Vollständige Version anzeigen : Sind Infusionen Doping?
Angeregt durch die Zwischenüberschrift aus dem Pushing-Limits-Kommentar (https://pushing-limits.de/sport/verstoss-gegen-den-anti-doping-code-sperre-fuer-amateur-weltmeister-chris-dels/)("Hand aufs Herz: Wer hätte das auf Anhieb gewusst?") zum Dopingfall Delfs würde mich mal interessieren, wieviel Prozent des Forums (ohne zu Googeln und ohne sich vorab zu diesem aktuellen Fall zu informieren!) gewusst hätten, dass Infusionen gemäß WADA-Code eine verbotene Methode darstellen.
Wir hatten das Thema hier schon mehrfach in diversen Threads behandelt (beim Pechstein-Thread, nach den Roth-Infusiuonen von Joe Skipper, im Zusammenhang von Eiseninfusionen (empfohlen vom Schweizer Coach Roy Hinnen), so dass es sein kann, dass ich in einer Blase lebe und den durchschnittlichen Informationsgrad ambitionierter Triathleten bei solchen Dingen überschätze, aber mich würde ehrlich interessieren, ob ihr es (vor dem Lesen dieses Beitrages und dem Lesen des Pushing-Limits-Kommentar) gewusst hättet
Also bittet antwortet wahrheitsgemäß, damit die Umfrage auch eine gewisse Aussagekraft entwickelt, obwohl mir natürlich bewusst ist, dass nicht jeder deutsche Triathlet hier im Forum mitliest.
Koschier_Marco
02.03.2020, 18:56
Ich war immer der Meinung wenn medizinisch indiziert dann ok zB Dehydrierung, sagt mir zumindest der gesunde Hausverstand.
Ich war immer der Meinung wenn medizinisch indiziert dann ok zB Dehydrierung, sagt mir zumindest der gesunde Hausverstand.
Also hätte dir dasselbe wie Christopher Dels in Texas passieren können (Antwortmöglichkeit 2), oder hättest du lieber sicherheitshalber nochmal gegoogelt, bei der NADA oder bei irgendjemand anders, der sich auskennt z.B. hier im Forum, nachgefragt (Antwortmöglichkeit 3)?
(Bei Dehydrierung kann man übrigens auch einfach trinken und braucht sich keine Nadel legen zu lassen:Huhu: SCNR)
Moin!
Ich habs mal in irgendeinem Kontext gelesen ... ein Pro in Roth? In sofern, ja, gewusst.
Aber ob ich in der Situation tatsächlich dran gedacht hätte bzw. so detailliert wie gefordert (im offiziellen Krankenhaus erlaubt, bei dem anderen Laden nicht) nachgeprüft hätte?
Eher nicht ...
Gruss Jan
Ich hätte es gewusst, aber auch nur, weil ich in dieser informierten Forumsbubble lebe, welche du ebenfalls erwähnt hast. Ohne dei entsprechenden Threads hier, hätte ich davon noch nie gehört und alle meine Trainingskollegen sind jedesmal erstaunt, wenn ich von dieser Regel erzähle.
Moin!
Ich habs mal in irgendeinem Kontext gelesen ... ein Pro in Roth? In sofern, ja, gewusst.
Aber ob ich in der Situation tatsächlich dran gedacht hätte bzw. so detailliert wie gefordert (im offiziellen Krankenhaus erlaubt, bei dem anderen Laden nicht) nachgeprüft hätte?
Eher nicht ...
Gruss Jan
Das gleiche würde ich auch sagen, hmm....:o
Nur so als ergänzende Information (ohne euch hinsichtlich der Umfrage zu beeinflussen, denn da solltet ihr euren spontanen Kenntnisstand ankreuzen, ohne Lesens der obigen Links): in den 90er-Jahren waren Kochsalz-, Glucose oder Elektrolytinfusionen noch erlaubt, was zur Folge hatte, dass sich jeder Radprofi bei der Tour de France zwischen anstrengenden Etappen Infusionen zur Regeneration verabreichen ließ.
Die Epo-Spritzen setzte man sich im Hotel hinter geschlossener Tür, aber für die Glucose-Infusionen durften die Reporter zuschauen (taucht auch irgendwann mal in der legendären Dokumentation Höllentour mit Zabel und Aldag auf).
Im Zuge der sog. No-Needles-Policy wollte die Wada nach der Jahrtausendwende diese Praxis beenden und Infusionen und Spritzen auf dringend notwendige Fälle beschränken, denn es macht nunmal in der Öffentlichkeit kein gutes Image, wenn ein Sport scheinbar nur mit Hilfe von Spritzen und Infusionsnadeln betrieben werden kann.
Oscar0508
02.03.2020, 19:37
95 oder 96 war es in Roth unglaublich heiß.... ich bin dann irgendwann ausgestiegen, weil ich merkte, dass es ungesund wurde. Der extra aus den USA zum Helfen angereiste Doc hat mich an den Tropf gehäng und sagte: "You are really very dry.... and I tell you: NO alcohol tonight!"..... Ich muss ihn so verzweifelt angeguckt haben, dass er sagt: "Ok, listen...." ratterte eine lange Liste runter, was ich machen solle, um hinterher ein kleines Bier trinken zu dürfen. Die Liste hat mein Kopf leider geblitzdingst.
Zum Thema: Damals hätte ich es nicht gewußt, bzw ich was so im Eimer, dass es mir egal gewesen wäre. HEUTE weiß ich das.
chris.fall
02.03.2020, 19:46
Moin,
Ich hätte es gewusst, aber auch nur, weil ich in dieser informierten Forumsbubble lebe, welche du ebenfalls erwähnt hast. Ohne dei entsprechenden Threads hier, hätte ich davon noch nie gehört
+1
Viele Grüße,
Christian
captain hook
02.03.2020, 20:00
Als wichig ganz oben angepinnt. Von daher hätte ich mit den 30% die davon keine Ahnung gehabt hätten kein Mitleid im Falle einer Dopingsperre gehabt.
https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=46770
Wurde hier im Forum diverse Male diskutiert.
Allerdings behaupten auch Profis noch heutzutage davon nichts zu wissen (nagut, schon 2-3 Jahre her).
Wurde hier diskutiert. Skipper hat seine Einheit auf Strava inkl. des Bildes und der Kommentare inzwischen gelöscht. Wohl mit gutem Grund. ;-)
https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=4710&page=282&highlight=Skipper
Als Komplikation kommt hier aber noch die Umsetzung des ärztlichen Rates in einer IV Station dazu - wie darf man sich das vorstellen, so eine Art Wellness needle park?
m.
Ich finde die ehrlichere Frage von pushingLimits wäre gewesen "Hand aufs Herz: Wie viele von Euch würden sich ohne Bedenken außerhalb einer Arztpraxis oder Krankenhaus Infusionen geben lassen?"
Außerdem finde ich es auch bedenklich das Anti-Doping Regeln mit dem Subtenor (zu mindest empfinde ich den Artikel so) disktutiert werden "naja, so richtig verstehts eh keiner und so schlimm ist das ja alles nicht".
Ich plädiere dann im Zuge auch dafür das künftig alle Abseitstore von Thomas Müller gültig gewertet werden wenn er danach lieb in die Kamera schmunzelt.
<Polemik Ende>
Ich weis zwar dank des Forums das es seit einigen Jahren als Doping gilt.
In den 90 er Jahren hab ich auch schon nach dem Zieleinlauf in Roth und Frankfurt im Sanitätszelt Infusionen bekommen.
Damals galt das so viel ich weis aber noch nicht als Doping.
Thomas W.
02.03.2020, 21:04
Ich weiß es natürlich auch .
Seit zwei Minuten.
War da nicht vor kurzen was mit einem Deutschen Abfahrer .
Kampfzwerg
02.03.2020, 21:06
Ich beschäftige mich ja jedes Jahr fast schon gezwungenermaßen mit den nada/wada Richtlinien, zwar aus einem anderen Grund, aber die wichtigsten Sachen bekommt man beim überfliegen mit. Ist eigentlich nicht schwer, tut nicht weh und geht sogar relativ schnell.
Bei 3 von 10 Triathlons, die ich gestartet bin muss jetzt die Ergebnisliste umgeschrieben werden. 2x wegen einer Wettkampfkontrolle und 1x weil eben rückwirkend die Strafe ausgesprochen wird.
Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll.
Mit 14 Monaten und das auch noch rückwirkend ist er in dem konkreten Fall eh noch gut davongekommen.
Die persönliche Bewertung des Ganzen versuch ich einfach mal außen vor zu lassen.
95 oder 96 war es in Roth unglaublich heiß.... ich bin dann irgendwann ausgestiegen, weil ich merkte, dass es ungesund wurde. Der extra aus den USA zum Helfen angereiste Doc hat mich an den Tropf gehäng ...
Zum Thema: Damals hätte ich es nicht gewußt, bzw ich was so im Eimer, dass es mir egal gewesen wäre. HEUTE weiß ich das.
Ich weis zwar dank des Forums das es seit einigen Jahren als Doping gilt.
In den 90 er Jahren hab ich auch schon nach dem Zieleinlauf in Roth und Frankfurt im Sanitätszelt Infusionen bekommen.
Damals galt das so viel ich weis aber noch nicht als Doping.
Genau, wie oben schon im Zusammenhang mit der Tour geschrieben: in den 90er Jahren waren Infusionen noch erlaubt. Damian Kallabis und Stephane Franke hatten sich 1998 Haes-Infusionen vom DLV-Verbandsarzt geben lassen, um das durch Epo dickflüssige Blut unmittelbar vor Wettkämpfen zu verdünnen. Die Infusionen waren spätestens ab dann (als diese Praxis bekannt wurde) umstritten und wurden wenig später endgültig verboten, nicht zuletzt da sie den Nachweis von Epo-Doping (über den Hämatokrit und die Änderung der Hb-Konzentration schwieriger machten).
in den 70er-Jahren war übrigens auch noch Blutdoping (Entnahme von Blut im Training und Rückführung desselben Blutes unmittelbar vor wichtigen Wettkämpfen) eine erlaubte Methode und wurde nahezu von allen Skilangläufern, insbesondere den damals dominierenden Nationen Schweden und Finnland routinemäßig angewendet.
Mittlerweile ist Blutdoping eben auch eine verbotene Methode, obwohl dasv eigene Blut ja eigentlich kein Doping ist und nichts verbotenes enthält
Anabole Steroide wurden erst Anfang der 70er verboten und waren in den gesamten 60er-Jahren noch offiziell im Leistungssport erlaubt.
Die Zeiten ändern sich eben.
Gibt es denn hier auch Leute, denen entgangen ist dass auch Blutdoping mittlerweile eine verbotene Methode ist?
Wurde hier im Forum diverse Male diskutiert.
Deswegen steht es sogar in meinem Buch :Lachen2: .
Bis auf das eine Mal, als ich im Ziel ohnmächtig wurde, hatte ich den Ärzten trotz Kreislaufschwäche immer gesagt, dass ich keine Infusionen möchte. Hat auch mit Ausruhen gut geklappt.
Vor dem Rennen würde ich eh nicht auf irgendwelche Gedanken mit Spritzen kommen.
Jetzt nochmal zum Verstehen: wenn man im medical tent von einem Rennarzt aufgrund einer med. Indikation nach dem Rennen eine Infusion direkt verordnet bekommt, dann ist das kein Doping, zieht keine Sperre nach sich und man muss vor der Anwendung auch keine TUE beantragen, das wird einfach gemacht und hilft. Korrekt?
m.
Seit die Sache mit Joe Skipper diskutiert wurde weiß ich Bescheid.
...
Mit 14 Monaten und das auch noch rückwirkend ist er in dem konkreten Fall eh noch gut davongekommen...
Die persönliche Bewertung will ich mir auch verkneifen.:Blumen:
Die 14 Monate sind faktisch eigentlich überhaupt gar keine Sperre, weil ja nichtmal der geplante 2020er-WEttkampfplan davon irgendwie tangiert wird und sowohl bei der ersten geplanten Langdistanz in Roth sowie danach beim Ironman Wales bereits wieder Startrecht besteht.
Trotz der extremen Umstände gibt sich Dels in seinem Statement abschließend positiv: “Was mir aber keiner nehmen kann und von Anfang an das wichtigste für mich war, ist das Ziel meines „Projekt Podium 2019“, ein perfektes Rennen bei der Weltmeisterschaft auf Hawaii abzuliefern. Die schönen Erlebnisse auf dem Weg dorthin bleiben für immer.”
Alteisen
02.03.2020, 21:31
Wann wir Herr Dels denn endlich im Einzelfall Thread geadelt?
Jetzt nochmal zum Verstehen: wenn man im medical tent von einem Rennarzt aufgrund einer med. Indikation nach dem Rennen eine Infusion direkt verordnet bekommt, dann ist das kein Doping, zieht keine Sperre nach sich und man muss vor der Anwendung auch keine TUE beantragen, das wird einfach gemacht und hilft. Korrekt?
m.
