade nen kleinen Beef mit Laura Phillipp, weil er gepostet hat, dass sie womöglich auch nicht beim Rennen auf Ibiza startet wegen Krankheit.

Laura is angefressen, weil sie es zuerst posten möchte, wenn es denn so is.


https://www.instagram.com/p/Crv6XbiPes6/

Das ist schon ein wenig albern sich darüber zu echauffieren. Sowas ist der Job von "Journalisten" sowas vor einem Rennen auch rauszufinden.

So entsteht auch ein wenig mehr Berichterstattung um die Rennen statt nur das Posten von Startlisten, Rennberichten und Ergebnissen. Passiert in anderen Sportarten ständig und sehe da auch nichts verwerfliches, wenn er das sogar durch mehrere Quellen bekommen hat.

iChris
03.05.2023, 11:39
Das ist schon ein wenig albern sich darüber zu echauffieren. Sowas ist der Job von "Journalisten" sowas vor einem Rennen auch rauszufinden.

So entsteht auch ein wenig mehr Berichterstattung um die Rennen statt nur das Posten von Startlisten, Rennberichten und Ergebnissen. Passiert in anderen Sportarten ständig und sehe da auch nichts verwerfliches, wenn er das sogar durch mehrere Quellen bekommen hat.

Naja ob das der Job ist von "Journalisten" irgendwelche "Roumors" zu verteilen :Gruebeln:
Man hätte sie ja einfach für ein Statement anfragen können - scheint wohl nicht mehr der Zeitgeist von 2023 zu sein.

NiklasD
03.05.2023, 11:48
Naja ob das der Job ist von "Journalisten" irgendwelche "Roumors" zu verteilen :Gruebeln:
Man hätte sie ja einfach für ein Statement anfragen können - scheint wohl nicht mehr der Zeitgeist von 2023 zu sein.

Finde schon, dass es legitim ist das zu veröffentlichen, wenn das über mehrere Quellen verifiziert wurde. Ist schließlich auch Berichterstattung um das Rennen rum und nichts, was irgendein illegaler Vorwurf wäre. So entsteht meistens ja auch Berichterstattung, weil über verschiedene Quellen an den Journalisten heran getragen werden.
Vor jedem Bundesligaspiel gibt es Gerüchte, welcher Topspieler jetzt doch nicht spielen kann, weil er erkrankt/verletzt ist.

Der Zeitgeist von 2023 ist eben scheinbar nicht mehr, dass im Triathlon die Athleten_innen zu 100% bestimmen können, wie die Berichterstattung über sie aussieht. Das war ja doch lange usus und eher ungewöhnlich.

Hat gestern ja noch fleißig healthy AG1 Post gemacht. Lieber über social media den Fans vorgaukeln man wäre gesund, statt zu sagen, dass man nicht fit ist.

rennrentner
03.05.2023, 12:20
Finde schon, dass es legitim ist das zu veröffentlichen, wenn das über mehrere Quellen verifiziert wurde. Ist schließlich auch Berichterstattung um das Rennen rum und nichts, was irgendein illegaler Vorwurf wäre. So entsteht meistens ja auch Berichterstattung, weil über verschiedene Quellen an den Journalisten heran getragen werden.
Vor jedem Bundesligaspiel gibt es Gerüchte, welcher Topspieler jetzt doch nicht spielen kann, weil er erkrankt/verletzt ist.

Der Zeitgeist von 2023 ist eben scheinbar nicht mehr, dass im Triathlon die Athleten_innen zu 100% bestimmen können, wie die Berichterstattung über sie aussieht. Das war ja doch lange usus und eher ungewöhnlich.

Hat gestern ja noch fleißig healthy AG1 Post gemacht. Lieber über social media den Fans vorgaukeln man wäre gesund, statt zu sagen, dass man nicht fit ist.

Jetzt könnte man sagen, da fängt das Bescheissen schon an.
Bei slowtwitch lernt man übrigens, dass paddi und lauri dem sami beim umziehen helfen.

NiklasD
03.05.2023, 12:24
Jetzt könnte man sagen, da fängt das Bescheissen schon an.
Bei slowtwitch lernt man übrigens, dass paddi und lauri dem sami beim umziehen helfen.

Finde es gewissermaßen legitim, wenn man erstens seinen Sponsor repräsentieren will und gleichzeitig der Konkurrenz nicht zeigen will, dass man nicht fit ist.

Aber ich kann mich nicht darüber beschweren, wenn Triathlon Medien darüber berichten, dass man doch nicht fit ist, weil man das selber verkünden will.

Helmut S
03.05.2023, 12:27
Aber ich kann mich nicht darüber beschweren, wenn Triathlon Medien darüber berichten, dass man doch nicht fit ist, weil man das selber verkünden will.

Keine Ahnung, aber vielleicht geht es ja heutzutage darum, dass derjenige, der es zuerst verkündet, die meisten Klicks kriegt?

:Blumen:

tridinski
03.05.2023, 13:21
Laura Philipp hab ich schon lange überall entfollowed, das ist bei der ja Dauerwerbesendung, ziemlich öde

Genussläufer
03.05.2023, 15:36
Jetzt könnte man sagen, da fängt das Bescheissen schon an.


Du meinst, sie nimmt wirklich AG und wird dennoch krank? Ist mir letztlich auch bei Philipp Pflieger im Podcast aufgefallen. Wenn das Zeug so geil ist, sie es regelmäßig und diszipliniert nehmen, können die gar nicht krank werden. Das ist der wahre Betrug :Cheese:

Helmut S
03.05.2023, 15:57
Laura Philipp hab ich schon lange überall entfollowed, das ist bei der ja Dauerwerbesendung, ziemlich öde

Verständlich. Die Socken-Sache nervt mich auch und auch dieses permanente Kuchen-Ding, nach ner Einheit. Da hat sich ja der Sebi schon mal sehr kritisch darüber geäußert. Die Message Kuchen als Belohnung usw. findet er nicht so gut.

longo
03.05.2023, 16:19
Gerade eben auf youtube:
Laura Philipps Absage PTO Open Ibiza etc.
https://www.youtube.com/watch?v=wU26O1W9Knc

NiklasD
03.05.2023, 16:21
Verständlich. Die Socken-Sache nervt mich auch und auch dieses permanente Kuchen-Ding, nach ner Einheit. Da hat sich ja der Sebi schon mal sehr kritisch darüber geäußert. Die Message Kuchen als Belohnung usw. findet er nicht so gut.

Gab hier und auf Social Media auch schon öfter das Gerücht, dass das mit dem Kuchen auch mehr Marketing als wirkliches Kuchen essen ist, wenn ich mich recht erinnere

rennrentner
03.05.2023, 17:09
Gerade eben auf youtube:
Laura Philipps Absage PTO Open Ibiza etc.
https://www.youtube.com/watch?v=wU26O1W9Knc

Schade.... Beide Seipp Squad Pferdchen DNS.... Komisch.

smar01
03.05.2023, 19:17
Ist Flo Angert nicht mehr bei Seipp?

Globe84
03.05.2023, 20:55
Ist Flo Angert nicht mehr bei Seipp?

meines Wissens atm bei Utz Brenner

smar01
03.05.2023, 20:59
Das hab ich dann wohl nicht mitbekommen, danke.

NiklasD
04.05.2023, 07:48
Das hab ich dann wohl nicht mitbekommen, danke.

Glaube nach Hawaii hatte er mal gepostet, dass das deren letztes Rennen zusammen war und dann irgendwann später bekannt gegeben, dass er nun bei Utz ist. Ich meine seine Lebensgefährtin trainiert auch bei Utz.