Nein, das ist eigentlich nicht korrekt. Eine med. Indikation alleine langt im Sinne des Wada-Codes nicht aus, sonst wären z.B. Eiseninfusionen, für die es ja auch je nach Einzelfall eine medizinische Indikation (z.B. Eisenmangel gibt) auch legal.
Die infusion im Sanitätszelt ohne anschließende Krankenhauseinweisung sondern Entlassung des Athleten anschließendach der Infusion in seine Unterkunft ist ein Dopingverstoß.
Es muss für eine erlaubte Infusion eine Art Notfallsituation vorliegen, mit echter Bedrohung der Gesundheit (Erschöpfung oder Dehydrierung nach einer Langdistanz sind kein Notfall sondern sehr normal) und eine Situation, die anders nicht zu handhaben ist als durch eine infusion.
Gemäß Wada-Code erfordern Infusionen stets eine stationäre Krankenhauseinweisung oder eben eine TUE, also die Beantragung einer medizinischen Ausnahmegenehmigung.
Das Grundprinzip der WADA lautet "no-needles-policy". immer wenn ein Athlet irgendwo eine Nadel sieht oder einen Arzt trifft, der ihn stechen will, sollte er argwöhnisch und hellhörig werden, den Arzt hinterfragen, ob das wirklich notwendig ist und gleichzeitig sich selbständig informieren, ob die Spritze/ Infusion erlaubt ist!
maifelder
02.03.2020, 22:13
Ich wusste es.
2004 hatten mich die Schweizer so narrisch gemacht, dass ich meine eigene Infusion dabei hatte.
2010 habe ich in Regensburg sogar 2 Flaschen bekommen, bevor ich nach Hause durfte, Alternative wäre das Krankenhaus gewesen.
Finde es eh eine unsitte wie lax Infusionen gehandhabt werden. Viele Leute bestehen drauf, obwohl sie genau so gut einfach trinken könnten.
Gibt mittlerweile Leute die sich auf Festivals morgens ne Infusion reinhauen gegen den Kater. Oft noch unsteril und geklautes Material aus Kliniken.
Wenn man mal ne Zeitlang beim Hausarzt ist, merkt man wie geil die Leute auf Antibiotika und Infusionen sind. Mir scheint es, als rechtfertigen diese Therapien für die Patienten das krank sein und demonstrieren dem Umfeld, dass es einen ja ganz übel erwischt hat. Ob sie indiziert und sinnvoll sind ist da völlig nebensächlich. Da wundert es mich nicht, wenn die Leute es cool finden im Ziel von nem Triathlon so kaputt zu sein, dass sie unbedingt eine "brauchen".
carvinghugo
03.03.2020, 06:41
Ich wusste es durch die Diskussion hier wegen Jörg Skipper in Roth
Ich wusste es nicht und hätte auch falsch entschieden. Bin jetzt froh den Artikel von Pushing Limits gelesen und wieder was dazu gelernt zu haben.
Nein, das ist eigentlich nicht korrekt. Eine med. Indikation alleine langt im Sinne des Wada-Codes nicht aus, sonst wären z.B. Eiseninfusionen, für die es ja auch je nach Einzelfall eine medizinische Indikation (z.B. Eisenmangel gibt) auch legal.
Die infusion im Sanitätszelt ohne anschließende Krankenhauseinweisung sondern Entlassung des Athleten anschließendach der Infusion in seine Unterkunft ist ein Dopingverstoß.
Wenn nun jemand nach einem Wettkampf eine solche Infusion im Sanizelt erhält, und danach nach hause fährt, ist das also offiziell Doping. Aber wann zieht das zeitlich?
Der Wettkampf selber wurde ja vorher beendet, nicht wie im Fall von Dels, der dies im Vorfeld eines Wettkampfes verabreicht bekommen hatte.
Wie lange darf ein Athlet also nach einer "After-Race-Infusion" kein Rennen bestreiten, ohne dies zu melden?
captain hook
03.03.2020, 08:57
Da wundert es mich nicht, wenn die Leute es cool finden im Ziel von nem Triathlon so kaputt zu sein, dass sie unbedingt eine "brauchen".
Wenn sie so kaputt sind, dass sie eine brauchen, sollten sie die ja auch bekommen. Sofern die medizinische Notwendigkeit gegeben ist. Die Entscheidung dazu muss allerdings der Arzt treffen und der sollte, wenn er auf einer Sportveranstaltung tätig ist, das Reglement und die Eckpunkte kennen.
...
Wie lange darf ein Athlet also nach einer "After-Race-Infusion" kein Rennen bestreiten, ohne dies zu melden?
Es geht nicht darum, ob danach ein weiteres Rennen geplant ist oder nicht, sondern es geht um die Infusion an sich. Gemäß der "no-needles-policy" ist sie grundsätzlich als Doping zu werten, es sei denn es liegt ein medizinischer Notfall vor oder eine klare medizinische Indikation, für die dann aber eine TUE (medizinische Ausnahmegenehmigung) beantragt werden muss.
Man sollte auch nicht vergessen, dass Kochsalz- und HAES-Infusionen in der Vergangenheit auch eingestzt wurden, um andere Dopingmethoden wie z.B. Epo-Doping zu verschleiern. Mit Infusionen lassen sich sowohl vor Rennen als auch nach Rennen der Hämatokritwert und diverse andere Blutparameter gezielt verändern und damit der Blutpass manipulieren.
Durch die Verdünnung des Blutes durch Infusionen wird der Nachweis aller denkbaren Doping-Substanzen erschwert und wenn die Konzentration des Dopingmittels vor der Infusion knapp an der Nachweisgrenze war, liegt sie direkt danach vermutlich darunter.
Das ist ja auch der Grund warum Diuretika als Dopingmittel gelten: auch diese verursachen keine Leistungssteigerung, erschweren aber den Nachweis anderer leistungssteigernder Mittel und werden/wurden zu diesem Zweck im Sport eingesetzt.
Ich wusste es nicht, bis ich das hier mal gelesen habe.
Ich habe mir aber nie eine anlegen lassen, obwohl sie mir mehrfach nach einem
IM-Finish angeboten wurde.
Im KKH und bei gewissen Erkrankungen ist das mit Sicherheit absolut notwendig, bei einem Freizeitvergnügen sehe ich da keinen Grund dazu.
Gibt es für AK-Sportler (=Hobby, in keinem Kontrollpool) bei den Infusionen nicht verbotener Substanzen so etwas wie eine Verjährungsfrist? Also, wenn die Infusion x Monate vor der Kontrolle oder dem Wettkampf zurückliegt, ist sie unerheblich?
Duafüxin
03.03.2020, 09:47
Moin!
Ich habs mal in irgendeinem Kontext gelesen ... ein Pro in Roth? In sofern, ja, gewusst.
Aber ob ich in der Situation tatsächlich dran gedacht hätte bzw. so detailliert wie gefordert (im offiziellen Krankenhaus erlaubt, bei dem anderen Laden nicht) nachgeprüft hätte?
Eher nicht ...
Gruss Jan
Dito.
Neulich erzählte mir eine Vereinskollegin, dass sich eine andere Laufkollegin einer Eisenkur unterzieht. Erzählt wurde mir das nur, weil ich mich ziemlich wunderte, wie man in der W50 ganz plötzlich seine PB auf 5000m um 2 min verbessern kann (von 22 auf 20 min). Nach einer Weile fand meine Kollegin raus, dass sich auch andere Läuferinnen der Kur unterzogen und sehr plötzlich immense Verbesserungen aufwiesen.
Daraufhin guckte ich bei dem Arzt auf der Seite was der Spass kostet (man muss selbst zahlen, wenn man nicht Privat versichert ist) und da stand in einem Nebensatz, dass man die Kur nicht machen sollte wenn man Athlet im Testpool ist.
Das fand ich schon ziemlich verdächtig.
Noch mal zum vorliegenden Fall, Wer sich für Hawaii qualifiziert und auch noch bester Age Grouper wird, schafft das nicht nur durch Talent. M. E. muss sein Leben entsprechend professionell ausgerichtet sein. Dazu gehört auch sich mit dem auseinanderzusetzten was medizinisch erlaubt ist und was nicht. :Nee: Wenn er sich nicht mit dem Thema auseinander setzt - wer dann bitte?
ein wenig off topic: 1993 wurde uns im Ziel vom Ironman Lanzarote mehr oder weniger ungefragt auf der Liege im Finisherzelt eine Nadel in den Arm gesteckt. und nein, ich bin nicht ins Ziel gekrabbelt. Das gehörte wohl zum Paket dazu....
Dito.
Neulich erzählte mir eine Vereinskollegin, dass sich eine andere Laufkollegin einer Eisenkur unterzieht. Erzählt wurde mir das nur, weil ich mich ziemlich wunderte, wie man in der W50 ganz plötzlich seine PB auf 5000m um 2 min verbessern kann (von 22 auf 20 min). Nach einer Weile fand meine Kollegin raus, dass sich auch andere Läuferinnen der Kur unterzogen und sehr plötzlich immense Verbesserungen aufwiesen.
Daraufhin guckte ich bei dem Arzt auf der Seite was der Spass kostet (man muss selbst zahlen, wenn man nicht Privat versichert ist) und da stand in einem Nebensatz, dass man die Kur nicht machen sollte wenn man Athlet im Testpool ist.
Das fand ich schon ziemlich verdächtig.
Bei diesen Angaben und deutlichen Leistungsverbesserungen gleich bei mehreren Athleten wäre ich sehr misstrauisch, ob es sich bei den Infusionen wirklich nur um Eisen handelt, oder ob da nicht ergänzend noch z.B. Hormone oder andere Substanzen angeboten oder hineingemischt werden. Das schreibt man dann natürlich nicht explizit auf die Homepage.
Eisenmangel kann man in den allermeisten Fälle auch gut mit Tabletten beheben. Dauert etwas länger, hat dafür aber weniger gesundheitliche Risiken als Eiseninfusionen, die im Ruf stehen das Herz zu schädigen.
Eisen ist ja auch kein Doping. Eine Infusion über 100ml ist eben wegen der Verschleierungsproblematik verboten.
Es geht nicht darum, ob danach ein weiteres Rennen geplant ist oder nicht, sondern es geht um die Infusion an sich. Gemäß der "no-needles-policy" ist sie grundsätzlich als Doping zu werten, es sei denn es liegt ein medizinischer Notfall vor oder eine klare medizinische Indikation, für die dann aber eine TUE (medizinische Ausnahmegenehmigung) beantragt werden muss.
Danke für die Ausführung!
:Blumen:
Koschier_Marco
03.03.2020, 10:54
Also hätte dir dasselbe wie Christopher Dels in Texas passieren können (Antwortmöglichkeit 2), oder hättest du lieber sicherheitshalber nochmal gegoogelt, bei der NADA oder bei irgendjemand anders, der sich auskennt z.B. hier im Forum, nachgefragt (Antwortmöglichkeit 3)?
(Bei Dehydrierung kann man übrigens auch einfach trinken und braucht sich keine Nadel legen zu lassen:Huhu: SCNR)
Nein hätte ich nicht gegoogelt, wenn der Doc sagen wir im Ziel sagt IV oder Hospital dann google ich nicht nach sondern geben dem DOC the Benefit of the doubt das er weis was für meine Gesundheit notwending ist. Wenn das gegen den NADA Code verstösst so what, aber jetzt weiss ich es ja
Feuerrolli69
03.03.2020, 11:14
Nein hätte ich nicht gegoogelt, wenn der Doc sagen wir im Ziel sagt IV oder Hospital dann google ich nicht nach sondern geben dem DOC the Benefit of the doubt das er weis was für meine Gesundheit notwending ist. Wenn das gegen den NADA Code verstösst so what, aber jetzt weiss ich es ja
Glück Auf,
ich kenne die Regelung mit Infusionen. Ich gebe dir aber Recht, wenn es nach einem Wettkampf ,,Gesundheitlich" nötig ist , soll bzw. muss es gemacht werden. Aber auch dann hast du im Nachhinein immer noch die Möglichkeit eine TUE zu beantragen.
Rolli
Aber auch dann hast du im Nachhinein immer noch die Möglichkeit eine TUE zu beantragen.
Es würde nicht schaden, wenn der verabreichende Arzt dies dem gemeinen Agegrouper zur Sicherheit nochmals in Erinnerung ruft.
Koschier_Marco
03.03.2020, 11:33
Es würde nicht schaden, wenn der verabreichende Arzt dies dem gemeinen Agegrouper zur Sicherheit nochmals in Erinnerung ruft.
Ja das wäre ein gutes Services
Ja das wäre ein gutes Services
Tatsächlich musst du dafür aber einen guten Arzt finden, welcher sich in der Thematik auskennt.
Ich war zwei mal bei Ärzten (u.a. Orthopäden), welche mir nicht sagen konnten, ob bestimmte Behandlungen mit Medikation durch die WADA/NADA/Kölner Liste abgesichert sind. Nur wenn die Ärzte bisher selbst einen aktiven Sporthintergrund hatten (einer war im Laufen selbst einmal Kaderathlet) konnte mir diese Info gegeben werden.
Ebenso in Apotheken treffe ich öfters auf verwunderte Gesichter, sollte ich mir einmal ein Medikament besorgen müssen und stelle Nachfragen zu Doping und Legalität.
In einem Zielbereich eines Sportereignisses ist es sicher wahrscheinlicher einen kompetenten Ansprechpartner anzutreffen.
Schulung von Ärzten und Athleten ist sicherlich wichtig, wenn es um diese Thematik geht. Und ein Schuss Proaktivität schadet sicher auch nicht :Blumen:
Zur Frage des Themas: Die Joe Skipper Diskussion von Roth hat bei mir das Thema angeregt.
Tatsächlich musst du dafür aber einen guten Arzt finden, welcher sich in der Thematik auskennt.
Gemeint war der Arzt, der im Sanizelt im Wettkampfgelände nach der Finishline eine IV setzt.
Ich gebe dir aber Recht, wenn es nach einem Wettkampf ,,Gesundheitlich" nötig ist , soll bzw. muss es gemacht werden. Aber auch dann hast du im Nachhinein immer noch die Möglichkeit eine TUE zu beantragen.
Von denen dürfte man es ggf erwarten.
Duafüxin
03.03.2020, 12:46
Eisen ist ja auch kein Doping. Eine Infusion über 100ml ist eben wegen der Verschleierungsproblematik verboten.
Hätte ich auch gedacht, hätte auf der HP nicht gestanden, dass man sich in dem Zeitraum der Infusionen und kurz danach nicht testen lasse soll.
captain hook
03.03.2020, 12:59
Hätte ich auch gedacht, hätte auf der HP nicht gestanden, dass man sich in dem Zeitraum der Infusionen und kurz danach nicht testen lasse soll.
"nicht testen lassen soll"? In der Regel entscheidet man das nicht selbst. Die Nada steht im Ziel oder vor der Tür und fragt nicht höfflich, sondern fordert die Abgabe der Probe ein. Verweigerung = positiv.
Aber worüber reden wir? Die erwischen Leute mit tonnweise Steroiden drin, die mit nem guten Anwalt 6 Monate Sperre bekommen, weil die Ehegattin bestätigt, dass es in letzter Zeit viel Fleisch vom Diskounter zuhause gab.
Unter diesen Gesichtspunkten sind die 14 Monate ein schlechter Witz weil die vorgelegte TUE nicht akzeptiert wird.
Duafüxin
03.03.2020, 13:05
"nicht testen lassen soll"? In der Regel entscheidet man das nicht selbst. Die Nada steht im Ziel oder vor der Tür und fragt nicht höfflich, sondern fordert die Abgabe der Probe ein. Verweigerung = positiv.
Hab ich falsch ausgedrückt, sry.
Man solle kein Athlet aus dem Pool sein, stand dort.
...
Unter diesen Gesichtspunkten sind die 14 Monate ein schlechter Witz weil die vorgelegte TUE nicht akzeptiert wird.
In der Realität stehen die 14 Monate Sperre ja nur auf dem Papier. Faktisch besteht praktisch gar keine Sperre, denn bei der ersten für 2020 geplanten Langdistanz (Challenge Roth Anfang Juli) sind die "14 Monate" im konkreten Fall bereits abgelaufen.
Einen Triathleten nur in den Wintermonaten zu sperren ist etwa so, wie einen Alpin-skifahrer im Sommer zu sperren.;)
Aber angesichts dessen wie mit manch anderen Dopern umgegangen wird (wie du schon anmerkst), die teilweise hanebüchene Ausreden vorbringen und weitaus weniger kooperativ sind als der Athlet im aktuellen Fall und trotzdem oft erstaunlich geringe Strafen oder sogar Verfahrenseinstellungen erreichen, ist das schon in Ordnung.
markus_erl
03.03.2020, 13:20
Beim IM Kraichgau letztes Jahr lag ein Athlet an der Laufstrecke am Rand und wurde von Sanis betreut und hat eine Infusion bekommen.
Für mich sah das so aus, als wenn die Sanis meinten, der muss eine bekommen.
Von daher wäre ich nicht davon ausgegangen, dass das in diesem Fall Verboten ist.
Auch allgemein war mir dies nicht bewusst. Scheint aber bzgl. der Verschleierungstaktiken absolut Sinn zu machen.
Chris Dels scheint es offensichtlich auch nicht bewusst gewesen zu sein, sonst hätte er wohl eher nicht einen Facebook Post darüber gemacht damals, auf Grund dessen dies jetzt an ironman herangetragen wurde.
Aber wie TriAlex geschrieben hatte hätte Chris da etwas mehr informiert sein sollen, da er ja eher alles andere als ein 0815 Hobby Triathlet ist, der mal eine Langdistanz finishen will (das ist eher die Kategorie in der ich unterwegs bin)
Hätte ich auch gedacht, hätte auf der HP nicht gestanden, dass man sich in dem Zeitraum der Infusionen und kurz danach nicht testen lasse soll.
Das macht aber keinen Sinn. Wenn die Infusion über 100ml ist, ist es allgemein verboten. Das mit dem nicht testen lassen im Sinne von nicht erwischt werden macht nur Sinn, wenn Dopingmittel verabreicht werden mit der Infusion. Dazu zählt nicht Eisen, da dies nicht verboten ist. Eisen könnte man legal mit Tabletten und/oder 100ml Infusionen im 24 Stunden Abstand zuführen. Aufgrund der Dopingregeln ist eine Infusion über 100ml verboten. Nicht wegen dem Eisen, sondern nur wegen den Verschleierungsmöglichkeiten bei Infusionen.
Frau Müller
03.03.2020, 13:37
Mir erschließt sich ehrlicherweise nicht so ganz die an mehreren Stellen geäußerte Sichtweise, dass ein ambitionierter Athlet sich scheinbar eher mit den Anti-Doping-Regularien auseinandersetzen sollte, als der Spaß-Triathlet. Nur weil ich am Ende nicht 1., sondern 100. werde, bin ich ja nicht weniger verantwortlich und im Zweifel schuldig.
markus_erl
03.03.2020, 13:54
Mir erschließt sich ehrlicherweise nicht so ganz die an mehreren Stellen geäußerte Sichtweise, dass ein ambitionierter Athlet sich scheinbar eher mit den Anti-Doping-Regularien auseinandersetzen sollte, als der Spaß-Triathlet. Nur weil ich am Ende nicht 1., sondern 100. werde, bin ich ja nicht weniger verantwortlich und im Zweifel schuldig.
Bei längerem Nachdenken gebe ich dir recht, dass das auch einem ambitionierten Athleten genau so passieren kann. Vor allem wenn dir noch ein Arzt dazu rät und es in der Infusions-Station "Triathlon Special" Angebote gibt, die auch rege genutzt werden, dann kommt einem doch auch viel weniger der Verdacht auf, dass das nicht erlaubt ist. (Ausser es sind verbotene Substanzen drin, aber das hatte er ja abgeklärt)
Aber ich kann da ehrlich gesagt nicht mitreden. Ich hab nicht mal einen DTU Startpass und bei einer Tageslizenz hab ich mir tatsächlich noch nie irgendwas durchgelesen.
Ich hab Chris Dels auch nur einmal im Schwimmbad getroffen und ihn angesprochen, da mir die vielen Triathlon Aufkleber und sein Name am Auto aufgefallen sind und ich wissen wollte, ob er Profi ist, weil wer beklebt sonst sein Auto so riesig mit solchen Aufklebern? Das ist aber schon über 1 Jahr her
Frau Müller
03.03.2020, 14:07
Bei längerem Nachdenken gebe ich dir recht, dass das auch einem ambitionierten Athleten genau so passieren kann. Vor allem wenn dir noch ein Arzt dazu rät und es in der Infusions-Station "Triathlon Special" Angebote gibt, die auch rege genutzt werden, dann kommt einem doch auch viel weniger der Verdacht auf, dass das nicht erlaubt ist. (Ausser es sind verbotene Substanzen drin, aber das hatte er ja abgeklärt)
Aber ich kann da ehrlich gesagt nicht mitreden. Ich hab nicht mal einen DTU Startpass und bei einer Tageslizenz hab ich mir tatsächlich noch nie irgendwas durchgelesen.
Ich hab Chris Dels auch nur einmal im Schwimmbad getroffen und ihn angesprochen, da mir die vielen Triathlon Aufkleber und sein Name am Auto aufgefallen sind und ich wissen wollte, ob er Profi ist, weil wer beklebt sonst sein Auto so riesig mit solchen Aufklebern? Das ist aber schon über 1 Jahr her
Ich meinte es genau umgekehrt. Egal ob ambitioniert oder nicht, die Verpflichtung, sich mit den Erfordernissen seines Sports auseinander zu setzen, sollte nicht zwischen der Güte des Athleten differenzieren und gilt demzufolge genauso auch für einen Spaß-Triathleten.
captain hook
03.03.2020, 14:08
Mir erschließt sich ehrlicherweise nicht so ganz die an mehreren Stellen geäußerte Sichtweise, dass ein ambitionierter Athlet sich scheinbar eher mit den Anti-Doping-Regularien auseinandersetzen sollte, als der Spaß-Triathlet. Nur weil ich am Ende nicht 1., sondern 100. werde, bin ich ja nicht weniger verantwortlich und im Zweifel schuldig.
Gibt es im Triathlon überhaupt Tests im Jedermann / Amateurbereich (mal abgesehen von den AG-Profi-Amateuren?!) ? Hab ich noch nie gehört. Im Radsport kannst Du als Masters AG Fahrer beim Popelrennen um die Mülltonne 20ster werden und im Ziel von der Nada begrüßt werden.
Im Radsport kannst Du als Masters AG Fahrer beim Popelrennen um die Mülltonne 20ster werden und im Ziel von der Nada begrüßt werden.
Dieser "Generalverdacht" hat sich der Radsport mitunter auch selber erarbeitet.
Du hast ja selber sinngemäss gebloggt, dass du es all den Dopern in der Mastersklasse zeigen willst.
Offenbar also keine Seltenheit.
Thomas W.
03.03.2020, 14:46
Egal ob ambitioniert oder nicht, die Verpflichtung, sich mit den Erfordernissen seines Sports auseinander zu setzen, sollte nicht zwischen der Güte des Athleten differenzieren und gilt demzufolge genauso auch für einen Spaß-Triathleten.
Wenn sich der Athlet, wie von Dir erwartet mit sämtlichen Erfordernissen Seines Sports auseinandersetzt ist er gleichzeitig ambitioniert.
Demnach differenziert sich ambitioniert oder nicht nun eben doch gerade in der Anerkennung der Verpflichtung jedes Athleten, sich mit den Erfordernissen des Sports auseinanderzusetzen.
Ich darf den Sport also nur ausüben, wenn ich im ersten Schritt sämtliche relevanten Stoffe und Anwendungsweisen auswendig wüsste.
Ich darf den Sport also nur ausüben, wenn ich im ersten Schritt sämtliche relevanten Stoffe und Anwendungsweisen auswendig wüsste.
Wenn ich das Argument weiterführen würde, dann wäre mein Gedanke dazu:
Ich darf den Sport solange ausführen und mich "NICHT" informieren, bis ich an einem Wettkampf, welcher gewissen Regeln unterliegt (u.a. der Ausschreibung in der ggf. auf einen Anti-Doping Codex verwiesen wird), teilnehmen möchte. Sobald ich an einem Wettkampf teilnehme und mich verbindlich anmelde - einem Vertrag zustimme - so habe ich mich mit dem Vertragswerk (z.B. Challenge Heilbronn Ausschreibung - Seite 1 Punkt Wettkampfordnung (https://challenge-heilbronn.com/wp-content/uploads/sites/4/2019/06/ausschreibung-challenge-heilbronn-2020.pdf)) auseinanderzusetzen:
https://tomhohenadl.de/wp-content/uploads/2020/03/anti_doping_heilbronn.png
- Rein theoretische Überlegung. Ich verstehe auch, dass ein 138 Seiten langer Nationaler Anti Doping Code (https://www.nada.de/fileadmin/-DOWNLOADS-/Regelwerke/NADA-Code_2015.pdf) nicht zum täglichen Brot eines AK-Athleten gehört.
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Edit:
Tatsächlich muss man aber den ganzen Code nicht durchlesen. Die NADA hat hier eine - aus meiner Sicht - sehr smarte Seite: Verbotene Substanzen und Methoden (https://www.nada.de/medizin/im-krankheitsfall/verbotene-substanzen-und-methoden/)
Frau Müller
03.03.2020, 15:03
Gibt es im Triathlon überhaupt Tests im Jedermann / Amateurbereich (mal abgesehen von den AG-Profi-Amateuren?!) ? Hab ich noch nie gehört. Im Radsport kannst Du als Masters AG Fahrer beim Popelrennen um die Mülltonne 20ster werden und im Ziel von der Nada begrüßt werden.
Ich kenne immerhin eine... Und nein, ich bin nicht illusorisch und lebe in einer Polly-Pocket-Welt, in der alle Dopingsünder stets und überall erwischt werden und anschließend einen Gang der Buße über sich ergehen lassen müssen. Aber träumen wird man ja wohl noch mal dürfen. :Blumen:
Frau Müller
03.03.2020, 15:05
Wenn ich das Argument weiterführen würde, dann wäre mein Gedanke dazu:
Ich darf den Sport solange ausführen und mich "NICHT" informieren, bis ich an einem Wettkampf, welcher gewissen Regeln unterliegt (u.a. der Ausschreibung in der ggf. auf einen Anti-Doping Codex verwiesen wird), teilnehmen möchte. Sobald ich an einem Wettkampf teilnehme und mich verbindlich anmelde - einem Vertrag zustimme - so habe ich mich mit dem Vertragswerk (z.B. Challenge Heilbronn Ausschreibung - Seite 1 Punkt Wettkampfordnung (https://challenge-heilbronn.com/wp-content/uploads/sites/4/2019/06/ausschreibung-challenge-heilbronn-2020.pdf)) auseinanderzusetzen:
https://tomhohenadl.de/wp-content/uploads/2020/03/anti_doping_heilbronn.png
- Rein theoretische Überlegung
+1:Danke:
War mir bewusst dass das nicht erlaubt ist.
Zum einen habe ich einige Diskussionen hier im Forum darüber mitverfolgt, zum anderen wurde das glaub auch in einem Radsportbuch erwähnt. Weiss aber nicht mehr welches.
Und in letzter Zeit ist dies ja auch im Salazar Fall eine nicht unwichtige Anschuldigung. L-Carnitin ist als Supplement nicht verboten. Jedoch soll Salazar seine Athleten zu Dr. Brown geschickt haben, welcher das Mittel intravenös (damals noch mehr als 50ml) verabreicht haben soll.
Gibt es im Triathlon überhaupt Tests im Jedermann / Amateurbereich (mal abgesehen von den AG-Profi-Amateuren?!) ? Hab ich noch nie gehört. Im Radsport kannst Du als Masters AG Fahrer beim Popelrennen um die Mülltonne 20ster werden und im Ziel von der Nada begrüßt werden.
Masters AG mit Lizenz ist ja auch nicht so viel anderes als Age Group Ironman? Und ja es wird im Triathlon teilweise getestet. Z.b. in den verschiedenen Triathlonligen. Aber ist natürlich wünschenwerter Weise noch ausbaufähig. In meiner Mannschaft wurden schon in der Landesliga 3 von 5 Teammitglieder bei einem Rennen getestet.
Thomas W.
03.03.2020, 21:57
+1:Danke:
Recht habt Ihr natürlich .
Aber naja ...
hanse987
03.03.2020, 22:38
Wenn ich mitkriege wie wenige je in die Sportordnung geschaut haben, wundere ich mich nicht, dass viele die Antidopingregeln nicht kennen. Für mich gehört es zu den Pflichten dass man zumindest die Grundregeln kennt. Ich hab sogar nebenbei mitbekommen, dass 2018 die Regel von 50ml innerhalb von 6h auf 100ml innerhalb von 12h geändert wurde.
Mal eine Frage an die, die schon mal eine Dopingkontrolle hatten. Wenn ich es richtig verstanden habe, kann/muss ins Dopingtestprotokoll alles angeben was ich die Tage vorher an Medikamente (auch erlaubte) zu mir genommen habe. Ist dies ein muss oder eine freiwillige Angabe?
...
Mal eine Frage an die, die schon mal eine Dopingkontrolle hatten. Wenn ich es richtig verstanden habe, kann/muss ins Dopingtestprotokoll alles angeben was ich die Tage vorher an Medikamente (auch erlaubte) zu mir genommen habe. Ist dies ein muss oder eine freiwillige Angabe?
Neben den Medikamenten werden auch eventuell genutzte Nahrungsergänzungsmittel abgefragt. Und ja, dies ist eine Muss-Angabe.
Mir erschließt sich ehrlicherweise nicht so ganz die an mehreren Stellen geäußerte Sichtweise, dass ein ambitionierter Athlet sich scheinbar eher mit den Anti-Doping-Regularien auseinandersetzen sollte, als der Spaß-Triathlet. Nur weil ich am Ende nicht 1., sondern 100. werde, bin ich ja nicht weniger verantwortlich und im Zweifel schuldig.
+1
Ich hätte es gewusst, ist aber auch diversen Diskussionen hier im Forum geschuldet und den WADA Code hab ich halt auch schon einmal durchgelesen.
Wie es Hafu hier schon geschrieben hat, als Sportler sollte man jede Spritze hinterfragen. Ich mache das auch wenn ich z.B. Medikamente nehmen muss die ich nicht kenne.
Hier hilf die Medikamentenabfrage, für alle die es nicht kennen:
https://www.nada.de/nc/medizin/nadamed/suche/
Was mir beim durchlesen des Artikels noch aufgefallen ist. Es wird behauptet dass Infusionen nicht nachweisbar sind. Es stimmt zwar das es keinen direkten nachweis gibt, ich könnte mir aber vorstellen das es gleich wie beim Blutdoping möglich sein müsste die Weichmacher der Transfusionsbeutel nachzuweißen?!
captain hook
04.03.2020, 08:14
Masters AG mit Lizenz ist ja auch nicht so viel anderes als Age Group Ironman? Und ja es wird im Triathlon teilweise getestet. Z.b. in den verschiedenen Triathlonligen. Aber ist natürlich wünschenwerter Weise noch ausbaufähig. In meiner Mannschaft wurden schon in der Landesliga 3 von 5 Teammitglieder bei einem Rennen getestet.
Ich mach nachher mal ne Umfrage dazu, wer im Triathlon Amateurbereich schonmal getestet wurde.
Klugschnacker
04.03.2020, 08:16
Das Anti-Doping-System soll
a) die Doper als solche erkennen
b) die Nicht-Doper als solche erkennen
Beides ist nicht dasselbe.
Doper zu überführen: Das funktioniert offenbar sehr schlecht. Gedopte Athleten können jahrelang jedem Kontrolleur ins Gesicht lachen.
Nicht-Doper als solche zu erkennen: Das ist hier das Problem. Ein dehydrierter Patient, der vom Arzt eine Kochsalzlösung bekommt, ist kein Doper. Wenn er jedoch nach dem Reglement ein Doper ist, der mit dem vollen Arsenal sportrechtlicher, vor allem aber sozialer Bestrafung diszipliniert wird, dann stimmt etwas mit dem Reglement nicht. Es fängt die falschen.
Ich bin strikt gegen Doping. Es läuft aber etwas falsch, wenn bei den Profis jedes Jahr die Rekorde purzeln, und Altersklassen-Sportler wegen Wick Medinait und Kochsalzlösung schwer bestraft werden. Taten- und Machtlosigkeit bei den einen, Hysterie bei den anderen.
captain hook
04.03.2020, 08:20
Neben den Medikamenten werden auch eventuell genutzte Nahrungsergänzungsmittel abgefragt. Und ja, dies ist eine Muss-Angabe.
Naja, muss... Ist ja relativ. Testet dich ja niemand auf Vitamin c Tabletten. Und wenn man sie nicht angibt, passiert auch nichts. Ich habe aber in einem Urteil mal gelesen, dass einer nichts oder nur sehr unspezifisch angegeben hatte was er da hatte und danach wollte er ne positive Probe auf ne Verseuchung schieben. Dem ist man dann halt nicht gefolgt. Wer Medikamente nimmt sollte die in jedem Fall vollständig aufschreiben. Nachträglicher Erklärungsbedarf wird einem zu 109% nicht positiv ausgelegt.
captain hook
04.03.2020, 08:25
Das Anti-Doping-System soll
a) die Doper als solcher erkennen
b) die Nicht-Doper als solche erkennen
Beides ist nicht dasselbe.
Doper zu überführen: Das funktioniert offenbar sehr schlecht. Gedopte Athleten können jahrelang jedem Kontrolleur ins Gesicht lachen.
Nicht-Doper als solche zu erkennen: Das ist hier das Problem. Ein dehydrierter Patient, der vom Arzt eine Kochsalzlösung bekommt ist kein Doper. Wenn er jedoch nach dem Reglement ein Doper ist, der mit dem vollen Arsenal sportrechtlicher, vor allem aber sozialer Bestrafung diszipliniert wird, dann stimmt etwas mit dem Reglement nicht. Es fängt die falschen.
Ich bin strikt gegen Doping. Es läuft aber etwas falsch, wenn bei den Profis jedes Jahr die Rekorde purzeln, und Altersklassen-Sportler wegen Wick Medinait und Kochsalzlösung schwer bestraft werden. Taten- und Machtlosigkeit bei den einen, Hysterie bei den anderen.
Wer wurde wg der von dir genannten Dinge "schwer" bestraft? Als Erinnerung : für richtiges Doping gibt's 4 Jahre Sperre. Das ist ne schwere Strafe.
Abgesehen davon... Aufputschmittel und Infusionen empfinde ich jetzt als genau die falschen Beispiele.
Ich hab heute Morgen den Carbon und Laktat Podcast Nr. 116 gehört.
Unteranderem war dort ein Telefongespräch mit Christopher Dels, wo dieser sagte das sein vergehen nur bei internationalen Wettkämpfen einen Verstoß da stellt und bei nationalen Wettkämpfen in Deutschland für Amateure kein Verstoß ist.
Könnte mich da jemand aufklären was er damit meint? Und was mit nationalen Wettkämpfen gemeint ist ? Z.B. IM Frankfurt würde ich jetzt da es ja eine Europameisterschaft ist nicht als nationalen Wettkampf betrachten.
Kurzer85
04.03.2020, 09:01
Ich hatte es auch gewusst, aber aus den hier schon mehrfach angesprochenen Fällen.
Bisher hat glaube ich, zwecks Medikamenten und Wirkstoffen, noch keiner die Nada App als hilfreiches Tool benannt?! Da schaue ich immer erstmal nach, da ich dieses über das Smartphone schnell zur Verfügung habe.
Klugschnacker
04.03.2020, 09:07
Wer wurde wg der von dir genannten Dinge "schwer" bestraft? Als Erinnerung : für richtiges Doping gibt's 4 Jahre Sperre. Das ist ne schwere Strafe.
Abgesehen davon... Aufputschmittel und Infusionen empfinde ich jetzt als genau die falschen Beispiele.
Danke für den Kommentar. Genau diese pauschale Sichtweise meinte ich oben.
Ein Hustensaft ist eben etwas anderes als ein Aufputschmittel. Es ist eine Schwäche des Anti-Doping-Systems, dass beides in denselben Topf geworfen wird. Im Labor kann man beides nicht auseinanderhalten, und darum wird einfach so getan, als sei beides dasselbe. Das Unvermögen in der Analytik badet der Athlet aus. Wir fangen die falschen.
Dieselbe Differenzierung muss man bei Infusionen vornehmen.
PattiRamone
04.03.2020, 09:37
Ich hab heute Morgen den Carbon und Laktat Podcast Nr. 116 gehört.
Unteranderem war dort ein Telefongespräch mit Christopher Dels, wo dieser sagte das sein vergehen nur bei internationalen Wettkämpfen einen Verstoß da stellt und bei nationalen Wettkämpfen in Deutschland für Amateure kein Verstoß ist.
Könnte mich da jemand aufklären was er damit meint? Und was mit nationalen Wettkämpfen gemeint ist ? Z.B. IM Frankfurt würde ich jetzt da es ja eine Europameisterschaft ist nicht als nationalen Wettkampf betrachten.
Ich habe es so verstanden, dass international = Ausland ist.
Nach dem hören des Podcast wurde mir aber auf jeden Fall klar, dass das Thema gar nicht so einfach ist. Ich dachte eigentlich, dass ich die Regel kenne, aber so 100%ig sicher bin ich mir da gar nicht.
Ich habe für mich mitgenommen: Infusion im Ausland nur im Krankenhaus und zu Hause nur beim Arzt bei entsprechender Notwendigkeit .
Rein subjektiv finde ich die Strafe in diesem Fall sehr hart. Vor allem aber die Stigmatisierung als "Doper".
chris.fall
04.03.2020, 09:37
Moin,
Das Anti-Doping-System soll
(...)
Ich bin strikt gegen Doping. Es läuft aber etwas falsch, wenn bei den Profis jedes Jahr die Rekorde purzeln, und Altersklassen-Sportler wegen Wick Medinait und Kochsalzlösung schwer bestraft werden. Taten- und Machtlosigkeit bei den einen, Hysterie bei den anderen.
:Danke:
Und mal losgelöst von der Diskussion über die der Schwere der Strafe, finde ich, dass diese Regel auch so schon deutliche Einschränkungen für die breite Masse mitbringt, die ich in Relation zu der Anzahl der Leute, die durch diese Regel vom Dopen abgehalten werden sollen (also Profis, die nach der Kochsalzinfusion "für die Kamera" im Hinterzimmer Eigenblut oder EPO bekommen) nicht mehr angemessen finde:
Bei echten Notfällen sollte sich niemand auch nur eine Sekunde Gedanken darüber machen müssen, ob eine Infusion nun erlaubt ist oder nicht. Das gilt auch/besonders für Grenzfälle: Eine notwendige Behandlung erfolgt eventuell zu spät, weil der Patient noch über die Notwendigkeit/Regelkonformität mit dem Arzt diskutiert... Und wenn man glücklicherweise doch wieder schneller auf die Beine kommt als (auch vom Arzt) gedacht, hat man auf einmal auch noch ein Doping-Problem und mindestens einigen "Papierkram" an der Backe, wenn man sich regelkonform verhalten möchte. (Ich hatte Ende des letzten Jahres zusammen mit meiner Freundin einen schweren Radunfall. Da hätte ich ggf. nicht auch noch mit den Notärzten über die Sinnhaftigkeit von Infusionen diskutieren wollen und ich hätte erst recht keinen Bock gehabt, im Anschluss auch noch mit der NADA über die Regelkonformität der Behandlungen zu diskutieren. Da kommt nämlich auch so schon einiges auf einen zu: Krankenversicherung, Rentenversicherung, Antrag auf Reha, Warten auf Facharzt- und OP-Termine...)
Weiterhin werden durch diese Regel Massen von Leuten potentiell zu Dopingsündern: Diabetiker, chronisch Kranke (Interferon!...) Blut- und Plasmaspender... Wie auch die Diskusion hier gezeigt hat, sind gleichzeitig viele Ärzte für dieses Thema gar nicht sensibilisiert. Was ich ihnen auch überhaupt nicht vorwerfen mag. Ich finde, dass man froh sein sollte, dass sich sonntags bei schönstem Sommerwetter überhaupt jemand findet, der einem im Notfall wieder auf die Beine bringt. Die Regelkunde soll/muss man schon den Athleten überlassen, die auch die Verantwortung tragen.
Dass man beispielsweise bei einer Blutspende nach einer Bescheinigung fragen müsste, aus der hervorgeht, dass nur Blut entnommen aber nicht wieder eingeführt wird, um mit dieser dann eine TUE bei der NADA zu beantragen, halte ich wirklich für realitätsfern. Allein die Vorstellung entsprechender Diskussionen im "Spendemobil" hat für mich schon etwas von Realsatire.
Gleichzeitig werden für mich offenkundige Verstöße gegen diese Regel nicht verhindert (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1513776#post1513776) und ich würde darauf wetten, dass das selbst durch die Veröffentlichung/Diskussion hier keine Konsequenzen haben wird.
Viele Grüße,
Christian
...
Dieselbe Differenzierung muss man bei Infusionen vornehmen.
Ich habe eigentlich schon den Eindruck, dass genau diese von dir geforderte Differenzierung in den sportrechtlichen Verfahren der Verbände (und in diesem Fall ist der "Verband" die WTC) bei der Sanktionsbemessung vorgenommen wird.
Der Athlet im aktuellen Fall hat als Amateurweltmeister, langjährig erfahrener Triathlet und sogar Akademiker (so dass man bei diesem Hintergrund eine rudimentäre Kenntnis des Regelwerkes inklusive Antidopingordnung erwarten könnte) für das Vergehen statt 4 Jahren nur eine Pseudostrafe von 14 Monaten bekommen, die so bemessen und rückwirkend angesetzt wurde, so dass er ab dem Sommer bereits wieder startberechtigt ist. Das schaut nach einem Deal im gegenseitigen Einvernehmen aus, um den Fall schnell vom Schriebtisch zu bekommen.
Ich glaube nicht, dass er sich die Infusion mit Dopingabsicht hat setzen lassen, aber es ist in meinen Augen trotzdem bodenlos leichtsinnig, sich in einem fremden Land mal eben eine Nadel von irgendwelchem nicht-ärztlichem Hilfspersonal in den Arm rammen zu lassen und intravenös irgendwas einflößen zu lassen, von dem er vermutlich nicht mal genau wusste, was eigentlich drin war. Die Infusion hatte ja den nebulösen Namen "Ironman special". Bei dem unverkrampften Verhältnis, dass viele US-Amerikaner zu Schmerzmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln haben, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass in dieser Infusion neben Flüssigkeit auch diverse andere Begleitstoffe wie z.B. "Vitamine", "Elektrolyte" und Schmerzmittel, denkbar wäre auch Cortison enthalten war.
Dass die Infusion tatsächlich nur eine NaCl-Flüssigkeits-Infusion gewesen war, halte ich für sehr unwahrscheinlich, denn warum sollte man sie dann "Ironman special" nennen? Zielgruppe des Infusionsanbietersa waren ja gesunde Triathleten und für diese macht eine reine Flüssigkeits-Infusion vor einem Rennen ja keinerlei medizinischen Sinn. Jedes beigemischte Nahrungsergänzungsmittel aus dubiosen Quellen hat aber das bekannte Risiko von möglichen Verunreinigungen durch Dopingmittel, so dass allein schon deshalb dringend davon abgeraten wird, sich irgendwas am Straßenrand zu kaufen und zu schlucken oder gar einspritzen zu lassen.
Angesichts dieser ziemlich haarsträubenden Naivität ist der Athlet (aus meiner Sicht) glimpflich davon gekommen.
PattiRamone
04.03.2020, 09:55
...
Das mit dem "Ironman Special" hast du falsch verstanden. Er sagt, dass das dort angeboten wurde. Nicht, dass er es genommen hat.
Er hat, nach eigener Ausführung, die Infusion und deren Inhalt mit seinem Arzt in Deutschland abgesprochen.
Blauäugig finde ich allerdings, dies in einer solchen Einrichtung zu tun und nicht beim Arzt.
...
Dass man beispielsweise bei einer Blutspende nach einer Bescheinigung fragen müsste, aus der hervorgeht, dass nur Blut entnommen aber nicht wieder eingeführt wird, um mit dieser dann eine TUE bei der NADA zu beantragen, halte ich wirklich für realitätsfern. Allein die Vorstellung entsprechender Diskussionen im "Spendemobil" hat für mich schon etwas von Realsatire.
...
Als Amateur brauchst du bei einer Blutspende keine TUE beantragen. Das betrifft einzig und alleine Profis/ Kaderathleten, die meist aufgrund der hohen Trainingsbelastung ohnehin nicht zur Blutspende gehen, da sie froh sind um jedes mg Hb und Eisen, das sie im Blut haben.
Als Amateur gibt es keine Trainingskontrollen und keinen Blutpass, so dass die Blutspende ohnehin bei Dopingkontrollen (selbst bei in-competition-tests) nicht auffallen würde.
Und wenn es dir wirklich schlecht geht (=Notfall), muss ein behandelnder Arzt keine Sekunde überlegen, welche Maßnahmen bei dir als Sportler sinnvoll sind. Im Notfall ist stets alles erlaubt, das gilt für Profis wie Amateure! Und in naheziu allen denkbaren Situation müssen sich nur Profis im Nachhinein um entsprechende TUEs kümmern.
Dass Profis eine TUE für die Blutspende benötigen, haben sie sich selbst zuzuschreiben, da es ja in der Vergangenheit Fälle gegeben hat, in denen Vorbereitungen zum Eigenblutdoping als "Blutspende" verschleiert wurden.
chris.fall
04.03.2020, 10:12
Moin,
Als Amateur brauchst du bei einer Blutspende keine TUE beantragen. (...)
OK, danke für die Info!
Dass Profis eine TUE für die Blutspende benötigen, haben sie sich selbst zuzuschreiben, da es ja in der Vergangenheit Fälle gegeben hat, in denen Vorbereitungen zum Eigenblutdoping als "Blutspende" verschleiert wurden.
Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie und warum diese Regel zustande gekommen ist.
Und so wie sich Deiner Schilderung nach der aktuelle Fall darstellt, wird beim Strafmaß auch mit dem nötigen "Fingerspitzengefühl" vorgegangen.
Meine oben geäußerten Bedenken bleiben aber bestehen.
Viele Grüße,
Christian
Das mit dem "Ironman Special" hast du falsch verstanden. Er sagt, dass das dort angeboten wurde. Nicht, dass er es genommen hat.
Er hat, nach eigener Ausführung, die Infusion und deren Inhalt mit seinem Arzt in Deutschland abgesprochen.
Blauäugig finde ich allerdings, dies in einer solchen Einrichtung zu tun und nicht beim Arzt.
Ich habe es so gelesen und verstanden wie du, nur eben anders interpretiert.;)
Dass ein Athlet, gegen den ein sportrechtliches Verfahren läuft, rückwirkend behauptet, dass er lediglich eine vergleichsweise harmlose Kochsalzlösung infundiert bekommen hat, dazu rückwirkend eine passende schwere Erkrankung im unmittelbaren Vorfeld angibt (von der er im TCC-Podcast im Sommer, in dem er sehr detailliert sein Rennen in Texas geschildert hat, seltsamerweise nichts erzählt hat) und dass der Athlet auch noch angibt, dass die Infusion mit seinem Arzt zu Hause abgesprochen war ist zwar irgendwie logisch, andererseits für mich nicht wirklich glaubhaft in den Details.
Ein Mediziner, der telefonisch aus den USA um Rat gefragt wird, wüsste höchstwahrscheinlich um die Problematik von Infusionsbehandlungen bei Sportlern (hätte also höchstwahscheinlich eine TUE empfohlen) und würde schon aus reinen Gründen der Qualitätssicherung mit Sicherheit davon abraten sich Infusionen, wenn sie denn wirklich notwendig sind, bei irgendeinem "Infusions-McDonald" am Straßenrand setzen zu lassen, sondern würde seinen Patienten an eine vertrauenswürdige zertifizierte medizinische Einrichtung mit Qualitätssicherung, also Krankenhaus oder ärztlicher Kollege verweisen, da zu einer medizinisch indizierten Infusionsbehandlung aus ärztlicher Sicht auch zwingend eine Blutabnahme mit Bestimmung des NaCl und Kaliumwertes im Serum gehört, was hier überraschenderweise trotz angeblicher schwerer Dehydrierung unterlassen worden ist.
Lebemann
04.03.2020, 10:58
Bin erst auf Seite 9 eingestiegen, daher hab ich nicht alles mitgelesen. Ich finde es persönlich absolut lächerlich, wie ein absoluter Top Amateur, welcher mit seinen Leistungen durchaus auch im Profigeschäft unterwegs sein könnte, so stümperhaft mit Infusionen umgehen kann. Leistungsdiagnostik, Aerotests, Trainer etc. unendlich viel Geld wird in den Markt gepumpt und dann zu geizig/unprofessionell um ne gescheite Infusion zu bekommen. Die Rücksprache mit seinem "Arzt" und das ganze drum rum würde ich als Beschuldigter auch so schön reden wie nur möglich. So Gespräche bekomm ich jeden Tag von Morgens bis Abends serviert Dopingverstoß wie jedes andere auch. Er hat sich bewusst eine Substanz illegal zugeführt um seine Leistung zu steigern und hat dies zusätzlich verschleiert. Der Knecht gehört anständig bestraft. Von daher finde ich die 14 Monate die im Sommer diesen Jahres abgelaufen sind absolut lächerlich und inakzeptabel.
Ich sehe schon, Hafu zieht die Schlinge Beitag für Beitrag enger..... :8/
Das mit dem TCC Podcast hatte ich garnicht mehr auf dem Schirm,
was mich eigentlich stutzig gemacht hat ist das jemand der so weit vorne bei den AG ist lange genug dabei sein müsste um recht gut informiert zu sein was diese Thematik angeht. Die angebliche Unwissenheit ist aus meiner sicht nicht glaubwürdig.
Klugschnacker
04.03.2020, 11:12
Der Athlet im aktuellen Fall hat […] für das Vergehen statt 4 Jahren nur eine Pseudostrafe von 14 Monaten bekommen...
Danke für Deinen differenzierten Beitrag.
Ich finde eine Strafe von 14 Monaten Sperre, die mit der erheblichen sozialen Folgen einhergeht, viel zu hart. Sein Name ist rund um den Globus in den Fachmedien. Ich will mir nicht vorstellen, was der Kerl gerade durchmacht.
Ich glaube nicht, dass er sich die Infusion mit Dopingabsicht hat setzen lassen, aber es ist in meinen Augen trotzdem bodenlos leichtsinnig...
Es ist leichtsinnig, aber nicht mehr als der Gebrauch von Nahrungsergänzungsmitteln im Ausland. Wenn der Kerl nicht genau habe wissen können, was die Infusion tatsächlich enthalten hat, gilt das ebenso für Nahrungsergänzungsmittel wie z.B. Proteinpulver aus den USA (https://www.dshs-koeln.de/institut-fuer-biochemie/doping-substanzen/doping-lexikon/n/nahrungsergaenzungsmittel-mit-verbotenen-prohormonen-bzw-stimulanzien-ua-dopingsubstanzen-dopingfallen/).
Doch dieser Leichtsinn wird ihm gar nicht vorgeworfen, sondern der angenommene Gebrauch einer völlig harmlosen Kochsalzlösung.
Verboten sind solche Infusionen nach meinem unvollständigen Kenntnisstand deshalb, weil man mit ihnen echtes Doping verschleiern könne. Und da man diesen Missbrauch einer Infusion nicht präzise vom medizinisch sinnvollen Gebrauch unterscheiden kann, wird kurzerhand beides verboten und beides gleichermaßen sanktioniert. Zwei ganz unterschiedliche Dinge werden in denselben Topf geworfen. Hier setzt meine Kritik an.
Wenn ein Mensch nach Wasserverlusten durch Krankheit mittels einer harmlosen Kochsalzinfusion schneller wieder auf die Beine kommt, ist das erstmal eine gute Sache. Die Kombination aus Krankheit plus therapeutischer Kochsalzinfusion ist nichts, was den Athleten schneller macht, als seine gesunden Konkurrenten. Deswegen handelt es sich für mein Verständnis nicht wirklich um Doping.
(Persönlich wären mir solche Maßnahmen fremd. Ich war in meinem ganzen erwachsenen Leben erst ein einziges Mal beim Arzt (außer Zahnarzt), und habe beispielsweise noch nie ein Antibiotikum genommen. Wenn ich krank bin lege ich mich ins Bett, und wenn ich dehydriert bin, trinke ich etwas. Ich erwähne das nur, um nicht den Eindruck zu erwecken, ich wäre so ein Hans Dampf á la "ich nehme alles was nicht verboten ist". Ich möchte mich keinesfalls meiner unverdient guten Gesundheit brüsten gegenüber anderen, die weniger Glück haben).
:Blumen:
Glaubt ihr also, dass er ein offensichtliches Vergehen gegen die Anti--Dopingregeln im vollen Wissen auf den sozialen Medien postet?
Ich kenne jetzt keinen Doper, der sich EPO spritzt und das dann gleich Stolz auf instagram postet. :Cheese:
PattiRamone
04.03.2020, 11:25
Glaubt ihr also, dass er ein offensichtliches Vergehen gegen die Anti--Dopingregeln im vollen Wissen auf den sozialen Medien postet?
Ich kenne jetzt keinen Doper, der sich EPO spritzt und das dann gleich Stolz auf instagram postet. :Cheese:
Wollte ich auch gerade schreiben.
Das ganze kam ja nur ans Licht, weil er selbst von seiner Krankheit und der Infusion in seinem Youtube Video erzählt hat.
Wenn das eine Schutzbehauptung wäre, hätte er es ja gar nicht erzählen brauchen und es wäre nie rausgekommen.
captain hook
04.03.2020, 11:30
Wenn ein Mensch nach Wasserverlusten durch Krankheit mittels einer harmlosen Kochsalzinfusion schneller wieder auf die Beine kommt, ist das erstmal eine gute Sache. Die Kombination aus Krankheit plus therapeutischer Kochsalzinfusion ist nichts, was den Athleten schneller macht, als seine gesunden Konkurrenten. Deswegen handelt es sich für mein Verständnis nicht wirklich um Doping.
Deshalb hat man genau das ja auch ausdrücklich zugelassen, wenn der Athlet genau diese medizinische Notwendigkeit nachweist und die Durchführung der Maßnahme in diesem Zusammenhang durch das behandelnde Krankenhaus erfolgt.
Offensichtlich genügen die eingereichten Unterlagen jedoch nicht um genau das nachzuweisen.
Ich sehe schon, Hafu zieht die Schlinge Beitag für Beitrag enger..... :8/
Das mit dem TCC Podcast hatte ich garnicht mehr auf dem Schirm,
was mich eigentlich stutzig gemacht hat ist das jemand der so weit vorne bei den AG ist lange genug dabei sein müsste um recht gut informiert zu sein was diese Thematik angeht. Die angebliche Unwissenheit ist aus meiner sicht nicht glaubwürdig.
Um keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen: Ich glaube nicht, dass er absichtlich gedopt hat. Wahrscheinlich war er nur bodenlos naiv. Allerdings halte ich die ganze Kommunikation zu dem Fall mit angeblich schwerster Dehydrierung knapp vor dem Rennen, Rücksprache mit einem "Sportmediziner" daheim usw. auch nicht für komplett glaubhaft und nachvollziehbar.
Ich vermute schon dass da, im Bestreben die Länge der Sperre möglichst gering zu halten, was dann am ehesten gelingt, wenn es viele Argumente gibt, die die eigene Schuld gering erscheinen lassen, manche Details etwas ausgeschmückt wurden.
Wenn man sich überlegt, wieviel Zeit eigentlich alle ambitionierten Amateure, die ich kenne(mich eingeschlossen :Maso: )in die Planung ihres Trainings, die Auswertung ihrer Leistungsdiagnostiken, in die Zusammenstellung ihrer Ausrüstung stecken... da denkt man Tage und Wochen nach, welches TT man sich als nächstes anschafft, welchen Laufradsatz man in welchem Wettkampf mit welchem Reifen benutzt, welchen Zeitfahrhelm... Man achtet auf seine Ernährung, die Menge des Fettes, der Kohlenhydrate, recherchiert aus allen möglichen Infoquellen. Da sollte einem (zumindest auf diesem sportlichen Niveau) die Problematik von NEM-Verunreinigungen und Infusionsbehandlungen schonmal begegnet sein.
.............
die Problematik von NEM-Verunreinigungen und Infusionsbehandlungen schonmal begegnet sein.
oder es gehört mit zum Training ???!!
Das in Roth damit sehr großzügig umgegangen wird hatte sich selbst bis zu meiner Tochter herumgesprochen und man hat ihr geraten es auf keinen Fall abzulehnen (der gute Tippgeber wusste aber nicht, dass sie panische Angst vor Nadeln hat :Huhu: ).
...
Verboten sind solche Infusionen nach meinem unvollständigen Kenntnisstand deshalb, weil man mit ihnen echtes Doping verschleiern könne. Und da man diesen Missbrauch einer Infusion nicht präzise vom medizinisch sinnvollen Gebrauch unterscheiden kann, wird kurzerhand beides verboten und beides gleichermaßen sanktioniert. Zwei ganz unterschiedliche Dinge werden in denselben Topf geworfen. Hier setzt meine Kritik an.
Das Verbot wegen möglicher Manipulationen des Blutpasses ist das eine Argument, die "no-needles-policy" dann aber noch das andere. Es hat einfach eine andere Qualität wenn man sich eine Nadel in die Haut stechen lässt, als wenn man seine durch Sport aufgetretenen Defizite im Flüssigkeits- und Energiehaushalt auf dem von der Natur vorgesehenen Weg also durch den Mund deckt.
Spritzen und Infusionen sollten gerade bei Sportlern nur in wenigen, definierten Ausnahmefällen zum Einsatz kommen
...Wenn ein Mensch nach Wasserverlusten durch Krankheit mittels einer harmlosen Kochsalzinfusion schneller wieder auf die Beine kommt, ist das erstmal eine gute Sache. Die Kombination aus Krankheit plus therapeutischer Kochsalzinfusion ist nichts, was den Athleten schneller macht, als seine gesunden Konkurrenten. Deswegen handelt es sich für mein Verständnis nicht wirklich um Doping.
Mir begegnet das auch im medizinischen Alltag, dass Leute mit Durchfall von mir Infusionen haben wollen. Im Normalfall lehne ich das ab, weil man auch bei Dehydrierung in der Regel trinken und das Problem so in der Regel beheben kann. Jede Infusion geht immer auch mit einem (wenn auch geringen) Infektionsrisiko einher und die Behandlungsmaxime aller medizinischen Maßnahmen heißt immer "Nihil nocere= nicht schaden'", also Behandlungsrisiken wo es geht, zu vermeiden.
Wenn ein Patient natürlich oral nichts behält, weil er sich ständig übergibt und der Kreislauf instabil ist oder die Elektrolyte entgleist sind, dann bekommt er selbstverständlich eine Infusion mit den Blutwerten angepassten Elektrolyten.
Das ist aber in meinem Patientengut die große Ausnahme. Die allermeisten Gastrointestinalen Infekte lassen sich ohne Infusionen therapieren.
hanse987
04.03.2020, 12:37
Neben den Medikamenten werden auch eventuell genutzte Nahrungsergänzungsmittel abgefragt. Und ja, dies ist eine Muss-Angabe.
Noch mal zurück zur Dopingtestprotokoll. Wenn die Angabe eine Muss-Angabe ist, dann gibt es ja nur 2 Möglichkeiten:
1. Er hat die Infusion angegeben und es hat keinen der Verantwortlichen interessiert, denn richtig ans Tageslicht kam es erst durch den Facebook oder Instagram Beitrag.
2. Er hat es nichts angegeben. Dann ist es für mich absichtliches Verschweigen der Infusion und somit Vorsatz!
Irgendwie hat das geringe Strafmaß einen sehr faden Beigeschmack.
Noch mal zurück zur Dopingtestprotokoll. Wenn die Angabe eine Muss-Angabe ist, dann gibt es ja nur 2 Möglichkeiten:
1. Er hat die Infusion angegeben und es hat keinen der Verantwortlichen interessiert, denn richtig ans Tageslicht kam es erst durch den Facebook oder Instagram Beitrag.
2. Er hat es nichts angegeben. Dann ist es für mich absichtliches Verschweigen der Infusion und somit Vorsatz!
Irgendwie hat das geringe Strafmaß einen sehr faden Beigeschmack.
Beim ingesamt etwas faden Beigeschmack würde ich dir recht geben, aber ich bin mir sicher, dass es in Texas für Amateure (so wie bei fast allen Ironman-Rennen weltweit) gar keine Wettkampf-Dopingkontrollen gegeben hat. Somit musste er dann ja auch nichts schriftlich angeben.
Bei den allermeisten Ironman-Rennen gibt es nichtmal Dopingkontrollen für Profis.
hanse987
04.03.2020, 13:52
Beim ingesamt etwas faden Beigeschmack würde ich dir recht geben, aber ich bin mir sicher, dass es in Texas für Amateure (so wie bei fast allen Ironman-Rennen weltweit) gar keine Wettkampf-Dopingkontrollen gegeben hat. Somit musste er dann ja auch nichts schriftlich angeben.
Bei den allermeisten Ironman-Rennen gibt es nichtmal Dopingkontrollen für Profis.
OK. Dann hab ich es falsch verstanden. Ich dachte es wurde auch ein Test durchgeführt.
Beim ingesamt etwas faden Beigeschmack würde ich dir recht geben, aber ich bin mir sicher, dass es in Texas für Amateure (so wie bei fast allen Ironman-Rennen weltweit) gar keine Wettkampf-Dopingkontrollen gegeben hat. Somit musste er dann ja auch nichts schriftlich angeben.
Bei den allermeisten Ironman-Rennen gibt es nichtmal Dopingkontrollen für Profis.
Er schreibt zu mindestens in seinem Facebook Post:
Nach Rücksprache mit meinem betreuenden Sportarzt in Deutschland, habe ich sichergestellt, dass die Infusion, die für mich medizinisch notwendigen Inhaltsstoffe enthält, aber keine illegalen Substanzen (Doping). Dies wurde auch durch die negativen Dopingkontrollen von Ironman nach dem Ironman Texas, vor und nach dem Rennen in Hawaii (Blut und Urin) bestätigt.
captain hook
04.03.2020, 14:56
Er schreibt zu mindestens in seinem Facebook Post:
Nach Rücksprache mit meinem betreuenden Sportarzt in Deutschland, habe ich sichergestellt, dass die Infusion, die für mich medizinisch notwendigen Inhaltsstoffe enthält, aber keine illegalen Substanzen (Doping). Dies wurde auch durch die negativen Dopingkontrollen von Ironman nach dem Ironman Texas, vor und nach dem Rennen in Hawaii (Blut und Urin) bestätigt.
Dann hat er in texas ne Probe abgegeben? Was hat er da zur Infusion dort eingetragen?
Dann hat er in texas ne Probe abgegeben? Was hat er da zur Infusion dort eingetragen?
Da schreibt er nichts zu.
Für mich ist auch nicht wirklich klar ob er die Infusion jetzt benötigt wurde um "gesund" zu werden oder um beim Wettkampf höchstleistungen zu bringen.
Da schreibt er nichts zu.
Für mich ist auch nicht wirklich klar ob er die Infusion jetzt benötigt wurde um "gesund" zu werden oder um beim Wettkampf höchstleistungen zu bringen.
So wie er im trimag Interview sagt erstmal um gesund zu werden. Er ging davon aus, dass er das Rennen nicht bestreiten kann.
(so aus der Erinnerung zusammen gefasst)
Michael Skjoldborg
04.03.2020, 16:50
In Dänemark ist das auch gerade etwas ähnliches herausgekommen:
Sif Bendix Madsen (Athletin) und Michael Krüger (damaliger Triathlon-Sportchef) sind für jeweils 1 und 4 Jahre gesperrt worden. (https://www.usanews.net/business/Break-the-doping-rules-the-Danes-are-severely-punished-h16759.html) Sie hat als damals 17-Jährige (vermindernder Umstand) die Infusion bekommen, und ist seit dem 28. Juni 2019 zusammen mit dem Sportchef von Wettkämpfen ausgeschlossen gewesen.
Bei ihrem Fall kommt halt dazu, dass der Triathlonchef wohl hätte wissen müssen, was er ihr da hat zukommen lassen.
Bis denne, Michael
In Dänemark ist das auch gerade etwas ähnliches herausgekommen:
Sif Bendix Madsen (Athletin) und Michael Krüger (damaliger Triathlon-Sportchef) sind für jeweils 1 und 4 Jahre gesperrt worden. (https://www.usanews.net/business/Break-the-doping-rules-the-Danes-are-severely-punished-h16759.html) Sie hat als damals 17-Jährige (vermindernder Umstand) die Infusion bekommen, und ist seit dem 28. Juni 2019 zusammen mit dem Sportchef von Wettkämpfen ausgeschlossen gewesen.
Bei ihrem Fall kommt halt dazu, dass der Triathlonchef wohl hätte wissen müssen, was er ihr da hat zukommen lassen.
Bis denne, Michael
Krass!:-((
Ich habe Bendix Madsen vor zwei Jahren bei der Europsmeisterschaft in Kitzbühel erlebt, wo sie mich tief beeindruckt hat und fast im Alleingang mit einer unglaublichen Radleistung als Juniorin dafür gesorgt hat, dass die Dänen den Europmeisterschaftstitel im Team Relay überraschend vor den Favoriten aus Frankreich geholt hatten.
Ich habe eigentlich danach gewartet, dass dieses scheinbare Jahrhunderttalent dann im Jahr darauf dann auch in der WTS durchstartet, denn eine 17-jährige (ich glaube damals war sie sogar nur 16) mit derartigem Raddruck habe ich bisher noch nicht gesehen. Habe mich schon gefragt, was da los ist und ob sie in Verletzungen gerutscht ist.
Das vermutlich hinter den Kulissen länger laufende Verfahren erklärt dann natürlich einiges...
Schade. Auf mich wirkte sie erfrischend ehrgeizig, aber trotzdem sympathisch.
Trillerpfeife
04.03.2020, 17:27
In Dänemark ist das auch gerade etwas ähnliches herausgekommen:
Sif Bendix Madsen (Athletin) und Michael Krüger (damaliger Triathlon-Sportchef) sind für jeweils 1 und 4 Jahre gesperrt worden. (https://www.usanews.net/business/Break-the-doping-rules-the-Danes-are-severely-punished-h16759.html) Sie hat als damals 17-Jährige (vermindernder Umstand) die Infusion bekommen, und ist seit dem 28. Juni 2019 zusammen mit dem Sportchef von Wettkämpfen ausgeschlossen gewesen.
Bei ihrem Fall kommt halt dazu, dass der Triathlonchef wohl hätte wissen müssen, was er ihr da hat zukommen lassen.
Bis denne, Michael
wir haben auf einem Lehrgang über die Beeinflussung durch Trainer oder Funktionäre gesprochen. Gerade Jugendliche sind sehr beeinflussbar.
Nein soll keine neue Doping Diskussion werden.
Kann mir einer diesen Satz aus dem Artikel übersetzen? Danke. :)
the Liquid and infusionsudstyret were handed over to Sif Bendix Madsen through her family of erstwhile team he will play for Michael Krüger.
Taken from USANews.nethttps://www.usanews.net/business/Break-the-doping-rules-the-Danes-are-severely-punished-h16759.html
Breaking News & Headlinews from US / New York
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Bei ihrem Fall kommt halt dazu, dass der Triathlonchef wohl hätte wissen müssen, was er ihr da hat zukommen lassen.
Bis denne, Michael
Weißt du nähere Umstände, oder auch nur das, was in der verlinkten Meldung steht. Krüger hat immerhin auch mehrere Jahre lang deutsche Mitteldistanz- und Langdistanzathleten trainiert und da er 4 Jahre (also die WADA-Höchststrafe für Ersttäter) bekommen hat, vermute ich, dass uns einige Details der Geschichte vorenthalten werden und es um mehr als nur eine Kochsalzinfusion, sondern (Achtung Vermutung) um Blutpassmanipulation oder ähnliches geht.
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Kann mir einer diesen Satz aus dem Artikel übersetzen? Danke. :)
„Die Flüssigkeit und das Infusionsgerät sind vom damaligen Sportchef von Triatlon Danmark, Michael Krüger, über nahe Familienangehörige an Sif Bendix Madsen ausgehändigt worden“, heißt es in der Pressemitteilung von DIF." (https://www.nordschleswiger.dk/de/sport/dopingsperre-fuer-michael-krueger)
Weil ich hier was von "nahen Familienangehörigen" lese: der Bruder von Sif Bendix Madsen Thor Bendix Madsen hat im Herbst ein fulminantes Debüt auf der 70.3-Distanz hingelegt mit einem 12. und einem 9. Platz in jeweils Weltklassefeldern beim 70.3 Bahrain und Dubai.
(Eigentlich finde ich es immer positiv, wenn mehrere in einer Familie sich für Triathlon begeistern, aber ein derartiger Hintergrund macht mir Kopfschmerzen:Maso: )
Trillerpfeife
04.03.2020, 21:51
danke sehr.
ja macht mir auch Kopfschmerzen.
Ausser, es handelte sich tatsächlich um Kochsalzlösung und Michael Krüger wusste das mit den Infusionen, also, dass die Methode schon als Doping gewertet wird, nicht.
Ich weiß es aber auch nur von diesem Forum.
Kampfzwerg
04.03.2020, 22:17
danke sehr.
ja macht mir auch Kopfschmerzen.
Ausser, es handelte sich tatsächlich um Kochsalzlösung und Michael Krüger wusste das mit den Infusionen, also, dass die Methode schon als Doping gewertet wird, nicht.
Ich weiß es aber auch nur von diesem Forum.
Wenn ich als Nationaltrainer davon keine Ahnung hab, hab ich meinen Job verfehlt.
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Ausser, es handelte sich tatsächlich um Kochsalzlösung und Michael Krüger wusste das mit den Infusionen, also, dass die Methode schon als Doping gewertet wird, nicht.
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Auch mit Kochsalzlösung lässt sich der Blutpass von Athleten manipulieren und Epo- oder Blutdoping wirksam verschleiern.
Da Michael Krüger mit 4 Jahren die Höchststrafe erhalten hat, die die WADA für derartige Fälle vorgesehen hat, kann man davon ausgehen, dass es im konkreten Fall nicht nur keine mildernden Umstände gegeben hat, die das Strafmaß hätten reduzieren lassen wie im Fall Delfs, sondern dass es möglicherweise sogar Details des Verfahrens gibt, die bisher nicht an die Öffentlichkeit gelangt sind und die die Schuld eher noch vergrößern.
Michael Krüger war in den 90er Jahren selbst lange Elite-Athlet und hat später über Jahre hinweg zahlreiche Profis wie Dirk Bockel, Markus Fachbach, Stefan Schmid, Camilla Pedersen oder Horst Reichel trainiert bevor er Sportchef des Dänischen Triathlonverbandes wurde. Dass so jemand die grundsätzliche "No-needles-policy" der Wada und das seit 1.1.2005, also seit 15 Jahren, geltende strikte Verbot von Infusionen außerhalb von Notfällen (https://www.n-tv.de/sport/Infusionen-verboten-article82651.html) nicht kennt ist meiner Meinung nach gänzlich ausgeschlossen.
Trillerpfeife
05.03.2020, 06:07
Ich vermute eher, die Höhe der Strafe liegt darin begründet, dass die betreute Sportlerin noch so jung war.
Und in diesem Zusammenhang fände ich eine höhere Strafe auch angemessen.
...-Das Aussprechen der Höchststrafe bei "Vergehen" im Zusammenhang mit Minderjährigen halte ich für durchaus plausibel.
Das er diese Regel eventuell nicht kennt oder wissend missachtet ist schlicht in seiner Position nicht hinzunehmen. In dem Punkt geb ich Hafu 100% recht.
Aber muss man gleich wieder die Glaskugel rausholen und wild spekulieren? Auch was den Bruder angeht? Hab mir die Ergebnisliste IRONMAN 70.3 DUBAI und den 9. Platz mal angesehen. Der Bruder war immerhin 7min. langsamer als Bart Aernouts. Der Rest des Feldes war sicherlich gut, aber von Weltklassefeld muss man da auch nicht unbedingt sprechen. Alexander Schilling war einen Platz vor Thor Bendix Madsen, dass ist jetzt nichts was in irgend einer Art und Weise derart herausragend ist, dass es gleich in Zusammenhang mit Doping gebracht werden muss.
Thor Bendix ist Jahrgang 99, also zwei Jahre jünger als mein Sohn, der vom üblichen Höchstleistungsalter für 70.3-Distanzen auch noch ein gutes Stück entfernt ist. Für einen 21-jährigen sind nur 7 Minuten Rückstand auf einen Bart Aernouts in Bestform ein fulminantes Debüt. Mehr habe ich nicht geschrieben und wild spekuliert habe ich nicht, sondern eher ziemlich ratlos und verwirrt ein paar Fakten zur Familie Madsen geschrieben, die vielen anderen Usern, die sich nicht für den ITU-Bereich interessieren, vermutlich nicht unbedingt ein Begriff ist, weshalb ich das von dir beanstandete Zitat übersichtshalber nochmal wörtlich hier reinkopiert habe:
„Die Flüssigkeit und das Infusionsgerät sind vom damaligen Sportchef von Triatlon Danmark, Michael Krüger, über nahe Familienangehörige an Sif Bendix Madsen ausgehändigt worden“, heißt es in der Pressemitteilung von DIF." (https://www.nordschleswiger.dk/de/sport/dopingsperre-fuer-michael-krueger)
Weil ich hier was von "nahen Familienangehörigen" lese: der Bruder von Sif Bendix Madsen Thor Bendix Madsen hat im Herbst ein fulminantes Debüt auf der 70.3-Distanz hingelegt mit einem 12. und einem 9. Platz in jeweils Weltklassefeldern beim 70.3 Bahrain und Dubai.
(Eigentlich finde ich es immer positiv, wenn mehrere in einer Familie sich für Triathlon begeistern, aber ein derartiger Hintergrund macht mir Kopfschmerzen:Maso: )
Wenn in der offiziellen Pressemeldung des Dänischen Verbandes die Rede davon ist, dass "nahe Familienangehörige" an der Dopingmaßnahme beteiligt waren, dann wirft das für mich leider Fragen auf.
"Nahe Familienangehörige" sind Vater, Mutter oder Bruder. Eigentlich ist jede dieser Optionen für mich gleichermaßen unerträglich, wenn man berücksichtigt, dass Sif damals noch minderjährig war.
Trillerpfeife
05.03.2020, 10:06
@der Puma: ja sehe ich auch so. Wild rumspekulieren bringt nichts.
MatthiasR
05.03.2020, 12:10
Michael Krüger war in den 90er Jahren selbst lange Elite-Athlet und hat später über Jahre hinweg zahlreiche Profis wie Dirk Bockel, Markus Fachbach, Stefan Schmid, Camilla Pedersen oder Horst Reichel trainiert bevor er Sportchef des Dänischen Triathlonverbandes wurde. Dass so jemand die grundsätzliche "No-needles-policy" der Wada und das seit 1.1.2005, also seit 15 Jahren, geltende strikte Verbot von Infusionen außerhalb von Notfällen (https://www.n-tv.de/sport/Infusionen-verboten-article82651.html) nicht kennt ist meiner Meinung nach gänzlich ausgeschlossen.
Facebook-Kommentar hierzu (ich hoffe ich darf das zitieren?!):
Dirk Strothmann
Dazu fällt mir ein, dass wir bei einem Lehrgang mit der Duathlon-Nationalmannschaft in den 90ern (hat Michael eigentlich doppelte Staatsbürgerschaft?) alle sehr irritiert waren, als er nach einer Trainingseinheit eine Infusion aus seinem eigenen Bestand verabreicht bekam (so hab ich es jedenfalls mitbekommen). Da das ganz offen ablief, schien es wohl ok zu sein, machte auf mich aber einen sehr befremdlichen Eindruck. Wenn man dann über 20 Jahre später eine solche Meldung liest, macht man sich Gedanken, welchen Stellenwert die Infusionen in den Jahren gehabt haben mögen. Ich denke: Wenn Infusionen nicht medizinisch erforderlich sind (z.b. Kollaps nach Hitzewettkämpfen), sollten sie im Sport nichts zu suchen haben.
Naja, ich fänd es im Umkehrschluß wesentlich bedenklicher, wenn bei einer Infusion (auch wenn es sich lediglich um ne NaCl Gabe gehandelt hat) die Eltern nicht mit einbezogen wären. Auch das ist für mich erstmal kein Grund das Ganze als "unerträglich" abzustempeln. ..
Ein Trainer "übergibt Infusion und Infusionsgerät an nahe Angehörige" (soweit die gesicherten Fakten) und das beruhigt dich erstmal, weil dann ja offensichtlich die Eltern als Erziehungsberechtigte in die Dopingmaßnahme der Tochter "einbezogen" waren?:confused:
Das ist schon eine sehr eigenwillige Interpretation, die ich mir leider nicht zu eigen machen kann.
Trillerpfeife
05.03.2020, 12:24
Ein Trainer "übergibt Infusion und Infusionsgerät an nahe Angehörige" (soweit die gesicherten Fakten) und das beruhigt dich erstmal, weil dann ja offensichtlich die Eltern als Erziehungsberechtigte in die Dopingmaßnahme der Tochter "einbezogen" waren?:confused:
Das ist schon eine sehr eigenwillige Interpretation, die ich mir leider nicht zu eigen machen kann.
er hätte auch versuchen können es vor den Eltern zu verheimlichen. Ich spekuliere mal, so meint es DerPuma.
Und deine Wortwahl "Dopingmaßnahme" na ja .... Auch wenn es der Trainer nach Meinung einiger hier, hätte wissen müssen. Vielleicht hat er es ja tatsächlich nicht gewusst und "nur" eine Verbesserung der Regeneration beabsichtigt.
Die ich natürlich auch fragwürdig finde, genauso wie Eltern die ihrer Tochter eine Infusion verabreichen, weil es der Trainer sagt.
Um keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen: Ich glaube nicht, dass er absichtlich gedopt hat. Wahrscheinlich war er nur bodenlos naiv. Allerdings halte ich die ganze Kommunikation zu dem Fall mit angeblich schwerster Dehydrierung knapp vor dem Rennen, Rücksprache mit einem "Sportmediziner" daheim usw. auch nicht für komplett glaubhaft und nachvollziehbar.
Absicht oder nicht, mir ist die Diskussion hier echt zu vielschichtig und tiefgründig.
Umgekehrt gefragt: Was ist so schwierig zu verstehen an NO-NEEDLE-POLICY?
Nichts.
Und schon gar nicht für Leute, die durchaus ganz genau wissen, dass sie auf Spitzenklassenniveau diesen Leistungssport betreiben.
Michael Skjoldborg
05.03.2020, 14:29
Zu Herrn Krüger nur so viel: In seiner Reaktion in der dänischen Zeitung Politiken (https://politiken.dk/sport/art7691996/Jeg-må-ikke-engang-træne-eller-rådgive-mine-børn) macht er deutlich, dass er in meiner Sicht der Dinge nicht für den Posten geeignet war. Er har wissentlich gegen die Bestimmungen verstossen, weil er der Meinung war, dass das ja kein Doping sei, sondern nur seinem Athleten helfen würde, schneller und besser durch den "Behandlungsverlauf" zu kommen. Mild gesagt, ist es einfach nur peinlich, was er in dem Artikel/Leserbrief von sich gibt.
Ich wundere mich jetzt eigentlich über nichts mehr.
Bis denne, Michael
Michael Skjoldborg
05.03.2020, 14:32
Ja, der offenbar durch Google übersetzte englische Artikel lässt den bereits im Dänischen unklaren Sachverhalt noch undurchsichtiger erscheinen. Ich habe schon im dänischen Originaltext nicht verstanden, was er nun eigentlich genau gemacht hat. Aber: Es scheint auf seine Initiative oder zumindest mit seinem Wissen und Einverständnis hin geschehen sein.
Kann mir jemand weiterhelfen: So wie ich es herauslese, handelt es sich um eine von Ironman ausgesprochene Sperre.
In der Nadajus-Datenbank ist bisher nichts von einem offiziellen Nada-Disziplinarverfahren zu lesen, insofern gibt es auch keine Sperre - außer für Ironman-Veranstaltungen?
captain hook
05.03.2020, 15:39
Die Nada ist in D so langsam und spärlich mit seinen Informationen, dass man nicht davon ausgehen kann, dass etwas was man da nicht findet nicht vorhanden / aktuell / rechtskräftig oder sonst was ist.
Facebook-Kommentar hierzu (ich hoffe ich darf das zitieren?!):
Dirk Strothmann
Dazu fällt mir ein, dass wir bei einem Lehrgang mit der Duathlon-Nationalmannschaft in den 90ern (hat Michael eigentlich doppelte Staatsbürgerschaft?) alle sehr irritiert waren, als er nach einer Trainingseinheit eine Infusion aus seinem eigenen Bestand verabreicht bekam (so hab ich es jedenfalls mitbekommen). Da das ganz offen ablief, schien es wohl ok zu sein, machte auf mich aber einen sehr befremdlichen Eindruck. Wenn man dann über 20 Jahre später eine solche Meldung liest, macht man sich Gedanken, welchen Stellenwert die Infusionen in den Jahren gehabt haben mögen. Ich denke: Wenn Infusionen nicht medizinisch erforderlich sind (z.b. Kollaps nach Hitzewettkämpfen), sollten sie im Sport nichts zu suchen haben.
Dieses Zitat von Dirk Strothmann ist für mich schon ein starkes Indiz, dass Krüger selbst an einen leistungssteigernden Effekt von Infusionen glaubt. Und möglicherweise haben Infusionen diesen Effekt auch, weil dünnflüssigeres Blut vorübergehend (bis nach einiger Zeit der Körper über die Niere wieder den herkömmlichen Hämatokrit eingestellt hat) besser durch die feinsten Verästelungen des Blutes in den Kapillaren fließt und dadurch die Nährstoffversorgung dort besser ist.
Damian Kallabis haben sich ihre infusionen in den 90er-Jahren direkt vor wichtigen Rennen ja auch nicht geben lassen, weil sie angst vor einem positiven Epo-Test gehabt hätten (denn damals gab es ja noch kein zugelassenes Epo-Test-Verfahren) sondern bewusst, um die Fließfähigkeit des blutes zu verbessern.
In diesem Artikel seiner Heimatzeitung versucht sich Krüger zu rechtfertigen, zeigt sich verwundert über die hohe Strafe, schreibt gleichzeitig aber auch nochmal, dass er die Regeln vorsätzlich gebrochen hat (https://nordschleswiger.dk/de/sport/krueger-richtet-harsche-kritik-eigenen-verband).
Dass die Höchststrafe, die der WADA-Code für Erstvergehen vorsieht verhängt wird, wenn vorsätzlich gegen den WADA-Regelcode verstoßen wird, ist eigentlich absolut logisch.
Ich wusste dass Infusionen zur Dopingproblematik gehören...
Wo ich mir jedoch unsicher bin: Ich gehe regelmäßig zur Plasmaspende, bekomme also behandeltes Blut und NaCl-Infusion zugeführt. Gehe ich recht in der Annahme, dass ich als Nicht-Pool-Athlet im Falle des Falles eine rückwirkende TUE einreichen kann? Unsicher bin ich mir, da es sich um kein "Krankenhaus" handelt und medizinisch nicht Notwendig ist...
Ich wusste dass Infusionen zur Dopingproblematik gehören...
Wo ich mir jedoch unsicher bin: Ich gehe regelmäßig zur Plasmaspende, bekomme also behandeltes Blut und NaCl-Infusion zugeführt. Gehe ich recht in der Annahme, dass ich als Nicht-Pool-Athlet im Falle des Falles eine rückwirkende TUE einreichen kann? Unsicher bin ich mir, da es sich um kein "Krankenhaus" handelt und medizinisch nicht Notwendig ist...
Als Nichtpoolathlet genügt es, ein entsprechendes Attest, dass du eine Plasmaspende gemacht hast, mitzuführen und bei einer Dopingprobe die Plasmaspende anzugeben. Allenfalls bei einer positiven Probe könnte luat NADA theoretisch noch eine TUE nachgefordert werden, halte ich aber für extrem unwahrscheinlich, weil ja nichts zugeführt wird, was zu einer positiven Probe führt.
siehe:
https://www.nada.de/medizin/aktuelle-medizinische-hinweise/neues-fuer-2016/testpool-athleten-aufgepasst-bei-blut-und-plasmaspende/
Bei Testpool-Athleten schaut es anders aus. Die müssen sich die Plasmaspende vorher per TUE genehmigen lassen.
Superpimpf
10.03.2020, 08:41
Ich habe ja angeklickt.
Wenn ich ins Krankenhaus muss, dann ist mir als Hobbyathlet im ersten Moment egal was gemacht wird wenn die Ärzte es als notwendig erachten.
Das ist in den letzten 10 Jahren ein mal passiert wegen einer allergischen Reaktion mit Anschwellen der Atemwege. Da haben mir die Ärzte sofort ein laut NADA "nur bei medizinischer Indikation" Medikament (Cortison?) gespritzt. Ich habe mich danach informiert und dieses konkrete Medikament war als "beim Wettkampf angeben, aber keine TuE notwendig" gekennzeichnet.
Bei jeglichen anderen Sachen (2 mal im Jahr Paracetamol, Cetrerizin 2 Wochen im Frühjahr, sehr selten andere Sachen) informiere ich mich immer in der NADAmed ob sie okay sind.
Super-Zum Fall Christopher Dels: Wenn eine Nadel meine Haut durchsticht (außer zum Blut abnehmen) würden beim mir sofort alle Alarmglocken schrillen, dass da was verboten sein könnte/wird.-pimpf
...
siehe:
https://www.nada.de/medizin/aktuelle-medizinische-hinweise/neues-fuer-2016/testpool-athleten-aufgepasst-bei-blut-und-plasmaspende/
...
Man sollte halt aufpassen, dass man durch solche restriktiven Regularien, was Blutspenden oä. angeht, nicht übertreibt.
Denn falls man die Ausstellung von TUE/Attest doch vergisst und dadurch riskiert als Doper dazustehen und deswegen lebenslang sozial geächtet zu werden (wie das Credo hier im Forum ist), dann konterkariert man die guten Absichten eines Spenders und der denkt sich dann: Bevor es diesen Stress gibt, verzichte ich lieber auf jegliches Spenden.
im Zeitalter von whistleblower und sebsternannten verdeckten Ermittlern gilt schon längst die Umkehr der Beweislast.
Hab ich ein Einstichloch im Arm und keinen Arzt der bezeugen kann, dass er es war, dann wird wohl Eigenblutpanscherei vorliegen.
Nehm ich Schilddrüsenmedikamente und hab keine OP-Narbe (oder eine sehr gut verheilte), dann wird wohl Medikamentmissbrauch zum Zweck der unerlaubten Gewichtsreduzierung vorliegen.
Steh ich im Internet in einer Radl-Ergebnisliste und die Domain besteht u. a. auch aus dem Wort "Junkie", dann werd ich beim radelnden Kardiologen aufgefordert - Zitat - "gehen Sie dort wieder hin, wo Sie hergekommen sind!" - nach 6 Wochen Wartezeit zum Internisten und dann paar Tage zum Kardiologen mit Vorhofflimmern fand ich den Spruch echt gut und es ist mir schwer gefallen genauso saudumm zu antworten - aber den Hinweis, dass ich 10 Minuten von hier entfernt geboren bin und dort schon immer lebe, hat gepasst.
Ich will nicht wissen welcher Rechtsbruch im Namen von Anti-Doping noch begangen wird. ;)
Am Besten ist, man nimmt an keinem Wettbewerb teil - dann ist der Wind weg.
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